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Security-ChecklisteSo sichern Sie Ihr Smartphone abPGP-Verschlüsselung mobilSchutz vor gefährlichen Apps
Android erweiternMobil Fotos bearbeiten mit LightroomSmartphone als VR-BrilleBessere Launcher
Im Härtetest8 High-End-SmartphonesDie besten Handy-KamerasDas taugen Tablets unter 100 e
Tuning-GuideNeue Ideen für alte TabletsStromspartipps, die wirklich helfenAndroid ohne Google
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Das Praxis-HeftTipps, Tricks, Anleitungen und Tests
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Mehr aus Smartphones und Tablets rausholen
Topaktuell: Android 6.0
3
Liebe Leserin, lieber Leser,Android hat eine rasante Erfolgs-Story hinter sich. 1,4 Milliarden Smartphones,
Tablets und andere Geräte laufen heute weltweit mit dem Mobilbetriebs system
von Google – und das gerade mal sieben Jahre nach der Premiere. Mit dem Erfolg
hat sich das Betriebssystem gewandelt: von einer einfachen Tele fonier- und Surf-
Software zu einem komplexen OS für den Computer in der Hosentasche und auf
der Couch. Seine ursprüngliche Flexibilität hat Android trotzdem größtenteils
beibehalten. Deshalb ist kein anderes mobiles Betriebssystem so vielfältig, so
anpassbar, so mächtig – wenn man die Tricks und Kniffe kennt.
In diesem „Best Of“ der Android-Artikel aus der c’t wollen wir Ihnen zeigen,
wie Sie mehr aus Ihrem Smartphone und Tablet herausholen. Dabei geht es
nicht nur um kleine und große Verbesserungen der Software, mit denen man
zum Beispiel die Oberfläche schöner aussehen lässt, den Akku schont oder
Sicherheits lücken schließt. Wir beraten Sie auch bei aktuellen Trendthemen:
Welche VR-Brille passt zu Ihrem Smartphone, was sind die spannendsten VR-
Apps für Android? Was taugen die aktuellen Smartwatches für Android-Nutzer?
Darüber hinaus haben wir für Sie die besten Smartphones getestet und waren
auf der Suche nach der Smartphone-Kamera mit den schönsten Fotos. Wir geben
aber auch den günstigeren Geräten eine Chance: So erfahren Sie zum Beispiel,
wie gut sich die 100-Euro-Tablets schlagen, wie man alten Tablets neues Leben
einhaucht und wie man einer einfachen Smartphone-Knipse noch ein ordent -
liches Bild entlockt.
Achim Barczok
Editorial
c’t Android 2016
Inhalt
4 c’t Android 2016
Android-Überblick6 So gut ist das neue Android 6.0
10 Updates für Android-Smartphones und -Tablets
Smartphones14 High-End-Smartphones im Test
24 FAQ Smartphone-Displays
26 FAQ Smartphones reparieren
27 FAQ Smartphone-Navigation
Smartwatches28 Acht Smartwatches im Test
Zum Heft3 Editorial
129 Impressum
Android, aber sicher !34 Smartphone-Schnüfflern auf der Spur
39 FAQ Schnüffel-Apps
40 Android-Apps unter Kontrolle bringen
45 Security-Checkliste
46 Sicher surfen trotz Browser-Lücken
50 Mit PGP verschlüsselt mailen
52 PGP-Schlüssel sicher organisieren
Android anpassen56 Alternativen zu den Google-Apps
59 Frischer Homescreen mit neuem Launcher
60 Buttons mappen, Display ausrichten,
LEDs konfigurieren
62 Android rooten und Custom-ROMs aufspielen
64 Android ohne Google und Hersteller-Apps
66 Diebstahlschutz für Android-Geräte
68 Smartphones für Senioren anpassen
70 Eigene Tastatur-Layouts entwerfen
72 Drucken mit Android
Strom sparen74 Was verbraucht wie viel beim Smartphone?
