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/18 documentation Hüseyin Karakaya tel mobile e-mail Hildebrandt Str. 13 – 15 40215 Düsseldorf Germany +49211 24 851 884 +49157 55 864 393 [email protected] Hueseyin-karakaya.de

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The Future as a Monument of Absence or the war of fictionality

9/2015 Urbane Künste RuhrRecherche–basiertes Projekt in der Essener Nordstadtüber "Ideen und Vorstellungen von Gemeinschaft“

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Sahms Laden

Altenessen. Ein kleiner Laden an der AltenessenerStraße, an dem verlassenen Teil. Ein Herr um die 60führt hier einen Ort, an dem die Vergangenheit, dieGegenwart und die Zukunft ineinander fallen, ähnlicheinem Spiegel, in dem Zeit und Raum sich zu verbiegenbeginnen und wir selbst uns nicht mehr sicher sind, wound wer wir gewesen sind bevor wir diesen Ort betre-ten haben.Wie sind wir hierhergekommen? Wie war mein Name?Hatte ich je einen Namen?Und wenn wir es geschafft haben, so versunken undverloren den Blick aus diesem widerhalllosen Spiegelzurückzuholen, schauen wir die Dinge an, die hier nurfür uns angesammelt warten. Türschlösser der Türender Umgebung mit den heute nicht mehr gebräuchli-chen großen alten Schlüsseln. Wie in meiner eigenenKindheit, der Schlüssel brauchte die ganze Kraft meinerkleinen Kinderhände, um diesen aus dunkelblau schim-mernden geschmiedeten Eisen zu halten. Kleine Spezi-alwerkzeuge aus dem Beginn der industriellenRevolution des Ruhrgebietes, deren ursprünglichenZweck ich nicht mehr erahnen kann, liegen nebenHandy- und Elektronikteilen, Fahrrädern, Schuhen, Klei-dung und weiteren Dingen aus der Umgebung um Al-tenessen. Alles ist in einer Dichte und einer eigenenGesetzmäßigkeit folgend bis an die Decke gepackt undjeder mögliche Ort dieser Ordnung scheint besetztworden zu sein mit einer Art von Andacht und einemRitus. Durch einen Tausch mit dem Wächter, demHändler, kann ein neues Objekt an diesen Ort hinzuge-fügt oder ihm entnommen werden. Als ich das erste Malden Laden betrat sah ich leibhaftig einem solchenTausch zu, zwischen einer älteren Frau und diesem ei-genwilligen Wächter, der nicht aus dieser Welt zu seinscheint. Er trägt weiße Gummihandschuhe, die an denSpitzen abgewetzt sind, sodass die Fingerkuppen zusehen sind. Seine Aussprache verriet eine Herkunft auseiner Region dieser Welt, die als Synonym für den Ortdes Kriegs geworden ist. Aus der Blüte einer der libe-ralsten Regionen der islamischen Welt der 40er Jahreist ein Ort der Vorboten der radikalsten Mythologie /Ideologie, der der Zerstörung, gewachsen bis vor dieTüren und in das Haus des sogenannten Westens. DerWächter des Ladens fragt mich mit einer ruhigenStimme:Wie ist dein Name? Was suchst du? Kann ich dir be-

The Future as a Monument of Absence or the war of fictionality

9/2015 Urbane Künste RuhrRecherche–basiertes Projekt in der Essener Nordstadtüber "Ideen und Vorstellungen von Gemeinschaft“

T h e

F u t u r e

a s a

M o n u m e n t

o f

A b s e n c e

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t h e w a r

o f

f i c t i o n a lt y

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The Future as a Monument of Absence or the war of fictionality

9/2015 Urbane Künste RuhrRecherche–basiertes Projekt in der Essener Nordstadtüber "Ideen und Vorstellungen von Gemeinschaft“

