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1 Themen dieser Ausgabe: pHakten Newsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker 2. Quartal 2014 April 2014 Verwirrung um das Cholesterin: Von Eiern und Statinen 2 Schokolade:erst durch Mikroben gesund 4 ADHS – ein fehlerhaftes Paradigma 5 Todesopfer durch Medikamente, Vitamine und Kriege - ein Vergleich 6 Vitaminzusätze machen dick 7 Das Rezept dees Monats: Drei Säfte gegen Gelenkschmerzen 8 Pestizide und Parkinson 9 Mai 2014 Die Fabrikation des Wahnsinns: Die Pseudowissenschaft der modernen Psychiatrie 10 Das Rezeptc des Monats:Grüne Smoothies zum Ausprobieren 17 Honig gegen Antibiotikaresistenzen 18 Juni 2014 Krill Öl: Das revolutionäre „gute“ Fett, das die Gesundheit von Herz, Gehirn, Knochen und Gelenken fördert 20 Rheumatoide Arthritis: Chinesisches Heilmittel hält Vergleich mit Methotrexat stand 22 Stress in der Krankenpflege kostet Patienten das Leben 23 Harvard Universität: Milchprodukte gehören NICHT zu einer gesunden Ernährung 24 Das Rezept des Monats: Auberginen-Curry 25 Enkel – gut fürs Gehirn 25

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1 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

Themen dieser Ausgabe:

pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

2. Quartal 2014

April 2014

Verwirrung um das Cholesterin: Von Eiern und Statinen    2Schokolade:erst durch Mikroben gesund 4

ADHS – ein fehlerhaftes Paradigma  5

Todesopfer durch Medikamente, Vitamine und Kriege - ein Vergleich  6Vitaminzusätze machen dick  7

Das Rezept dees Monats: Drei Säfte gegen Gelenkschmerzen  8

Pestizide und Parkinson  9

Mai 2014

Die Fabrikation des Wahnsinns: Die Pseudowissenschaft der modernen Psychiatrie 10

Das Rezeptc des Monats:Grüne Smoothies zum Ausprobieren 17

Honig gegen Antibiotikaresistenzen 18

Juni 2014

Krill Öl: Das revolutionäre „gute“ Fett, das die Gesundheit von Herz, Gehirn, Knochenund Gelenken fördert 20 Rheumatoide Arthritis: Chinesisches Heilmittel hält Vergleich mit Methotrexat stand 22Stress in der Krankenpflege kostet Patienten das Leben 23Harvard Universität: Milchprodukte gehören NICHT zu einer gesunden Ernährung 24Das Rezept des Monats: Auberginen-Curry 25Enkel – gut fürs Gehirn 25

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24Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

April 2014

Liebe Leser

Ich habe es schon früher gesagt und werde es wiedersagen: Klinische Studien sind nicht das, was sie zu seinvorgeben – zumindest immer dann nicht, wenn es umdie veröffentlichten Ergebnisse dieser Studien geht.

Letztes Jahr hat der „Kreuzritter der klinischen Trans-parenz”, Dr. Ben Goldacre in einem Artikel der New YorkTimes in klaren und einfachen Worten über die infamenTaktiken der Pharmaindustrie berichtet. Er sagte: Wirftman eine Münze wirft, und verbirgt das Ergebnis immerdann, wenn die „Zahl“ kommt, sieht es so aus, als obdas Ergebnis immer „Kopf“ wäre.

Und genau das ist es, was die Pharmaindustrie bei denmeisten ihrer Studien macht. Nach Dr. Goldacres Mei-nung berichtet Sie nur über die Hälfte ihrer Forschungs-arbeit … und ich kann Ihnen versichern, dass man inden nicht veröffentlichten Studien kaum gute Nachrich-ten findet.

Nur “Kopf”, niemals “Zahl”

Das Medikament Tamiflu dürfte den meisten der pHak-ten-Leser bekannt sein. Es handelt sich dabei um dasantiviral wirkende Mittel, das angeblich die Dauer einerGrippeinfektion verkürzen kann. Im Kielwasser der ge-fälschten Schweinegrippeepidemie haben sich zahlrei-che Regierungen, darunter auch Großbritannien und dieUSA für mehrere Milliarden mit Tamiflu eingedeckt.

Die Schweinegrippeepidemie stelle sich - wie bekannt- als Farce heraus. Aber was ist mit dem Tamiflu? Nun,2012 schrieb ein Tamiflu-Forscher  im British MedicalJournal (BMJ),  dass  alle  Länder,  die  ihre  Lager  mitTamiflu gefüllt hatten, ihr Geld zurückverlangen sollten.

Die Affäre Tamiflu hat von Anfang an zum Himmel ge-stunken. Zum einen haben zwei Ghostwriter zugege-ben, verschiedene Tamiflu-Studien „verfasst“ zu haben,in denen sie die Wahrheit verdreht und manipuliert hat-ten, um eine Tamiflu-Botschaft in ihre Arbeit einzubet-ten.

Sobald das ans Tageslicht gekommen war, nahmen sichrenommierte Wissenschaftler der Cochrane Collabo-ration ihre Analyse der veröffentlichten Tamiflu-Studiennoch einmal vor. Aber der Tamiflu-Hersteller Roche lehn-te es ab, alle verfügbaren Studien herauszurücken. Dasbrachte die Forscher des BMJ zu der Aussage, dassder Beleg für die Wirksamkeit von Tamiflu so lange fehlt,bis Roche alle Daten freigegeben hat.

Denn in den 1990er Jahren hatte Roche mindestens 8Studien über Tamiflu bestellt (und auch bezahlt). Undals sie die Ergebnisse dieser Studien erhielten, schlos-sen sie diese in einen großen Panzerschrank – ein pas-sendes Beispiel für Dr. Goldacres Metapher vom Spielum Kopf und Zahl.

Jetzt erst und durch ständig steigenden Druck veranlassterlaubte Roche einer Expertengruppe einen Blick aufdie  weggeschlossenen  Studienergebnisse. Und  wasdiese  Experten  da  herausfanden,  war  vielleicht  einSchock – aber weiß Gott keine Überraschung:

- Tamiflu reduziert nicht die Wahrscheinlichkeit, dassein mit dem Grippevirus Infizierter zusätzlicheernste Komplikationen entwickelt,

- Bei älteren und kranken Personen, die ein erhöhtesKomplikationsrisiko haben, war das Tamifluunwirksam

Was würde die Öffentlichkeit mehr erfahren, wenn  manden Druck auf Roche noch weiter erhöhen würde?

Wenn ich solche Dinge lese, kann ich nur noch meinenKopf  schütteln  –  bei Ausbruch  der  so  genanntenSchweinegrippe-Epidemie 2009 haben wir mehrfach vorden Gefahren von Tamiflu und der Tatsache gewarnt,dass dieses Medikament niemals richtig getestet wor-den war. Damals hat man uns der Panikmache bezich-tigt.

5 Jahr später und die Wahrheit tröpfelt uns entgegen,wie aus einem undichten Wasserhahn. Und wissen Siewas? Es ist zu spät, jetzt noch etwas dagegen zu tun.Tamiflu hat seinen Schaden angerichtet. Zu den häufigauftretenden  Nebenwirkungen  dieses  Medikamentsgehören Übelkeit und Erbrechen (wie bei einer „richti-gen“ Grippe!)  Bei Kindern kann Tamiflu Krampfanfälle,Verwirrtheit und „anomales Verhalten“ auslösen.

Überraschender Weise ist Tamiflu immer noch auf demMarkt … und wenn Sie immer noch nicht glauben, waswir gesagt haben, dann können die BMJ-HerausgeberSie vielleicht überzeugen – weil sie keinen überzeugen-den  Grund  dafür  gefunden  haben,  dass  Sie  diesesMedikament einnehmen sollten.

Quellen„The news about Tamiflu: it doesn’t work“ David H. Newman, M.D.,Huffpost Healthy Living, www.huffingtonpost.comThe Truth About Tamiflu Is Slowly Coming Out, Daily Health e-Alert,

3. 03. 2014

Verwirrung um das Cholesterin: Von Eiernund Statinen

Was Ihnen Ihr Arzt nicht über Cholesterin berichtet

Mehr als 16 % der Bürger westlicher Länder leiden un-ter zu hohen Cholesterinwerten -wenn man sich an derDefinition - 240 mg/dl  - des amerikanischen Centersfor Disease Control and Prevention (CDC) eines erhöh-ten Cholesterinwerts orientiert. Bei 200 mg/dL beginntdie Grenze, sagen sie. . Diese erhöhten Cholesterin-werte, so die Behörden setzen die Menschen einemerhöhten Risiko eines Herzinfarkts aus, der Todesur-sache Nummer 1 in der westlichen Welt. Diese „Tatsa-che” treibt Millionen von Verbrauchern dazu, cholesterin-senkende Statine einzunehmen, um ihre Werre so nied-rig wie möglich zu halten.

Aber was wäre, wenn diese Tatsachen nicht stimmen?

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3 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

Wie einige Experten Vermuten werden Statine zu schnellund zu oft verordnet und könnte dazu Führen dass dieCholesterinwerte bei den Anwendern in einen gefähr-lich niedrigen Bereich gelangen.

Führen hohe Cholesterinwerte zu Herzinfarkten?

Tatsächlich ist das Cholesterin  - wie hier schon mehr-fach dargestellt - ein essentieller Stoff unseres Köpers,den  dieser  benutzt,  um  Zellmembranen,  Steroid-hormone, Vitamin D und die Gallensäuren herzustel-len, die er zur Fettverdauung benötigt. Unser Gehirnbraucht Cholesterin, um regelrecht zu funktionieren, wieauch das Immunsystem. Wenn eine Zelle beschädigtwird, braucht sie Cholesterin, um repariert werden zukönnen.

Die Überproduktion  von Cholesterin  ist  die  Reaktionunseres Körpers auf Entzündungen, um die Heilung undReparatur von Zellen zu unterstützen. Wenn Sie alsohohe Cholesterinwerte haben, sind vermutlich auch IhreEntzündungswerte erhöht. Darüber später mehr.

Viele Menschen sind der fälschlichen Vorstellung erle-gen, dass Cholesterin f etwas grundsätzlich schlechtesist, aber tatsächlich ist das Cholesterin gut für den Kör-per und unverzichtbar für unser Überleben. Unglückli-cherweise gilt  die  so  genannte  „Lipidhypothese“,  diebehauptet, dass Nahrungsmittel mit einem hohen Ge-halt an gesättigten Fettsäuren ihre Cholesterinwerte indie Höhe treiben,  wodurch Ihre Arterien verstopft undHerzinfarkte ausgelöst werden, in hohem Maße als wis-senschaftlich valide und hat dazu geführt, dass sich dieDesinformation über das Cholesterin in der Öffentlich-keit  ungestört  ausgebreitet  hat. Aber  eben  dieseLipidhypothese ist stark mit Fehlern behaftet.

In seinem Buch „The Cholesterol Myths“ erläutert derAutor, Uffe Ravnskov, MD, PhD , dass Ancel Keys, derdie  Untersuchungen  durchführte,  auf  denen  dieLipidhypothese basiert, handverlesene Daten verwen-dete, um seine These zu beweisen, dass Länder mitdem höchsten Konsum von tierischen Fetten, die höch-ste Häufung von Herz- und Kreislaufleiden aufweisen.

Wie Dr. Ravnskov zeigte, waren die Länder in KeysUntersuchung handverlesen und jene, die nichtzeigten, dass der Verzehr großer Mengen von  tieri-scher Fette zu einer Häufung von Herzinfarktenführen, wurden aus der Untersuchung ausgeschlos-sen, was zu verdrehten und falschen Informationenführte. Eine aktuelle Untersuchung kam sogar zu demErgebnis, dass es absolut keine Zusammenhängezwischen dem Verzehr gesättigter Fettsäuren (dieangeblich die Cholesterinwerte hochtreiben sollen)und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen. DieAutoren schreiben:

„Nach der klassischen Ernährung-Herz-Therapiebedingt eine hohe Zufuhr von gesättigte Fettsäurenund Cholesterin sowie eine geringe Zufuhr vonmehrfach ungesättigten Fettsäuren eine Erhöhungder Cholesterinwerte und des Risikos für koronareHerzerkrankungen (KHK).“

Dennoch konnten nur wenige Bevölkerungsstudienmit Ausnahme der Transfettsäuren und der Omega3-Fettsäuren einen Zusammenhang zwischenirgendwelchen Fetten aus der Nahrung belegen.

Die verfügbaren Beweise aus Kohortenstudien undrandomisierten Kontrolluntersuchungen sind unzu-verlässig und reichen nicht aus, um Urteile über diesubstantiellen Einflüsse der Nahrungsfette auf dasKHK-Risiko zu fällen. ... Es besteht vermutlich keindirekter Zusammenhang zwischen Fettzufuhr undKHK-Risiken.“

Bedeutet das, dass man wieder Eier essen kann?

Wenn Sie Eier bisher gemieden haben, weil sie fürch-ten,  dass  dadurch  Ihre  Cholesterinwerte  ansteigenkönnten, gibt es keinen Grund mehr,. weiter auf diesengesunden Proteinlieferanten zu verzichten. Denn zumeinen  ist  es nicht  der Verzehr  von Cholesterin  (odercholesterinreichen Nahrungsmitteln),  der  für  erhöhteCholesterinwerte verantwortlich ist. Nach Aussage desHarvard Health Letters  ist  es ein Mythos,  dass allesCholesterin aus den Eiern in Ihrem Blut und Ihren Ge-fäßen landet.

„Bei den meisten Menschen gelangt nur ein sehr gerin-ger Teil des Cholesterins aus der Nahrung bis in dasBlut,“ schreibt der Harvard Health Letter. Die einzigegrößere Untersuchung über die Auswirkungen des Eier-konsums  auf Herzerkrankungen  -  aber  nicht auf  dieCholesterinspiegel oder andere Marker - hat keine Zu-sammenhänge zwischen den beiden gefunden.

Eier sind zudem ein hervorragender Lieferant  für ge-sunde Nährstoffe, darunter Cholin, ein B-Vitamin, dashelfen könnte, Ihr Risiko für Herzerkrankungen, Krebs,Demenz und andere Leiden zu senken. Das Eigelb istzudem Lieferant der am besten verfügbaren Form vonLutein, einem gelblichen Karotenoid, das vor vielen Er-krankungen - vom Krebs zum grünen Star und von vder Makuladegeneration bis zum Altern  - schützen kann.

Ist es wahr, dass der Verzehr von Eiern zu einem Herz-infarkt führen kann? Nein,. auf keinen Fall! Die einzigeUntersuchung, die sich mit eine möglichen Verbindungzwischen Eiern und Herzinfarkten beschäftigt hat, fandkeine entsprechenden Hinweise.

Was ist nun tatsächlich ein hoher Cholesterinwert?

Dabei lassen die Indizien nicht nur erkennen, dass ge-sättigte Fette keine Herzerkrankungen  durch erhöhteCholesterinwerte auslösen, es gibt zudem erheblicheVerwirrung  darüber,  was  „erhöhte  Cholesterinwerte“überhaupt sind.

Die American Heart Association  meint dazu: „Etwa dieHälfte der amerikanischen Erwachsenen haben [Cho-lesterin-] Werte,m  die zu  hoch sind  (200 mg/dl  odermehr) und etwa jeder Fünfte US-Bürger hat Werte inder Hochrisiko-Zone (240 mg/dl oder höher.“

Die Biochemikerin und Lipidexpertin Mary Enig, PhDhingegen schreibt in der  Zeitschrift der Weston A. PriceFoundation:

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44Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

„Serumcholesterinspiegel zwischen 200 und 240 mg/dl sind normal. Diese Werte sind immer normalgewesen. Bei älteren Frauen sind auch Serum-cholesterinspiegel die weit über diesen Werten liegen,noch als normal anzusehen. Und es hat sich gezeigt,dass sie mit einer erhöhten Lebensspanne inVerbindung stehen.“

Seit 1984 sind in den USA und Westeuropa diese nor-malen Werte behandelt worden, als handele es sichum Hinweise auf eine bestehende aktuelle bzw. einezukünftige Erkrankung .

Das  bedeutet,  dass zahllose  US-Bürger oder  West-europäer unnötiger Weise cholesterinsenkende Medi-kamente einnehmen, weil sie glauben, ihre Cholesterin-werte wären gefährlich erhöht, obwohl das nicht der Fallist. Nach Meinung von Dr. Joseph Mercola sind „ ...dieGesamtcholesterinspiegel vollkommen wertlos zur Be-stimmung Ihres Herzinfarktrisikos, wenn sie nicht über330 mg/dl betragen.“

Statine: Schädigt das Allheilmittel der modernen Me-dizin ihre Gesundheit?

Cholesterinsenkende Medikament, als Statine bekannt,gehören zu dem am häufigsten verordneten Medika-menten. Sie erzielen ihre Wirkung durch die Blockadeeines  Enzyms,  das  unser  Körper  zur  Cholesterin-synthese benötigt. Neben der Senkung der Choleste-rinspiegel können diese Medikamente, zu denen Lipitor,Zocor, Mevacor, Pravachol, Crestor und andere gehö-ren,  auch dem  Körper helfen,  Cholesterin wieder  zuabsorbieren, das sich auf den Gefäßwänden abgesetzthat und so eine weitere Blockade der Arterien zu ver-hindern.

Aber obwohl diese Mittel  tatsächlich die Cholesterin-werte senken, bleibt die Frage, ob sie tatsächlich dasHerzinfarktrisikos verringern oder nicht.

So analysierte z, B. nach Informationen der ZeitschriftBusiness Week James M. Wright, ein Arzt und Profes-sor der Universität von British Columbia die Belege jah-relanger Statin-Studien und war überrascht, Daten vonPatienten zu finden, die Statine eingenommen hatten,obwohl bei  ihnen keine Anzeichen  für eine Herz undGefäßerkrankung vorlagen.

Er fand keine Vorteile bei Personen von 65 Jahren undmehr,  egal  wie  stark  ihre  Cholesterinwerte  gesenktworden waren und ebenfalls keinerlei Vorteile bei Frau-en jeden beliebigen Alters. Er beobachtete einen leich-ten Rückgang in der Zahl der Herzinfarkte bei Männernmittleren Alters, die Statine erhalten hatten. Aber selbstbei dieser Personengruppe kam es zu keiner allgemei-nen Verringerung der Gesamttodesfälle oder von Er-krankungen die einen Krankenhausaufenthalt erforder-ten  -  trotz  einer  Reduktion  des  „bösen“  Chole-sterins.“Viele Menschen nehmen etwas ein, das keineVorteile bietet, sich aber riskant auswirken kann“, sagtWright

Die Business Week erläutert weiter, dass die Vorteileder Statine häufig vollkommen verschwinden, wenn mandas „Kleingedruckte“ in den Studiendaten  genauer stu-diert. So gibt es eine Darstellung des PharmakonzernsPfizer, nach der 3 % der Patienten, die ein Placebo ein-genommen  haben,  eine  Herzinfarkt  erleiden,  in  derGruppe  der Patienten,  die  das  Statin Liptor  erhaltenhatte, betrug der Anteil dieser „nur“ 2 %. „Diese Zahlenbedeuten, dass pro 100 Personen in der Studie, die 3,5Jahre dauerte, 3 % der Teilnehmer, die ein Placebo und2 % derer, die das Statin erhalten hatten, einen Herzin-farkt erlitten.

Die Differenz, die man dem Medikament anrechnete?Ein Herzinfarkt unter 100 Teilnehmern weniger. Um alsoeiner einzigen Person einen Herzinfarkt zu ersparen,mussten 100 Personen über 3,5 Jahre Liptor einneh-men. Oder anders ausgedrückt: 99 Personen gab eskeinen messbaren Vorteil. Und schon relativiert sich dieWirkung dieser Wundermittel!

Und dabei kommt noch hinzu, dass diese Mittel aucherhebliche Nebenwirkungen haben.

