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Zentralschweizer Voralpen und Alpen Einsiedeln bis Gotthard Skitouren 2. Auflage AUF NATUR VERTRÄGLICHKEIT GEPRÜFT Martin Maier

374-1 Skitouren Zentralschweizer Voralpen und Alpen DE Maier...11 Der Skitourenführer Zentralschweizer Voralpen und Alpen wurde Ende 2009 in einer ersten Auflage von 4500 Exemplaren

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  • ZentralschweizerVoralpen und Alpen

    Einsiedeln bis Gotthard

    Skitouren2. Auflage

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    Martin Maier

  • Martin Maier

    ZentralschweizerVoralpen und Alpen

    Einsiedeln bis Gotthard

    Skitouren2. Ausgabe

    mit 153 Routenfotos

    SAC Verlag

  • 9

    Inhaltsverzeichnis

    Zum Geleit 11Vorwort 13Piktogramme 15Hinweise zum Skitourenführer 16SAC-Schwierigkeitsskala für Skitouren 24 Planen und Entscheiden im Winter 26Lawinenniedergang – Rettung 36Umweltfreundlich unterwegs 38Wintertouren mit Rücksicht auf Wildtiere 41Mit ÖV zum Schnee 52Internet-Adressen / Telefon-Nummern 54Bibliografie 57

    1 Rigi – Rossberg – Alptal 582 Sihltal – Wägital – Ybrig 923 Pilatus – Glaubenberg – Sörenberg 1424 Arvigrat – Melchtal – Engstlenalp 1985 Brisen – Bannalp – Meiental 2346 Stoos – Lidernen – Bisistal 3187 Susten – Trift – Göscheneralp 3768 Schächental – Etzli – Oberalp 4569 Centrale – Gotthard – Rotondo 506

    Routen nach Schwierigkeitsgrad 553Alphabetisches Verzeichnis der Unterkünfte 570Alphabetisches Verzeichnis der Gipfel und Übergänge 571

  • 11

    Der Skitourenführer Zentralschweizer Voralpen und Alpen wurde Ende 2009 in einer ersten Auflage von 4500 Exemplaren gedruckt. Autor und Verlag waren überrascht, dass er nach knapp drei Saisons bereits ausverkauft war, und der Markterfolg zwang uns, für die Saison 2014 noch einen unveränderten Nach-druck aufzulegen. Rechtzeitig zu Beginn der neuen Skitourensaison ist nun die überarbeitete zweite Auflage sowohl im SAC-Shop als auch bei den Buchhänd-lern wieder im Angebot. Im Vergleich zur ersten Auflage von 2010 hat es nebst den neuen und aktualisierten Routenbeschreibungen zwei Neuerungen, die ich im Folgenden erwähnen möchte.

    Umweltverträglichkeit: Wie die meisten neuen Auflagen unserer Führerliteratur wurde auch diese Ausgabe mit den zuständigen Behörden der Kantone auf Naturverträglichkeit geprüft. Das führte dazu, dass Aufstiegs- und Abfahrts-routen in Wildruhezonen, die zum Teil mit Betretungsverbot belegt sind, gestri-chen oder neu angelegt werden mussten. Dank gutem Einvernehmen und kon-struktiven Gesprächen mit den örtlichen Beauftragten sowie dank deren Good-will und Engagement konnte Martin Maier Alternativrouten «aushandeln».

    Neue Landeskarten: Seit 2012 sind auf den Skitourenkarten 1: 50 000 auch die Schneeschuhtouren mit blauer Linie eingezeichnet, die Hangneigungen >30° sind rot und die Schutzgebiete gelb eingefärbt. Von Bedeutung für die Routen-beschreibungen sind die Änderungen in der Landeskarte 1 : 25 000. 2013 hat swisstopo begonnen, die insgesamt 247 Blätter vollständig neu aufzubauen. Zwölf Kartenblätter sind bereits erschienen, vier davon betreffen auch Gebiete im vorliegenden Führer, und weitere vier Blätter sind in Arbeit. Der Neuaufbau der Neuen Landeskarte 1: 25 000 soll bis 2019 abgeschlossen sein. Für unsere Führerliteratur sind die neuen Beschriftungen und die Anpassungen gewisser Höhenangaben (Koten) besonders relevant. Martin Maier hat den Aufwand nicht gescheut, die Namen und Höhenangaben gemäss den Blättern 1149 Wol-husen, 1169 Schüpfheim, 1188 Eggiwil und 1189 Sörenberg zu aktualisieren. Die meisten Höhenangaben differieren um einen Meter nach oben oder nach unten; aufgefallen ist einzig der Miesenstock, der um vier Meter kleiner geworden ist (neu 1891 m). Alle Angaben wurden auf ganze Meter gerundet. Umfangreicher sind die Änderungen in der Schreibweise gewisser Gipfel- und