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hilflich sein?Mein Name ist Hüseyin. Etwas verlegen beginne ich vonmeiner Absicht zu sprechen, dass ich an diesen Ort ge-kommen sei um über ihre Bewohner einiges in Erfah-rung zu bringen. Ich erzähle ihm von meinem Vorhaben,hier eine Arbeit zu machen und dassdiese etwas mit Kunst und den industriellen Umwälzun-gen im Ruhrgebiet zu tun hätte. Um seinen unverständli-chen Gesichtsausdruck etwas aufzulösen, versuche ichein Vergleich zu finden, es sei eine Art von Religionoder Ritual, führe ich aus. Denn ich vermutete, dassmein Gegenüber einer ernsthaften religiösen Sehnsuchtbzw. einem Ritus sein Leben geopfert hat. An seinemLaden hängt zeitweise ein selbst geschriebenes kleinesSchildchen mit langsamer kindhafter Schrift, ähnlich derSchrift meines Vaters, der das Schreiben spät gelernthatte, da die Schulpflicht in der kargen Bergregion erstin seiner Generation eingeführt wurde, er aber schonmit 13 Jahren in einer fernen Stadt arbeiten musste.„Ich bin in 2 Minuten wieder da“ steht auf diesemSchildchen. Nicht dass er diesen eigenwilligen Ort ver-lässt um an einem anderen Ort seinem Ritus oder einerAufgabe zu folgen, nein, er schließt die Tür von innen zu um am Tag fünfmal zu beten. Und da gerade der Fas-tenmonat des Ramadan begonnen hat, betet er auchdie Nacht durch. Seine etwas schlaflos wirkendenAugen verraten die eigenwilligen Dinge, die hier vorsich gehen. Also, fragt er mich und nimmt beiläufig einkleines Stück Papier und beginnt mit ruhiger Handetwas zu zeichnen, wenn ich so was wie Kunst mache,ob ich denn auch was von Elektronik verstehe. Ich er-zähle ihm von meinem Interesse, so jedes elektronischaussehende Ding mit einer Neugier zu öffnen um danndarin zu sehen, dass nichts zu sehen ist als ein Laby-rinth, in dem kleinste elektrische Spannungen fließen. Er bringt mir eine Kiste von Leuchtdioden und führtmich zu einem über der Tür hängenden Bild. Er fährtfort, ob ich denn so was machen könnte mit denLeuchtdioden. Ich erkundigte mich, was auf dieser Plas-tikvergoldung denn stehe. Er zeigte mir einen kleinerenTeil davon, wie eine Linie, die aufsteigt um eine Beuleanzudeuten. Dass dieses Allah bedeute und die ande-ren Texte aus dem Heiligen Buch entnommene Surenseien. Ich gehe auf diesen Tausch / Auftrag ein. Kunstsei so etwas Ähnliches wie eine Religion, in der manetwas nachfolgt, das man selber nicht zu erkennen ver-mag. Die merkwürdige Lebensweise, die ich einge-schlagen habe, sei aus diesem Grunde die seiner garnicht unähnlich. Er nickt zustimmend, dabei gibt er mir

Alitraff ich im Gutavs ParkIch sah wie er kinder durch dehn Park scheuchte, erst einvenig verwunder über die Dri-linstructer art bis ich die Aug der Kinder sah , mit dehn er Arbeitet.Ich sah darin ein selten anlitz von teifer Achtung und glück das ein Erwacksner ihmziel und wege zu diesen zielen schrit für schrit unterstützte. Er zeigt dehn kindern inkonkreten kliene dingen was es beduete achtung vor sich selbst und andren zu habenin dehm sie ihre eigen grenzen und wücnsche kennenlernenich werde ihn in seiner Kamsport schule beuchen.

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9/2015 Urbane Künste RuhrRecherche–basiertes Projekt in der Essener Nordstadtüber "Ideen und Vorstellungen von Gemeinschaft“

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das kleine Blatt Papier, auf dem er die ganze Zeit auf-merksam gezeichnet hat und sagt: Das ist dein Name inder Schriftmeiner Sprache. Nun werde ich für diesen eigenwilligenHerrn, für seinen kleinen Laden des Tausches, eineSchrifttafel herstellen. Für seinen Laden, der seinemRitus und angesichts seiner Vorstellung von dem Endeder Welt da draußen Sicherheit bietet. Da draußen istdie Welt eine nicht leicht Einzuordnende, eine, die an-deren Riten verfallen ist als den seinen. Doch scheinenauch da draußen viele der hier neu Angekommenen denWeg in seinen Laden zu finden, von kleinen Kindern, dieeine Schraube für ihr Fahrrad kaufen bis zu der Dame,die ihren Schmuck an den eigenwilligen Herren zu ver-kaufen versucht. So beginnt für mich und das verehrtePublikum, das diesen kleinen Text liest, der Einstig ineine Welt, die verborgen scheint und von der wir nurhier und da ihre Zeichen sehen. Diese werden in regel-mäßigen Abständen an diesem Ort veröffentlicht.