Der Konsum großer Mengen von Fast Food kann  inIhre Körper chronische Entzündungen auslösen, wasIhren Organismus dazu bringt, mehr Cholesterin zu pro-duzieren. Wenn Sie als wirklich Ihre Cholesterinwertesenken wollen - schon der Verzicht auf Fast Food unddie Linderung der grundlegenden Infektionen wäre einweiser erster Schritt.

Nach einem der enthüllendsten Bücher über die wah-ren Nebenwirkungen der Statine hat eine Analyse ausdem American Journal of Cardiovascular Drugs die Zahlvon 900 Studien ergeben, die sich mit den Nebenwir-kungen von Statinen beschäftigen.

„Muskelprobleme sind die bekanntesten Nebenwirkun-gen von  Statinen,“  berichtete  Beatrice  Golomb,  MD,PhD, Privtadozentin an der Universität Kalifornien in SanDiego und Koautorin dieser Analyse EurekAlert. „Aberauch kognitive Störungen und periphere Neuropathien,Schmerzen oder Taubheitsgefühle in Fingern oder Ze-hen werden ebenfalls häufig erwähnt.“

Weitere Nebenwirkungen umfassen Erhöhungen derBlutzuckerwerte, Probleme an den Sehnen und eineErhöhung  der  Leberenzyme,  die permanente  Leber-schäden  nach  sich  ziehen  können. Aufgrund  dieserGefahr  müssen  die Anwender  dieser  Medikamen-te.ständig ihre Leberfunktion überprüfen lassen. Übel-keit, Durchfälle, Bauchschmerzen, Verstopfung, Kopf-schmerzen und Hautausschläge sidn weitere bekann-te Nebenwirkungen.

Außerdem ist bekannt, dass Statine die Produktion wich-tiger Nährstoffe wie z. B. Dem Coenzym Q 10 im Kör-per blockieren können, das wichtig für Herz- und Muskel-funktionen  ist. Wenn die Coenzym Q 10-Spiegel sin-ken, was bei den Anwendern von Statinen nichts au-ßergewöhnliches  ist, kann es zu Herzversagen kom-men.

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5 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

Was kann man nun für gesunde Cholesterinwertetun?

Erinnern  Sie sich noch an die Zusammenhänge zwi-schen Entzündungen und Cholesterin? Unser Körperproduziert vermehrt Cholesterin, wenn er chronish ent-zündet ist. Was aber ist die Ursache für diese Entzün-dungen?

Der Verzehr großer Mengen von Fast Food kannzu einer chronischen Entzündung führen, was

den Körper veranlasst, mehr Cholesterin zuproduzieren. Wenn Sie Ihre Cholesterinwertesenken wollen, verzichten Sie auf Fast Food.

Diese Linderung der grundlegenden Infektionenwäre ein weiser erster Schritt.

Entzündungen entstehen oft auf dem Boden einer man-gelhaften Ernährung   und dem Konsum von denatu-rierten Nahrungsmitteln bzw. einem Mangel an gesun-der  Rohkost. Wen Sie z, B, häufig und viel Fast Foodverzehren, haben Sie möglicherweise erhöhte Entzün-dungswerte, da Zucker, Alkohol, Brot, Transfettsäurenund rotes Fleisch zu den entzündungsfördernden Nah-rungsmitteln gehören.

Diese entzündlicher Tendenzen stellen deswegen eineProblem dar, weil sich entzündliche Prozesse schnellerin Ihrem Muskeln, Gelenken und im Bindegewebe fest-setzen können. Chronische Entzündungen gehören zuder wichtigsten Ursachen zahlreicher - körperlicher undgeistiger  -  Leiden  wie  z,  B.  auch  koronare  Herz-erkrankungen.

Wenn Sie also daran interessiert sind, Ihr Herz ohneden Einsatz von Medikamenten gesund zu erhalten, istdie Verringerung der entzündlichen Prozesse im Kör-per ein hervorragender erster Schrit, da dadurch auchdie Cholesterinwerte wieder in den gesunden Bereichgelangen. Ein Paar Tipps, wie sie das erreichen kön-nen, folgen hier:

- Achten Sie auf eine gesunde Ernährung  mit einemgroßem Anteil von frischem Obsts un Gemüse.Meiden Sie denaturierte Speisen und kaufen Sievollwertige Nahrungsmittel wann immer es möglichist,  Fast Food sollte nur ein äußerst seltenerGenuss (???) sein oder gar nicht auf Ihren Speise-plan auftauchen. Rohkost sollte einen regelmäßi-gen Teil, Ihrer Ernährung  ausmachen.

- Treiben Sie regelmäßig Sport

- Rauchen Sie nicht

- Beherrschen Sie den Stress in Ihrem Leben

- Begrenzen Sie den Konsum von Alkohol

- Entgjften Sie regelmäßig Ihre Körper: Es gibtHinweise, dass Herz- und Kreislauferkrankungen(wie auch andere chronische Leiden) durch eineAnsammlung von Schwermetallen und anderenToxinen im Körper ausgelöst oder verschlimmertwerden können. Natürliche Entgiftungsproduktekönnen Ihnen helfen, Ihren Körper von toxischenMetallen und Giften zu befreien. Fragen Sie Ihren

Arzt und/oder Heilpraktiker

Diese Maßnahmen werde Ihnen helfen, die Aktivität derchronischen  Entzündungen  in  Ihrem  Körper  zureduzierenh und so Ihre Cholesterinwerte in einen opti-malen Bereich zu bringen - ganz ohne Medikamente!

QuellenDietary Fat and Coronary Heart Disease: Summary of Evidence fromProspective  Cohort  and  Randomised  Controlled  Trials, Annals  ofNutrition & Metabolism;55:173-201 [PDF];http://www.karger.com/Article/Abstract/229002American Heart Association; Good vs. Bad Cholesterol,http://www.heart.org/HEARTORG/Conditions/Cholesterol/AboutCholesterol/Good-vs-Bad-Cholesterol_UCM_305561_Article.jspMary G. Enig, PhD, Cholesterol and Heart Disease: A Phony Issue,WestonAPrice.orgSaturday, 30 Juni 2001http://www.westonaprice.org/know-your-fats/cholesterol-and-heart-disease-a-phony-issueJosef Mercola, The Cholesterol Myth That Is Harming Your Health,Making Sense of Your Cholesterol Numbers, Mercolla.com, 10 Au-gust 2010;http://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2010/08/10/making-sense-of-your-cholesterol-numbers.aspx#_edn19John  Carey,  Do  Cholesterol  Drugs  Do  Any  Good?  BusinessWeek.com, 16. Januar, 2008;http://www.businessweek.com/stories/2008-01-16/do-cholesterol-drugs-do-any-goodFirst  comprehensive  paper  on  statins’  adverse  effects  released,EurekAlert.org, 26.  Januar 2009,ht tp: / /www.eureka ler t .org/pub_releases /2009-01/uoc—fcp012609.phpStatin adverse effects : a review of the literature and evidence for amitochondrial  mechanism, American  Journal  of  CardiovascularDrugs;8(6):373-418http://www.ncbi.nlm.nih.gov/ CDC.gov Cholesterol Facts, 16. 10.2012; http://www.cdc.gov/cholesterol/facts.htmEgg Nutrition and Heart Disease : Eggs aren’t the dietary demonsthey’re cracked up to be, Harvard Health Letter Juli 2006;

http://www.health.harvard.edu/press_releases/egg-nutrition

Geheimnis der Schoko-Stoffe gelüftet

Schokolade: erst durch Mikroben gesund

Bestimmte  Darmbakterien  spalten Pflanzenstoffe  imKakao, sodass der Mensch sie nutzen kann

Sich ab und zu ein Stückchen (Bitter-)Schokolade zugönnen, ist gesund. Das war schon länger bekannt. Jetzthaben Forscher herausgefunden, worauf das Geheim-nis der Schoko-Stoffe beruht.

Ernährungsexperten raten davon ab, ganz auf Schoko-lade zu  verzichten  -  obwohl  sie  viel Fett  und  in  derVollmilchvariante jede Menge Zucker enthält. Der Grundsind gesunde Pflanzenstoffe aus der Kakaobohne, dievor allem in dunkler Bitterschokolade stecken.

Bislang war lediglich bekannt, dass Schokolade gesundfür die Gefäße ist und so etwa Demenz vorbeugen undden Blutdruck senken kann. Wie die Süßigkeit das be-werkstelligt, war Forschern bislang unklar.

Darmkeime tun sich an Schokolade gütlich

Diese Lücke schließen nun Wissenschaftler um JohnFinley von der Louisiana State University mit einer Stu-die: „Die guten Mikroben im Darm“, erklärt MitautorinMaria Moore, „laben sich an der Schokolade, vergärensie und produzieren dabei entzündungshemmende Stof-

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fe.“  Zu den  „guten“ Darmkeimen  zählten Bifido-  undandere Milchsäurebakterien.

„Werden diese Substanzen vom Körper absorbiert, lin-dern sie Entzündungen im Gewebe des Herz-Kreislauf-Systems - was das Langzeitrisiko eines Schlaganfallsverringert“, erklärt Studienleiter Finley.

„Nette“ Bakterien spalten Antioxidantien für uns auf

Um der Schokolade ihr gesundes Geheimnis zu ent-locken, bauten die Forscher einen künstlichen Darm-trakt, den sie mit verschiedenen Kakaopulvern fütter-ten. Kakao enthält verschiedene sekundäre Pflanzen-stoffe wie Catechin und Epicatechin, die zu den Poly-phenolen gehören.

Knoblauch verstärkt die gesunde Schoko-Wirkung

Ohne die Hilfe seiner mikroskopisch kleinen Untermie-ter könnte der menschliche Darm sie aber nicht oderkaum  aufnehmen. Deshalb  empfiehlt Finleys Team,Bitterschokolade am besten mit präbiotischen Lebens-mitteln zu kombinieren, die den nützlichen Milchsäure-kulturen als Nahrung dienen. Die guten Mikroben drän-gen dann schädliche Darmkeime zurück und verhin-dern so Blähungen oder Verstopfung.

Sogenannte Präbiotika stecken zum Beispiel in rohemKnoblauch oder Topinambur. Der Mensch selbst kanndie Ballaststoffe nicht verwerten, die Bakterien im Darmaber tun sich daran gütlich.

ADHS – ein fehlerhaftes Paradigma, das aufdie Seelen einer Generatrion projiziert wurde

In unserem  aktuellen Gesundheitssystem, wo sich derEinsatz von rezeptpflichtigen Medikamenten vervielfachthat, wird es immer wichtiger, die Diagnosen der medi-zinischen Experten zu hinterfragen. Ebenso wichtig istes, seinen eigenen Glauben an die Pharmakologie alsLösung für alle gesundheitlichen Probleme in Frage zustellen, mit denen wir uns konfrontiert sehen. Und: Wirmüssen alle jene Etiketten hinterfragen, die wir uns undunsern Kindern anheften.

Jedes neunte Kind erhält heute das Etikett AHDS

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich mit Hilfeder institutionalisierten westlichen Medizin   ein äußerstirreführendes Paradigma  ins öffentliche  Bewusstseingeschlichen. Diese fehlerhafte Geisteshaltung bewikrt,dass zahllosen Kindern das Etikett ADHS angeheftetwird,  ein  Kürzel,  das  für  die  so  genannte Aufmerk-samkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung  steht.  Diesekünstlich dabrizierte „Störung“ hat sich im 21. Jahrhun-dert zu einer wahren Medikamentenorgie gewandelt undmacht  immer mehr Kinder von gefährlichen wesens-verändernden  pharmakologischen Drogen  abhängig.Die ADHS, erstmals 1980 vom Diagnostic and StatisticalManual (DSM)  des  amerikanischen  Psychiater-verbandes als „Aufmerksamkeitsstörung“ geprägt, hatsich  seitdem explosionsartig  vernehrt. Wurden  2003noch 7,8 % der Kinder mit dem Etikett ADHS versehen,stiegen die Zahlen i, Jahre 2011 bereits auf 11 Prozent.

Heute wird dieses Paradigma bereits in das Gehirn je-des neunten Kindes implantiert. Zwei Drittel der so dia-gnostizierten Kinder  sind Jungen,  Hier  zeigt  sich einalarmierender Trend zur Fehldiagnose, vor ellem wennMedikamente wie Ritalin oder Adderall verordnet wer-den. Je mehr Kinder diese Mittel erhalten, desto früherwerden sie eine Toleranz gegenüber diesen Medika-menten entwickeln, die in eine gefährliche Spirale derAbhängigkeit münden kann.

Ein Buch des Neurologen Richard Saul beleuchtetdie Situation neu

Das neue Buch mit dem Titel: ADHD Does Not Exist:The Truth About Attention Deficit and Hyperactivity Dis-order (ADHS  existiert  nicht  -  die  wahren Gründe  fürAufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität)    stelltdie Kulmination von Dr. Sauls Erfahrungen eines hal-ben Jahrhunderts in der Behandlung von Patienten dar.

Saul sagt: „Nicht ein einziges Individuum - noch nichteinmal eine Person, der es unmöglich erscheint, auf-merksam zu sein oder still zu sitzen - ist von der Stö-rung betroffen die AHDS genannt wird, wie wir sie zurZeit definieren.

Saul hat beobachtet, wie zahllose Patienten zu ihm ka-men denen man das Etikett AHDS bereits angeheftethatte. Er erkannte grundlegende Problem, die man ohnedas  AHDS - Etikett und der daraus resultierenden Me-dikation der Patienten lösen kann.

Personen mit einer verkürzten Aufmerksamkeitsspannestellten sich Saul vor und behaupteten, unter AHDS zuleiden. Wie er sagte kommen diese Personen in seineSprechstunde, haben sich mental schon selbst die Dia-gnose  gestelltb und  bitten um  die Verordnung einesMedikaments wie Ritalin oder Adderall.

„AHDS ist eine gute Entschuldigung“, so Saul. „Die Dia-gnose kann zu einer  leicht erreichbaren Krücke wer-den. Darüber hinaus bringt die AHDS-Diagnose beson-ders für Erwachsene ein attraktives Element mit sich:Es kann aufregender sein, sich als Beteiligter vieler Din-ge zu selben Zeit zu sehen, als  in einer  langweiligenSpur zu verharren.“

Wie Saul konstatiert, verordnen seine medizinischenKollegen zu schnell die anregenden Präparate  Adderalloder Ritalin, nur weil ihre Patienten den Kriterien einer„Zwei-Minuten-Checkliste“ entsprechen.

Sauls Methode: Die individuelle Situation und die Sym-ptome der Patienten ohne Medikamente zu behandeln

Wie Dr. Saul annimmt, besteht die fiktive AHDS in Wirk-lichkeit aus einer Sammlung vo Symptomen,. ist selbstaber keien Krankheit. Er glaubt, man müsse die Dia-gnose AHDS aus dem Diagnostic and Statistical Manu-al (DSM) der American Psychiatric Association strei-chen. Seiner Ansicht nach sollten   die Symptome ganz-heitlich  angegangen  werden. Anstatt  Hyperaktivität,Zappeln oder einen Mangel an Konzentration als einSyndrom oder einen „Krankheitsklumpen“ zu betrach-ten, weist Sau, auf Ursachen, Methoden und alternati-

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7 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

ve Lösungen für die Personen hin, die um Konzentrati-on und Aufmerksamkeit kämpfen.

Ajs Beispiel beschreibt Saul der New York Post   denFall eines Mädchens, das wegen einer AHDS behan-delt wurde, da sie in der Klasse störte. weil sie nicht dieTafel sehen konnte. Am Ende benötigte sie einfach nureine Brille - und keine Medikamente!

QuellenLance Johnson, ADHD: A false paradigm projected onto the mindsof a generation, naturalnews.com 2. März 2014;h t t p : / / w w w . n a t u r a l n e w s . c o m /z044134_ADHD_false_paradigm_children.htmlDoctor:  You  Don’t  Have ADHD.  No  One  Does,  The  LibertarianRepublic,http: / / thel ibertarianrepubl ic.com/doctor-dont-adhd-one/#ixzz2xAAuI6sZ Kyle Smith, ADHD does not exist; The New York Post, 4.  Januar2014, http://nypost.com/2014/01/04/adhd-does-not-exist/Scientific  studies  on Attention  Deficit  Hyperactivity  Disorder,Science.Naturalnews.com,h t t p : / / s c i e n c e . n a t u r a l n e w s . c o m /Attention_Deficit_Hyperactivity_Disorder.html

Todesopfer durch Medikamente, Vitamineund Kriege - ein Vergleich

Natürlich  wollen wir  alle,  dass  uns  die  medizinischeWissenschaft jederzeit die beste aller möglichen Wel-ten garantiert.

Und selbstverständlich muss auch diese beste allermöglichen Welten ihr Feinmde haben — die Quack-salber, die uns unwirksamen Hokus-Pokus verkaufen.

Schauen wir uns dazu ein Paar pHakten an

Wie auch wir in den pHakten schon mehrfach gezeigthaben, betätigt sich das Medizinkartell auf dem Gebietdes schweren gewerbsmäßigen Betruges,  indem sieihre Medikamente als sicher und wirksam darstellen -wenn diese Mittel tatsächlich und mit der Präzision ei-nes Uhrwerks große Mengen an Personen verstümmeltund getötet haben.

Ein Beispiel dafür: die Analyse “Is US Health Really theBest  in  the  World?”  von  Frau  Dr.  Barbara  Starfield(Joural of the American Medical Association, JAMA,26. Juli 2000). in dem sie enthüllt hat, dass dem ameri-kanische Medizinsystem jährlich 225.000 Personen zumOpfer fallen - 106.000 davon als direktes Resultat vonMedikamenten

Inzwischen gibtz es einee weitere  Studie, die zwei Jah-re früher ion derselben Zeitschrift (JAMA)vom 15. April1998  mit  dem  Titel  “Incidence  of Adverse  DrugReactions  in  Hospitalized  Patients.”  (Häufigkeit  vonunerwünschten Medikamentennebenwirkungen  unterKrankenhauspatienten) veröffentlicht wurde. Auch die-se Untersuchung gibt Anlass zur Beunruhigung.

Die Autoren unter Leitung von Jason Lazarou analy-sierten 39 Untersuchungen über Krankenhauspatienten.Personen, denen man im Krankenhaus Medikamenteverabreicht hatte, oder die ins Krankenhaus aufgenom-men worden waren, weil sie unter Medikamenten litten,die ihnen ihre Hausärzte verordnet hatten, passiert Fol-gendes:

- Jedes Jahr sterben in den USA zwischen 76.000und 137.000 Krankenhauspatienten als direkte

Folge der (dort verabreichten) Medikamente

- Darüber hinaus treten jährlich bei 2,2 Millionen

Krankenhauspatienten schwere unerwünchste

Nebenwirkungen auf Medikamente auf.

Die Autoren  schreiben:  „Unsere Untersuchung  überADRs    (= Adverse  Drut  Reactions  -  unerwünschteMedikamentenreaktionen).  von  der  Irrtümer bei  derMedikation ausgeschlossen wurden, hatte ein anderesZiel: Zu zeigen, dass es eine große Menge von ADRsgibt, auch wenn die Mittel  rechtmäßig verordnet undverabreicht wurden.”

Also ging es bei dieser Studie weder um Fehler vonÄrzten oder Fehler des Pflegepersonals und auch nichtum eine inkorrekte Kombination der Medikamente. Zu-dem wurden auch nur getötete Personen erfasst, die inein Krankenhaus aufgenommen worden waren. Nichtsüber die Menschen, die Medikamente einnehmen undals Folge dieser Mittel sterben, OHNE in ein Kranken-haus aufgenommen worden zu sein.

Diese  Studie  haben  wir  einem Artikel  von  Frau  Dr.Aleksandra Niedzwiecki mit dem Titel “Commentary onthe Safety of Vitamins.” (Kommentare zur Sicherheit vonVitaminen).  entnommen.  Dieser Artikel  enthält  zweiweitere wichtige Informationen (die den pHakten- Le-sern bekannt vorkommen dürften.

Im Jahre 2010 starb in den USA nicht eine einzige Per-son an de Folgen einer Vitamineinnahme (Bronstein, etal, 2011,  Clinical Toxical, 49 (10), 910-941).”