    Zum Geleit

  • 12 Zum Geleit

    Flurnamen, die sich gemäss swisstopo konsequent auf nationale und kantonale amtliche Quellen stützt. Ich bin versucht, von einer Annäherung von Dialekt an Hochdeutsch zu sprechen, obschon es auch gegenteilige Anpassungen gibt. Einige Beispiele: Schönebüel > Schönenbühl; Tüelbode > Dülboden; Ösche-grabe > Eschengraben; Chneubräche > Kneubrechen; Ängellauene > Engen-lauenen. Die Änderung des Namens Schimbrig auf Schimberig hat unseren Autor nicht überzeugt, und er beliess kurzum den alten Namen im neuen Führer (s. Seite 155).

    Beide Karten, sowohl die Skitouren- und Schneeschuhtourenkarte 1: 50 000 als auch die Landeskarte 1: 25 000, bilden zusammen mit dem vorliegenden Skitou-renführer die Grundlage für eine optimale Tourenvorbereitung. Es gilt, die Schutzgebiete zu respektieren (auch bei der Abfahrt!), die Wetter- und Lawinen-situation zu beurteilen und Entscheidungshilfen aufzufrischen. Wenn man mit einer Gruppe unterwegs ist, sei es als Teilnehmer oder als Leiter, kann an einer heiklen Stelle plötzlich die Dynamik des Gruppendrucks aufkommen. In dieser Situation gilt es, ruhig zu bleiben, überlegt die Risiken abzuschätzen und – hof-fentlich richtig – zu entscheiden. Im Kopf eingeprägt sollte das automatische Handeln bei einem Lawinenniedergang sein (Seiten 36 und 37). Unsere Reaktion muss in einer solchen Ausnahmesituation schnell und richtig erfolgen, denn es geht um Leben und Tod.

    Mit seinen bewährten und seinen neuen Touren sowie mit aktuellen Beschrei-bungen und interessanten Informationen wird der überarbeitete Skitouren-führer wiederum jedem Anspruch gerecht. Im Namen des SAC und der Verlags-kommission danke ich Martin Maier für seinen unermüdlichen Einsatz und die professionelle Recherche.

    Allen Skitourengängerinnen und Skitourengängern, die sich nun mithilfe dieses Führers in das weitläufige Gebiet der Zentralschweizer Voralpen und Alpen begeben, wünsche ich unfallfreie und erfolgreiche Touren bei schönstem Wetter und besten Schneeverhältnissen.

    Peter HubacherPräsident Verlagskommission SACHünibach/Thun, Oktober 2014

  • 13

    Als mich SAC-Verlagsleiter Hans Ott Ende 2012 darüber orientiert hat, dass der Bestand des Zentralschweizer Skitourenführers langsam dünn werde und eine zweite Auflage ins Auge gefasst werden müsste, war ich überrascht. Ich hatte mit einer Überarbei-tung erst in einigen Jahren gerechnet. Offensichtlich hat aber ein nicht eben güns-tiger, wenig leichter Stapel Papier, gebunden in attraktivem Umschlag, trotz jederzeit kostenlos verfügbarer Informationen eine Daseinsberechtigung auch heute noch.

    Lässt sich aber eine Neuauflage bereits nach fünf Jahren auch inhaltlich rechtfer-tigen? Klar, Ideen für bisher noch nicht beschriebene Routen und Gipfelziele waren mir bereits aufgefallen, als ich damals im Gebiet unterwegs war. Einige andere Tipps wurden mir seither zugetragen, und – mussten in den letzten Jahren in der Zentral- schweiz nicht Skigebiete schliessen ...?

    Nicht alle neuen Wunschrouten haben in den überarbeiteten Führer einfliessen können. Seit einigen Jahren prüft der SAC seine Wintertouren- und Kletterführer mit den kantonalen Behörden auf Naturverträglichkeit. Da schon die erste Ausgabe dieses Führers in enger Zusammenarbeit mit den Kantonen entstanden ist, haben die allermeisten bereits beschriebenen Routen der Beurteilung standgehalten. Neue Gipfelziele dagegen haben es schwer, auch wenn sich die Routen weit über der Waldgrenze und fern jeglicher Wildruhezonen befinden.

