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www.wlz-online.de Freitag, 27. September 2019 Jg. 132 | Nr. 225 | H 7018 | 2,00 Euro Ein Tief bringt milde, recht feuchte Meeresluft zu uns. Einzelne Schauer xxxxx HEUTE Nachfolger von Lübcke startet Hermann-Josef Klüber tritt heute sein neues Amt als Kasseler Regierungspräsi- dent an. Klüber wird damit Nachfolger von Dr. Walter Lübcke, der Anfang Juni auf der Terrasse seines Wohnhauses in Wolfha- gen-Istha erschossen wur- de. Der mutmaßliche Tä- ter Stephan Ernst sitzt der- zeit in Untersuchungshaft. Der 63 Jahre alte Klüber war bisher Regierungsvi- zepräsident und führte die Geschäfte nach dem Tod Lübckes zuletzt kommis- sarisch. hag Jean-Claude Juncker zieht Bilanz Fünf Jahre war er das Gesicht der Europäischen Union – am 1. November endet die Amts- zeit von EU-Kommissionsprä- sident Jean-Claude Juncker (64). Im Interview unserer Zeitung blickt er zurück auf politische Erfolge, Niederla- gen und auf schroffer gewor- dene Gegensätze: „Man liebt sich nicht mehr genug in Eu- ropa.“ Europa bleibe ein Frie- densprojekt. Das zu verges- sen, sei ein schwerer histori- scher Fehler. » BLICKPUNKT EXKLUSIV Spektakuläres Spiel mit Flutlicht-Ausfällen Im englischen Ligapokal zwi- schen Burton Albion und AFC Bournemouth ist dreimal das Flutlicht ausgefallen, sodass die Partie um mehr als eine halbe Stunde verlängert wer- den musste. Wir nehmen das zum Anlass, um auf weitere spektakuläre Licht-Pannen in Stadien zu blicken. SPORT Nachfolger von Usain Bolt gesucht Wer krönt sich nach der Ära von Usain Bolt (Foto) zum schnellsten Mann der Welt über 100 Meter? Top-Favorit bei den Titelkämpfen in Do- ha ist Christian Coleman. 4 190701 802006 50139 ABO-Service: 0800-1560 300 (kostenlos) [email protected] 30 Millionen für Klinik-Neubau Wicker-Gruppe investiert in Reinhardshausen VON JÖRG SCHADE Reinhardshausen – Die Werner Wicker Klinik in Reinhards- hausen baut ihr Angebot wei- ter aus. 30 Millionen Euro in- vestiert der Klinikbetreiber in einen viergeschossigen Er- weiterungsbau am Standort des 1978 eröffneten Schwer- punktklinikums, in dem Er- krankungen rund um die Wirbelsäule behandelt wer- den. Am Mittwoch wurde Richtfest gefeiert. Nach dem Richtspruch durch Bauingenieurin Ale- xandra Knütttel von der Bau- firma Gluck (Herbstein) stell- te Klinikgründer und –träger Werner Wilhelm Wicker (84) den Gästen das Konzept des Neubaus vor, der den Stand- ort entwickeln und langfris- tig sichern soll. Ich hoffe, dass wir die Erfolgsgeschich- te der Klinik fortschreiben können“, sagte Wicker. Und er versicherte: „Ich habe die Absicht, unser Unternehmen als Familienunternehmen weiterführen zu lassen.“ Im Erweiterungsbau wer- den eine Intensivpflege- und Überwachungsstation mit 29 Behandlungsplätzen und Therapieräumen für physio- und ergotherapeutische Be- handlungen sowie eine zen- trale Operationsabteilung mit fünf Sälen eingerichtet. In einem weiteren Geschoss entsteht eine Abteilung für Sterilgutaufbereitung und – versorgung. Ein Parkdeck mit 80 Stellplätzen im Unterge- schoss ergänzt das Angebot. Der Neubau wird mit einer zweigeschossigen Brücke an den bestehenden Klinikkom- plex angeschlossen. Rund 800 Mitarbeiter sind in der Werner Wicker Klinik beschäftigt, die sich in den knapp fünf Jahrzehnten auch international einen guten Ruf erworben hat. Die erfolg- reiche Arbeit trug mit dazu bei, dass das Haus nach Klini- kangaben zur festen Größe in der hessischen Krankenhaus- landschaft wurde und mit ih- rem Leistungsangebot seit 2018 im Krankenhausplan des Landes aufgenommen ist. Das Angebot der Klinik ruht nach den Worten des Klinikgründers Wicker auf fünf Säulen: Zentrum für Rü- ckenmarkverletzte, Deut- sches Skoliosezentrum, Ab- teilung für Neuro-Urologie, Abteilung für Viszeralmedi- zin, Abteilung für Neurochi- rurgie, Abteilung für Anäs- thesiologie und Intensivme- dizin. Dazu kommen die Phy- sio- und Ergotherapieabtei- lung mit rund 60 Fachkräften sowie das Zentrallabor und die Krankenhausapotheke. » SEITE 2 Werner Wicker Klinikgründer Continental in Korbach trotzt der Krise Korbach – Aufatmen bei Con- tinental in Korbach: Der Standort mit Reifenwerk und Contitech, Hersteller von technischen Schläuchen, ist nicht von dem am Mittwoch angekündigten Umbaupro- gramm betroffen, mit dem der Autozulieferer den Kon- zern umkrempeln und sich damit gegen die aufziehende Branchenkrise stemmen will. Das teilte eine Unterneh- menssprecherin gestern auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Weltweit will Continental 15 000 Stellen bis zum Jahr 2023 abbauen, davon 5000 in Deutschland. Werkleiter Lo- thar Salokat hatte bereits im August gegenüber unserer Zeitung erklärt, dass ein Stel- lenabbau in Korbach