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33 einfache Dinge,die du tun kannst,um die Welt zu retten

33 einfache Dinge.qxd 07.07.2007 9:29 Uhr Seite 1

DER AUTOR

Andreas Schlumberger, Jahrgang 1967,studierte Biologie und arbeitet seitMitte der 90er Jahre als Umweltjour-nalist und Berater für Kommunikations-konzepte zur nachhaltigen Entwicklung.In dieser Zeit war er u.a. als leitenderRedakteur einer Fachzeitschrift tätig.Aufgrund seiner journalistischen Erfah-rung gelingt es ihm ausgezeichnet, eineBrücke von der Theorie der Umwelt-wissenschaften in die Praxis des Alltagszu schlagen.

DER ILLUSTRATOR

Christoph Fellehner, Jahrgang 1971,studierte Kommunikationsdesign inWiesbaden. Als freischaffender Grafikerund Illustrator arbeitet er hauptsäch-lich für die Werbung. Mit »33 einfacheDinge, die du tun kannst, um die Weltzu retten« illustriert er erstmals einKinderbuch.

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Andreas SchlumbergerChristoph Fellehner

33 einfache Dinge,die du tun kannst,um die Welt zu rettenmit den Umweltdetektiven Tim und Lena

unter Mitarbeit von Sibylle Rieckhoff


OMNIBUS ist der Taschenbuchverlag für Kinderin der Verlagsgruppe Random House

Für Clara

Umwelthinweis:Alle bedruckten Materialien dieses Taschenbuchs sind chlorfrei und umweltschonend.

1. AuflageErstmals als OMNIBUS Taschenbuch Mai 2007Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform© 2005 Westend Verlag, Frankfurt am MainAlle Rechte dieser Ausgabe vorbehalten durchOMNIBUS, MünchenUmschlag- und Innenillustrationen:Christoph FellehnerUmschlaggestaltung: Atelier Langenfass, IsmaningMI · Herstellung: CZSatz: Uhl + Massopust, AalenDruck: Tesínská tiskárna, a. s., Cesky TesínISBN: 978-3-570-21748-1Printed in the Czech Republic

www.omnibus-verlag.de


Inhalt

Tim und Lena, die Umweltdetektive 6

Tim und Lena bei den Rallyefahrern 8

Die geheimnisvolle Kraft 11

Hellers geht ein Licht auf 12

Tim und Lena jagen den Stromklau 14

Der Traum vom ruhigen Wochenende 18

Eine Schule blüht auf 28

Tim und Lena und die Frage, woher die Birne kommt 32

Auf dem Bio-Bauernhof 36

Das Klärwerk des Grauens 38

Haltet die Wärme! 40

Wie man Wärme in Taschengeld verwandelt 42

Bernd Bleifuß sattelt um 44

Wie Detektive zur Schule finden 48

Was steckt drin im Papier? 50

Bei Nellie piept’s 54

Tierisch verliebt 56

Schokolade, aber welche? 58

Marion vom Waschsalon 60

Das geheime Treffen im Rathaus 64

Tim und Lena machen sich schick 70

Eine Party für Tim und Lena 74

Und jetzt kommst du 76


Tim und Lena, die Umweltdetektive

In einem Backsteinhaus am Ende der Kleisterstraße arbeiten zwei derbrillantesten Köpfe unserer Stadt. Auf dem Klingelschild neben dem

Eingang steht:

Tim & LenaUmweltdetektive

Ihr Auftrag ist nichts weniger, alsdie Welt zu retten. Dabei jagen sie

keine Megaschurken und müs-sen auch keine abstürzen-den Kometen aufhalten.Nein, sie spüren die vielenkleinen und großen Dingeauf, die wir alle tun kön-nen und auch tun müssen,damit unsere Umwelt inZukunft noch funktioniert.Und da haben sie allerhand

zu tun, denn um uns herum läuft einiges aus dem Ruder: Auf der Erdewird es immer wärmer, weil das Klima aus dem Gleichgewicht gerät.

