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Philosophische Fakultät Institut für Medienforschung – Medienkommunikation Tutorium „Kommunikation – Eine Einführung“ www.tu-chemnitz.de Chemnitz 5. Feb 2018 A. Hassan & A. Schäfer 3. Tutorium: „Kommunikation – Eine Einführung“

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Philosophische FakultätInstitut für Medienforschung – MedienkommunikationTutorium „Kommunikation – Eine Einführung“

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3. Tutorium: „Kommunikation – Eine Einführung“

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Professur MedienkommunikationTutorium „Kommunikation – Eine Einführung“

www.tu-chemnitz.de2Chemnitz ∙ 5. Feb 2018 ∙ A. Hassan & A. Schäfer

1. Kommunikation und Medien1. Warum ist Kommunikation ein besonderer Gegenstand?2. Merkmale der Kommunikation (nach Merten)3. Definition von Massenkommunikation (nach Maletzke)4. Arten von Medien (nach Pross/Fraas)5. Funktionen der Medien

2. Modellvorstellungen von Medien1. Bestimmung von „Kommunikation“2. Organon-Modell nach Karl Bühler3. Prozessmodell nach Westley/McLean4. Prozessmodell vs. Modell der Vermittlung sozialer Kommunikation (nach

Wagner)

Themenübersicht

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Professur MedienkommunikationTutorium „Kommunikation – Eine Einführung“

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3. Interpersonale Kommunikation1. Sozialbehavioristisches Modell (nach Mead)2. Symbolischer Interaktionismus (nach Blumer)3. Pragmatische Kommunikationstheorie (nach Watzlawick)4. Theorie des kommunikativen Handelns (nach Habermas)

4. Klassische Massenkommunikationsforschung1. Two Step Flow of Communication (nach Lazarsfeld)2. Persuasionsforschung3. Konsistenztheoretische Ansätze4. Selektionsprozesse und „mediating factors“5. Wirkungsdimensionen der Massenkommunikation6. Wissenskluft-Forschung7. Agenda-Setting

Themenübersicht

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www.tu-chemnitz.de4Chemnitz ∙ 5. Feb 2018 ∙ A. Hassan & A. Schäfer

5. Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien1. Gatekeeper-Forschung2. Nachrichtenwertforschung3. Integriertes Gesamtmodell (nach Kepplinger)4. Medienrealität/Neuansatz von Schulz

6. Öffentlichkeit und öffentliche Meinung1. Zwei geistesgeschichtliche Traditionen2. Schweigespirale (nach Noelle-Naumann)3. Systemtheoretische Konzeption von Öffentlichkeit (nach Luhmann)4. Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

7. Digitalisierte Medien1. Computerrahmen2. Modi der Netzkommunikation

Themenübersicht

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überragende Bedeutung:nach Watzlawick: Kommunikation als unerlässliche Bedingung menschlichen Zusammenlebens und der gesellschaftlichen Ordnungwichtig für dauerhafte soziale Zusammenhänge: soziale Gruppen, Organisationen, Institutionen, gesellschaftliche TeilsystemeObjekt unterschiedlicher Disziplinen:nach Kutsch: Universalphänomen; offen für alle wissenschaftliche ErkenntnisseFormalobjekt: aktuelle gesellschaftliche Kommunikation

1. Kommunikation und Medien1.1 Warum ist Kommunikation ein besonderer Gegenstand?

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kein einfacher Analysegegenstand:• Alltäglichkeit und Vertrautheit von Kommunikation• Es gibt nicht DIE Kommunikation• Komplexität von Kommunikationsphänomene• spezifische Merkmale von Kommunikation• nicht direkt beobachtbar

1. Kommunikation und Medien1.1 Warum ist Kommunikation ein besonderer Gegenstand?

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1. Banalität: Alltäglichkeit von Kommunikation2. Ubiquität: Kommunikation ereignet sich immer und überall3. Profanität: Jeder kann Kommunikation erkennen, initiieren, daran

teilnehmen4. Universalität: durchdringt alle Lebensbereiche5. Relevanz: überragende Bedeutung6. Komplexität: vielschichtiges und kompliziertes Phänomen7. Fluidität: flüchtiger Prozess8. Relationalität: dynamische Beziehungen zwischen Elementen,

deren Funktion und Bedeutung sich im Prozessverlauf ändern

1. Kommunikation und Medien1.2 Merkmale der Kommunikation (nach Merten)

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„Unter Massenkommunikation verstehen wir jene Form der Kommunikation, bei der Aussagen• öffentlich (ohne begrenzte Empfängerschaft)• durch technische Verbreitungsmittel (Medien)• indirekt (über räumliche und/oder zeitliche Distanz)• und einseitig (ohne Rollenwechsel)• an ein disperses* Publikum vermittelt werden.*Kommunikationsteilnehmer sind nicht miteinander verbunden

1. Kommunikation und Medien1.3 Definition von Massenkommunikation (nach Maletzke)

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Kriterium: Notwendigkeit von Technik1. primäre Medien: weder Sender noch Empfänger brauchen

technisches Gerät, z.B. Sprache2. sekundäre Medien: Empfänger braucht kein technisches Gerät, der

Sender aber schon, z.B. Schrift, Printerzeugnisse3. tertiäre Medien: Sender und Empfänger brauchen Technik, z.B.

