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15 4. Das Kind im Mittelpunkt 4.1 Das Bild vom Kind Kinder sind von Geburt an kompetent handelnde Wesen, die ihre Bildung und Entwicklung von Anfang an aktiv mitgestalten. Sie sind von Natur aus neugierig und lernen beinahe von selbst, vorausgesetzt sie wachsen in einer Umgebung auf, die sie dazu anregt und in der sie sich sicher und geborgen fühlen. Sie wollen die Welt erkunden und erobern, sie wollen in Kontakt treten mit ihrem Gegenüber und zwar vom ersten Atemzug an. Die Förderung der Eigenaktivität in anregungsreichen Räumen und das bewusste Bereitstellen von Erfahrungsmöglichkeiten, die alle Sinne ansprechen, ist für uns ein wichtiges Bildungsziel. Wir bieten den Kindern einen Tagesablauf, der sie motiviert, herausfordert aber auch zur Ruhe kommen lässt. Wir wollen jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahrnehmen und achten, seine spezifischen Interessen ansprechen, um es auf seinem Lebensweg zu unterstützen, zu fördern und neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Das Bestreben allen Kindern möglichst feinfühlig gerecht zu werden und eine hohe Orientierung an den kindlichen Bedürfnissen im Alltagsgeschehen, sind in unserer Kindertagesstätte wesentliche Voraussetzungen guter pädagogischer Qualität. Dazu zählen vor allem Bezugspersonen, die sich für sie und ihren Lernfortschritt auch wirklich interessieren. Ohne solche persönliche Zuwendung ist kein Lernen möglich. Die Interaktionen zwischen Erzieher*innen und Kindern sowie die Teamqualität haben bei uns einen hohen Stellenwert. Diese Haltung zeigt das Team auch in seiner integrativen Arbeit. Die Bereitschaft sich besonderen Entwicklungsherausforderungen zu stellen, wird als Bildungsauftrag verstanden und angenommen. Für unsere Einrichtung erwächst hieraus der Anspruch sich dem gemeinsamen Ziel Inklusion Schritt für Schritt anzunähern. Eine qualifizierte, individuelle Eingewöhnung des Kindes mit Einbeziehung der Eltern erleichtert den Übergang von der Familie zur Kinderkrippe. Im Sinne einer Erziehungspartnerschaft mit den Eltern möchten wir mit ihnen intensiv zusammenarbeiten, da sie die Experten für ihre Kinder sind. Die Eltern sollen sich willkommen und als Teil der Einrichtung fühlen. In ihrer Erziehungsarbeit mit ihrem Kind wollen wir unsere Eltern begleiten und partnerschaftlich unterstützen. „Erkläre mir, und ich vergesse. Zeige mir, und ich erinnere mich. Lass es mich tun, und ich verstehe“ (Konfuzius)

4. Das Kind im Mittelpunkt - eching-ndb.de

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4. Das Kind im Mittelpunkt

4.1 Das Bild vom Kind

Kinder sind von Geburt an kompetent handelnde Wesen, die ihre Bildung und Entwicklung

von Anfang an aktiv mitgestalten. Sie sind von Natur aus neugierig und lernen beinahe

von selbst, vorausgesetzt sie wachsen in einer Umgebung auf, die sie dazu anregt und in

der sie sich sicher und geborgen fühlen. Sie wollen die Welt erkunden und erobern, sie

wollen in Kontakt treten mit ihrem Gegenüber und zwar vom ersten Atemzug an. Die

Förderung der Eigenaktivität in anregungsreichen Räumen und das bewusste

Bereitstellen von Erfahrungsmöglichkeiten, die alle Sinne ansprechen, ist für uns ein

wichtiges Bildungsziel. Wir bieten den Kindern einen Tagesablauf, der sie motiviert,

herausfordert aber auch zur Ruhe kommen lässt.

Wir wollen jedes Kind in seiner Einzigartigkeit wahrnehmen und achten, seine

spezifischen Interessen ansprechen, um es auf seinem Lebensweg zu unterstützen, zu

fördern und neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Das Bestreben allen Kindern möglichst

feinfühlig gerecht zu werden und eine hohe Orientierung an den kindlichen Bedürfnissen

im Alltagsgeschehen, sind in unserer Kindertagesstätte wesentliche Voraussetzungen

guter pädagogischer Qualität. Dazu zählen vor allem Bezugspersonen, die sich für sie

und ihren Lernfortschritt auch wirklich interessieren. Ohne solche persönliche

Zuwendung ist kein Lernen möglich. Die Interaktionen zwischen Erzieher*innen und

Kindern sowie die Teamqualität haben bei uns einen hohen Stellenwert.

Diese Haltung zeigt das Team auch in seiner integrativen Arbeit. Die Bereitschaft sich

besonderen Entwicklungsherausforderungen zu stellen, wird als Bildungsauftrag

verstanden und angenommen. Für unsere Einrichtung erwächst hieraus der Anspruch

sich dem gemeinsamen Ziel Inklusion Schritt für Schritt anzunähern.