78 Akkulaufzeit verlängern
80 Stromverbrauch mit Tasker senken
Bessere Fotos84 Fotografieren mit dem Smartphone
88 Raw-Workflow mit Lightroom
92 Bildvergleich: Smartphones gegen
Kompaktkamera
Virtual Reality102 Das Smartphone als Virtual-Reality-Brille
106 PC-Spiele mit Smartphone-VR-Brille spielen
108 Die besten VR-Apps
Neue Ideen für alte Tablets
110 Kein altes Eisen
112 Tablets wieder flottbekommen
114 Zweites Leben als Kindertablet
118 Digitale Notenblätter
119 Bildschirmerweiterung
120 Infotainment-Zentrale im Auto
122 Musik-Zuspieler für die Stereoanlage
123 Günstiges Info-Display
124 Digitaler Bilderrahmen
126 Leuchttisch oder Softbox
128 Schaltungen messen mit dem Tablet
130 Tablets bis 100 Euro im Vergleich
Aktionen138 Speicherkarte
138 Security Suite
c’t Android 2016 5
E s ist kein Zufall, dass Android dasweltweit beliebteste Mobilbetriebs-system ist. Die Vielfalt an Smart -phones und Tablets ist immens: An-
droid bekommt man in jeder Größe, zujedem Preis und mit den unterschiedlichs-ten Fähigkeiten. Nutzer schätzen die An-passbarkeit des Systems und das riesigeAngebot an Apps und Medieninhalten.
Nicht jedes Android-Gerät ist abergleich schlau; denn wie viel Android kann,hängt maßgeblich von der Version ab, dieauf dem eigenen Smartphone oder Tabletläuft. Viele wichtige Funktionen gibt es erstmit der neuesten Android-Version 6.0Marshmallow, die im Oktober 2015 veröf-fentlicht wurde. Abgesehen von Detail -verbesserungen in Optik und Funktions-umfang hat Google dieses Mal drei großeBereiche seines Betriebssystems ange-packt: den digitalen Assistenten, dieStromsparmöglichkeiten und den Schutzgegenüber Schädlingen und Schnüfflern.
Wie schon bei den vorherigen Versio-nen haben nach der ersten Veröffent -
lichung von Android 6 vor Monaten nur wenige Modelle das Update erhalten. Ambesten sind noch die Nexus-Geräte vonGoogle versorgt: Nexus 5, Nexus 6, Nexus7 (2013) und Nexus 9 laufen schon mit 6.0beziehungsweise dem ersten Patch da-nach, 6.0.1. Bei den älteren ModellenNexus 4, Nexus 7 (2012) und Nexus 10 istoffiziell mit Android 5 Schluss – sie bekom-men keine Updates mehr. Ansonsten istAndroid 6 derzeit nur für wenige andereSmartphones und Tablets erhältlich, zumBeispiel für das HTC One M9, das MotorolaMoto X (2014) und das Moto X Style. Gerade einmal 0,7 Prozent aller aktivenSmartphones und Tablets hatten laut Google Anfang 2016 Android 6 installiert.
Die Flaggschiffe der Hersteller, also dieteuersten und besten Geräte, sollen dasUpdate im Laufe der nächsten Monate er-halten, darunter zum Beispiel das SamsungGalaxy S6, das Sony Xperia Z5 und dasHuawei P8. Die meisten älteren und güns-tigeren Geräte werden das Update dage-gen erfahrungsgemäß sehr spät oder gar
nicht bekommen (siehe Artikel Seiteˇ10).Und weil selbst aktuell im Handel erhält -liche oder in den nächsten Monaten erschei-nende Smartphones häufig noch mit Android 5 laufen, sollten Sie beim Kauf unbedingt vorher prüfen, welche Android-Version für das Gerät verfügbar ist.
