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5. Rechnernetze
Fakultät Informatik Institut Systemarchitektur Professur Datenschutz und Datensicherheit
Dr.-Ing. Elke [email protected]
WS 2018/2019
5 Rechnernetze – Definition und Nutzen
RechnernetzVerteiltes System von mehreren unabhängigen, möglicherweise verschiedenen Computern, die miteinander kommunizieren können.
Gründe für die Kopplung von Rechnern sind z.B.
• RessourcenverbundGemeinsame Nutzung von Hard- und Softwarekomponenten sowie Daten
• LastverbundVerteilung der benötigten Rechenleistung, Behandlung von Ausfällen
• KommunikationsverbundNachrichtenaustausch zwischen räumlich entfernten Benutzern
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 2
5 Rechnernetze – Arten von Netzen
Lokale und globale Netze
Lokales Netz (Local Area Network, LAN)• Begrenzte Anzahl von Rechnern und begrenzte Netzausdehnung• Meist Broadcast (Beispiel: Ethernet)
Stadtnetz (Metropolitan Area Network, MAN)• Spezielles Weitverkehrnetz, typischerweise auf (Teil-)Gebiet einer
Stadt oder Gelände einer großen Firma beschränkt
Weitverkehrsnetz (Wide Area Network, WAN)• Große geographische Ausdehnung, Verbindung von Maschinen
(Hosts), auf denen Anwenderprogramme laufen• Übertragungsleitungen und Vermittlungselemente
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 3
5 Rechnernetze – Beispielnetz: Internet
Entwicklung des InternetsSeit ca. …
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 4
1969 ARPANET (Advanced Research Projetcs Agency-Net), militärisches Netzwerk, gefördert durch US-Verteidigungs-ministerium (Department of Defense, DoD); experimentelles Netz mit Knoten an vier Universitäten
1972 Nutzung zur Verbindung von Universitäten und Forschungseinrichtungen
1973 Beginn der Entwicklung der Protokollfamilie TCP/IP1989 WWW (World Wide Web)1992 Gründung der Internet Society
In den folgenden Jahren zunehmende private und kommerzielle Nutzung, zunehmende Verbreitung von Multimedia, Leistungserhöhung …
5 Rechnernetze – Beispielnetz: Internet
RFC (Request for Comments)
• Begriff bereits seit 1969 verwendet• Wichtigste Funktion: schrittweise Festlegung von
Protokollen• Praktisch alle Entwicklungen im Zusammenhang mit dem
Internet sind als RFC dokumentiert• Verfügbar unter: www.rfc-editor.org
• Standardisierungsstatus (Beispiele):• „Proposed Standard“): offene Diskussion • „Draft Standard“: Analyse/Test abgeschlossen, Modifikation
noch möglich• „Full Standard“: Standard zur Nutzung freigegeben
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 5
5 Rechnernetze – Beispielnetz: Internet
Vergabe von Namen und Adressen• Dezember 1988: Gründung der IANA (Internet Assigned
Numbers Authority)• Heute Unterabteilung der ICANN (The Internet Corporation for
Assigned Names and Numbers)
• Hierarchie von Registraren:
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 6
IANA/ICANN
RIPE
DENIC
ARIN
AFNIC . . .. . .
international
DENIC: Deutschland
regional
lokal
. . .
Regionale Registrare
5 Rechnernetze – Dienste und Protokolle
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 7
RechnernetzdiensteDienst: Gruppe von Operationen• Von einer Schicht der darüberliegenden Schicht angeboten• Dienstschnittstelle definiert, welche Dienste angeboten werden • Diensterbringung ist transparent
NachrichtenaustauschprotokollRechner
1Rechner
2
Dienst-Schnittstelle
KommunikationsnetzDienst-Schnittstelle
Strukturierung der Netzsoftware in übereinandergestapelte Schichtenoder Ebenen, um die Komplexität zu verringern.