Telefon, TV, Kino4. quartäre Medien: Produktion und Rezeption verlangt Digitalisierung

der Daten und Vernetzung der Geräte, z.B. Online-Zeitungen

1. Kommunikation und Medien1.4 Arten von Medien (nach Pross/Fraas)

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www.tu-chemnitz.de10Chemnitz ∙ 5. Feb 2018 ∙ A. Hassan & A. Schäfer

1. politische Funktion: Informationsfunktion, Beitrag zur Meinungsbildung, Kritik und Kontrolle, Herstellen von Öffentlichkeit, politische Bildungsfunktion

2. soziale Funktion: Sozialisationsfunktion, Bildungsfunktion, Orientierungsfunktion, Rekreationsfunktion (Erholung)

3. kulturelle Funktion: Entkulturationsfunktion (Hineinwachsen in eine Kultur mit ihren Normen und Werten, Sinn- und Bedeutungsstrukturen sowie sinn- und bedeutungsvollen Praktiken)

4. ökonomische Funktionen: Transparenzfunktion, Zirkulationsfunktion

ermöglichen Selbstbeobachtung der Gesellschaft

1. Kommunikation und Medien1.5 Funktionen der Medien

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Kommunikation als Form sozialer Interaktion (im Anschluss an Handlungstheorie von Max Weber):• Handeln = intentionales Verhalten

• bewusst• folgt subjektivem Sinn• absichtlich

• soziales Handeln = an anderen Menschen orientiertes intentionales Verhalten

• soziale Interaktion = wechselseitig aneinander orientiertes intentionales Verhalten

2 Modellvorstellungen von Medien2.1 Bestimmung von „Kommunikation“

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Kommunikation = Interaktion mittels Zeichen und Symbolen

Zeichen stehen für etwas anderes als sie selbst• natürliche Zeichen:

• Index: Ursache oder zeitlicher Verweis liegen in der Natur

• künstliche Zeichen:• Ikon: bildhaftes Abbild von etwas• Symbol: Bedeutung des Zeichens ist per Konvention festgelegt und muss

sozial erlernt werden

2 Modellvorstellungen von Medien2.1 Bestimmung von „Kommunikation“

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Elemente der Kommunikation:• Wechselseitigkeit (Reziprozität)• Intention der Bedeutungsvermittlung• Ziel der Verständigung (für gelungene Kommunikation)

Erst der wechselseitige Prozess der Bedeutungsvermittlung macht Kommunikation aus!

2 Modellvorstellungen von Medien2.1 Bestimmung von „Kommunikation“

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2 Modellvorstellungen von Medien2.2 Organon-Modell nach Karl Bühler

Quelle:mediensprache.net

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Semantische Funktionen von Sprachzeichen:1. Ausdrucksfunktion: Sender bedient sich Zeichen, um etwas

auszudrücken und seine Intention deutlich zu machen (Symptom)2. Appellfunktion: Sender will auf den Empfänger einwirken

Zeichen können die Beziehung zum Sender beeinflussen (Signal)3. Darstellungsfunktion: Zeichen können sich auf

Gegenstände/Sachverhalte beziehen und sie repräsentieren (Symbol)

2 Modellvorstellungen von Medien2.2 Organon-Modell nach Karl Bühler

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2 Modellvorstellungen von Medien2.3 Prozessmodell nach Westley/McLean

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1. Ein Kommunikator A formt aus ausgewählten Ereignissen (x1, x2, x3, …) eine Botschaft (x‘) seine Interessen spielen eine Rolle bei der Auswahl

2. Die mediale Instanz C (z.B. eine Redaktion) filtert erneut die Botschaft und verändert die Aussage (x‘‘)

3. Die Rezipienten B erhalten nur eine Darstellung eines Ereignisses, die sich von dem Ausgangsereignis unterscheiden kann

2 Modellvorstellungen von Medien2.3 Prozessmodell nach Westley/McLean

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Bedeutung: mehrfach selektive und dynamisch rückgekoppelte Kommunikation mittels Medien, d.h.