Now On Tap: Stets paratSeit Android 4.1 gibt es den AssistentenNow, der in einem eigenen Bereich prakti-sche Infos anhand der Gewohnheiten desNutzers sammelt. In Now findet man bei-spielsweise Fußballergebnisse des Lieb-lingsvereins, die geschätzte Fahrtdauerzum Büro oder News zu Themen, für dieman sich in der Vergangenheit interessierthat. Diesen Assistenten hat Google fürsneue Android aufgebohrt und erweitert:Zusätzlich zum speziellen Now-Bereichgibt es jetzt Now on Tap, das sich durchdas komplette Betriebssystem hindurch-zieht. Now on Tab meldet sich in jeder be-liebigen App und präsentiert aus dem Netz
6 c’t Android 2016
Achim Barczok
So gut ist das neue AndroidMit Android 6.0 Marshmallow hat Google Androids schlimmste Kinderkrankheit beseitigt und das Sicherheitskonzept überarbeitet. Smartphones und Tablets laufen im Standby länger,und mit dem neuen Assistenten Now On Tab wird Android intelligenter.
herausgesuchte Informationshäppchen alsOverlay im unteren Teil des Bildschirms,die direkt zur geöffneten Webseite, Nach-richt oder Beschreibungstext passen.
Now on Tap wird aktiv, sobald man etwaeine Sekunde lang auf die Home-Schaltflächedrückt. Es dauert ein bis fünf Sekunden, bisGoogle den aktuellen Bildschirminhalt aus-gewertet hat und Infos anzeigt: Schlägt bei-spielsweise ein Freund in Whatsapp einenKinobesuch vor, blendet Now Infos zum Filmein – auf englischsprachigen Geräten sogardas Abendprogramm des Kinos und eineWegbeschreibung dorthin. Zum Nameneines Fußballvereins oder einer bekanntenPerson in einer App oder im Browser zeigtGoogle einen Beschreibungstext.
Darüber hinaus können Apps bei Akti-vierung von Now on Tap gezielt Schlüssel-wörter an den Dienst übergeben, beispiels-weise den Album-Namen eines gezeigtenSong-Titels. Passwortfelder werden nichtberücksichtigt, wohl aber ausgefüllteHTML-Formulare. App-Entwickler könnendie Inhalte ihrer Anwendungen auch als„Secure“ markieren und so verhindern, dassder Bildschirminhalt ausgewertet wird.
Insgesamt empfanden wir die meistenErgebnisse als hilfreich und interessant, aberdeutlich schlechter als in der englischenVersion. Google lag auch immer wieder da-neben und präsentierte dann beispielsweisefür den Namen „David“ im Chat-Fenstereinen Hinweis auf eine Bar im 200 km ent-fernten Dortmund. Now on Tab funktioniertnoch nicht mit Google-Accounts, die über„Apps for Work“ betrieben werden – auchnicht wenn man sie auf englisch umstellt.
Stromsparmodus: Friss die HälfteAlle unsere von Android 5 auf 6 aktualisier-ten Smartphones liefen nach dem Updateim Alltag deutlich länger. Um den Akkuver-brauch zu senken, gibt es eine „Doze“- oder„Schlummer“-Funktion. Sie schickt dieHardware in einen Tiefschlaf, der sie selte-ner für Hintergrund-Aufgaben reaktiviert.Dafür greift Android auf den Lagesensorzurück: Er erkennt, wenn das Mobilgerätungenutzt herumliegt und legt es schlafen.Einen deutlich verbesserten Standby-Wertkonnten wir auf mehreren Testgeräten fest-stellen – auf dem Nexus 5 und dem Nexus7 verdoppelte er sich beispielsweise fast.Android schließt damit zu den gutenStandby-Werten von iOS auf. Weil man vonDoze vor allem dann profitiert, wenn einGerät nicht in Bewegung ist, war der Ver-brauch besonders über Nacht deutlichniedriger. Auch tagsüber sparen zumindest
Tablets, die ja meist auf dem Tisch liegenund nicht so häufig eingeschaltet und he-rumgetragen werden wie ein Smartphone.