    Gestatten Sie mir an dieser Stelle einen Exkurs. Gerade im Winter brauchen Wild-tiere Plätze, wohin sie sich zurückziehen können und ungestört bleiben. Diese Lieblingsorte der Tiere, meist nicht grossflächige Gebiete, werden von Fachleuten der Kantone ausgeschieden. Hervorragend erarbeitet, markiert und kommuniziert werden diese Wildruhezonen schon seit 1983 im Kanton Graubünden. Die Akzep-tanz der Zonen ist dort heute gross und die Missachtungen sind gering. Aber auch in der Zentralschweiz, wo Markierungen im Gelände und die Kommunikation via Medien den Standard von Graubünden noch nicht erreicht haben, gilt es die Ruhe-zonen der Tiere unbedingt zu respektieren. Ein mögliches Nebeneinander von Tier und Mensch findet so auch bei den Fachleuten vermehrt Akzeptanz.

    Mehr Sorgen bereiten aktuell eigentlich die Eidgenössischen Jagdbanngebiete, die 1875 zum Erhalt der damals ganz oder fast ausgerotteten Huftierbestände ausge-schieden wurden und bis in grosse Höhen reichen. Obwohl die ursprüngliche Ziel-

    Vorwort

  • 14

    setzung nun erfüllt ist und es heute um den Schutz der Artenvielfalt und den Lebensraumschutz vor allem von Auer-, Birk- und Schneehuhn geht, haben die meist sehr grossräumigen, für das Schalenwild ausgeschiedenen Jagdbanngebiete ihre Dimensionen behalten.

    Mit der 2012 erfolgten Anpassung der Verordnung zu den Jagdbanngebieten müssen neu alle zur Benutzung erlaubten Routen für den Wintersport in den Skitouren-karten von swisstopo «bezeichnet» werden. Demnach müssten nun auch Geheim-tipps und selten gemachte, schwierige Routen auf der Skitourenkarte eingetragen werden, damit sie überhaupt noch begangen werden dürfen, ohne eine Busse zu riskieren. Ob dies wirklich dem Birkwild zugutekommt? – Ich wage es zu bezweifeln.

    Im Kontext der Naturverträglichkeitsprüfung möchte ich mich speziell bei Paul Amstutz, Hegechef im Pilatusgebiet, und Pius Reichlin, Wildhüter im Muotathal, bedanken. Beide haben Routen nicht einfach zur Streichung vorgeschlagen, son-dern attraktive und wildtierschonende Alternativen eingebracht. Besten Dank auch an Fabian Bieri, den Leiter Jagd und Fischerei des Kantons Nidwalden, der dem Versuch für die neue Route auf den Schluchberg zugestimmt hat, obwohl sich ein sensibler Birkwildlebensraum in der Nähe befindet.

    Vielen Dank aber auch allen Hüttenwartinnen und Hüttenwarten der Unterkünfte in der Zentralschweiz, die mich über Änderungen, Anpassungen und Geplantes in ihrem Gebiet informiert haben. Bedanken möchte ich mich auch bei den Blogger-Innen, die mir mit ihren Berichten, Bildern und Kommentaren im Internet Hinweise gegeben haben, welche Beschreibungen noch verbesserungswürdig sind.

    Last, but not least für das akkurate Lektorat und Korrektorat einmal mehr einen herzlichen Dank an Sandra Ryf.

    In der Hoffnung, dass in dieser überarbeiteten Sammlung an Tourenvorschlägen fehlende Informationen ergänzt, Ungenauigkeiten verbessert und nicht allzu viele Fehler neu dazugekommen sind, wünsche ich viel Spass und tolle Erlebnisse auf den nun auch offiziell naturverträglichen Skitouren im Herzen der Schweiz.

    Vorwort

    Martin MaierBern-Lorraine, Oktober 2014

  • 64 1 Rigi – Rossberg – Alptal

    Rigi Scheidegg 1656 m

    Bedeutender Rigi-Gipfel. Die Scheidegg ist mit Seilbahnen von Norden und Süden erreichbar und verfügt (noch) über ein kleines Skigebiet an ihrer Südostflanke.

    102a von Lauerz

    WS – 3 – 3½ Std. 1200 m NE, E 62, 65

    236 S Lachen 1151 Rigi

    Bus vom Bahnhof Schwyz nach Lauerz.

    Besonders lohnend ist die als «Gätterlitour» bekannte Route während und unmittelbar nach ergiebigen Schneefällen bis in die Niederungen. Die Tour kann als Gratwanderung weiter zum Dosse (1685 m) verlängert werden.

    Von der Bushaltestelle Lauerz, Post (455 m) südwestwärts über Weiden, westlich an den Gehöften Chälenbüel und Ledi vorbei in die schmale Waldlich-tung des Langerli. Im Bereich des Sommerwegs über die Waldschneisen süd-westwärts zu Punkt 1047 im Ried. Über die Alpweiden von Twäriberg nordwest-wärts auf den Ostkamm der Rigi Scheidegg und in wunderschöner Gratwande-rung zum Berggasthaus Burggeist. Über den Südosthang westlich der Ferien-haussiedlung zum höchsten Punkt.

