14
XV Kultur des Bauens Kultur des Bauens Byzanz handwerk-technik.de 4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By- zanz als Konstantinopel Hauptstadt des Oströmischen Rei- ches, während das Westreich in Kämpfen mit den Germa- nen unterging. Im 6. Jh. wurde Italien vom Byzantinischen Reich zurückerobert und Ravenna zum Sitz des Stadthal- ters. Das Erstarken des Islam führte zu einem Machtver- lust des Byzantinischen Reiches, bis Konstantinopel 1453 an die Osmanen fiel. Viele wissenschaftliche und kulturel- le Errungenschaften der Antike wurden im Islam bewahrt und angereichert und gelangten über die maurische Herr- schaft in Spanien wieder nach West- und Mitteleuropa. 4.1 Frühchristliche Bauten Das Christentum, das im Römischen Reich 391 zur Staats- religion wurde, benötigte nun repräsentative Kultbauten. Man griff auf die Bauform der Basilika, die in Rom als Markt- und Versammlungshalle diente, zurück. Das Mittel- schiff war erhöht und wurde über Fenster im Obergaden belichtet. Der Altar stand in einer halbrunden überwölbten Apsis. Der hölzerne Dachstuhl war sichtbar oder mit Kas- setten verkleidet, wie bei S. Sabina in Rom, deren Mittel- schiff auf antiken Säulen ruht. Für Taufkirchen und Märty- rergräber wurden Zentralbauten errichtet. Basilika, gewölbte Apsis, hölzernes Dach, auch Zentralbauten 4.2 Byzanz Die Stadt war mit einer doppelten Stadtmauer gegen die Landseite geschützt, dazu konnten Ketten Schiffen den Zu- gang zum Bosporus versperren. Damit galt sie lange als uneinnehmbar. Um lange Belagerungen zu überstehen gab es große Zisternen, wie der 138 × 65 m große Versun- kene Palast mit seinem Gewölbe auf 28 m hohen Säulen. In der Blütezeit unter Kaiser Justinian wurde 532–537 die Hagia Sophia errichtet. An die zentrale Kuppel schließen ost- und westseitig kuppelüberwölbte Rundnischen (Kon- chen) an, die wieder kleinere Konchen aufweisen. So wird der Zentralbau zum gerichteten Bau erweitert. Belichtet wird der Raum von einer Reihe von Fenstern am jeweili- gen Kuppelfuß. Innen ist sie reich mit Mosaiken ge- schmückt, von außen eher schmucklos. In der byzantinischen Provinz Ravenna entstanden im 6. Jh. die dreischiffige Basilika S. Apollinare in Classe und der Zentralbau S. Vitale. Über einem Achteck mit Konchen ruht die Kuppel, die mit einem Emporenumgang versehen ist. Kuppelbauten, Zentralbauten mit kreuzförmigem Grundriss 4.3 Islam in Spanien Die islamische Zeitrechnung beginnt 622 mit der Auswan- derung Mohammeds nach Medina. Danach breitete sich die Religion im vorderen Orient und Nordafrika bis nach Spanien rasch aus. Die Moscheen waren ursprünglich Säulenhallen mit einem Vorhof, später wurde der Kuppel- bau der Hagia Sophia zum Vorbild. Die große Moschee von Cordoba wurde ab 784 erbaut und mehrmals erweitert. Die übereinanderliegenden Doppelbö- gen ruhten auf Säulen der Römerzeit. Im 16. Jh. wurde eine Kirche eingebaut. Mit feinteiliger, nach kalligraphischen Motiven in den Stein geschnittener Ornamentierung ge- langte die islamische Architektur in Spanien mit der Alham- bra von Granada im 14. Jh. zur größten Prachtentfaltung. – Geometrische, kalligraphische Ornamente in Stein Rom, S. Sabina auf dem Aventin 422 – 432 Byzanz, Versunkener Palast Byzanz, Hagia Sophia, Schnitt und Grundriss 532 – 537 Ravenna, S. Vitale 522 – 547 Cordoba, Moschee 784 – 987

4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

  • Upload
    others

  • View
    6

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

XV

Kultur des

BauensKultur des Bauens Byzanz

handwerk-technik.de

4 Nach dem Untergang RomsNach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel Hauptstadt des Oströmischen Rei-ches, während das Westreich in Kämpfen mit den Germa-nen unterging. Im 6. Jh. wurde Italien vom Byzantinischen Reich zurückerobert und Ravenna zum Sitz des Stadthal-ters. Das Erstarken des Islam führte zu einem Machtver-lust des Byzantinischen Reiches, bis Konstantinopel 1453 an die Osmanen fiel. Viele wissenschaftliche und kulturel-le Errungenschaften der Antike wurden im Islam bewahrt und angereichert und gelangten über die maurische Herr-schaft in Spanien wieder nach West- und Mitteleuropa.

4.1 Frühchristliche BautenDas Christentum, das im Römischen Reich 391 zur Staats-religion wurde, benötigte nun repräsentative Kultbauten. Man griff auf die Bauform der Basilika, die in Rom als Markt- und Versammlungshalle diente, zurück. Das Mittel-schiff war erhöht und wurde über Fenster im Obergaden belichtet. Der Altar stand in einer halbrunden überwölbten Apsis. Der hölzerne Dachstuhl war sichtbar oder mit Kas-setten verkleidet, wie bei S. Sabina in Rom, deren Mittel-schiff auf antiken Säulen ruht. Für Taufkirchen und Märty-rergräber wurden Zentralbauten errichtet.

– Basilika, gewölbte Apsis, hölzernes Dach, auch Zentralbauten

4.2 ByzanzDie Stadt war mit einer doppelten Stadtmauer gegen die Landseite geschützt, dazu konnten Ketten Schiffen den Zu-gang zum Bosporus versperren. Damit galt sie lange als uneinnehmbar. Um lange Belagerungen zu überstehen gab es große Zisternen, wie der 138 × 65 m große Versun-kene Palast mit seinem Gewölbe auf 28 m hohen Säulen.

In der Blütezeit unter Kaiser Justinian wurde 532–537 die Hagia Sophia errichtet. An die zentrale Kuppel schließen ost- und westseitig kuppelüberwölbte Rundnischen (Kon-chen) an, die wieder kleinere Konchen aufweisen. So wird der Zentralbau zum gerichteten Bau erweitert. Belichtet wird der Raum von einer Reihe von Fenstern am jeweili-gen Kuppelfuß. Innen ist sie reich mit Mosaiken ge-schmückt, von außen eher schmucklos.

