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P.b.b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6020 Innsbruck – 02z030006 M Jahrgang 29 • Ausgabe 4/2013 • Truppenzeitung des Stabsbataillons 6 Foto: Hubert Berger 30 Jahre Truppenzeitung „Gibt es einen Adler 2014?“ ?

30 Jahre Truppenzeitung „Gibt es einen Adler 2014?“ · OStWm Heinrich Payr. OStWm Michael Mühlbacher OStWm Daniel Gamper. OStWm Günther Kranebitter ... Zgf Fabian Mühlbacher

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P.b.b. Erscheinungsort und Verlagspostamt 6020 Innsbruck – 02z030006 M

Jahrgang 29 • Ausgabe 4/2013 • Truppenzeitung des Stabsbataillons 6

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30 Jahre Truppenzeitung „Gibt es einen Adler 2014?“

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mit geschichtlichem Hintergrund

Im August dieses Jahres wurde die monatliche Offiziersbesprechung nach Schloss Nauders auf Einladung des Museumsvereins Nauders, Herrn Thoma, verlegt.

Mit dem Museumsverein „Schloss Nauders“ verbindet das Stabsbataillon 6 im Rahmen der Traditionspflege eine sehr lange und innig ge-hegte Freundschaft und so wollte es sich Ob-mann Ludwig Thoma nicht nehmen lassen, einmal die Offiziere des Stabsbataillons 6 für eine Fortbildung nach Nauders einzuladen.Durch den Kommandanten des StbB6, Oberst

Ölböck, wurde der Fortbildung eine Offiziers-besprechung im geschichtlich interessanten Schloss Nauders vorangesetzt und so konnte der Bürgermeister der Gemeinde Nauders, Ro-bert Mair, die Offiziere des StbB6 im Schloss Nauders herzlich willkommen heißen.Nach der Offiziersbesprechung ging es zur historischen Führung zur Festung Nauders, die an der schmalsten Stelle der Landesstraße heute noch immer über diese „wacht“. Lud-wig Thoma, der Obmann des Museumsvereins Nauders, ließ es sich nicht nehmen, die interes-sante Führung in der Festung Nauders selbst zu

führen und mit Geschichte und „G‘schichtln“ – den Offizieren den Festungsbau in der da-maligen Monarchie näherzubringen. Die Fe-stung Nauders ist eine der letzten erhaltenen Festungen („Feste“) der k.u.k. Monarchie, die die damaligen Grenzen des Habsburger-reiches schützte. Die Feste Nauders ist im militärischen Zusammenhang mit der Festung Franzensfeste und mit der Festung Hochfins-termünz zu sehen. Neben der Festung ist auch noch die Kaserne für die damalige Besatzung erhalten und ein neu errichteter „Panzergarten“ (mit Ausstellungsstücken des österreichischen Bundesheeres) rundete die Führung und Fort-bildung ab.

Weitere Infos zur Festung Nauders gibt‘s un-ter http://www.museumsverein-nauders.com

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OffizierstellvertreterOStWm Heinrich PayrOStWm Michael MühlbacherOStWm Daniel GamperOStWm Günther KranebitterOStWm Gerhard Buchböck

OberstabswachtmeisterStWm Ingo Schmied

StabswachtmeisterOWm Günther Kerschner

WachtmeisterZgf Fabian Mühlbacher

Wir gratulieren!

Beförderungen

2 Dezember 2013

Amtliche Publikation der Republik Öster-reich/Bundesminister für Landesverteidi-gung und SportMedieninhaber, Herausgeber und Hersteller:Republik Österreich/Bundeminister für Landesverteidigung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 WienRedaktion: BMLVS, Stabsbataillon 6, Kommando, 6020 Innsbruck, [email protected] Chefredakteur: Obstlt Ing. Peter Nuderscher, MSD Redakteure:Arbeitsgemeinschaft/StbB6 – siehe BeiträgeErscheinungsjahr:2013 (4 Ausgaben/Jahr)Fotos: BMLVS, StbB6 oder siehe Fotos Druck: BMLVS/Heeresdruckzentrum, Kelsenstr. 4, 1030 Wien; 13-8064

Gedruckt nach der Richtlinie „Druck-erzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 943

Grundlegende Richtung:Information aller beim Stabsbataillon 6 beor derten Soldaten. „Der Adler“ ist eine Zeitung von Soldaten für Soldaten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. „Der Adler“ wird kostenlos an Soldaten und Angehörige des Stabs bataillons 6 gesandt.Auflage: „Der Adler“ erscheint viermal im Jahr in einer Auflage von 2.500 Exemplaren.

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Offiziersbesprechung

Festung Nauders

Obmann Ludwig Thoma führte durchs Schloss Nauders

Begrüßung durch Bgm. Robert Mair

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Am 28. September fand heuer wieder das alljährliche Edelweißschießen

am TIWAG-Gelände in der Imster Au, Gemein-de Imst, statt. Es wurde vom Stabsbataillon 6 organisiert und durch die Werkstattkompanie/Stabsbataillon 6 in alt bewährter Weise auf- und nach der Veranstaltung wieder abgebaut.Bei strahlend schönem Wetter begann das Schießen nun am Samstag, den 28. Septem-ber um 9 Uhr. Die Teilnehmer schossen auf Herzblätter in ca. 120 Meter Entfernung. Ge-schossen wurde mit der Standardbewaffnung des Soldaten, mit dem Sturmgewehr (StG) 77. Es kamen von 13 Schuss zehn Schuss in die Wertung, wobei die ersten drei Schuss als Pro-beschüsse für die Teilnehmer zur Verfügung standen. Dadurch konnte das StG 77 sehr genau auf die persönliche Schießhaltung der Teilnehmer eingestellt werden. Die Teilnahme bei dieser Veranstaltung war erst ab 21 Jahren möglich (nach den Bestimmungen des Waf-fengesetzes) und wurde von den Tiroler Ober-ländern sehr gut und teilnahmestark angenom-men. Außerdem nutzte das Schützenregiment Oberland dieses Schießen für ihre Regiments-meisterschaft. Geschossen wurde in Teams mit vier Schützen und Schützinnen. Es gab auch eine Einzelwertung, wofür man ein bronzenes, silbernes und goldenes Abzeichen „erschie-ßen“ konnte. Bronze erreichte man ab einer Punktezahl von 92, Silber ab 96 Punkten und Gold ab 98. Der Großteil der Teilnehmer waren Mitglieder der Schützenkompanien vom Ti-