RechnernetzprotokolleRegeln für den Nachrichtenaustausch zwischen denselben Schichten auf verschiedenen Maschinen• Nachrichtensyntax• zulässige Nachrichtenreihenfolge• Zeitschranken• Fehlerreaktionen
5 Rechnernetze – Dienste und Protokolle
Dienstarten
Verbindungsorientierte Dienste• Verbindung wird aufgebaut, benutzt und wieder abgebaut• Reihenfolge bleibt erhalten• Analogie: Telefon
Verbindungslose Dienste• Jede Nachricht (Dateneinheit, Datengramm) trägt eine volle
Adresse und wird unabhängig von allen anderen Nachrichten durch das System geschleust
• Ankunft in geänderter Reihenfolge möglich• Analogie: Versenden von Briefen
Klassifizierung nach Dienstqualität: Zuverlässigkeit• Zuverlässige Dienste: kein Datenverlust während Übertragung• Bestätigung durch Empfänger (acknowledgment)• Nachteil: zusätzliche Lasten und Verzögerungen
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 8
5 Rechnernetze – OSI-Modell
OSI-Modell (Open Systems Interconnection)
• Normiertes Referenzmodell für Kommunikationsprotokolle in offenen Systemen
• Entwicklung begann 1977, seit 1983 von der International Telecommunication Union und seit 1984 auch von der International Organization for Standardization als Standard (ISO 7498) veröffentlicht
• Modell mit sieben Schichten (engl. layer): jede Schicht stellt gewisse Funktionalität für nächsthöhere Schicht bereit und nutzt Dienste der darunterliegenden Schicht
• Betrachtung von Signalübertragung über das physischen Kanal bis hin zu komplexen Diensten der Anwendung
• Aufgaben dieser Schichten werden beschrieben, die auf den Schichten zu benutzenden Dienste und Protokolle sind separat definiert
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 9
5 Rechnernetze – OSI-Modell
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 10
Schicht 7: AnwendungApplication Layer (A)
Schicht 6: DarstellungPresentation Layer (P)
Schicht 5: SitzungSession Layer (S)
Schicht 4: TransportTransport Layer (T)
Schicht 3: VermittlungNetwork Layer (N)
Schicht 2: SicherungData Link Layer (DL)
Schicht 1: BitübertragungPhysical Layer (PHY)
Anwendersystem bzw. Transport-Service-Nutzer; datenverarbeitungsorientierte Aufgaben
Transportsystem bzw. Transport-Service-Provider; kommunikationsorientierte Aufgaben
5 Rechnernetze – OSI-Modell
7. Anwendungsschicht: Kommunikation zwischen Anwendungen, Dienste wie z.B. DNS, FTP, E-Mail, WWW
6. Darstellungsschicht: Formatkonvertierung bei Kommunikation zwischen heterogenen Rechnern, Datenkompression, Verschlüsselung
5. Sitzungsschicht (Kommunikationssteuerung): Dialogsteuerung, Synchronisation (Sicherungspunkte, Transaktionen)
4. Transportschicht: Sichere Ende-zu-Ende Kommunikation zwischen Prozessen, Flusssteuerung zwischen Endsystemen
3. Vermittlungsschicht: Wegewahl Sender Empfänger (Routing), Kopplung heterogener Teilnetze
2. Sicherungsschicht: Sichere Übertragung von Daten zwischen benachbarten Rechnern (Übertragungsfehler, Flusssteuerung)
1. Bitübertragungsschicht: Übertragung von Bitstömen über den physischen Kommunikationskanal
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5 Rechnernetze – OSI-Modell
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 12
Endsystem (Host) Endsystem (Host)Vermittlungssystem (Router)
Schicht 7: (A)
Schicht 6: (P)
Schicht 5: (S)
Schicht 7: (A)
Schicht 6: (P)
Schicht 5: (S)
Schicht 4: (T)
Schicht 3: (N)
Schicht 2: (DL)
Schicht 1: (PHY)
Schicht 4: (T)
Schicht 3: (N)
Schicht 2: (DL)
Schicht 1: (PHY)
Schicht 3: (N)
Schicht 2: (DL)
Schicht 1: (PHY)PHY-Prot.
DL-Prot.
PHY-Prot.
N-Prot.
DL-Prot.
N-Prot.