Im Jahre 2004 wurde der Tod von 3 Personen in denUSA auf die Einnahme von Vitaminen zurückgeführt.Von diesen drei Todesopfern sollen zwei durch die Gabevon Megadosen Vitamin D  und  eine Person als Resul-tat einer Überdosis von Eisen und Fluor verstorben sein(Toxic  Exposure  Surveillance  System  2004, AnnualReport, Am. Assoc. of Poison Control CentersI’

Fassen wir zusammen:

- Kein Toter durch Vitamine (2011) und drei Tote

durch Vitamine/Eisen/Fluor (2003).

- 106,000 Tote durch pharmakologische Mittel

(Starfield)

- Jährlich zwischen 76.000 und 137.000 Tote

pharmakologische Mittel unter Krankenhauspati-enten (Lazaopu)

Die FDA und ihre “Quackbuster” (Quacksalber-Jäger)verfolgen Vitamine, erniedrigen die so genannten „un-bewiesenen Heilmittel“ und nehmen generell jede Ge-legenheit wahr, um die Öffentlichkeit vor „Alternativen”

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zu warnen, weil die nicht wissenschaftlich belegt seien.

In  der Zwischenzeit  schädigen  und  töten  genau  dieMedikamente, die diese Kreise fördern und als sicherbzw. wirksam zertifizieren in erschreckender Geschwin-digkeit große Mengen von Menschen

Die Massen werden weiter behandelt, um bloß nichtdie PR über die Größe des medizinischen Systems  zustören.

In Wikipedia kann man unter dem Eintrag ““US militarycasualties of war,”  (amerikanische Kriegstote folgen-des  lesen:  “Die  Gesamtzahl  aller  Kriegstoten  in  derGeschichte diese Landes, beginnend mit den Revolu-tionskriegen (1763–1783) )beträgt 1.312.612.”

Alle  zehn  Jahre  fordern  Behandlungsmethoden  dermodernen  Medizin laut Starfield 2.250.000 Tote

Wie viele Maßnahmen braucht man wohl, um die  letz-te Zahl geheim zu halten?

Quellen :Jon  Rapoport,  Shocker:  comparing  deaths  from  medical  drugs,vitamins,  all  US  wars  NoMoreFakeNews,  30.  März  2014;  http://dprogram.net/2014/03/30/shocker-comparing-deaths-medical-drugs-vitamins-us-wars/

Vitaminzusätze machen dick

Neuer Verdacht gegen vermeintlich gesunde Zusätze:

Sie stecken in der Babymilch von Hipp und Milupa,im Nesquik und Kaba, im Müslix von Kellogg’s. DieVitaminzusätze, die als besonders gesund gelten.Doch jetzt stellt sich heraus: Sie können auch alsbisher unerkannte Dickmacher wirken. Das ergabeine jetzt veröffentlichte wissenschaftliche Studie.

Die Vitaminmast beginnt früh: Schon bei den kleinenBabys, durch den vitaminisierten Muttermilchersatz ausdem  Fläschchen.  Aber  auch  Frühstücksflocken,Vitamingetränke, Joghurts oder Kekse könnten so zuunnötigen Fettpolstern führen. Und manche Menschennehmen sie ja noch als Pillen, die Stoffe, die jetzt vonMedizinern  japanischer und chinesischer  Institute alsMasthilfsmittel enttarnt wurden

Damit geht die Entzauberung der vermeintlich gesun-den Zusätze, der Pillen und Pülverchen weiter. Dasssie nicht besonders gesund sind, hatten zahlreiche Stu-dien ergeben. Mehrere Forscher hatten sogar nachge-wiesen, dass sie das Leben verkürzen statt verlängernkönnen (siehe DR. WATSON News vom 13.06.2012,h t t p : / / w w w . f o o d - d e t e k t i v . d e /exklusiv.php?action=detail&id=111 )

Jetzt sollen sie auch noch zur Verfettung führen – unddas  im wörtlichen Sinne. Denn Vitamin B  fördert derStudie  zufolge die  Zunahme von  Körperfett  im  Men-schen,  schon  in Mengen,  in denen sie eigentlich alsunbedenklich gelten. Zu der B-Gruppe gehören: VitaminB1  (Thiamin),  B2  (Riboflavin),  B3  (Niacin),  B5(Panthotensäure) und B6 (Pyridoxin).

Die vergleichende Übersichtsarbeit der Forscher zeigt

deutliche  Zusammenhänge  zwischen  dem  globalenAnstieg  der  Vitaminzugaben  und  der  Zunahme  desÜbergewichtes. Während  in den  1930er  Jahren  derMensch die wichtigen Lebensstoffe komplett aus ech-tem Essen aufnahm, steigt die weltweite Vitaminisierungseit den 1970er Jahren rapide an.

Es  ist  aber  nicht  nur  der  parallele Anstieg  vonVitaminisierung und  Übergewichtsraten: Die Autorenweisen auch nach, auf welchen Wegen die Vitaminedie Gewichtsregulation beeinflussen.

So fördern sie etwa die Enzyme der Fettsynthese oderführen zu Insulinresistenz, einer Vorstufe der Zucker-krankheit Diabetes. Dadurch kann der Zucker im Blutnicht mehr angemessen in die Zellen transportiert wer-den, bleibt im Blut und wird vermehrt in Fett umgewan-delt. Aufgrund diesen Effektes bezeichnen Experten dasInsulin auch als Masthormon.

Vitamine greifen aber auch  in das Gleichgewicht derBotenstoffe im Hirn ein, allen voran das Vitamin B6 oderdas Vitamin C, und können beispielsweise die Ausschüt-tung  der  Hormone  für  Glück  und  Zufriedenheit,  wieSerotonin und Dopamin, verringern. Und beeinflussendamit das Gewicht über die Systeme von Belohnungund Sättigung im Gehirn.

Als weiteren Wirkmechanismus beschreiben die Wis-senschaftler den Effekt von Vitaminen auf unsere Gene;diese sogenannten epigenetischen Veränderungen kön-nen wiederum langfristig Übergewicht fördern.

Besonders bedenklich finden die Forscher den gesetz-lichen Vitaminisierungszwang etwa bei Babymilch, wieder  BEBA  Kleinkindmilch  von  Nestle  oder  MilupasAptamil.  In manchen Ländern übersteigen die Werteder Ersatzmilch-Marken die echte Muttermilch bis zum20fachen. Auch die „Kindermilch“ Marke Milupino ent-hält die Mast-Vitamine, ebenso, ohne  jeden gesetzli-chen Zwang, die Kinderkekse von Alete.

Die wichtigsten Aufnahmequellen für die meisten Men-schen sind etwa Frühstückscerealien wie etwa Kellogg’sMüslix Classic oder Schneekoppes Vitaminmüsli. DieDickmacher-Vitaminzusätze  finden sich aber auch  inals  besonders  gesund  gepriesenen  Joghurts  wieDanones Actimel.  Und  sogar  unter  dem  Logo  desGesundheitspfarrers Kneipp oder der vertrauenserwek-kend  erscheinenden  Marke Abtei  werden  die  Fett-förderungsvitamine verkauft.

Länder in denen Vitaminzusätze für Cerealien und Mehlverboten sind, seien deutlich weniger von Fettleibigkeitbetroffen, berichten die Autoren.

Mehr über Risiken und Nebenwirkungen des vermeint-lich Gesunden, mehr über die Gesundheitsstrategiender Food-Konzerne:

Hans-Ulrich Grimm, Vom Verzehr wird abgeraten. Wieuns die Industrie mit Gesundheitsnahrung krank macht,Droemer Verlag,ISBN 978-3-426-27556-6

Quellen:

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9 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

Joachim E. Röttgers, DR. WATSON News vom Montag, 24. März

2014

Drei Säfte gegen Gelenkschmerzen

Mit  zunehmenden Alter  leiden  viele  von  uns  unterSchmerzen  und  Beschwerden  in  den  Gelenken.Glücklicher Weise gibt es einige Dinge, die wir unter-nehmen können, um diese Probleme zu lindern.

Ein optimales Körpergewicht z. B. Kann helfen, die ;Be-lastung auf die Gelenke zu reduzieren und die Schmer-zen zu lindern. Man kann zudem versuchen, Gemüseaus der Familie der Nachtschattengewächse (Tomaten,Paprika, Kartoffeln und auch Tabak) von seinem  Spei-seplan zu streichen, da diese Nahrungsmittel eine Ar-thritis/Arthrose verschlimmern können. Wer unter ei-ner Arthrose,  der  häufigsten  Form  von  Gelenk-beschwerden  leidet,  kann  Produkte wie  Glukosaminoder Grünlippmuschel verwenden, die sehr effektiv seinkönnen.

Die  hier  aufgeführten  Rezepte  für  frische Säfte  ent-haltem ebenfalls einige  Inhaltsstoffe, mit denen mandie Schmerzen einer Arthritis lindern kann.

Schmerz lass nach

Die ist ein wirksames entzündungshemmendes Rezept

1 Stück frischer Ingwer (2,5 cm)

1 Tasse Blaubeeren

1/4 Ananas in Scheiben

4 Stangen Sellerie

Ingwer,  Blaubeeren, Ananas  und  Selleriestangenentsaften

Ingwer Hopper

Ein klassischer Drink zur Förderung der allgemeinenGesundheit.,der zuderm auch helfen kann, das Chole-sterin zu senken

1 Stück frischer Ingwer (2,5 cm)

1 Apfel in Segmente zerteilt

3 Karotten

Erst den  Ingwer, dann den Apfel und die Karottenentsaften.

Ananas - Ingwer - Ale

Dieses  Getränk  ist  absolut  köstlich  und  liefert  vieleherapeutische Nährstoffe

1 Stück frischer Ingwer (2,5 cm)

1/2  Ananas in Scheiben

Erst den Ingwer dann die Ananas saften

Quellen3 Fresh Juices for Arthritis Pain, Dr. Murray´s Natural FactsNewsletter,  26. März 2014  

Pestizide und Parkinson

Seit den 1940er Jahren setzen Landwirte in größeremUmfang Pestizide ein, um ihre Ernten vor der Zerstö-rung durch Insekten und Schädlinge zu schützen. Auchwenn es sicherlich in unser aller Interesse ist, dass esmöglichst viele verschieden Getreide sowie Obst- undGemüsesorten in ausreichender Menge zur Verfügunghaben, hat es sich immer wieder als problematisch er-wiesen, unsere Nahrungsmittel mit Pestiziden zu bela-sten. Nun haben neue Forschungsergebnisse ganz ein-deutige Hinweise auf einen Zusammenhang zwischendem Einsatz verschiedener Pestizide und der Parkin-sonschen Erkrankung zu Tage gebracht.

Diese Studie die an der Universität Kalifornien in LosAngeles (UCLA)durchgeführt wurde, enthüllte nicht nurdas Potenzial von Pestiziden, die Gefahr, eine Parkin-sonsche Krankheit zu entwickeln, sondern zeigte auch,wie bestimmte genetische Einflüsse bei diesem Prozesseine Rolle spielen können  [1]. Studienteilnehmer wa-ren 360 Personen, bei denen ein Parkinson festgestelltworden war und die alle in einer von drei landwirtschaft-lich geprägten Gemeinden  lebten. Als Kontrollgruppefungierten 816 Personen, ohne Parkinson, die  in dergleichen Region lebten.

Frühere Ergebnisse hatten eine bestimmtes Pestizidnamens Benomyl mit einer Parkinsonschen Erkrankungin Verbindung gebracht, das ich gezeigt hatte, dass esdie so genannten “dopaminergen Neuronen” schädigt,die an Funktionen wie freiwilligen Bewegungen betei-ligt sind. Jon Barron hat schon Jahre lang über die Ver-bindungen zwischen Parkinson und Pestizide berich-tet, unter anderem über eine gemeinsame Studie derDuke  Universität  Miami  und  dem  Parkinson  For-schungszentrumm die 2008 zu dem Ergebnis gekom-men war, das eine wiederholte Pestizidbelastung lang-fristig  die Gefahr, an Parkinson zu erkranken um 61 %erhöht [2].

Die aktuele Studue hat unser Wissen erweitert, indermman verschiedene Arten von Pestiziden daraufhin un-tersuchte,  ob  sie  eine  ähnliche  Wirkung  wie  dasBenomyl haben. Wie die Wissenschaftler entdeckten,gab es 11 (!) weitere Pestizide, welche die Entwicklungvon Parkinson ebenso beeinflussen, wie das Benomyl,Darüber hinaus beschäftigten sich die Forscher auchmit  den  genetischen  Komponenten  der  Erkrankung.Personen mit der Genvariante ALDH2 wiesen das dop-pelte Risiko auf, nach einer Pestizidbelastung an Par-kinson zu erkranken, als Personen ohne diese Gen-veränderung. Diese Art der ererbten Disposition für eineErkrankung bedeutet aber nicht, dass  jeder zwangs-läufig diese Erkrankung entwickeln wird, aber die Wahr-scheinlichkeit, dass das passiert, ist deutlich erhöht.

Diese Studie hilft., einige Teile des Puzzles zu  lösen,welche Gene unsere Abfälligkeit für Parkinson erhöhenkönnen  bzw.  welche  Umweltgifte  Veränderungen  inunserem Körper hervorrufen, die dieser Krankheit Tür

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Mai 2014und Tor öffnen. Die Pestizide, die man mit der Parkin-sonschen Erkrankung in Zusammenhang bringt, drin-gen alle ins menschliche Gehirn ein und blockieren dortdie Produktion der Aldehyddehydrogenase (ALDH). DasALDH ist dafür verantwortlich, die Konzentrationen desDOPAL zu steuern, eines Gifts, das man im Gehirn fin-det. Wenn die DOPAL-Spiegel ansteigen, zerstört dasGift die Neuronen, die das Dopamin produzieren undinitiiert  so  den  Beginn  der  Parkinsonschen  Erkran-kung.Bisher gibt es kein Heilmittel gegen Parkinson,eine ständig voranschreitende Erkrankung, die Bewe-gung und Koordination beeiinträchtigt und häufig mitschweren Muskelzuckungen einher geht.

Was  aber  diese  Ergebnisse  wirklich  erschreckendmacht: Es ist äußerst schwierig, einen Kontakt mit die-sen Pestiziden völlig zu meiden. Selbst wer sich aus-schließlich von Bio-Nahrungsmitteln oder pestizidfreienProdukte aus dem Supermarkt ernährt, isst dann undwann in einem Restaurant. Aber das weitaus größereProblem ist die Erschließung neuer Wohngebiete aufaltem Ackerland, das häufig durch jahrelange exzessi-ve Landwirtschaft mit Pestiziden belastet wurde. Undimmer wen sie sich in solchen Gebieten im Freien auf-halten,  besteht  die  Gefahr,  dass  Sie diese  Pestizid-rückständ einatmen oder durch die Haut aufnehmen.Auch wenn das eine oder andere Pestizid inzwischennicht mehr eingesetzt werden darf, gibt es immer nochreichlich Gelegenheit, mit anderen Pestiziden in Kon-takt zu kommen.

Was kann man also tun, um sich und seine Familie vordiesen gefährlichen Stoffen zu schützen? Sie vollstän-dig zu meiden, ist - wie bereits gesagt - so gut wie un-möglich, aber es ist schon ein erster Anfang, sich aus-schließlich von Nahrungsmitteln aus kontrolliert biolo-gischem Anbau zu ernähren. Weiterhin sollte man ver-suchen, den Einsatz  von Pestiziden  in  der Nachbar-schaft zu reduzieren und sich regelmäßig zu entgiften -fragen Sie Ihren Arzt oder Heilpraktiker. Schließlich kön-nen Sie überlegen, ob Sie Ihre Ernährung mit einemProdukt ergänzem dass Carnosin, Acetyl-L-Carnitin undDMAE enthält. - das hilft manchmal.

QuellenBeth Levine, Pesticides and Parkinson’s,  © 1999-2014 The Baselineof Health Foundation1.  Sifferlin, Alexandra.  „The  Pesticide on  Your Fruit  May  Lead  toParkinson’s.“ Time. 3 February 2014. Accessed 12 February 2014.http://healthland.time.com/2014/02/03/the-pesticide-on-your-fruit-

may-lead-to-parkinsons

2.  Hancock,  Dana  B.;  et  al.  „Pesticide  exposure  and  risk  ofParkinson’s  disease: A  family-based  case-control  study.“  BMCNeurology.  28  March  2008. Accessed  14  February  2014.  http://

www.biomedcentral.com/1471-2377/8/6

Liebe Leser,

Sicher und wirksam - das wird uns normalerweise er-zählt, wenn unser Arzt oder Apotheker uns eines derrezeptfreien Schmerzmittel empfiehlt.. Schließlich ist eskein großes Problem, Medikamente wie die kortison-freien entzündungshemmenden MIttel (NSAIDs = nonsteroidal anti-inflammatory drugs) ohne ärztliche Ver-ordnung zu kaufen - welche Gefahr könnten sie alsoschon bieten?

Nun, wie sich gezeigt hat einige.

Millionen Patienten nehmen tagtäglich NSAIDs ein, seies in der stärkeren rezeptpflichtigen oder weniger star-ken  rezeptfreien  Version.  Tatsächlich  werden  dieseMedikamente so häufig verwendet, dass die meistenAnwender noch nicht einmal mehr die Warnungen vorMagen-  oder Darmblutungen  auf dem  “Waschzettel“registrieren.

Aber es gibt weitere Gefahren, die mit dieser Gruppevon ArzneimiItteln in Zusammenhang gebracht werden.

Potenziell tödliche Herzrhythmusstörungen

Eine aktuelle Studie hat eine Verbindung zwischen derEinnahme von NSAIDs und einer gefährlichen Form derHerzrhythsmusstörung aufgedeckt.  Wie  die  Wissen-schaftler  herausfanden, erhöhen NSAIDs die Gefahreines so genannten Vorhofflimmerns um heftige 84 %!

Und das erschreckende daran: Dieses Problem kannbereits in den ersten 30 Tagen nach Einnahmebeginnauftreten!

Aber auch wer diese Mittel schon länger einnimmt, istnoch lange nicht aus dem Schneider. Auch Personen,die regelmäßig und über längere Zeit NSAIDs schluk-ken, haben immer noch ein um 76 % erhöhtes Risikofür Vorhofflimmern.

Diese Studie  ist nicht die erste,  in der diese Zusam-menhänge angesprochen werden. Bereits eine däni-sche Untersuchung aus dem Jahr 2011 kam zu demErgebnis, dass NSAIDs-Anwender ein „ ... deutlich er-höhtes Risiko” für Vorhofflimmern aufweisen. Und auchhier war das Risiko für die „Ersttäter” höher.

Zu den NSAIDs gehören Wirkstoffe wie Ibuprofen oderNaproxen - ach und übrigens auch das Aspirin. Das istdas Medikament, dass uns unter anderem immer wie-der als Mittel für ein gesundes Herz angepriesen wird.Weitere Mittel auf der NSAIDs-Liste: Celebrex, Voltarenund andere.

Seit Jahren versuchen die Gesundheitsbehörden im-mer wieder, diese Medikamente mit  entsprechendenWarnhinweisen zu versehen - allerdings  mit nur gerin-gem Erfolg. Auf Grundlage  der aktuellen Erkenntnissehat die amerikanische Organisation People’s Pharmacy

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beklagt, dass Gesundheitsbehörden, Ärzte und sogardie Betroffen selbst die Gefahren ignoriert haben.

Sie wiesen zudem darauf hin, wenn jemand an einemHerzinfarkt oder Schlaganfall sterben würde, wäre esäußerst unwahrscheinlich, dass man diesen Tod mit derEinnahme    von NSAIDs  in Zusammenhang  brächte.Somit    ist nahezu unbekannt, wie viele Personen alsFolge eines Vorhofflimmerns verstorben sind, das durchein NSAID verursacht wurde.

