32
Ausgabe 3/2004 H 4340 Entgelt bezahlt & Stimme Weg Arbeit für den Frieden Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Einmal um die halbe Welt „Ins Herz geschrieben“ Ketschendorf-Tafeln eingesegnet Ketschendorf-Tafeln eingesegnet Australier findet deutsches Grab Australier findet deutsches Grab 60. Jahrestag: Landung in der Normandie 60. Jahrestag: Landung in der Normandie

60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Ausgabe

3/2004

H 4340Entgelt bezahlt&Stimme WegArbeit für den Frieden

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Einmal um die halbe Welt

„Ins Herz geschrieben“Ketschendorf-Tafeln eingesegnetKetschendorf-Tafeln eingesegnet

Australier findet deutsches GrabAustralier findet deutsches Grab

60. Jahrestag: Landung in der Normandie60. Jahrestag: Landung in der Normandie

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:06 Uhr Seite 1

Page 2: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

2 &Stimme Weg 3/2004

Blickpunkt

InhaltBlickpunkt: Impressum

Standpunkt: Uns verbindet mehr, als uns trennt

Schwerpunkt: „Manchmal verstehe ich es nicht“Gedenkfeier in La Cambe

Schwerpunkt II: „Ins Herz geschrieben“Einsegnung der Ketschendorf-Tafeln

Rückblick: Krieg ist nicht an einem Tag vorbeiZeitzeugenberichte vom 8. Mai 1945

Grenzenlos: Einmal um die halbe Welt

Bundeswehr: Spitzentreffen von Reservisten und & Reservisten Volksbund in Berlin

Bau & Erste Würfel stehenProjekte: Namen für Rossoschka

Reise: Von Langemark bis Rossoschka

Ratgeber: Niemand weiß, wann es soweit ist

Stiftung: Zeitzeugenprojekt Nachtwache Ysselsteyn gefördert

Jung & Eine wahre BeziehungAlt:

Baum- Ideen schlagen Wurzelnpatenschaft:

Mitglieder: Ich unterstütze den Volksbund ...

Zeitzeugen: Buchreihe Erzählen ist Erinnern

Zitate: Redeauszüge von Chirac & Schröder

Leserbriefe: „Nach Gut und Böse sortieren?“

Was gibt’s Nachrichten, Termine, MeldungenNeues: – von Mitgliedern für Mitglieder

Dankeschön: Meldungen und Adressen

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

Seite

2

3

4

8

10

12

14

15

16

17

18

19

20

21

22

24

25

26

30

Impressum

SchwerpunktGedenken für die Opfer der alli-ierten Landung in der Normandie

Schwerpunkt IIHalbe: Einsegnung der Ketschendorf-Namentafeln

RückblickZeitzeugenberichte vom 8. Mai 1945

Jung & AltBeispiel der deutsch-französischen Freundschaft

4

9

11

19

Beitrag und Spende per Telefon:

0 18 05 - 70 09 - 01Bitte halten Sie dazu Ihre Mitgliedsnummer bereit!

Danke für Ihre Hilfe!

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.,Berichte und Mitteilungen, 80. Jahrgang, Juli 2004 (ISSN 0944-2766)Das Mitteilungsblatt erscheint viermal im Jahr und wird den Mitgliedern desVolksbundes kostenlos geliefert. Nachdruck nur mit Quellenangabe. Belegstückerbeten. Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt dieMeinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte undFotos wird keine Haftung übernommen. Die Redaktion behält sich die Kür-zung und Bearbeitung von Beiträgen vor. Wenn Sie wünschen, dass Ihr Mate-rial zurückgesandt werden soll, vermerken Sie dies bitte ausdrücklich imAnschreiben.

MitgliedskontoPostbank Ffm, 43 00 603, BLZ 500 100 60

RedaktionMaurice Bonkat, Dr. Martin Dodenhoeft

RedaktionsbeiratDr. Lothar Hagebölling (Vorsitzender), Dr. Franz Vogt (kommissarischer Vor-sitzender), Erich Bulitta, Ingrid Ebert, Maren Lange-Kroning, Manfred Schaake

GestaltungSebastian Umbach

DruckMOHN Media • Mohndruck GmbH, 33311 Gütersloh

VerantwortlichBernhard Hanse, stellvertretender Generalsekretär

VerlagVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel Telefon 01 80 - 5 70 09 - 99 (12 Cent/min), Fax 05 61 - 70 09 - 221

Internet: www.volksbund.de, E-Mail: [email protected]

Fotos/VorlagenBonkat (Prozession La Cambe) Titel, Bonkat S. 3, Bonkat S. 4 bis 7, Bonkat S. 8/9,Volksbund-Mitglieder S. 10/11, Petersen S. 12/13, Fischer/Kästner S. 14, VolksbundS. 15, Bonkat S. 16, Volksbund S. 16, Bonkat S. 17, Heckel S. 18, Wildmeier S. 19,Bonkat S. 20, Volksbund-Mitglieder S. 21, Motivschmiede S. 21, BundespresseamtS. 24/25, Bonkat (klein) S. 25, Österreichisches Schwarzes Kreuz S. 26, Hoerle S.26, Reinhardt S. 27, Dr. Dodenhoeft S. 27, Volksbund S. 27, Zank S. 28, Bonkat S.28, Schulz S. 29, Rathje S. 29, Krapp S. 29, Volksbund S. 30

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:06 Uhr Seite 2

Page 3: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

33/2004 &Stimme Weg

Standpunkt

Liebe Leserinnen und Leser,vom 28. Mai bis zum 7. Juni 2004

nahmen wir an der Volksbund-Jugendbe-gegnung zum 60. Jahrestag der alliiertenLandung in der Normandie teil. Wir, dassind 24 Jugendliche aus Deutschland, denUSA, Polen und Frankreich. Dieses Tref-fen, bei dem einige von uns sogar demdeutschen Bundeskanzler Gerhard Schrö-der begegneten, verdanken wir dem Frie-den und der Demokratie in unseren Hei-matstaaten.

Gemeinsam besuchten wir Kriegs-schauplätze und Soldatenfriedhöfe ver-schiedener Nationen. Wir sprachen aberauch mit ehemaligen Kriegsteilnehmern.Dadurch konnten wir uns die Realität desKrieges vor Augen führen und der Toten,insbesondere der Soldaten des ZweitenWeltkrieges, gedenken. Besonders erschüt-tert hat uns, wie viele der Gefallenen inunserem Alter waren. Dabei war es unswichtig, echte Friedensarbeit zu leisten,

indem wir gegenseitige Vorurteile abbau-ten und im Kleinen zur Verständigungzwischen den Völkern beitrugen.