Gleichzeitig wird die Zahl der verschiedenen Tier- und Pflanzen-arten jeden Tag kleiner, weil sie immer weniger Platz zum Lebenfinden. Sauberes Wasser ist knapp und der Boden oft so ausge-laugt und verbraucht, dass nichts mehr darauf wachsen kann.

Tim und Lena haben herausgefunden, woran dasliegt: Wir verbrauchen zu viel Energie,

zum Beispiel für Strom, Heizung und zumAutofahren. Dafür verbrennen wir sehr viel

Kohle und Öl, wobei immer Kohlendioxidentsteht. Dieses Gas ist schuld, dass sich dieErde aufheizt wie ein Treibhaus. Außerdem

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gehen wir auch mit den anderen „Schätzen“ der Erde – den Wäldern,den Meeren und den sogenannten Rohstoffen – nicht sehr klug um. 8-19Wir verschwenden zu viel davon und zu oft landet der Müll amEnde einfach in der Natur. Und schließlich kümmern wir uns wenigdarum, ob die Dinge, die wir kaufen, umweltfreundlich hergestellt oderbenutzt werden können. Zum Glück kennen Tim und Lena eine Reihevon Tricks, wie sich umweltschädliche Dinge vermeiden lassen. Zwarwissen selbst sie noch längst nicht alles. Aber sie lernen jeden Tagdazu und verstehen jeden Tag ein bisschen besser, was wirtun können, damit die Erde sich erholt.

Das hat sich in der Stadt herumgesprochen und so fragenviele Leute Tim und Lena um Rat. Dann schwingen sie sichauf ihr Tandem und fahren zum Einsatz.Stets dabei ist Yano, der Koalabär, derüberall seine neugierige Bärennase reinsteckt. Gerade sitzen sie über einem Stadtplan und überlegen, woüberall noch Radwege fehlen, daklingelt das Telefon… Ein neuer Fall für Tim und Lena!

Hallo, ich bin Yano,

und ich muss da mal was klarstellen:Tim und Lena sind ja gute Umwelt-detektive, aber ohne mich wärensie ganz schön aufgeschmissen.Schließlich kümmere ich mich umihr Büro, ihre Ausrüstung, ihre Ein-sätze… Nur gut, dass ich immerdabei bin und auf die beiden auf-passe. Ich helfe ihnen aber nichtnur bei der Arbeit, ich schreibe da-bei auch genau auf, was man allesfür die Umwelt tun kann. Da kommteine Menge zusammen.

Damit nichts durcheinander-geht, habe ich allen meinenTipps noch eine Nummergegeben. Findest du sie?

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Tim und Lena bei den Rallyefahrern

„Hallo – sind da die Umweltdetektive?“, quäkt es aus dem Hörer. „Ein heißer Tipp für euch: Jeden Sonntagmorgen liegen rund um den

Platz am Waldrand massig Batterien rum. Das istdoch nicht okay, oder?“ Bevor Tim antwortenkann, wird aufgelegt.

„Heute ist Samstag“, murmelt Tim. Der richtigeTag, um der Sache auf den Grund zu gehen…

Am Abend fahren Tim und Lena zum Waldrand. Und da ist richtig was los: Im Schein

einer einsamen Laterne fahren ein paarJungs Wettrennen mit ihren ferngesteuertenAutos. Sie überbieten sich mit Hochstartsund messerscharfen Überholmanövern, dass

die Reifen nur so quietschen. „Mist!“, ruft einer, „schonwieder leer. Boxenstopp!“Er fummelt die alten Batte-rien aus seinem Auto undwirft sie beiseite. Tim und Lena nicken sichzu: höchste Zeit, einWörtchen mitzureden!„Mist ist vor allem, was duda machst“, sagt Lena ver-