roler Oberland und Außerfern, aber es nahmen auch Miliz-soldaten, Exekutive und Zivilpersonen zahlreich bei dieser öffentlichkeitswirk-samen Veranstal-tung teil. Das Bun-desheer leistete gute Arbeit in Zusammenarbeit mit den Schützen, welche auch das Stabsbataillon 6 bei der Aus-wertung unterstützt haben.Das Edelweißschießen lief ohne Zwischenfäl-le ab und die Teilnehmerzahlen stiegen stetig an. Für Trank und Speis sorgte die Truppen-küche der Standschützenkaserne. Somit wa-ren die Teilnehmer rundum versorgt. Das sah man auch an den ausgewerteten Schießschei-ben, die bis zum Ende des Tages auf über 600 Stück anstieg. Am Ende des Tages konnte man auf eine er-folgreiche Veranstaltung zurück schauen, wo das österreichische Bundesheer, das Stabsba-taillon 6 und die Zivilbevölkerung gut zusam-mengearbeitet haben und Kontakte für viele Fragen rundum und zum österreichischen Bun-desheer aufnehmen konnten. Gfr Daniel Schwarz Werkstattkompanie/StbB6

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Erhältlich in allen Buchhandlungen oder unter www.tyrolia.at.

BischofReinhold Stecher1921–2013

Nachlese Unveröffentlichte Texte, Zeichnungen und Aquarelle zum Nachdenken und Schmunzeln

Aus dem Nachlass des vielseitig kreativen Bischofs hat Paul Ladurner in diesem Buch bisher unveröffentlichte Texte sowie stimmungsvolle Aquarelle und humorige Karikaturen versammelt – unter anderem werden darin auch die Kriegserinnerungen Bischof Stechers wieder lebendig.

978-3-7022-3319-8112 Seiten, € 19.95

1921–2013

Nachlese

NEU

Buchbeschreibung auf Seite 9. Das Buch ist er-hältlich bei Tyrolia Buch • Pa-pier Innsbruck, Maria-There-sien-Str. 15, Tel. 0512/2233-0; Fax 0512/2233-444 und E-Mail: [email protected]

Edelweißschießen 2013

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4 Dezember 2013

Unsere Wasserkraft! TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

Im September führte die ABC-Ab-wehrkompanie/Stabsbataillon 6 ei-ne Kaderfortbildung (KFB) für gefah-renstoffkundige Organe des BMI, der Landeswarnzentrale Tirol, des Kata-strophenreferates des Landes Tirol unter Mitwirkung der ABCAbw-Fach-dienste des Militärkommandos Tirol durch.

Ziel der KFB war es, den externen Tei-len die Leistungsfähigkeit der ABC-Ab-wehrkompanie des Stabsbataillons 6 (ABCAbwKp/StbB6) für mögliche Zu-sammenarbeit mit zivilen Einsatzorgani-sationen näherzubringen.Zu Beginn konnte der Kommandant der ABCAbwKp/StbB6 35 Teilnehmer des BMI und des Landes Tirol begrüßen und in den weiteren Ausbildungsablauf ein-weisen.Die Fortbildung wurde in zwei Blöcken durchgeführt.

Block 1 • Referat zum Thema Procedere Assi-stenzeinsatz-Anforderung im ABCAbw-Bereich.• Vorstellung der allgemeinen Parameter und Möglichkeiten der ABC-AbwKp.

Block 2 Stationsbetrieb zur praktischen Darstel-lung der Leistungsfähigkeiten der Züge und der Möglichkeiten zur Zusammenar-beit mit zivilen Einsatzorganisationen mit Schwergewicht Aufklärung (Aufkl) und Dekontamination (Deko).Die Schwergewichtsthemen der Stationen waren:ABC Aufkl: Vorstellung der Erkundungs-arten, Verfahren, Techniken sowie eine Gerätepräsentation.Deko: Vorstellung Gerät und DekoKfz, Zeitanhalt bis Wirksamwerden im Ein-satzraum.RuB (Retten und Bergen): Vorstellung

des RuBZg KIOP/KPE, Gerätepräsenta-tion.WA (Wasseraufbereitung): Vorstellung Wasseraufbereitung im öBH.Seitens der gefahrstoffkundigen Organe des BMI wurde der Wunsch geäußert, wieder öfters gemeinsame Übungen im Bereich A(tomare)-Erkundung durchzu-führen. Für die ABCAbwKp/StbB6 war es einer-seits sehr wichtig Kontakte zu den An-sprechpersonen der verschiedenen zivil-en Einsatzorganisationen zu knüpfen und andererseits das Aufgaben- und Einsatz-spektrum einschließlich der notwendigen militärischen Möglichkeiten diesen Ein-satzleitern und Fachorganen bewusst zu machen und mit einem interessanten Fort-bildungstag näher zu bringen.

OStWm Joachim Fuchs ABCAbwKp/StbB6

Zivil-Militärische-Zusammenarbeit bei der ABC-Abwehrkompanie

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Die vierte Woche der Grundausbil-dung ging zu Ende, und mit ihr die erste Formung der neuen EF-Rekru-ten. Jene haben in diesem Zeitraum viele Erfahrungen und Eindrücke über sich selbst und das Leben als Soldat gewonnen.