Eine qualifizierte, individuelle Eingewöhnung des Kindes mit Einbeziehung der Eltern

erleichtert den Übergang von der Familie zur Kinderkrippe. Im Sinne einer

Erziehungspartnerschaft mit den Eltern möchten wir mit ihnen intensiv

zusammenarbeiten, da sie die Experten für ihre Kinder sind. Die Eltern sollen sich

willkommen und als Teil der Einrichtung fühlen. In ihrer Erziehungsarbeit mit ihrem Kind

wollen wir unsere Eltern begleiten und partnerschaftlich unterstützen.

„Erkläre mir, und ich vergesse.

Zeige mir, und ich erinnere mich.

Lass es mich tun, und ich verstehe“

(Konfuzius)

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4.2 Gesetzlicher Auftrag von Kindertagesstätten

Die pädagogische Arbeit der Kinderkrippe richtet sich nach dem Bayerischen

Erziehungs- und Bildungsplan. Dieser Plan gibt den pädagogischen Mitarbeitern einen

Orientierungsrahmen, eine Art Leitfaden für die Förderung der frühkindlichen Lern-

und Entwicklungsprozesse. Hier wurden gewisse Standards der Bildungsqualität

festgeschrieben, die den einzelnen Einrichtungen reichlich kreativen

Gestaltungsspielraum und methodische bzw. pädagogische Freiheiten lässt. Die Rolle der

Erzieherin aus Sicht des Bildungsplans ist eine Impulse gebende und unterstützende

Begleiterin. Durch einfühlsame Zuwendung und reflektierende Beobachtung legen wir in

unserer täglichen Arbeit mit den Kindern das Augenmerk auf die verschiedenen

Basiskompetenzen, um fachlich fundiert agieren zu können.

4.3 Definition Basiskompetenzen

Als Basiskompetenzen werden grundlegende Fertigkeiten und Persönlichkeits-

charakteristika bezeichnet, die das Kind befähigen, mit anderen Kindern und

Erwachsenen zu interagieren und sich mit den Gegebenheiten in seiner dinglichen

Umwelt auseinanderzusetzen (Staatsinstitut für Frühpädagogik. Der Bayerische

Bildungs- und Erziehungsplan).

4.3.1 Umsetzung der Basiskompetenzen in unserer Kinderkrippe

Kompetenzen werden nicht isoliert erworben, sondern stets im Kontext vorhandener

Situationen, sozialen Austauschs und behandelter Themen. Im Folgenden werden wir die

Basiskompetenzen im Einzelnen ausführen, möchten sie aber als Puzzleteile darstellen,

da sie ineinandergreifen.

Personale Kompetenzen

Wir wollen den Kindern ein starkes Selbstwertgefühl vermitteln,

welches Voraussetzung für die Entwicklung von Selbstvertrauen

ist.

Das Kind wird angenommen, wertgeschätzt und respektvoll

behandelt.

Eigene Leistungen werden positiv hervorgehoben und

Fähigkeiten gefördert.

Das Kind soll positive Selbstkonzepte entwickeln, indem wir

aktiv zuhören.

die Gefühle des Kindes verbalisieren und ernst nehmen.

Die Kinder erhalten oft die Möglichkeit selbst zu entscheiden, was

sie tun und wie sie es tun wollen.

Das Autonomieerleben wird unterstützt, da wir den Kindern häufig

Wahlmöglichkeiten zugestehen.

Die Kompetenzen sollen gesteigert werden, indem die Kinder

immer wieder mit neuen Aufgaben konfrontiert werden, um diese

zuversichtlich und voller Selbstvertrauen zu lösen.

Selbst-

wahr-

nehmung

Motivationale

Kompe-

tenz

17

Bei Krippenkindern werden kognitive Prozesse vor allem durch das

Beobachten, das Ertasten und Befühlen in Gang gesetzt.

Hierbei ist es wichtig, den Forscherdrang und die Neugierde der

Kinder aufzugreifen, das Kind aktiv Erfahrungen machen zu lassen

und dabei alle Sinne miteinzubeziehen.

Durch das Experimentieren, z. B. im naturwissenschaftlichen

Bereich, und das Anbieten unterschiedlichster Beschäftigungen,

wie Fingerspiele, Reime, Tischspiele, Bewegungsbaustelle…, wird

die Denk- und Problemlösefähigkeit, das Gedächtnis und die

Phantasie/Kreativität gefördert.

Das Kind wird im Laufe seiner Krippenzeit befähigt, für sich und

seinen Körper Sorge zu tragen. Es lernt grundlegende

Hygienemaßnahmen selbständig auszuführen und bekommt eine

positive Einstellung zu gesunder und ausgewogener Ernährung.

Wir bieten den Krippenkindern eine Raum- und Gartengestaltung,

die viele Bewegungs- und Rückzugsmöglichkeiten zulässt. Das Kind

soll körperliche Anspannungen selbst regulieren lernen.

Ein weiterer Schwerpunkt der physischen Kompetenz ist die

Förderung der Grob- und Feinmotorik.