derzeit nicht im Raum stehe. Auch Kurzarbeit sei kein Thema. Auf der anderen Seite werde wegen der „verhaltenen Si- tuation“ aber kein zusätzli- ches Personal eingestellt, so der Werkleiter. lb Die Lichtenfelser sind erneut zur Wahl aufgerufen Lichtenfels – Am Sonntag fällt die Entscheidung, wer neue Bürgermeisterin oder neuer Bürgermeister von Lichten- fels wird. Insgesamt 3288 Wahlberechtigte sind am kommenden Sonntag, 29. September, aufgerufen, in ih- ren Wahlbezirken ihre Stim- me abzugeben – für Kandida- tin Sina Best oder Kandidaten Henning Scheele. Mehr als 500 haben bereits per Briefwahl gewählt. In der Mehrzweckhalle Goddels- heim werden die Ergebnisse am Sonntag wieder ab 18 Uhr per Beamer auf eine große Leinwand übertragen. Inte- ressierte können dort die Auszählungsergebnisse er- neut live verfolgen. Für Essen und Trinken ist gesorgt. md So groß wie 45 Einfamilienhäuser: Der im Rohbau fertiggestellte Neubau an der Werner Wicker-Klinik. Der Neubau wird mit einer zweigeschossigen Brücke an den bestehenden Klinikkomplex angeschlossen. FOTOS: JÖRG SCHADE Wicker-Gruppe beschäftigt 3500 Mitarbeiter Die Werner Wicker Klinik in Reinhardshausen ist Teil der Wi- cker Unternehmensgruppe. Die Klinik wurde 1978 gegründet und beschäftigt 800 Mitarbeiter. Der Wicker-Gruppe gehören insgesamt neun Reha-Klini- ken, drei Akutkliniken in Hessen und Nordrhein-Westfalen, zwei Thermen in Kassel und Bad Homburg sowie das Hotel Hochsauerland in Willingen an. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 3500 Mitarbeiter. sch Frau in Göttingen auf offener Straße getötet Göttingen – Auf offener Straße ist eine Frau am Donnerstag gegen 13 Uhr im Göttinger Stadtteil Grone von einem Mann angegriffen und dabei tödlich verletzt worden. Zu- vor soll die 44-Jährige mit dem Mann in Streit geraten sein, berichtet die Polizei. Op- fer und Täter waren mitei- nander bekannt. Motiv und genauer Tathergang waren zunächst unklar. Zeugen sol- len versucht haben, der Frau zu helfen. Dabei soll zumin- dest eine weitere Frau ver- letzt worden sein. Die Polizei fahndete bei Re- daktionsschluss dieser Ausga- be noch nach dem Täter. Dringend tatverdächtig ist nach Angaben der Ermittler der 52-jährige Frank N. Er soll mit einem Fahrrad vom Tat- ort geflohen sein. Am Abend gab es einen Polizeizugriff im Stadtteil Weende. Bei der Per- son handelte es sich laut Poli- zei aber nicht um den Tatver- dächtigen. mam STANDPUNKT Kennzeichnungspflicht für Polizisten Zwischen Schutzbedürfnis und Bürgernähe VON TATJANA COERSCHULTE ne Nummer reichen. Es gibt in diesen Situationen immer Akteure, die es auf Eskalation anlegen. Wer fordert, dass Polizisten dann ihren Namen tragen, sollte mit gutem Bei- spiel vorangehen und sich in diesen Situationen selbst sei- nen Ausweis anheften. Um Übergriffe seitens der Polizei zu verfolgen, reicht eine Nummer an der Uniform aus. Wenn Bürger solche Über- griffe nicht anzeigen, liegt das nicht am fehlenden Na- men, sondern an der Befürch- tung, dass eine Anzeige ge- gen Polizisten nicht verfolgt wird. Um hier Vertrauen zu schaffen, ist der Rechtsstaat in ganz anderer Weise gefor- dert: Mit Namensschildern für Polizisten ist es da nicht getan, mit sorgfältiger Arbeit der Behörden schon. mit Namensschild oder Num- mer, je nachdem, welchen Dienst er wo versieht. Es ist nun mal ein Unter- schied, ob ein Streifenpolizist einen Temposünder ermahnt oder ob ein Bereitschaftspoli- zist eine Demonstration in Zaum halten soll. Auf Streife oder auf der Wache ist das Namensschild ein Entgegen- kommen: Es signalisiert Of- fenheit und Bürgernähe. Bei Großeinsätzen aber sollte ei- ten. Sie befürchten, dass mit der Namensnennung ihre Si- cherheit und die ihrer Famili- en beeinträchtigt wird. Dieses besondere Schutzbe- dürfnis jener, welche unsere Gesellschaft schützen sollen, muss man ernst nehmen – aber umgekehrt auch das Be- dürfnis der Bürger nach Transparenz im Umgang mit staatlicher Autorität. Deswe- gen sollte jeder Uniformträ- ger zu identifizieren sein – In unserem Rechtsstaat ist klar geregelt, wer die Identi- tät eines anderen Menschen feststellen darf: Diese Befug- nis haben allein staatliche Kontrollbehörden. Polizisten oder Mitarbeiter eines Ord- nungsamts dürfen nach dem Personalausweis fragen, Kaufhausdetektive oder selbst ernannte Platzwarte dürfen es nicht. Und umgekehrt? Haben Bürger einen Anspruch da- rauf zu erfahren, wer genau der Polizist ist, der gerade ih- ren Führerschein sehen möchte? Ja, hat das Bundes- verwaltungsgericht gestern entschieden und eine Kenn- zeichnungspflicht für Beam- te als rechtmäßig bestätigt. Geklagt hatten Polizisten aus Brandenburg, die keine Na- mensschilder tragen möch- 743b8b96-c1a3-417a-81d6-4347e8b697b0