So stellten wir fest, dass uns mehr ver-bindet, als uns trennt: Wünsche, Hoff-nungen, aber auch Sorgen wie die Suchenach einem Arbeits- oder Studienplatz.Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung inder Gruppe. Wir sind dankbar und froh,dass wir uns 60 Jahre nach der Landungder Alliierten als Freunde respektvollbegegnen können.

Diese Erinnerungen und Erfahrungenmöchten wir mit uns nach Hause neh-men. Wir wollen sie mit unseren Freun-den und Familien teilen. Christopher Geeaus den Vereinigten Staaten von Amerikaführte beispielsweise ein Reisetagebuch fürseinen Großvater. Dieser war damalsselbst als Sanitäter in der Normandie.

Trotz der vielen würdigen Gedenkfei-ern, an denen wir teilgenommen haben,

ist uns aufgefallen, dass die Landung derAlliierten teilweise zu kommerziellenZwecken und zur Glorifizierung des Krie-ges missbraucht wird. Wir hoffen, dass sonicht die wahre Geschichte in Vergessen-heit gerät. Die zahlreichen Kriege in derWelt beweisen, dass viele Menschen bisheute noch nicht aus den Fehlern der Ver-gangenheit gelernt haben.

Wir werden deshalb versuchen, unsweiterhin tatkräftig für den Frieden einzu-setzen, um ihn dauerhaft in der Welt zuetablieren.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer desinternationalen Volksbund-Jugendlagersin der Normandie

Internationale Jugendgruppedes Volksbundes gedenkt anlässlich des 60. Jahretages der alliierten Landung in der Normandie der Opfer jeglicher Nationalität.

Uns verbindetmehr, als uns trenntInternationale Volksbund-Jugendgruppe beim „D-Day“

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:07 Uhr Seite 3

Page 4: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

„Manchmal verstehe ich nicht, warummein Vater einen so hohen Preis zahlenmusste“, sagt Sandra Walker. In diesemAugenblick hat sie zum ersten Mal an die-sem Tag kein Lächeln auf den Lippen.

Zusammen mit ihrem Ehemann reistdie 63-Jährige aus den Vereinigten Staa-ten Ende Mai in die bunt beflaggte Nor-mandie. Fast scheint es, dass ganz Frank-reich und die Hälfte der Welt hier unter-wegs sind. Doch Sandra Walker besuchtabseits des großen Trubels das Grab ihresVaters. Es ist auf dem amerikanischenSoldatenfriedhof in Colleville: Block A,Reihe 7, Grab 41. Die deutsche Kriegsgrä-berstätte in La Cambe sieht sie sich eben-falls an. „Da mache ich keine Unterschiede,denn alle sind Opfer“, sagt sie leise.

Unbekannte Väter – trauernde Töchter

Auf demdeutschen Sol-datenfriedhofLa Cambe fin-det Sandra Wal-ker (Foto links)viele Parallelen.Es gibt sie auchabseits derschnurgeradenGrabreihen, indenen 21 139Kriegstote ru-hen. „Diese Pa-

rallelen ziehen sich durch das Leben derMenschen“, sagt sie. Was Sie verbindet,sind die Trauer um die Opfer und derinnige Wunsch nach Versöhnung.

So empfinden Sandra Walker undMarianne Kiefersbeck. Beide sind Jahr-gang 1941. Beide verloren ihre Väter, alssie gerade erst drei Jahre alt waren. „Wirhaben unsere Väter nicht gekannt“, sagendie Deutsche und die Amerikanerin beider Volksbund-Gedenkfeier in La Cambeam 29. Mai 2004. Etwa 60 Jahre zuvor

4 &Stimme Weg 3/2004

„Manchmal verstehe ich es nicht“60 Jahre Gedenken an die Opfer der Normandie-Landung

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:07 Uhr Seite 4

Page 5: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Alois Glück. Der Vater hat hier in LaCambe seine letzte Ruhestätte. Im an-grenzenden Friedenspark ist ihm einervon über 1 200 Bäumen gewidmet. Erträgt die Nummer 189. Sein Sohn ist vie-len als bayrischer Landtagspräsident be-kannt und hält bei der Volksbund-Veran-staltung in La Cambe die Gedenkrede.„Für viele von uns ist ihr Sterben ein Teil,eine Prägung unseres eigenen Lebensweges,etwa wenn wir als Kleinkind den Vater nichtmehr bewusst erlebt haben“, heißt es dort.

In der Menge stehen seine SchwesterMarianne und Sandra Walker Seite an Sei-te. Wer ihnen jetzt in die Augen schaut,weiß, wie diese Worte wirken.

3 000 Blumen, 3 000 Lichter

Um sie herum fällt der Blick der über500 Besucher – unter ihnen auch derdeutsche Botschafter Fritjof von Nordens-kjöld – auf ungewöhnlich viele Blumen.Es sind die 3 000 Sträuße, die der Volks-bund, seine Mitglieder, Freunde und För-derer den tausenden unbekannten Solda-ten von La Cambe widmen. Dazu gesellensich 3 000 Grablichter, die ein DutzendFreiwillige der Bundeswehr am Vortag ineiner unglaublichen Fleißarbeit auf demGelände verteilt haben. Es sind deutlicheZeichen dafür, dass die 6 000 unbekannt-en Soldaten, deren Gräber nicht von An-gehörigen geschmückt werden können,nicht vergessen sind.

„Arbeit für den Frieden“ leisten auchdie Mitglieder des internationalen Ju-gendlagers, die auf Einladung des Volks-bundes hier zusammenkommen. Bei derGedenkveranstaltung treten Linda Marcel,Wiebke Grund, Magdalena Siemion undChristopher Gee vor die Menge. Sie tra-gen ein Gebet vor – in vier Sprachen:Französisch, Deutsch, Polnisch und Eng-lisch. Es sind ihre Muttersprachen. Diejungen Erwachsenen kommen aus Län-dern, die hier am „Omaha Beach“ und inder gesamten Normandie an den heftigenKämpfen beteiligt waren. Davon habensie bisher nur gelesen. Doch heute treffensie zum ersten Mal in ihrem jungen Le-ben auf Kriegsteilnehmer, die hier diefurchtbarsten Tage ihres Lebens erfuhrenoder Angehörige, die ihrer Kriegstotengedenken. Sie alle sprechen verschiedeneSprachen, haben aber das gleiche Anlie-gen: Versöhnung.

standen sich ihre Väter bei der Landungin der Normandie als Feinde gegenüber.

