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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose Ausbildung Ferkelkastration 4. Inhalationsnarkose Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose Isoflurannarkose Die Narkose mit Isofluran wird seit vielen Jahren in der Humanmedizin und Veterinärmedizin erfolgreich angewendet. Studien über die Inhalationsnarkose wurden an der Uni Bern unter Prof. Schatzmann seit 1998 vorgenommen.

4 Theoriekurs Ferkelkastration Inhalationsnarkose - … Theoriekurs... · ♦ Definition Narkose (= Anästhesie): griech. „Krampf, Lähmung“ ... ♦ Integration in den Arbeitsablauf

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Ausbildung Ferkelkastration

4. Inhalationsnarkose

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Isoflurannarkose

♦ Die Narkose mit Isofluran wird seit vielen Jahren in der Humanmedizin und Veterinärmedizin erfolgreich angewendet.

♦ Studien über die Inhalationsnarkose wurden an der Uni Bern unter Prof. Schatzmann seit 1998 vorgenommen.

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Anästhesiegas / Narkose

♦ Definition Narkose (= Anästhesie): griech. „Krampf, Lähmung“bzw. Zustand der Unempfindlichkeit des Nervensystems gegenüber von Wärme, Kälte, Druck- und Schmerzreizen.

♦ Allgemeine Narkose: greift am Zentralnervensystem an. Vorübergehende Lähmung nervaler Elemente im Gehirn und Rückenmark � was zu einem schlafähnlichen Zustand mit

1. Bewusstlosigkeit,

2. zentraler Schmerzausschaltung

3. Verlust der Abwehrreaktion

führt.

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Schlafphasen

Wachphase

Einschlafphase (REM-Phase) � Wegfall Lidreflex

1. Leichtschlafphase, leichtes Aufwachen bei Stimulation

Phase 2, folgt nach Leichtschlafphase

Phase 3, folgt nach Phase 2 � Wegfall Hornhautreflex

Tiefschlafphase (chirurgische Tiefe), keine Reaktion bei schmerzhaftem Eingriff

Kritische Tiefe, Ausfall lebenswichtiger Aktivitäten

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Schmerzausschaltung

♦ Isofluran führt zu keiner Schmerzreduktion nach dem Erwachen

♦ Applikation von Schmerzmittel 15 Min. vor der Narkose ist Pflicht!

♦ Integration in den Arbeitsablauf ist nicht einfach, aber zwingend: In der Schweiz zur Zeit zugelassen sind:

Absetzfrist

Metacam intramuskulär (Dosierspritze) 5 Tage

0,4 mg/kg (20mg/ml = 0,1 ml pro Ferkel )

oder

Tolfedin CS intramuskulär 0,1 ml / 2 kg KGW 6 Tage

oder

Finadyne intramuskulär 0,1 ml / 2 kg KGW 18 Tage

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Aufwachphase / Erholung

♦ Die Aufwachphase verläuft gewöhnlich reibungslos und schnell

♦ Je länger die Ferkel unter Isoflurannarkose waren, desto länger dauert die Aufwachphase

♦ Faustregel bei der Ferkelanästhesie unter Isofluran: Die Dauer der Narkose entspricht der Dauer der Aufwachphase

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Narkosegas: Isofluran

♦ Gas ist handelsüblich in flüssiger Form

♦ Im Verdampfer wird es gasförmig

♦ Sauerstoff oder Luft dienen als Trägergas

♦ Über die Einatmung gelangt es in die Lungen und ins Blut

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Eigenschaften / Funktion

♦ Vom Blut transportiert, gelangt es ins zentrale Nervensystem (Rückenmark und Gehirn), wo es an Rezeptoren andockt und so die Narkose bewirkt.

♦ Nach absetzen der Maske wird es zu 99.8% über den gleichen Weg zurück wieder ausgeatmet. Der Rest (0.2%) wird über die Leber abgebaut.

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Umweltproblematik von Isofluran

Isofluran in der Umwelt

– Isofluran trägt zum Treibhauseffekt bei

Anteil Isofluran: 0.003 %

–bisher bei Spitälern und Tierspitälern Ableitung in Aussenluft

♦Auf eine Nutzung von Filtern ist zu verzichten:– Eine Rückführung der Abgase in die Raumluft über Aktivkohlefilter ist nicht zulässig.

– Aktivkohlefilter sind unzuverlässig, wartungsintensiv und bergen die Gefahr, dass Isofluran unbemerkt in die Raumluft zurückgeführt wird (Überfüllen oder Durchbrechen des Filters).