30 Millionen für Klinik-Neubau · 2019. 10. 1. · Werner Wilhelm Wicker (84) den Gästen das Konzept des Neubaus vor, der den Stand-ort entwickeln und langfris-tig sichern soll

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  • www.wlz-online.deFreitag, 27. September 2019 Jg. 132 | Nr. 225 | H 7018 | 2,00 Euro

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    Ein Tief bringt milde, rechtfeuchte Meeresluft zu uns.

    Einzelne Schauer

    xxxxx

    HEUTENachfolger vonLübcke startet

    Hermann-Josef Klüber trittheute sein neues Amt alsKasseler Regierungspräsi-dent an. Klüber wird damitNachfolger von Dr. WalterLübcke, der Anfang Juniauf der Terrasse seinesWohnhauses in Wolfha-gen-Istha erschossen wur-de. Der mutmaßliche Tä-ter Stephan Ernst sitzt der-zeit in Untersuchungshaft.Der 63 Jahre alte Klüberwar bisher Regierungsvi-zepräsident und führte dieGeschäfte nach dem TodLübckes zuletzt kommis-sarisch. hag

    Jean-ClaudeJuncker zieht Bilanz

    Fünf Jahre war er das Gesichtder Europäischen Union – am1. November endet die Amts-zeit von EU-Kommissionsprä-sident Jean-Claude Juncker(64). Im Interview unsererZeitung blickt er zurück aufpolitische Erfolge, Niederla-gen und auf schroffer gewor-dene Gegensätze: „Man liebtsich nicht mehr genug in Eu-ropa.“ Europa bleibe ein Frie-densprojekt. Das zu verges-sen, sei ein schwerer histori-scher Fehler. » BLICKPUNKT

    EXKLUSIV

    Spektakuläres Spielmit Flutlicht-Ausfällen

    Im englischen Ligapokal zwi-schen Burton Albion und AFCBournemouth ist dreimal dasFlutlicht ausgefallen, sodassdie Partie um mehr als einehalbe Stunde verlängert wer-den musste. Wir nehmen daszum Anlass, um auf weiterespektakuläre Licht-Pannen inStadien zu blicken.