Sandra Walker holt ein altes Foto auseinem sauberen Umschlag. Es zeigt denjungen Robert Lane, ihren Vater. Dannschließt sie kurz die Augen.

„Meine liebe Sandra“

Ist es ein Zufall, dass Volksbund-Präsi-dent Reinhard Führer in diesem Momentim Ausstellungsraum von La Cambe einhistorisches Bild ihrer Familie betrachtet?Neben dem Foto sieht er einen Brief vonRobert Lane. Er schrieb: „Meine liebeSandra, (...) vielleicht bist Du alt genug, die-sen Brief zu lesen, bevor ich Dich wiedersehe. Wenn Du sprechen lernst und anfängst,Fragen zu stellen, möchte ich, dass Du aufdeine Mutter hörst, denn sie weiß genau, wasfür Dich am besten ist. Ich hoffe, es dauertnicht allzu lange, bis ich Dich wieder sehe –dann können wir uns wirklich kennenler-nen.“ Doch dazu kommt es nicht.

Auch Marianne Kiefersbeck verliertihren Vater als Dreijährige. Auch sie wä-chst als Halbwaise auf, ebenso wie ihr einJahr älterer Bruder, der den Namen desverstorbenen Familienoberhauptes trägt:

Schwerpunkt

53/2004 &Stimme Weg

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:07 Uhr Seite 5

Page 6: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

6 &Stimme Weg 3/2004

Kein Geld – aber ein Küsschen

Das wird besonders deutlich, als dieJugendlichen weitere Blumensträuße ver-teilen. Der deutsche Student ChristianFrank macht diese Erfahrung, als er einerälteren französischen Dame einen Blu-menstrauß überreicht: Es dauert seineZeit und braucht einige Gesten, um zuerklären, dass dieser nichts kosten soll. Esist ein Geschenk. Doch so einfach lässtsich die Beschenkte nicht „abspeisen“.Wenn sie schon nichts zahlen soll, will siedem jungen Mann aus Trier wenigstens

einen Kuss geben. Und dann spürt Chri-stian auf seiner Wange, was Völkerver-ständigung und Versöhnung bedeuten.

Eindrucksvolle Momente erfährt auchReinhard Führer, der mit der Jugendgrup-pe polnische, kanadische, britische, ame-rikanische und französische Kriegsgräber-stätten in der Normandie besucht. Beiden Kranzniederlegungen kommt er mitVertretern der verschiedenen Nationen inherzlichen Kontakt.

Diesen Kontakt zu begründen und zupflegen, zog einst auch Friedrich Spilkeraus. Er war einer der Teilnehmer, die 1957

Das Volksbund-Jugendlager in Arromanches (von links hinten): Christian Frank, Cornelia Bauer, Wiebke Grund, Magd alena Siemlina Leszczynska, Fritz Schneider. Vordere Reihe: Markus Schmidt (verdeckt), Agnieszka Augustyn, Linda Marcel, Doro thee Dietr

Französische Schulklasse vor dem Mémorial de Caen

Reinhard Führer besucht den Info-Pavillon.

Marianne Kiefersbeck und ihr Bruder Alois Glück

Bundeswehr verteilt Blumen

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:08 Uhr Seite 6

Page 7: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Schwerpunkt

73/2004 &Stimme Weg

das erste Jugendlager in La Cambe bilde-ten. 47 Jahre später reist er mit der Volks-bund-Reisegruppe erneut zu diesem be-sonderen Ort. „Ich wollte einfach nur hel-fen“, sagt er heute über sein damaligesEngagement. Daran hat sich nichts geän-dert. Die heutige Generation führt dieseTradition mit gleicher Motivation fort –obwohl sich die Welt inzwischen verän-dert hat. Denn was die Jugendlichen frü-her meist noch aus eigener Erfahrungüber den Krieg wussten, eignen sich diefreiwilligen Helfer heute anhand von Be-richten und Museumsbesuchen an.

Das wohl gelungenste Konzept derhistorischen Aufarbeitung der blutigenEreignisse in der Normandie bietet dasMémorial de Caen. Es ist ein Museum fürden Frieden. Dorthin zieht es auch dieinternationale Volksbundgruppe. Sie mer-ken schnell, dass hier entgegen einigenanderen französischen Landungsmuseendie Menschen und ihre Schicksale aus dermilitärischen Sichtweise heraustreten. Esist ein gefühlvoller, mit Liebe zum Detailentworfener Ort, der – ebenso wie derVolksbund – den Weg aus einer krieger-ischen Vergangenheit in eine friedliche

Zukunft weisen möchte. Für dieses Mottosteht die 59-jährige Deutsch-FranzösinSabine Darnault, die seit Eröffnung desMémorials 1988 dabei ist. „Hier ist jederTag etwas Besonderes“, sagt die Hostess.

Ebenfalls ein einmaliger Tag ist der 6. Juni 2004, der 60. Jahrestag der alliier-ten Landung in der Normandie. 17 Regie-rungschefs sind anwesend. Unter Ihnenfinden sich US-Präsident George Bush,der französische Staatspräsident JacquesChirac und Gerhard Schröder. „Wir wer-den die Opfer nicht vergessen“, sagt derBundeskanzler. Dass er aber darauf ver-zichtete, den deutschen Soldatenfriedhofin La Cambe zu besichtigen, missfiel vie-len Volksbund-Mitgliedern. (Lesen Siedazu mehr auf den Seiten 24/25)

Versöhnung – hoffentlich für immer

Dennoch zeichnen sich dabei versöhn-liche Parallelen ab: Hier treffen sich Altund Jung, hört man viele Sprachen undes erklingt der Ruf zum Frieden in einerWelt, die allzu schnell vergisst, wie furcht-bar Krieg ist. Diesen Ruf hat Sandra Wal-ker längst verinnerlicht. Im Gespräch mitdem Verwalter des deutschen Friedhofs,Lucien Tisserand, zeigt sie ein weiteresFoto, diesmal in Farbe. Darauf sieht maneinen kleinen Jungen mit strahlenden Au-gen. Er heißt Robert, so wie sein in derNormandie gefallener Urgroßvater. DreiJahre ist er alt, so wie seine GroßmutterSandra, als ihr geliebter Vater fiel.

Eine weitere Parallele? Nein, sein Le-ben soll nicht vom Krieg bedrängt, son-dern vom Frieden beflügelt werden: Versöhnung ist für immer – hoffentlich.

Maurice Bonkat

Nachtrag:Die Hoffnung soll man nie aufgeben.