A-Protokoll
P-Protokoll
S-Protokoll
T-Protokoll
5 Rechnernetze – OSI-Modell
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 13
Schicht 7: (A)
Schicht 6: (P)
Schicht 5: (S)
Schicht 4: (T)
Schicht 3: (N)
Schicht 2: (DL)
Schicht 1: (PHY)
Daten
Daten
Daten
Daten
Daten
Daten
Bits
PH
SH
TH
NH
DH DT
H … Header (Kopffeld)T … Trailer (Schlussfeld)
• durch die Schichten den Daten hinzugefügt / wieder entfernt
• enthalten relevante Informationen für die Bearbeitung der Datenpakete, wie z.B. Adressen
AH
5 Rechnernetze – OSI-Modell
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 14
Schicht 7: Anwendung
Schicht 6: Darstellung
Schicht 5: Sitzung
Schicht 4: Transport
Schicht 3: Vermittlung
Schicht 2: Sicherung
Schicht 1: Bitübertragung
Anwendungsschicht
Transportschicht
Vermittlungsschicht
Sicherungs- und Bitübertragungsschicht
TCP/IP-Modell OSI-Modell
Vergleich zum TCP/IP-Referenzmodell
• TCP/IP-Modell (DoD-Modell) zugeschnitten auf Internetprotokolle• Ebenfalls Schichtenmodell, aber nur 4 Schichten
Hybrides Modell (Umsetzung der Schichten 5-7 meist gemeinsam)
5 Rechnernetze – Bitübertragungsschicht
Schicht 1: Bitübertragungsschicht
Aufgaben• Physische Übertragung eines Bitstroms über den
Kommunikationskanal • Transformation in elektrisches/optisches/elektromagnetisches
Signal• Modulation/Demodulation; Aktivieren/Deaktivieren von
Verbindungen
Standardsenthalten mechanische, elektrische, optische Festlegungen
• Vorschriften zu Kabelarten• Steckerformen• Impulsspannungen• Taktraten• Synchronisationsmechanismen
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 15
5 Rechnernetze – Sicherungsschicht
Schicht 2: Sicherungsschicht
Aufgaben• Gewährleistung einer sicheren Übertragung der Daten über die
Bitübertragungsschicht zwischen Knoten, die direkt durch ein Übertragungsmedium verbunden sind
• Aufteilen des Bitstroms in Dateneinheiten (Rahmen bzw. Frames)• Behandlung von Fehlern (Erkennung bzw. Korrektur) bei der
Datenübertragung: Prüfsumme ( Kanalkodierung)• Flusssteuerung zur Überlastvermeidung • Verwalten von Verbindungen
Dienste für die Vermittlungsschicht• Unbestätigte verbindungslose Dienste• Bestätigte verbindungslose Dienste• Verbindungsorientierte Dienste
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 16
5 Rechnernetze – Sicherungsschicht
Bitstopfen (bit stuffing) zur Kennzeichnung der Rahmen• Einfügen einer speziellen Bitfolge am Anfang sowie Ende eines
Rahmens:0 1 1 1 1 1 1 0
• Folge darf nicht in den Daten auftreten – Sender fügt automatisch eine „0“ nach fünf Einsen ein
• Empfänger entfernt die eingefügten Nullen wieder (Bitstopfen ist für Vermittlungsschicht transparent)
Beispiel (Darstellung ohne die Bitfolge am Anfang und Ende)
Originaldaten:
Übertragung:
Beim Empfänger gespeichert:
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 17
0 1 1 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 1 1 1 1 1 0
0 1 1 0 1 1 1 1 1
0 1 1 0 1 1 1 1 1
0 1 1 1 1 1 0 1 1 1 0 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1 1 1 0 1 1 1 1 1
0 0
0
5 Rechnernetze – Sicherungsschicht
Sichere Übertragung der Rahmen• Empfänger schickt positive oder negative Bestätigungen
(acknowledgments) an den Sender• Ggf. erneute Übertragung eines Rahmens• Sender startet Timer, um auch bei Verlust der Bestätigungen
reagieren zu können Zuverlässiger verbindungsloser Dienst: Duplikate möglich,
Reihenfolge der Rahmen nicht garantiert Verbindungsorientierte Dienste: Rahmen erhalten Nummern, damit
Garantie der Reihenfolge und Duplikatserkennung beim Empfänger
Flusssteuerung (Flow Control)• Sender darf Rahmen nicht schneller übertragen, als der Empfänger
sie verarbeiten kann (sonst Datenverlust)• Rückmeldung vom Empfänger notwendig• Protokoll regelt, wann der Sender übertragen darf
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 18
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Schicht 3: Vermittlungsschicht
Aufgaben• Weiterleiten von Datenpaketen vom Quellrechner über
Zwischenknoten zum Zielrechner• Wegewahl (Routing)• Bereitstellen einheitlicher Netzadressen• Transportschicht von Anzahl, Art und Topologie der Teilnetze
abschirmen
• Weitervermittelte Pakete gelangen nicht in höhere Schichten, sondern werden mit neuem Zwischenziel versehen und an den nächsten Knoten geschickt
• Vermittlungsschicht ist die unterste Schicht, die mit Ende-zu-Ende-Übertragung zu tun hat
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 19
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Routing• Bestimmung der Routen vom Quell- zum Zielrechner• Verbindungslos: für jedes Datengramm neu zu bestimmen,
verbindungsorientiert: nur bei Verbindungsaufbau• Algorithmen: statisch vs. adaptiv (Routingentscheidung
berücksichtigt Messungen oder Schätzungen des momentanen Verkehrs und der aktuellen Topologie)
• Beispiel aus dem Internet für Routing in autonomen Netzen: OSPF (Open Shortest Path First)
• Alle Router tauschen regelmäßig Routinginformationen aus• Grundlage: Shortest Path First (Algorithmus von Dijkstra)• „Länge des Pfades“: Anzahl der Zwischenrechner, Entfernung,
Kosten, …
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 20
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Internet Protocol (IP)• Grundlage des Internets• Verbindungsloses Protokoll – Versenden von Datengrammen• IP-Pakete: 1500 Byte, bestehend aus Header und Textteil (Nutzlast)• Header enthält für die Übertragung wichtige Informationen wie z.B.