„Tagwache! Zug am Gang antreten!“, er-schallt es um 06:00 Uhr in den Gängen des Lehrkompaniegebäudes, bei gleichzeitigem Aufreißen der Türen zu den Mannschafts-räumen. Das Licht wird aufgedreht und der frisch gebackene EF-Rekrut muss nach dem längsten und durchtriebensten Sommer sei-nes Lebens mit sieben ihm fremden Personen aufstehen, in die Badeschlapfen schlüp-fen und in den Gang hinaus stürmen. Wäh-rend die Ausbildner mit erhobener Stimme verlautbaren, dass alles viel zu langsam vor sich geht, versuchen sich die schlaftrunkenen Burschen an einer Linie auszurichten und ru-hig zu stehen. Nach dem Anlegen der befoh-lenen Adjustierung geht es in zügigem Tem-po ab zum Frühstück, für das nur 15 Minuten Zeit ist, weil vorher nicht alles glatt gelaufen ist. Die Begrüßung des Kompaniekomman-danten folgt der Körperpflege, der Außenbe-reichsreinigung und der Zimmerreinigung. Wenn alles erledigt ist geht um 08:00 Uhr die Ausbildung los.Diese bestand in den ersten Tagen darin, ei-nen Großteil der Ausrüstung auszufassen. Viele verschiedene Sachen mit vielen ver-schiedenen Namen, die alle möglichst auf Anhieb ins Gedächtnis eingebrannt werden sollten. Der Zugskommandant, der Kompa-niekommandant, der Spieß und weitere für einen sich in der Lehrkompanie befindlichen, neuen Soldaten wichtige Personen stellten sich vor. Fast täglich wurde das schnelle An- und Ausziehen, Bettenbauen und Packen des Rucksackes unter Zeitdruck geübt. Bei ei-ner Menge von Belehrungen, beim Exerzier-dienst und beim Waffen- und Schießdienst schossen viele wichtige Informationen auf uns ein, die irgendwo im schon sehr gefüllten Kopf Platz finden mussten. Wie läuft der Kurs überhaupt ab? Wie hat sich ein Soldat in der Kaserne und in der Öffentlichkeit zu ver-halten? Welche Bewegungen folgen auf das Kommando „Rechts schaut“. Wie sieht ei-ne Kehrtwendung richtig aus? Welche Cha-rakteristik besitzt die Waffe? Wie weit gehen die Gefahrenbereiche der Waffe? Wie halte ich die Ausrüstung rein? All diese und noch viele Fragen mehr mussten wir bis zum En-de nur einer Woche beantworten können und das auch beim wöchentlichen Test beweisen.

Nach einer Woche, in der die Tage 16 Stun-den gedauert haben, freuten wir uns ins erste, wirklich zur Erholung dienende Wochenende mit einem lauten „Hurra“ zu starten.Das war alles sehr anstrengend und wir glaubten uns vorstellen zu können, wie es weiterhin ablaufen wird. Dabei haben wir uns jedoch geirrt. In der zweiten Woche ka-men immer mehr neue Sachen hinzu, die aber auf die der letzten Woche aufbauen und so-mit noch schwieriger zu automatisieren wa-ren. Es folgten weiterhin Belehrungen aller Art, Exerzierdienst-, Waffen- und Schieß-diensteinheiten. In dieser Woche fand auch unser erster Marsch statt. Dabei kristallisierte sich schon ansatzweise heraus, wer der For-derung an körperlicher und geistiger Lei-stung gewachsen ist, und wer nicht. Die mei-sten haben es geschafft. Ein Teil von ihnen musste allerdings von den Kameraden unter-stützt werden um das Ziel zu erreichen und zum ersten Mal wurde uns gezeigt, was Ka-meradschaft bedeutet. Der Eingewöhnungs-marsch endete in einem Durchgehen eines „Schlammgrabens“ der uns viel Spaß, aber auch viel Arbeit bereitete. Unser Durchhalte-vermögen mussten wir in dieser Woche ein zweites Mal beim Traditionstag beweisen. Dort fand nämlich unser erster öffentlicher Auftritt statt, bei dem wir 45 Minuten lang in der Parade stehen mussten und gemerkt ha-ben, wie anstrengend das eigentlich ist. Beim Entlassen in das zweite Wochenende sprach unser Kompaniekommandant das erste Lob aus, an welches wir uns alle sicher sehr lange erinnern werden.In der dritten Woche bekamen wir zu ande-ren Einheitsarten zwei neue dazu, und zwar das ABC-Abwehrtraining und den Gefechts-dienst. Wir lernten die Grundlagen des Han-delns bei Einsatz von ABC-Wirkstoffen und wie ein solcher zu erkennen ist. Beim Ge-fechtsdienst begannen wir das Fortbewegen im Gelände, das Errichten von Gepäckde-pot, das Beziehen von Stellungen und vieles mehr zu erlernen. Der Marsch in dieser Wo-che war etwas härter als jener von der letz-ten und am Tag darauf kam die erste Abmel-dungswelle, getragen von denen, die es leider nicht geschafft haben oder sich so etwas nicht zutrauten. Sie haben das Richtige getan, denn wenn einer ausfällt, belastet er den ganzen Zug, trotzdem ist es schade um jeden von ih-nen. Doch nach dieser Woche haben wir uns schon etwas an den Umgang und an die Be-dingungen in der Kaserne gewöhnt und wuss-ten, dass wir unbedingt weitermachen müs-sen um am Ende ein guter Soldat zu werden. Trotzdem freuten wir uns wieder aufs Wo-