    Entweder über die Skipisten oder über den Südosthang via Burggeist und Sören zur Bergstrasse, die zum Gätterlipass hinunter führt. Im Bereich des Sommerwegs Richtung Nordosten durch den Wald zu den Weiden von Twäri-berg und im Bereich der Aufstiegsspur nach Lauerz.

    102b von Rigi Hinderberge

    WS 2 Std. 600 m SW, S, SE

    236 S Lachen 1151 Rigi

    Mit dem Schiff von Luzern oder mit dem Bus vom Bahnhof Küssnacht am Rigi oder Bahnhof Brunnen zur Haltestelle Vitznau, Station und durchs Dorf zur Seilbahn Hinterbergen (hinterbergen.ch; + 41 41 397 24 71).

    Aufgrund der ausgeprägten Südhanglage wird die Schneequalität wohl nur selten höheren Ansprüchen genügen. Der Tiefblick auf den Vierwaldstätter-see allerdings wiegt dieses Handicap um ein Vielfaches auf!

    Von der Bergstation der Hinterbergen-Seilbahn (1060 m) auf Route 101b via Altstafel (1443 m) zur Langlaufloipe auf dem Trassee der ehemaligen Rigi-Scheidegg-Bahn. Entlang der Loipe Richtung Nordosten unter dem Skilift durch und vor der Ferienhaussiedlung nordwärts zum höchsten Punkt (Reservoir).

    Auf gleicher Route zurück oder auf Route 102a Übergang nach Lauerz.

  • Rigi Scheidegg (102a), Rigi Hochlue (103) und Gottertli von Lauerz (104a) und vom Bahnhof Schwyz (104b).

  • Fluebrig vom Wägitalersee (250b). Abfahrt von der Rosenhöchi über Tannstofel zum Wägitalersee (223b).

  • 1252 Sihltal – Wägital – Ybrig

    Fluebrig (Diethelm) 2092 m

    Die mächtige Berggestalt des Fluebrig dominiert seine Nachbarn im hinteren Wä-gital. Für eine stiebende Abfahrt geradezu prädestiniert ist die vom Wägitalersee gut einsehbare Nordostflanke. Als höchster Punkt im Massiv ist der felsige Gip-felaufbau des Diethelm meist das angestrebte Tourenziel.

    250a vom Ochsenboden

    S – 3½ – 4 Std. 1160 m W, S

    236 S Lachen 1152 Ibergeregg 1153 Klöntal

    Dank dem Postauto vom Bahnhof Einsiedeln ist der Anstieg von Süden für ÖV-Reisende besser geeignet. Kombiniert mit der Abfahrt über die Nordost-Flanke und der Querung zurück ins Sihltal nach Studen ist eine zwar lange und anspruchsvolle, dafür sehr abwechslungsreiche Rundtour möglich.

    Nur bei absolut sicheren Verhältnissen. Die leichte, aber exponierte Kletterei am Gipfelkopf ist dann sehr heikel, wenn die Sicherungsketten wegen Ver-eisung oder zuviel Schnee nicht verwendet werden können.

    Lange Traverse in abschüssigem (40°) Südhang vor Schärmen. Steilhang (43° auf 100 Hm) zur Alp Obergross. Besteigung des Gipfelaufbaus.

    Von der Busendhaltestelle Studen, Ochsenboden (929 m) östlich um den Golfplatz herum zur Abzweigung des Forstwegs beim Golfhaus. Durch die Stafelwand bis ans Wegende (1300 m) und auf dem Sommer weg zum Wald hinaus. Durch den bis 40° steilen Südhang zur Hütte von Schärmen (1579 m). Durch die Talsohle nordostwärts und über eine sehr steile (43° auf 100 Hm) Stufe zur Alp Obergross (1837 m). Weniger steil Richtung Norden, an den Fuss des Gipfelaufbaus westlich des Übergangs (2038 m) zwischen Diethelm und Turner. Skidepot. In leichter Kletterei (Kette) auf das Gratstück, das luftig an die letzte Felsstufe heran führt. Etwas links (südlich) der Krete mit Hilfe der Sicherungs-kette durch ein Couloir auf den Gipfelgrat und flach hinüber zum Gipfelkreuz.

    Auf gleicher Route möglich. Genussvoller über die Nordostflanke auf Route 250b und via Fläschlipass Rückkehr ins Sihltal nach Studen.