Dieser Satz bewahrte sich exakt am 60. Jahrestag der alliierten Landung.Genau an diesem 6. Juni wurden dieÜberreste des vorerst letzten deutschenKriegsgefallenen nahe Saint-Lô gefunden.Die Erkennungsmarke wies den Toten alsAlfred Gartner aus. Seine Witwe Gertrudlebt heute in Berlin. Sie freute sich sehr,dass ihr verstorbener Ehemann nun einwürdiges Grab erhält. Darauf hatte sie 60Jahre lang gehofft – am 6. Juni wurde die-ser innige Wunsch endlich erfüllt.

und, Magd alena Siemion, Stefan Ziegler, Dominika Marszalek, Christopher Gee, Michael Lohner, Willi Sauer, Verena Seeger, Ma-arcel, Doro thee Dietrich, Katrin Kiene, Sabine Respondek. Es fehlen Diego Voigt, Ulrich Johann, Alex Lang und Franco Sicuranza

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:08 Uhr Seite 7

Page 8: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Schwerpunkt II

8 &Stimme Weg 3/2004

Der 8. Mai 2004 ist ein freundlicherTag, obwohl der Himmel bewölkt ist. Esist der Tag, an dem 4 620 Opfer des so-wjetischen „Speziallagers Nummer 5“ihre Würde zurückerhalten. Über 600Menschen sind dabei, als die Namenta-feln der qualvoll Umgekommenen aufdem Waldfriedhof Halbe eingesegnet wer-den. Später suchen sie die gemeißeltenSchriftzüge ihrer Mithäftlinge und Ange-hörigen, legen ihre Finger bedächtig aufden kalten Stein, der nun eine innereWärme ausstrahlt.

„Einen Abglanzdavon erleben wir,dass unser aller Na-men im Himmelgeschrieben sind.Ganz besonders dieNamen derer, derenGedächtnis ausge-löscht werden sollte“,

sagt Bischof Wolfgang Huber (Foto links).Der Vorsitzende des Rats der Evangeli-schen Kirche in Deutschland weiß, wasviele seiner Zuhörer in diesem Momentdenken mögen: „Wer hätte damals damitgerechnet, dass eines Tages die Sterbelistendieses Lagers wieder auftauchen, dass dieNamen entziffert und aus der kyrillischenSchrift wieder übertragen werden?“

Verscharrt – aber nicht vergessen

Damals, das war der Mai 1945. Zu die-ser Zeit richtete der sowjetische Geheim-dienst NKWD in Ketschendorf bei Fürs-tenwalde das berüchtigte Lager ein. Bis zudessen Auflösung im April 1947 warendort 10 500 Menschen inhaftiert. Es istkaum zu ermitteln, welche dieser Opfervöllig willkürlich und unschuldig aufge-griffen wurden.

Etwa die Hälfte der Gefangenen kamim Lager Ketschendorf ums Leben. Siewurden verscharrt und 1952 von denDDR-Behörden anonym nach Halbe über-führt.

„Heute aber freueich mich ganz be-scheiden, dass es demVolksbund DeutscheKriegsgräberfürsorgein Zusammenarbeitmit der ‚Initiativgrup-pe InternierungslagerKetschendorf‘ und

dem Land Brandenburg gelungen ist, dassihre Namenlosigkeit ein Ende hat“, sagenVolksbund-Präsident Reinhard Führerund der Vorsitzende der Initiativgruppe,Reinhold Rösner (Foto unten). „Jederschuldet jedem die Anerkennung, seine Wür-de“, sagt der brandenburgische Landtags-präsident Dr. Herbert Knoblich.

Die ehemalige Lagerinsassin UrsulaFischer trägt das Ketschendorfer Lagerge-dicht vor. „Ihre Namen sind in Stein ge-meißelt und ins Herz geschrieben. Sie wer-den niemals verloren gehen“, lautet ihre Bot-schaft. Da stört es kaum, dass einige Na-men wegen der Übertragung aus demKyrillischen nicht ganz korrekt sind. Ini-tiativgruppen-Mitglied Erika Schulz (klei-nes Foto rechts) berichtet: „Zwei Jahre langentzifferten wir Lagerjournale und Sterbelis-ten. Manchmal wussten wir einfach keineLösung. Doch ein Angehöriger hat mich vorkurzem angerufen. Er sagte, er sei glücklich,dass der Name nach so langer Zeit über-haupt erinnert würde.“

Etliche der insgesamt über 28 000Opfer des Zweiten Weltkrieges, die aufdem Waldfriedhof Halbe beerdigt sind,blieben unbekannt – die 4 620 „Ketschen-dorfer“ sind es nun nicht mehr.

Geschichte lebt durch Geschichten

Viele der Schicksale kennt PfarrerinEdmute Labes. Zu ihrem Sprengel gehörtder Waldfriedhof Halbe, auf dem jährlichweitere Kriegsopfer begraben werden.Denn noch immer ruhen tausende Opfer,die wenige Tage vor Ende des ZweitenWeltkrieges umkamen, unentdeckt imSand der märkischen Wälder. Nach ihnenwird weiter geforscht.

„Ich möchte, dass möglichst viele Schick-sale aufgeklärt werden und die Angehörigenendlich einen Ort zum Trauern haben“,hofft die Pfarrerin am 8. Mai 2004 – undan jedem anderen Tag.

Maurice Bonkat

„In Stein gemeißelt – inEinsegnung der Namentafeln für die Ket

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:08 Uhr Seite 8

Page 9: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

93/2004 &Stimme Weg

– ins Herz geschrieben“die Ketschendorf-Opfer in Halbe

Initiativgruppen-Mitglied ErikaSchulz

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:09 Uhr Seite 9

Page 10: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

10 &Stimme Weg 3/2004

Rückblick

Krieg ist nicht an eiZeitzeugen berichten, was Sie

„Der Zweite Weltkrieg endete inEuropa am 8. Mai 1945“ – so steht es inden Geschichtsbüchern. Uns interessie-ren aber vor allem die persönlichenSchicksale. Der Volksbund suchte daherin der jüngsten Ausgabe von Stimme &Weg nach Zeitzeugen. Die ersten per-sönlichen Berichte liegen nun vor undwerden hier in Auszügen vorgestellt. Siesollen der jungen Generation einen Ein-druck vermitteln, was Krieg für die Men-schen bedeutet. Um diese wichtigenErlebnisdokumentationen zu bewahren,wird der Volksbund zum 60. Jahrestagdes Kriegsendes ein Buch herausgeben.Alle, die uns geschrieben haben, erhal-ten automatisch ein kostenloses Exemp-lar. Auch Sie können noch mitmachen.Schreiben Sie bitte an: Volksbund Deut-sche Kriegsgräberfürsorge – Redaktion,Stichwort „60 Jahre Kriegsende“, Wer-ner-Hilpert-Straße 2 in 34112 Kassel.