In der byzantinischen Provinz Ravenna entstanden im 6. Jh. die dreischiffige Basilika S. Apollinare in Classe und der Zentralbau S. Vitale. Über einem Achteck mit Konchen ruht die Kuppel, die mit einem Emporenumgang versehen ist.

– Kuppelbauten, Zentralbauten mit kreuzförmigem Grundriss

4.3 Islam in SpanienDie islamische Zeitrechnung beginnt 622 mit der Auswan-derung Mohammeds nach Medina. Danach breitete sich die Religion im vorderen Orient und Nordafrika bis nach Spanien rasch aus. Die Moscheen waren ursprünglich Säulenhallen mit einem Vorhof, später wurde der Kuppel-bau der Hagia Sophia zum Vorbild.

Die große Moschee von Cordoba wurde ab 784 erbaut und mehrmals erweitert. Die übereinanderliegenden Doppelbö-gen ruhten auf Säulen der Römerzeit. Im 16. Jh. wurde eine Kirche eingebaut. Mit feinteiliger, nach kalligraphischen Motiven in den Stein geschnittener Ornamentierung ge-langte die islamische Architektur in Spanien mit der Alham-bra von Granada im 14. Jh. zur größten Prachtentfaltung.

– Geometrische, kalligraphische Ornamente in Stein

Rom, S. Sabina auf dem Aventin 422 – 432

Byzanz, Versunkener Palast

Byzanz, Hagia Sophia, Schnitt und Grundriss 532 – 537

Ravenna, S. Vitale 522 – 547

Cordoba, Moschee 784 – 987

5645_Buch.indb XV5645_Buch.indb XV 09.10.2014 12:40:5009.10.2014 12:40:50

Page 2: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

XXVII

Kultur des

BauensKultur des Bauens Jüngste Entwicklungen

handwerk-technik.de

7.6 Postmoderne

Stellte die Moderne das einzelne Gebäude in den Mittel-punkt der Aufmerksamkeit und vernachlässigte dabei den Bezug zur Umgebung, so entdeckten die Architekten der Postmoderne wieder den Raum zwischen den Gebäuden. Statt in einzelnen Zeilen wurden Gebäude wieder um Plät-ze und parkartige Höfe gruppiert, wie bei der Place des Vosges oder bei Wohnbauten der Zwischenkriegszeit. Die Gebäude selbst wurden wieder mit Zeichen versehen, so-dass Eingänge zu finden waren und Orientierungspunkte geschaffen wurden. Man bemühte sich um Detaillierung, um dem nahen Betrachter entgegenzukommen.

Die Neue Staatsgalerie in Stuttgart von James Stirling zeigt mit ihren klassischen Zitaten, der vielfältigen Baukör-pergestaltung und der Detaillierung auf, wie eine funktio-nelle Raumanordnung mit vielfältigen Blicken für den Vor-beigehenden und Bezug zur Umgebung in Einklang zu bringen ist. Oswald Matthias Ungers‘ Karlsruher Landes-bibliothek zitiert die Kuppel des Pantheon.

Manche Großwohnanlagen mit ihrer übersteigerten Maß-stäblichkeit gemahnen an die neoklassizistischen Bauten der Diktatoren. Neben vielen gut gelungenen Beispielen verkam die Postmoderne zu einer Dekorationsmode, die mittlerweile fallengelassen wurde.

– Raumbildung, Zeichen setzen, historisierende Zitate

7.7 Jüngste Entwicklungen

Mittlerweile orientiert sich die Architektur wieder an der Mo-derne. Der Wohnbau von heute unterscheidet sich formal wenig von dem der Moderne. Lediglich die Solarenergienut-zung verändert das Erscheinungsbild, wie am Beispiel des Sonnenschiffs, eines Geschäfts-, Büro- und Wohngebäudes von Rolf Disch, zu sehen ist.

Das individuelle Kunstwerk des Architekten steht im Mit-telpunkt, weniger ein Zusammenhang mit der Umgebung. Vielerorts werden zeichenhafte Bauten errichtet, die auf Fernwirkung ausgelegt sind.

Neue technische Möglichkeiten lassen Bauten zu, die vor wenigen Jahren noch nicht realisierbar gewesen wären.

Das kann zu spielerisch leichten Bauten führen, wie Santi-ago Calatravas Bahnstation in Lissabon oder zu spektaku-lären Großformen, die, einem Markenzeichen gleich, in der Hochhauslandschaft Pekings einen hohen Wieder-erkennungswert aufweisen, wie Rem Koolhaas’ Gebäude für Chinas staatliches Fernsehen CCTV.

Der Dekonstruktivismus ist ein Beispiel für das Spiel mit den neuen technischen Möglichkeiten. Scheinbar unbau-bares Bauen und gewohnte Zusammenhänge in frage zu stellen, zeichnet die Architektur von Zaha Hadid aus, die lange Jahre mit Zeichnungen explodierender Räume Wettbewerbe gewann und erst spät ihr erstes Werk bauen konnte, die Feuerwache des Vitra-Betriebsgeländes 1992. Auf diesem Gelände sind Gebäude verschiedenster Archi-tekten als Ausstellung der zeitgenössischen Architektur versammelt, darunter Frank O‘Gherys Museumsbau und Tadao Andos Konferenzgebäude.

Es gibt keinen Stil mehr. Wir haben alle Möglichkeiten und täglich werden es mehr. Die Kunst liegt nicht mehr im Aus-schöpfen des Möglichen, sondern in der Beschränkung auf das Wesentliche. Heinrich Tessenow: „Das Einfachste ist nicht immer das Beste, aber das Beste ist immer einfach.“