chenende und waren froh, wieder einmal zu Hause zu sein.Am Montag der vierten Woche begannen wir mit der Selbst- und Kameradenhilfe, wobei wir lernten, wie die erste Hilfe im Einsatz am schnellsten und besten erfolgt. Außer-dem waren wir am Mittwoch zum ersten Mal Scharfschießen. Für viele war das überhaupt das erste Mal, dass sie mit einem Gewehr die-ser Größenordnung tödliche Projektile abge-feuert haben, was einen starken Eindruck auf sie hinterlassen hat. Der darauf folgende Eil-marsch, bei dem wir 9,5 Kilometer in nur 82 Minuten bewältigt haben, motivierte uns so wie das erste Lob unseres Kommandanten, und als das stolze Einmarschieren in die Ka-serne im Schritt auch noch tadellos funktio-nierte waren wir unglaublich gut gelaunt. Der Höhepunkt dieser Woche war jedoch die Aus-musterung der neuen Leutnante in Wiener Neustadt, wo wir diesmal 90 Minuten stan-den, und die anschließende und einzige Para-de Österreichs genossen haben.Mittlerweile haben wir uns an das frühe Auf-stehen, die kurzen Essenszeiten, den Zeit-druck und alle anderen Belastungen, die ein Soldat hat gewöhnt und können damit schon besser umgehen als vor vier Wochen. Wir ge-nießen eine sehr gute Ausbildung mit kompe-tenten Lehrmeistern, die als Vorbild voraus-gehen. Wir lernen was Kameradschaft, Stolz, Aufrichtigkeit, Gemeinschaft und Führung bedeutet und haben schon viele neue Freunde gefunden, von denen manche wahrscheinlich fürs Leben sein werden. Natürlich ist das al-les kein Zuckerschlecken, aber das darf es auch nicht sein, denn wir werden für den Ein-satz trainiert und müssen dafür gewappnet sein. Außerdem macht uns die Ausbildung, nicht zuletzt durch das gute Verhältnis zu un-seren Vorgesetzten, Spaß und wir werden uns anstrengen, gute Soldaten zu werden.

EF-Rekr Lackner (Der Kurssprecher)

Schweiß spart Blut!Dezember 2013 5

Gewinnspiel!

Wer sich auf diesem Foto wieder findet und markiert ist, gewinnt einen Gutschein im Wert von 10 Euro, ge-stiftet von „holly“

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Im September fand die erste Meisterschaft der 6. Jägerbrigade (6.JgBrig) im Berglauf statt. Diese wurde vom Kommando 6.JgBrig ins Leben ge-rufen und mit sehr engagierter Unterstützung des StbB6 durchgeführt. Die Laufleistungen aller Teilnehmer spiegelten das hohe konditionelle Niveau der Gebirgssoldaten wieder.Gestartet wurde im Raum Gnadenwald am „Waldsportplatz“ zwischen St. Michael und Gunggl. Der erste Teil der Strecke verlief entlang des steilen Forstweges und über Wiesen bis zum Wegkreuz bei der Kapelle Walder Alm. Auf diesem Teilstück waren auf einer Länge von 4,3 km et-wa 680 Höhenmeter zu bewältigen. Der zweite Teil der Strecke von 1,4 km führte ein kurzes Stück bergab und dann bis zum Ziel Hinterhornalm noch ca. 1 km bergauf.

So exklusiv und anspruchsvoll diese Strecke war, so exklusiv und über-durchschnittlich waren auch die Leistungen der Teilnehmer. 97 Läufe-rinnen und Läufer der 6.JgBrig, Militärkommando Tirol (MilKdoT), Hee-restruppenschule (HTS), der Gebirgslogistikbataillone (GebLogB) und Gebirgsjägerbataillone (GebJgB) aus Deutschland stellten sich der He-rausforderung.Unter den ersten 17 Platzierungen belegten 14 Läufer aus Deutschland (AK20, einer AK45) die Plätze in der Gesamtwertung. Diese Dominanz unserer deutschen Kameraden wurde mit dem hervorragenden vierten Platz von Vzlt Franz Fuchs/HTS (AK 40!) und Lt Alexander Böhm, ach-ter Gesamtplatz und Brigade-Meister 6. JgBrig „unterbrochen“.Mit Vzlt Markus Grassnig stellte das Stabsbataillon 6 (StbB6) den Sieger in der Seniorenklasse. Das StbB6 war noch mit den Läuferinnen und Läu-fern StWm Grillitsch, Lt Hubmann, Vzlt Schiener, Vzlt Hubmann, StWm Vierthaler, StWm Haas und Wm Treffer vertreten.Vorbildhaft war auch die Teilnahme des Kommando/6.JgBrig. Dieses ging an der Spitze mit dem Kommandanten Brigadier Mag. Grünwald und sei-nem Stellvertreter Oberst Gaiswinkler, mit Wettkämpfern aus allen Stabs-abteilungen ins Rennen. Als konditionsstarke Gebirgssoldaten legten sie beachtliche Spitzenzeiten vor.

Diese Meisterschaft war ursprünglich als kleiner, einfacher Event ge-dacht. Das große Starterfeld und die voraussichtlich schlechte Witterung motivierten unsere Kameraden aus den verschiedenen Kompanien des StbB6 wohl zusätzlich, diese Veranstaltung über das normale Maß hi-naus zu unterstützen. Dem Einsatz von Vzlt Ganzer und seinem Team ver-danken wir die professionelle Zeitnehmung und unseren Kameraden der ABCAbwKp/StbB6 eine Top-Infrastruktur im Start und Zielbereich. Jeder Wettkämpfer war froh, im Ziel ein beheiztes Zelt zu haben.Es machten nicht nur sportliche Leistung sondern auch der Einsatz und die gute Zusammenarbeit in der Organisation diese Meisterschaft zu einem tollen Erlebnis. So fuhren alle Teilnehmer mit der Erwartung nach Hau-se, im nächsten Jahr zu einer Brigade-Meisterschaft (vielleicht Straßen-lauf) 2014 wiederzukommen.