Kompetenzen zum Handeln im sozialen Kontext

Soziale

Kompetenz

Das Kind hat in der Kinderkrippe die Gelegenheit, Beziehungen

aufzubauen, die durch Sympathie und gegenseitigem Respekt

gekennzeichnet sind.

Es lernt mit anderen Kindern und Erwachsenen in Kontakt zu

treten, sich in andere hineinzuversetzen, sich angemessen

auszudrücken, mit Konflikten konstruktiv umzugehen, Kompromisse

zu schließen, Grenzen zu setzen und die der Anderen zu achten.

Entwicklung von

Werten und

Orientierungs-

kompe-

tenz

Wir achten sehr darauf, dass wir den Kindern christliche und

andere verfassungskonforme Werte vorleben.

Das Kind macht in unserer Kindertagestätte die Erfahrung,

als einzigartiges Individuum anerkannt zu werden.

jeden Menschen als etwas Einzigartiges und Besonderes

wahrzunehmen.

in der Gruppe zusammenzuhalten und sich füreinander

einzusetzen.

die Umwelt zu schonen und bewusst damit umzugehen.

religiöse Feste zu erleben.

eine Grundhaltung des Staunens, Dankens und Bittens zu

entwickeln.

Physische

Kompe-

tenz

Kognitive

Kompe-

tenz

18

Die Kinder lernen, dass sie selbst für ihr Verhalten und Erleben

verantwortlich sind und dass sie ihr Verhalten anderen gegenüber

kontrollieren können.

Außerdem ist es uns ein Anliegen, dass das Kind eine Sensibilität

für alle Lebewesen entwickelt und auch lernt zum Schutz der

Umwelt, mit den Ressourcen schonend umzugehen (Wasser-,

Stromverbrauch)

Lernmethodische Kompetenz

Diese Kompetenz ist die Grundlage für einen bewussten

Wissenserwerb und der Grundstein für ein lebenslanges selbst

gesteuertes und reflektiertes Lernen.

Das Kind soll neues Wissen verstehen und sich dessen Bedeutung

erschließen, indem es ausprobieren und BEGREIFEN darf. Es soll

die Kompetenz erwerben, dieses Wissen auf unterschiedliche

Situationen zu übertragen und flexibel zu nutzen. Die

Problemlösung soll sachgerecht, kreativ und sozial verantwortlich

einhergehen.

Wir sehen es als unsere Aufgabe, dem Kind die Möglichkeit zu

geben, verschiedene und vielfältige Lernwege kennenzulernen,

auszuprobieren und eine anregende Atmosphäre zu schaffen,

indem wir es immer wieder motivieren. Das Kind soll lernen sich

selbst und seine Leistungen einzuschätzen.

Kompetenter Umgang mit Veränderungen/Belastungen

Die Widerstandsfähigkeit eines Menschen ist die Grundlage für

eine positive Entwicklung, Gesundheit, Wohlbefinden und hohe

Lebensqualität sowie der Grundstein für einen kompetenten

Umgang mit individuellen, familiären und gesellschaftlichen

Veränderungen und Belastungen.

Wir wollen den Kindern eine sichere Bezugsperson bieten, positive

Beziehungen mit anderen Menschen ermöglichen, ein offenes,

wertschätzendes Gruppenklima schaffen und positive

Lernerfahrungen machen lassen.

Ein resilientes Kind zeigt eine hohe Problemlösefähigkeit, eine

positive Selbsteinschätzung, Lernbegeisterung und Kreativität.

4.4 Die wichtigsten Bildungs- und Erziehungsbereiche und ihre Umsetzung im

Krippenalltag

Die Gehirnforschung und die Entwicklungspsychologie haben die Vorschulzeit schon seit

langem als eine elementare Bildungszeit erkannt. Nie ist die Neugier, die Lust am

Fähigkeit und

Bereitschaft

zur Verant-

wortungsübernahme

Lernme-

thodische

Kompe-

tenz

Widerstands-

fähigkeit

(Resilienz)

19

Forschen und die Offenheit für neue Erfahrungen größer als in den ersten sechs

Lebensjahren. Verknüpfungen bilden sich im Gehirn des Kleinkindes vor allem dann, wenn

es aktiv beteiligt ist. Das Kind steht einer Fülle von Entwicklungsaufgaben gegenüber,

die sich nicht unter Zeitdruck bewältigen lassen.

Wir möchten dem Kind in unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit vor allem zwei Dinge

geben:

Zeit und Ruhe

Bringzeit In dieser Zeit werden die Kinder in die

Kinderkrippe gebracht.

Jedes Kind wird vom Personal mit Handschlag

persönlich begrüßt, liebevoll in Empfang

genommen und in die Gruppe begleitet. Bei

der Übergabe können die Eltern an uns

wichtige Informationen weitergeben oder

Absprachen getroffen werden.

Um 8:30 Uhr beginnt die Kernzeit und endet

um 12:30 Uhr. Ein Bringen und Abholen des

Kindes ist in dieser Zeit nicht möglich, da wir

der Gruppe geplante oder manchmal auch

spontane Aktivitäten anbieten wollen und wir

einen Zeitrahmen benötigen, in dem wir

ungestört und konzentriert arbeiten können.