    SPORT

    Nachfolger vonUsain Bolt gesucht

    Wer krönt sich nach der Äravon Usain Bolt (Foto) zumschnellsten Mann der Weltüber 100 Meter? Top-Favoritbei den Titelkämpfen in Do-ha ist Christian Coleman.

    4 190701 802006

    5 0 1 3 9

    ABO-Service: 0800-1560 300 (kostenlos)[email protected]

    30 Millionen für Klinik-NeubauWicker-Gruppe investiert in Reinhardshausen

    VON JÖRG SCHADE

    Reinhardshausen – Die WernerWicker Klinik in Reinhards-hausen baut ihr Angebot wei-ter aus. 30 Millionen Euro in-vestiert der Klinikbetreiberin einen viergeschossigen Er-weiterungsbau am Standortdes 1978 eröffneten Schwer-punktklinikums, in dem Er-krankungen rund um dieWirbelsäule behandelt wer-den. Am Mittwoch wurdeRichtfest gefeiert.

    Nach dem Richtspruchdurch Bauingenieurin Ale-xandra Knütttel von der Bau-firma Gluck (Herbstein) stell-te Klinikgründer und –trägerWerner Wilhelm Wicker (84)den Gästen das Konzept desNeubaus vor, der den Stand-ort entwickeln und langfris-tig sichern soll. Ich hoffe,dass wir die Erfolgsgeschich-te der Klinik fortschreibenkönnen“, sagte Wicker. Under versicherte: „Ich habe die

    Absicht, unser Unternehmenals Familienunternehmenweiterführen zu lassen.“

    Im Erweiterungsbau wer-den eine Intensivpflege- undÜberwachungsstation mit 29Behandlungsplätzen undTherapieräumen für physio-und ergotherapeutische Be-handlungen sowie eine zen-trale Operationsabteilungmit fünf Sälen eingerichtet.In einem weiteren Geschossentsteht eine Abteilung fürSterilgutaufbereitung und –versorgung. Ein Parkdeck mit

    80 Stellplätzen im Unterge-schoss ergänzt das Angebot.Der Neubau wird mit einerzweigeschossigen Brücke anden bestehenden Klinikkom-plex angeschlossen.

    Rund 800 Mitarbeiter sindin der Werner Wicker Klinik

    beschäftigt, die sich in denknapp fünf Jahrzehnten auchinternational einen gutenRuf erworben hat. Die erfolg-reiche Arbeit trug mit dazubei, dass das Haus nach Klini-kangaben zur festen Größe inder hessischen Krankenhaus-landschaft wurde und mit ih-rem Leistungsangebot seit2018 im Krankenhausplandes Landes aufgenommen ist.

    Das Angebot der Klinikruht nach den Worten desKlinikgründers Wicker auffünf Säulen: Zentrum für Rü-ckenmarkverletzte, Deut-sches Skoliosezentrum, Ab-teilung für Neuro-Urologie,Abteilung für Viszeralmedi-zin, Abteilung für Neurochi-rurgie, Abteilung für Anäs-thesiologie und Intensivme-dizin. Dazu kommen die Phy-sio- und Ergotherapieabtei-lung mit rund 60 Fachkräftensowie das Zentrallabor unddie Krankenhausapotheke.

    » SEITE 2

    Werner WickerKlinikgründer

    Continental inKorbach trotztder KriseKorbach – Aufatmen bei Con-tinental in Korbach: DerStandort mit Reifenwerk undContitech, Hersteller vontechnischen Schläuchen, istnicht von dem am Mittwochangekündigten Umbaupro-gramm betroffen, mit demder Autozulieferer den Kon-zern umkrempeln und sichdamit gegen die aufziehendeBranchenkrise stemmen will.Das teilte eine Unterneh-menssprecherin gestern aufNachfrage unserer Zeitungmit.

    Weltweit will Continental15 000 Stellen bis zum Jahr2023 abbauen, davon 5000 inDeutschland. Werkleiter Lo-thar Salokat hatte bereits imAugust gegenüber unsererZeitung erklärt, dass ein Stel-lenabbau in Korbach derzeitnicht im Raum stehe. AuchKurzarbeit sei kein Thema.Auf der anderen Seite werdewegen der „verhaltenen Si-tuation“ aber kein zusätzli-ches Personal eingestellt, soder Werkleiter. lb

    Die Lichtenfelsersind erneut zurWahl aufgerufenLichtenfels – Am Sonntag fälltdie Entscheidung, wer neueBürgermeisterin oder neuerBürgermeister von Lichten-fels wird. Insgesamt 3288Wahlberechtigte sind amkommenden Sonntag, 29.September, aufgerufen, in ih-ren Wahlbezirken ihre Stim-me abzugeben – für Kandida-tin Sina Best oder KandidatenHenning Scheele.