Stuttgart, Staatsgalerie, James Stirling 1983

Karlsruhe, Bibliothek, O. M. Ungers Perugia, Aldo Rossi

Bilbao, Guggenheim Museum, Frank O‘ Ghery 1997

Weil/R., Feuerwache, Zaha Hadid Graz, Kunsthaus, Peter Cook

Freiburg, Sonnenschiff, Rolf Disch 2005

Lissabon, Santiago Calatrava Peking, CCTV, Rem Koolhaas

5645_Buch.indb XXVII5645_Buch.indb XXVII 09.10.2014 12:41:1309.10.2014 12:41:13

Page 3: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

10

1

handwerk-technik.de

1 Bauplanung und Bauantrag Beispiel für ein Baugesuch

VORR7.16 m²

9.70 m² 31.12 m²KÜCHE WOHNEN

2.08 m²WC

31.31 m²TERRASSE

4.50 m²BAD

4.97 m²FLUR

6.62 m²GERÄTE

19.34 m²GARAGE

13.07 m²SCHLAFEN

3.75 7.31

1.25

1.00

3.26

4075

1.00 35 40

49 3.012.26 76 76

49 49 1.01 49 1.51 25 241.01 49 1.01 2.99 1.25

3.99 16 3.75 6.99 16

1.01

24

24 3.51 24 24 2.42 8 7.76 24

3.99 16 10.74 16

11.06

24 3.67 8 1.01 8 26 1.82 8 3.26 24

2.32 8 3.17

2.49 1.01 49 16 865 1.13 5 1.365 4.01 1.11 5 2.25

161.4

124

1.88

511

5

2.635

2.6352.632.26 5

1.635

1.635

1.635

5.51

24

7525

2.52 65 3.34

1.25

6.24

1.25

9.06

1.62

82.31

244.01

244.01

24

164.25

4.49

16

1.57

7.99

EG ±0,00 = 256,44 m ü.NHN

±0,00

+0,16

+0,16

+0,12

+0,12

+0,12

16 STG18.1/27.0

16 STG18.1/27.0

²m 88.02²m 25.91KELLER KELLER

15.65 m²HEIZRAUM

ZÄHL1.57 m²

19.83 m²FLUR

AR Ø 80PST

AR Ø 100PST

PTPT SPEICHER

EGØ 18

KGØ 12

BA

T30

GASKESSEL

3.99 3.75 7.31

8.31

75

11.06

24 4.92 8 5.26 24

1.00 30 5 24 2.405 115 65

24 6.15 5 115 3.99767676

7676

7676

76

24

16 49 1.01 2.25 24 1.01 1.99 1.01 2.74 16

16 2.24 1.01 4.24 1.01 2.24 16

244.01

243.26

2416

1640

1.01

6.58

7516

867

2425

9.06

162.24

1.01

2.24

1.01

2.24

16

244.01

244.01

24

-2,36

-2,46

14 STG18.0/27.0

A

A

A

A

ANSICHT WESTANSICHT NORD

SSOHCSEGDRE SSIRDNURGRELLEK SSIRDNURG

TSO THCISNADÜS THCISNA

1.63

5645_Buch.indb 105645_Buch.indb 10 09.10.2014 12:41:2109.10.2014 12:41:21

Page 4: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

11

1

handwerk-technik.de

1 Bauplanung und Bauantrag Beispiel für ein Baugesuch

15.55 m²ZIMMER

15.55 m²ZIMMER

2.35 m²UNTER 2.00 m

2.35 m²UNTER 2.00 m

6.10 m²FLUR

1.50 m²WC

9.75 m²BAD

2.42 m²UNTER 2.00 m

3.72 m²AR

8.76 m²BALKON

16 S

TG18

.1/2

7.0

h=2.00 m

3.13 16 61 3.26 61 16 3.13

5.08 10 5.08

16 24 2.89 24 1.95 10 1.95 24 2.89 24 16

3.13 30 4.20 30 3.13

25

2.65

1.135

1.49

1.135

2.65

2.20

1.20

3.26

242.66

1.75

509.06

50

3.75 7.31

h=2.00 m

1.28

101.8

8

1.15

3.26

243.26

2416

3.27

51.1

3524

1.135

2.52

5

458.36

7550

6 11.06 6

1.00 35 4.82 10 65 3.34

24 1.35 10 3.29 10 1.33 10 3.99 24

1624

753.26

241.2

810

1.13

15

6 3.13 4.80 3.13 6

h=2.00 m

+2,96 +3,06

2.385

A

A

1.40

76

1.37

1.37

+12

+2.63 5

+3.53 5

102.16

162.60

2.47

512

52.28

526

5

102.55

DN 40°

DN 40°

+12

+3.04

+3.98

EG ±0,00 = 256,44 m ü.NHN

-2.36

+16

+3.06

+5.93 5

+7.75 5

±0.00

-2.46

+2.96

152.26

202.76

202.65

325

BEISPIELSTRASSE

3912BPL

3913BPL

3914BPL

3865BPL

3866BPL

3867BPL

3921BPL

3922BPL

3.99 11.06 3.92 79

4.85

13.07

9.06

5.50

10.80

2.20

50

3923BPL

MÜLL267,56

EINFAHRT 46,76234,762 267,50

267,34

266,57

266,84

267,56EG ±0,00 = 267,44 m ü.NHN

SSOHCSEGHCAD SSIRDNURG

002:1 NALPEGALA TTINHCS

PROJ. NR:

ERSTELLT:

1:100

12.05.2014GEPRÜFT:

PLAN NR:14/07

:MUTAD.B.E

MASSSTABB 02

H.S.

FÜR DIE ERRICHTUNG EINES EINFAMILIENHAUSES IN 12345 MUSTERSTADT, BEISPIELSTRASSE 7.

BAUGESUCH

BAUHERR:

ARCHITEKT:

BAULEITER:

MUSTERSTRASSE 08/1598765 IRGENDWOTEL: 0123/456 58 70

ARCHITEKTENDIPL-ING. VORNAME NAMEDIPL-ING. FH. ZUM BEISPIEL

LEGENDE

BETONMAUERWERKDÄMMSCHICHTEN

N

2.38

52.38

5

1.635

1.635

5645_Buch.indb 115645_Buch.indb 11 09.10.2014 12:41:2209.10.2014 12:41:22

Page 5: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

32

1

handwerk-technik.de

1.5.2. Flucht punkt per spek ti ve

Bei der Flucht punkt per spek ti ve lau fen die Kör per kan ten auf zwei Flucht punk te zu. Je nach Höhe des Augpunktes werden die Perspektiven unterschiedlich bezeichnet:

– Nor ma le Per spek ti ve, bei der von normaler Au gen hö he aus gegangen wird.

– Frosch per spek ti ve, bei der das Objekt von ei ner sehr nied ri gen Höhe aus be trach tet wird.

– Vo gel per spek ti ve, bei der das Objekt von oben be trach-tet wird.