Es ist klar, dass die medizinischen Experten wegen derVorteile (wenn es sie denn gibt) und die Nachteile derNSAIDs etwas verwirrt sind. Noch im Januar 2014 plantedie  amerikanische  Pharmakontrollbehörde FDA  eineAnmerkung  auf  dem  Etikett  des  Naproxen-NSAIDsAleve anzubringen, die dieses Mittel als ungefährlicherfür das Herz auszeichnen sollte. Aber schon im Febru-ar kassierte die FDA ihren Plan - Aleve war offensicht-lich doch nicht sdicherer als die anderen NSAIDs.

Stattdessen überlegte man sich, ob man das Aleve-Eti-kett nicht abändern sollte, um die potenziellem Anwen-der  davor  zu  warnen, das  tödliche  Herzinfarkte  undSchlaganfälle in der ersten Einnahmewoche auftretenkönnten.

QuellenCommon Painkiller Linked To Atrial Fibrillation, Daily Health e-Alert, 6. Mai 2014„Are popular pain relievers really killing people? NSAIDs and AtrialFib!“ The People’s Pharmacy, April 10, 2014,peoplespharmacy.com„Certain Rx painkillers tied to higher Afib risk“ Steven Reinberg,April 9, 2014, WebMD, webmd.com„FDA panel votes down heart safety claim for Aleve“ February 11,2014, Associated Press, foxnews.com„The alternative medicine cabinet: arnica for pain relief“ Anahad

O’Connor, The New York Times, well.blogs.nytimes.com

Die Fabrikation des Wahnsinns: DiePseudowissenschaft der modernenPsychiatrie

26  Jahre  sind  vergangen,  seit  das AntidepressivumProzac auf dem amerikanischen Markt einfeführt wur-de und rasch den Ruf eines “Wundermedikaments” er-hielt.  In  der  folgenden  Dekade  wurden  andereAntidepressiva wie Paroxetin (Paxil), Sertralin (Zoloft),Fuvoxamin (Luvox) und Citalopram (Celexa) eingeführtund bildeten eine vollkommen neue Klasse von Medi-kamenten, die als selektive Serotonin-Wiederaufnah-me-Hemmer (selective serotonin reuptake inhibitors =SSRIs) bekannt geworden sind. Seit Erscheinen dieserMedikamente hat die Popularität der SSRIs explosions-artig zugenommen. Heute nimmt schon jeder 20. US-Bürger täglich ein Antidepressivum ein [1]. Dieses Ver-hältnis erreicht in der Gruppe der Frauen zwischen 40und 59 Jahren unglaubliche 25 % [2].Außerdem neh-men geschätzte 5 % aller Kinder zwischen 12 und 19Jahren ebenfalls ein Antidepressivum ein [3]. Unter Kin-dern stellen die Geisteskrankheiten heute die häufig-ste Ursache für eine Invalidität dar [4].

Aktive und ehemalige Angehörige der US-Streitkräftesind besonders von psychiatrischen Medikamenten ab-

hängig.  Heute  schluckt  jeder  sechste  Truppenan-gehörige Antidepressiva, Sedativa oder andere psych-iatrische Medikamente um mit einem posttraumatischenStress-Syndrom (PTSD = post traumatic stress disorder)oder anderen Problemen klarzukommen [5]. Alleine von2001 bis  2009 stieg  die Verwendung  psychiatrischerMittel in dieser Bevölkerungsgruppe um 76 % und 2010gab das Pentagon nur für Psychopharmaka über 280Millionen Dollar aus [6, 7]

Zusammen  mit  der  zunehmenden  Einnahme  vonAntidepressiva in den vergangenen Jahren haben wirdie Schöpfung zahlreicher neuer klinischer Diagnosenauf dem Gebiet der Psychiatrie beobachten dürfen: Wasnoch vor ein Paar Jahren als rebellisches Verhalten derTeenager betrachtet wurde, wird heute als oppositio-nelle Aufsässigkeits-Störung bezeichnet, ein Kind, dasfrüher keine Lust auf seine Mathe-Hausaufgaben hat-te, leidet heute unter einer Mathematik-Störung. Wäh-rend das psychiatrische Establishment seine Bedeutungpermanent  dadurch  behauptet,  das  es  normalesmenschliches Verhalten pathologisiert, werfen Millionenvon US-Bürgern in dem Versuch Pillen ein, ihr geisti-ges Wohlbefinden zu erlangen. Und die Pharmaindu-strie  verdient  sich dabei  dumm und  dämlich, nur  imJahre  2010  beliefen  sich  die  Einnahmen  durch  denVerkauf von SSRIs auf über 70 Milliarden Dollar [8]

Wenn man sieht, wie häufig diese SSRIs verschriebenwerden, könnte man auf den Gedanken kommen, dassdiese Art von Medikamenten äußerst sicher und wirk-sam ist. Tatsächlich aber bringen die SSRIs einen gan-zen Schwanz an schlimmen und manchmal tödlichenNebenwirkungen mit sich: Und wer sich einmal nähermit dem Zustand des mediznisch-industriellen Komple-xes beschäftigt, erkennt eines ganz glasklar: Die Psych-iatrie ist KEINE Wissenschaft sondern ein stark destruk-tives unwissenschaftliches Experiment, das von einerMedizinindustrie am Laufen gehalten wird, der Profiteüber das menschliche Leben und Wohlbefinden gehen.

Gehen wir in die Details.

pHakt Nummer 1: Psychopharmaka sind gefähr-lich

Ganze Bände voller wissenschaftlicher Beweise, die imletzten Vierteljahrhundert gesammelt wurden, zeigen,dass die SSRIs gefährlich und oft genug auch tödlicheNebenwirkungen  haben.  ZU  diesen  unerwünschtenWirkungen zählen die Akathisie (ein Zustand, bei demsich die Betroffenen ständig bewegen müssen), blei-bende  neurologische  Schäden,  Knochenbrüche,Geburtsdefekte, sexuelle Funktionsstörungen, Selbst-mord(-neigung), vor allem bei Kindern und Jugendlichenund gewalttätiges  Verhalten  [9,  10, 11,  12, 13].  Undschließlich gibt es Indizien dafür, dass SSRIs bei man-chen Patienten die Länge von depressiven Phasen ver-längern und einen Rückfall signifikant begünstigen kön-nen [14].

Besonders alarmierend sind die Zusammenhänge zwi-schen Selbstmorden und der Einnahme von psychiatri-schen  Medikamenten.  Zur  Zeit  begehen  täglich  22

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4amerikanische Veteranen Selbstmord [15]. Und mehraktive US-Soldaten sterben durch Selbstmord, als  inGefechten [16]. Könnte es sein, dass die zunehmendeAnzahl von Selbstmorden unter den Angehörigen desUS-Militärs durch SSRIs und andere Psychopharmakaangeheizt wird? Die Forschung  lässt vermuten, dassdie Antwort auf diese Frage “ja” lautet.

Eine Meta-Analyse, die im British Medical Journal er-schienen  ist, und  in der Daten von über 700 Studienund 87.500 Patienten verarbeitet wurden, kam zu demErgebnis, dass es “ ... Zusammenhänge zwischen derEinnahme von SSRIs und einer erhöhten Gefahr töd-lich und nicht tödlich verlaufender Selbstmordversuchegibt”  [17].  In  ihrer Zusammenfassung gaben die For-scher zu bedenken, dass methodologische Beschrän-kungen  dafür  gesorgt  haben  könnten,  dass  sie  daswahre Risiko eines Selbstmordversuchs unterschätzthaben [18].

Schon vor zehn Jahren hat die Food and Drug Admini-stration (FDA) die SSRI-Hersteller angewiesen, auf denEtiketten ihrer Produkte einen Warnhinweis (“Black BoxWarning”) über eine mögliche Selbstmordgefährdungdurch  die Medikamente  dieser Gruppe  anzubringen.Wie viele Todesfälle muss es noch geben, bis die FDAdiese gefährlichen Mittel komplett verbietet?

pHakt Nummer 2: Psychopharmaka sind NICHTwirksam

Wie zahlreiche Studien gezeigt haben, wirken SSRIsbei der Behandlung einer Depression generell nicht vielbesser, als ein Placebo [19]. Die Autoren einer Meta-Analyse über die Wirksamkeit des Einsatzes von SSRIsbei  Patienten mit  Depressionen  aus  dem Jahr  2008merkten an:

“Diese  Ergebnisse  zeigen,  dass  die  neuen Anti-depres-siva im Vergleich zum Placebo keine klinischsignifikanten Verbesserungen einer Depression beiPatienten  zeigten,  die  anfänglich  unter  einermoderaten  bzw.  sehr  schweren Depression  litten,wobei es nur bei den am stärksten Betroffenen zueiner signifikanten Wirkung kam” [20].

Bei näherer Betrachtung wundert es wenig, dass dieseMedikamente  nicht  wirken.  Psychiatrische  Expertengehen immer noch davon aus, dass eine seelische Er-krankung ihre Ursache in einem “chemischen Ungleich-gewicht  des  Gehirns”  hat  (wobei  in  erster  Linie  dieSerotoninspiegel eine Rolle spielen), das man durchPharmazeutika modifizieren kann. Das einzige Problembesteht darin, dass es keine überzeugenden Beweisegibt, mit denen man diese Hypothese stützen könnte.Tatsächlich tauchen immer mehr Indizien auf, welchedie Hypothese vom chemischen Ungleichgewicht wi-derlegen [21, 22)]. Des weiteren haben Studien bewie-sen, dass die SSRIs die normale Gehirnfunktion störenund letzten Endes die Fähigkeit des Gehirns mindern,auf Serotonin zu reagieren [23]. Das könnte der Grundsein, warum Patienten unter SSRIs öfter für längere Zeitunter Depressionen leiden und häufiger Rückfälle er-leiden.

pHakt Nummer 3: Psychiatrische Diagnosen basie-ren NICHT aus wissenschaftlichen Grundlagen

Die fünfte Ausgabe des Diagnostic and Statistical Ma-nual of Mental Disorders (DSM-5)  der  Gesellschaftamerikanischer  Psychiater  (American PsychiatricAssociation) gilt als die definitive Richtlinie für psychia-trische Diagnosen. Von den etwa 300 seelischen Stö-rungen, die im DSM-5 dargestellt werden, beruht nichteine einzige auf objektiven Daten die durch eine dop-pelt blinde, placebokontrollierte Studie gewonnen wur-den. Stattdessen basieren die Kriterien für die Bestim-mung eines seelischen Leidens einzig auf der subjekti-ven Beschreibung von Verhaltensweisen. Es gibt keineBlutuntersuchungen,  keine  Röntgenaufnahmen  oderCTS des Gehirns, keine Urinuntersuchungen - es gibtnicht einen einzigen biologische Marker, mit dem sichdie Existenz  dieser  so  genannten Zustände  belegenlässt.

Die  fehlerhafte Natur der Diagnose von psychischenStörungen ist schon seit Jahren. In einem Kommentarfür die LA Times aus dem Jahr 2010 äußerte sich AllenFrances, Vorsitzender der Arbeitsgruppe, die das DSM-IV verfasst hatte, über die Absurdität des immer größerwerdenden Pools von seelischen Störungen wie folgt:

“Der erste Entwurf des DSM, der im letzten Monatmit  viel  Trara  zur  Kommentierung  veröffentlichtwurde,  ist voller Empfehlungen, die unsere Fehlervervielfachen  könnten  und  die  Reichweite  derPsychiatrie  dramatisch  in  den  immer  kleinerwerdenden Bereich der Normalen ausweiten würden. Diese gesamte medizinische Imperialisierung derNormalität könnte Millionen Unschuldiger schaffen,denen  fälschlicherweise  eine  mentale  Störungangehängt wird. Die Pharmaindustrie würde sihc einLoch  in  die  Mütze  freuen  -  trotz  des  Mangels  ansoliden Beweisen für irgendeine effektive Behandlungdieser neuen Diagnosen.”

Aber noch vernichtender war ein Geständnis auf demTotenbett,  das  2002  von  dem  berühmten  Kinder-psychiater Dr. Leon Eisenberg abgelegt wurde, In sei-nem letzten Interview eröffnete Eisenberg, dass “ ... dasADHS ein optimales Beispiel einer fiktiven Erkrankung”sei [24]. Diese Bombe platzte zum Ende von EisensteinsKarriere, in deren Verlauf er zahlreiche grundsätzlicheTheorien der modernen Psychiatrie entwickelt hatte, diezur Entstehung des ADHS und anderer seelischer Stö-rungen geführt hatten.

Weiß man um den Mangel an wissenschaftlicher Ge-nauigkeit, mit der die APA neue Störungen  fabriziert,sollte es nur wenig verwundern, wenn das DSM-5 so-gar eine “Koffeeingenuss-Störung” als Anlass für wei-tere Untersuchungen aufgenommen hat [25]. Das Fa-zit lautet: Dieses Diagnosehandbuch der Psychiater istungefähr so glaubwürdig wie ein Comic.

pHakt Nummer 4: Das psychiatrische Establishmentwird von der Pharmaindustrie gekauft und bezahlt

Wie alle anderen Bereiche des Medizin-Industrie-Kom-

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plexes ist auch die Psychiatrie durch Interessenkonflik-te heimgesucht worden. Einer der freimütigsten Kriti-ker des umfangreichen Einflusses der Pharmaindustrieauf die moderne Medizin ist Frau Dr. Marcia Angell, einefrühere  Herausgeberin  des  New England Journal ofMedicine, die heute als Professorin für Sozialmedizinan der Harvard Universität arbeitet.

In einem Essay, den sie für den The New York BookReview verfasst hat, berichtet Frau Dr. Angell über diesystemische Korruption, unter dem das Fachgebiet derPsychiatrie leidet:

“Als die Psychiatrie sich zu einem medikamenten-intensiven  Spezialgebiet  entwickelte,  erkannte  diePharmaindustrie rasch die Vorteile einer Allianz mitder  Berufsgruppe  der  Psychiater.  Medikamenten-hersteller überhäuften die Psychiater - individuell undals Berufsgruppe, direkt und indirkt - mit Aufmerk-samkeit und Freigiebigkeit. Sie übergossen nieder-gelassene Psychiater mit Geschenken und Gratis-mustern, heuerten sie als Berater und Redner an,bezahlten ihr Essen, halfen ihnen bei den Gebührenfür Konferenzen undf versorgten sie mit Informations-materialien. Als  die  US-Bundesstaaten  die  sogenannten “Sunshine Laws” in Kraft setzten, durchwelche die Pharmaindustrie alle Zahlungen an Ärztemelden mussten,. stellet sich heraus, dass Psychiatermehr Geld erhielten, als die Ärzte irgendeiner anderenFachrichtung. Darüber hinaus  fördert die Pharma-industrie Treffen der AMA und andere psychiatrischeKonferenzen finanziell. Heute kommt etwa ein Fünftelder  Zuschüsse an  die AMA  von  der  Pharmaindu-strie.”26]

Dr. Angell  beschreibt  weiter,  wie  die  PharmafirmenStudienergebnisse manipulieren,  um  die  Einnahmendurch ihre Medikamente zu maximieren:

“... Pharmahersteller stellen sicher, dass ihre positivenStudien  in  in  der  medizinischen  Fachpresseveröffentlicht und Ärzte darüber  informiert werden,während die negativen Ergebnisse oft in den Regalender FDA verschwinden, die diese als firmeneigen undsomit geheim betrachten. Diese Praxis beeinflusstdie medizinische  Literatur,  die  medizinische Lehreund die Therapieentscheidungen“.[27]

Verfolgen wir dieses Thema weiter, stellen wir fest, dassnicht nur nachteilige Studienergebnisse versteckt wer-den, während man vorteilhafte veröffentlicht, sonderndass die Pharmaindustrie in Skandale verwickelt ist, beidenen es um fabrizierte Studienresultate geht. So stell-te  sich  2009  heraus,  dass  Scott  S.  Reuben,  einAnästhesiologe und Forscher die Daten von 21 Studi-en über namhafte Medikamente gefälscht hatte Meh-rere Medikamente, die in Reubens Studien untersuchtworden waren, wie z. B. Effexor FX, das Antidepressi-vum der Fa. Wyeth, wurden in einem vorteilhaften Lichtgezeigt [28]

Und die Indizien weisen darauf hin, dass Reuben mitseiner Schummelei nicht alleine ist. Ein Artikel, der 2013

unter dem Titel  „Unreliable Research: Trouble at theLab“ in “The Economist” erschien, beschäftigt sich mitder Arbeit von Frau Dr. Daniele Fanelli von der Univer-sität Edinburgh, die sich mit den Fehlern akademischerForschungsresultate beschäftigt: Der Artikel erläutert:

“Betrug steht nach  Inkompetenz an zweiter Stelle,wenn es um die Entstehung fehlerhafter Ergebnissegeht, obwohl auch das schwer genau zu sagen ist.Dr.  Fanelli  hat  sich  mit  21  unterschiedlichenErhebungen  von Akademikern  beschäftigt,  die  imWesentlichen  aus  dem  Fachbereich  der  biomedi-zinischen  Wissenschaften,  aber  auch  aus  denGebieten  Bauwesen,  Chemie  und  Ökonomiestammten, die zwischen 1987 und 2008n durchge-führt wurden. Nur zwei Prozent der Befragten gabenzu, ihre Daten gefälscht oder manipuliert zu haben,aber 28 % der Befragten behaupteten, Kollegen zukennen,  die  fragwürdige  Forschungspraktikendurchgeführt hatten [29]

Verdunkelung und Betrug sind zu Markenzeichen desMedizin-Establishments geworden. Hier sind ein Paarzusätzliche Beispiele für die Korruption der Psychiatriedurch das Pharmakartell:

Eine Studie aus dem Jahre 2012, die von der Psycho-login Lisa Cosgrove und ihren Kollegen zur Untersu-chung  von  Interessenkonflikten  duchgeführt  wurde,beleuchtet, wie sich der Würgegriff der Pharmaindu-strie auf die Psychiatrie in den letzten Jahren verstärkthat. Die Autoren der Studie bemerken, dass “69 % derMitglieder der DMS-5-Arbeitsgruppe über Verbindun-gen zur Pharmaindustrie berichten. Das entspricht ei-ner  relativen  Zunahme um  21 %  verglichen mit  denMitgliedern der DSM-IV-Arbeitsgruppe mit solchen Ver-bindungen (57 % der Angehörigen der DSM-IV-Arbeits-gruppe hatten eine Verbindung zu Pharmaindustrie ein-gestanden:) [30]

Cosgrove weist weiter darauf hin, dass die Gremiums-Mitglieder nur an der Fertigstellung des DSM teilneh-men dürfem, wenn sie von den Pharmafirmen im Jahrnicht  mehr als  10.000 Dollar  für Berater-und andereTätigkeiten  erhalten. Außerdem  dürfen  Gremien-mitglieder Aktien von Pharmafirmen in Höhe von bis zu50.000 Dollar besitzen und dennoch an der Arbeitsgrup-pe beteiligt sein [31].

Zur Entwicklung des DSM hält die American PsychiatricAssociation geheime Treffen ab. Alle Mitglieder der Ar-beitsgruppe werden von der AMA aufgefordert, zuvoreine  Verschwiegenheitserklärung  zu  unterzeichnen.Diese Praxis ist von vielen Personen. sogar vom frühe-ren DSM-Direktor Robert Spitzer, kritisiert worden, derin einem Interview gesagt hat: “Als ich zuerst von die-ser  Vereinbarung hörte,  bin  ich  fast durchgedreht  ...wenn das Dokument (d. H. das DSM) glaubwürdig seinsoll, können wir nicht auf Transparenz verzichten.” [32]

Im März 2009 kündigte die APA an, man würde die Pra-xis abschaffen, von der Pharmaindustrie Beiträge zuSeminaren und  freien Essen auf  ihren Treffen anzu-

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nehmen. Dieser Vorsatz erwies sich allerdings als äu-ßerst kurzlebig. Nur zwei Monate später akzeptierte dieOrganisation 1,7 Millionen Dollar von der Pharmaindu-strie für ihr jährliches Treffen in San Franzisko [33]

Prozac macht auch Fische aggressiv

Es ist nicht nur der sprichwörtliche Hund, der  in derPfanne  verrückt wird - auch Fische reagieren äußerstempfindlich auf Prozac. Das Antidepressivum machtsie aggressiver und verändert ihr Verhalten.