1. Überformung/Veränderungen der Beobachtungen/Beschreibungen im Kommunikationsprozess je nach Interpretation, Verarbeitung, Aufbereitung

2. Fokus auf Feedback-Prozesse: Kommunikation über Kommunikation, Anschlusskommunikation

2 Modellvorstellungen von Medien2.3 Prozessmodell nach Westley/McLean

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nach Wagner: Kommunikationsrollen und Vermittlungsrollen fallen auseinander

• Ausgangspartner: oft anonym• Zielpartner: können Angesprochene, Betroffene, Zuständige,

Experten, Interessierte sein• Vermittlungssysteme/-rollen (Medien): dauerhaft,

partnerunabhängig institutionalisiert

2 Modellvorstellungen von Medien2.4 Prozessmodell vs. Modell der Vermittlung sozialer

Kommunikation (nach Wagner)

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Möglichkeit der Rollenunion:• Rezipient ist Betroffener und Zielpartner• Ausgangspartner als Rezipient• Journalist als Ausgangspartner (statt bloßer Vermittlung)

normatives ModellRollentausch: Ausgangspartner kann Zielpartner werden und umgekehrtRepräsentanz: „Kommunikation der Stellvertreter“; jemand spricht für jemand anderen/etwas anderes

2 Modellvorstellungen von Medien2.4 Prozessmodell vs. Modell der Vermittlung sozialer

Kommunikation (nach Wagner)

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„[…] The whole (society) is prior to the part (the individual) […] and the partis explained in terms of the whole, not the whole in terms of the parts.“ (Mead 1934: 7)

social act (beobachtbares, aufeinander bezogenes Verhalten von Lebewesen) Verhalten 1, Verhalten 2, …

3 Interpersonale Kommunikation2.4 Sozialbehavioristisches Modell (nach Mead)

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Conversation of Gestures:1. Geste

a. Anzeichen für mögliches Verhalten von TN 1b. auslösender Stimulus für Verhalten von TN 2

2. Reaktion auf die Geste3. Anschlussverhalten

Sinn und Bedeutung („meaning“) ergeben sich aus dem social act = Geste ist Teil des social act!

3 Interpersonale Kommunikation3.1 Sozialbehavioristisches Modell (nach Mead)

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Bedeutungen von Gesten:• objektive Bedeutung:

• Geste ist Teil des gemeinsamen social act• kein Bewusstsein von der Bedeutung der Geste

• subjektive Bedeutung:• Gesten werden verinnerlicht (objektive Bedeutung ist nun subjektiv

verfügbar)• Gesten müssen bei beiden die gleiche Bedeutung haben (symbolisch) signifikante Geste

Folge: signifikante Symbole erlauben Antizipation der Reaktion des anderen Einstellungsübernahme

3 Interpersonale Kommunikation3.1 Sozialbehavioristisches Modell (nach Mead)

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Stufen der Einstellungsübernahme: Kommunikationspartner…1. reagieren auf Geste in gleicher Weise2. internalisieren objektive Bedeutung der Geste3. interpretieren Geste in gleicher Weise4. begreifen sich selbst als Partner in der Kommunikation5. erleben sich als Redender/Zuhörer Aufbau wechselseitiger

Beziehungen6. weisen Geste gleiche Bedeutung zu und wissen, wie der Partner auf

die Geste reagieren würde signifikante Geste

3 Interpersonale Kommunikation3.1 Sozialbehavioristisches Modell (nach Mead)

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Drei Prämissen:1. Menschen handeln den Dingen gegenüber, auf der Grundlage der

Bedeutung, die diese Dinge für sie besitzen.2. Die Bedeutung der Dinge ist aus der sozialen Interaktion, die man

mit seinen Mitmenschen eingeht, abgeleitet oder entsteht aus ihr.3. Diese Bedeutungen werden in einem interpretativen Prozess, den

die Person in Auseinandersetzung mit den ihr begegnenden Dingen benutzt, gehandhabt und abgeändert.

Bedeutungen sind ein soziales Produkt in einem permanenten interpretativen Prozess (geht über Mead hinaus)

3 Interpersonale Kommunikation3.2 Symbolischer Interaktionismus (nach Blumer)

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in Abgrenzung zu Mead:

3 Interpersonale Kommunikation3.2 Symbolischer Interaktionismus (nach Blumer)

Mead Blumer

Interaktionsbegriff Auseinandersetzung mit bzw. Anpassung an Umwelt

Face-to-face-Begegnungen

Bedeutung signifikante Gesten/Symbole haben objektive Bedeutung

symbolische Interaktion durch subjektive Bedeutungszuweisungen

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Fünf pragmatische Axiome der (Meta-)Kommunikation:1. Man kann nicht nicht kommunizieren.2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt.3. Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen* der

Kommunikationsabläufe seitens der Partner bestimmt.4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger

Modalitäten.5. Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder

symmetrisch oder komplementär – je nach Gleichheit oder Unterschiedlichkeit der Kommunikationspartner

*unterschiedliche Startpunkte der Kommunikations-Teilnehmer

3 Interpersonale Kommunikation3.3 Pragmatische Kommunikationstheorie (nach

Watzlawick)

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Fünf pragmatische Axiome der (Meta-)Kommunikation:4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger

Modalitäten.

3 Interpersonale Kommunikation3.3 Pragmatische Kommunikationstheorie (nach

Watzlawick)

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Gestörte Kommunikation:Störungen auf der Inhalts- und/oder Beziehungsebene (meist wird unzureichend zwischen beiden getrennt) Lösung: Metakommunikation

Sonderfall:• Paradox: sich widersprechende Verhaltens- bzw.