Hüseyin Karakaya9.7.2015

altenessen statdtbücherei, eine Wand ist volgehängt von einer Gruppe von Bilder in dehn diefiguren keine geischter haben, sie wirken Subjektlos in einem zustand der Tarnung. Der Hin-tergrund und der Vordergrun sind als eine art Maske über die welt gezogen. in diesem zenarioumarmt sich ein Parr, das merkwürdigerweiser wandlen zwischen einem miitärischen undeinem Zivielen zustand

ein trensferraum zwischen dehm vorstelbaren aufgeschüttet aug schechte auf gruben .Aus diesen nicht mehr sichtbaren grruben ist der hall , der widerhaaaal aus einem ver-gangen zeit existent. Wie geister die man verdrengt aus der erinerung nesetenz sie unswen wir schlafen gehn. sieflüstern uns gesichten ins Ohr , wie grandios diese zeitendoch waren und die gegenwart sei eine Katastrofe in der es sich nicht lohnt sich einzu-reichten . Diese geistern haben Obst beume sprisen lassen damit nihmant erkent wel-cher absihct sie verfolgen. Die neu angekommen essen von diesen Früchten undbekommen nun wen sie sich schlafen legen von diesen erehlungen bilder eingegebenund wn sie wieder Wach sind erkenen sie nicht mher ihr altes lehben und sie werdenverfalen in einer sehnsucht nach dieser alten so rumreichen zeit und sie beginen desreale nicht mehr zu erkenn nach und nach schiben sich die geister in diesen Spalt bissie ganz in dieseer vergangen zeit lebne nur manchmal wen es in dehm Park geregnethat und sich fützen bilden und sie sich zufällig in diese wasser spigeln erkennen sie dassie einer Krankheit vefallen sind den ihr gesicht erkennen sie nicht mehr da ist eineandre Person das nun ihren Platz eingenommen hat und sich eingerichtet hat in diesemParkt des Unterbewusten vom damls

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S A C R É

12.9.2013 21:30-24:00video documentation of a ritual, Istanbulan intervention or a ritual work, that can be taken out by any person for him or herselfS A C R É refers to something holy, that we are not allowed to name, otherwise it would lose itsholy status and would become mundane. Hüseyin Karakaya scratches a hole into one of the wallson the terrace to speak a word into it. Then the hole gets filled again.

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S A C R É

12–9–2013 21:30–24:00video documentation of a ritual, Istanbulan intervention or a ritual work, that can be taken out by any person for him or herselfS A C R É refers to something holy, that we are not allowed to name, otherwise it would loseits holy status and would become mundane. Hüseyin Karakaya scratches a hole into one ofthe walls on the terrace to speak a word into it. Then the hole gets filled again.

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IMAGO

9–2012in collaboration withAlexandra Wolffinstallationmaterials: cathode ray tube (CRT) monitor / oil / moving image

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IMAGO

9–2012in collaboration withAlexandra Wolffinstallationmaterials: cathode ray tube (CRT) monitor / oil / moving image

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E N D 12.10.2012Site-specific Workthe work deals with the question, in wich way shit has a central significance for the understanding of economics.Institut für skulpturelle Peripherie/ DüsseldorfSound /Mixed Media

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E N D 12.10.2012Site-specific Workthe work deals with the question, in wich way shit has a central significance for the understanding of economics.Institut für skulpturelle Peripherie/ DüsseldorfSound /Mixed Media

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E N D 12.10.2012Site-specific Workthe work deals with the question, in wich way shit has a central significance for the understanding of economics.Institut für skulpturelle Peripherie/ DüsseldorfSound /Mixed Media

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Pohle 2

9/2011 Alternativa International Contemporary Visual Art Festival / Wyspa Institute of Art Gdańsk /Estrangement is curated by Aneta Szylak and Hiwa K.Materials: refrigerator (working) / books from Mönchengladbach & archive footage of theGdańsk Shipyard / lashings(4000kg pull) / broken beer bottles, beer smell (labels "strong","harder" 7% alcohol, mostly drunken by the poor & workers in Poland )