Android 6.0 soll nach einiger Zeit auto-matisch Apps erkennen, die nur seltenaktiv benutzt werden. Diesen kappt dasSystem die Netzwerkverbindungen undschränkt Hintergrundaktivitäten ein, so-fern der Nutzer sie nicht aktiv startet. Wirkonnten aber auch nach mehreren TagenTestdauer bei keiner App spürbare Verän-derungen ihres Verhaltens feststellen;Push-Benachrichtigungen kamen bei-spielsweise bei allen Apps in Echtzeit anund auch andere Daten wie Browser-Tabsoder Lesezeichen blieben stets synchron.
In den Phasen aktiver Nutzung blieb die Laufzeit nach Wechsel von Android 5auf 6 aber gleich, also beim Videoschauen, Surfen oder Spielen.
Apps besser kontrollierenBis Android 5.1.1 fordern Apps alle Rechtebei der Installation ein, beispielsweise denZugriff auf das Telefonbuch oder die Ka-lenderdaten, wobei man sie alle pauschalakzeptieren muss. Android 6 erteilt hin -gegen „Runtime Permissions“: Apps dürfendie einzelnen Rechte erst dann erfragen,wenn sie tatsächlich benötigt werden –beispielsweise für das Aktivieren des
Mikrofons beim Versenden einer Sprach-nachricht. Den Zugriff kann man danndauerhaft erlauben oder einmalig ableh-nen, woraufhin die App später erneutnachfragt und dann das endgültige Neinakzeptiert. Wer seine Meinung ändert,kann in den Systemeinstellungen unter„Apps“ jeder Anwendung einzelne Rechtenachträglich entziehen oder gewähren.
Einschränken kann man den Zugriff aufden internen Speicher, den Kalender, die
7c’t Android 2016
Android M l Android-Überblick
Der Assistent Now on Tap blendet in jederbeliebigen App weiterführende Infos ein,liegt dabei aber nicht immer richtig.
Android legt Apps schneller schlafen,um Strom zu sparen. Das kann man fürjede App einzeln regeln.
AndroiAndroidd--VVersionenersionen
Nur ein kleiner Teil der von Google registrierten Smartphones und Tablets läuft mit Android 6, viele haben sogar ver-altete Versionen wie Android 4.4 installiert.
0,7 Android 6
Stand:Januar 2016
%
32,6Android 5
5,9älter
36,1Android 4.4
24,7Android 4.1–4.3
Kontakte, die Kamera, das Mikrofon, dieTelefonie, die SMS-Funktion, den Standortund auf Sensoren wie das Gyroskop. Dasverbessert den Datenschutz ungemein, al-lerdings gibt es Ausnahmen: Viele Schnitt-stellen dürfen App-Entwickler weiterhinungefragt nutzen, zum Beispiel das Inter-net, die Foto-LED oder Infos über die aktu-elle Netzverbindung. Dritt-Apps wie XPri-vacy (läuft nur auf Geräten mit Root) oderAppGuard (kein Root erforderlich), dieauch diese Bereiche auf Wunsch ein-schränken, können deutlich mehr.
App-Entwickler hatten seit Mai 2015Zeit, ihre Apps an das Berechtigungssys-tem anzupassen. Ein Großteil der popu -läreren Apps – zum Beispiel Twitter, Face-book und Evernote – haben inzwischendarauf umgestellt, doch vor allem wenigverbreitete Apps sind häufig noch nichtaktualisiert. Diese Apps bekommen wiebisher alle Rechte erteilt, die man beim Installationsdialog angezeigt bekommt.Immerhin kann man ihnen aber ebenfallsunter „Einstellungen – Apps“ die Rechte imNachhinein entziehen. Android warntdann, dass die App mit dem Entzug mög -licherweise nicht zurechtkommt.