    Übergang nach Studen. Nach der Schlänggen-Traverse weiter zum Stall (1347 m) in der Mulde von Fläschli. Kurzer Gegenanstieg nordwestwärts zum Fläschlipass (1368 m). Ab hier führt die Route durch eine Wildruhezone und darf nicht verlassen werden. Auf dem Wanderweg ruppig zur Forststrasse hinunter und nordwestwärts via Blangg (1298 m) flach hinüber zur Alpstrasse, die durch den Duliwald nach Studen hinunter führt. Die früher häufig gewählte Abfahrt vom Fläschlipass westwärts über die Wisstannenplangg zur Sihltalhütte muss aus Rücksicht auf die Wildtiere gemieden werden.

  • Schibegütsch von der Hirsegg (370a), vom Skilift Husegg (370b) und von Kemmeriboden (370c); Hängst von der Hirsegg über Schlund (371a) und Bodehütte (371b); Hächle (372).

  • 1733 Pilatus – Glaubenberg – Sörenberg

    370b vom Skilift Husegg (Skigebiet Sörenberg)

    ZS – 2½ – 3 Std. 720 m 160 m SE, E 162

    245 S Stans 1189 Sörenberg

    Bus vom Bahnhof Schüpfheim zur Haltestelle Sörenberg, Skilift Rischli. (soerenberg.ch ; + 41 41 488 21 21).

    Abwechslungsreiche, landschaftlich reizvolle Variante, die den flachen Normal anstieg von der Hirsegg verkürzt. Empfehlenswert, wenn im Bereich der Stächel egg der Schnee knapp wird.

    Gipfelhang, 35° auf 180 Hm

    Vom Ende des Skilifts Husegg (1469 m) westwärts hinunter und auf dem präparierten Winterwanderweg zum Ferienheim Salwideli (1351 m). Rich-tung Westen über die Wiese zur Strassenverzweigung (1316 m) und auf der Bergstrasse zum Wagliseichnubel (1409 m). Da westwärts, an Installationen der Schweizer Armee vorbei, über die Ebene zu einer schmalen Waldschneise, die südlich des Bachlaufs gegen Oberwisstanne (1502 m) führt. Auf dem Alpweg dem Südfuss des Böli entlang in den Kessel der Alp Oberimbergli und im Bereich des Sommerwegs zu Punkt 1762 hinauf. Östlich die folgende Senke passieren zum Geländerücken. Über die steile Nordostflanke (35° auf 180 Hm) zum Gipfel.

    Auf Route 370a nach Hirsegg oder Route 370c nach Kemmeriboden.

    370c von Kemmeriboden

    ZS – 3 – 3½ Std. 1060 m S, SE, E, NE 172

    245 S Stans 1189 Sörenberg

    Bus vom Bahnhof Escholzmatt nach Kemmeriboden.

    Abwechslungsreiche Tour für LiebhaberInnen steiler Voralpenrouten.

    Gipfelhang, 35° auf 180 Hm

    Von der Busendhaltestelle Kemmeriboden (976 m) über die Emme zurück. Auf dem Alpweg Richtung Osten durch die Südflanke des Schibegütsch via Unterhirschwängiberg nach Schneebergli (1218 m). Nach rund 300 m auf der Fahrstrasse, nach links abbiegen und im Bereich des Sommerwegs via Unterim-bärgli (1378 m) und östlich an der Alp Oberimbergli vorbei zu Punkt 1762 hinauf. Östlich an der Senke vorbei auf den Gelände rücken und über die steile Nordostflanke (35° auf 180 Hm) zum höchsten Punkt.

    Auf gleicher Route oder auf Route 370a nach Hirsegg.

  • Fikenloch (441) und Graustock (450b) vom Berggasthaus Tannalp (C). Graustock (450a) und Schafberg (451) vom Hotel Engstlenalp (A).

  • 2254 Arvigrat – Melchtal – Engstlenalp

    Schafberg 2522 m

    Schöner Skiberg mit eindrücklichem Tiefblick auf das Gewimmel der Skiregion Trübsee, 600 Meter tiefer. Aus der Distanz sehen die Steinleute im Gipfelbereich aus wie schwarze Schafe. Sie markieren die Kante des häufig stark überwechte-ten Grats.

    451 von der Engstlenalp

    WS – 1½ – 2 Std. 690 m SW 224, 226

    255 S Sustenpass 1210 Innertkirchen

    Schöne, sonnige und einfache Kurztour.

    Vom Hotel Engstlenalp (1840 m) Richtung Nordosten zum Eingang des Schaftals. Am sichersten, aber auch am schönsten auf der Südseite des Tals über den Rücken zum Gipfel.

    Auf gleicher Route.