Kon struk ti on

Zum Zeich nen werden der Grundriss und eine An sicht für die Hö hen benötigt. An ge nom men wer den der Augpunkt O und die Bil de be ne.

Die Fest le gung der Lage des Grund ris ses, des Augpunk-tes, und der Bil de be ne ist entscheidend für das Ergebnis. Die Höhe des Augpunktes über dem Boden ergibt die Ho-rizonthöhe, sie sollte etwa der menschlichen Augenhöhe entsprechen.

Im Grundriss wird das Objekt verdreht zur Bildebene eingezeichnet. Der Augpunkt wird so angenommen, dass eine Senkrechte zur Bildebene etwa mittig durch das Objekt geht. Der Winkel zwischen den Sehstrahlen zu den äußersten Objektkanten sollte nicht zu groß sein. 60° entsprechen einer fotografischen Weitwinkelaufnahme.

Parallelen zu den Objektkanten durch den Augpunkt schneiden die Bildebene in den Fluchtpunkten F. Die Fluchtpunkte horizontaler Linien liegen am Horizont. Ist der Winkel zwischen Objektkanten und Bildebene gering, wird häufig das Zeichenblatt zu klein. Dann kann man die Punkte mit Hilfskonstruktionen finden. Dafür bietet sich die Fluchtrichtung der Diagonalen an.

Die Lage der Objektpunkte in der Horizontalen wird durch die Schnittpunkte der Sehstrahlen – der Verbindung von Augpunkt und Objektpunkt – mit der Bildebene bestimmt.

Die Grundlinie ist der Schnitt einer horizontalen Ebene in der Basishöhe des Objektes. Von dieser aus können die Höhen gemessen werden.

Die Höhen werden von der Seitenansicht übernommen, oder direkt in der Bildebene eingemessen, da in der Bild-ebene liegende Kanten maßstäblich abgebildet werden.

Soll eine Höhe eingemessen werden, die nicht in der Bild-ebene liegt, wird eine Hilfslinie parallel zu einer der Haupt-richtungen im Grundriss gezeichnet, und der Schnittpunkt mit der Bildebene festgelegt – in der Zeichnung für die Kante a grün dargestellt. In der Vorderansicht wird dort eine Senkrechte gezeichnet und auf dieser gemessen. Die Höhen werden dann auf die Kante übertragen, indem die Punkte mit dem entsprechenden Fluchtpunkt verbunden werden.

Die Höhen können auch eingemessen werden, indem als Fluchtrichtung die Senkrechte zur Bildebene genommen wird – in der Zeichnung für die Kante b blau dargestellt. Der Fluchtpunkt dieser Richtung ist der Hauptpunkt H.

In der Bildmitte kommt es beim Einmessen über den Hauptpunkt häufig zu Schnitten mit sehr flachen Winkeln, die zu Ungenauigkeiten führen. Dann ist es günstiger eine andere Fluchtrichtung zu wählen.

1 Bauplanung und Bauantrag Perspektive

Höhen einmessen in der Perspektive

F1

h1

F2

h2

h1

h2

Bildebene

O

Grundlinie

H

a

a b

b

Perspektivische Abbildung eines Würfels

F1

F2

O

Bildebene

Horizont

Grundlinie

F1 F2

O

Bildebene

Horizont O

Bildebene

F1 F2

Grundlinie

Bildebene

H

O=H H

Normale Perspektive

Froschperspektive Vogelperspektive

Be zeich nung der Per spek ti ven

Frank Lloyd Wright: Tahoe Cabin Project, 1925

5645_Buch.indb 325645_Buch.indb 32 09.10.2014 12:41:2909.10.2014 12:41:29

Page 6: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

216

6 Wände Energieeinsparverordnung (EnEV)6

handwerk-technik.de

Energieausweis nach § 16 EnEV 2014

6.3.9 Wärmeschutzmaßnahmen

Die wichtigsten Maßnahmen zur Verbesserung des Wär-meschutzes sind:

– guter Wärmeschutz von Dach, Außenwänden und erd-berührten Außenflächen,

– Fenster mit Wärmeschutzverglasung und wär me däm-men den Fensterrahmen,

– Außentüren mit wärmedämmenden Füllungen,– thermische Trennung von in den Außenbereich auskra-

genden Bauteilen.

Die einzelnen Wärmeschutzmaßnahmen müssen sinnvoll aufeinander abgestimmt werden. Es nutzt nur wenig, die Außenwände mit einer Wärmedäm mung zu verkleiden, wenn die Fenster nicht eben falls wärmeschutztechnisch verbessert werden.

Wärmedämmverbundsystem

Um den Wärmeschutz von Gebäuden zu verbes sern, wer-den häufig Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) auf die Außenwand aufgebracht. Sie bestehen aus mehreren Schichten, die fest miteinander verbunden sind und je-weils spezifische Auf gaben übernehmen:

– Wärmedämmschicht: meist PS-Hartschaum platten oder Mineralfaserplatten.

– Klebemörtel: zum Befestigen der Dämmplatten auf der Tragwand. Eine Befestigung mittels Dübeln oder Schie-nen ist ebenfalls möglich.

– Bewehrungsschicht: in eine Bewehrungsmasse wird ein Glasgittergewebe eingebettet.

– Außenputz: Wetterschutz, Gestaltung.

Wärmedämmverbundsysteme haben sich seit Jahr-zehnten bewährt und werden sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungsmaßnahmen zur Ver besserung des Wärmeschutzes von Altbauten angewendet.

Sowohl einschalig verputzte Wände als auch Wände mit Vormauerschale können nachträglich mit einem WDVS ge-dämmt werden. Weniger geeignet ist das System bei struk-turierten Fassadenflächen wie sie z. B. bei Gebäuden aus der Gründerzeit oder Jugendstilhäusern anzutreffen sind.