    Mehr als 500 haben bereitsper Briefwahl gewählt. In derMehrzweckhalle Goddels-heim werden die Ergebnisseam Sonntag wieder ab 18 Uhrper Beamer auf eine großeLeinwand übertragen. Inte-ressierte können dort dieAuszählungsergebnisse er-neut live verfolgen. Für Essenund Trinken ist gesorgt. md

    So groß wie 45 Einfamilienhäuser: Der im Rohbau fertiggestellte Neubau an der Werner Wicker-Klinik. Der Neubauwird mit einer zweigeschossigen Brücke an den bestehenden Klinikkomplex angeschlossen. FOTOS: JÖRG SCHADE

    Wicker-Gruppe beschäftigt 3500 MitarbeiterDie Werner Wicker Klinik in Reinhardshausen ist Teil der Wi-cker Unternehmensgruppe. Die Klinik wurde 1978 gegründetund beschäftigt 800 Mitarbeiter.

    Der Wicker-Gruppe gehören insgesamt neun Reha-Klini-ken, drei Akutkliniken in Hessen und Nordrhein-Westfalen,zwei Thermen in Kassel und Bad Homburg sowie das HotelHochsauerland in Willingen an. Insgesamt beschäftigt dieGruppe rund 3500 Mitarbeiter. sch

    Frau in Göttingenauf offenerStraße getötetGöttingen – Auf offener Straßeist eine Frau am Donnerstaggegen 13 Uhr im GöttingerStadtteil Grone von einemMann angegriffen und dabeitödlich verletzt worden. Zu-vor soll die 44-Jährige mitdem Mann in Streit geratensein, berichtet die Polizei. Op-fer und Täter waren mitei-nander bekannt. Motiv undgenauer Tathergang warenzunächst unklar. Zeugen sol-len versucht haben, der Frauzu helfen. Dabei soll zumin-dest eine weitere Frau ver-letzt worden sein.

    Die Polizei fahndete bei Re-daktionsschluss dieser Ausga-be noch nach dem Täter.Dringend tatverdächtig istnach Angaben der Ermittlerder 52-jährige Frank N. Er sollmit einem Fahrrad vom Tat-ort geflohen sein. Am Abendgab es einen Polizeizugriff imStadtteil Weende. Bei der Per-son handelte es sich laut Poli-zei aber nicht um den Tatver-dächtigen. mam

    STANDPUNKT

    Kennzeichnungspflichtfür Polizisten

    ZwischenSchutzbedürfnisund Bürgernähe

    VON TATJANA COERSCHULTE

    ne Nummer reichen. Es gibtin diesen Situationen immerAkteure, die es auf Eskalationanlegen. Wer fordert, dassPolizisten dann ihren Namentragen, sollte mit gutem Bei-spiel vorangehen und sich indiesen Situationen selbst sei-nen Ausweis anheften. UmÜbergriffe seitens der Polizeizu verfolgen, reicht eineNummer an der Uniform aus.

    Wenn Bürger solche Über-griffe nicht anzeigen, liegtdas nicht am fehlenden Na-men, sondern an der Befürch-tung, dass eine Anzeige ge-gen Polizisten nicht verfolgtwird. Um hier Vertrauen zuschaffen, ist der Rechtsstaatin ganz anderer Weise gefor-dert: Mit Namensschildernfür Polizisten ist es da nichtgetan, mit sorgfältiger Arbeitder Behörden schon.

    mit Namensschild oder Num-mer, je nachdem, welchenDienst er wo versieht.

    Es ist nun mal ein Unter-schied, ob ein Streifenpolizisteinen Temposünder ermahntoder ob ein Bereitschaftspoli-zist eine Demonstration inZaum halten soll. Auf Streifeoder auf der Wache ist dasNamensschild ein Entgegen-kommen: Es signalisiert Of-fenheit und Bürgernähe. BeiGroßeinsätzen aber sollte ei-

    ten. Sie befürchten, dass mitder Namensnennung ihre Si-cherheit und die ihrer Famili-en beeinträchtigt wird.

    Dieses besondere Schutzbe-dürfnis jener, welche unsereGesellschaft schützen sollen,muss man ernst nehmen –aber umgekehrt auch das Be-dürfnis der Bürger nachTransparenz im Umgang mitstaatlicher Autorität. Deswe-gen sollte jeder Uniformträ-ger zu identifizieren sein –

    In unserem Rechtsstaat istklar geregelt, wer die Identi-tät eines anderen Menschenfeststellen darf: Diese Befug-nis haben allein staatlicheKontrollbehörden. Polizistenoder Mitarbeiter eines Ord-nungsamts dürfen nach demPersonalausweis fragen,Kaufhausdetektive oderselbst ernannte Platzwartedürfen es nicht.