Schaum

Aktivkohle

Schaum

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Geräte auf dem CH - Markt

Folgende Geräte wurden getestet und können in der Schweiz angewendet werden:

– „PIGNAP pro / easy/ light“ von Agrocomp

– „MS Pig Sleeper Combi“ von Schippers

– „Porc-Anest“ von Provet

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Pignap pro

Narkosegerät Pignap pro

– 2 Arbeitsstellen

– Sauerstoff / Isofluran

– Doppelwandmaske, Ventil öffnet auf Druck

– Steuerung mittels Fusspedalen oder Handschaltern

– Zur verbesserten Orientierung Lichtsignale

– Kleinvarianten Pignap easy, light

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

„Pigsleeper“

Narkosegerät MS Pigsleeper Combi

– 3 Arbeitsstellen

– Sauerstoff / Isofluran

– Offene Maske

– Infrarotsensor

– Steuerung mittels Handschaltern

– Zur verbesserten Orientierung Lichtsignale

– Manuelle Zugabe von Sauerstoff

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

„Porc-Anest“

Narkosegerät Porc-Anest 3000

– 3 Arbeitsstellen

– Narkose in Bauchlage möglich

– Luft (Kompressor) / Isofluran

– Offene Maske, Ventil öffnet auf Druck

– Automatische Steuerung

– Digitale Anzeige der Narkosedauer

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Narkoseapparat

VerdampferFlussregler

Bainsystem

Atembeutel

Absaugsystem

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Narkosemaske nach Walker

Narkoseapparat Bestandteile

Die Teile des Narkoseapparates sind detailliert im Handbuch beschrieben:

♦ Narkosemaske

♦ Sauerstofflasche mit Druckreduzierventil

♦ Verbindungsschläuche mit

Anschlusskupplungen Flaschendruck Anlagedruck

Druckreduzierventil

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose 16

Sau

erstof f (O

2 )

Sauerstoff gelangt in die Anlage

Sauerstoff vermischt sich mit dem Isofluran. Danach gelangt es in die Maske und strömt durch die Öffnung nach aussen

O2

Fusspedal ( Gasfluss)

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose 17

Sau

erstof f (O

2 )

Durch die aktive Absaugung mittels einer Vakuumpumpe gelangt das überflüssige Gas über den Absaugschlauch ins Freie oder in einen Gasfilter.

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Abwehrverhalten bei Narkose

N. Jäggin 200792%

18%

3% 1%

74%

4%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

Grad 1 Grad >1-2 Grad >2-<3 Grad 3-<4 Grad =4

Grad Narkose

An

teil

Ferk

el

1 keine Zuckungen, komplette Unempfindlichkeit

2 leichte Abwehrbewegungen

3 mehrere Abwehrbewegungen+ leichtes Schreien

4 starke Abwehrbewegungen + starkes Schreien

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Resultate Feldstudie

♦ Kastrationsscore mit 60 Sekunden Schlafzeit

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Score 1 Score >1 bis 2 Score > 2

Betriebe 1 - 10

70 59 79 90 69 78 82 92 79 70

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Resultate Feldstudie

♦ Kastrationsscore mit 102 Sekunden Schlafzeit

Betriebe

0%

20%

40%

60%

80%

100%

1 2 3 4 5

Score 1 Score >1 bis 2 Grad > 2

94 91 97 94 88

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Kastrationsvorbereitungen

♦ Kastrationsvorbereitung (Abschätzen Gas- und Sauerstoffverbrauch,Apparat – v.a. Verdampfer ev. über Nacht vorwärmen)

♦ Arbeits- und Ferkelvorbereitung / Geschlechtertrennung, Schmerzmittelapplikation

♦ Aufbau der Apparatur

♦ Isofluran einfüllen

♦ Funktionstest

♦ Durchführung Ferkelnarkose

♦ Abbau der Apparatur

♦ Reinigen

♦ Lagerung

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Isofluranverbrauch

♦ Eine Flasche Isofluran (Handelspackung) enthält 250ml. Bei einer Gaskonzentration von 5% Isofluran mit einem Gasfluss von 2 Litern (bei Zweiersystem) pro Minute reicht das für ca. 300 Ferkelnarkosen.

♦ Im Verdampfer haben ca. 50 ml Isofluran Platz. Dieses Volumen reicht mit den oben erwähnten Parametern für 60 Ferkelnarkosen.

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Sauerstoffverbrauchberechnung

p = variabler Sauerstoffflaschendruck (bar),

L = konstantes Flaschenvolumen (Liter),

l = Narkosegasfluss pro Minute (Liter)

p x L / l = verfügbare Arbeitsminuten

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Arbeits- und Ferkelvorbereitung

♦ Ferkel stressfrei von Mutter abtrennen:– Ruhig arbeiten

– Auch im abgetrennten Bereich (z.B. Kiste) müssen sich die Ferkel möglichst wohl fühlen (Temperatur, Platz, Hygiene)

♦ Schmerzmittel spritzen– Isofluran ist kein Schmerzmittel!

– Injektion eines Schmerzmittels ist zwingend notwendig:� Schmerzmittel 15 Minuten vor der Narkose gemäss

Anleitung spritzen (0.1 ml i.m.)

� Auf saubere Spritzen, Nadeln und optimale Injektionstechnik achten

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Arbeits- und Ferkelvorbereitung

♦ Kranke und stark geschwächte Ferkel nicht kastrieren!

♦ Ferkelbox sauber einstreuen für die Aufwachphase (� verminderte Verschmutzung der Kastrationswunde).