Vzlt Wolfgang Hubmann

6 Dezember 2013

Brigademeisterschaften im Berglauf 2013

Gedanken„Wenn die Berge rot er-glüh’n…“, mein Blick schweift durch die Reihen der Chargen des 2. MilFü1 und ich kann beim Gesang das Glänzen in den Augen einiger erkennen. „… in des Morgens Sonnen-schein…“. Dieser Gedanke an vergangene Zeiten in denen al-les besser, einfacher, schöner war, kam in mir hoch. Warum? War es wirklich alles besser? „… lasset Kummer, Müh und Sorgen, zurück im tiefen, tie-fen Tal…“Wir, geschätzte Kameraden, haben es selbst in der Hand, es „besser, einfacher, schöner“ zu machen. Jedoch, das strik-te beharren auf „mir steht das zu“, „ich habe das Recht“, „… die Gleitzeitregelung …“, „das steht nicht in meiner Posten-beschreibung“ führt nicht aus-schließlich zum Ziel und ist kontraproduktiv. Unser Beruf verlangt so viel mehr von uns, denn unser ureigentlicher Auf-trag ist, so ungern das manche

auch vernehmen, die „Vertei-digung unserer Heimat“ mit der Waffe, die im schlimmsten Fall, Gott möge uns bewahren, unser Leben fordern kann.Ist es nicht unsere Pflicht, uns dahingehend vorzuberei-ten? Uns endlich ernst zu neh-men? Uns nach bestem Wis-sen und Gewissen für unsere Schutzbefohlenen (GWD, Kur-steilnehmer) einzusetzen, sie heranzubilden, mit allen Un-annehmlichkeiten und Entbeh-rungen die diese schöne Arbeit mit sich bringt und nicht al-les schlecht zu reden was nicht schlecht ist? „… mir san die stolzen Alpen-jager, im Reich der weißen Ma-jestät.“ Stolz, ja, das sollten wir sein, auf unsere Tradition, auf unsere Leistung, auf unse-re Kameradschaft, und unseren Geist. Jammern wir nicht auf hohem Niveau, reden wir nicht alles schlecht, wir sind besser als wir uns darstellen – zeigen wir unseren Stolz.Soldat, verstehst du was ich meine?

Olt Florian Zagajsek

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Forum • Forum • Forum • Forum

Ich möchte heute Revue passieren lassen, an was ich mich gerne erinnere, mir besonders viel Freude im Dienst bereitet hat, und den Bogen dann spannen, was ich mir als Nicht-Entscheidungsträger im Range eines Kompaniekommandanten gerne mehr gewünscht hätte, wobei mir schon klar ist, dass sich auch die autarke Führung einer Kompanie mit Sicherheit geändert hat. Die Vorgabe der A) zu erreichenden Ausbildungsziele, B) den Befehlen des Bataillons zu entsprechen und C) schlussendlich die schmale Decke der finanzi-ellen Ressourcen nicht zu überschreiten, werden die Kompetenz eines Kompaniekommandanten sicher einengen.Ich bitte diese meine Überlegungen soweit räumlicher Natur, ein-fach umzusetzen in die Garnisonen des StbB 6, ich habe natürlich an „meiner „Pontlatz“ Maß genommen.

Nun ohne Wertigkeit der Reihung. Sport- Körper-ertüchtigung.Wir in der Pontlatzkaserne hatten das Glück, über eine für Lande-cker Verhältnisse – jetzt allgemein gesprochen – super Sportstätte zu verfügen. Rasenplatz, Laufbahn, Anlagen zum Weit- und Hoch-sprung, auch Kugelstoßen, alles da. Später kam auch eine Hinder-nisbahn dazu. Die Sportstunden waren stets super, man hat gespürt wie die Rekruten freier wurden, ja bei den diversen Wettkämp-fen und Spielen aus sich herausgingen. Beim genauer Hinschau-en konnte man – das war stets mein Eindruck – die (sportlichen) Kämpfer, von den Mitläufern gut unterscheiden. Schmerzlich habe ich stets das Fehlen einer Sporthalle wie zum Beispiel in Salzburg-Glasenbach (Rainer-Kaserne) oder auch in der Maria-Theresien Kaserne in Wien vermisst. Bei den diversen Militärkommando-Be-reichsmeisterschaften war es ein „ewiger“ Kampf, Trainingszeit für die sicher anspruchsvollen Wettkämpfe im militärischen Fünf-kampf, auch im Winter dem Patrouillenlauf, zu bekommen. Wie habe ich stets die Teilnehmer aus der Garnison Absam, auch den Teilen aus Osttirol beneidet, ob ihrer – der Erfolg hat es bewie-sen – zu unser mickrigen, in ihrem Fall gediegenen Vorbereitung. Für mich war es schon klar, ist der Kommandant ein Sportler, ja

ist selbst am Wettkampf aktiv dabei, weiß er was es heißt über die Hindernisbahn zu hetzen, und gibt sein Team die entsprechende Zeit zum Training. Bei den Siegerehrungen hat man dann gese-hen, wer Ehre für seine Truppenkörper – auch Kompanie – ein-gelegt hat. Als ich dann später ehemalige Rekruten getroffen ha-be, die mit mir sowohl im Sommer als auch im Winter mit dabei waren, der Tenor war stets: super Zeit! Man braucht nicht zu glau-ben, dass hier eventuell Ausbildungszeit verloren ginge, denn eines muss klar sein, der Mann, der sich im Wettkampf quälen kann, wird auch im Felde nicht versagen.