Handlungsaufforderungen auf Inhalts-/Beziehungsebene• Double Bind: doppelte Bindung an paradoxe Botschaften/Signale

(z.B. Mimik, Gestik usw.) und deren Wirkung

3 Interpersonale Kommunikation3.3 Pragmatische Kommunikationstheorie (nach

Watzlawick)

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wesentliche Bestandteile:• Kommunikation als wechselseitiger Prozess

Kommunikationspartner agieren und reagieren• Betonung der Rückkopplung: Beobachtung/Beurteilung eigener

Zeichenproduktion• positive Rückkopplung: Bestätigung, Verstärkung• negative Rückkopplung: Korrektur, Veränderung

• betont Häufigkeit und Bedeutung von Metakommunikation

3 Interpersonale Kommunikation3.3 Pragmatische Kommunikationstheorie (nach

Watzlawick)

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kommunikatives Handeln:

3 Interpersonale Kommunikation3.4 Theorie des kommunikativen Handelns (nach

Habermas)

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Geltungsansprüche des kommunikativen Handelns:• intersubjektiv: Verständlichkeit• objektiv: Wahrheit• normativ: Richtigkeit• subjektiv: WahrhaftigkeitGrundprinzipien des Diskurses:• Alle Kommunikationsteilnehmer sind gleichberechtigt!• Jedes Thema darf angesprochen werden!• Keine Ausgrenzung: niemand darf ausgeschlossen werden!

3 Interpersonale Kommunikation3.4 Theorie des kommunikativen Handelns (nach

Habermas)

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Professur MedienkommunikationTutorium „Kommunikation – Eine Einführung“

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Bedeutung:• in der Sprache liegen normative Grundlagen der Gesellschaft• Vernunftorientierung: ergebnisoffene Argumentation• ideale Sprechakt-Situation (Soll-Zustand): gleiche Chance auf Zugang zur

Kommunikation/auf Argumentation, keine Täuschung, Herrschaftsfreiheit• Kommunikationsinhalte müssen begründbar und kritisierbar sein• Möglichkeit von Nachfragen und Reparaturleistungen

Zweck: Geltungsansprüche als Bezugspunkte für rationale Argumentation

3 Interpersonale Kommunikation3.4 Theorie des kommunikativen Handelns (nach

Habermas)

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• betont Bedeutung interpersonaler Kommunikation auf die Meinungsbildung Identifizierung von medienaffinen Opinion Leader mit speziellen Kenntnissen und sozialer Kompetenz• Personen einer sozialen Gruppe, die auf Ansichten, Einstellungen,

Verhaltensweisen anderer (Opinion Follower) Einfluss ausüben

• Doppelfunktion der Opinion Leader:• Relaisfunktion: Informationsweitergabe• Validierungsfunktion: Bewertung, Entscheidungshilfe

Massemedien Opinion Leader Opinion Follower

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.1 Two Step Flow of Communcation (nach Lazarsfeld)

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Modell des Wirkungsgeschehens (nach Hovland):1. Kommunikationsstimuli: Kommunikationssituation

• Merkmale des Inhalts, Kommunikators, Mediums und situative Bedingungen2. Prädispositionen:

• topic-free: überredbar, intellektuelle Fähigkeiten• topic-bound: thematische Gebundenheit an Inhalt, Kommunikator, Medium

oder Situation3. interne Mediatisierungsprozesse: Aufmerksamkeit, Verständnis,

Annahme4. beobachtbare Effekte der Kommunikation: Veränderung von

Einstellung, Meinung, Wissen, Emotionen, Verhalten

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.2 Persuasionsforschung

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Glaubwürdigkeit der Quelle:Dissonanz zwischen Glaubwürdigkeit der Quelle und Medienaussage Verdrängen/Abwertung der AussageABER später: Einstellungsänderung, da…• Sleeper-Effect: Vergessen der geringen Glaubwürdigkeit des

Kommunikators• Forgetting-Effect: Vergessen der hohen Glaubwürdigkeit des

KommunikatorsInformation wird erinnert, nicht die Kredibilität!

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.2 Persuasionsforschung

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• Balance-Modell (nach Heider): kognitive Struktur einer Person P ist repräsentiert durch die Beziehung zwischen P, einer anderen Person O und seiner Umwelt X (social object) Einheit ist entweder ausbalanciert oder nicht• liking relation• disliking relation

• Modell der Ko-Orientierung (nach Newcomb): Druck zur Symmetrie beeinflusst Kommunikation von zwei Personen so, dass beide ihre Einstellung zu einem Objekt X harmonisieren

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.3 Konsistenztheoretische Ansätze

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3. Kongruenzmodell (nach Osgood/Tannenbaum): Richtung und Ausmaß eines Einstellungswandels werden durch diese Faktoren beeinflusst:• präkommunikative Einstellung zu Informationsquelle und Objekt• wertende Aussage der Informationsquelle über Objekt

4. Theorie der kognitiven Dissonanz (nach Festinger): Reduktion von Dissonanz als Ziel des Menschen• Vermeidung von verstärkenden Situationen/Informationen• Suche nach Situationen/Informationen, die Dissonanz reduzieren