The title of this installation relates to an ins-

cription made by hand on the metal door of a

boiler room in a house at 13 Rathaus Street

13 in Monchengladbach. With a yellow crayon

somebody wrote Pohle with an 'h'. In a 'bet-

ter' district I found two boxes full of books. In

Mönchengladbach they throw out waste paper

once a month. Based on the books contained

in these boxes I imagined a Pole who came to

Germany to study medicine and now gives his

ainly Polish - books away to waste paper. It

was an accidental find and yet, for me, it

constituted an important step towards an ana-

lysis of the city atmosphere and exhibition

rooms. The rooms I came-upon inthe exhibi-

tion space were squalid and littered. And I was

convinced that I would find traces of this at-

mosphere in many places of tbe city. I found a

fridge in front of the Abteiberg Museum (a

high one, with'a freezer), also put out on the

street, to be scrapped. Iwas dejected by the

fact that there was still some foodstuff in the

fridge. Slowly, thanks to these materials found

on . .the street and a specific·status of

the rooms, the installation developed into an

exhibition site.

Hüseyin Karakaya

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Pohle 2

9/2011 Alternativa International Contemporary Visual Art Festival / Wyspa Institute of Art Gdańsk /Estrangement is curated by Aneta Szylak and Hiwa K.Materials: refrigerator (working) / books from Mönchengladbach & archive footage of theGdańsk Shipyard / lashings(4000kg pull) / broken beer bottles, beer smell (labels "strong","harder" 7% alcohol, mostly drunken by the poor & workers in Poland )

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The garden of Ignatius of Loyola

8/2011 Site-specific Work in the garden of the villa Villa Karl Marx / Viersen / GermanyI painted all the apples on all apple trees in the garden of the Villa with a black lacquer finish.The Villa of the industrial tanner was transfered to the Catholic Church after the Second World War.The Villa was used as retreat house in the spirit of St. Ignatius of Loyola's spiritual exercises.

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The garden of Ignatius of Loyola

8/2011 Site-specific Work in the garden of the villa Villa Karl Marx / Viersen / GermanyI painted all the apples on all apple trees in the garden of the Villa with a black lacquer finish.The Villa of the industrial tanner was transfered to the Catholic Church after the Second World War.The Villa was used as retreat house in the spirit of St. Ignatius of Loyola's spiritual exercises.

Die ehemalige Villa des Lederfa-brikanten Karl Marx wurde 1921nach Plänen des bekanntenMönchengladbacher ArchitektenRobert Neuhaus erbaut. 1950wurde das Anwesen von seinendamaligen Besitzern, den Ge-schwistern Rath, an das BistumAachen veräußert, jedoch erst1957 von Besatzungseinrichtun-gen geräumt und anschließendzum Exerzitienhaus des BistumsAachen ("Remigiushaus") umge-nutzt und erweitert.

Ignatius von Loyola`s geistliche Übungen sind der Gründungstext desJesuiten Orden. Ignatius, der sich nach ruhmreicher Kriegskunst als Rittereine schwere Kriegsverletzung zuzog, wendete sich dem Lesen vonRitterromanen zu und fand in den Texten „die Leiden Jesu“ sein religiösesErweckungserlebnis. Keine andere Waffe wird mehr Seelen für diekatholische Kirche retten. Er sieht sich als die gewaltigste Waffe derkatholischen Kirche und stellt diese unter die Dienste des Papstes, dem erdirekt untergeordnet ist. In dem Jesuitenorden entwickelt Ignatiusbesondere strategisch-pragmatische Techniken, um die Seelen durch dieTaufe vor dem Höllenfeuer zu retten, insbesondere gelingt es ihm nachChina und nach Japan vorzudringen, was vor ihm keinem anderen Ordengelang. Er bedient sich dazu, daß seine Ordensmitglieder die Kultur unddie Sprache der zu erobernden Objekte erlernen. Hierzu bieten sie demChinesischen Kaiser ihre ausgeprägten geografischen Wissenschaften an.Sie halfen dem Kaiser eine genaue Kartografie seines Reiches zuerstellen. Den Jesuitenorden zeichnet ein besonderes Interesse für dieEntwicklung und Förderung von wissenschaftlichen Arbeiten aus. Auf siegeht die Gründung der heutigen Gymnasien und der Kaderschmiedeneiner ganzen Heerschar von brillanten Wissenschaftlern bis in unsereZeiten zurück. Das Herz des Jesuitenordens bilden die Exerzitien. Diesesind Anleitungen in geistigem Rückzug, um die Leiden Jesu in praktischenÜbungen nachzuvollziehen. Ignatius selbst praktizierte brutale BußeÜbungen. Er spricht von speziellen Techniken mit dem Seil, um denKörper so der Buße zu unterwerfen, ohne daß er daran den Lebenshauchverliert. Die Exerzitien Übungen unserer Zeit sind inzwischen modern. DieGegenwartsbezogenheit geht auf den Pragmatismus des Ignatius zurück,in dem er im Ordensmanifest ausführlich die Weiterentwicklung undAnpassung an die Gegenwart fest schreibt. Die goldene Zeit der Jesuitenreicht vom 14.-16. Jhr.