Männliche  Elritzen,  die  man  vier  Wochen  demMedikament  ausgesetzt  hatte  wurden  deutlichaggressiver  und begannen,  ihre  Weibchen  anzu-greifen.  In  einer  Gruppe  überlebten  nur  etwa  einDrittel der weiblichen Tiere, wohingegen  die  normaleÜberlebensquote eher bei 90 % liegt, Bei den totenFischen  fand man sichtbare Anzeichen von  Quet-schungen und Gewebsschäden.

Prozac  beeinflusste  die  Reproduktion,  Paarung,allgemeines Verhalten  und die Aggressionsstärke,berichteten Wissenschaftler der Universität Wiscosinin Milwaukee.

Die  einzige  gute  Nachricht  war,  dass  die  Fischewieder zu ihrem normalen Verhalten zurückkehrten,als man das Medikament aus dem Wasser entfern-te.  Leider  ist  das  keine  Option  für  die  Fische  inFlüssen und Meeresarmen, die ständig Pharmazeu-tika wie auch Prozac ausgesetzt sind, die durch dieToiletten gespült werden. Wie die Wissenschaftlerfürchten, sind besonders Fischkolonien stark durchdiese Praxis gefährdet.

Gruppen wie  die National Alliance on Mental Illness(NAMI) und die Anxiety and Depression Association ofAmerica (ADAA), angeblich gegründet, um die Interes-sen von Menschen mit seelischen Störungen zu vertre-ten,  haben  sich  seitdem  als Frontgruppen erwiesen,welche die Profite der Pharmaindustrie weiter voran trei-ben wollen. IN den 1970er und 1980er Jahren habendie Leiter des National Institute of Mental Health einewichtige Rolle bei der Gründung dieser Gruppen ge-spielt, die erfolgreich die Gesetzesgeber in Washing-ton und den Bundesstaaten dazu bewegt haben, mehrpsychiatrische Forschung zu  finanzieren. Über Jahrehaben diese Organisationen einen ständigen Zustromvon großzügigen Spenden durch die Pharmafirmen ge-nossen. Wie der Kongress berichtet, hat das Pharma-kartell  von 2006  bis  2008  23.  Millionen  Dollar  in  dieNAMI-Kassen eingezahlt, das entspricht einem Anteilvon 75 % der Gesamtspenden

Angesichts dieser überzeugenden Beweise, durch diesich die moderne Psychiatrie als eine kranke und ver-drehte Farce darstellt, die es darauf abgesehen hat ,von menschlichem Leiden zu profitieren, stellt sich dieFrage: Wie kann es sein, dass dieses Thema nicht aus-führlicher in den Medien behandelt wird? Warum hört

oder sieht man nichts davon in Spiegel, Stern, Focusbzw.  im  ZDF  oder ARD?  Könnte das  etwas mit  denHunderten  Millionen  von  Dollar  oder  Euros  Werbe-geldern zu tun haben, welche die Medien jedes Jahrvon  der  Pharmaindustrie  erhalten?  Könnte  das  derGrund  für eine  selbst  auferlegte  Zensur der  Mediensein?

Die Gefahren der Serotonin-Wiederaufnahme-hemmer (SSRIs)

Wir wollen uns nun näher mit den Gefahren beschäfti-gen, die mit dem Einsatz der SSRIs, insbesondere vonProzac  (Fluoxetin)  in Verbindung stehen. Prozac be-steht aus dem einzigen aktiven Isomer von Celexa [35]Das kontroverseste Thema um den Einsatz der SSRIsist deren mögliche Verbindung mit Selbstmordgedankenund das Verhalten mancher Anwender - das 2003 durcheine  Empfehlung  der Food  and  Drug Administrationbekannt wurde, nachdem die Behörde empfahl, mansolle Paxil (ein in den USA erhältliches Paroxetin-Prä-parat)  nicht  zur  Behandlung  depressiver  Kinder  undHeranwachsender einsetzen, da die WissenschaftlerBerichte aus klinischen Studien erhalten hatten, die aufein erhöhtes Risiko von Selbstmordgedanken und -Ver-suchen junger Medikamentenanwender schließen lie-ßen. [36]

Zoloft (Sertralin), Paxil und Prozac gehörte 2001 in denUSA zu den am meisten verkauftem Antidepressiva unddiese Medikamentengruppe stellte in diesem Jahr zu-gleich mit einem Umsatz von 12,5 Milliarden Dollar dieGruppe der am häufigsten verordneten Medikamentedar [37]. Prozac war 2000 weltweit das am häufigstenverkaufte Antidepressivum, aber seit Mitte der 1990erist sein Anteil an den Verordnungen als Folge des Kon-kurrenzdrucks  anderer  Medikamente  und  durch  dieFluoxetin-Generika ständig zurückgegangen [38] Nachder Einführung der Fluoxetin-Generika im August 2001ging der Umsatz von Ely Lilly in 2002 um 73 % zurück[39]. In den USA sind auch Paroxertin- und Fluvomaxin-Generika erhältlich.

Obwohl für Eli Lilly die Prozac-Ära vorbei ist, bedeutetdie Verfügbarkeit von weniger kostspieligen Generika,dass Fluoxetin  für Millionen nicht versicherter Perso-nen bezahlbarer geworden ist [40] Und dadurch, dassProzac inzwischen für Indikationen außer der Depres-sion  zugelassen  wurde  (Zwangsstörungen,  Bulimianervos und Panikstörungen) vermarktet Eli Lilly heutezwei prozac-verwandte Produkte mit eigenen Patenten:Sarafem  ist die Prozac-Version, die 2000 für die Be-handlung der prämenstruellen dysphorischen Störung(PMDD) zugelassen wurde. Das war das erste rezept-pflichtige Medikament in den USA für diese Indikation.Das zweite der Medikamente ist Prozac Weekly, dasfür eine längerfristige Therapie der Depression gedachtist,  wenn sich  die Symptome  stabilisiert  haben.  DasMittel wurde 2001 zugelassen .[41, 42, 43]

IMS Health hat bei den Antidepressiva einen Trend zuden Lifestyle-Indikationen ausgemacht [44]. Neben derschweren Depression und den Zwangsstörungen sind

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Paxil  und Zoloft auch für Panikstörungen, das trauma-tische Stresssyndrom und soziale Angststörungen indi-ziert,  Zoloft  ist  zudem  zur  Behandlung der  prämen-struellen dysphorischen Störungen (PMDD) zugelassenwährend Paxil gegen die generalisierte Angststörunghelfen soll. [45, 46] Und die Ärzte erschreiben SSRIszudem gegen eine große Auswahl von Zuständen wieKopfschmerzen, Genussmittelabusus, Ess-Störungen,Rückenschmerzen, Impulsivität, Magenstörungen, Reiz-barkeit, Trichotillomanie (zwanghaftes Ausreißen undVerzehren von Haaren), Nägelkauen, vorzeitige Ejaku-lationen,  sexuelle Abhängigkeit  und natürlich  gegenAufmerksamkeitsstörungen [47]

Ein wachsender Markt für die SSRIs ist ihr Einsatz beiKindern, obwohl  einige  Studien  gezeigt  haben,  dassAntidepressiva  bei diesen  Patienten nicht  wirksamersind, als Placebos [48, 49, 50, 51, 52, 53] Wie eine Stu-die im Journal of the American Medical Association ausdem Jahre 2000 ergab, hatten die Verordnungen vonPsychotropika bei Vorschulkindern zwischen 1991 und1995 an den drei untersuchten Orten dramatisch zuge-nommen [54]. Eine Analyse unter jungen Medicaid-Pa-tienten in North Carolina zeigte, dass die Anwendungvon ritalinähnlichen Stimulantien und prozacähnlichenAntidepressiva bei Kindern  in den 1990ern drastischzugenommen hatten und das immer öfter beide Medi-kamente zur gleichen Zeit eingenommen wurden. 1998erhielten 10,7 % der Kinder zwischen 6 und 14 JahrenStimulantien und 1,7 % SSRIs (jedes Dritte dieser Kin-der erhielt außerdem ein Stimulans). Der StudienleiterJerry Rushton, MD, MPH, sagte dazu: “... die stetigeZunahme der SSRI-Anwendung und die doppelte Ver-ordnung sind besonders überraschend. Wir benötigenweitere Informationen darüber, ob das auf neuen unbe-kannten psychischen Störungen, einer Substitutioh fürandere Therapien oder einer Überverordnung beruht.”[55]

Serotonin und Nebenwirkungen

Prozac lindert eine Depression, indem es die Konzen-tration  des  Serotonin  beeinflusst,  eines  Neuro-transmitters, der die Rezeptoren verbindet und Nerven-zellen “zündet”. Joseph Glenmullen, MD, ein klinischerReferent für Psychiatrie an der Harvard Universität er-läutert in seinem Buch Prozac Backlash, dass das Me-dikament die Wiederaufnahme von Serotonin hemmt -ein Prozess, bei dem eine Zelle, die diesen chemischenBotenstoff  freisetzt, den nicht genutzten Anteil davonwieder aufnimmt. Indem es die Wiederaufnahme desNeurotransmitters  blockiert,  erhöht  das  Prozac  dieSerotoninspiegel und verlängert die Serotoninsignaleim Gehirn [56].

Dabei weist Dr. Glenmullen auf die Tatsache hin, dassNeurotransmitter wie Serotonin, Adrenalin und Dopamindurch komplexe Regelkreise miteinander vernetzt sind,aber dennoch unabhängig von einander funktionieren.Veränderungen eines können auch Veränderungen ineienm anderen Neurotransmitter bewirken. Daher  istdie Vorstellung, prozacähnliche Medikamente könnten

“selektiv” auf das Serotonin einwirken eine Illusion. Wirdder Serotoninspiegel artifiziell erhöht, besteht die pri-märe  Reaktion  des  Gehirns  in  einem Abfall  desDopamins - ein wichtiger sekundärer Effekt, den mannicht  verstanden  hat,  als  man  die  neue  Klasse  derserotoninverstärkenden  Medikamente einführte.  Wieman annimmt, sind die schweren Wirkungen der SSRIsdurch dien Vernetzung von Serotonin- und Dopamin-system bedingt.  “Medikamente, die  einen Abfall  desDopamins produzieren sind dafür bekannt, dass sie diegefährlichen Nebenwirkungen auslösen, die wir heutebei Prozac und anderen Medikamenten seiner Klassebeobachten”,  schreibt  Dr. Glenmullen.  Er bezeichnetdiese Ausgleichsreaktionen  im  Gehirn  als  Prozac-Backlash (Prozac-Rückschlag) [57]

Auch Peter R. Breggin, MD, berichtet in seinem BuchTalking Back to Prozac: What Doctors Aren’t Telling YouAbout Today’s Most Controversial Drug, dass Prozacfür  das Nervensystem  wie ein  Stimulanz wirkt.  [58].Daher kann das Medikament Nebenwirkungen hervor-rufen, die die Wirkung von Amphetaminen imitieren unddie Übertreibungen der erwünschten Effekte von Prozacbei einer Depression sind.

Nach Angabe von Dr. Breggin beurteilte der FDA-Psych-iater,  der  den  Sicherheitsbericht  der  Behörde  überProzac verfasst hatte, dass die Wirkung des Medika-ments - Übelkeit, Schlafstörungen und Nervosität - eherdem Profil eines stimulierenden Medikaments als demeines  Sedativums ähnelt  [59]. Dr.  Breggin merkt  an,dass  alle  Nebenwirkungen  von  Prozac,  die  imPhysician’s Desk Reference (PDR) aufgeführt werden,“in das Profil eines stimulierenden Mittels passen”. Ne-ben  anderen  zählen  zu  den  Symptomen  dieserStimulantien Kopfschmerzen, Nervosität, Schlaflosig-keit, Angst, Unruhe, Muskelzittern, Gewichtsabnahme,Übelkeit,  Durchfälle,  trockener  Mund, Anorexia  undübermäßiges  Schwitzen  [60]  In  seinem  Buch  “TheAntidepressant Fact Book” fügt er hinzu, dass alle SSRIsSchlaflosigkeit, Angstzustände, Unruhe und Nervositätauslösen können.  Diese Effekte  und andere  werdenauch  von klassischen  Stimulantien  -  Methylphenidat(Ritalin), Amphetaminen, Methamphetaminen, Ecstasyund Kokain ´- bewirkt. [61]

Ein  Medikament,  das  stimulierend  (anregend)  wirkt,kann die Systeme des Körpers auch zu sehr anregen.In Talking Back to Prozac, führt Dr. Breggin das Bei-spiel einer Person an, die Prozac zur Linderung seinerDepressionen einnimmt (der vorteilhafte Effekt) und derunter  Ruhelosigkeit  und  Schlafstörungen  leidet  (dienegativen Effekte). Diese unerwünschten Reaktionengehören zu dem anregenden Effekt, der Gefühle vonEnergie und Wohlbefinden erreicht,” schreibt er. “In die-sem Sinn stellen die Unterschiede zwischen therapeu-tischer und toxischer Wirkung nur Schritte auf einemWeg von der leichten bis zur schweren Toxizität dar.”[62]

Die Food and Drug Administration hat ungefähr 45.000Berichte  über  unerwünschte  Nebenwirkungen  vonProzac erhalten [63]. Es ist nicht selten, dass schwere

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Nebenwirkungen erst dann auftauchen, wenn ein Me-dikament schon auf den Markt gelangt ist, was gege-benenfalls erforderlich machen könnte, dass eine neueWarnung auf dem Packungsetikett aufgelistet wird oderdass das Medikament wieder vom Markt genommenwird. Die FDA informiert die Ärzte, aber nicht die Öf-fentlichkeit darüber, dass die Zulassung eines Medika-ments nicht immer bedeutet, dass dieses Mittel auchsicher ist.

2002  erschien  im  Journal of the American MedicalAssociation eine Analyse von 548 neuen Medikamen-ten, die zwischen 1975 und 1999 zugelassen wordenwaren. Diese Analyse zeigte, dass 56 der Medikamen-te eien so genannte „Black Box”-Warnung erhielten oderwieder vom Markt genommen wurden (16 Medikamen-te). Es gibt eine 20 %ige Chance, dass es mit jedembeliebigen Medikament nach der Markteinführung Pro-bleme  gibt.  Duie  Wissenschaftler  kamen  zu  demSchluss, dass  schwere Nebenwirkungen  gewöhnlichnach der Zulassung durch die FDA auftreten. Se fügenhinzu:  “Die  Sicherheiut eines  neuen  Wirkstoffs  kannnicht endgültig als bekannt betrachtet werden, so lan-ge das Mittel nicht mehrere Jahre auf dem Markt ist.”[64,65]

Nach Dr. Glenmullens Ansicht folgen die psychiatrischenMedikamente bei der Enthüllung ihrer gefährlichen Wir-kungen und ihrem Fall in die Ungnade einem Mustervon 10, 20 und 30. „Ewa 10 Jahre nach ihrem Debuterscheinen die ersten Probleme. Nach 20 Jahren gibtes genügend Daten, dass die Probleme nicht mehr über-sehen werden können und eine erhebliche Anzahl vonÄrzten ihre Befürchtungen äußern. 20 Jahre und spä-ter  bemühen sich  professionelle Organisationen  undKontrollbehörden, eine  Überverordnung des  Medika-ments zu minimieren. Zu diesem Zeitpunkt haben dieMedikamente  gewissermaßen  “ihr  Verfallsdatum  er-reicht” und ihren Patentschutz verloren und die Herstel-ler widmen sich profitableren Mitteln, “die als sicherer

vermarktet werden können, da ihre Risiken noch nichtbekannt sind”.[66]

Vergleich der Wirksamkeit

Nach Ansicht von Charles Medawar wirken SSRIs beieiner  Depression  nicht  spezifischer,  als  andereAntidepressiva wie die Trizyklika oder die Monoamin-Oxidase-Hemmer (MAOIs). Wie er in seinem Buch „TheAntidepressant Web“ erklärt,  reagieren Patienten aufAntidepressiva in etwa 60 bis 70 % der Fälle, wohinge-gen die  typische  Reaktion auf  ein Placebo  in 30  bis35 % der Fälle vorkommt. Somit beruht die Popularitätder SSRIs auf der Tatsache, dass Experten glauben,sie seien sicherer bzw. akzeptabler als die Alternativen.Tatsächlich weisen Promotionsschriften für SSRIs aufdrei Vorteile hin: Die Medikamente produzieren weni-ger unerwünschte Nebenwirkungen, sind für mehr Pa-tienten akzeptabler und sicherer bei einer Überdosie-rung [67].

Trotz  der  Behauptungen  über  die  Sicherheit  in  dermediznischen Literatur ... „lassen die Beweise im Gro-ßen und Ganzen NICHT erkennen, dass die SSRIs inder täglichen Praxis irgendwelche definitive Sicherheits-vorteile  gegenüber  den Alternativen  haben,”  sagtMedavar. Berücksichtigen wir nur die Ergebnisse vonUntersuchungen, in denen Sicherheit und Wirksamkeitder SSRIs mit anderen Antidepressiva vergliche wur-den: “Zwei unabhängige Meta-Analysen,  jede von ih-nen mit einer sorgfältigen Literaturrecherche zur Identi-fizierung der rechtmäßig kontrollierten Studien sind zuden gleichen Ergebnissen gekommen - die SSRIs sindbesser, als die Alternativen, aber nicht viel” [68]. EineAnalyse von 62 Studien zeigte eine 49 %ige Aussetzer-quote bei den SSRIs gegenüber 54 %  für die  trizyk-lischen Antidepressiva  [69]. Eine zweite Analyse  von63 Studien  (16 von  ihnen mit  einem Vergleich  einesSSRIs mit einem nicht-trzyklischen Mittel) kam zu demErgebnis, dass 3 % weniger Patienten die Einnahme

Infobox: SSRIs in Deutschland

Wirkstoff Erstzulassung zugelassene Indikationen in Deutschlandin Deutschland (Stand November 2010)[1]

Fluvoxamin 1984 Depressive Erkrankungen, Zwangsstörung

Fluoxetin 1990 Episoden einer Major Depression, Zwangsstörung, Bulimie Paroxetin 1992 Depressive Erkrankungen, Episoden einer Major Depres-

sion, Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie, soziale Pho-bie, generalisierte Angststörung, Zwangsstörung, posttraumatische Belastungsstörung

Citalopram 1996 Depressive Erkrankungen, Panikstörung mit oder ohneAgoraphobie

Sertralin 1997 Depressive Erkrankungen und Rezidivprophylaxe, Panikstörung mit oder ohne Agoraphobie, soziale Phobie, posttraumatische Belastungsstörung, Zwangsstörung

Escitalopram 2003 Episoden einer Major Depression, Panikstörung mit oder ohneAgoraphobie, generalisierte Angststörung, soziale Phobie,Zwangsstörung

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des SSRIs wegen der Nebenwirkungen einstellten [70].