• Selective Exposure: gezielte Suche nach validierenden Infos• Bumerang-Effekt: unvorhergesehene Dissonanz-Wirkung

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.3 Konsistenztheoretische Ansätze

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Bedeutung von Selektionsprozessen:1. selektive Zuwendung (präkommunikative Phase): individuelle

Auswahl von Medieninhalten2. selektive Wahrnehmung (kommunikative Phase): individuelle

Auswahl während der Zuwendung zu Medieninhalten (Aufmerksamkeit, Aktivationsniveau)

3. selektive Erinnerung (postkommunikative Phase): Erinnerung ist ausschnitthaft, aktive Aufnahme, hohes Involvement, Konsonanz führen zu besserer Erinnerungsleistung

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.4 Selektionsprozesse und „mediating factors“

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Massenkommunikation wirkt vermittelt über mediating factors:• Prädispositionen (Vorbedingungen), z.B. Persönlichkeitsmerkmale,

Müdigkeit, Werte und Normen, Überredbarkeit, …• Hauptbefund (nach Klapper): Rezeption massenmedialer Inhalte

führt eher zur Verstärkung bestehender Einstellungen• Grund: mediating factors

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.4 Selektionsprozesse und „mediating factors“

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Wirkungsdimensionen der Massenkommunikation:• kognitiv: Wissen, Denken, Kenntnisse• evaluativ: Meinungen, Einstellungen• emotional/affektiv: Gefühle, Empfindungen• konativ/sozial: Verhalten, soziales Handeln• kulturell: Wertvorstellungen, Ideologien/Weltbilder

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.5 Wirkungsdimensionen der Massenkommunikation

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Wirkungen auf…

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.5 Wirkungsdimensionen der Massenkommunikation

Meinungen (opinions) Überzeugungen (beliefs) Einstellungen (attitudes):Veränderung von Wissen, Psyche, Verhalten/Handeln

• weniger tiefgreifend• kurzfristig

• tiefer gehend• längerfristig

• tendenziell: wir reagieren auf ein Objekt eher mit bestimmten Vorstellungen, Gefühlen, Verhaltensweisen

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Differenzierung von Wirkung:• Wirkungsdauer: Wie lang hält der Effekt an?

• kurzfristig, längerfristig, dauerhaft

• Wirkungsdosis: Wie lang wird sich der Wirkung ausgesetzt?• Wirkung als Konsequenz der Rezeption einzelner Medienhalte• kumulative Effekte wiederholter Rezeption von Inhalten über die Zeit

• Wirkungsebene: Wen betrifft die Wirkung?• Mikro-Ebene: Individuum• Meso-Ebene: Gruppen• Makro-Ebene: Gesellschaft

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.5 Wirkungsdimensionen der Massenkommunikation

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Hypothese der wachsenden Wissenskluft: Bevölkerungsschichten mit höherem sozioökonomischen Status/Bildungsgrad beschaffen sich Informationen bei einem stark publizierten Thema schneller

Erklärung: Unterschiede in/im…• Kommunikationskompetenz• Vorwissen• sozialen Kapital• selektiven Umgang mit Informationen• Mediensystem

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.6 Wissenskluft-Forschung

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Einschränkungen und Modifikationen:• geringere Wahrscheinlichkeit für Wissensklüfte bei…

• konflikthaltigen Themen• Themen mit hoher gesellschaftlicher Bedeutung

• Gleichverteilung von Wissen ist in kleinen, homogenen Gruppen eher zu erwarten als in großen, heterogenen Gesellschaften

• Schließen von Wissensklüften bei abnehmenden Interesse („ceilingeffect“)

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.6 Wissenskluft-Forschung

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Einflussfaktoren:• Motivation• Gleichzeitigkeit verschiedener Wissensklüfte zwischen

unterschiedlichen Bevölkerungssegmenten• Unterscheidung Faktenwissen vs. Strukturwissen• Komplexität des Themas• Spezifika von Medien• situationale vs .transsituationale Einflussfaktoren

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.6 Wissenskluft-Forschung

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= Theorie der Themensetzung von Massenmedien

Agenda-Setting-Hypothese: Massenmedien setzen die Agenda für bestimmte Themen und beeinflussen die Sichtbarkeit von Einstellungen, die es zu diesen Themen gibt

Befund: starke Übereinstimmung zwischen Bevölkerungs- und Medien-Agenda

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.7 Agenda-Setting

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Wirkungsmodelle:1. Awareness-Modell (relativ schwache Kausalität): Publikum wird

auf bestimmte Themen aufmerksam, weil sie von den Medien behandelt werden

2. Salience-Modell (mittelstarke Kausalbeziehung): unterschiedliche Gewichtung von Themen in den Medien führt zu unterschiedlich starker Beachtung und Einschätzungen von Relevanz

3. Priorities-Modell (stärkste Kausalannahme): Themen-Rangfolge schlägt sich 1:1 in der Publikums-Agenda nieder

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.7 Agenda-Setting

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„Cross-legged-Correlation“

4 Klassische Massenkommunikationsforschung4.7 Agenda-Setting

Beispiel: Ich lese eine Zeitung an verschiedenen Tagen –Wie hat sich die Publikumsagenda verändert?