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The garden of Ignatius of Loyola

8/2011 Site-specific Work in the garden of the villa Villa Karl Marx / Viersen / GermanyI painted all the apples on all apple trees in the garden of the Villa with a black lacquer finish.The Villa of the industrial tanner was transfered to the Catholic Church after the Second World War.The Villa was used as retreat house in the spirit of St. Ignatius of Loyola's spiritual exercises.

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Die Ebstorfer Weltkarte war eine mittelalterlicheWeltkarte von ca. 3,57m Durchmesser auf 30 zu-sammengenähten Pergamentblättern mit Jerusalemals Mittelpunkt. Mit mehr als 2.300 Text- und Bild-einträgen war sie nach derzeitigem Kenntnisstanddie größte und umfangreichste mappa mundi (Welt-karte) aus dem Mittelalter. Sie verbrannte 1943, er-halten sind Reproduktionen, die das Original jedochnicht vollständig wiedergeben können. In ihr ist dergeografische Ort des Paradieses eingezeichnet di-rekt rechts neben Jesu Haupt. Die Hölle liegt überder rechten Hand Jesu, direkt neben dem Monster-volk (Alexander Sage) „Gog und Magog“. Sie ver-mittelt eine Vorstellung wie im 13. Jhr diegeografisch theologische Weltwahrnehmung war. Solag im Zentrum Jerusalem und alles Geografischewar aus Leib Jesu entsprungen. In der nach Ostenausgerichteten Karte sieht man den Kopf im Westen,im Osten die Füße, im Norden die linke Hand unddie rechte Hand im Süden. In meiner Arbeit für denGarten des Ignatius des Exerzitienzentrums habe icheinen Weltentwurf des 13. Jhr. mit geographischenZuordnungen, die ich aus der Ebersdorfer Weltkarteentnommen habe, rekonstruiert. Ausden Schriftendes Ignatius und der gegenwärtigen Nutzung desGebäudes habe ich einen Entwurf des Paradiesesoder Ordnungen on Bedeutungen von Weltvorstel-lungen begründet, um mich mit der unbewusst ge-prägten Kultur des vom religiösen Kapital geprägtenOrdnungssystems auseinanderzusetzen. Ich fanddafür ideale Bedingungen, einen industriellen Ger-ber, der Karl Marx heißt und eine Villa aus einer öko-nomisch prächtigen Zeit, die nun einem industriellenVerfall und Armut ausgesetzt ist. Ich fand beinaheeine Abbildung von Konzeptionen von Weltordnungdie in den Grundmodellen der modernen ökonomi-schen Marktmechanismen festgeschrieben scheint.So habe ich einen paradiesartigen Garten vorgefun-den, eingezäunt von religiösen Mauern, belebt vonFüchsen, Fasanen und anderen Vögeln. Außerhalbder Mauer ist das Gelände in der gegenwärtigenprekären wirtschaftlichen Situation umrankt von Sozi-albauten. Ich habe mit kleinen Eingriffen die Deu-tungsebenen des Ortes befragt, die Äpfel derBäume geschwärzt, im Zentrum des Gartens einegroßen Kreis um eine Nusshecke als Mitte des Uni-versums definiert, “Jerusalem“ nach christlicherWeltleseart. Ich fand metapherartig die Grundfunk-tionen der Erschaffung von„Mehrwert“.

„Vertreibungaus demParadies“,Giovanni diPaolo (1445)

Die EbstorferWeltkarte1212

Aschura /Selbstgeißelungen währendderschiitischenPassionsfeiern

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The garden of Ignatius of Loyola

8/2011 Site-specific Work in the garden of the villa Villa Karl Marx / Viersen / GermanyI painted all the apples on all apple trees in the garden of the Villa with a black lacquer finish.The Villa of the industrial tanner was transfered to the Catholic Church after the Second WorldWar. The Villa was used as retreat house in the spirit of St. Ignatius of Loyola's spiritual exercises.