Abstürze konnten wir im Test nach Ent-zug von Rechten keine beobachten, abermanche Apps wie Podcast-Player oderDatei-Explorer funktionieren ohne Zugriffauf den Speicher oder andere Daten nicht
und geben eine Fehlermeldung aus. Mitder Sperrung von Kontakten oder der Ka-mera scheinen die meisten Apps zurecht-zukommen, Funktionen wie Bilder postenoder Kontakte abgleichen gehen dann haltnicht. Der Übergang aufs neue System hatoffensichtlich für Lücken gesorgt: So be-hielt eine noch nicht für Android M opti-mierte App in unserem Test Zugriff auf denFoto-Ordner, obwohl wir ihr den Zugangzum lokalen Speicher verboten hatten –bei bereits aktualisierten Apps sperrt manmit dem Speicher auch den Foto-Ordner.
Sicherheit, Bezahlsystem, UIAndroid M will sich besser um die Sicher-heit der Nutzer bemühen – nicht zuletztwegen der durch Stagefright-Lücken aber-mals entblößten Schwächen der schlech-ten Android-Update-Versorgung. Wirdeine Systemschwäche aufgedeckt, die sichnicht über ein App-Update beispielsweisefür den Browser beheben lässt, musstebisher meist ein Betriebssystem-Updateerfolgen. Google schnürt nun monatlicheSicherheits-Updates, die unabhängig vomStand des Betriebssystems ausgeliefertwerden. Den Hinweis auf den aktuellenPatch-Level findet man bei Android Munter „Einstellungen – Über das Telefon –Android-Sicherheitspatch-Ebene“. Außerden großen Veränderungen hat Google
auch viele kleinere Verbesserungen in An-droid 6 eingebaut. Fingerabdruck-Scannerund Stecker mit dem neuen USB-Typ-Cwerden beispielsweise nun von Haus aussystemweit unterstützt – vorher musstenHersteller wie Samsung, OnePlus oderHuawei eigene Lösungen in Android hineinpfriemeln. Komplett überarbeitetwurde der Bezahldienst Pay, der kontakt-loses Bezahlen in Kombination von NFCund einer bei Google registrierten Kredit-kartennummer ermöglicht. In den USA unterstützen schon mehrere hunderttau-send Geschäfte den Google-Dienst, inDeutschland wird es wohl noch mindes-tens ein Jahr bis zur Einführung dauern.
Beim Design hat sich gegenüber Android 5 kaum etwas getan: Icons undMenüs sehen weitgehend identisch aus,das App-Menü scrollt jetzt stufenfrei vertikal durch alle Apps; wischt man amrechten Bildschirmrand nach oben oderunten, kann man schneller durch die Listescrollen. Drückt man lange auf eine App,lässt sie sich nun auch direkt deinstallie-ren, wenn man sie auf den Mülleimer inder Ecke oben rechts schiebt.
An einigen Stellen ist Android über-sichtlicher geworden. Unter „Einstellungen– Speicher & USB“ sieht man beispielsweisebesser, welche Apps viel Platz benötigen,und hinter „Erkunden“ versteckt sich einintegrierter Datei-Explorer. (acb) c
Android-Überblick l Android M
8 c’t Android 2016
In Android M müssen Apps jedeBerechtigung einzeln abfragen –manche Schnitt stellen dürfen sieaber pauschal nutzen.
Selbst Apps, die noch nicht fürAndroid M optimiert sind, kannman Rechte entziehen – was aberzu Problemen führen kann.
Google liefert für Android M monatlicheSicherheits-Patches aus, den aktuellenStand findet man in den System-Einstellungen unter „Über das Telefon“.
D er Schmähpreis für das langsams-te Android-Update in der c’t-Sta-tistik geht an Huawei: Der chinesi-sche Hersteller lieferte das Update
von Android 4.1 auf Android 4.2 für seinSmartphone Ascend Mate mit 17 MonatenVerspätung aus. Als es im April 2014 end-lich soweit war, liefen viele andere Android-Geräte längst mit Android 4.3 oder 4.4.