• Adresse des Quell- und Zielrechners (IP-Adressen)• Länge des Headers • Lebenszeit des Pakets (Time to Live)• Protokoll• Prüfsumme für Header
Paketbearbeitung• Fehler Nachricht an Partner-Router• korrekt Lebenszeit dekrementieren, Prüfsumme neu berechnen• Paket weiterleiten (Routing)
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 21
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Internetadresse (IP-Adresse)• Eindeutige Adresse für jeden Rechner (Vergabe: IANA/ICANN)• IPv4: 32 Bit (4 Byte) 232 (= 4 294 967 296) mögliche Adressen • Notation: byteweise dezimal, durch Punkt getrennt, z.B. 141.76.46.1
• IP-Adresse besteht aus Netzadresse und Hostadresse• Historisch: Netzklassen unflexibel, heute nicht mehr verwendet
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 22
0 Netz (7 Bit) Host (24 Bit)
1 0 Netz (14 Bit) Host (16 Bit)
1 1 0 Netz (21 Bit) Host (8 Bit)
1 1 1 0 Multicast-Adresse (28 Bit)
1 1 1 1 0 reserviert
A
B
C
D
E
Klasse
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Aktuell: Classless Inter-Domain Routing (CIDR)• Keine Unterteilung in Netzwerkklassen• Optimierte Adressvergabe, flexible Anzahl von Netzwerkbits• Variable Length Subnet Masking (VLSM): Unterteilung in Subnetze
Anteil der Netzwerkbits muss explizit angegeben werden• Subnetzmaske:
Bits, die mit „1“ belegt sind, gehören zu den Netzwerkbits
• Kurzschreibweise mit Suffix: <IP-Adresse>/<Anzahl der Netzwerkbits>
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 23
Netzadresse Hostadresse
Netzadresse : = IP-Adresse Subnetzmaske
Hostadresse : = IP-Adresse Subnetzmaske
bitweise logischeUND-Verknüpfung
Negation
Dezimal: Binär:
IP-Adresse 141. 76. 46. 10 10001101.01001100.00101110.00001010
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Beispiel: IP-Adresse 141.76.46.10, Subnetzmaske 255.255.255.0
• Verkürzte Schreibweise mit Suffix: 141.76.46.10/24
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 24
Anzahl der Netzwerkbits = Bits, die in der Subnetzmaske „1“ sind
Dezimal: Binär:
IP-Adresse 141. 76. 46. 10 10001101.01001100.00101110.00001010
Subnetzmaske 255.255.255. 0 11111111.11111111.11111111.00000000
Dezimal: Binär:
IP-Adresse 141. 76. 46. 10 10001101.01001100.00101110.00001010
Subnetzmaske 255.255.255. 0 11111111.11111111.11111111.00000000
Netzadresse 141. 76. 46. 0 10001101.01001100.00101110.00000000
Dezimal: Binär:
IP-Adresse 141. 76. 46. 10 10001101.01001100.00101110.00001010
Subnetzmaske 255.255.255. 0 11111111.11111111.11111111.00000000
Netzadresse 141. 76. 46. 0 10001101.01001100.00101110.00000000
Hostadresse 0. 0. 0. 10 00000000.00000000.00000000.00001010
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
• Broadcast (Senden an alle Rechner in einem Teilnetz):
Alle Hostbits = „1“
• Am vorherigen Beispiel:
an alle Rechner im Teilnetz 141.76.46.0 senden
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 25
Dezimal: Binär:
IP-Adresse 141. 76. 46. 10 10001101.01001100.00101110.00001010
Subnetzmaske 255.255.255. 0 11111111.11111111.11111111.00000000
Broadcast 141. 76. 46.255 10001101.01001100.00101110.11111111
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 26
Internet
141.76.0.0 / 16
141.76.21.0/24
141.76.11.0/24
141.76.40.32/27
141.76.40.0/27
141.76.40.0/24
VLSM (Variable Length Subnet Masks)