Garnisonsübungsplatz-Präsenz im Bezirk und da-rüber hinaus.Stets vermisst habe ich einen „echten“ Garnisonsübungsplatz. Wir in der Garnison haben zwar einen, der aber, mit Verlaub, mehr als untauglich ist, um in der Soldatensprache zu bleiben. Es war, so-weit ich es mitbekommen habe, ein Kompromiss zwischen einem Grundtausch. bzw. Abtretung an die Stadtgemeinde, dafür hat die Garnison den Übungsplatz im Gramlach erhalten. Lang gezogen, eingeengt durch den Inn auf einer Seite, und das ansteigende Ge-lände auf der anderen. Es war oft nervig, stets den „Urzustand“ bei den diversen Übungen und Ausbildungsvorhaben wieder herzustel-len. Nie einen Schützengraben fertig zu bauen, von Gruppenun-terstand sowieso keine Rede. Man hätte wie beim Waffendrill ei-ne Kampfsituation X-Mal üben können, Varianten en Masse, aber wenn man nie „den Spaten hat stecken lassen können“, was willst du?Zum Schluss noch ein Gedanke, nämlich den, dass die Soldaten der westlichsten Garnison im Land Tirol, also umfassend die Bezirke Landeck, Imst und Reutte, sich mehr zeigen, nämlich dort wie es ihr Name sagt, im Gebirge. Also ihren Fuß zu setzten ins Obere Gericht, ins Kauner- und Pitztal, ins Ötz- und Stanzertal, auch Au-ßerfern und Lechtal. Ich bin der felsenfesten Meinung, diese herr-lichen Landschaften zu betreten, auch die wichtigsten Gipfel in den Gebirgszügen zu besteigen, schafft einen unvergesslichen Wert der

Erinnerung, den Blick für die Heimat, denn eins muss auch erkannt werden: Kein Rekrut hat jemals vorher das erlebt, auch gesehen was er bei der Umsetzung dieses meines Ge-dankens mitnehmen kann. Zielstrebig hinge-führt, sorgsam ausgebildet und fit gemacht bleiben Eindrücke für immer. Tausendmal mehr wert, als jedes Prospekt, Annonce und sonstiger Papierkram und überhaupt, par je-dem „Attraktivierungswahn“. Denn wer im Gebirge hart geworden ist, das Ego durch Märsche, auch Gipfelsiege, auch schöne Stunden am Lagerfeuer gefunden hat, die-ser Soldat ist Elite im besten Sinn, und über-all einsetzbar. Nachdenken Kommandanten! Vzlt iR Peter Walch

Vzlt Peter Walch – Vordere Ölgubenspitze 3.452m im Kaunergat am 24. Ok-tober 2012. Siegerehrung Militärischer Mehrkampf in Landeck – Peter Walch, Fritz Bieler und Heinl Wallner (v. l.).

Die Schere zwischen der Zeit im Aktivstand und im Ruhestand öffnet sich immer weiter, wobei Gott sei Dank noch die Phase der im Akivstand verbrachten Zeit überwiegt.

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8 Dezember 2013

Unsere Elite-Soldaten sind seit 50 Jahren im In- und Ausland im Extremeinsatz: Unter schwierigsten Gelände- und Witterungsbedingungen und auch in gefährlichen Situationen werden Spezialaufträge erfüllt, Kommandounternehmen durchgeführt und Personen aus Krisengebieten evakuiert.

50 JAHRE JAGDKOMMANDO

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Kein Ereignis der letzten 2000 Jahre verän-derte den europäischen Kontinent so nach-haltig und radikal wie der Erste Weltkrieg. In einem bis dahin für unmöglich gehaltenen Gemetzel – dem ersten industrialisierten Krieg – starben Millionen Menschen, gingen jahrhundertealte Kaiserreiche unter, darunter auch die Habsburgermonarchie.Dieses gut lesbare Überblickswerk fasst ein-fach und verständlich die wichtigsten Fakten und Zusammenhänge zum „Großen Krieg“ aus österreichischer Perspektive zusammen. Es erläutert zum einen seine Vorgeschichte, stellt Fragen nach der Verantwortlichkeit österreichischer Politiker für diese „Urka-tastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan) und schildert den Verlauf der wichtigsten Kampfhandlungen. Die Ostfront mit Galizien und den Karpaten findet dabei ebenso Berücksichtigung wie die Alpenfront im Süden der Monarchie. Das Leben der Sol-daten hinter der Front wird beleuchtet, aber auch der mörderische Kampf an den vor-dersten Linien.Der Autor lässt aber vor allem auch in aus-gezeichneten, teilweise unveröffentlichten Fotografien den Zeitgeist der Jahrhundert-wende, die großen politischen Ereignisse sowie die kleinen anonymen Schicksale und das mörderische Gesicht des Krieges in den Schützengräben lebendig werden. Einge-streute literarische Texte zeitgenössischer Autoren geben dazu einen unmittelbaren Einblick in das Lebensgefühl und die An-sichten jener Zeit. Propagandapostkarten und zahlreiche Übersichtspläne vervollständigen den umfassenden Gedenkband.„Der angesehene Publizist Hans Magen-schab hat sensationelles Material zusam-

mengetragen. Seine Schlussfolgerung: Alle wirtschaftlichen Krisen sind leichter zu ver-kraften als je wieder ein Krieg in Europa.“ Erhard Busek Der Autor: Dr. Hans Magenschab, studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Wien und Salzburg, war Chefredakteur mehrerer

politischer Magazine und Leiter des „Nie-derösterreich-Kuriers“, Gestalter zahlreicher TV-Dokumentationen sowie Autor histo-rischer Biografien. Zuletzt Pressechef der Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg Wien und Sprecher des österreichischen Bundes-präsidenten.

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„Der große Krieg“ von Hans Magen-schab ist zum Preis von € 39.95 und bei Tyrolia Buch-Papier Innsbruck in der Maria-Theresien-Straße 15 und im guten Buchhandel erhältlich!