Den Titel „Krieg ist nicht an einemTag vorbei“ haben wir übrigens demBrief von Sonja Wolf aus Berlin entlie-hen. Sie schreibt: „Was mir vom 8. Maiin Erinnerung geblieben ist, war dieunheimliche Stille. Die Freude, dass derKrieg vorbei war, konnte nicht richtig emp-funden werden. Auch die folgenden Jahrewaren sehr schwer und forderten ihre Opfer.Krieg ist nicht an einem Tag vorbei.“

„Schon morgens ist es ungewöhnlichwarm für einen 8. Mai. Die ganze Nachtlärmte es von der Straße her, aber jetzt siehtman zwischen den Militärfahrzeugen auchFrauen und Kinder auf offenen Ladeflächenoder dabei, mühsam Handkarren und Lei-terwagen zu ziehen. Das sind Flüchtlinge,höre ich. Auch wir sind geflohen und sindjetzt hier bei Onkel Arnold in Teplitz-Schönau gelandet.

Aber der Schrecken ist uns immergefolgt, und jetzt dröhnt und rollt es unterdem blauen Himmel und das Getösekommt näher. Um 12 Uhr mittags wäre essoweit und ich erkläre allen aufgeregt: ‚Baldbricht der Frieden aus!‘ Aber ich weiß nichtgenau, wie Frieden ist. Soweit ich michzurückerinnern kann, war immer Krieg.

Wir hocken im Keller. Mittag ist lange vor-bei und immer noch Krieg.

Flüchtlinge, ein altes Ehepaar, habensich in Onkels Badezimmer die Pulsadernaufgeschnitten. Oma und Mama flüstern.Ich soll es nicht hören, damit ich mich nichtnoch mehr ängstigen muss. Aber mehrAngst, als ich habe, gibt es nicht auf derWelt. Am Nachmittag hört das Getöse auf.Auf der Straße brennt ein Auto. Das Pflas-ter ist übersät mit Zerbrochenem und Zer-fetztem, das in der grellen Sonne glänzt.Nach tagelangem Lärm kommt mir dieheiße Stille wie ein Deckel vor, der sich überuns stülpt. Vielleicht ist Frieden ja so ähn-lich wie nach Hause gehen und so leben wiefrüher – aber ohne Angst. Ob ich je erfah-ren werde, was Frieden wirklich ist?“

„Am 8. Mai 1945 lag ich in einem Laza-rett in Meppen in einem Gitterbett zwi-schen verwundeten Soldaten, die michrührend umsorgten. Ich durfte keinen Zehaus dem Bett stecken, schon war einer daund deckte mich wieder zu. Mein einzigesProblem damals? Vor meiner Verletzunghatte ich immer auf dem linken Daumengelutscht. Das konnte ich nun nicht mehr.Mein linker Arm war gelähmt.

Am 30. Mai wurde ich aus dem Laza-rett ins Leben entlassen – einen Tag vormeinem sechsten Geburtstag.

Wie es dazu kam, will ich im Folgendenberichten: Es war am 23. April 1945. Unse-re gesamte Familie und die Nachbarnsaßen in einem Erdbunker, der bei einemAngriff versackte. Ich rannte weg und spür-

Die „Kriegskinder“ ertrugen großes Leid – das Wort Frieden blieb meist ungehört.„Frieden, was ist das?“, fragte auch die damals zwölfjährige Johanna Anderka:

Dass der Krieg auch viele zivile Opfer forderte, berichteBlock, die den 8. Mai 1945 in einem Meppener Lazarett

Johanna AnderkaAnnemarie Block

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:09 Uhr Seite 10

Page 11: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

113/2004 &Stimme Weg

an einem Tag vorbeiwas Sie am 8. Mai 1945 erlebten

„Eines Morgens beim Appell wurden einMaat und drei Matrosen gesucht, die sichbeim Inselkommandanten melden sollten.Dort erfuhren wir, dass wir in Bergen aufRügen Bahnhofswache schieben sollten.

Doch in Bergen kamen nur wenige Zügean. Abends saß ich oft vor dem Bahnhof imFreien. In der Nähe war ein Lager fürFremdarbeiterinnen. Abends sangen sie mitihren wunderbaren Stimmen schwermütigeLieder, die mir bis ins Herz gingen. IhreLieder wurden von Woche zu Woche immerfröhlicher und lauter. Sie wussten, ihreBefreiung kam immer näher.

So verlief alles friedlich, bis eines Abendsein Matrose meldete, dass die Wache einenFahnenflüchtigen festgenommen habe. Inder Wachstube hockte ein Soldat auf der

Bank. Papiere hatte er nicht. Ein HäufchenUnglück, zitterte am ganzen Körper. Als ersich etwas beruhigt hatte, schilderte er mir,wie es zu der Fahnenflucht gekommen war:‚Ich hatte nur noch einen Gedanken, nachHause zu meiner Familie‘. Tatsächlichwohnte seine Familie nur fünf Minutenentfernt. Was sollte ich tun? Ich wusstegenau, was ihm blüht, er wusste es auch.Dennoch zogen wir los. Es war ein schwererWeg, den wir zusammen gingen. Vor seinerHaustüre verabschiedete ich mich, wünsch-te ihm viel Glück und sagte noch: ‚DieSache habe ich schon vergessen‘.

Er sah mich ungläubig an. Durch dieoffene Haustüre sah ich schließlich, wie erseine Frau umarmte und sich die Kinder anihren Papa klammerten.“

te plötzlich etwas am rechten Ohr. Dannwurde mir schwindelig und ich fiel hin.Später wurde mir erzählt, dass am rechtenOhr Splitter eingedrungen waren und esherab hing. Bei meiner Schwester Miadrangen Splitter in die rechte Schläfe ein.Sie rief manchmal: ‚Mama, mach Lichtan, es ist so dunkel. Ich kann nicht sehen‘.