    Und umgekehrt? HabenBürger einen Anspruch da-rauf zu erfahren, wer genauder Polizist ist, der gerade ih-ren Führerschein sehenmöchte? Ja, hat das Bundes-verwaltungsgericht gesternentschieden und eine Kenn-zeichnungspflicht für Beam-te als rechtmäßig bestätigt.Geklagt hatten Polizisten ausBrandenburg, die keine Na-mensschilder tragen möch-

    743b8b96-c1a3-417a-81d6-4347e8b697b0

  • Ehrenpreis für Florian ReimannKorbacher Kraftfahrzeugtechniker erhält Auszeichnung der Noll-Stiftung

    und für die Ausbildung inden Handwerksberufen ein-gesetzt hatte, verstarb 2014im Alter von 79 Jahren. mjx

    Ehrenkreishandwerksmeis-ter, der sich jahrzehntelangmit großem Engagement fürdas heimische Handwerk

    Meisterbrief erhielt Reimannnun als Kraftfahrzeugtechni-kermeister, diese Aufgabenimmt er aktuell bereits in ei-ner Werkstatt in Marburgwahr.

    „Wir hoffen, dass Reimannin den Landkreis zurück-kehrt“, sagte Brühl, der Stif-tungspreis im Wert von 250Euro solle diesen Schritt je-denfalls erleichtern. Die ers-ten Gratulanten neben Brühlwaren Kreishandwerksmeis-ter und Stiftungs-Vorsitzen-der Ulrich Mütze sowie Fran-kenbergs Bürgermeister undStiftungsvorstandsmitgliedRüdiger Heß.

    Die Justus-Noll-Stiftung isteine gemeinnützige Einrich-tung, die Stiftung setzt sichinsbesondere für die Belangedes Bauhandwerks und dieFörderung der Berufsausbil-dung im Handwerk ein. DieStiftung ist auch eine Wert-schätzung für Justus Noll. Der

    Waldeck-Frankenberg – Wegenseiner außergewöhnlichenKarriere im Handwerk ist derKorbacher Florian Reimannmit dem Ehrenpreis der Jus-tus-Noll-Stiftung ausgezeich-net worden. Die Preisverlei-hung nahm der Geschäfts-führer der Kreishandwerker-schaft und Vorstandsmitgliedder Justus-Noll-Stiftung, Ger-hard Brühl, anlässlich derMeisterfeier der Jungmeisterin der Ederberglandhalle inFrankenberg vor (wir berich-teten).

    In seiner Laudatio erinner-te Brühl insbesondere an dieverschiedenen Stationen vonReimann im Handwerk. Sohabe der 34-Jährige nach ver-schiedenen Praktika und frei-willigem Wehrdienst mit Ko-sovo-Einsatz bei der Bundes-wehr schon als Schreiner, alsKraftfahrzeug-Mechatronikerund auch schon im Maschi-nenbau gearbeitet. Seinen

    Auszeichnung: Mit dem Ehrenpreis der Justus-Noll-Stiftungwurde in Frankenberg der 34 Jahre alte Florian Reimann (2.von links) aus Korbach ausgezeichnet. Mit im Bild: (vonlinks) die Stiftungs-Vorstandsmitglieder Gerhard Brühl, Ul-rich Mütze und Rüdiger Heß. FOTO: MJX

    „Wird dem Land schaden“Zum Bericht „Das passiertbei einem großen Blackoutim Landkreis – Mehr Polizeiunterwegs, Züge fallen aus“schreibt ein Leser.

    Mit Interesse habe ich ihrenArtikel zu einem etwaigen‚Blackout’ im Landkreis gele-sen. Doch warum ausgerech-net zu diesem Thema ein soumfangreicher Artikel? DieAntwort liegt auf der Hand,denn ein ‚Blackout’ ist nichtunwahrscheinlich, sondernwird immer wahrscheinli-cher. Allein seit Oktober 2018wurde von sieben kritischenPhasentagen mit der Gefahreines Blackouts berichtet.