ärgert. „Die gehörennicht in den Wald,

sondern zumRecycling!“

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„Hey – was geht dich das an?“, motzt der Junge zurück. Ein anderer legt ihmberuhigend die Hand auf die Schulter.„Recycling? Wieso das?“„Weil sie giftige Stoffe enthalten, ganz einfach“, antwortet Tim. Mit dem da kann man reden, das merkt er.„Schwermetalle, gefährlicheSäuren – weißt du das nicht?“„Ne, wusste ich echt nicht“, gibt der zweite Junge zu. „Mich hat an den Dingern bisher nur genervt, dass sie so teuer sind.“„Stimmt, das sind sie auch.“ Tim nimmt die Akkus aus seiner Taschenlampe und gibt sie demJungen. „Hier, probier die mal…“Die jungen Rallyefahrer staunen: Mit den Akkus ist das kleine Autogenauso schnell wie vorher. „Geschenkt“, sagt Tim großzügig. „Aber dafür nehmt ihr die alten Batterien wieder mit und schmeißt sie nicht mehr in dieGegend.“„In Ordnung, Kumpel!“ Der Junge lacht. „Wieder was gelernt. Hier – willst du auch mal?“ Er hält Tim die Fernbedienung hin.

„Klar“, meint Tim, „warum nicht?“ Dazu hat Lena aber keine Lust. „Es ist spät, lass uns

gehen“, drängelt sie. „Oder will uns einer der Herrennach Hause fahren?“ Die Jungs lachen und Tim verabschiedet sich endlich.

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Strom für unterwegs

Jeder von uns verbraucht fast ein KiloBatterien im Jahr. Die dürfen auf keinenFall einfach so weggeworfen werden.Bring leere Batterien immer zu den grü-nen Sammelbehältern, die du bei allenLäden findest, die Batterien verkaufen.Noch besser ist es aber, Einwegbatteriendurch einen passenden, wieder aufladba-ren Akku zu ersetzen: Das lohnt sichbesonders bei Stromvielfraßen. Akkussind zwar teurer, lassen sich aber ver-gleichsweise billig immer neu an derSteckdose auftanken. Sie haben manch-mal komplizierte Namen, dein Händlerkennt sich aber aus.

Halte dich an die Gebrauchsanweisungund deine Akkus leben „ewig“. Manche Handy- und Radioakkus kannstdu auch mit einer Kurbel aufladen: 30 Sekunden kurbeln, 35 Minutenhören – cool. Viele Taschenrechner, Armbanduhren oder Kofferradioshaben sogar starke Solarzellen, die Strom aus Licht machen. Da kannstdu Batterien dann komplett vergessen.

Als Einkaufstipp gilt

� für häufig genutzte Geräte: Nickel-Metallhydrid-Akkus und Lithium-Ionen-Akkus

� für seltener gebrauchte Geräte: wieder aufladbare Alkalimangan-Batterien

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Die geheimnisvolle Kraft

Der Strom kommt aus der Steckdose – aber wie kommt er da rein? Obdu eine CD hören, fernsehen oder den Computer starten willst – jedesMal brauchst du elektrischen Strom. Also Stecker in die Steckdose undlos geht’s. Die Steckdose ist das Ende einer langen Leitung. Am ande-ren Ende steht ein Kraftwerk; dort entsteht der Strom, zum größtenTeil aus zwei Energiequellen: Kohle oder Uran. Wenn der Strom dasKraftwerk verlässt, hat er noch eine weite Reise bis zu euch ins Hausvor sich und unterwegs geht viel verloren. Am Ende bleibt kaum mehrals ein Drittel von dem übrig, was ursprünglich in der Kohle steckte.Das macht Strom relativ teuer. Außerdem bereiten die Kraftwerke derUmwelt große Probleme: Kohlekraftwerke produzieren riesige Mengendes Klimagifts Kohlendioxid, und Atomkraftwerke hinterlassen gefähr-lichen strahlenden Müll, von dem niemand so recht weiß, wohin damit.Je mehr Strom wir verbrauchen, umso größer werden diese Probleme.Es ist also sehr wichtig, sparsam mit Strom umzugehen.