Wir wurden zu einem Lazarett nachMeppen gebracht. Ein Pastor kümmertesich um uns. Er fragte in einem amerika-nischen Lager nach einem Arzt, der Gehirn-operationen ausführen könnte. Er fandeinen – aber den Namen meines Rettershabe ich nie erfahren. Mia überlebte dieOperation nicht. Sie wurde auf dem Fried-hof in Meppen beigesetzt. Ein Grab dane-ben blieb leer – es war für mich gedacht.“

orderte, berichtet die damals fünfjährige Annemarieeppener Lazarett erlebte:

Nicht alle deutschen Soldaten wollten „bis zur letzten Patrone“ kämpfen. AlfredWetzstein rettete durch seinen Ungehorsam sogar ein Menschenleben:

Dagmar Werner war erst drei Jahre alt,als der Krieg offiziell vorbei war:

Rückblick

„Wir wohnten in Köthen. Erinnernkann ich mich an manche Nacht, in derwir durch Fliegeralarm aus dem Schlafgerissen wurden. Hastiges Anziehen, Trep-pe runter, über den Hof in den Keller. Danndas Geräusch anfliegender Bomber, Pfei-fen, Einschläge: Es waren angstvolle Näch-te. Etwas aber blieb unerschütterlich an sei-nem Platz: Hitlers großes Bild, das überdem Klavier hing.

Ich hatte einen kleinen braunenPlüschaffen, der für mich etwas Besondereswar. Er konnte nämlich die Arme heben.So grüßte er beim Spielen das Bild unseresFührers. Dann kam der Tag, an dem sichmanches ändern sollte. Panzer rattertenüber das Kopfsteinpflaster. Wir sahenerstaunt aus dem Fenster, mein kleiner Affegrüßte die Soldaten mit erhobenen Arm.Da sagten meine Eltern, dass die SoldatenAmerikaner seien. Der Krieg sei vorbei undHitler nicht mehr unser Führer. Das muss-te wahr sein, denn sein Bild fehlte nun.

Meine Eltern setzten sich später mit mirauf dem Fahrradgepäckträger in denWesten ab. Der kleine braune Affe bliebzurück. Ich akzeptierte das aber als sym-bolisches Opfer.

Dagmar Werner

Alfred Wetzstein

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:09 Uhr Seite 11

Page 12: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Grenzenlos

12 &Stimme Weg 3/2004

Eric Petersen fährt mit dem klapprigenOpel-Kadett auf der falschen Straßenseite– zumindest gefühlsmäßig. Dennhier in der Nähe von St. Peters-burg herrscht das Rechtsfahr-gebot. Doch Petersen kommtaus Australien, wo man aufder linken Straßenseitefährt. Der Mann vomanderen Ende der Welthat einen weiten Weghinter sich und einungewisses Ziel vorAugen: Er will her-ausfinden, wo seinOnkel Günter Peter-sen begraben liegt.

Petersen tut diesfür seinen Vater Arno,der 1952 nach Australi-en übersiedelte. DieSuche nach seinem ver-missten Bruder gab er nieauf. Sein 45-jähriger SohnEric ist heute Pilot der austra-lischen Fluggesellschaft Qantas.Er tritt gut ein halbes Jahrhundertspäter die lange Reise zum FriedhofRopscha nahe St. Petersburg an.

Auf dem alten Auto klebt ein Schildmit dem Volksbund-Slogan „Arbeit fürden Frieden“. Das Vehikel gehört dem St. Petersburger Versöhnungszentrum.

Dort erhält Petersen nach Hinweisen desHamburger Kriegsteilnehmers Ernst-

August Rathje große Unterstützung,findet mit der Schweizerin Tina

Laubi, Kurt Winter und seineraus Stuttgart angereisten Tan-

te Renate sogar Reisebeglei-ter. Gemeinsam gehen sie

mit Jurij Lebedev, demmit dem Volksbund seitvielen Jahren befreun-deten Leiter des St. Petersburger„Zentrums für Ver-söhnung“, auf dieSuche.

Tod im Lazarett

Petersen hat vieleInformationen über sei-

nen Onkel gesammelt:Die Todesmeldung besagt,

dass er am 17. Dezember1942 bei Peterhof in der Nähe

des damaligen Leningrad schwerverwundet wurde und im Feldlaza-

rett Ropscha verstarb. Er wurde aufdem Divisionsfriedhof neben der altenKirche begraben. Dorfbewohner berich-ten, dass im Herbst 1941 auf dieser histo-rischen Gedenkstätte ein deutsches Grä-berkommando die russischen Gebeine in

Einmal um die halbe Welt ... reiste der AustralierEric Petersen, um das Grab seines Onkels Günter inRussland zu finden – mit Erfolg (Fotos: Petersen).

Einmal um die halbe WeltAustralier findet deutsches Grab in Russland

Der Schwerpunkt der Umbettungs-arbeiten liegt seit 1992 in den Länderndes ehemaligen Ostblocks. Diese warenbis dahin der deutschen Kriegsgräber-fürsorge fast alle verschlossen. Inzwi-schen haben die Mitarbeiter des Volks-bundes bereits abertausende Kriegstotegeborgen und auf großen Sammelfried-höfen endgültig bestattet.

Es wird aber ständig schwieriger,Grablagen aus der Kriegszeit wiederzu-

finden und die Gefallenen zu bergen.Nach wie vor droht Überbauung oderPlünderung der Gräber.

Ziele für die nächsten sieben Jahre:• Kenntnisse und Dokumentationen

über Grablagen in Mittel-, Ost- undSüdosteuropa weiter vervollständigen;

• die jährlichen Umbettungen werdenauf dem vorhandenen Kostenniveaufortgesetzt.

Ergebnisse der Umbettungsarbeiten:Von 1992 bis 2003 haben die inzwi-

schen 30 deutschen Mitarbeiter desVolksbundes und ihre bis zu 170 ein-heimischen Hilfskräfte rund 416 000Gefallene umgebettet. Im Jahr 2003nahm der Umbettungsdienst nahezu75 000 Aus- und Einbettungen gefalle-ner deutscher Soldaten vor. Die bisheri-gen Erfahrungen zeigen, dass sich derSuchaufwand weiter erhöhen wird.

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sucht, birgt und bettet 416 000 Kriegstote um

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:09 Uhr Seite 12

Page 13: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

133/2004 &Stimme Weg

Grenzenlos

„Meine Mission beendet“

Er ist 45 Jahre alt und lebt in Austra-lien. Vom Krieg weiß er nicht viel – auch nicht von seinem Onkel, der bei St. Petersburg fiel. Doch das alles ändertsich mit seiner Reise, die Eric Peterseninzwischen als Mission bezeichnet. FürStimme & Weg verrät er, wie ihn seineSpurensuche verändert hat.

• Zwischen Australien und Russland lie-gen tausende Kilometer. Was bewegteSie zu dieser Reise?