Andere neuere Untersuchungen sind zu dem Ergebnisgekommen, dass die neueren Antidepressiva bei derTherapie einer  Depression  nicht  mehr  oder  wenigerwirksam sind, als die Mittel der älteren Generation [71,72]. In einer Untersuchung der Regierung, die von FrauDr. Cynthia  Mulrow und  ihren  Kollegen  durchgeführtwurde,  analysierten  die  Forscher  mehr  als  300randomisierte kontrollierte Studien und kamen zu demErgebnis, es gebe hinsichtlich der Effektivität bzw. desAnteils von allgemeinen Abbrechern keine signifikan-ten Unterschiede zwischen älteren und neueren Wirk-stoffen. Von den Patienten, die ein SSRI einnahmen,setzten weniger ihre Therapie wegen Nebenwirkungenaus,  als  die  Personen,  die  ein  trizyklisches Anti-depressivum eingenommen  hatten  (der  Unterschiedbetrug 4 %). Über 80 Studien kamen zu dem Ergebnis,dass die neuen Antidepressiva bei der Behandlung ei-ner ausgeprägte Depression bei Erwachsenen wirksa-mer waren als ein Placebo. Die Ansprechrate betrug50 % für die Medikamente und 32  % für das Placebo[73, 74]

Zu  einem  beunruhigendem  Ergebnis  kam Dr.  IrvingKirsch und seine Kollegen, die Daten analysierten, dieder FDA zur Zulassung der sechs zwischen 1987 und1999  am  häufigsten  verordneten Antidepressiva  -Prozac, Paxil, Zoloft, Effexor, Serzone und Celexa  -übermittelt worden waren [75]. Ihre Analyse kam zu demErgebnis, dass die Ansprechrate auf ein Placebo fastso groß wie die Ansprechrate auf ein Verum war. Derdurchschnittliche  Unterschied  auf  der  so  genannten„Hamilton Depressions-Skala“ betrug laut einem Berichtin der  Psychiatric Times  zwei Punkte.  Dieser  Unter-schied war statistisch, aber nicht klinisch signifikant [76].Der Artikel konstatiert: “Mehr als der Hälfte der von derPharmaindustrie finanzierten Studien ist es nicht gelun-gen, signifikante Unterschiede zwischen Medikamentud Placebo zu zeigen, und es gab auch keine Vorteilemit höheren Dosen der Antidepressiva”.; Die Autorenfügen  hinzu:  “Die  minimale  Differenz  zwischenAntidepressiva und Placebos sind von klinische For-schern als “schmutzige kleine Geheimnisse” bezeich-net worden”. Eine Reihe weiterer aktueller Studien sindzu ganz ähnlichen Ergebnissen gekommen und beob-achten, dass ein SSRI sich bei der Behandlung einerDepression nicht wesentlich vom Placebo unterschei-det [77]

QuellenGary  Null,  PhD,  Manufacturing  Madness:  The  Pseudoscience  ofModern Psychiatry, GreenMedInfo.com, 2. April 2014Wikipedia.de,https://de.wikipedia.org/wiki/Serotonin-WiederaufnahmehemmerEven fish are getting aggressive on Prozac, What Doctors Don´t TellYou, 21st April 2014. no 1060, http://www.wddty.com/even-fish-are-getting-aggressive-on-prozac.htmlAquatic Toxicology, 2014; 151: 77)

Anmerkung: Auch zu diesem Text gibt es wieder einumfangreiches   Literaturverzeichnis von ca. 3 SeitenLänge, das wir hier aus bekannten Gründen nicht  intoto abdrucken wollen. Interessierten pHakten-Lesernreiche wir diese Informationen auf Wunsch gerne nach.

Die pHakten-Redaktion

Das Rezept des Monats

Grüne Smoothies: Rezepte zum Ausprobie-ren

Grüne Smoothies sind Gemüse zum Trinken. DieMini-Mahlzeiten stecken voller Vitalstoffe, sie hel-fen zum Beispiel dem Darm und der Haut. Wir stel-len Ihnen leckere und gesunde Smoothie-Rezeptevor. Alle Anleitungen stammen aus dem Buch „Grü-ne Smoothies“ von GU.

Grüne Smoothies sind vielseitig

Ob süß oder herzhaft, kalt oder als Suppe, zum Entgif-ten, gegen  Krebs oder  für  eine  schöne Haut:  GrüneSmoothies bereichern den Speiseplan und sind gesund.

Smoothie gegen Frauenleiden

Bestimmte  grüne  Smoothies  helfen  gezielt  gegenfrauentypische Beschwerden, etwa PMS oder Sympto-me der Wechseljahre. So wie dieser: Für 1,5 Liter einehalbe Avocado, zwei Äpfel, einen geschälten Granat-apfel, einen halben Eichblattsalat, eine Handvoll Spi-nat, eine halbe Handvoll Schafgarbenblätter, eine viertelZitrone und ein wenig unbehandelte Zitronenschale hin-eingeben und mit einem halben Liter Wasser mischen.

Detox-Smoothies

Auch  zum  Fasten  und  Entgiften  gibt  es  spezielleSmoothies. Diese beiden gehen so: Am Morgen zweiBirnen, eine Handvoll Lindenblätter und einen ViertelLiter Wasser mixen (ergibt 0,75 Liter; links). Für einenLiter vom Mittagssmoothie brauchen Sie eine Banane,200 Gramm Brombeeren, zehn Gojibeeren, vier großeMangoldblätter (ohne weißen oder roten Stiel), vier BlattRomanasalat, einen halben Bund Petersilie, eine Vier-tel Zitrone und einen halben Liter Wasser.

Smoothie für schöne Haut

Zutaten wie Aprikosen, Algen und Avocado machen dieHaut  rein  und weich.  Ein  Beispiel  für  einen  Beauty-Smoothie: Eine halbe Avocado, vier Pfirsiche, den Saftvon einer Limette, 200 Gramm Postelein und eine hal-be Handvoll Ackerschachtelhalm-Blätter mit einem hal-ben Liter Wasser in den Mixer geben und fertig!

Smoothies schützen vor Krebs

Sekundäre Pflanzenstoffe, die Krebs vorbeugen, sindin püriertem Gemüse besonders hoch konzentriert. Fürden rotbraunen Smoothie eine Banane, zwei Pfirsiche,150 Gramm Himbeeren, eine Handvoll Himbeerblätter,vier Blatt Sauerampfer und zwei Handvoll Tatsoi mit ei-nem halben Liter Wasser mischen (ergibt rund einein-halb Liter).  In den grünen Anti-Krebs-Smoothie kom-men  je eine Handvoll Blätter vom Weißen Gänsefußund von der Brennnessel, vier Blatt Sauerampfer, vierStängel Gundermann, eine halbe Zitrone und zwei Zen-timeter Ingwer. Mit einem halben Liter Wasser zuberei-tet ergibt das etwa einen Liter Smoothie.

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184Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

Honig gegen Antibiotikaresistenzen

Andrea Bannert, Netdoktor.de, 03. 04. 2014

Honig kann nicht nur das Frühstück versüßen, son-dern auch das menschliche Immunsystem entla-sten. Denn er tötet Bakterien ab und verhindertmöglicherweise sogar, dass diese Abwehrmecha-nismen gegen Antibiotika entwickeln.

Gegen Husten, Heiserkeit oder Kratzen im Hals hat wohljeder schon mal einen Löffel Honig gelutscht. Das süßeBienenprodukt wird schon seit Jahrtausenden als na-türliches Heilmittel eingesetzt, denn es schmeckt nichtnur gut, es wirkt auch antibakteriell. Das ermöglicht denBienen, den Honig lange zu lagern und so den Winterzu überleben.

Großes Waffenarsenal

Dabei hat Honig einen entscheidenden Vorteil gegen-über Antibiotika, die von der Schulmedizin üblicherwei-se  gegen  Infektionen  eingesetzt  werden.  Die  in  ihmenthaltenen  Säuren,  Wasserstoffperoxid  oder  Poly-phenole töten Bakterien ab. Und besser noch: Die Bak-terien finden gegen diese Stoffe kein Rezept – sie wer-den nicht resistent. Das belegen inzwischen mehrereStudien.

Als besonders stark gegen Infektionen gilt der neusee-ländische Manuka-Honig. Er enthält bis zu 100 Mal mehrMethylglyoxal als andere Honigsorten – ebenfalls eineantibakterielle Substanz. Ein weiteres Plus im Kampfgegen  die  Mikroorganismen  ist  die  hohe  Zucker-konzentration im Bienensaft. Sie lässt die Bakterien re-gelrecht vertrocknen.

Behinderter Feldzug

Zudem scheint Honig die Kommunikation zwischen denErregern zu stören, fanden Wissenschaftler um SusanM.  Meschwitz  von  der  Salve  Regina  University  inNewport. Normalerweise sprechen sich Bakterien näm-lich mit Hilfe von Signalmolekülen ab – etwa über dieAbgabe von Giftstoffen. Diese stoßen die Erreger dannalle zum selben Zeitpunkt aus. Ein weiteres Beispiel istdie  Bildung  von  Bakterienverbänden,  sogenanntenBiofilmen. Gemeinsam bauen die Mikroorganismen einEiweißschutzschild, das auch gegen Antibiotika wirkt.Inhaltsstoffe  im  Honig  verhindern  die  Fähigkeit  zurBiofilmbildung. „Honig macht die Bakterien deshalb an-fälliger für Antibiotika“, erläutert Meschwitz.

Wie Antibiotika und Honig zusammenwirken, untersuch-ten Forscher der University of Technology in Sydney.Sie untersuchten  die  Wirkung  von  Manuka-Honig  inKombination mit dem Antibiotikum Rifampicin  im La-bor. Das Antibiotikum wird oft gegen Methicillin-resisten-te Stämme von Staphylococcus aureus (MRSA) einge-setzt. Die Bakterien verursachen zum Beispiel Haut-infektionen und kommen bei chronischen Wundinfek-tionen vor.

Geschwächte Abwehr

Die Wissenschaftler  fanden heraus: Werden die bei-

den Heilmittel kombiniert, dezimieren sie Bakterien vielwirksamer als Rifampicin allein. Überraschend für dieWissenschaftler war, dass die Zahl der resistenten Er-reger bei  der  Kombi-Behandlung  nicht  zunahm.  Be-kämpft man die Bakterien nur mit Rifampicin, entwik-keln diese dagegen sehr schnell Abwehrmechanismengegen das Antibiotikum. Wie die Zusammenarbeit vonHonig und Rifampicin funktioniert, wissen die Forschernoch nicht.

„Weil die Behandlung mit Honig effektiver ist, kann dieDosis  von Rifampicin  etwas bei  Wundbehandlungenverringert werden“, so Studienleiterin Elisabeth J. Har-ry. Das reduziere nicht nur die Gefahr einer Resistenz-bildung, sondern erspare auch vielen Patienten unan-genehme Nebenwirkungen des Antibiotikums.

Quellen:Meschwitz  S.M.:  Conference Talk  at  the  National  Meeting of  theAmerican Chemical Society, 16. März 2014.Müller P. and Harry E. J. et al.: Synergism between Medihoney and

Rifampicin

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19 4Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

Juni 2014

Liebe Leser,

Seit August letzten Jahres haben die Kontroversen umdie HPV-Impfstoffe Gardasil und Cervarix, mit denenman Mädchen vor Gebärmutterhalskrebs schützen will(und die daher fälschlicherweise auch als Gebärmut-terhalskrebs-Impfung  bezeichnet  werden)  ständigzugenommen.

Als erstes wurde durch das Centers for Disease Controland Prevention (CDC) eine Studie durch-geführt, umdie Wirksamkeit der HPV-Impfungen zu bewerten. Ander  Studie  nahmen  Personen  teil,  die  mit  Gardasil(Mercks  HPV-Impfstoff)  und  Cervarix  (dem  Konkur-renzprodukt  von  GlaxoSmithKline)  geimpft  wordenwaren.

Die  Ergebnisse  fasste  das  CDC  in  der  Überschriftzusammen:  „Neue Untersuchgung  zeigt,  dass  HPV-Impfstoffe helfen, die HPV-Infektionsraten bei Mädchenim Teebnager alter zu senken.“

Allerdings stellte sich rasch heraus, dass die positivenErgebnisse der Presseerklärung dann doch nur einegut geplante PR-Aktion war, um die Verkaufszahlen derImpfstoffe zu erhöhen.

Gefährliches Gebräu

Im  Dezember  letzten  Jahres  hatte  Frau  Dr.  DianeHarper –leitende Forscherin bei der Entwicklung derHPV- Impfstoffe Cervarix und Gardasil – bereits wegender schrecklichen Konsequenzen und der Sinnlosigkeitder  Impfung  die Alarmglocken  geläutet. Auf  der  4.internationalen Impfstoffkonferenz in Reston, Virginiaüberraschte sie ihre Kollegen mit einem erstaunlichenGeständnis.

Das paradoxe dabei: Mit ihrem Vortrag sollte Frau Dr.Harper  eigentlich  die  Vorteile  der  HPV-Impfungverkünden, machte aber stattdessen eine Wendung um180  Grad  und  erleichterte  ihr  Gewissen  wegen  dertödlichen  Impfung,  um  „wieder  besser  schlafen  zukönnen.“

Nach Frau Dr. Harper verschwinden etwa 70 % allerInfektionen mit dem HP-Virus ganz ohne Behandlungnach einem Jahr  (nach zwei  Jahren sind  das sogar90%).Zudem sagt sie, dass die Zulassungsstudien fürdie  Impfstoffe  nur  mit  Mädchen  über  15  Jahrendurchgeführt worden waren. Vermarktet würden dieseImpfstoffe aber bereits bei Neunjährigen.

Und so haben bis zum Dezember 2013 alleine in denUSA beim Vaccine Adverse Event Reporting System(VAERS), dem Berichtssystem für Impfstoffnebenwir-kungen beim CDC, mehr als 15.000 Mädchen Neben-wirkungen nach einer Gardasil-Impfung gemeldet – unddiese Zahlen repräsentieren nur die Fälle, wo Elternalle  Hürden  zur Meldung  einer  Impffolge  erfolgreichüberwinden konnten.

Aber zurück zur CDC-Untersuchung

Eine Expertin für Krebsernährung, Sharlene Bidini, hatdie Studie analysiert und mit einem guten Blick für dieDetails  ein  paar  erstaunliche  Details  enthüllt.  DieseDetails sind noch nicht einmal besonders gut versteckt,aber das CDC scheint wenig daran interessiert, sie inder Presseerklärung zu erwähnen.

So  beschäftigt  sich  die  Studie  z.  B.  mit  den  HPV-Befunden von über 8.000 Frauen. Von denen warenbis  zu  59  Jahr  alt,  und  der Anteil  der  (weiblichen)Teenager betrug weniger als 10 % (exakt 740 Fälle).

Von diesen 740 Teenagern waren 358 sexuelle aktiv –der Impfstoff kann nur eine HPV-Infektion bei Personen„verhüten“  die  zum  Zeitpunkt  der  Impfung noch  niesexuell aktiv gewesen waren. Damit war der Test für382 Teilnehmer irrelevant, da die Wahrscheinlichkeiteiner HPV-Infektion für sie gleich Null ist. Und von den358  sexuell  aktiven  Teenagern  erhielten  nur  111mindestens eine Dosis des HPV- Impfstoffs

Ärzte  haben  diese  Impfstoffe  weltweit  MillionenMädchen verabreicht - und die Stichprobe der CDC-Studie umfasste kaum mehr als 100 Mädchen? Unddiese 111 Personen unterzogen sich noch nicht einmalder „vollen“ Behandlung, also den drei Einzeldosen desImpfstoffs!

Aber das ist (leider) noch nicht das  ganze Bild.

Während des Untersuchungszeitraums sank die Zahlder HPV-Infektionen unter den geimpften Mädchen undweniger als 6 % - bei den ungeimpften Mädchen aberum über 27 %!

Vielleicht hätte man die Überschrift (siehe oben) besserso  formuliert:  „Ungeimpfte  Mädchen  sicherer  alsGeimpfte“

Aber mit dieser Überschrift dürften CDC und Pharma-industrie wohl kaum weitere Gardasil- oder Cervarix-Ampullen verkaufen, wie auch mit dem Wissen, dassbisher  44  Mädchen  offiziell  an  diesen  Impfungengestorben sind. Zu den bekannten und dokumentiertenNebenwirkungen  der  HPV-Impfung  gehören  dasGuillian Barré Syndrom n (eine  teilweise über Jahrebzw.  ständig  anhaltende  Lähmung,  die  im  Ernstfallsogar zur Erstickung der/des Betroffenen) führen kann),Lupus, Krampfanfälle, Thrombosen und Entzündungendes Gehirns.

Eltern wissen von diesen Gefahren oft nichts … wie imFall  von  Maddie,  einem  15-jährigen  Mädchen  ausIndiana, die den Gardasil- Impfstoff erhalten hatte.

Nach der  ersten der drei  Impfungen klagte sie  überSchmerzen  und  Erschöpfung,  nach  der  zweiten„Runde“ ging es ihr so schlecht, dass sie nicht einmalmehr zu Schule gehen konnte.

Ihre  Mutter  sagt  heute,  sie  würde  sehr  gerne  ihreEntscheidung  für  die  HPV-Impfung  ihrer  Tochterrevidieren. Aber Maddie  ist nur eines  jener mehr als31.000 Mädchen - die Zahl hat sich fast verdoppelt –

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die  Berichte  über  Nebenwirkungen  der  Gardasil-Impfung an die amerikanische Medikamentenkontroll-behörde FDA gesendet haben, unter denen es auchum  Fälle  von  Lähmungen,  Krampfanfällen  undTodesfälle geht.

Aber unbeeindruckt von diesen Zahlen behauptet dieCDC nach wie vor, der Impfstoff wäre sicher. Und dasgeschieht in einer äußerst cleveren Art und Weise –einem  gelungenen  Marketingkonzept.  Wer  hättegeahnt, dass die PR-Abteilung der Pharmaindustrie inden  Räumen  des  Centers  for  Disease  Control  andPrevention (CDC) zu finden ist?

Demnächst wird eine neue Gardasil-Version erhältlichsein – ein Impfstoff der stärker (und vermutlich auchriskanter)  sein  soll,  als  das  Original.  Und  dieserImpfstoff mit  dem Namen   V503 wird derzeit  in denLaboratorien der Firma Merck zusammengebraut.

Merck hofft, V 503 so schell wie möglich auf den Marktwerfen zu können – aber lassen Sie sich nicht täuschen.Senden  Sie  diesen  Beitrag  stattdessen  an  alleBekannten, die eine Tochter im „kritischen“ Alter habenund  warnen    sie  alle  vor  diesem  neuen  Impfstoff:Vermutlich taugt er ebenso wenig, wie sein Vorgänger!

QuellenDon’t Fall For The HPV Vaccine Con, Daily Health e-.Alert, 16. 06.2014Melissa Yeager, „Gardasil: Mother wants answers after daughter’sHPV vaccine reaction“ 7. April 7, 2014, WCPO, theindychannel.com„Merck’s experimental HPV vaccine shows promise in  late-stagetrial“  Peter  Loftus,  3.  November  2013, The  Wall  Street  Journal,online.wsj.com„New study shows HPV vaccine helping lower HPV infection ratesin teen girls“ CDC Press Release, 19. Junin 2013, cdc.gov„Assessing the Overall Impact of the HPV Vaccine“ Sharlene Bidini,

D, CSO, The ONC, 1. 7. 2013, theonc.org

Krill Öl: Das revolutionäre „gute“ Fett, das dieGesundheit von Herz, Gehirn, Knochen undGelenken fördert

Obwohl wir dazu neigen, Fett als etwas „Schlim-mes“ zu betrachten, gibt es auch „gute“ Fette, dieunser Körper für seine regelrechte Funktionbenötigt –tatsächlich können wir ohne diese Fettegar nicht existieren

Essentielle  Fettsäuren  (EFAs)  gehören  zur  Gruppedieser guten Fette. Unser Körper benötigt sie, um eineReihe biologischer Prozesse durchführen zu können.Diese EFAs müssen mit der Nahrung zugeführt werden,da der Körper sie nicht selbständig herstellen kann.

Eine kurze Geschichte der essentiellen Fettsäuren

Als  man  1923  erkannte,  dass  diese  Fettsäurenessentiell = unverzichtbar für den Organismus waren,bezeichnete st als „Vitamin F“. Zu Beginn der 1930erJahre  wurden  sie  dann  aber  korrekt  als  Fetteklassifiziert.  In  den  vergangenen  Jahren  ist  dasBewusstsein für die zahleichen gesundheitliche Vorteileder EFAs – und da besonders der Omega 3-Fettsäuren– dramatisch angestiegen.