Strom gibt es in Pfund, Litern… oder was? Strom zählt man in Kilo-wattstunden, ein Wort, das du vielleicht schon mal gehört hast. EineKilowattstunde kann man nicht sehen oder anfassen,aber du bekommst eine Ahnung davon, was in ihrsteckt, wenn du weißt, was man damit anfangenkann. Mit 1 Kilowattstunde Strom kannst du 20Stunden lang Radio hören oder 7 Stunden fernse-hen, 25 Stunden das Licht brennen lassen oder dirmit einer elektrischen Zahnbürste 7 Jahre lang 3-mal täglich die Zähne putzen. Aus 1 Kilowatt-stunde zaubert ihr mit dem Elektroherd einMittagessen für 4 Personen oder 50 Portio-nen Kuchenteig mit dem Mixer. Und Papa kann sich mit einem Elektrorasierer2 Jahre lang rasieren. 1 Kilowattstunde kostetetwa 18 Cent.

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Hellers geht ein Licht auf

Tim und Lena brauchen neue Schreibtischlam-pen für ihr Detektivbüro. Mal sehen, was derLampenladen Heller hat. Wie immer strahlt erin vollem Glanz, hell und funkelnd wie eingeschmückter Weihnachtsbaum – im Gegen-satz zu Herrn und Frau Heller. Die strahlenüberhaupt nicht. Sie stehen betrübt zwischenihren tausend Lampen und machen langeGesichter. Was ist los mit ihnen?„Komm, lass uns mal reinschauen“, sagt Timund zieht Lena mit in den Laden. Drinnen istes unheimlich warm. Kein Wunder bei so vielen brennenden Glühbirnen. Aber ist dasein Grund, so unglücklich auszusehen wie die Hellers?„Hallo!“, ruft Tim. „Was macht Ihnen dennsolch einen Kummer? Können wir vielleichthelfen?“„Ach!“ Frau Heller seufzt tief. „Wir haben tat-sächlich ein Problem. Bei uns brennt immer,immer das Licht. Denn nur wenn die Lampenleuchten, sieht man, wie schön sie sind. Undschließlich wollen wir sie ja verkaufen. Auf deranderen Seite wissen wir genau, wie wichtiges ist, Strom zu sparen. Was sollen wir tun?“„Mal ganz zu schweigen von unserer riesigenStromrechnung jeden Monat!“, grummelt HerrHeller. Lena nickt ernst. Problem verstanden. „Ich glaube, wir haben tatsächlich eine Lösung


für Sie. Was meinst du, Tim?“ „Das glaub ich auch“, sagt Tim und holtden Einsatzkoffer vom Tandem. Dann hält er eine besondere Lampe indie Luft. „Probieren Sie die mal“, schlägt er Herrn Heller vor undlächelt. „Eine Energiesparlampe. Leuchtet genauso schön wie andereGlühbirnen, braucht aber sehr viel weniger Strom.“Misstrauisch dreht Herr Heller das Ding in eine leere Fassung. „Hm, schön“, brummt er. „Aber die ist bestimmt auch sehr teuer.“„Ganz billig ist sie nicht“, gibt Lena zu. „Aber dafür lebt sie zehnmal so lange wie eine normale Glühbirne.Unterm Strich sparen Sie mit jeder locker 50 Euro!“„50 Euro?“ Herr und Frau Heller sehen sich an. Ganz schnell rechnensie aus, was das für ihren Laden mit den vielen Lampen bedeutenwürde. Und jetzt leuchten auch ihre Augen…

Die Wunderlampe

Glühbirnen schlucken viel Strom. Aber nur aus einem winzigen Teil machen sieauch Licht, der Rest „verpufft“ als Wärme. Deswegen werden sie auch so heiß.Energiesparlampen machen es genau umgekehrt: Sie verwandeln viel mehrStrom in Licht und bleiben dabei ziemlich cool. Soll eine Glühbirne so hell leuch-ten wie eine Energiesparlampe, braucht sie dafür fünfmal so viel Strom! Dukannst also eine 100-Watt-Glühbirne durch eine 20-Watt-Energiesparlampeersetzen. Das lohnt sich überall, wo ihr wenigstens zwei Stunden am Tag Licht

haben wollt. Überleg mal mit deinen Eltern, wo es Sinn macht, einereinzudrehen. Und nicht erst warten, bis die alten Glühbirnen ka-putt sind! Legt sie als Ersatz zurück und fangt schnell mit demStromsparen an.