    Was bedeutet ein ,Black-out’ für die Bevölkerung, ins-besondere im Winter? Nebendem Ausfall von Kommuni-kation und Beleuchtung wirdes kalt, da keine Zentralhei-zungen mehr laufen. Werkeinen Holzofen hat, wirdsein Heim verlassen müssen,um in eine Sammelunter-kunft zu ziehen. Nahrungs-mittel werden massenweiseverderben, Millionen von Ar-beitnehmern werden nichtzur Arbeit erscheinen, in vie-len landwirtschaftlichen Be-

    trieben werden in den hochtechnisierten Ställen Millio-nen von Tieren verdurstenoder ersticken. Je länger einStromausfall andauert, destogrößer wird das Chaos sein.

    Was kann die Ursache füreinen ‚Blackout’ sein? NebenNaturkatastrophen oder Ha-ckerangriffen ist die wahr-scheinlichste Ursache der‚Zappelstrom’. Schwankun-gen im Stromnetz treten auf,wenn der Anteil der Erneuer-baren steigt und diese beiDunkelheit oder Windflautenicht liefern können. DieseAusfälle müssen durch Atom-oder Kohlekraft ausgeglichenwerden. Denn entgegen einerlandläufigen Meinung kanndas Stromnetz keinen Stromspeichern.

    Wir laufen mit dem vorzei-tigen Ausstieg aus der Atom-und Kohleverstromung se-henden Auges in ein solchesHorrorszenario hinein, ohnedass Politik und Gesellschaftdies in Frage stellen. Die ausideologischen Gründen for-cierte Energiewende wird oh-ne geeignete Energiealterna-tiven unserem Land schwerschaden.

    Rainer Graß, Korbach

    LESERMEINUNG

    Der Weißdorn istArzneipflanze des Jahres

    Extrakt gut für Herz und KreislaufZum Beispiel wurden sie beiAltersherz, Belastungsherz,Bluthochdruck, Herzmuskel-schwäche, Herz-Rhythmus-störungen, Herzinfarkt oderauch bei Durchblutungsstö-rungen des Gehirns empfoh-len, wie nachzulesen ist.

    Der Weißdorn kommt beiuns vorwiegend in zwei Ar-ten vor. Die weißen Blütensind bereits im Mai wichtigeNahrungsquellen für Honig-bienen und andere Insekten-arten. Im Herbst ab Septem-ber reifen am Weißdornmeist reichlich rote, mehligschmeckende Früchte. In derZeit der nach Süden ziehen-den Zugvögel ernten vor al-lem Drosselarten diese, umEnergie für den langen Zugdaraus zu schöpfen. zqa

    Waldeck-Frankenberg – DerWeißdorn, ein Strauch un-zähliger Hecken, Feldgehölzeund Waldränder im Kreis,kann nicht als Pflanze desJahres gekürt worden sein,weil er selten wäre. Er wurdevom Studienkreis Entwick-lungsgeschichte der Arznei-pflanzenkunde (UniversitätWürzburg) zur Arzneipflanzedes Jahres gewählt, um aufdie Bedeutung dieses Strau-ches in der Pflanzenheilkun-de hinzuweisen. Aus den Blät-tern und Blüten dieses Rosen-gewächses werden verschie-dene Arzneimittel zur Unter-stützung von Herz und Kreis-lauf hergestellt.

    Weißdorn-Extrakte fandenab den 1970-er Jahren ver-schiedenste Anwendungen.

    Der Weißdorn ist die Arzneipflanze des Jahres 2019: Das Bildzeigt eine Art, die ab Mai weiß blüht. FOTO: GERHARD KALDEN

    Klares Bekenntnis zur RegionMEHR ZUM THEMA Erweiterung der Werner Wicker-Klinik

    VON JÖRG SCHADE

    Reinhardshausen – Vor vierJahren begannen die erstenPlanungen. Seit Mittwochweht über dem Erweiterungs-bau an der Werner WickerKlinik in Reinhardshausender Richtkranz.

    „Dieses Haus, es will dieWohlfahrt mehren, Gesund-heit geben Leut’ und Land“,betonte Bauingenieurin Ale-xandra Knüttel (Bauunter-nehmen Gluck) vom Dachdes Neubaus in ihrem Richt-spruch. Dann erhob sie einGlas und ließ es nach alterTradition an der Wand zer-schellen.

    Vier mögliche Variantenstanden seinerzeit zur Dis-kussion, erklärte ArchitektMathias Kirschner bei derRichtfeier. Drei Vorschlägesahen einen Umbau und dieErweiterung des vorhande-nen Klinikkomplexes vor -ein vierter den Neubau, derlaut Kirschner letztlich alleAnforderungen vollständigerfüllte. Die Entscheidungfiel zugunsten des Neubaus –„auch wenn dieses Variantenicht die kostengünstigstewar“.