Dieses  vermehrte  Interesse  an  den  Omega  3-Fettsäuren  wurde  zum  Teil  durch  drei  dänischeWissenschaftler  ausgelöst, die entdeckten, dass diegrönländischen Inuit (Eskimos) mit ihrem  Verzehr vonFischen  große  Mengen  Fett  mit  aufnahmen,  aberdennoch sehr selten an kardiovaskulären Erkrankun-gen litten. In einer Studie aus dem Jahr 1975 verglichendiese Forscher die Blutwerte der grönländischen Inuitmit denen der Inuit, die in Dänemark lebten und Dänen,die nicht der Gruppe der Inuit angehörten. Sie fandenheraus, dass das Blut der Grönland-Inuit einen deutlichhöheren Anteil an bestimmten langkettigen Fettsäurenaufwies – jener Omega 3-Fettsäuren, die wir heute alsEicosapentaensäure (EPA) und Docosohexaensäure(DHA) kennen [1].

Essentielle Fettsäuren: Ein Balanceakt

Es gibt  zwei verschiedene  EFAs: Die  alpha-Linolen-säure (ALA), besser als Omega 3-Fettsäure bekanntund die Linolensäure (LA) oder Omega 6-Fettsäuren.Sowohl die Omega 6- als auch die Omega 3-Fettsäurensind für die Gesundheit unverzichtbar. Allerdings spieltauch  hier  die  ausgeglichene  Balance  eine  wichtigeRolle.

Wie man erkannt hat, verringern Omega 3-FettsäurenEntzündungen, senken das Risiko für Herzinfarkte undSchlaganfälle,  fördern  die  Knochengesundheit  undbessern  Beschwerden  einer Arthritis.  Wie  aktuelleForschungsergebnisse vermuten lassen, können sichOmega 3-Fettsäuren auch vorteilhaft bei zahlreichenanderen  Problemen  wie  einer ADHS  (Aufmerksa-mkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Alzheimer,entzündliche Darmleiden und Depressionen auswirken.

Die  Omega  6-Fettsäuren  spielen  eine  Rolle  bei  derSenkung der Choilesterinwerte und für eine gesundeHaut.  Eine wichtige  weitere  Funktion  der  Omega  6-Fettsäuren  besteht  darin,  unser  Blut  „klebrig“  zumachen, dass es gerinnt und wir nicht ohne weiteresverbluten können. Wenn aber die Omega 6-Fettsäurennicht  durch  eine  genügende  Menge  an  Omega  3-Fettsäuren balanciert werden, kann das Blut zu klebrigwerden. Wenn sich dann zu häufig Blutgerinnsel bilden,kann das einen Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sichziehen.

Experten sind der Ansicht, das optimale Verhältnis vonOmega 6- zu Omega 3-Fettsäuren betrüge etwa 1:4(ein Teil Omega 6- auf 4 Teile Omega 3-Fettsäuren).Betrüblicher Weise weist die typische  amerikanische(  und  auch  die  europäische)  Kost  eine  deutlichVerschiebung in die falsche Richtung auf – sie beträgtin etwa 20 : 1 (20 Teile Omega 6- auf 1 Teil Omega 3-Fettsäuren).

Daher  ist  eine  Supplementierung  mit  Omega  3-Fettsäuren um so wichtiger

Quellen für Omega 3-Fettsäuren

Obwohl Omega 3-Fettsäuren so bedeutend für unsereGesundheit sind, kann der menschliche Körper sie nicht

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selbst  herstellen.  Die  einzige  Möglichkeit,  an  diesewichtigen Stoffe zu gelangen, ist durch Nahrungs- bzw.Nahrungsergänzungsmittel. Nahrungsmittellieferantenfür Omega 3-Fettsäuren sind unter anderem Walnüsse,Leinsamen,  Sojabohnen  und  Kaltwasserfische  wieLachs, Tunfisch und Heilbutt.

Im  Idealfall  versorgt der Verzehr  von  reichlich FischSie mit den Omega 3-Fettsäuren, die Sie benötigen.

Weil aber heute die Fische häufig mit Industriegiftenwie PCBs ( (polychlorierte Diphenyle), Quecksilber undanderen  Schwermetallen  belastet  sind,  könnte  esgefährlich sein, zu viel Fisch zu verzehren.

Um  unter  diesen  Umständen  den  Körper  mit  denerforderlichen  Mengen  an  Omega  3-Fettsäuren  zuversorgen, müssen die meisten von uns ihre Ernährungsupplementieren.  Während  Fisch-  oder  Leinöl  guteOmega 3-Quellen sein können, wird das Krill-Öl vonvielen Experten  für die  beste  Quelle  der  Omega  3-Fettsäuren  Docosohexaensäure  (DHA)  und  Eicosa-pentaensäure (EPA) gehalten.

Unterschiede zwischen Fisch- und Krill-Öl

Der Krill ist ein winziges krabbenähnliches Krustentier,das  eine erhebliche  Menge  an  Nährstoffen  mit  sichbringt.  Er  ist  einer  der  ergiebigsten  Lieferanten  vonmarinen  (aus  dem  Meer  stammenden)  Omega  3-Fettsäuren. Zwischen dem Krill- und die Fisch-Öl gibtes eine Reihe wichtiger Unterschiede:

Bioverfügbarkeit: Die Omega 3-Fettsäuren im Krill-Öl sind an Phospholipide gebunden, während sie imFischöl als Triglyceride vorkommen. Als Phospho-lipide können die Omega 3-Fette aus dem Krill-Ölins  Blut  absorbiert  werden,  ohne  zuvor  abgebautwerden zu müssen, was sie deutlich bioverfügbarerfür Zellfunk-tion- und Wachstum macht.

Antioxidanzien: Krill-Öl  enthält  deutlich  höhereKonzentrationen  des  natürlich  vorkommendenAntioxidans Astaxanthin, als  das Fischöl. Antioxi-danzien schützen unsere Körperzellen vor Schädendurch freie Radikale. Das Astaxanthin ist zudem inder  Lage,  die  Blut-Horn-Schranke zu  überwindernund  soll  so  Augen,  Gehirn  und  das  zentraleNervensystem vor freien Radikalen schützen können.

Reinheit: Die zur Herstellung von Krill-Öl verwen-deten Tiere sind rein und frei von Giften, da sie nur inden klaren Wassern der Antarktis – weit entfernt vonjeder industriellen Verunreinigung  - gefangen werden- Fischölsupplemente sind immer nur so unbelastet,wie die Fische, aus denen sie gewonnen werden.Wurde  der  Fisch  in  verunreinigten  Gewässerngefangen, enthält das Fischöl  die selben Toxine.

Stabilität: Zwei Faktoren machen das Krill-Öl stabilerund widerstandsfähiger gegen das Ranzigwerden:

1.Omega 3-Fettsäuren in Form von Phospholipidensind weitaus weniger anfällig für Oxidation alsOmega 3-Fettsäuren in Triglyceridform im Fischöl.

2. Das Antioxidans Astaxanthin  liefert den Omega3-Fettsäuren  zusätzlichen  Schutz,  wodurch  dieHaltbarkeit des Produkts erhöht wird.

Nachgeschmack: Eine bekannte Nebenwirkung derEinnahme von Fischöl-Präparaten ist das Aufstoßenmit  einem  „fischigen“  Nachgeschmack.  DieserNachgeschmack ist bei Krill-Öl unbekannt.

Obwohl sowohl das Fischöl als auch das Krill-Öl  fürdie Versorgung mit Omega 3-Fettsäuren eine gute Wahlsind, ist das Krill-Öl dem Fischöl deutlich überlegen.

Gesundheitliche Vorteile des Krill-Öls

Seit  1980  sind  mehr  als  60.000  Studien  über  diegesundheitliche  Wirkung  von  Omega  3-Fettsäurendurchgeführt worden.

Cholesterin

Eine Untersuchung aus dem Jahre 2004 untersuchteden Einfluss von Krill-Öl, Fischöl und einem Placeboauf die Gesamtcholesterin-, böse LDL- und gute HDL-sowie auf die Triglycerid- Werte von 120m Personennach  90 Tagen.  Wie Sie  der nachfolgenden Tabelleentnehmen  können,  senkte  das  Krill-Öl  Gesamt-cholesterin-, LDL- und Triglyceridwerte  deutlich mehr,als das Fischöl, während es zugleich die HDL-Werteerhöhte.

Tabelle 1: Krill-vs. Fischöl, Wirkung auf Cholesterin

Krill-Öl (3 g) Fisch-Öl (3 g) Placebo

Gesamt-Cholesterin -17.9% -5.9 +9.1%

LDL (‚böse“) -39.2% -4.6% +13.0%

HDL (‚gut‘) +59.6% +4.2% +4.0%

Triglyceride -26.5% -3.2% -9.9%

Die Wissenschaftler folgerten mit viel Vertrauen, dass„… Kril-Öl  beim  Cholesterinmanagement  erfolgreicheingesetzt werden kann und deutlich wirksamer ist, alsdas Fisch-Öl“ [2]

Erhöhter Blutdruck

In einer Meta-Analyse von 17 kontrollierten klinischenVersuchen fanden Wissenschaftler heraus, dass eineErgänzung der Ernährung mit 3 g Fischöl und mehrpro Tag „… zu einer klinisch relevanten Senkung desBlutdrucks bei Personen mit unbehandeltem Hyperto-nus (Bluthochdruck) führte.“ [3]

Entzündungen: Arthritis und kardiovaskuläre Erkran-kungen

Eie Studie aus dem Jahr 2007 evaluierte de Wirkungvon Krill-Öl auf 90 Patienten mit  chronisch entzünd-lichen Erkrankungen – kardiovaskulären Erkrankungenund/oder aktiver rheumatoider Arthritis bzw. Arthrose.Alle Patienten wurden aufgefordert,  eine Woche vorBeginn  der  Studie  die  Einnahme  von  entzündungs-hemmenden Mitteln abzusetzen. Da Entzündungen engmit  der  Entwicklung  einer  Atherosklerose  undGelenkbeschwerden  in  Verbindung  stehen,  wurden

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während der gesamten Untersuchung ständig die CRP-Werte bestimmt. Das C-reaktive Protein  (CRP) gilt alseiner der wertvollsten Biomarker einer Entzündung undscheint  ein  zentraler  Faktor  für  die  schädlicheAuswirkung  gen einer  systemischen Entzündung  zusein.

Die folgende Tabelle stellt die Veränderungen der CRP-Werte während der 30-tägigen Untersuchungsperiodedar.  Obwohl  die  Patienten  keine  entzündungshem-menden  Medikamente  einnahen,  sanken  in  derKrillölgruppe  die  CRP-Werte,  während  sie  in  derPlacebogruppe zunahmen.

Tabelle 2: Krill-Öl und die CRP-Werte

Krill-Öl-Gruppe Placebo-Gruppe

Nach 7 Tagen      -19.3%      +15.7%

Nach 14 Tagen      -29.7%      +32.1%

Tag 30      -30.9%      +25.1%

Außerdem  berichteten  die  mit  Krill-Öl  behandeltePatienten nach 7 Tagen …

· über einen Rückgang von 28,9 % bei den Schmer-zen

· einen Rückgang der Gelenksteife v um 20,3 %

· eine um 22,8 % niedrigere funktionelle Behinderung

Der  Studienauto  kam  zu  dem  Schluss,  dass  eineTagesdosis von 300 mg Krill-Öl „ … die Entzündungendurch eine Senkung der CRP-Werte ebenso hemmt,wie sie Symptome lindert, die durch eine Arthrose bzw.,eine rheumatoide Arthritis hervorgerufen werden“. [4]

Osteoporose

Mehrere  Studien  lassen  vermuten,  dass  Omega  3-Fettsäuren  die  Kalziumabsorption  erhöhen,  die  -Exkretion senken und die Anlagerung von Kalzium imKnochen  steigern  können.  In  einer  dreijährigenUntersuchung an älteren Frauen mit einer Osteoporosezeigte  sich,  dass  die  Teilnehmerinnen,  die  einSupplement mit EPA (Omega 3-) und GLA (Omega 6-Fettsäuren)  einnahmen,  weniger  Knochenverlustzeigten als Frauen, die ein Placebo erhalten hatten.Bei vielen Frauen kam es zudem zu einer Zunahmeder Knochendichte (5).

Gehirnentwicklung und –Funktion

Omega 3-Phospholipide spielen eine wichtige Rolle fürStruktur und Funktion der Gehirnzellmembranen undder Zellsignale. Die Omega 3-Fettsäure DHA ist die imGehirn  am häufigsten  vorkommende  Fettsäure  undman denk, dass sie wichtig  für  das  Gedächtnis undjener kognitiven Funktionen, die  im Alter nachlassenkönnen [6]. Es hat sich gezeigt, dass Demenzpatientenverringerte  DHA-Konzentrationen  im  Gehirngewebeaufweisen.

Da sich gezeigt hat, dass die Omega 3-Phospholipideeffizienter vom Gehirngewebe aufgenommen werden,als  die  Omega  3-Triglacweride,  stellt  Krill-Öl  einen

hervorragenden Lieferanten der Omega 3-Fettsäurendar, die für die Aufrechterhaltung des Gehirn erforderlichsind.

Krill-Öl: Was man wissen sollte

Täglich empfohlene Dosierung: Als Nahrungsergänzung nimmt man täglich 2 x 500mg  zum  Frühstück  bzw.  richtet  sich  nach  derEmpfehlung seines Arztes oder Therapeuten

Erwachsene mit Erkrankungen der Herzkranz-gefäße:Die American Heart Association (AHA) empfiehlt täglich1.000 mg

Erwachsene mit erhöhten Cholesterinspiegeln empfiehlt  die  American Heart Association 2  bis  4Gramm (2.000 bis 4.000 mg) täglich.

Anmerkung: Nehmen Sie ohne ärztliche Kontrolleniemals mehr als 3 g (3.000 mg) am Tag, da es beidiesen Dosen zu einem erhöhten Blutungsrisiko

kommen kann.

Mögliche Wechselwirkungen:

Wenn Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen,besprechen sie die Einnahme von Krill-Öl mit  IhremArzt oder Therapeuten, da das Mittel die Wirkung IhrerMedikation steigern kann.

Wenn Sie Mittel gegen Diabetes einnehmen bespre-chen sie die Einnahme von Krill-Öl mit Ihrem Arzt oderTherapeuten,  da  das  Mittel  die  Wirkung  IhrerMedikation beeinträchtigen kann.

Quellen:1.Dyerburg J, et al. Fatty acid composition of the plasma lipids inGreenland Eskimos. Am J Clin Nutr. 28. September 1975;28(9):958-66,  http://www.ajcn.org/cgi/pmidlookup?view=long&pmid=11634802.  Bunea  R,  El  Farrah  K,  Deutsch  L.Evaluation  of  the effects  ofNeptune Krill Oil on the clinical course of hyperlipidemia. Altern MedRev. (2004) 9.4: 420-428. http://www.thorne.com/altmedrev/.fulltext/9/4/420.pdf 3. Appel LJ, et al. Does supplementation of diet with ‚fish oil‘ reduceblood  pressure? A  meta-analysis  of  controlled  clinical  trials. ArchIntern Med. 28. Juni 1993;153(12):1429-38.4. Deutsch L. Evaluation of the effect of Neptune Krill Oil on chronicinflammation and arthritic symptoms. J Am Coll Nutr. 26. Februar2007;26(1):39-48.http://www.jacn.org/cgi/pmidlookup?view=long&pmid=173535825. Kruger MC, et al. Calcium, gamma-linolenic acid and eicosapen-taenoic acid supplementation in senile osteoporosis. Aging (Milano).10. Oktober 1998;10(5):385-94.6.Innis SM. Dietary (n-3) fatty acids and brain development. J Nutr.April 2007;137(4):855-9.

http://jn.nutrition.org/content/137/4/855.long  

Karen Lee Richards*; The Revolutionary „Good Fat“ That PromotesHeart, Brain, Bone and Joint Health ProHelth.com,. 18. 04. 2014

Rheumatoide Arthritis: Chinesisches Heilmittelhält Vergleich mit Methotrexat stand

Peking – Ein in der traditionellen chinesischen Medizin(TCM) häufig eingesetztes pflanzliches Heilmittel hatin  einer  randomisierten  Studie  –  unter  (beinahe)westlichen Prüfstandards – eine gleich gute Wirkungerzielt wie der Standardwirkstoff Methotrexat. Laut derPublikation in den Annals of the Rheumatic Diseases

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erzielte  eine  „west-östliche“  Kombination  die  besteWirkung.

Das Peking Union Medical College Hospital (PUMCH),eine  Klinik  der  Schwerpunktversorgung,  behandeltjedes Jahr mehr als 30.000 Patienten mit rheumatoiderArthritis.  Zwei  Drittel  davon  nehmen  Extrakte  ausTripterygium wilfordii Hook F (TwHF) ein, eine auch alsWilfords Dreiflügelfrucht bekannte Giftpflanze, die vonder traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als Mittelgegen Gelenkschmerzen, Fieber, Ödeme und  lokaleEntzündungen  empfohlen  wird  und  mit  monatlichenTherapiekosten  von  umgerechnet  10  US-Dollarkostengünstig ist, wie Xuan Zhang, Rheumatologe amPUMCH  berichtet. Auch  gegen Autoimmunerkran-kungen und  Krebs  sollen  die  Extrakte,  die aus  denWurzeln und anderen Pflanzenbestandteilen gewonnenwerden, wirksam sein.

In den letzten Jahren sind auch westliche Rheumatolo-gen auf die Pflanze aufmerksam geworden. Vor fünfJahren publizierte ein Team um Peter Lipsky, ehemalsals Rheumatologe am National Institute of Arthritis andMusculoskeletal and Skin Diseases in Bethesda tätig,in den Annals of Internal Medicine (2009; 151:  229-240) eine erste randomisierte Studie an 121 Patientenmit rheumatoider Arthritis. TwHF erzielte damals einebessere Wirkung als Sulfasalazin. Die Aussagekraft derStudie  litt  allerdings  unter  einer  hohen  Rate  vonTherapieabbrüchen. Außerdem  gehört  Sulfasalazinnicht  mehr  zu  den  bevorzugten  Basistherapeutika(DMARD, disease-modifying antirheumatic drug) beider rheumatoiden Arthritis.

Das Standard-DMARD ist heute das Methotrexat, dasLipsky  jetzt  zusammen  mit  Zhang  in  einer  weiterenrandomisierten klinischen Studie mit TwHF verglichenhat. Alle  207  Teilnehmer  erfüllten  die  westlichenKriterien  einer  rheumatoiden Arthritis.  Bis  auf  vierPatienten hatte keiner bereits DMARD erhalten.

Es  gab  drei Therapie-Arme,  in  denen  die  Patientenentweder  einmal  wöchentlich  12,5  mg  Methotrexat,dreimal täglich 20 mg TwHF 20 oder eine Kombinationder beiden Mittel erhileten. Die Studie war randomisiert,aber nicht placebokontrolliert (da nach Auskunft keinegeeigneten Placebo-Tabletten zur Verfügung standen).

Primärer Endpunkt war der Anteil der Patienten mit einermindestens 50-prozentigen Verbesserung (ACR50) amEnde der 24-wöchigen Therapiephase. 174 Patienten(84 Prozent) beendeten die Studie, eine ACR50-Antworterreichten  im  Methotrexat-Arm  32  von  69  Patienten(46,4 Prozent), im TwHF-Arm 38 von 69 Patienten (55,1Prozent)  und  im  Kombinations-Arm    53  von  69Patienten (76,8 Prozent).

Damit war die Wirkung von TwHF mindestens genauso stark wie die von Methotrexat (in einigen Aspektenwar  sie  sogar  signifikant  besser).  Die  Kombinationbeider  Mittel  erzielte  die  stärkste  Wirkung, was  denhäufigen Einsatz des Mittels in China belegt (auch wennaufgrund des  Studiendesigns  eine  Placebo-Wirkungsicherlich nicht ausgeschlossen werden kann).

Nicht frei von Nebenwirkungen

TwHF ist zwar ein „Naturheilmittel“, aber nicht frei vonNebenwirkungen – was aber auch nicht ungewöhnlichwar, da Wilfords Dreiflügelfrucht zu den Gilftpflanzengerechnet wird. Am häufigsten kam es bei beiden oralverfügbaren  Mitteln  zu  gastrointestinalen  Neben-wirkungen, die allerdings in der Regel milde waren undnur selten Grund zum Abbruch der Studie waren.