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Tim und Lena jagen den Stromklau

Ein Hilferuf ist auf dem Anrufbeantworter: „Hallo, Umweltdetektive –hier spricht Schmitz von den Elektrizitätswerken. Es geschehen seltsame Dinge. Bitte kommt schnell!“ Das klingt dringend. Tim undLena greifen sich den Einsatzkoffer und flitzen auf ihrem Tandem los.„Schön, dass ihr da seid!“ Herr Schmitz, der Leiter der E-Werke, ist erleichtert über die Hilfe. „Wir haben ein echtes Problem“, sagt er. „Es gibt Stadtteile, in die müssen wir ständig immer mehr Strom liefern, und trotzdem scheint es nie zu reichen. Es ist wie ein Fassohne Boden… Besonders schlimm ist es in der Prixallee. Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu!“„Wir gehen der Sache nach“, verspricht Tim. Gesagt, getan. Prixallee,aber wo? Vielleicht hier, wo ein Herr Beistand wohnt?„Lass es uns einfach probieren“, meint Lena. Sie klingeln.

„Hallo, wir sind die Umweltdetektive.Dürfen wir reinkommen?“ Sie zeigen

dem überraschten Herrn Beistandihre Detektivausweise.

„Um was handelt essich denn?“, fragt

der erstaunt.„Hier in derGegend treibtsich der Strom-klau herum“,

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sagt Tim düster und schaut sich fachmännisch in der Wohnung um.„Der wer? Das klingt ja schrecklich!“ Herr Beistand ist entsetzt. „Und ihr meint, der ist hier bei mir in der Wohnung?“„Der Stromklau kann überall sein“, erklärt Lena. „Er ist ein frecher,unscheinbarer Kerl. Er sitzt in vielen Elektrogeräten und saugt Saft ausder Steckdose, obwohl man glaubt, die Geräte seien längst abgeschaltet.“„Soll das etwa heißen: Aus ist nicht gleich aus?“„Richtig. Oft verrät sich der Stromklau aber auch selbst. Wo noch einLämpchen leuchtet oder blinkt, wo Trafos warm werden oder ein Gerätleise vor sich hin brummt, da fließt Strom. Auch wenn man glaubt,alles sei ausgeschaltet.“ Herr Beistand beginnt zu verstehen. „Also – anmeiner Stereoanlage brennt zum Beispiel immer ein rotes Licht. Auchwenn kein einziger Ton mehr rauskommt.“„Der Stromklau ist schlau“, sagt Tim undsteuert auf die Anlage zu. „Er versteckt sichgut. Und immer mehr Geräte machen esihm leicht, weil sie gar keinen richtigenAus-Schalter haben. Aber mit dem hier finden wir ihn. Da hat der Stromklau keineChance!“ Tim zückt sein Messgerät und steckt es zwi-schen Steckdose und Stereoanlage. „Da haben wir ihn!“, ruft er. „Ganze 5 Watt!“ Lena notiert es. Sie durchsuchen HerrnBeistands Wohnung und spüren ihn gna-denlos auf: Im Computerbildschirm hat er sich versteckt, in der Kaffeemaschine,sogar im Wecker… „Danke, ihr beiden“,sagt Herr Beistand zum Schluss. „Nun kann ich dem Gauner das Handwerk legen!“

So findest du den

Stromklau…

Der technische Name des Strom-klaus ist Stand-by. Tim und Lenahaben schon verraten, woran duihn erkennst. Auf „Nummer sicher“gehst du mit einem Strommess-gerät. Das bekommst du z.B. beiden Stadtwerken, der Umweltbera-tung im Rathaus oder bei Umwelt-schutzverbänden. Deine Eltern helfen dir bestimmt beim Ablesen.