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20Le Stade Du Miroir / 2009 / Fevziye / Mugla / Turkey / mini DV / 35

The Invisible Hand / 2009 / Istanbul / Turkey / mini DV / 12:12 min

Site Through Site / 2009 / Istanbul/Turkey / mini DV 15 min

Deli Dance / 2008 / Istanbul / Turkey / mini DV / 2:12 minBooks of Para Stigma 1 " Pohle" / Mai 2006 / Mönchengladbach / Rathaus Str. 13 / mini DV 13:29 min

Video / Moving image Works

Jacob's Dream / 2012 / Istanbul / Turkey / mini DV / 9:39 min

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Photographic works

36 mm / Small film21

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Photographic works / 36 mm / Small filmfrom the series – Ruhumuzda var 2008 / Turkey

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Photographic works / 36 mm / Small filmfrom the series – Ruhumuzda var 2008

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Artist–Curatorial projects

7/2010 Sommer Rundgang 2010 / Kunstakademie Düsseldorf Matter, form and force or reflexive platform about the importance of an institutional apparatus for pro-

duction of art or matter, form and power of the sovereign. / Participating Artists: Marcus Vater( Lon-

don ),Projekt NOORDKAAP,Jan Kryszons / Katja Diallo ) ( Dordrecht NL),Sabine Hagmann Zürich /

London ( ARTSCHOOL/UK),Thomas Neumann( DS ),Rahel Rabar, Haure Madjid Ds, Rachel Gubari,

Rozhgar Mahmood,Azar Othman, Rebeen Majeed, Sherko Abbas Sulemanya,IRQ

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Artist–Curatorial projects9/2010Sense of Place-Construct of OtherGelsenkirchen / Germany Artist-curatorial Project by Hüseyin Karakaya Participating Artists: Suat Ögüt / Istanbul, Ilke Yilmaz / Istanbul, Hüseyin Karakaya / Düsseldorf

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C V

Hüseyin Karakaya

20.12.1969 Konakpinar/ Türkei

Exhibitions / Projects (selection)

3/2018 On Kawara - one million years (past+future)

performance (reading zusamen mit Alexandra Wolff),

Kunsthalle Düsseldorf / Konrad Fischer Galerie

(2017 Venedig-Biennal,Guggenheim Museum New York, Musée d'Art moderne Paris, documenta,GalerieDavid Zwirner NewYork )

9/2018 FLYING LETTERS / Maebashi Japan Renga-gura / art & culture Mikawa-chou, Maebashi, Gunma, 371-0015, Japan3/2018 Flugblätter / Pictura in Dordrecht a Projekt by Birgit Jensen

10/2015 The / Future as Monument of Absence or the war of fictionality / Urbane Künste Ruhr

11/2014 Kunstfilmtage Düsseldorf – installation IMAGOhttp://www.kunstfilmtage.de

9/2013 S A C R É 12.9.2013 21:30-24:00video documentation of a ritual, Istanbulan intervention or a ritual work, that can be taken out by any personfor him or herself S A C R É refers to something holy, that we are not allowed to name, otherwise it wouldlose its holy status and would become mundane. Hüseyin Karakaya scratches a hole into one of the wallsonthe terrace to speak a word into it. Then the hole gets filled again.

12.10.2012 E N DSite-specific Workthe work deals with the question, in wich way shit has a central significance for the under-standing of economics. Institut für skulpturelle Peripherie/ Düsseldorf Sound /Mixed Media

9/2012 IMAGOin collaboration with Alexandra Wolff installation materials: cathode ray tube (CRT) monitor / oil / movingimage

5/2012 Holidays in Greece, a performative installation that will take part in May 2012 in Berlin

10/2011 "APOGEE - a compilation of solitude, ecology and recreation" (catalogue)

5-9/2011 Alternativa International Contemporary Visual Art Festival / Wyspa Institute of Art Gdańsk (cata-logue) Estrangement is curated by Aneta Szylak and Hiwa K. With Maryam Jafri, Hiwa K, Hüseyin Karakaya, Sener Ozmen, Joanna Rajkowska, Maureen Connor, KökenErgun, Grzegorz Klaman, Joanna Malinowska, Ekta Mittal & Yashaswini Raghunandan, Ines Moreira, PilviTakala, Zorka Wollny & Anna Szwajgier, Mariusz Waras, Artur Żmijewski a.o