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 27
Base-Net 10001101.01001100.00000000.00000000 141.76.0.0/16
Subnet 1 10001101.01001100.00101000.00000000 141.76.40.0/24
Subnet 1-1 10001101.01001100.00101000.00000000 141.76.40.0/27
Subnet 1-2 10001101.01001100.00101000.00100000 141.76.40.32/27
Host #1 10001101.01001100.00101000.00100001 141.76.40.33/27
Host #2 10001101.01001100.00101000.00100010 141.76.40.34/27
Host #3 10001101.01001100.00101000.00100011 141.76.40.35/27
… … …
Host #29 10001101.01001100.00101000.00111110 141.76.40.62/27
Broadcast 10001101.01001100.00101000.00111111 141.76.40.63/27
Subnet 1-3 10001101.01001100.00101000.01000000 141.76.40.64/27
Subnet 1-4 10001101.01001100.00101000.01100000 141.76.40.96/27
… … …
Maske
5 Rechnernetze – Vermittlungsschicht
IPv6• IPv4 bietet auf Dauer nicht genügend Adressen• RFC 2460: Publikation IPv6 als Nachfolger von IPv4 (1998)
Eigenschaften (Auswahl)• 128 Bit lange Adressen 2128 (ca. 3,4∙1038) mögliche Adressen• Notation: acht Gruppen von je vier hexadezimalen Zahlen, z.B.
8000:0000:0000:0000:0123:4567:89AB:CDEF• Optimierungen wie z.B. Weglassen führender Nullen, Ersetzen von Gruppen
mit 16 Nullen zwei Doppelpunkte:8000::123:4567:89AB:CDEF
• Vereinfachung des Headers; Prüfsumme ist weggefallen• Optionen zur Verschlüsselung, Authentisierung, Prüfung der Datenintegrität• Verschiedene Adresstypen, Unterstützung von Multicasting (Senden an
mehrere Empfänger)• Möglichkeit der Notation von Quality of Service (QoS) Parametern
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 28
5 Rechnernetze – Transportschicht
Schicht 4: Transportschicht
Aufgaben• Kern der Protokollhierarchie• Zuverlässige Ende-zu-Ende Datenübertragung, auch bei
unzuverlässiger Vermittlungsschicht• Aushandlung von Dienstgüte-Eigenschaften (Quality of Service)
z.B. Durchsatz (übertragbare Bytes pro Sekunde), Übertragungszeitverzögerung oder Restfehlerrate
• Stauvermeidung (congestion avoidance)
• Bietet Schichten 5 bis 7 einheitlichen Zugriff• Niedrigste datenübertragungsorientierte Schicht (Verarbeitung von
Nachrichten und keinen Paketen)
• Transportprotokolle: UDP (verbindungslos) und TCP (verbindungsorientiert)
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 29
5 Rechnernetze – Transportschicht
Adressierung bei Transportprotokollen• Kommunikation zwischen Prozessen auf Quell- und Zielrechner• Transportadressen TSAP (Transport Service Access Point): Ports
Port: 16-Bit Zahl, vordefinierte Ports z.B. 80 für HTTP• Endpunkte auf der Vermittlungsschicht: NSAP (Network Service
Access Point), z.B. IP-Adressen
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 30
Anwendungsschicht
Transportschicht
Vermittlungsschicht
Sicherungs- und Bitübertragungsschicht
Host 1 Host 2
Prozess
TSAP 254
NSAP
TSAP 125
NSAP
5 Rechnernetze – Transportschicht
UDP (User Datagram Protocol)• Protokoll der Transportschicht (RFC 786)• Verbindungslos, nicht zuverlässig• Geringer Overhead, keine Verzögerung durch Verbindungsaufbau,
geringe Übertragungsverzögerungsschwankungen• Verwendung auf Anwendungen beschränkt, bei denen keine
zuverlässige Übermittlung von Nachrichten erforderlich ist • UDP-Protokoll-Dateneinheiten werden als IP-Pakete versendet
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 31