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Wie viel ihr für Stand-by zahlt, könnt ihr in 6 einfachen Schritten ausrechnen:

1 Das Messgerät zeigt dir genau,wie viel Watt dein Gerät imStand-by aufnimmt. Notiere

diese Zahl.

2 Überlege, wie viele Stunden du am Tag das Gerät nutzt.Wenn du z. B. zwei Stunden

Musik hörst, heißt das, dass die Ste-reoanlage die restlichen 22 Stundenvielleicht auf Stand-by steht. Notieredie Zahl der Stand-by-Stunden.

3 Multipliziere die beiden Zahlenmiteinander. Jetzt weißt du, wie viele Wattstunden jeden

Tag nutzlos in das Gerät fließen.

4 Multipliziere diese Zahl mit365, also der Zahl der Tage im Jahr. Das ergibt die Watt-

stunden, die im Jahr an den Strom-klau verloren gehen.

… und so stoppst du ihn

Schalte Fernseher und andere Ge-räte nicht mit der Fernbedienungab, sondern nur mit dem Aus-Knopf.Wo so ein Knopf fehlt, kannst dueinfach den Stecker rausziehen. Für wenig Geld könnt ihr auchSteckerleisten mit Schalter kaufen.Da ist „aus“ dann sicher „aus“.Manchmal rentiert sich auch eineZeitschaltuhr, die nur Strom durch-lässt, wann du es erlaubst.

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5 Teile diese Zahl durch 1000 und du bekommst dieKilowattstunden.

6 Multipliziere die Zahl der Kilowattstunden jetzt noch miteuren Kosten für eine Kilowattstunde (ein typischer Preisist 0,18 EUR), und du weißt, wie viel euch das Gerät im

Jahr kostet, obwohl es gar nicht benutzt wird.

Und du weißt ja: Außer mit einem sicherenStecker fummelt man mit gar nichts in derSteckdose rum – könnte sonst deine allerletzteAktion werden…

Wo sich der Stromklau versteckt

� Fernseher� Stereoanlage� Videorecorder� Computer und Bildschirm (Monitor)� Mikrowellenofen� Lampen mit Dimmer (z. B. Deckenfluter)� Satellitenantenne� DVD-Spieler� Telefax� externe Modems

Findest du noch mehr?

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Der Traum vom ruhigen Wochenende

Endlich Wochenende! Tim und Lena besuchen ihre Freundin Sabine. Sie hat einen kleinenGarten in einer Schrebergartensiedlung am Rande der Stadt, mitObststräuchern und Gemüsebeeten. „Hallo, Sabine. Schon wieder fleißig?“, ruft Lena ihr zu.„Hallo, ihr beiden!“ Sabine ist begeistert über den Besuch. „Ihr könnt gleich mit anpacken!“Anpacken? Eigentlich hatten Tim und Lena an etwas anderes gedacht.In der Sonne sitzen, träumen, faul sein…„Ich will einen Komposthaufen anlegen“, erklärt Sabine unterneh-mungslustig. „Das ist doch was für euch, oder?“„Na ja…“, murmelt Tim.

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„Also, Umweltdetektive wie ihr sollten schon dafür sein,dass der Biomüll nicht einfach in die Tonne wandert, wo er

gar nicht hingehört“, sagt Sabine streng. Da hat sie recht, dasmuss Tim zugeben. Biomüll sollte man nicht wegwerfen, sondern