Kurzer Informationsaustausch mit den

Eltern

Vermitteln von Werten und Normen sowie

sozialer Umgangsformen

Das Kind soll erleben, dass es wichtig ist

und geschätzt wird

Das Ankommen in der Kinderkrippe findet

in einer schönen und entspannten

Atmosphäre statt.

Kinder erhalten Zeit und Unterstützung,

um sich in das Alltagsgeschehen

einzufinden.

Freispielzeit

„Das Kind als Akteur seiner

Entwicklung.“

Diese Zeit wird von den Kindern individuell

genutzt. Sie können aus eigenem Antrieb

heraus Dinge tun, die ihnen Spaß machen.

Außerdem haben sie die Möglichkeit,

Tätigkeiten so oft vorzunehmen, bis sie diese

völlig beherrschen.

In der Freispielzeit kann das Kind

den Spielpartner,

den Spielort,

die Spieldauer,

sowie das Spielmaterial selbst wählen.

Soziale Kontakte zu anderen Kindern

aufnehmen

Konflikte konstruktiv aushandeln,

Kompromisse schließen

Eigene Bedürfnisse und Wünsche

steuern und evtl. zurückstellen

Erkennen der eigenen Gefühlslage u.

Fähigkeit, das Spielverhalten darauf

abzustimmen

Selbsttätiges Erforschen der

Umgebung, Erkenntnisse gewinnen u.

Probleme selbstständig lösen

Mathematisches Grundverständnis

erwerben (sortieren, vergleichen,

unterscheiden)

Beobachten und Experimentieren im

20

Diese für die Entwicklung des Kindes sehr

wichtige Zeit, endet mit dem gemeinsamen

Aufräumen des Gruppenzimmers.

naturwissenschaftlichen Bereich

(Schwerkraft, bauen und

konstruieren)

Phantasie und Kreativität wecken

Eigene Stärken und Schwächen

erkennen

Verantwortung übernehmen und sich

zuständig fühlen

Gemeinsam mit anderen spielen und

sich in etwas vertiefen

Durch Sinneswahrnehmungen und

Bewegungen Zusammenhänge erkennen

lernen

Morgenkreis

Eine wohlklingende Spieluhr kündigt den

Kindern unseren Morgenkreis an. Nachdem

sich alle versammelt haben, singen wir

gemeinsam unser Begrüßungslied.

Anschließend werden

Lieder gesungen

Finger- und Kreisspiele gemacht

zu Musik getanzt

aktuelle Erlebnisse und Erfahrungen

der Kinder aufgegriffen

Mitmachgeschichten erzählt

Bilderbücher betrachtet

Feste und Geburtstage gefeiert

Musikinstrumente eingesetzt und

Klanggeschichten angeboten

Experimente durchgeführt

Bekannte Lieder, Verse und Bewegungsspiele

werden oft wiederholt, da es den Kindern

Sicherheit in der Kommunikation vermittelt

und hilft, Abläufe zu verinnerlichen.

Stärkung des Gemeinschaftsgefühls

Entwicklung von Kommunikationsfähigkeit

(andere Kinder ausreden lassen, aktiv

zuhören)

Freude und Interesse an Laut- und

Wortspielen entwickeln

Mündliche Kommunikation anregen

Förderung der Konzentrationsfähigkeit

Interesse an Büchern und Geschichten

wecken

Sprachkompetenzen erwerben

(Wortschatz, Sprachverständnis,

Artikulation)

Nonverbale Ausdrucksformen

kennenlernen (Gestik, Mimik, Tonfall)

Freude am gemeinsamen Singen u.

Musizieren entwickeln

Kleines Repertoire an Liedern kennen-

und singen lernen

Empfindungen des Staunens u.

Wertschätzens erleben dürfen

Wörter lernen und ihre Bedeutung

erfassen

Stärken der Kinder mit einbeziehen

21

Körperpflege

„Pflegezeit ist Nähezeit“

Naseputzen, Händewaschen, Mund abwischen,

Wickeln – Bei all diesen Pflegesituationen

wollen wir eine angenehme und positive

Atmosphäre für das Krippenkind schaffen.

Statt schnelles „Abfertigen“ nehmen wir uns

viel Zeit für Nähe. Die Erzieherin begleitet

die Pflegesituation, indem sie den Vorgang

immer wieder erklärt, jedes Detail und

Körperteil benennt.

Diese Pflegemaßnahmen finden vor allem nach

Pflegesituation soll positiv und angenehm

gestaltet werden, damit das Vertrauen zu

den Mitarbeitern aufgebaut werden kann

Vermittlung des Gefühls der

Wertschätzung und des Angenommen

seins durch ungeteilte Aufmerksamkeit

der Erzieherin

Sprechfreude wecken und genaue

Bezeichnungen der Körperteile kennen

lernen

Positive Erfahrungen der eigenen

Körperlichkeit vermitteln

Sensibel für das bewusste Wahrnehmen

der Blasen- und Darmentleerung machen

und damit notwendige Voraussetzungen

für den selbständigen Toilettengang

schaffen

Signale des eigenen Körpers wahrnehmen

lernen und Fertigkeiten zur Pflege

Brotzeit

Ein wichtiger Punkt im Tagesablauf sind die

gemeinsamen Mahlzeiten.