    Reissend Nollen 3003 m

    Gipfelpunkt im mächtigen Felsriegel der Gadmenflue.

    460 von der Sesselbahn Jochstock

    S + 1 – 1½ Std. 490 m NW 226

    255 S Sustenpass 1211 Meiental

    Anspruchsvolle Tour über dem Skigebiet Engelberg-Titlis, die absolut sichere Verhältnisse erfordert! Die Route ist vom Ausgangspunkt zum Gipfel auf 500 Hm durchschnittlich 35° steil! Unterhalb des Gipfels 40° auf 200 Hm.Nach Saisonschluss der Engelberg-Titlis-Bergbahnen ist das Hotel Engs-tlenalp (1840 m) guter Ausgangspunkt für eine dann nicht mehr so kurze, aber immer noch äusserst zackige Tour. (S +, 3½–4 Std.,1160 m Aufstieg).

    Von der Bergstation der Sesselbahn Jochstock (ca. 2510 m) östlich um den Jochstock herum und etwa der Kantonsgrenze entlang südwärts über eine Steilstufe. Eine Felsnase westlich umgehend durch die zunehmend steile Flanke auf den Grat, der östlich des Gipfels erreicht wird. Über die oft verwechtete Krete südwestwärts zum höchsten Punkt.

    Auf gleicher Route.

  • 286 5 Brisen – Bannalp – Meiental

    Vorder Schloss Punkt 2774 m

    Eher selten begangene, weil anspruchsvolle, steile Skitour im Felskamm des Schlossbergs. 2200-Meter-Abfahrt bei Schnee bis in die Niederungen, mit einem flachen Zwischenstück zum Ausruhen.

    562 vom Brüsti

    S 4 – 4½ Std. 1390 m 150 m N, NE 285, 287

    245 S Stans 1191 Engelberg

    Bus vom Bahnhof Altdorf zur Talstation der Luftseilbahn Brüsti (attinghausen-tourismus.ch; + 41 41 870 14 61).

    Zu Beginn ganz flach, erfordert die später rassige, steile Tour absolut sichere Bedingungen. Pickel und Steigeisen sollten für alle Fälle dabei sein.

    Felsdurchsetzte, abschüssige (40° auf 140 Hm) Nordflanke.

    Von der Bergstation der Luftseilbahn Brüsti (1531 m) auf engem Waldweg in kurzer Abfahrt via Waldnachter Bergen zum Ausgleichsbecken (1385 m) hinunter. Südlich am See vorbei und über den Boden der Waldnacht zur Mündung des Guggitals. Beim Sennenstein südwestwärts und durch die Ängi, den recht steilen (32° auf 60 Hm) Engpass, ins Guggital. Über den Guggi-taler Schnee bis auf ca. 2500 m hinauf und oberhalb der Felsen Richtung Süd-osten durch die abschüssige (40°), mit Felsstufen durchsetzte Nordflanke zum Firnfeld, das zu Punkt 2774 auf dem Schlossberggrat hinauf führt.

    Nach Waldnacht im Bereich der Anstiegsroute. Vom Ausgleichsbecken je nach Schneelage entweder in knapp 30 Minuten auf dem Waldweg zurück zur Bergstation Brüsti oder ostwärts zu Punkt 1436 und über die nicht präpa-rierte Brüsti-Talabfahrt nach Schwandenberg (1151 m; Zwischenstation der Seil-bahn) oder nach Attinghausen (597 m) hinunter.

  • Vorder Schloss (562) und Hoch Geissberg (563) vom Brüsti.

  • Seestock via Galtenäbnet (635a) und via Ruosalp (635c); Höch Pfaffen vom Ratzi (641a) und Abfahrt ins Muotatal (641c).

  • 3556 Stoos – Lidernen – Bisistal

    Höch Pfaffen 2459 m

    Als aussichtsreiches Gipfelziel auf der Wasserscheide von Schächen und Hüribach wird dieser unscheinbare Berg im Übergang vom Schächental ins Muotatal im Winter recht oft besucht.

    641a vom Ratzi (Spiringen)

    WS 3 – 3½ Std. 950 m 330 m SW, NE, W 359

    246 S Klausenpass 1172 Muotathal 1192 Schächental

    Bus vom Bahnhof Flüelen Richtung Urigen bis zur Haltestelle Spiringen, Post. Luftseilbahn Spiringen – Ratzi (ratzi.ch; + 41 41 879 12 32).

    Die Wartezeit an der Talstation der Luftseilbahn Spiringen – Ratzi kann, auch wegen des kleinen Skigebiets Ratzi, an schönen Wochenenden ziemlich lang sein.