Besonders traurig an der Geschichte ist,dass die Ascend-Mate-Käufer froh seinkonnten, überhaupt ein Update zu erhal-ten. Denn für viele andere Huawei-Smartphones und -Tablets gab es in denvergangenen Jahren gar keins. Im Durch-schnitt waren es pro Gerät nur 0,4 Updates– noch weniger als bei Lenovo (0,6), LG
(0,7) und Acer (0,7). Diese Marken habendamit ihre schlechten Ergebnisse aus demVorjahr bestätigt.
Alle anderen Hersteller erreichen min-destens einen Durchschnittswert voneinem Update pro Gerät. Das ist nochlange keine Glanzleistung, aber ein Hoff-nungsschimmer. Denn drei Hersteller, undzwar Motorola, Sony und HTC, haben imVergleich zum Vorjahr mehr Updates aus-geliefert. Außerdem beeilten die drei sichmehr als früher und lieferten im Schnittrund sieben Monate nach dem Stichtag,der Veröffentlichung des Quellcodes durchGoogle.
In einer eigenen Liga spielen nach wievor Googles eigene Smartphones und Tab-
lets der Nexus-Reihe. Sie erhielten imSchnitt 3,3 Updates. Auch das drei Jahrealte Nexus 7 und das zweieinhalb Jahrealte Nexus 4 laufen heute mit dem aktuel-len Android 5.1.
Berücksichtigt haben wir in der Statistikdie Android-Smartphones und Tablets, die2011, 2012 und 2013 in Deutschland aufden Markt kamen – und alle Android-Ver-sions-Updates für diese Geräte, die bis zum10. Juli 2015 veröffentlicht wurden. Insge-samt umfasst die Datenbank 218 Geräteund 217 Updates.
Zwar kann man aus dem bisherigen En-gagement der Hersteller streng genom-men nicht auf ihre Leistung in der Zukunftschließen. Doch es ist unwahrscheinlich,
10 c’t Android 2016
Alexander Spier, Christian Wölbert
Updates für Android-Smartphones und -Tablets Der Android-Update-Check zeigt: LG und Huawei geben sich immer nochwenig Mühe, aber HTC, Sony und Motorola bringen nun mehr und schnellereAktualisierungen.
dass langjährige Update-Schlamper wie LGund Huawei nun plötzlich aufwachen unddie Konkurrenz überholen. Wer Wert aufUpdates legt, sollte das beim nächstenKauf berücksichtigen.
Der Preis entscheidetNoch wichtiger ist es dann allerdings, dieEinsteigergeräte zu meiden. Die Statistikzeigt, dass alle Hersteller ihre teurenSmartphones und Tablets besser versor-gen als die billigen. Zum Beispiel verpassteSony seinem Xperia Z, das 2013 rund 600Euro kostete, bis heute vier große Updates.Das Xperia L für 230 Euro erhielt im selbenZeitraum nur eins, das Xperia E für 120Euro keins. Das gleiche Bild bei Samsungund HTC: Die Galaxy-S- und die One-Reihewurden gehegt und gepflegt, die Billig-handys hingegen vergessen.
Eine Ausnahme ist das günstigeMoto G, das Motorola relativ schnell aufAndroid 4.4 und 5.0 aktualisierte. Das liegtauch daran, dass Motorola kaum eigeneSoftware in seine Android-Versionenhinein pfriemelt. Je stärker sich die Herstel-ler-Variante vom Open-Source-Androidunterscheidet, desto aufwändiger wird dieUpdate-Entwicklung.
Noch mehr Zeit als die Software-Ent-wicklung frisst allerdings die Abstimmungmit Netzbetreibern, Industrieorganisatio-nen, Behörden und Google. Wenn eineFreigabe oder eine wichtige Information
von einem dieser Akteure fehlt, kann derHersteller das Update nicht veröffent -lichen. Deshalb dauern Smartphone- Updates mindestens drei Monate, selbstwenn alles nach Plan läuft.