Vollwertige und liebevoll zubereitete

Zwischenmahlzeiten werden in unserer

hauseigenen Gastronomieküche täglich frisch

zubereitet.

Das Kind findet einen einladend gedeckten

Tisch vor, an dem gesunde Getränke, wie

Wasser, ungesüßter Tee, bereitstehen. In

selbst gewählten Tischgemeinschaften

erhalten die Kinder Gelegenheit, in ihrem

eigenen Tempo zu essen. Je nach Alter und

Entwicklungsstand, geben wir dem Kind die

erforderliche Unterstützung oder regen es

zum selbständigen Essen an.

Die gemeinsame Brotzeit bietet uns auch

gute Anknüpfungspunkte, um über das Essen

zu reden.

Gemeinsame Mahlzeiten als Pflege

sozialer Beziehungen verstehen

Ein vielseitiges Lern- und Erfahrungsfeld

ermöglichen

Sprechfreude wecken und richtigen

Wortschatz über Ernährung einüben

Tisch- und Esskultur einüben

Familiäre Atmosphäre schaffen

Essen als Genuss erleben

Richtiges Essverhalten erlernen

Kommunikation anregen

Sich als Teil der Gemeinschaft, der

teilweise neu zusammengesetzten Gruppe

erleben

Wissenswertes über die einzelnen

Lebensmittel erfahren, z.B. wie sie heißen

Verantwortung übernehmen lernen und

kleine Aufgaben erledigen (Geschirr

wegräumen…)

22

der Brotzeit und dem Mittagessen statt.

Selbstverständlich orientieren sich das

Wickeln und der Toilettengang am

individuellen Rhythmus des Kindes.

Die pädagogischen Fachkräfte unterstützen

die Kinder, ihre Pflegehandlungen Schritt für

Schritt aktiv mitzugestalten.

erwerben (Nase putzen, Hände waschen)

Hilfe für zunehmende Eigenständigkeit

geben (Zuschauen, Mitwirken,

Nachmachen)

Freispielzeit/pädagogische Angebote/

Bewegungszeit

In Kleingruppen wollen wir das Kind gezielt

und altersentsprechend fördern. Das auf das

Kind abgestimmte Angebot, orientiert sich am

Entwicklungsstand des Kindes und soll

Bildungsprozesse anregen.

Lernen und Spielen sollen sich dabei nicht

ausschließen. Die pädagogischen Aktionen, wie

z.B. Angebote im sprachlichen, kreativen,

motorischen oder kognitiven Bereich, zielen

darauf ab, die Kinder zur Neugierde zu

animieren, selber Antworten zu finden und

Dinge zu begreifen.

Vielfach nutzen wir diese Zeit, um den

Kindern Erfahrungen in der Natur machen zu

lassen (z. B. im Garten, bei Spaziergängen, bei

Exkursionen).

Förderung des Neugierdeverhaltens und

der Begeisterungsfähigkeit

Anregungen zum Nachdenken durch

altersgemäße Wissensvermittlung geben

Erlernen eines sozialen

Einfühlungsvermögens

Verantwortungsbereitschaft für

Menschen, Tiere u. die Natur entwickeln

Erfahrungen des Selbst und die

Wirksamkeit der eigenen Person im

schöpferischen u. experimentierenden

Umgang mit Materialien

Förderung der Ausdauer und

Konzentration

Übung im Gebrauch eines angemessenen

Wortschatzes u. einer klaren deutlichen

Aussprache

Durch Bewegung einen bewussten Zugang

zu sich selbst und zur Natur finden

Elementare Bewegungsbedürfnisse

befriedigen

Ausreichend Bewegung schaffen, um eine

gesunde Entwicklung des Kindes zu

ermöglichen

Lernprozesse anregen, indem das Kind

seine Welt selbständig entdecken und

erforschen darf

23

Mittagsruhe

Je nach Buchungszeit machen die Kinder

ihren wohlverdienten Mittagsschlaf oder

werden von den Eltern abgeholt. Für jedes

Schlafkind steht ein Baby- oder Kinderbett

zur Verfügung, das mit immer den gleichen

vertrauten Dingen ausgestattet ist

(Kuscheltier, Spieluhr, Schlafsack).

Es ist uns wichtig eine angenehme

Schlafatmosphäre zu schaffen (Sternen-

himmel) und auf die Schlafbedürfnisse der

einzelnen Kinder Rücksicht zu nehmen.

Kinder, die länger als 13:00

Uhr die Kinderkrippe

besuchen, müssen (dürfen)

einen Mittagsschlaf machen.

Ist das Kind schon älter,

wird häufig als Alternative zum Schlafen eine

„Ruhezeit“ angeboten.