Oberflächen-temperatur17,82 °C

Oberflächen-temperatur11,85 °C

–15 °CAußen

–15 °CAußen

+20 °CInnen

+20 °CInnen

U = ≤ 0,24 W/(mK) U = ≤ 0,24 W/(mK)

Temperaturverlauf im Winter in einer ungedämmten und ge-dämmten Außenwand

16 4alter Putz

d

altes Mauerwerk

Glasgewebe in MörteleingebettetAußenputz

Mörtel

PS-Hartschaumplatte

Mineralwolle

Haltebügel

SockelprofilNageldübel

Sockeldämmung mitVerkleidung

Außenwandquerschnitt mit Wärmedämmverbundsystem

Zu sam men fas sung

Die Energieeinsparverordnung EnEV berücksichtigt den Gesamtenergiebedarf eines Gebäudes. MithiIfe eines Referenzgebäudes wird der Primärenergiebedarf des geplanten Gebäudes in einer Energiebilanz ermit-telt. Zur Erfüllung der EnEV muss der vorhandene Jahres-Primärenergiebedarf eines Gebäudes geringer sein als der zulässige Jahres-Primärenergiebedarf des Referenzgebäudes. Der vorhandene Primärenergiebe-darf wird als Kenngröße der Energieeffizienz im Ener-gieausweis ausgewiesen und grafisch durch die Effizi-enzklasse von A+ bis H dargestellt.

In einem Energieverbrauchsausweis wird die Energie-effizienz aus der tatsächlich verbrauchten Energie in-nerhalb eines Jahres ermittelt. Dabei wird der energe-tische Zustand des Gebäudes nicht berücksichtigt.

5645_Buch.indb 2165645_Buch.indb 216 09.10.2014 12:43:0709.10.2014 12:43:07

Page 7: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

321

88 Konstruieren einer Treppe Treppenbewehrung – Aufgaben

handwerk-technik.de

Aufgaben

1.

2. Zeichnen Sie den Schnitt durch die ge-knickte Treppenlaufplatte im Maßstab 1 : 20 auf Zeichenblatt A3.

Die Bewehrung ist entsprechend dem Musterbeispiel einzuzeichnen, und eine Stahlliste ist anzufertigen.

Bewehrung: B500B Masse pro m: ϕ 10 mm = 0,617 kg/m ϕ 12 mm = 0,888 kg/m Beton: C 25/30 Betondeckung: cv = 25 mm Laufbreite: 0,90 m Podestbreite: 2,50 m

3. Zeichnen Sie den Längs- und Quer-schnitt der einläufigen Treppe im Maß-stab 1 : 20 auf Zeichenblatt A3.

Die Bewehrung ist entsprechend dem Musterbeispiel einzuzeichnen, und eine Stahlliste ist anzufertigen.

Bewehrung: B500B Masse pro m: ϕ 10 mm = 0,617 kg/m ϕ 12 mm = 0,888 kg/m ϕ 14 mm = 1,21 kg/m Beton: C 25/30 Betondeckung: cv = 25 mm

Zeichnen Sie im Maßstab 1 : 20 auf ein Zeichenblatt A3 für eine einläufige gerade Treppe anhand des vorgegebenen Stahlauszuges die Bewehrungslage in den Längsschnitt ein und erstellen Sie die Stahlliste.

Angaben: Steigungen n = 16 cm Treppensteigung s = 172,5 mm Treppenauftritt a = 285 mm Laufplattendicke = 16 cm Dicke Geschossdecken = 18 cm

5645_Buch.indb 3215645_Buch.indb 321 09.10.2014 12:44:1209.10.2014 12:44:12

Page 8: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

321

88 Konstruieren einer Treppe Treppenbewehrung – Aufgaben

handwerk-technik.de

Aufgaben

1.

2. Zeichnen Sie den Schnitt durch die ge-knickte Treppenlaufplatte im Maßstab 1 : 20 auf Zeichenblatt A3.

Die Bewehrung ist entsprechend dem Musterbeispiel einzuzeichnen, und eine Stahlliste ist anzufertigen.

Bewehrung: B500B Masse pro m: ϕ 10 mm = 0,617 kg/m ϕ 12 mm = 0,888 kg/m Beton: C 25/30 Betondeckung: cv = 25 mm Laufbreite: 0,90 m Podestbreite: 2,50 m

3. Zeichnen Sie den Längs- und Quer-schnitt der einläufigen Treppe im Maß-stab 1 : 20 auf Zeichenblatt A3.

Die Bewehrung ist entsprechend dem Musterbeispiel einzuzeichnen, und eine Stahlliste ist anzufertigen.

Bewehrung: B500B Masse pro m: ϕ 10 mm = 0,617 kg/m ϕ 12 mm = 0,888 kg/m ϕ 14 mm = 1,21 kg/m Beton: C 25/30 Betondeckung: cv = 25 mm

Zeichnen Sie im Maßstab 1 : 20 auf ein Zeichenblatt A3 für eine einläufige gerade Treppe anhand des vorgegebenen Stahlauszuges die Bewehrungslage in den Längsschnitt ein und erstellen Sie die Stahlliste.

Angaben: Steigungen n = 16 cm Treppensteigung s = 172,5 mm Treppenauftritt a = 285 mm Laufplattendicke = 16 cm Dicke Geschossdecken = 18 cm

5645_Buch.indb 3215645_Buch.indb 321 09.10.2014 12:44:1209.10.2014 12:44:12

Page 9: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

464

12 Ausbauen eines Geschosses Leichte Trennwände12

handwerk-technik.de

Aufgaben

1. Welche Vorteile bietet der Einbau von Ständerwän-den?

2. Beschreiben und vergleichen Sie verschiedene Wandsysteme.

3. Was versteht man unter Konsollasten und wie wer-den sie befestigt?

4. Erklären Sie verschiedene Anschlussmöglichkeiten von Ständerwänden an angrenzende Bauteile.

Zu sam men fas sung

Eine Ständerwand besteht aus einer Unterkonstruktion aus Holz oder Metallprofilen, die ein- oder mehrschich-tig mit Gips- oder Holzwerkstoffplatten beplankt wird. Je nach erforderlichem Schall- und Brandschutz wer-den Einfach- oder Doppelständerwände eingesetzt. Die Beplankung wird mit Schnellbauschrauben, Nägeln oder Klammern an der Unterkonstruktion befestigt, die je nach Anwendung geharzt oder gerillt sind. Um eine geschlossene Oberfläche zu erhalten, müssen die Fu-gen zwischen den Bauplatten verspachtelt werden.

Leichte Lasten können durch übliche Befestigungsmit-tel wie Bilderhaken an einer Ständerwand befestigt werden. Für Konsollasten wie z. B. Wandschränke müs-sen spezielle Hohlraumdübel verwendet werden, die auf der Rückseite der Bauplatte ein knotenartiges Wi-derlager bilden.

Bei Verformungen von angrenzenden Bauteilen, die ≥ 10 mm betragen, müssen Wand- und Deckenan-schlüsse gleitend ausgebildet werden.