In puncto Transparenz fällt Motorolaebenfalls positiv auf, zusammen mit Sonyund Lenovo. Diese drei Hersteller verraten
auf ihren Webseiten, welche Geräte einUpdate auf Android 5.0 oder 5.1 erhaltensollen und welche nicht (siehe c’t-Link). DieAngaben sind zwar nicht für alle Geräte aufdem neuesten Stand. Aber die anderenMarken treffen nur vereinzelt Aussagen zuihren Update-Plänen oder nur auf Nach -frage. Generell sollte man Update-Verspre-
11c’t Android 2016
Updates l Android-Überblick
Update-VerzögerungUpdate-Verzögerung
So lange dauerte es im Schnitt, bis die Hersteller nach Veröffentlichung einer Android-Version durch Google ein Update bereitgestellt haben.
Durchschnittswerte in Monaten < besser
0,3
5,4
5,6
6,9
7,1
7,3
7,5
8,2
9,8
10,7Huawei
LG
Samsung
Motorola
Sony
Lenovo
HTC
Acer
Asus
Version Neuerungen (Auszug)
4.4 (KitKat) geringere Hardware-Anforderungen, Emoji-Icons in Standard-Tastatur,
Stromsparmodi für Sensoren/Audio, Vollbildmodus für Apps, verbesserte
Druckerunterstützung, besserer Zugriff auf SD-Karten und Cloud-Dienste,
Apps mit Web-Zugriff nutzen Chrome, GPU-Unterstützung für RenderScript
5.0 (Lollipop) übersichtlicheres Design, neue Benachrichtigungsleiste, Benachrichtigun-
gen im Sperrbildschirm, ART (Ahead-of-time-Compiler für Java-Bytecode),
verbessertes Akku-Management, native Unterstützung von 64-Bit-CPUs,
Gastmodus, Multiuser-Funktion, WebView über Play-Dienste aktualisierbar
5.1 (Lollipop) Verwaltung von Bluetooth- und WLAN-Geräten in Schnelleinstellungen,
Dual-SIM-Unterstützung, HD-Telefonie
6.0 (Marshmallow) besserer Datenschutz durch Rechte-Management für Apps, Stromspar-
funktion „Doze”, einfachere Verwaltung von Standard-Apps, neues Haupt-
menü-Design
Das bringen die UpdatesWindows PhoneWindows Phone
Updates von Windows Phone 7 auf 8 gab es nicht, deshalb sind die bis Herbst 2012 erschienenen Modelle heute veraltet.
27Geräte
3WindowsPhone 7.5
10WindowsPhone 7.8
2WindowsPhone 8.0
12WindowsPhone 8.1
Geräte aus 2011–2013
chen mit Vorsicht genießen, denn in derVergangenheit wurden sie nicht immereingelöst.
Bleibt das Update aus, ist das vor allemdann ärgerlich, wenn Sicherheitslückenungestopft bleiben. Dann sollte man re-cherchieren, ob man durch den Umstiegauf ein Custom-ROM von freien Entwick-lern doch noch an ein aktuelles Androidkommt. Bei CyanogenMod ist die Chanceam größten, ein passendes Update zu finden (siehe Seite 62).
Windows PhoneDieses Mal haben wir außerdem die Up-date-Historie von Windows Phone ausge-wertet. Der Vergleich mit Android ist nichtwirklich fair, weil Microsoft den Geräteher-stellern nur kleine Eingriffe in die Softwareerlaubt und die meisten Hersteller nur we-nige Windows-Phones auf den Markt ge-bracht haben. Der Pflege-Aufwand ist alsogeringer.
Deswegen überrascht es nicht, dass dieHersteller ihre Windows-Phones der Bau-jahre 2011 bis 2013 viel schneller aktuali-siert haben als ihre Android-Geräte undnur selten Updates ausgelassen haben. Al-lerdings konnte kein Gerät den Schritt vonWindows Phone 7 auf Windows Phone 8gehen, weil Microsoft das Betriebssystemzu stark umgebaut hatte. Die älteren Gerä-te erhielten stattdessen ein Update na-mens „7.8“ – mit neuer Optik, aber weni-gen neuen Funktionen. Es wird in unsererÜbersicht deshalb als veraltet gewertet(siehe Diagramm auf der Seite 10 oben).