    Vom Ende des Skilifts Ratzi auf der Ober Gisleralp (ca. 1840 m) nordost-wärts und im Bereich des Sommerwegs durch den steilen (34° auf 100 Hm) Südwesthang unterhalb des Gamperstocks zur flachen Rinne, die Richtung Südosten die Felsen des Grätli begleitet. An deren Ende bequem auf den Grat (ca. 2190 m). Abfahrt nordostwärts zum Dürrseeli (1870 m) im Kessel der Rinder-matt. Hierher auch vom Geissgrätli sowie von Chinzig Chulm nordöstlich am Gamperstock (2274 m) vorbei. Anstieg Richtung Osten durch die Mulde von Grundplanggen auf die Weiden der Oberalp. Östlich am Berglichopf (2238 m) vorbei Richtung Süden durch die Mulde in den Sattel (2360 m) und südwest-wärts dem Grat entlang zum Gipfel.

    Auf gleicher Route, wobei an den Gegenanstieg von der Rindermatt zum Grätli erinnert sei. Lohnender ist die lange, etwas flache, aber abwechs-lungsreiche Abfahrt ins Muotatal auf Route 641c. Für versierte SkifahrerInnen ist bei sicheren Verhältnissen die Abfahrt ins Schächental auf Route 641b sehr interessant.

  • 444 7 Sustenhorn – Trift – Göscheneralp

    Schijenstock 3161 m

    In der klassisch bekannten Plaisir-Kletterregion der Granitstöcke eine eindrückli-che Felspyramide, attraktiv aber auch als Skitour.

    781a von der Bergseehütte

    ZS + 2½ – 3 Std. 790 m SE,E 445

    255 S Sustenpass 1231 Urseren

    Alpine Route in einer sonnigen, spektakulären und abgeschiedenen Ecke der Zentralschweizer Alpen.

    Couloir und die abschüssige (40°) Traverse nach dem Ausstieg.

    Von der Bergseehütte (2370 m) nordwestwärts über schönes Skigelände den eindrücklichen Granitformationen entlang zum dritten Couloir, das wenig nördlich von Punkt 2889 die Granitwand nordostwärts ersteigen lässt. So weit wie möglich mit Skis und dann zu Fuss auf den Grat hinauf. Immer noch mit geschul-terten Skis nordwärts durch den abschüssigen (40°) Hang zur markanten Ost-schulter des Schijenstock hinüber, wo es wieder flacher wird. Über die Flanke immer steiler zum Gipfelgrat hinauf und leicht nördlich der Kante zum Gipfel-kreuz.

    Auf gleicher Route zurück, Querung zur Voralphütte oder bei ganz sicheren Verhältnissen direkt hinunter ins Voralptal auf Route 782b.

    781b von der Voralphütte

    ZS 3– 3½ Std. 1120 m 80 m NE, E 447

    255 S Sustenpass 1211 Meiental 1231 Urseren

    Einsame Route, die auch als Übergang von der Bergsee- zur Voralphütte ge-macht wird.

    Schijenstock-Ostschulter

    Von der Voralphütte (2126 m) zur Voralpreuss hinunter und im Bereich des Sommerwegs Richtung Süden zur Moräne, die das Tobel des Schiessend Bachs südlich begrenzt. Der Moräne entlang aufwärts zum Übergang bei Punkt 2689. Ohne Höhengewinn südwärts an den felsigen Fuss der Schijenstock-Schulter hinüber. Um diesen herum und von Südosten an geeigneter Stelle kurz steil (37° auf 40 Hm) auf die Schulter hinauf. Über die Flanke immer steiler zum Gipfelgrat hinauf und leicht nördlich der Kante zum Gipfelkreuz.

    Auf gleicher Route zurück, Querung zur Bergseehütte oder bei ganz sicheren Verhältnissen direkt hinunter ins Voralptal auf Route 782b.

  • Brunnenstock (780b), Schijenstock (781a) und Bergseeschijen (782a) von der Bergseehütte (71). Nördliche Fluelücke (791a) von der Voralphütte.

  • Oberalpstock (860a) von der Etzlihütte und diese vom Piz Ault (81b).

  • 4898 Schächental – Etzli – Oberalp

    Oberalpstock (Piz Tgietschen) 3327.8 m

    Prächtiger Skigipfel zwischen Maderaner- und Vorderrheintal mit umfassender Rundsicht. Sicher wegen der Nähe zum Skigebiet von Disentis, aber auch wegen der verschiedenen, langen und steilen Abfahrtsvarianten ein äusserst beliebtes und entsprechend frequentiertes Tourenziel. Alle Routen führen über Gletscher mit Spalten!