Aufgaben

5. Erklären Sie, warum Lehm als nachhaltiger Baustoff bezeichnet wird.

6. Welche Vorteile bietet das Bauen mit Lehm?

7. Für welche Bauteile kann Lehm verwendet werden?

12.3 Lehmbaustoffe Lehm gehört zu den ältesten Baustoffen und ist in allen Teilen der Erde bekannt. Man rechnet, dass etwa ein Drit-tel der Menschen in Lehmhäusern wohnen.

In Mitteleuropa hat Lehm im Fachwerkbau eine lange Tra-dition. In den Mangeljahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Lehm auch in massiv tragenden Konstruktionen eingesetzt. Durch die Entwicklung moderner Baustoffe ist die Lehmbauweise dann verdrängt worden.

Mit dem Gedanken der Nachhaltigkeit wird Lehm als Bau-stoff heute wieder entdeckt. Lehm ist unbegrenzt verfüg-bar, benötigt nur einen geringen Energieeinsatz bei der Herstellung und lässt sich vollständig recyceln.

Lehm ist gesundheitlich vollkommen unbedenklich und verfügt über gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften. Außerdem reguliert Lehm durch seine gute Aufnahme-fähigkeit von Luftfeuchtigkeit das Raumklima.

Lehmbaustoffe kommen heutzutage überwiegend im In-nenbereich und nicht tragend zum Einsatz, wodurch der Nachteil der Wasserempfindlichkeit keine Rolle spielt.

Der moderne Lehmbau zeichnet sich durch ein vielfältiges Angebot an Lehmbaustoffen und rationelle Arbeitstechni-ken aus.

In DIN 18945, 18946 und 18947 sind Begriffe, Anforderun-gen und Prüfverfahren zu Lehmsteinen, Lehmmauermör-tel und Lehmputzmörtel festgelegt.

Lehm ist ein nachhaltiger Baustoff, weil er unbegrenzt verfügbar ist, wenig Energie bei der Aufbereitung benö-tigt und sich vollständig wiederverwerten lässt.

Verarbeitung von Lehmputz

Leichtlehmsteine im Lehmmörtelbett

5645_Buch.indb 4645645_Buch.indb 464 09.10.2014 12:45:3209.10.2014 12:45:32

Page 10: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

491

1212 Ausbauen eines Geschosses Aufgaben

handwerk-technik.de

12.11 Projektaufgabe

Der Bauherr hat die Entwurfspläne für ein Kleinwohn-haus bekommen und wünscht einige Änderungen.

Der Kniestock ist 2,00 m hoch, die Dachneigung beträgt 15°.

1. Im Bad soll zusätzlich zur Badewanne eine Dusche eingebaut werden. Die Wände sollen bis zur Decke mit Fliesen be-legt werden.

a) Zeichnen Sie den Grundriss im Maßstab 1 : 50 mit den Änderungen einschließlich Bemaßung und Beschriftung. b) Zeichnen Sie den Schnitt A-A im Maßstab 1 :50. c) Wählen Sie für Wand- und Bodenbelag des Badezimmers eine geeignete Fliesenart aus und begründen Sie Ihre

Wahl. d) Berechnen Sie die Fläche des Fliesenbelags im Badezimmer in m². e) Wählen Sie mithilfe der Tabelle auf S. 453 ein Fliesenmaß aus und bestimmen Sie die Anzahl der benötigten Flie-

sen für Wand- und Bodenbelag einschließlich 3 % Zuschlag für Verhau. f) Zeichnen Sie einen Fliesenspiegel für einen Wandausschnitt. g) Wählen Sie eine geeignete Art der Verlegung für Boden- und Wandbelag und begründen Sie Ihre Wahl. h) Alternativ können Natursteinplatten verlegt werden. Welche Natursteinart bietet sich hier an? i) Der Bauherr möchte im Bad keine Vorwandinstallation, weil er befürchtet, das Bad werde dadurch zu klein. Über-

zeugen Sie ihn von den Vorteilen einer Vorwandinstallation.

A

A

4,635 115 1152,51 2,635365 365

10,|4

365 365

365 365 1,51 2,|54,|5 635

511,|5365

365 4,635 115 2,51 115 2,635 365

4,|5 2,|53,24

1,99

1,99

1,51

2,26

365

4,|6

365

1,49

1,26

1,38

5

2,|4

365

365

3,13

511

53,

01

5,49

1,50

2,00

885

1,8|

5

1. OG

5645_Buch.indb 4915645_Buch.indb 491 09.10.2014 12:45:5409.10.2014 12:45:54

Page 11: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

507

1414 Straßenbau Straßenplanung

handwerk-technik.de

1,25

0,50 0,50

2,25 2,50

4,00 4,

25 4,50

SeitentrennstreifenRandstreifen

FahrstreifenFahrbahn

FahrstreifenRandstreifen

Bemessungs-fahrzeug

Bemessungs-fahrzeug

Sicherheitsraum

Bewegungsspielraum

Geh-/Radweg

Umgrenzung des VerkehrsraumsUmgrenzung des lichten Raums

Grundmaße für den Verkehrsraum und lichten Raum nach RAL

FF FR

Kfz

P/G

4,00 2,00 1,75

1,50

FFFF

F Kfz

Kfz

RRR

P/G

G/P

P/G

2,502,00

1,75

6,50 2,00 2,00

1,75

4,30 4,00 1,752,20

Beispiele für Querschnittsempfehlungen nach RASt

1,50 3,50 1,503,503,250,75 1,00 0,50

12,50

15,50

RQ 9

1,50 5,00 1,500,50 0,50

6,00

9,00

RQ 15,5

Beispiele für Regelquerschnitte nach RAL

Regelquerschnitte (RQ) vereinheitlichen die Fahrbahnbreiten und sind nach RAA, RAL und RASt festgelegt. So bedeutet z. B. RQ 15,5 (Abbildung unten), dass die Straße mit einer Kronenbreite von 15,50 m, zwei Fahrstreifen zu je 3,50 m Breite und einem Überholfahrstreifen von 3,25 m Breite gebaut wird.

Bankette, Seitenstreifen und Mittelstreifen ergänzen den Quer-schnitt. Weitere Regelquerschnitte entstehen durch Hinzufügen weiterer Fahrstreifen, Überholstreifen, Abbiegestreifen oder Ein-fädelspuren.