Körper und Seele eine Auszeit

gönnen

Neue Eindrücke verarbeiten und

Gelerntes verfestigen

Ein ausgewogenes Verhältnis von

Aktivität und Ruhe finden, um somit

die gesunde Entwicklung des Kindes

zu ermöglichen

Verhinderung einer Überreizung

Mittagsruhe als ein Teil des

täglichen Ablaufs zur Sicherheit und

Orientierungshilfe

Angenehme Schlafrituale

kennenlernen

Warme und angenehme Atmosphäre

schaffen, um dem Kind Geborgenheit

zu vermitteln

Mittagessen

„Essen als pädagogisches Angebot“

Es ist Mittagessenszeit. Da viele Kinder einen

großen Teil des Tages in der Einrichtung

verbringen, ist es uns wichtig, zusammen mit

dem Küchenpersonal alters- und

bedürfnisorientierte, ausgewogene und

abwechslungsreiche Speisen zusammen-

zustellen.

Das Mittagessen findet in jeder Gruppe

separat statt.

Kinder, die die Einrichtung ganztags oder

länger als bis 13:00 Uhr besuchen, müssen an

der warmen Mittagsmahlzeit teilnehmen. Ein

Erwärmen von mitgebrachten Speisen ist nur

in begründeten Ausnahmefällen möglich.

Tisch- und Essenskultur einüben

(leise Gespräche, Zeit lassen, mit

Genuss essen)

Soziale Lernerfahrungen machen

(abwarten können, nur vom eigenen

Teller essen)

Förderung der Feinmotorik (Essen

mit Besteck, Trinken aus einem Glas)

Essen als Genuss mit allen Sinnen

erleben, ohne Zwang und Druck

Gesunde Ernährung erfahren

Signale des eigenen Körpers

wahrnehmen und regulieren lernen

(Hunger-Sättigung)

Grundkenntnisse über Essen

erlangen (Wortschatz,

Temperaturen)

Freude an Kommunikation wecken

Eine angenehme und familiäre

Atmosphäre erleben dürfen

24

4.5 Portfolio – eine Entwicklungsdokumentation

Das Wort „Portfolio“ ist in den letzten Jahren zum Synonym für eine systematische

Dokumentation der Bildung und Entwicklung von Kindern geworden, d.h., es wird für

jedes Kind ein Ordner angelegt, in dem mit Hilfe von Fotos, die wesentlichen

Entwicklungsschritte der Kinder durch Erzieherbeobachtungen festgehalten werden.

Vor allem in der Kinderkrippe gewinnt ein Portfolio an großer Bedeutung, da Kinder sich

in diesem Alter sehr rasant entwickeln.

Das Portfolio soll keine Defizite aufzeigen, Dinge, die das Kind nicht kann, sondern nur

das sichtbar machen, was es erreicht hat.

Was ist uns wichtig für eine gute Portfolio-Arbeit?

Wir wollen die Bedürfnisse der Kinder erkennen.

Durch das Verhalten von Kleinkindern wollen wir sinnvolle Möglichkeiten finden, für die

Förderung von jedem einzelnen Kind. Der „innere“ Fahrplan jedes Kindes ist wichtiger,

als alle ausgedachten Förderpläne. Das Kind muss selbst dazu bereit sein.

Wir wollen dem Kind eine Entwicklung durch Vielfalt ermöglichen, nicht durch

Begrenzungen.

Kleine Kinder brauchen keinen kleinen Ausschnitt von unserer Welt, sondern eine eigene

große Welt, die nach ihren Bedürfnissen gestaltet ist, also sicher, erforsch- bar und

spannend zugleich.

Wir wollen durch das Portfolio ein Stück Lebensgeschichte festhalten…

… und das in erster Linie für die Eltern und ihre Kinder. Portfolios halten flüchtige

Momente fest und bewahren sie für eine nahe und ferne Zukunft.

Portfolio trainiert das Hinsehen!

Die Arbeit mit dem Portfolio ermöglicht uns Pädagogen, jedes einzelne Kind noch

intensiver kennenzulernen, da wir die Besonderheiten noch genauer wahrnehmen und

dokumentieren wollen.

Portfolio soll als „offenes Buch“ für Erzieher,

Kinder und Eltern verstanden werden, bei dem

die Informationen für alle Beteiligten zu

Verfügung stehen.

Man könnte das Portfolio auch als einen

„Reisebericht“ bezeichnen, in dem die

ergreifendsten Stellen und schönsten

Momente festgehalten werden, weil sie

berichtenswert sind.

25

4.6 Integration in unserer Kinderkrippe

„Es ist normal, verschieden zu sein!“ (R. von Weizsäcker)

Wir sind eine Einrichtung, in der Vielfalt gelebt werden darf! Hier können Kinder mit

sonderpädagogischem Förderbedarf und nichtbehinderte Kinder gemeinsam spielen und

lernen. Die Kinder sind noch sehr unvoreingenommen, in der Art, wie sie andere

wahrnehmen. Sie lernen vorurteilsfrei von ganz alleine, die Stärken und Schwächen ihrer

Spielpartner als „normal“ anzusehen. Dadurch entwickeln sie ein Bewusstsein dafür, dass

es „normal ist, verschieden zu sein“.