8/2011 „The garden of Ignatius of Loyola“ ( site-specific work in the garden of the villa ) Villa Karl Marx / Viersen / Germany

Art Academy Düsseldorf 1997 – 2002

University of Applied Sciences and Arts Münster graduate social worker 1991–1996

26tel

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Hildebrandt Str. 13 – 15

40215 Düsseldorf

Germany

+49211 24 851 884

+490157 55 864 393

[email protected]

Hueseyin-karakaya.de

Page 27: +49211 24 851 884 Hüseyin Karakaya +49157 55 864 393 mobile · Gdańsk Shipyard / lashings(4000kg pull) / broken beer bottles, beer smell (labels "strong", "harder" 7% alcohol, mostly

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4/2010 Estrangement Panel Discussion// The Showroom, London

7/2010 Curatorial Projekt Sommer Rundgang Kunstakademie Düsseldorf Matter, form and force or reflexive platform about the importance of an institutional apparatus for production of artor matter, form and power of the sovereign.Artists /Marcus Vater( London )/ Projekt NOORDKAAP Jan Kryszons / Katja Diallo ) ( Dordrecht NL) / SabineHagmann Zürich / London ( ARTSCHOOL/UK) / Thomas Neuman( DS ) / Rahel Rabar, Haure Madjid Ds ,Ra-chel Gubari, Rozhgar Mahmood, Azar Othman, Rebeen Majeed, Sherko Abbas Sulemanya,IRQ

5/2010 Limits of Control oder Die Gnadenlose Stadt : Istanbul (catalogue) Artist-lectures Malkasten / WG Düsseldorfa project of Marcus Ambach & Birgit Jensen

9/2010 "Sense of Place-Construct of Other" (catalogue) Gelsenkirchen / Germany Artist-curatorial Projekt by Hüseyin Karakya Artists: Suat Ögüt / Istanbul /Ilke Yılmaz / Istanbul / HüseyinKarakaya / Düsseldorf

7/2009 NÜANS Projekt Sommer Akademie Uni Köln(Alexander Wissel / Lucy Harvey /Anna Heidenhain/Hü-seyin Karakaya / Alexandra Wolff/Martina Klein/Elmar Hermann /Rick Barnocky /Maki Umehara / Vera Lossau

2/2009 Borderland-Graenzegänger-SinirlarötesiZeitungs-Projekt, kuratiert von Carina Randlov /Dänemark-Berlin–Istanbul,Künstler: Ceren Oykut(TR), ExtraStruggle(TR), Lise Harlev(DK/Berlin), UlrikeMohr(D), Peter Nansen Scherfig(DK/Berlin), Al Masson(FR/DK),Hüseyin Karakaya(TR/DE) ,Superpool(Gregers Tang Thomsen & Selva Gürdogan(TR/DK)),Nalan Yirtmac(TR)

12/2008 "Wo Sprache scheitert, eine Stimme zu finden", Adel Abidin, Andreas Herzau, Hüseyin Karakaya. In-stallation „ Katastrofa Tunguska /Fotografien „Öbür Dünya“ /Wandarbeit„Parasit“/ Video-Insellation „Aydin App.“,Köln Galerie Dagmar Schmidla.

9/2008 „Türkische Wirklichkeiten“ Fotografie Forum, Frankfurt (catalogue) curated by P. Celina Lunsford / Necmi Sönmezparticipating artists: Murat Germen, Ferhat Özgür,Ahmet Polat, Hüseyin Karakaya ua.

2006 Stigma1“pohle”site-specific work, Mönchengladbach, Rathaus Str. 13.

2005 Project „Sulemanya“ Iraq, a Project of Art Laboratory Haure Madjid,Düsseldorf/Sirwan Can,Berlin Guests Ingo Meller, Leipzig/ Friedhelm Mennekes, Köln /Hüseyin Karakaya Düsseldorf-Istanbul

2005 Site Magazin Nr. 8 (Muster, ein Projekt von M. Karstieß / Düsseldorf)

2004 “Das erinnerte Haus” Symposium, Folkwangmuseum Essen, (catalogue) curated by Dr. Necmi Sönmez / Artist / Jan Albers / Parastou Fourouhar / Hüseyin Karakaya / Neringa Naujokaite/ Susa Templin / Nasan Tur / Jerry Zeniuk ao.

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