Zwei Patienten – einer unter einer TwHF-Monotherapie,der andere unter der Kombinationstherapie – musstendie Studie aufgrund eines starken Anstiegs der Alanin-Aminotransferase  (ALT)  abbrechen.  Eine  weitereNebenwirkung von TwHF sind Fertilitätsstörungen. AlleTeilnehmer mit Kinderwunsch wurden deshalb von derStudie  ausgeschlossen,  ebenso  Schwangere  undStillende, da eine teratogene Wirkung von TwHF nichtausgeschlossen werden kann.

Starke antientzündliche Wirkung

Bemerkenswert  war  ein  starker  Rückgang  der  Blut-senkungsreaktion (BSR) unter der Therapie mit TwHF.Die beiden Autoren betrachten das als Beleg für einestarke anti-entzündliche Wirkung, die auch in Labor-untersuchungen  und  tierexperimentellen  Studiengefunden wurde. Auf welchen der etwa 300 Inhaltsstoffeder  Pflanze  die  Wirkung  beruht,  ist  nicht  klar.Tripterygium wilfordii ist jedoch reich an Diterpenoiden,die  die  Transkription  von  Zytokinen  und  anderenproinflammatorischen Genen hemmen können.

Quellen:Rheuma:  China-Kraut  hilft,  Aerzteblatt.de,  April  2014  ;http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/37749/Studie-China-Kraut-hilft-bei-RheumaComparison  of Tripterygium  wilfordii Hook  F  with  methotrexate  inthe treatment of active rheumatoid arthritis (TRIFRA): a randomised,controlled clinical trial, Annals of Rheumatic Disease, 14. April 2014;http://ard.bmj.com/content/early/2014/03/18/annrheumdis-2013-204807

Stress in der Krankenpflege kostet Patientendas Leben

Ist die Arbeitsbelastung des Pflegepersonals zuhoch, wird der Krankenhausbesuch für Patientenriskanter. Darauf deutet eine europaweite Analysehin. Auch die Ausbildung der Pflegekräfte ent-scheidet demnach mit, wie gut Operierte denEingriff überstehen.

Krankenhäuser sind Orte, an denen klare Hierarchiengepflegt werden. An der Spitze der Stationen steht derChefarzt, gefolgt vom Oberarzt, den Stationsärzten undAssistenzärzten.  Die  Krankenpfleger  hingegenkommen weiter unten, sie empfangen die Anweisungender Ärzte, fühlen sich oft nicht wertgeschätzt - und sindfür  den  Klinikalltag  doch  essentiell.  Eine  großeeuropäische Studie zeigt jetzt, dass vom Arbeitspensumder Pfleger und ihrer Ausbildung wahrscheinlich sogardie Überlebenschancen der Patienten abhängen.

Für  ihre  Studie  analysierten  die  Forscher  um  LindaAiken  von  der  University  of  Pennsylvania  die  Infor-mationen  von  422.730  Patienten,  die  in  300  Kran-

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kenhäusern  in  neun  verschiedenen  europäischenLändern behandelt wurden. Alle Patienten waren wegeneines  Routineeingriffs  ins Krankenhaus  gekommen,viele  von  ihnen  wurden  an  der  Hüfte  oder  am  Knieoperiert.

Mit Hilfe detaillierter Informationen, etwa über das Alterund  weitere  Erkrankungen,  aber  auch  über  dasKrankenhaus  an  sich,  kalkulierten  die  Forscheranschließend  das  Risiko,  dass die  Patienten  die  30Tage  nach  dem  Eingriff  nicht  überleben.  Danebenbefragten die Forscher 26.516 Krankenschwestern ausden  Krankenhäusern  zu  ihrer Ausbildung  und  ihrerArbeitsbelastung.  Diese  Daten  kombinierten  dieForscher mit den tatsächlichen Sterbefällen - mit einemeindeutigen Ergebnis.

Weniger Patienten, weniger Todesfälle

Jeder  Patient  mehr,  um  den  sich  eine  Kranken-schwester kümmern musste, erhöhte das Risiko, dasseiner ihrer Patienten starb, in den Berechnungen umsieben Prozent. Auf der anderen Seite reduzierten sichmit  einem  hohen Anteil  an  Krankenschwestern,  dieeinen Bachelorabschluss hatten, die Todesfälle auf denStationen.

Das Ergebnis lasse darauf schließen, dass Kostenein-sparungen  bei  den  Pflegekräften  die  Prognose  derPatienten  verschlechtern  könnten,  schreiben  dieForscher im Medizinjournal „The Lancet“.

Da  es  sich  um  Routineeingriffe  handelte,  war  dieSterblichkeit in der Gruppe insgesamt gering: Von den422.730  untersuchten  Patienten  starben  5381  (1,3Prozent)  innerhalb der 30 Tage nach der Operation.Weitere Studien müssen zeigen, ob sich die Ergebnisseauch auf die Prognose von Patienten mit riskanterenEingriffen übertragen lassen.

Große Studie, trotzdem Schwächen

Trotz der großen Datenmenge hat die Untersuchungauch  einige  Haken.  „Bei  Studien  dieser Art  gibt  esnaturgemäß  viele  Schwierigkeiten“,  sagt  SabineBartholomeyczik,  Epidemiologin  und  Pflegewissen-schaftlerin an der Universität Witten/Herdecke, die nichtan  der  Untersuchung  beteiligt  war.  So  konnten  dieForscher unter anderem keinen ursächliche Verbindungzwischen  der Arbeit  der  Pflegekräfte  und der  Sterb-lichkeit der Patienten nachweisen, sondern nur einenZusammenhang.

Hinzu komme, dass die Forscher Daten aus mehrerenLändern mit unterschiedlichen Ausbildungssystemenmiteinander vergleichen mussten, so Bartholomeyczik(ausführliche Studienkritik siehe Kasten). Dennoch hältdie Wissenschaftlerin das Ergebnis für aussagekräftig:„Die Forscher haben so gut gearbeitet, wie es in solchenepidemiologischen  Studien  möglich  ist“,  sagt  sie.„Außerdem  gibt  es  in  Nordamerika  bereits  etlicheStudien mit unterschiedlichen Methoden, die alle zumgleichen Ergebnis gekommen sind.“

Ergebnisse auf Deutschland übertragbar

Deutschland  war  nicht  Teil  der Analyse,  da  denForschern  nicht  genügend  Patientendaten  zurVerfügung standen.  „Es  sollte  hierzulande  viel mehrDruck auf die Krankenhäuser ausgeübt werden, damitsie ihre Daten offenlegen und Probleme angegangenwerden  können“,  sagt Bartholomeyczik.  Stattdessenbeschränkte  sich  die  aktuelle Analyse  auf  Kranken-häuser  in  Belgien,  England,  Finnland,  Irland,  denNiederlanden, Norwegen, Spanien, Schweden und derSchweiz. Die Auswahl sei, was Organisation, Ressour-cen  und  Finanzierung  der  Krankenhäuser  angehe,repräsentativ für die EU, schreiben die Autoren.

Bartholomeyczik geht ebenfalls davon aus, dass dieErgebnisse  der  Studie  auf  Deutschland  übertragbarsind. „Hierzulande wurden in den vergangenen Jahrenwahnsinnig  viele  Pflegestellen  abgebaut“,  sagt  diePflegewissenschaftlerin. Hinzu kommen relativ geringeAnforderungen  für  eine  Pflegeausbildung.  Währendsich  deutsche  Schüler  nach  der  zehnten  Klassebewerben können, schlagen die Wissenschaftler deraktuellen  Studie  vor,  in  Deutschland  wie  in  dergesamten  EU  zwölf  Schuljahre  für  eine  Pflegeaus-bildung  zur  Pflicht  zu  machen.  Ähnlich  wie  bei  derBologna-Reform sollte auch die Pflegeausbildung  inEuropa standardisiert werden, fordern die Forscher.

Quellen:Irene Berres, Sterberisiko der Patienten steigt mit Stress der Pfleger,SPIEGEL Online 26. Februar 2014,http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/krankenpfleger-sterberisiko-der-patienten-steigt-mit-arbeitspensum-a-955474.html

Harvard Universität: Milchprodukte gehörenNICHT zu einer gesunden Ernährung

Mit  der  Veröffentlichung  ihres  Ernährungsratgebers„Healthy  Eating  Plate“  (Der  gesunde  Teller)  hat  dieFakultät  für  Gesundheitswissenschaften  an  deramerikanischen Harvard Universität ein klares Signalin  Richtung  amerikanisches  Landwirtschaftsmini-sterium  (USDA)  und  Ernährungswissenschaftlergesendet. Dabei reagierte die Universität auf den neuen„MyPlate“  Ratgeber  für  gesunde  Ernährung  desMinisteriums, der die nicht mehr aktuelle und fehlerhafteErnährungspyramide ersetzen soll.

Die  Harvard  Ernährungsexperten  hielten  sich  nichtzurück und erklärten, dass der Ratgeber der Universitätauf solider Ernährungswissenschaft basiert und darüberhinaus auch nicht durch die Lobbyisten der Nahrungs-mittelindustrie  beeinflusst  worden  war.  Der  größteBeweis für den Forschungsschwerpunkt ist das Fehlenvon Milchprodukten im „Healthy Eating Plate“ der aufde Einschätzung der Harvard Wissenschaftler beruht,dass  „  ...  eine  übermäßige  Zufuhr  die  Risiken  fürProstata-  und  möglicherweise  auch  für  Ovarial-karzinome  erhöhen  kann.“  Die  Harvard-Wissen-schaftler  wiesen  zudem  auf  den  hohen Anteil  vongesättigte Fetten in Milchprodukten hin und empfahlen,dass Kohlgemüse, Bok Choi oder verstärke Sojamilch

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sowie  Baked  Beans  die  sicherere  Wahl  für  dieKalziumzufuhr  darstellten,  was  übrigens  auch  fürqualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel gilt.

Man kann die Harvard-Wissenschaftler gar nicht genugdafür loben, dass sie eine erhöhte Zufuhr von Obst undGemüse sowie gesündere Optionen wie Fisch, Bohnenoder Nüsse empfohlen haben. Und auch der HarvardUniversität gebührt Dank dafür, dass sie die Lobbyistenignoriert und dem UDSA gezeigt haben, was gesundesEssen wirklich bedeutet.

Quellen:Michelle Schoffro Cook, Harvard Declares Dairy NOT Part of HealthyDiet, Care2Health, 8. Januar 2012, http://www.care2.com/greenliving/harvard-declares-dairy-not-part-of-healthy-diet.html#ixzz2x9hvOZ1j

Das Rezept des Monats

Auberginen-Curry

aus: essen & trinken 4/2013

Auberginen und Süßkartoffeln vertragen viel Aroma unddie angenehme Schärfe von Curry. Ingwer, Kokos undZitrone.

Zutaten für 4 Portionen

600 g Auberginen

Salz

50 g Mandelstifte

1 Knoblauchzehe

1 Gemüsezwiebeln, (ca. 350 g)

20 g Ingwer

3 El Butterschmalz

2 El Currypulver

60 g Sultaninen

1 Dose Kokosmilch, (400 ml)

1 Dose stückige Tomaten, (400 ml)

500 g Süßkartoffeln

Pfeffer

Zitronensaft

4 Stiele Koriandergrün

Zubereitung

1. Auberginen  waschen, putzen und  in 2  cm großeWürfel schneiden, mit 1D 2 Tl Salz vermengen undin  ein  Sieb  geben.  30  Minuten  Wasser  ziehenlassen. Mandeln in einer Pfanne ohne fett goldbraunrösten, beiseite stellen. Knoblauch und Zwiebel feinwürfeln. Ingwer schälen, fein reiben.1 El Butterschmalz in einem Schmortopf erhitzen,Zwiebel, Knoblauch und Ingwer darin bei mittlererHitze glasig dünsten. Curry darüber stäuben, kurzmitrösten.  Sultaninen,  Kokosmilch, Tomaten  und300  ml  Wasser  zugießen  und  zugedeckt  beimittlerer Hitze 20 Minuten kochen lassen. Mit einemSchneidstab fein pürieren.

2. Auberginen  trocken  tupfen.  Restliches  Butter-schmalz in einer Pfanne erhitzen, die Auberginendarin rundherum goldbraun anbraten. Süßkartoffelnschälen, in 2 cm große Würfel schneiden. Auber-ginen  und  Süßkartoffeln  in  die  Sauce  geben,zugedeckt  weitere  30 Minuten  garen  lassen.  MitSalz,  Pfeffer  und  Zitronensaft  abschmecken.Korianderblättchen  von  den  Stielen  zupfen  undhacken.  Das  Curry  mit  Koriander  und  Mandelnbestreut servieren.

Zusatztipps zur Zubereitung

Bei Curry heißt es: probieren. Durch einen hohen Anteilan Chili entsteht eine scharfe Mischung. Werden dieGewürze stark geröstet: eine kräftige. Sie kann auchblumig  oder  säurebetont  sein.  Zu  dem Auberginen-Curry  schmeckt  Gewürzreis:  1  El  Butterschmalzerhitzen. 1D 2 Tl Kreuzkümmel, 3 Kardamomkapseln,3 Gewürznelken und 2 Tl Kurkuma darin unter rührenanrösten. 250 g Basmati-Reis, 700 ml Wasser und 1Tl Salz zugeben, aufkochen und bei kleiner Hitze offen12–15 Minuten garen.

Enkel – gut fürs Gehirn

„ Ich bin unzählige Male Patentante gewesen, aber eineGroßmutter zu sein, ist besser als alles andere“

Vivienm Leigh

Eltern  zu  sein  ist  ein  schwerer  Job.  Man  muss  24Stunden  am  Tage  bereit  sein,  und  das  jeden  Tag,während  man damit  beschäftigt  ist,  seine Kinder  zuguten,  verantwortungsvollen  und    unabhängigenMenschen zu erziehen. Manche Menschern meinen,dass die Belohnung für diese Mühen darin besteht, zuGroßeltern zu werden, da das die Zeit ist, in der manSpaß mit den Kinder haben kann, ohne deren täglicheWutanfälle  oder Tränen  erleiden  zu  müssen.  StolzeGroßmütter prahlen vor jedem, der es hören will, überihre großartigen Enkel und warten unruhig auf derennächsten Besuch. Und  jetzt hat die Forschung auchnoch gezeigt, dass es wichtig ist, diese Besuche so oftwie möglich zu genießen, da es so aussieht, als obFrauen,  die  regelmäßig  Zeit  mit  ihren  Enkeln  ver-bringen, ihre Gehirne funktionsfähiger erhalten.

Die  Untersuchung  dahinter,  Teil  des  australischenWomen’s Healthy Aging Project kam zu dem Ergebnis,dass Großmütter, die sich nach ihrer Menopause mitihren  Enkeln  beschäftigen  seltener  Störungenentwickeln,  die  Gedächtnis  oder  Denkfähigkeitbeeinträchtigen wie z. B. Demenzen. Teilnehmerinnender Untersuchung waren 186 Frauen im Alter zwischen57 und 68 Jahren die alle bereits ihre Menopause hintersich hatten. Etwa 2/3 der Frauen hatten Enkel. JedeTeilnehmerin musste an 3 Tests teilnehmen in denenihre kognitiven Fähigkeiten bewertet wurden.

Die Teilnehmerinnen,  die  typischerweise  1 Tag  proWoche auf ihre Enkelkinder aufpassten, erreichten beiden Tests die höchsten Ergebnisse. Allerdings gab esnach  den  Ergebnissen  der  Studie  definitiv  eine

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264Flamingos pHakten 2. Quartal 2014

Obergrenze der Zeit, in der Großmütter sich um ihreEnkel  kümmerten.  Frauen,  die  ihre  Enkelkinderwöchentlich 5 Tage oder  mehr betreuten, erreichtenniedrigere Testergebnisse, als Altersgenossinnen, diewöchentlich nur einen Tag mit ihren Enkeln verbrachten.Auch  Kinderprofitieren  nicht  von  einer  zu  häufigenBetreuung durch ihre Großeltern – von den Großelternaufgezogen, neigen sie vermehrt zu Fettleibigkeit..

Es ist nicht vollständig klar, warum es sich als negativauf  die  kognitiven  Fähigkeiten  auswirkt,  wenn  manmehr als 5 Tage mit seinen Enkeln verbringt. Viele vonden Großmüttern berichtetet, dass  ihre Kinder – dieEltern der Kinder, die sie betreuen – zu viel ihrer Zeitbeanspruchen.  Es  ist  möglich,  dass  die  psychischeBelastung der Verantwortung bzw. der teilweise hoheZeitaufwand der Betreuung dazu führen könnte, dassdie Gehirnleistung nachlässt. Wie eine Untersuchungder  Ruhr-Universität  Bochum  aus  dem  Jahr  2013gezeigt  hat,  benötigen  Frauen,  die  unter  leichtememotionellen oder situationsbedingtem Stress leiden,etwa  10  %  mehr Zeit,  um  sich  an  Informationen  zuerinnern, die sie soeben gelernt hatten.

Dennoch ist es wohl keine große Überraschung, dasdie  wöchentliche  Beschäftigung  mit  Kindern  demGehirn  der  Großmutter  gut  tut  –  gleiches  würdenatürlich  auch  für  Großväter  gelten,  hätten  sie  andiesem Experiment teilgenommen. Wie eine Studie derRush Universität in Chicago aus dem Jahr 2011 ergab,leiden  Senioren, die  am  meisten sozial mit  anderenvernetzt sind, deutlich seltener unter einem Verlust ihrerkognitiven  Fähigkeiten,  als Altersgenossen  die  nurwenig soziale Kontakte pflegen.

Was aber tut man, wenn die Enkel weit entfernt lebenund man sie nicht regelmäßig sehen kann? Wenn Sieein wenig technisch interessiert sind, gibt es auch daHoffnung.  Ein  Bericht  des  Pew Research InternetProject aus dem Jahr 2014 kam zu dem Schluss, das46 % der Senioren die  regelmäßig das  Internet unddort  die  so  genannten  „sozialen  Medien“  nutzen,bessere Kontakte zu Verwandten pflegen, auch wenndiese weiter entfernt leben. Dabei sorgen besondersProgramme wie Skype dafür, dass man die Lieben inder Ferne nicht nur hören, sondern auch sehen kann,was das Engagement noch verbessert.

Und  wer  keine  Enkel  hat,  um  die  er  sich  kümmernkönnte  –  es  besteht  kein  Grund  dafür,  dass  es  beisozialen  Kontakten  ausschließlich  um  Kinder  oderandere Verwandte geht. Die  freiwillige Teilnahme aneiner Sache, die Ihnen am Herze liegt, ein vermehrtesEngagement  in  Ihrer  (Kirchen-)  Gemeinde,  Fortbil-dungskurse  in  der  Volkshochschule  oder  Verab-redungen zu gemeinsamen Unternehmungen dürftenauf  Ihr  Gehirn  ähnlich  stimulierend  wirken,  wie  dieBeschäftigung mit Ihren Enkeln.

Quellen1. Firger, Jessica. „Grandma’s brain benefits from time with the littleones.“  CBS News.  9 April  2014. Accessed  16 April  2014.  http://www.cbsnews.com/news/grandmas-brain-benefits-grandchildren-

cognition/.

2.  Schoofs,  Daniela;  et  al.  „Working  memory  isdifferentially affected by stress  in men and women.“Behavioural Brain Research. 15 March 2013. Accessed17 April  2014. http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0166432812007784

3. James, Bryan D.; et al. „Late-Life Social Activity andCognitive  Decline  in  Old  Age.“  Journal of theInternational Neuropsychological Society.  November2011.  Accessed  17  April  2014.  http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3206295

4. Smith, Aaron. „Older Adults and Technology Use.“Pew Research Internet Project. 3 April 2014. Accessed18 April 2014. http://www.pewinternet.org/2014/04/03/older-adults-and-technology-use

Beth Levine, Grandkids Boost  the Brain, Baseline ofHealth Daily Haelth Tip 29. Mai 2014