Erde daraus machen und sie dann wieder auf die Beete streuen. Schonhat Sabine ihm einen Hammer in die Hand gedrückt. „Also – auf geht’s!“Tim und Lena lassen sich überreden, und plötzlich ist es wie so oft: Zu-sammen macht die Arbeit Spaß. Sie schlagen vier Pfosten in den Bodenund verbinden sie mit Brettern zu einer Art offenen Kiste. Daumen weg!!Unten nageln sie Drahtgeflecht rum, gegen hungrige Ratten, dann wirdeine Schicht Zweige auf den Boden gelegt – fertig!Mit feierlicher Miene wirft Sabine die ersten Kartoffelschalen draufund sagt: „Hiermit erkläre ich den Komposthaufenfür eröffnet.“ Tim und Lena klatschen Beifall. So, nun kann der gemütliche Teil des Wochenendes beginnen…

Clever kompostieren

Im Kompost verwandeln Regenwürmer und Mikroorga-nismen (Kleinstlebewesen) den Bioabfall in nährstoffreichen Humus. Für dasKompostieren braucht ihr einen schattigen Platz von ungefähr 2 x 2 m. Wichtigist, immer abwechselnd Bioabfälle und auflockerndes Material wie Zweige oder Sägespäne übereinanderzuschichten, damit genug Luft einströmen kann. Sonst stinkt’s! Nicht auf den Kompost gehören: Knochen und Fleischreste,Staubsaugerbeutel, lackiertes oder be-handeltes Holz. Bei langer Trockenheitmuss der Kompost etwas befeuchtet wer-den. Nach gut einem halben Jahr könntihr den ersten Humus „ernten“ und aufden Beeten verteilen. Das ist der beste Dünger für eure Pflanzen!

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… oder vielleicht doch nicht? Herr Schmuckstein vom Nachbargarten beugt sich über den Zaun.„Ihr habt ja einen tollen Kompost angelegt. Wer sind denn deine netten Helfer, Sabine?"„Das sind meine Freunde Tim und Lena, die Umweltdetektive.“ „Oh – Umweltdetektive!“ Herr Schmuckstein ist beeindruckt. „Da hab ich gleich eine Frage an euch. Wir haben hier so schöne

Sträucher gepflanzt, aber es kom-men kaum Schmetterlinge oder andere Tiere zu uns. Das ist dochseltsam.“

Tim und Lena schauen sich diePflanzen in Schmucksteins Gartengenau an. „Nein, das ist gar nichtseltsam“, sagt Tim. Er zeigt auf eineParzelle auf der anderen Seite desWeges, verlassen und verwildert:„Sehen Sie mal dort rüber!“ „Du meinst den Garten von denalten Wuttkes, um den sich seitMonaten niemand mehr kümmert?“Das klingt nicht sehr begeistert.„Sieht ja wie eine Waldwiese aus!“„Das ist es ja“, sagt Lena. „Bei Wuttkes wachsen einheimischeBlumen und auf denen landen jedeMenge Schmetterlinge. Mit denSträuchern in Ihrem Garten

können die Insekten nichtsanfangen, Herr

Schmuckstein.“

Ein Zuhause für Insekten

Bei Bienen und Wespen denkt natürlichjeder als Erstes an die Honiglieferantenund die schwarz-gelben „Kuchendiebe“.Weniger bekannt sind ihre vielen hun-dert Verwandten wie Mauerbienen oderGrabwespen, die keine Staaten bilden,sondern allein leben. Keine Angst: DieseBienen und Wespen sind friedlich, vielehaben noch nicht einmal einen Stachel.

So unterschiedlich wie diese Tieresind, so viele unterschiedlicheMöglichkeiten gibt es, Nisthilfen

für sie zu bauen. Auf Seite 22 findetihr zwei typische Varianten.