Österreich und der Erste Weltkrieg in eindrucksvollen Bildern Vom Weg in den Untergang bis zum Ende der Habsburger Monarchie

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Neue Militärwissenschaftliche Schriftenreihe präsentiert

WIEN - Im Oktober fand die Prä-sentation des ersten Bandes der neuen Militärwissenschaftlichen Publikationsreihe der Landesvertei-digungsakademie im Sitzungssaal der Österreichischen Akademie der Wissenschaften statt.Generalstabschef Othmar Commen-da betonte bei der Präsentation die Wichtigkeit von Vielfalt und den Zugang von außen zur Qualitäts-steigerung im Bundesheer. Die neue wissenschaftliche Buchreihe kommt diesem Anspruch entgegen.Der Vertreter der Akademie der Wis-senschaften, o. Univ.-Prof. Hans Sün-kel, unterstrich die Wichtigkeit der Buchreihe für die weitere militärwis-senschaftliche Forschungstätigkeit der Landesverteidigungsakademie.Die Landesverteidigungsakademie ist die höchste militärische Bil-dungs- und Forschungseinrichtung des österreichischen Bundesheeres. Durch die neue Militärwissenschaft-liche Schriftenreihe wird auch der Empfehlung des österreichischen Wissenschaftsrates entsprochen, For-schung und Lehre zu dokumentieren und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.Der erste Band der Reihe vereint detaillierte und fachspezifische Bei-träge aus den Bereichen der Militär-logistik, der zivilen Logistik und der Logistik der Einsatzorganisationen. Die wissenschaftliche Aufbereitung und Vermittlung praktischer logis-tischer Erfahrungen aus nationalen und internationalen Einsätzen sol-len ein breites Interessensspektrum abdecken.

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…der Einrückungstermin im September 2013 erweckte in uns eine gewisse Span-nung.Man stand vor vielen unbeantworteten Fra-gen, wo komm ich hin, wie sind die Kame-raden, wie die Unterkünfte und wie sieht das ganze Umfeld aus.Wir landeten in der Nachschub- und Trans-portkompanie/Stabsbataillon 6 in Kranebit-ten/Innsbruck, im I. Zug unter Offizierstell-vertreter (OStv) Daniel Gamper. Die Ungewohnheit eines 12-Mann-Zimmers erwies sich trotz allem als eine kamerad-schaftliche Herausforderung.Das von außen oft kritisierte Essen zeigte sich als komplettes Gegenteil. Die Speisen waren ausgewogen, abwechslungsreich und beliebt.So starteten wir gut gestärkt mit ca. 70 Mann und einer Frau in die erste Ausbildungswo-che. Trotz langer Dienstzeiten verging die erste Woche rasch. Von Pack- bis zur Spintord-nung hin zum Schuhputz wurde uns der mi-litärische Alltag nahe gebracht. Nach Auto-matisierung dieser Pflichten kam die Waffe an den Mann/die Frau. Beim anfänglichen Trockentraining fielen uns die ersten Hand-griffe noch schwer. Trotzdem blickte jeder schon gespannt dem Scharfschießen entge-gen und die Ergebnisse sprachen für sich. „Habt, acht!“ hieß es in den anfänglichen Exerzierstunden, Konzentration und Koordi-nation wurden für eine „perfekte“ Synchro-nisation gefordert. Marschieren und salutie-ren standen ebenso am Plan.Die Verlegung in die Wattener Lizum war für unsere östlicheren Kameraden eine kli-matische Herausforderung. Auf 2000 m Hö-he erblickten sie den ersten Schnee schon im September. Das Hochlager befand sich inmitten einer beeindruckenden Bergland-schaft. Abgeschottet von jeglichem Handy-netz suchte man den Trost der Kameraden im Soldheim. Bei unserem ersten Marsch im Gebirge ließen wir das Hochlager über das Klammjoch hinter uns.„C-Alarm!“ hörten wir des Öfteren in der Ausbildung für atomare, biologische und chemische (ABC) Gegenmaßnahmen. Dies bedeutete die Schutzmaske und den Schutz-anzug anziehen und über Stock und Stein be-gaben wir uns im gesicherten Fußmarsch zur nächsten Dekontaminationsstelle (Entgif-tungsstelle).In der sechsten Woche kamen wir wortwört-lich ins Schwitzen, 45 km in 36 Stunden und Feldübernachtung zehrten an unseren Kräf-

ten. Neben Fußblasen und Kreuzschmerzen wurden auch die Kochkünste und das Im-provisieren mancher Kameraden benötigt. Dieser Marsch erwies sich aber doch als ein abenteuerliches Erlebnis.Nun blicken wir der letzten Ausbildungswo-che entgegen und lassen eine interessante und eindrucksvolle Zeit hinter uns. Trotz einiger Strapazen verlassen wir die Grundausbildung mit einem Lächeln.Wir danken den Ausbildnern für ihre Mühen und ihre Geduld, die sie für uns aufbringen mussten.

Rekr Sebastian Brandstätter Rekr Paola Lercher

10 Dezember 2013

WaffenübergabeDer schallende Ruf „… für die Heimat, für Österreich“ beschloss die feierliche Waf-fenübergabe bei der Lehr-kompanie/Stabsbataillon 6.

In den frühen Nachtstunden des 4. Septembers 2013 führte die Lehr-kompanie/Stb6 am Antreteplatz der Andreas-Hofer-Kaserne die Übergabe des StG77 an die jungen Einjährigen Freiwilligen (Offziers-anwärtern) EF des Einrückungster-mins 9/13 in traditioneller Art und Weise durch. Bei Fackelschein und moderner musikalischer Unterma-lung wurde zwei Offizieranwärter faktisch, und allen anderen symbo-lisch die Waffe anvertraut, und das Versprechen abgenommen, diese nur im Dienste der Demokratie und der Menschen einzusetzen.