5 Rechnernetze – Transportschicht
UDP Datagramm
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 32
IP-Header UDP-Header Payload
IP-Datagramm
UDP-Datagramm
Quell-Port Ziel-Port Länge Prüfsumme
16 Bit 16 Bit16 Bit16 Bit
5 Rechnernetze – Transportschicht
TCP (Transmission Control Protocol)• Protokoll der Transportschicht (RFC 793)• Verbindungsorientiert, zuverlässig, aber hoher Overhead• Einteilung der zu sendenden Daten in TCP-Protokoll-Dateneinheiten
(TCP-Segmente) • TCP-Segmente werden als IP-Pakete versendet und beim
Empfänger wieder zusammengesetzt• Größe der TCP-Segmente üblicherweise bis max. 1500 Byte; 20
Byte für TCP-Header und 20 Byte für IP-Header • Nutzlast pro TCP-Paket: 1460 Byte
• Aufbau des TCP-Headers:
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 33
Quell-port
Ziel-port
16 Bit 16 Bit
Sequenz-Nr.
32 Bit
ACKNr.
32 Bit
Header-Länge
4 Bit
reser-viert
6 Bit
CTRL-Flags
6 Bit
Fenster-größe
16 Bit
Prüf-summe
16 Bit
URG-pointer
16 Bit
Optionen
variabel
5 Rechnernetze – Transportschicht
• Verbindungsaufbau, Verbindungsabbau: 3-Wege-Handshake
• Erkennung von Paketverlusten• Sender startet Timer für jedes Paket, bei Ablauf erneutes Senden• Empfänger schickt Bestätigungen (Acknowledgments) für empfangene
Pakete, die korrekt sind (Prüfsumme in Ordnung)
• Flusssteuerung: Sliding Window• Problem: Puffer des Empfängers voll• Empfänger teilt Sender über das Feld „Fenstergröße“ mit, dass er keine
Daten senden soll
• Überlaststeuerung bzw. Staukontrolle: Congestion Window• Problem: Stau (congestion) im Netz, Puffer eines Routers voll• Slow start / congestion avoidance• Fast retransmit / fast recovery
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 34
5 Rechnernetze – Dienste: DNS
Domain Name System (DNS)• Verwendung von Namen beim Zugriff auf Rechner als
benutzerfreundliche Bezeichner (Namensvergabe durch ICANN)• Domain Name System (DNS): Abbildung Namen ↔ IP-Adressen
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 35
tu-dresden
deuk nlcomint net
root
dudpc
• Hierarchisches, auf Domänen basiertes Benennungsschema
• Implementierung: verteilte Datenbanken
inf
… …
5 Rechnernetze – Dienste: DNS
DNS-Namensbereiche
• Benennung der Domänen aufwärts zur (unbenannten) Wurzel, Trennung der Komponenten durch Punkte:
dudpc.inf.tu-dresden.de
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 36
tu-dresden
deuk nlcomint net
root
dudpc
inf
… …
Domänen der obersten Ebene(Top Level Domains)
allgemein Länder
Teildomänen (Sub Domains)
Rechner (Hosts)
5 Rechnernetze – Dienste: DNS
Nameserver• Kein einzelner Nameserver für gesamte DNS-Datenbank• Aufteilung des DNS-Namensbereichs in nicht überlappende Zonen• Pro Zone meist ein primärer Nameserver sowie einen oder mehrere
sekundäre (Zuverlässigkeit)• Anwenderrechner muss mindestens einen Nameserver kennen
• Namensauflösung • Resolver leitet Anfrage an lokalen Nameserver weiter• Falls angefragte Domain zur Zone des lokalen Nameservers gehört:
Rückgabe der IP-Adresse (autorativer Datensatz - korrekte Daten)• Sonst Weiterleitung an Nameserver der obersten Ebene der angefragten
Domäne
Informatik I (für Verkehrsingenieure) WS 2018/2019 37
flits.cs.vu.nl cs.vu.nl edu.server.net yale.edu cs.yale.edu1 2 3 4
8 7 6 5
Beispiel: IP-Adresse des Hosts linda.cs.yale.edu