Für Erschließungsstraßen gelten entsprechende Regelungen nach der Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt).

Die Regelquerschnitte wurden nach den Bemessungsfahrzeugen, den nötigen Bewegungsspielräumen in der Geraden und in den Kurven sowie nach der Straßenart festgelegt.

Aus diesen Maßen ergeben sich für den Raum über der Straße die nachfolgenden Festlegungen, die damit auch die Höhen von Brückendurchfahrten, Nähe der Verkehrsschilder und Bäume be-stimmen.

0,50 0,25

2,55

0,25 0,25

2,55

0,500,25

6,35(5,90)

4,50

Fahrstreifen Fahrstreifen

Bewegungsspielraum

Beispiel für Bewegungsspielraum (nach RASt)

5645_Buch.indb 5075645_Buch.indb 507 09.10.2014 12:46:0409.10.2014 12:46:04

Page 12: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

582

15 Wasserversorgung und Wasserentsorgung Abwasserreinigung15

handwerk-technik.de

15.2.13 Abwasserreinigungsverfahren

Süßwasser ist in der Natur nur begrenzt vorhanden. Der Bedarf steigt ständig und erfordert aus ökologischer Sicht eine ständige Abwasserreinigung zum Schutz und zur Sanierung von natürlichen Gewässern. Die ungeklärte Abwassereinleitung in Vorfluter ist grundsätzlich nicht zulässig. Damit würden in die öffentlichen Gewässer Schmutz- und Schadstoffkonzentrationen eingetragen, denen sie nicht gewachsen sind und die unsere Umwelt auf Dauer hochgradig belasten würden.

Die Reinigung des Abwassers erfolgt in Kläranlagen zu-nächst auf physikalischem Weg. Durch Absetzen von Schwebstoffen, deren Dichte größer als die des Wassers ist, läuft ein erster Reinigungsprozess ab. Fäulnisfähige Schmutzstoffe im Abwasser werden durch Mikroorganis-men aufgezehrt oder umgewandelt, also biologisch abge-baut.

In fließenden Gewässern, bei denen genügend Sauerstoff eingetragen wird, bewirken aerobe (Sauerstoff benöti-gende) Bakterien eine Selbstreinigung. Diese Bakterien oxidieren unter Aufnahme von Sauerstoff die fäulnis-fähigen, organischen Verbindungen zu mineralischen Stof-fen (Mineralisation) und bewirken somit die Klärung des Wassers.

Bei Gewässern mit zu geringem Sauerstoffgehalt, werden die Schmutzstoffe durch anaerobe Bakterien abgebaut. Unter Abgabe von Sauerstoff reduzieren sie Schmutz-stoffe zu organischen, fäulnisfähigen Verbindungen. Dabei bildet sich Schwefelwasserstoff und die Wasserqualität verschlechtert sich.

Die Reinigungswirkung von Kläranlagen muss möglichst hoch sein, wenngleich sie aus Abwasser kein Trinkwasser erzielen können. Aus diesem Grund wird beim Neubau von Kläranlagen eine vollbiologische Reinigung gefordert.

Mechanisch wirkende Vorstufen wie

– Rechen,

– Sandfänge und

– Absetzbecken sind bei Kläranlagen grundsätzlich erfor-derlich.

Kläranlagen für kommunale Abwässer enthalten vier Be-handlungsgruppen.

1. Mechanische Reinigung: Einlauf, Rechen, Sandfang, Vorklärbecken.

2. Biologische Reinigung: biologische Stufe, Nachklär-becken, Auslauf.

3. Chemische Reinigungsstufe: Fällungsstufen.

4. Schlamm- und Gasbehandlung: Faulbehälter, Eindicker, Gasbehälter, Schlammbehandlung, Schlammentwässe-rung.

Außerdem ist ein umfangreiches unterirdisches Netz an Druckrohren, Dükern, Schlammbehältern und -leitungen sowie Luft- und Gasleitungen erforderlich.

Die Standorte müssen sorgfältig geplant werden. So müs-sen z. B. die Faultürme einen eigenen Standort und ein eigenes Betriebsgebäude erhalten.

Mechanische und biologische Abwasserreinigung

Industrieabwasserbehandlung durch die Bayer Turmbiologie

Moderne Kläranlage

Faultürme einer Kläranlage

5645_Buch.indb 5825645_Buch.indb 582 09.10.2014 12:46:3509.10.2014 12:46:35

Page 13: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

595

1616 Außenanlagen Hangsicherung

handwerk-technik.de

Die Natursteinmauer kann mit Mörtelfugen, als Trocken-mauer oder als Verblendmauerwerk ausgeführt werden.

Trockenmauern bestehen aus nur leicht bearbeiteten Stei-nen, die ohne Mörtel zu einer Mauer aufgeschichtet sind. Die Steine werden in einem Verband möglichst eng an-einandergefügt. Hohlräume zwischen den Steinen werden mit kleineren Steinen so verkeilt, dass zwischen den Mau-ersteinen Spannung entsteht. In den kleinen Hohlräumen siedeln sich oft seltene Pflanzen und Kleintiere an.

Trockenmauern werden heute selten von Hand aufgemau-ert, vielmehr hat sich durchgesetzt, sehr große, annähernd quaderförmige Steine mit dem Bagger zu versetzen.

Verblendmauerwerk ist ein Mischmauerwerk, bei dem der vordere Wandteil aus Natursteinmauerwerk, und der hin-tere Wandteil aus künstlichen Steinen oder Beton besteht. Es wird gleichzeitig mit der Hintermauerung erstellt und durch mindestens 30% Bindersteine mit dieser verzahnt oder es wird als Vorsatzschale vor einer Betonwand er-richtet und in diese verankert.

Verbände für Natursteinmauerwerk

Es werden nach DIN EN 1996 polygonale und orthogonale Mauerwerksverbände unterschieden

Polygonale Mauerwerksverbände werden aus unregelmä-ßig geformten Steinen unterschiedlicher Größe im Ver-band hergestellt. Dadurch ergeben sich keine unterscheid-baren Lager- und Stoßfugen.

Beim Findlingsmauerwerk werden rundlich geformte, un-bearbeitete Feldsteine oder kaum bearbeitete Bruch steine im Verband mit möglichst engen Fugen aufgeschichtet. Verbleibende Hohlräume werden mit kleinen Steinen kraftschlüssig ausgefüllt.