Seit Windows Phone 8 gab es einigelängere Verzögerungen und auch einigekomplett ausgelassene Updates. Huaweibrachte die kleineren Windows-Phone-8-Updates nur zögerlich und das große auf8.1 gar nicht, fällt also wie bei Android ne-gativ auf. HTC hat sein billiges WindowsPhone 8S ebenfalls nicht mehr auf 8.1 ak-tualisiert. Windows 10 soll angeblich auffast alle WP8-Geräte kommen. Ausnahmenkönnte es aber bei Geräten mit nur 512MByte RAM und nur 4 GByte internemSpeicher geben.
Liefert der Hersteller kein Update, gibtes manchmal einen Ausweg: Wer sich beiMicrosofts Preview-Programm registriert,kann Beta-Versionen von Updates herun-terladen. Diese enthalten nicht alle Funk-tionen; möglicherweise erlischt auch dieHersteller-Garantie. Immerhin geht die In-stallation einfacher als bei Android dasAufspielen eines Custom-ROM. (cwo) c
Android-Überblick l Updates
12 c’t Android 2016
AndroiAndroidd--VVersionenersionen
Von den 2011 bis 2013 in Deutschland herausgebrachtenSmartphones und Tablets laufen die meisten mittlerweile mit einer hoffnungslos veralteten Android-Version.
Acer Asus
Google HTC
Huawei Lenovo
LG Motorola
Samsung Sony
Stand: 10. 7. 2015
9Android4.1–4.3
6ältere
Versionen 18Geräte
3Android
4.45
Android4.4
1Android4.4
1Android
4.4
10Android4.1–4.3
2ältere
Versionen
17Geräte
2Android4.1–4.3
5Android5.0–5.1
2Android5.0–5.1
1Android5.0–5.1
2Android5.0–5.1
4Android5.0–5.1
1Android5.0–5.1
7Geräte
9Android4.1–4.3
14ältere
Versionen
26Geräte
12Android4.1–4.3
13ältere
Versionen
26Geräte
5Android4.1–4.3
7ältere
Version
15Geräte
3Android
4.4
2Android
4.4
4Android
4.4
7Android4.1–4.3
14ältere
Versionen
26Geräte
2Android4.1–4.311
ältereVersionen
16Geräte
12ältere
Versionen
8Android
4.433Geräte
11Android4.1–4.3
13Android4.1–4.3
17ältere
Versionen
34Geräte
www.ct.de/cs1601010
T agelange Laufzeiten, strahlendhelle Anzeige mit exorbitanterAuf lösung und High-End-Prozes-sor. Die eingebaute Kamera sollte
die Kompaktknipse im Urlaub ersetzen.Und letztendlich sollte das Ganze ineinem ansehnlichen Gehäuse verpackt
sein, das den Wert der Hardware auchnach außen trägt. Für die Job-Ausschrei-bung des allzwecktauglichen Premium-Smartphones hat fast jeder Handy-Her-steller einen Bewerber in petto, dessenAusstattung keine Wünsche offen lässt.Die Luxusklasse ist nicht die preiswer -
teste, doch bringen die Gönn-dir-mal-etwas-Geräte genug Leistungsreservenmit, um nicht nach kürzester Zeit wiederersetzt werden zu müssen.
Paradebeispiel für die High-End-Gat-tung ist das Samsung Galaxy S6 mit Spit-zen-Hardware, die für fast jede Anwen-
14 c’t Android 2016
Hannes A. Czerulla
High-End-Smartphones im TestDas alte Handy ist zu alt, zu lahm, zu kaputt und der Akku ständig leer – es muss ein modernesSmartphone her. Das soll fürs Fotografieren genauso gut gerüstet sein wie fürs Surfen, Spielenund alles andere. Die aktuellen Android-Spitzenmodelle erfüllen diese Wünsche ab 270 Euro mitden schärfsten Displays, Top-Kameras und großen Akkus.