♦ Für optimale Temperatur in der Ferkelbox sorgen (30 – 32°C)

♦ Transportwagen mit Stroh einstreuen und Stroh mit Papier, Karton oder Plastik abdecken (Wundheilungsstörungen)

♦ Kastrationsinstrumente bereit stellen.

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Inhalationsnarkose

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Isofluran einfüllen

– Einfüllen des Isoflurans in gut durchlüfteten Räumen gemäss Bedienungsanleitung

– Nicht verschütten!

Wichtige Aspekte der Narkose

♦ Narkose gemäss Bedienungsanleitung und Instruktion durch Bestandestierarzt und Lieferant durchführen.

♦ Dichtigkeit der Maske auf der Ferkelschnauze stets überwachen.

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Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Ferkelnarkose

♦ Sollte nach 90 Sekunden, d.h. beim Aufleuchten der grünen Lampe die Narkose zu wenig tief sein (Reaktion der Ferkel bei der Kastration), muss „nachgedrückt“ werden; die Ferkel müssen länger anästhesiert werden.

♦ Schlafen einzelne Ferkel trotz Nachdosierung schlecht, sollte der Bestandestierarzt beigezogen und die Lieferfirma des Gerätes benachrichtigt werden!

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Abbau der Apparatur

♦ Abbau der Apparatur gemäss Anleitung des Herstellers

♦ Isofluran entleeren gemäss Anleitung– Es muss nur entleert werden, wenn der

Verdampfer transportiert wird.

– Beim Transport Verdampfer nicht kippen !

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Reinigung

♦ Gehäuse reinigen

♦ Alle Steckverbindungen lösen und mit nassem Lappen reinigen

♦ Doppelmaske auseinander nehmen und unter warmen Wasser mit Reinigungsmittel waschen �gut trocken lassen

♦ Ev. Desinfizieren

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Lagerung des Narkoseapparates

♦ Der Verdampfer ist ein medizinisches Präzisionsgerät und muss entsprechend behandelt werden.

– Lagerung bei 12°-25°C– Verdampfer darf nicht gekippt werden!– Erschütterungen vermeiden– Narkoseapparat in staubfreier Umgebung lagern bzw. mit Plastikhülle abdecken

♦ Die Anlage, insbesondere der Verdampfer, muss periodisch nach Angaben des Herstellers einem Service unterzogen werden.

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Überbetrieblicher Einsatz

♦ Grundsätzlich sollten alle SGD - Zuchtbetriebe aus hygienischen Gründen ein eigenes Narkosegerät anschaffen.

♦ Eine ausreichende Reinigung und Desinfektion der mit der Atemluft in Kontakt kommenden Teile der Geräte ist kaum möglich. Daher ist der überbetriebliche Einsatz von Inhalationsnarkosegeräten nicht empfehlenswert.

♦ Der überbetriebliche Einsatz von Inhalationsnarkose-Geräten und Verdampfereinheiten ist für A-R-Betriebe verboten (Richtlinie Überbetrieblicher Einsatz von Inhalationsnarkose - Geräten).

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

Überbetrieblicher Einsatz

Für den überbetrieblichen Einsatz der Geräte für die Inhalationsnarkose gibt es die folgenden Varianten:

♦ AFP – Ringe

AFP – Ringe können dasselbe komplette Gerät benutzen. Es wird empfohlen, das Gerät nach jedem Gebrauch zu reinigen und zu desinfizieren.

Ferkelkastration 2009 - 4. Inhalationsnarkose

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Überbetrieblicher Einsatz

♦Gemeinsame Nutzung von Geräten – Bei überbetrieblichem Geräteinsatz, werden in der SGD – Datenbank als Kastrations - Ringbetrieb eingestuft.

– Meldung des überbetrieblichen Einsatz an SGD.– Vereinbarung zur Akzeptanz diese Klassierung.

– Folge: Bei Mutation des Status eines Betriebes werden alle anderen Betriebe dieses Ringes auch rückgestuft. Zusatzkosten für Besuche und Untersuchungen, um den Status A wieder zu erhalten, müssen von den beteiligten Betrieben übernommen werden.

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Überbetrieblicher Einsatz

♦Gemeinsame Nutzung des Verdampfers

– Jeder beteiligte Betrieb erwirbt das Narkosegerät ohne den Verdampfer.

– Gemeinsame Nutzung des Verdampfers mit einem oder mehreren anderen Betrieben, sorgfältiger Transport.

– Die Teile welche berührt worden sind (Einstellrad, Einfüllbereich, Kiste) müssen gereinigt und desinfiziert werden.

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Überbetrieblicher Einsatz

♦ Bei einer ansteckenden Krankheit in einem Betrieb darf das überbetriebliche Gerät nicht mehr eingesetzt werden.

♦ Ein Reservegerät muss verfügbar sein (oder Narkose durch den Tierarzt).

♦ Für die Reinigung und Desinfektion der Geräte oder Geräteteile sind die entsprechenden Anleitungen zu beachten.

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