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5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.1 Gatekeeper-Forschung

N News SourceN# News ItemsN#‘ Selected NewsM Media Audience

Quelle: McQuail/Windah 1998; hier nach Watson 2003: 123

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Synopse der Gaterkeeper-Forschung (nach Shoemaker)Gatekeeping auf drei Ebenen:1. Mikro: Individuum: berufliche Sozialisation, Rollenverständnis,

Mormen, Denk- und Sichtweisen, persönliche Lebenserfahrung etc.2. Meso: Redaktion: Redaktionsorganisation, ihre Erwartungen,

professionelle Kommunikationsroutinen und Gruppendenken3. Makro: Gesellschaft:

a. Berufsideologie: kulturelles Wissen über Journalismusverständnisb. gemeinsame Kultur: Werte und Normenc. externe Einflüsse: Quellen, PR, Werbung, Markt, Pressure Groups,

Gesetzgeber, …

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.1 Gatekeeper-Forschung

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Annahme: Medienaufmerksamkeit = menschliche WahrnehmungNachrichtenfaktoren nach Galtung/Ruge:1. Frequenz: zeitlicher Ablauf eines Ereignisses korrespondiert mit

Erscheinungsperiodik der Medien2. Schwellenfaktor: Ereignis muss die Aufmerksamkeitsschwelle

überschreiten, um erstmals registiert zu werden3. Eindeutigkeit: Einfachheit, Überschaubarkeit4. Bedeutsamkeit: kulturelle Nähe, Betroffenheit, Relevanz

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.2 Nachrichtenwertforschung

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5. Konsonanz (Erwartung, Wünschbarkeit): Ereignis stimmt mit bestehenden Vorstellungen überein

6. Überraschung: Unvorhersehbarkeit, Seltenheit7. Kontinuität: Priorität für Ereignisse, die bereits in den Nachrichten

gewesen sind8. Variation: niedriger Schwellenwert für Ereignisse, die gut sind für

Ausbalancierung bzw. Variation des Nachrichten-Gesamtbildes

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.2 Nachrichtenwertforschung

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9. Bezug zur Elite-Nation (= wirtschaftlich/militärisch mächtige Nation): Ereignisse mit mächtigen Nationen überproportional stark beachtet/betont

10. Bezug zu Elite-Personen (= prominente/mächtige Personen): Ereignisse mit prominenten Personen überproportional stark beachtet/betont

11. Personalisierung: Ereignisse am Handeln/Schicksal von Personen festgemacht, Personales wird überbetont, Personen- gegenüber Strukturgeschehen bevorzugt

12. Negativismus: Fokus auf negative Ereignisse mit Konflikt, Kontroverse, Aggression, Zerstörung, Todesopfern etc.

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.2 Nachrichtenwertforschung

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Nachrichtenwert-Hypothesen:1. Selektionshypothese: je stärker die Nachrichtenfaktoren auf ein

Ereignis zutreffen, desto wahrscheinlicher wird darüber berichtet2. Verzerrungshypothese: Merkmale, die den Nachrichtenwert eines

Ereignisses bestimmen, werden besonders betont3. Wiederholungshypothese: Verzerrungseffekte verstärken sich, je

mehr Selektionsstufen überwunden werden müssen4. Additivitätshypothese: Je mehr Nachrichtenfaktoren auf ein

Ereignis zutreffen, desto wahrscheinlicher wird darüber berichtet5. Komplementaritätshypothese: Das Fehlen eines Faktors kann

durch andere ausgeglichen werden

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.2 Nachrichtenwertforschung

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5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.3 Integriertes Gesamtmodell (nach Kepplinger)

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• genuine Ereignisse: existieren unabhängig von medialer Berichterstattung, z.B. Naturkatastrophen

• mediatisierte Ereignisse: finden auch ohne Berichterstattung statt, erhalten aber infolge der erwarteten Medienpräsenz spezifischen Charakter, z.B. Olympische Spiele

• Pseudo-Ereignisse: vorrangig zum Zweck der Berichterstattung inszeniert, z.B. Pressekonferenzen

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.3 Integriertes Gesamtmodell (nach Kepplinger)

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Die ptolomäische Sichtweise:• Grundannahmen:

• Medien verzerren die Wirklichkeit• Menschen orientieren sich an Medien• großer Einfluss der Medien auf Individuum und Gesellschaft

• Gegensatz: Medien als Fremdkörper, der Realitätswahrnehmung verfremdet vs. Gesellschaft

• Ansicht:• Medien infiltrieren das Bewusstsein (S-R-Perspektive)• Medien sollen Realität widerspiegeln (Abbild-Theorie)

• Folge: massive Medienkritik, Forderung nach Medienkontrolle

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.4 Medienrealität/Neuansatz von Schulz

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Die kopernikanische Sichtweise:• Grundannahmen:

• Medien als intrinsischer Teil der Gesellschaft mit der Funktion, Informationen zu selegieren, zu verarbeiten, zu interpretieren

• Medien leisten einen Beitrag zur sozialen Konstruktion der Realität und schaffen so die gemeinsame Basis für soziales Handeln

• Einsicht: Verzicht auf DIE Definition von Realität, weil die Wahrnehmung/Deutung von der Position, Erfahrung und den Interessen des Beobachters abhängt

• Folgen:• Toleranz unterschiedlichen Weltsichten gegenüber• Konkurrenz pluraler Realitätsdefinitionen ist erwünscht• kritische Auseinandersetzung an verschiedene Sichtweisen als bestmögliche

Annäherung an die Realität

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.4 Medienrealität/Neuansatz von Schulz

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Neuansatz von Schulz:• Abgleich von Realität und Medienrealität ist unmöglich, weil Realität

nicht ungefiltert registriert und daher kein Prüfkriterium werden kann• Medien konstruieren in den Nachrichten ein bestimmtes Bild der

Realität• Aufgabe der Medien:

• Einordnung liefern• Gründe nennen• Hintergründe und Folgen offenlegen

• Forschung kann danach fragen, wie Medienrealität konstruiert wird oder welchen Selektionskriterien Journalisten folgen

5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.4 Medienrealität/Neuansatz von Schulz

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5 Nachrichtenforschung/Realität der Massenmedien5.4 Medienrealität/Neuansatz von Schulz

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a) kontinental-europäische Tradition: öffentliche Meinung als Resultatdes öffentlichen Diskurses und der Reflexion über politische Themen normativer Begriff

b) angloamerikanische Tradition: öffentliche Meinung als Aggregat der Meinungen der Bürger, d.h. Summe der Einzelmeinungen aller Individuen (Methode: Umfrage)

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.1 Zwei geistesgeschichtliche Traditionen

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Grundannahmen:1. Isolationsfurcht: jeder Einzelne fürchtet sich davor, sich mit seiner

eigenen Meinung in seiner sozialen Umwelt zu isolieren2. Umweltwahrnehmung: Individuum kann wahrnehmen, wie in seiner

sozialen Umwelt die Meinungen zu einem Thema zu-/abnehmenFolge: permanente Umweltbeobachtung

direkt (Familie, Freunde, Bekannte): liefert Eindruck, mit welchen Meinungen man sich in der Öffentlichkeit isolieren kann

indirekt (über Medien): liefert Eindruck, wie die Mehrheit der Gesellschaft zu einem Thema denkt

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.2 Schweigespirale (nach Noelle-Neumann)

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3. Redebereitschaft: abhängig von Zugehörigkeit zur • Mehrheitsmeinung: Zunahme (Meinung stimmt mit Meinung der Mehrheit

überein) oder • Minderheitsmeinung: Abnahme (Meinung steht im Gegensatz zur Meinung

der Mehrheit)

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.2 Schweigespirale (nach Noelle-Neumann)

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• Meinungsklima: Verteilung von Pro-Contra-Meinungen in der Bevölkerung zu einem Thema

• doppeltes Meinungsklima: Abweichung der tatsächlichen Meinungsverteilung innerhalb der Bevölkerung und der in den Medien dargestellten Verteilung

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.2 Schweigespirale (nach Noelle-Neumann)

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Einflussfaktoren von Journalisten:• politische Einstellung• Kollegenorientierung (ingroup orientation)

• Öffentlichkeitseffekt: Entscheidung über Selektion und Veröffentlichung

• Konsonanz: gleichlautende Meinungen in den Medien (Medientenor)• Kumulation: starke Wirkung durch immer wieder dieselbe Tendenz „Return to the Concept of Powerful Massmedia“

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.2 Schweigespirale (nach Noelle-Neumann)

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• Öffentlichkeit schafft eine Möglichkeit zur gesellschaftsweiten und –relevanten Beobachtung und Kommunikation in einer dezentrierten, funktional ausdifferenzierten Gesellschaft

• Öffentlichkeit als unterstellbare Akzeptiertheit von Themen: der Einzelne akzeptiert, dass etwas öffentliches Thema ist und weiß, dass es das auch für andere ist und umgekehrt

• öffentliche Meinung als spezifische Themenstruktur: Hilfe zur Selektion und Strukturierung von Themen für die öffentliche Kommunikation

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.3 Systemtheoretische Konzeption von Öffentlichkeit

(nach Luhmann)

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in Abgrenzung zu…

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.3 Systemtheoretische Konzeption von Öffentlichkeit

(nach Luhmann)

Habermas Noelle-Neumann

• öffentliche Kommunikation führt nicht zu Konsens

• öffentliche Meinung ist kein Ergebnis des rationalen Diskurs, da das Weltgeschehen zu komplex für rationale Argumente geworden ist Diskurs-Idee ist veraltet

• über öffentliche Kommunikation kann man verschiedene Meinungen haben

• öffentliche Meinung als soziale Kontrolle ist unrealistisch, weil man Pro- wie Conta-Meinungen haben kann Konformitätsdruck ist überflüssig