    Nun sei eine bedeutendeWegstrecke im Zuge der Wei-terentwicklung der Klinik zu-rückgelegt, erklärte der Ar-chitekt und nannte dazu eini-ge Zahlen. So wurden bisjetzt 6000 Kubikmeter Betonund 880 Tonnen Stahl ver-baut.

    Der Neubau weist eineBrutto-Geschossfläche von9880 Quadratmeter auf undumfasst 36500 Kubikmeterumbauten Raum. ArchitektKirschner: „Das entspricht et-wa 45 Einfamilienhäusern.“

    „Mit diesem Neubau be-schreitet die Klinikgruppeden Weg ins 21. Jahrhun-dert“, erklärte WinfriedHausmann, AbteilungsleiterUmwelt und Arbeitsschutzim Kasseler Regierungspräsi-dium. Und er zeigte sich si-cher, dass dieser Neubaunicht nur den Patienten, son-dern auch dem Personal zu-gute kommt.

    Die Wicker-Gruppe gebehiermit ein klares Bekennt-nis zur Region ab. Die Klinik

    sei ein Imagefaktor, der sichpositiv auch auf die Gebiets-kulisse auswirke.

    In Vertretung von Bürger-meister Ralf Gutheil dankteErster Stadtrat Hartmut Ottoder Wicker-Gruppe für ihrenMut und die unternehmeri-sche Weitsicht. Der NameWicker stehe für Innovation,Nachhaltigkeit und Zuverläs-sigkeit gegenüber den Mitar-beitern. Das Unternehmenhabe eine Erfolgsgeschichtegeschrieben, die über dieGrenzen Europas hinaus wir-ke.

    Wicker-Enkel ChristophLeeser sprach von einem Mei-lenstein zum Wachstum derKlinik. Mit dem Neubau wer-de die medizinische Versor-

    gung auf höchstem Niveaufortgeführt werden können.Leeser würdigte den men-schenorientierten Führungs-stil seines Großvaters. „Wirsind dankbar, seine Werteweitertragen zu dürfen.“

    Wicker-GeschäftsführerUwe Wacker zitierte aus ei-ner Leserzuschrift in der Ta-geszeitung, in der sich Ange-hörige eines Patienten überdie „kompetente, liebevolleund fürsorgliche Betreuung“in der Klinik äußerten. Wa-cker: „Wir werden diesenGeist in den Neubau trans-portieren.“

    Die Richtfeier begann zu-nächst bei strahlendem Son-nenschein vor der Turnhalledes Klinikkomplexes. DerSchirm, den sich Klinikgrün-der Werner Wicker bei seinerAnsprache erbat, diente ihmdazu, seine Notizen besserablesen zu können. Dochnach 45 Minuten öffnete derHimmel seine Schleusen.Gäste und Mitarbeiter zogenum in die Turnhalle. Ge-schäftsführer Wacker: „Wirsind auf alles vorbereitet undhaben doppelt geplant.“

    Und dort gab es abschlie-ßend auch noch eine Überra-schung für den Klinikgrün-der. Werner Wicker feierteam Dienstag seinen 84. Ge-burtstag. Die FriedrichsteinerSchlossbergmusikantenstimmten zum Geburtstags-ständchen an - und die ge-samte Festversammlung sangmit.

    Zunächst unter freiem Himmel: Gäste und Mitarbeiter bei der Richtfeier in Reinhardshausen. FOTO: JÖRG SCHADE

    Beim Richtfest: Klinikgründer Werner Wicker (sitzend)mit (von rechts) Architekt Mathias Kirchner, Geschäfts-führer Uwe Wacker, Winfried Hausmann vom KasselerRegierungspräsidium und Erster Stadtrat Hartmut Otto.

    Zwei Männer wollenSattelauflieger stehlen

    Polizei sucht nach Zeugennaus konnte ein Zeuge vonden beiden männlichen Tä-tern folgende Personenbe-schreibung abgeben:schlank, dunkle Haare, 170-175 Zentimeter groß, osteu-ropäisches Erscheinungsbild.Hinweise die zur Aufklärungbeitragen können, bitte andie Kriminalpolizei KorbachTel. 05631/9710, oder jede an-dere Polizeidienststelle. red

    Korbach – Am Mittwochnach-mittag versuchten zwei Un-bekannte, einen Sattelauflie-ger von dem Gelände einerSpedition in der Raiffeisen-straße zu entwenden. Die Tä-ter fuhren mit einer Sattel-zugmaschine auf das Gelän-de.

    Dabei bemerkten die Täteroffensichtlich, dass sie beob-achtet wurden. Darüber hi-

    2 Freitag, 27. September 2019LANDKREIS

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