    860a von der Etzlihütte

    ZS 5 – 6 Std. 1650 m 300 m W, SE, SW 488, 490

    256 S Disentis 1212 Amsteg

    Langer, sehr abwechslungsreicher Zustieg in alpiner Umgebung, der sichere Lawinenverhältnisse erfordert.

    Abfahrt vom Chrüzlipass (39° auf 180 Hm).

    Von der Etzlihütte (2052 m) zur Müllersmatt (1987 m) hinunter und durch das Chrüzlital zum Chrüzlipass (2347 m). Durch die nördlichste Rinne in der steilen (39° auf 180 Hm), felsdurchsetzten Flanke von Plauncas dil Ritzli nach Plauncas Calmut (ca. 2070 m) im Val Strem hinunter. Gegenanstieg über den Westhang direkt vis-à-vis, und östlich von Punkt 2380 Richtung Norden ab drehend via Calmut zur Fuorcla da Strem Sura (3127 m). Über den Brunnifirn an den Gipfelkopf und wenig nach Westen ausholend über den Aufschwung, so weit wie möglich mit Skis, zum höchsten Punkt.

    Variante Val Strem: Bei günstigen (Frühlings-)Verhältnissen vom Chrüzlipass nordwärts bis auf ca. 2560 m hinauf. In langer Schrägfahrt das Val Strem ganz hinten bei Garvers queren und um den Südwestausläufer des Oberalpstocks herum direkt zur Fuorcla da Strem Sura aufsteigen.

    Auf Route 860c über den Staldenfirn ins Maderanertal oder auf Route 860d über den Bächenfirn ins Etzlital und zurück zur Etzlihütte.

  • Pizzo Lucendro von Realp bzw. von der Rotondohütte (960a). Rotondohütte von Realp (90).

  • 5339 Centrale – Gotthard – Rotondo

    Pizzo Lucendro 2962.7 m

    Formschöne Schneepyramide zuhinterst im Witenwasserental mit toller Aussicht ins Val Bedretto und die obere Leventina. Begehrtes Gipfelziel von Norden und Süden und bei geöffnetem Gotthardpass auch von Osten.

    960a von Realp (1) oder Rotondohütte (2)

    1 ZS – 4½ – 5 Std. 1430 m N, NW, NE 5322 ZS – 2½ – 3 Std. 770 m 300 m N, NW, NE

    255 S Sustenpass 265 S Nufenenpass 1231 Urseren 1251 Val Bedretto

    Normalroute von Norden mit ziemlich viel Flachlauf. Wegen der prächtigen Lucendro-Nordwestflanke müssen die Verhältnisse aber sicher sein.

    Zur Lücke im Nordgrat (35° auf 60 Hm).

    Südöstlich des Bahnhofs Realp (1538 m) zur Überführung und entlang der alten Furkabahnlinie zu den Brücken über die Furkareuss (1603 m). Auf der Bergstrasse südwärts ins Witenwasserental nach Schweig (1739 m) und bei Punkt 1727 über die Brücke direkt südwärts über eine Steilstufe östlich an Höhenbiel (1986 m) vorbei via Oberchäseren (2003 m) nach Oberstafel (2221 m) im Witenwasseren-Talabschluss. (Hierher auch durch Abfahrt von der Rotondo-hütte.) Richtung Südosten über herrlich weite Hänge, am Schluss ziemlich steil (32° auf 150 Hm), zur Lücke (ca. 2790 m) im Nordgrat südlich von Punkt 2853. Durch die Nordostflanke südwärts, zuletzt ziemlich steil (34° auf 40 Hm), in den Sattel im Ostgrat und die letzten Meter zu Fuss steil und ziemlich luftig (Vorsicht Wechten!) zu Messstation und Kreuz auf dem Gipfel.

    Auf gleicher Route oder auf Route 960d nach Airolo.

  • Schneesport im Zentrum der Schweiz mit Ski und SnowboardDie Zentralschweiz ist im Winter ein Eldorado für Touren mit Ski oder Snowboard für jeden Geschmack. Schroffe Felsen, weiche Hügel, enge Täler, weite Flächen: Im Gebiet zwischen Zürichsee und Gotthard, Entlebuch und Klausenpass ist alles da und wartet darauf, entdeckt zu werden, sobald der erste Schnee fällt.Der aktualisierte Skitourenführer «Zentralschweizer Voralpen und Alpen» mit 153 teilweise neuen Routenfotos beschreibt mehr als 250 Gipfelziele und über 500 Routen, einige neu, viele bekannt, die meisten ÖV-tauglich, aber alle naturverträglich und abgestimmt auf die Skitourenkarten von swisstopo.

    Skitouren

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