Eric Petersen: „Es begann mit den Fotosmeines Onkels. Ein Kamerad namens Willi– mehr wissen wir leider nicht über diesenMann – hatte sie vor 60 Jahren meinenGroßeltern übergeben. Sie zeigen Men-schen, die ich nicht kannte. Im Zuge derNachforschungen wurde die Geschichte fürmich aber immer realer. Dabei merkte ich,wie sehr meinen Vater das ungeklärteSchicksal meines Onkels belastete. Stück fürStück wuchs nun auch mein Interesse, wur-de zu einer Art Mission, die ich für meinenverhinderten Vater übernahm.“

• Wie waren Ihre Gefühle, als Sie end-lich das Grab ihres Onkels fanden?

Eric Petersen: „Das war ergreifend. Alsich am Grab stand, wusste ich intuitiv, dassich am Ziel meiner Suche war. Und derGedanke, dass ich nun 60 Jahre später denFußstapfen meines Onkels folgte, beseeltemich. Es war ein absolut friedvolles Gefühl.Ein Schritt zurück in die Vergangenheit,die nun wieder zur gefühlten Gegenwartwurde.“

• Hat Sie diese Reise verändert?Eric Petersen: „Ja, sehr sogar. Die

Geschichte meines Onkels ist für michinzwischen erlebbar geworden. Das Bild istkomplett. Aber auch in anderer Hinsicht.Denn schon der Vater meiner Mutter Heat-her hatte im Ersten Weltkrieg gekämpft. Aufder anderen Seite diente mein deutscherGroßvater. Und heute stehe ich mit meinendurchweg positiven Erfahrungen aus Russ-land quasi am friedlichen Ende einer durchbeide Weltkriege geprägten Familienge-schichte.“

&ein Nebendorf umgebettet und hier denSoldatenfriedhof angelegt hatte.

Petersen hält Kriegsfotos von Peterhofin den Händen. Diese Bilder stammenvon zwei Filmen, die Günter Petersenkurz vor seinem Tod vertrauensvoll einemKameraden übergab (siehe auchInterview im grünen Kasten). So kamen die Fotos nachDeutschland und späternach Australien. „Doch dieGeschichte zu den Bildernmussten wir erst erforschen“,sagt Eric Petersen. Undmanches wird für immer einRätsel bleiben. So wie das klei-ne Foto (rechts), das einen deut-schen Soldaten zeigt, der vor einemBombeneinschlag in Deckung geht: Zeigtes einen echten Angriff oder nur eineÜbung? Keiner weiß es.

Auf einem anderem Foto sieht manden vom Artilleriebeschuss beschädig-ten Zarenpferdestall. Er bieteterste Orientierungspunkte.Das nächste Bild zeigt denPeterhofer Park mit Kapelleund den Soldaten GünterPetersen. Er ist jung, blut-jung, 21 Jahre alt. WenigeTage später wird er sterben.

Heute steht sein Neffe ander Stelle, wo das Bildnis ent-stand. Doch der Friedhof ist nichtmehr derselbe. Nach dem Krieg wurdenerneut Grabkreuze vernichtet, ein Teil derdeutschen Soldatengräber neben der Kir-che geöffnet und durch russische Gräberersetzt oder überbettet. Eineinhalb Meterneben der Stelle, wo Günter Peter-sen begraben liegt, soll heuteauch ein russisches Grabsein. Aber von wem?

„Hier ist es!“

Plötzlich bleibt EricPetersen stehen. „Hier ist es“,sagt er, schaut noch einmal aufdas Foto und zeigt dann auf einGrab neben einer großen Eiche. DieseBäume brauchen viel Zeit zum Wachsen.Der Baum könnte aus den Kriegszeitenstammen. Überall auf dem Friedhofwachsen Ahornbäume – und gerade aufdieser Stelle eine Eiche. Es ist ein deut-sches Symbol, so wie die Birke für die

Russen. Die Zufälle häufen sich. Ob esZeichen sind, mag jeder selbst beurteilen.

Auf dem Gedenkstein steht ein Fotoeines russischen Soldaten namens SergejChristjanov. „Der zweite Vorname meinesOnkels war Christian“, sagt der 45-Jährige

nachdenklich und stellt eine Kerzeauf (Foto Mitte). Dazu schreibt

er einen Zettel: „Als Andenkenan meinen lieben Bruder undOnkel Günter Petersen“.

Der 45-jährige Australierist nach der langen Suchesichtlich bewegt. Auch wenn

er das Grab seines OnkelsGünter nicht ganz genau orten

kann, zeigt ihm sein Gefühl den-noch an, dass er am Ziel seiner Reiseangekommen ist.

Baum wächst und erinnert

„Vielleicht findet sich bald auch einPlatz für das bescheidene Gedenk-

zeichen mit dem Bild von Gün-ter“, hofft er nun. Denn dieGebeine seines Onkelskonnten bis heute nichtzum deutschen Soldaten-friedhof in Sologubowka

umgebettet werden, da sonstauch die russischen Gräber

beschädigt würden. Doch seinName steht im Namenbuch der Kir-

che Sologubowka (Foto unten). Zudempflanzen Eric Petersen und seine TanteRenate mit Hilfe des Volksbundes einenBaum in die Friedenspark. Auch dieserBaum soll wachsen und erinnern.

Als Jurij Lebedev Wochen späterwieder nach Ropscha fährt, ist

Erics kleine Kerze noch im-mer da. Daneben liegenjetzt einige Bonbons. Es isteine russische Sitte, mit Le-bensmitteln der Toten zugedenken. Zugleich ist es

ein Zeichen, dass die austra-lische Kerze zum Andenken an

den deutschen Soldaten von denRussen akzeptiert wird. In Russland gibtes ein Sprichwort: „Der Kummer bringt dieMenschen einander näher“ – auch wenn sievom anderen Teil der Erdkugel stammen.

Jurij LebedevSt. Petersburger Zentrum für Versöhnung

Drei Fragen –Drei Antworten

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:09 Uhr Seite 13

Page 14: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

14 &Stimme Weg 3/2004

Bundeswehr

Reservisten und Volksbund pflegenschon traditionell eine gute Zusammenar-beit (siehe unten: Reservisten & Volks-bund). Die soll nun noch weiter ausge-baut werden. Das vereinbarten die Präsi-denten Ernst-Reinhard Beck vom Verbandder Reservisten der Deutschen Bundes-wehr und Reinhard Führer vom Volks-bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Diein freundlicher Atmosphäre geführtenGespräche fanden im Haus der Deut-schen Parlamentarischen Gesellschaft inBerlin statt.

Vereinbarung mit Leben füllen

Beide Präsidenten wollen die im Jahre1996 getroffene Vereinbarung weiter mitLeben füllen. Reservisten-Präsident Beckschlug vor, die Volksbund-Friedensarbeitmit den sicherheitspolitischen Bildungs-aufgaben des Reservisten-Verbandeskünftig enger zu verknüpfen.