Integration ist ein Prozess, den wir aus unserer pädagogischen Überzeugung durchleben

wollen. Unser Bestreben ist, jeden einzelnen Menschen in seiner Individualität und

Ganzheit wahrzunehmen. So sehen auch die Kinder weniger die Behinderung, als die

gesamte Persönlichkeit ihres Gegenübers.

Der bayerische Erziehungs- und Bildungsauftrag schließt alle Kinder mit ihrem

individuellen Entwicklungsstand ohne Ausgrenzung von seelischen, geistigen und

körperlichen Beeinträchtigungen ein. Wir nehmen Kinder mit spezifischen Bedürfnissen

auf und stimmen die Rahmenbedingungen bestmöglich darauf ab (Gruppengröße,

Betreuerschlüssel, räumliche Gegebenheiten, Spiel- und Arbeitsmaterial).

Auch liegt uns die intensive Elternarbeit sehr am Herzen. Wir wollen die Eltern auf

ihrem Weg begleiten, für den sie sich entschieden haben.

„Der Weg auf dem die Schwachen sich stärken ist der gleiche, auf dem

die Starken sich vervollkommnen.“ (Maria Montessori)

4.7 Bewegung – der Schlüssel zur Welt

Bewegung spielt in unserem Krippenalltag eine bedeutende Rolle und wird grundlegend in

unsere alltägliche Arbeit integriert. Im November 2015 erhielten wir für unser

Raumkonzept „Bewegte Kinderkrippe“ daher das Qualitätssiegel „besonders

entwicklungsfördernd“ (Ein Qualitätssiegel der Bundesarbeitsgemeinschaft für

Haltungs- und Bewegungsförderung e. V.)

26

„Jedes Kind braucht entsprechend seinen Fähigkeiten einen angemessenen Raum.

Allerdings immer groß genug, damit sich der nächste Entwicklungsschritt ereignen kann.“

Emmi Pikler, 1988

Durch die besonders bewegungsfreundliche Ausstattung

der Gruppen sind diese Lebens- und Lernräume, da sie

unseren Kindern täglich die Möglichkeit bieten, ihrem

Grundbedürfnis nach Bewegung nachzukommen.

Die integrierten Bewegungslandschaften bieten den Kindern Bewegungserlebnisse und

kommen dem Bewegungsdrang der Kinder entgegen. So wird nicht nur die

Bewegungsfähigkeit der Kinder gefördert, sondern auch ihre Phantasie und Kreativität.

Selbsttätigkeit und Eigeninitiative werden herausgefordert, selbständiges Handeln wird

unterstützt und zu kooperativem Verhalten wird angeregt.

Die Bewegungslandschaften ermöglichen die Raumnutzung auf mehreren Ebenen, die

durch Hochebenen und Podestlandschaften entstehen. Diese sind durch

unterschiedliche Auf- und Abstiegsmöglichkeiten miteinander verbunden, wie z.B.

Stufen, Treppen, Leitern, Netze, Rutschen. Berücksichtigt wird dabei die

unterschiedliche motorische Leistungsfähigkeit der Kinder. So spielen Jüngere auf dem

Boden oder können kleine Podeste erklimmen, während die etwas Älteren die oberen

Podeste erobern und zum entdeckenden Spiel nutzen können.

Der Raum bleibt dadurch spannend und verlagert Spielorte in verschiedene Ebenen.

Modellierte Böden, z.B. Wellen, naturbelassene und eingearbeitete Holzstrukturen sowie

unterschiedliche Bodenbeläge bieten vielfältige Möglichkeiten für Entdeckungen sowie

grob- und feinmotorische Herausforderungen. Durch die zum Teil offene Bauweise

(Netze, unterschiedlich geformte und große Öffnungen in den Holzwänden, mehrere

Ebenen) ergeben sich für die Kinder spannende Möglichkeiten aus verschiedenen

Perspektiven den Raum und andere Personen wahrzunehmen.

In die Konstruktion eingearbeitete Höhlen und kleinere Räume, bieten den Kindern

Rückzugsmöglichkeiten und Sicherheit. Ferner bestehen altersgerechte Möglichkeiten

zum Schaukeln und Schwingen oder können integriert werden. Durch die in den

Gruppenräumen integrierten Bewegungslandschaften wollen wir den Kindern im

pädagogischen Alltag die Möglichkeit bieten, die nächste Stufe ihrer motorischen und

kognitiven Entwicklung selbständig durch Ausprobieren und ohne Hilfe von Erwachsenen

zu erreichen.