Eindrücke eines GWDs,Ende August 2013 wur-de Vizeleutnant Hans-Peter Gärtner durch den Kasernenkom-mandant und Kom-mandanten Stabsba-taillon 6, Oberst Fried-rich Ölböck, unter Bei-sein vieler Weggefähr-ten, Kameraden und Freunden in den Ruhestand verabschiedet. Vzlt Gärtner war in seiner letzten Funktion Kommandant der Betriebsstaffel in der Stand-schützenkaserne und somit der gute Geist in allen Belangen der Kasernenverwaltung. Diese verantwortlichen Tätigkeiten reichten vom Streudienst im Winter bis zur Einteilung der Grundwehrdiener im täglichen Ablauf der Kasernenbetreuung im Sommer. Oberst Ölböck dankte Vzlt Gärtner im Rahmen der Feierlichkeiten für seine unermüdlichen Tä-tigkeiten für den reibungslosen Ablauf in der Verwaltung aller notwendigen und auch bau-lichen Obliegenheiten in der Standschützen-kaserne und wünschte einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt.Vzlt Gärtner ist auch Bundesobmann des Kai-serschützenbundes Tirol 1921, das ihn mit dem Stabsbataillon 6 im Rahmen der Traditi-onspflege stark verbindet.Die Redaktion „Der Adler“ schließt sich den Wünschen sehr gerne an. woho

Verabschiedung einer Legende

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Dezember 2013 11

Unser Energieschatz!TIWAG-Tiroler Wasserkraft AG

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Von Weitau nach HochfilzenSeit 2011 gibt es einen neuen Schwerpunkt an der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt (LLA) Weitau, der sogenannte „Pferdewirtschaft und Tou-rismus“ - Zweig. Es wurden nur zwölf SchülerInnen von mehr als 80 BewerberInnen ausgewählt. Jede der SchülerInnen von uns hat den Berufswunsch Pferdewirtschaftsfacharbeiter. Der Schwerpunkt im ersten Schuljahr ist der klassische Reitunterricht mit jeweils einer Prüfung zum Reiterpass oder bei talen-tierten Schülern die Reiternadel. Im zweiten Schul-jahr ist das Westernreitzertifikat und das Fahrabzei-chen in Bronze das Ziel. Im letzten Jahr kann man sich neben dem Wanderreitabzeichen auf Englisch-, Westernreiten oder Kutschenfahren spezialisieren. Neben dem Schulbetrieb veranstaltet die LLA Weit-au auch außerschulische Aktivitäten, bei denen die SchülerInnen teilnehmen können, wie zum Beispiel Kutschentreff, Westernreittreffen oder der Weitau-er Advent. Auch im Zubereiten von kulinarischen Genüssen und im Service werden die SchülerInnen gelehrt. In diesen drei Jahren muss man als Schü-lerIn insgesamt 18 Wochen Praktikum absolvieren, um den Facharbeiter in Pferdewirtschaft nach drei Jahren zu erhalten. Julia und ich entschlossen uns, das Praktikum in Hochfilzen beim Tragtierzentrum des österreichischen Bundesheereszu absolvieren.

Praktikum in HochfilzenNach einer langen Wartezeit (auch beim Heer gibt es anscheinend genug „Bürokratie“) erfuhren wir, dass wir das achtwöchige Praktikum beim Tragtierzen-trum Hochfilzen (TTZ) absolvieren dürfen. Als wir ankamen wurden wir zuerst einquartiert, erhielten jede Menge militärischer Bekleidung, eine Dauer-passierkarte (die wir leider wieder abgeben muss-ten) mussten zum Drogentest ins Krankenrevier und erlebten unser erstes militärisches „Briefing“ vom

Kommandanten des Tragtierzentrums Major Hager über das TTZ und den Ablauf unseres Praktikums. Wir erfuhren, dass wir unsere Zeit beim Ausbildungs-zug verbringen würden. Wir wurden von Herrn Offi-ziersstellvertreter Neumayer (der Kommandant des Ausbildungszuges) sehr gut in Longieren und in der Dressur weitergebildet. Auch wurde uns im Thema Pferdepflege neue und zusätzliche Dinge beige-bracht, beim Tragtierzentrum geht’s „genauer“ her als in der LLA Weitau, Pferdepflege und die Huf-pflege (einfetten und einmassieren) ist aufwendiger, Mähne und Schweif werden verlesen und auch das permanente Ausmisten „unterm Tag“ als Stalldienst (mehr als einmal misten eines Pferdes in der Box wurde uns nur einmal gesagt) ist eben „Militär“ und anstrengender als in unserer Schule. Wir bekamen sogar die Aufgabe für den Besuch des stellvertre-tenden Verteidigungsministers von Russland zwei Haflinger für den Standartentrupp vorzubereiten, das uns gut gelang. Nicht nur Reiten war angesagt sondern auch das Kutschenfahren im Gelände war ein Highlight. Sehr interessant waren die Besuche in der Aufzucht-station Schüttachalm bei den Jungpferden sowie auch die beiden auf Sommerfrische urlaubenden Gardeponys Amadeus und Mozart, denen wir das Tränken am Brunnen von einer Aufstiegshilfe (zuge-zimmerte Holzpalette) beibringen mussten.

Das richtige Verlasten und Aufsatteln des Tragsattels erlernten wir in Windeseile, bei jedem Trageinsatz auf die Marchentalm, wo die zehn-, zwei- und drei-jährigen Junghengste ihren Sommerurlaub verbrach-ten, waren wir als Tragtierführer für Versorgungs-transporte dabei. Ein anstrengendes aber auch schö-nes Erlebnis waren diese Märsche, sowohl für die Haflinger als auch für uns, die Alm liegt auf 1700 m und gegangen wird bei jedem Wetter! Die Haflinger des Tragtierzentrums müssen bei die-sen Trageinsätzen bis zu 150 kg Last bis zu 16 Stun-den am Tag tragen, nicht schlecht für ein Kleinpferd aber auch anstrengend für die Tragtierführer, die ihr Gepäck selber tragen müssen. Als Schmiedegehilfinnen erlernten wir den Notbe-schlag und schauten dabei dem Hufschmied, der bei der Armee Beschlagsunteroffizier heißt, genau auf die Finger.Für uns persönlich waren das beste am Praktikum die vielen Geländeritte. Uns hat das Praktikum sehr gut gefallen, denn man hat sehr viel Wissen errungen und neue Freundschaf-ten geknüpft. Wir möchten uns aus tiefstem Herzen bedanken, dass wir dieses Praktikum beim TTZ absolvieren haben dürfen.

Magdalena Gruber Julia Schroll (LLA Weitau)

Absender: Stabsbataillon 6, Kranebitter Allee 230, 6020 Innsbruck

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