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„Und wieso nicht?“ Nun ist auchFrau Schmuckstein zur Stelle.„Weil es Zierpflanzen sind,die aus fernen Ländernkommen“, erklärt Tim. „In ihrer Heimat sind diesePflanzen für viele Tierenützlich, aber hier nicht.Unsere Insekten kennen diese Pflanzen nicht, könnenihren Nektar nicht trin-ken. Manche der Pflan-zen sind sogar so gezüch-tet, dass sie gar keinen Nektarmehr geben.“„So was erklärt einem in der Gärtnerei niemand“, sagt Frau Schmuckstein.„Nein, leider nicht.“ Tim erzählt den Schmuck-steins, dass an einem Weiß-dornbusch 150 verschiedene Insektenarten auftauchen können. Und dass an der Vogelbeere mindestens 60 Vogelarten gernenaschen. „Wenn Sie mehr kleine Besucher im Garten haben wollen, dann brauchen Sie Pflanzen, die hier zu Hause sind.“„Das wird aber eine Weile dauern, bis wir die angepflanzt haben. Und was jetzt hier wächst, wollen wir ja nicht rausreißen.“ Herr Schmuckstein macht ein nachdenkliches Gesicht.„Es gibt etwas, das Sie sofort tun können“, sagt Lena. „Basteln Sie mit Ihren Kindern eine Wohnung für Insekten.

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Dafür brauchen Sie nicht viel: einbisschen Schilf, ein unbehandel-tes Stück Holz, Schnur, einenBohrer… oder einen alten Ziegel.Sie bieten den Tierchen einenUnterschlupf und können dannbeobachten, wie sie Eier legenund wachsen. Wildbienen zumBeispiel…“ „Klingt gut“, meint Herr Schmuck-stein. „Da haben unsere Kinderbestimmt Spaß dran.“ Tim atmeterleichtert auf und freut sich, dasser heute nicht aushelfen muss.Schließlich ist ja Wochenende! Ach ja – Wochenende! Aber von

Das Stängel-bündel

Holunder, Brombeereoder andere markhaltige

Stängel schneidet ihr im Spät-herbst ab und stutzt sie auf die Längeeiner Blechdose. Trocknet sie dann etwadrei Monate. Wenn das Mark trocken ist,höhlt ihr es mit einem passenden Boh-rer aus. Ein Ende des Stängels mussdabei verschlossen bleiben. Mit der Öff-nung nach oben steckt ihr die Stängeldicht an dicht in die Dose, sodass siesehr fest sitzen. Dann die Dose – miteiner ungiftigen Farbe bemalt – an einerDrahtschlaufe waagrecht aufhängen:Fertig ist die neue Wohnung fürInsekten!

Das Hochhaus

Ein Gitterziegel wird zum Bienenhochhaus. Als Erstes solltet ihr die scharfen Kanten anden Öffnungen des Ziegels mit einer Feile glätten. Am oberen Ende bohrt ihr an jederSeite ein Loch in den Ziegel. Hier wird als Halterung für das fertige Haus ein Draht-bügel eingehängt. Die Löcher füllt ihr mit Lehm, der mit Wasser so weit vermischt wird,dass er sich gut verarbeiten lässt. In einige Löcher könnt ihr auch kurze Bambusrohrestecken. In den weichen Lehm stoßt ihr mit Stricknadeln oder Holz-stäben Löcher von 3 bis 6 mm Durchmesser. Zum Schluss die

Rückseite einfach wieder mit Lehm verschließen.

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UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Andreas Schlumberger

33 einfache Dinge, die du tun kannst, um die Weltzu retten

Taschenbuch, Broschur, 80 Seiten, 14,0 x 18,7 cmISBN: 978-3-570-21748-1

cbj

Erscheinungstermin: April 2007

33 kinderleichte Umwelttipps, die Spaß machen. Mit Umweltschutz kann man gar nicht früh genug beginnen. Die Umweltdetektive Tim undLena zeigen, wie es geht: Sie lösen schwierige Fälle und entdecken dabei, wo überallUmweltprobleme lauern. Oft ist Abhilfe ganz einfach – gewusst wie! Der Versteh- undMitmachteil erklärt Hintergründe, gibt viele wertvolle Tipps, hält praktische Anleitungen für jedenKinderalltag bereit und motiviert, selbst spielerisch tätig zu werden. Wie man die Welt noch retten kann? Na so: Das Buch lesen und noch heute zu Hause loslegen! • Mit Detektivausweis• Das durchgehend farbig illustrierte Mitmach-Buch• Erstmals im Taschenbuch

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