„Kinder brauchen Bewegungsmöglichkeiten im Alltag, um ihre Kräfte zu

entfalten und ihre Fähigkeiten zu entwickeln. Bewegung ist der Motor des Lernens, vom

ersten Lebenstag an.“

(Renate Zimmer)

27

4.8 Sprachkompetenz stärken, Integration fördern:

Offensive Frühe Chancen: „Schwerpunkt-Kita Sprache und Integration“

Im November 2010 wurde die Initiative „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas

Sprache & Integration“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und

Jugend (BMFSFJ) gestartet. Auch unsere Einrichtung beteiligte sich von September

2011 bis Dezember 2015 an dieser Initiative und nutzte die vom Bund zur Verfügung

gestellten Mittel. Somit konnten wir zusätzlich zum bestehenden Personal eine

pädagogische Fachkraft einstellen, die ausschließlich Aufgaben zur Sprachförderung

übernommen hat. In Schwerpunkt-Kitas wird das sprachliche Bildungsangebot

insbesondere für Kinder unter drei Jahren, Kinder aus bildungsbenachteiligten Familien

und aus Familien mit Migrationshintergrund verbessert.

Ein geflügeltes Wort sagt: „Sprache ist wie ein offenes Fenster, das den Ausblick

auf die Welt eröffnet.“

Kinder erobern sich ihre Welt Tag für Tag ein bisschen mehr. Sprache hilft ihnen dabei.

Kinder erlernen Sprache im Spiel, in der Auseinandersetzung mit Dingen, die sie

beschäftigen und faszinieren. Auch wenn Kinder in den ersten Lebensjahren Sprache

fast beiläufig und nebenher erwerben, brauchen sie die Begleitung und Unterstützung

der Erwachsenen, die aufmerksam dafür sind, was Kinder denken, fühlen und sagen. Der

Krippenalltag bietet viele Gelegenheiten, um die Kinder auf ihren individuellen Wegen in

die Welt der Sprache zu begleiten. In unserem Tagesablauf bieten sich routinemäßige

Tätigkeiten, wie z.B. beim Wickeln oder Essensituationen, aber auch gezielte von

pädagogischen Fachkräften initiierte Aktivitäten wie das gemeinsame Singen,

Bilderbuchbetrachtungen u.v.m. an. Täglich sind wir im sprachpädagogischen Dialog mit

den Kindern. Dies bedeutet, dem Interesse des Kindes zu folgen und die

Aufmerksamkeit gemeinsam mit dem Kind auf das zu richten, was es fasziniert und

interessiert. Mit dem Einsatz von Stimme und Körpersprache (z.B. Blickkontakt,

zugewandte Körperhaltung, stimmliche Betonung) unterstützen wir die Kinder auf ihrem

Weg in die Sprache hinein.

Sprachliche Fähigkeiten entwickeln sich in den ersten drei Lebensjahren in folgenden

fünf Bereichen:

→ Sozial-kommunikative Entwicklung

→ Sprachlich-kognitive Entwicklung

→ Laute und Prosodie

→ Wörter und ihre Bedeutung

→ Grammatik: Satzbau und Wortbildung

28

4.9 Sauberkeitsentwicklung

Immer wieder stellen uns Eltern die Frage, wann ist der richtige Zeitpunkt, um die

Sauberkeitserziehung aufzunehmen, lässt sich die Eigeninitiative durch frühzeitiges

Training fördern und wie kann die Kinderkrippe diesen Entwicklungsschritt positiv

fördern.

Eltern sollten mit der Sauberkeitserziehung so lange warten, bis ihnen ihr Kind von sich

aus signalisiert, dass es sauber und trocken werden will. Das bewusste Wahrnehmen der

Blasen- und Darmentleerung ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass das Kind

diesen Vorgang willentlich kontrollieren kann.

Diesen Entwicklungsschritt können Kinder - wie alle anderen wesentlichen

Entwicklungsschritte - nur alleine in ihrem Tempo bewältigen.

Drängeln und Üben von Seiten der Erwachsenen bewirkt im besten Fall nichts. Damit ein

Kind trocken und sauber wird, braucht es kein „Topftraining“, sondern Vorbilder.

Wenn seine Eigeninitiative erwacht, beginnt es Interesse an der Toilette zu zeigen.

Dabei unterstützen wir das Kind in seinem Bestreben, indem wir es motivieren auf unser

Kinder-WC zu gehen und bieten ihm praktische Hilfen an.

Auch gibt es bei uns in der Kinderkrippe keine festen Klozeiten, da diese ein besonders

ungeeignetes Mittel sind, um Kinder beim Sauberwerden zu unterstützen. Wenn Kinder

zur festgesetzten Zeit auf das Klo geschickt oder ständig daran erinnert werden, spielt

ihre Wahrnehmung innerer Bedürfnisse überhaupt keine Rolle. Der Zeitpunkt, zu dem

Blase und Stuhlgang kontrolliert werden können, ist von Kind

zu Kind ganz unterschiedlich und keine Frage der Erziehung,

sondern das Ergebnis von Entwicklungs- und

Reifungsprozessen. Wir benutzen keine Töpfchen, da sie

aufgrund ihrer Handspülung unhygienisch sind.

4.10 Aktionen im Jahresablauf

Feste feiern wie sie fallen

Während eines Krippenjahres plant das Team immer wiederkehrende Feste und

Aktionen. Mit den Kindern gestalten und feiern wir sie.

Hierzu einige Beispiele:

St. Martin

Nikolaus

Weihnachtsfeier

Faschingsfeier

Osterfeier

Sommerfest

Geburtstagsfeier