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Öffentlichkeit als Reflexionsmedium mit Spiegel-Funktion:• Funktionssysteme können einander nur im Medium Öffentlichkeit

beobachten (Spiegelfunktion)• Folge 1: Öffentlichkeit ermöglicht eine systemübergreifende und

relevante Beobachtung und Beschreibung gesellschaftlichen Geschehens

• Folge 2: Funktionssysteme können sich an öffentlicher Meinung orientieren

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.3 Systemtheoretische Konzeption von Öffentlichkeit

(nach Luhmann)

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6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.3 Systemtheoretische Konzeption von Öffentlichkeit

(nach Luhmann)

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Massenmedien als Funktionssystem sollen…• Institutionalisierung der (Selbst-)Beobachtung und Beschreibung

der Gesellschaft gewährleisten• der öffentlichen Meinung eine konkrete Form verleihen

Journalismus als Leistungssystem soll…• die aktuelle (Selbst-)Beobachtung und Beschreibung der

Gesellschaft im Medium der Öffentlichkeit erbringen

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.3 Systemtheoretische Konzeption von Öffentlichkeit

(nach Luhmann)

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6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.4 Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

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Funktionen von Öffentlichkeit:• Transparenzfunktion (in der Input-Phase):

• Offenheit für alle relevanten Themen, Meinungen• Offenheit für alle gesellschaftlichen Gruppen, Akteure

• Validierungsfunktion (in der Throughput-Phase): ermöglichen diskursive Verarbeitung und Bewertung der Themen

• Orientierungsfunktion (in der Output-Phase):• Ziel: vernünftige Einsichten und Problemlösungen• Akzeptanz für öffentliche Meinungen• Orientierung für gesellschaftliches Handeln

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.4 Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

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Arena-Metapher:• Öffentlichkeit als offenes Kommunikationsforum• In der Arena befinden sich Öffentlichkeitsakteure Konkurrenz um

Aufmerksamkeit und Zustimmung des Publikums• Publikum beobachtet das Geschehen in der Arena

Öffentliche Meinungen sind die unter den Öffentlichkeitsakteuren vorherrschenden Ansichten, die in der Regel breite Zustimmung bekommen.

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.4 Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

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Öffentlichkeitsebenen:

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.4 Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

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1. Encounter-Öffentlichkeit: einfache Kommunikationssysteme durch Begegnung• spontan• zerfallen leicht

2. Versammlungs- oder Themenöffentlichkeit: öffentliche Veranstaltungen, Demos usw.• thematisch begrenzt• einfache Organisationsstrukturen• begrenzte Dauer• erste Rollendifferenzierung

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.4 Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

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3. Medien-Öffentlichkeit: Institutionen• systemeigene Strukturen und Eigenlogik• festgelegte Sprecher-, Vermittlungs- und Publikumsrollen

Rollen von Öffentlichkeitsakteuren:• Sprecher: Angehörige kollektiver Akteure• Publikum: nicht organisierte Laien• Kommunikateure: Vermittler (z.B. Journalisten)

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.4 Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

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Störungen öffentlicher Kommunikation:• Schwächung der Transparenzfunktion (Input-Phase): nicht alle

relevanten Themen kommen auf die öffentliche Agenda• Störung der Validierungsfunktion (Throughput-Phase): strategische

Öffentlichkeitsrhetorik dominiert die Auseinandersetzung• Störung der Orientierungsfunktion (Output-Phase): Medien werden

öffentlichem Auftrag nicht mehr gerecht

6 Öffentlichkeit und öffentliche Meinung6.4 Arena-Modell (nach Neidhardt/Gerhards)

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nach Goffman: Rahmen dienen sinnhafter Handlungsorientierung und –vorstrukturierung1. Computer als Abrufmedium (Distributionsrahmen): öffentliche

Kommunikation an ein disperses Publikum2. Computer als Forum und Diskussionsmedium (Diskussionsrahmen):

öffentliche Kommunikation für ein Nutzerkollektiv3. Computer als Medium interpersonaler Kommunikation

(Beziehungsrahmen): private bzw. persönliche Verständigung zwischen Individuen und mit Gruppen

4. Computer als Transaktionsrahmen: geschäftliche bzw. administrative Transaktionen ohne direkte Interaktion

7 Digitalisierte Medien7.1 Computerrahmen

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1. Interpersonale Kommunikationa. E-Mail-Kommunikationb. Instant-Messaging-Dienste

2. Online-Kommunikation in Gruppena. Chat-Kommunikationb. Kommunikation per Mailinglists, Newsgroups

3. öffentliche Netzkommunkationa. Kommunikation mittels Weblogs (Blogs)b. Kommunikation in sozialen Netzwerken (Social Media)c. öffentliche Kommunikation in Online-Medien

7 Digitalisierte Medien7.2 Modi der Netzkommunikation

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Philosophische FakultätInstitut für Medienforschung – MedienkommunikationTutorium „Kommunikation – Eine Einführung“

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