Beim Bruchstein-Zyklopenmauerwerk werden vieleckige, unregelmäßig geformte, bruchraue Steine, oft auch nicht lagerhaft, verwendet. Durch die Form der Steine entsteht ein netzartiges Fugenbild. Auch hier sind die Hohlräume mit kleinen Steinen zu verzwickeln.

Beim Zyklopenmauerwerk werden die vieleckigen, unre-gelmäßigen Steine hammerrecht bearbeitet, sodass enge Fugen ohne Hohlräume entstehen. Die Dicke der Fugen darf 3 cm nicht überschreiten.

Orthogonale Mauerwerksverbände werden aus annä-hernd quaderförmigen oder quaderförmigen Steinen mit horizontalen Lagerfugen im Verband hergestellt. Werden Steine unterschiedlicher Höhe verwendet, ist das Mauer-werk alle 1,50 m horizontal auszugleichen.

Beim Bruchstein-Schichtenmauerwerk werden annähernd quaderförmige bis vielflächige, wenig bearbeitete Bruch-steine eingesetzt. In verbleibende Lücken werden kleine Steine eingekeilt. An den Mauerecken werden größere Steine verwendet, die wechselseitig überbinden.

Beim Schichtenmauerwerk werden entweder hammer-rechte Steine eingesetzt, die auf mindestens 12 cm Tiefe rechtwinklig bearbeitete Lager- und Stoßflächen aufwei-sen, oder quaderförmige, auf mindestens 15 cm Tiefe be-arbeitete Steine. Die Dicke der Lagerfuge darf 3 cm nicht überschreiten. Unregelmäßiges Schichtenmauerwerk weist in Grenzen unterschiedliche Steinhöhen auf, wäh-rend sich beim regelmäßigen Schichtenmauerwerk die Höhe der Steine innerhalb einer Schicht nicht ändern darf, weshalb die Lagerflächen der Steine in ganzer Tiefe bear-beitet werden. Die einzelnen, nummerierten Steine wer-den nach einem Versetzplan angefertigt und vermauert.

Trockenmauer aus großen Steinen

Trockenmauer aus Bruchstein-Zyklopenmauerwerk

Trockenmauer aus Bruchstein-Schichtenmauerwerk

Findlingsmauerwerk

Bruchstein-Schichtenmauer-werk

Unregelmäßiges und regelmäßiges Schichtenmauerwerk

Bruchstein-Zyklopenmauer-werk

Zyklopenmauerwerk

5645_Buch.indb 5955645_Buch.indb 595 09.10.2014 12:46:4809.10.2014 12:46:48

Page 14: 4 Nach dem Untergang Roms - HPTarthur.hpt.at/php/online_links/links/LP_22881.pdf4 Nach dem Untergang Roms Nach der Teilung des Römischen Reiches 395 wurde By-zanz als Konstantinopel

597

1616 Außenanlagen Freitreppen

handwerk-technik.de

16.4 Freitreppen Um Höhenunterschiede in einem Gelände mit mehr als 10 % Steigung zu überwinden, ist es sinnvoll, Freitreppen einzuplanen. Dabei gibt es eine Vielzahl von Gestaltungs-möglichkeiten durch die unterschiedlichsten Formen, Ma-terialien und Farben.

16.4.1 Berechnungsgrundlagen

Für Freitreppen gelten die gleichen Berechnungsgrund-lagen wie für Treppen allgemein (siehe Kapitel 8). Gegen-über Architekten verwenden jedoch Gartenarchitekten und Landschaftsgärtner teilweise andere Bezeichnungen:

statt Trittstufe → Legstufe

statt Setzstufe → Stellstufe

Im Gegensatz zu den allgemeinen Treppen wird bei Frei-treppen zur Berechnung des Steigungsverhältnisses nur die Schrittmaßformel angewendet:

2 · Steigungshöhe + Auftritt = Schrittlänge 63 cm

2 h + a = 63 cm

Nach Möglichkeit sollte in Gärten und Grünanlagen eine Mindeststufenhöhe von 10 cm und eine maximale Stufen-höhe von 16 cm nicht unter- bzw. überschritten werden.

Folgen mehrere Treppen hintereinander, soll jede Treppe mit einem anderen Bein angegangen werden. Dazu muss auf dem Podest ein Schrittwechsel stattfinden. Dies er-reicht man, indem auf eine gerade Stufenzahl auf dem Po-dest eine ungerade Schrittzahl folgt und umgekehrt.

Bei Außenanlagen müssen die Stufen mit einem Entwäs-serungsgefälle von 2 … 4 % eingebaut werden. Dieses Stu-fengefälle entspricht etwa 0,5 … 1 cm und wird der Stei-gungshöhe zugerechnet.

Die Mindesttreppenbreite ergibt sich auch hier aus der je-weiligen Nutzung. Bei Freitreppen plant man jedoch groß-zügiger, weil allgemein mehr Platz vorhanden ist. Aufgän-ge zu öffentlichen Gebäuden und Bürobauten werden meist sehr breit angelegt, Freitreppen im Gelände als Ver-bindungsglied zu Parkplätzen oder Erholungsbereichen sind schmaler.

16.4.2 Stufenarten und -materialien

Der Einsatz der Stufenarten und -materialien ist abhängig von der Gestaltung, der Konstruktion und den finanziellen Möglichkeiten. Stufen können aus unterschiedlichen Ma-terialien, wie beispielsweise Beton, Klinker, Naturstein oder Holz, und in verschiedenen Formen und Farben ge-fertigt werden. Dabei ist immer darauf zu achten, dass die Oberflächen der Stufen so ausgeführt sind, dass die Trep-pen auch bei Regen gefahrlos benutzt werden können.

Sonderbauteile wie Radienstufen und Kinderwagenstufen runden das Treppenprogramm ab.

Im Folgenden werden die in Außenanlagen am häufigsten verwendeten Stufenarten dargestellt:

– Blockstufen,

– Legstufen und

– Stellstufen.

Freitreppe aus Klinkern

Treppenanlage aus Betonsteinen

Schrittwechsel auf dem Podest

Treppe mit ungerader Stufenzahl

R LR L R L

R LPodest

2 Schritte

Treppe mit gerader Stufenzahl

R LR L R L R L

R LRPodest

3 Schritte

5645_Buch.indb 5975645_Buch.indb 597 09.10.2014 12:46:5209.10.2014 12:46:52