Besondere Bedeutung erhält die gegen-seitige Information auf allen Führungs-ebenen. So wird man sich künftig min-destens einmal jährlich zu Gesprächentreffen.

Erste konkrete Termine stehen bereitsfest. Diese Treffen bieten eine gute Mög-lichkeit, die Interessen beider Verbändezu wahren und die Reservisten zu einernoch intensiveren Zusammenarbeit mitdem Volksbund zu motivieren. Zudemübernahmen die Reservisten-Vertreter 2 500 neue Colani-Dosen, mit denen siefür den Volksbund Spenden sammeln.

Reservisten immer wichtiger

„Für den Volksbund wird die Mithilfeder Reservisten bei der Haus- und Stra-ßensammlung durch die Reduzierung derBundeswehr immer wichtiger. Wir wollenaber alles tun, dass auch der Verband derReservisten einen Vorteil von dieser Zu-sammenarbeit hat“, sagte Volksbund-Prä-sident Reinhard Führer.

Ein positives Beispiel dieser Zusam-menarbeit war auch der gemeinsameStand von Reservisten und Volksbund beider aktuellen Internationalen Luft- undRaumfahrtausstellung (ILA). Dabei hol-ten täglich mehr als 100 Besucher Infor-mationen über die Arbeit beider Verbän-de ein.

An den erfolgreichen Spitzenge-sprächen in Berlin waren zuvor seitensdes Verbandes der Reservisten auch Vize-präsident Jörg Furch und GeneralsekretärTheo Liebel vertreten, ebenso der Stell-vertretende Volksbund-Präsident und Be-auftragte des Bundesvorstandes für dieZusammenarbeit mit der Bundeswehrund den Reservisten, Dr. Franz Vogt.

Bernd Kästner

Reservisten & Volksbund

Seit vielen Jahren helfen Reservistenunserer Bundeswehr dem Volksbund bei

der Erfüllung seiner Aufgaben. Sie arbei-ten auf deutschen Kriegsgräberstätten imIn- und Ausland, sammeln Geld bei denjährlichen Haus- und Straßensammlung-en und gestalten Gedenkveranstaltungenwie am Volkstrauertag oder nehmen andiesen teil. Grundlage dieser Zusammen-arbeit ist eine gemeinsame Vereinbarungvon 1996.

Im laufenden Jahr finden insgesamt29 Arbeitseinsätze von Reservisten aufunseren Kriegsgräberstätten in mehrerenLändern Europas statt. Es ist eine wichti-ge Hilfe bei der Pflege und Zustandset-zung der Gräber der Gefallenen.

Im vergangenen Jahr sammelten Re-servisten für den Volksbund den stattli-chen Betrag von etwa 600 000 Euro. DerVolksbund Deutsche Kriegsgräberfürsor-ge dankt dem Verband der Reservistender Deutschen Bundeswehr und allenseinen Mitgliedern für diese beispielhaf-ten Leistungen und für die gute Zusam-menarbeit.

Spitzentreffen in BerlinReservisten und Volksbund verstärken Zusammenarbeit

Das jüngste Beispiel der guten Zusammenarbeit war der gemeinsame Stand von Reservisten und Volks-bund bei der aktuellen Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung. (Fotos: Fischer/Kästner)

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:10 Uhr Seite 14

Page 15: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Bau & Projekte

153/2004 &Stimme Weg

Das Versprechender Aktion Namenfür Rossoschka wirdeingelöst: Die erstenzehn Granitwürfelmit je 800 bis 900Namen von Kriegs-toten der Schlachtum Stalingrad ste-hen nun auf demGelände des deut-schen Friedhofs inRossoschka. DerVolksbund stellt bis2006 insgesamt140 solcher Gedenk-steine auf. Zusätz-lich zu den bekann-ten Namen der Ein-gebetteten von Ros-soschka werden auf den Granitquaderndann weitere 120 000 Namen stehen.

„So wird Rossoschka zu einer weltweiteinzigartigen Kriegsgräberstätte, zum Hortdes Friedens und des Gedenkens für die Op-fer. Eine solche Dokumentation am Ort derKämpfe findet sich bisher noch in keinemLand“, sagte Volksbund-Präsident Rein-hard Führer und bedankte sich bei allenSpendern, Mitgliedern, Freunden undFörderern des Volksbundes: „Sie lassendieses Projekt Wirklichkeit werden.“

Tatsächlich ging diesem Projekt einmühevoller, aber letztlich erfolgreicherWeg voraus: Schon 1992 nahmen dieUmbetter des Volksbundes ihre Arbeitauf, sicherten gefährdete Grablagen, bar-gen erste Opfer. Den Grundstein derKriegsgräberstätte Wolgograd-Rossoschkalegte der Volksbund am 29. April 1994.

Bauarbeiten beginnen

Im Folgejahr begann die Einbettungder Toten von Stalingrad und wenig spä-ter auch der Bau des russischen Friedhofsgegenüber der deutschen Kriegsgräber-stätte. Dort werden die russischen Opfer

aus der Region Sta-lingrad eingebettet.Nachdem auch dieBauarbeiten an derGedenkstätteWolgograd-Ros-soschka im Jahr1997 voran gegan-gen waren, rief derVolksbund schließ-lich 1999 die AktionNamen für Rossosch-ka ins Leben.

Das Resultat alldieser Bemühungendes Volksbundessehen wir nun inGranit gemeißelt:die Namenwürfelvon Rossoschka.

Jeder Quader besteht aus acht Teilen, dievor Ort zusammengesetzt werden undinsgesamt 11,5 Tonnen wiegen. Dabei gehtunsere Partnerfirma in Wolgogradäußerst präzise und akkurat vor. Schließ-lich sollen die Würfel das Gedenken derKriegstoten in die Zukunft tragen.

Jeder Name ein Schicksal

So empfindet auch Irene Uber, dieTochter von Eugen Förschner, der 1943 inStalingrad fiel: „Vielleicht ist es mir dochnoch möglich, nach Wolgograd-Rossoschkazu reisen – in der Hoffnung, dort den Na-men meines Vaters auf einem der Granitwür-fel finden und lesen zu dürfen“, sagt die 64-Jährige. Für sie und alle anderen Ange-hörigen der Stalingrad-Opfer arbeitet derVolksbund: Jeder Name ist ein Schicksal,eine Anklage gegen den Krieg!

Helfen Sie uns, dieses und andere Pro-jekte fortzuführen. Bitte überweisen Sieihre Spende auf das Konto 43 00 603,BLZ 500 100 60 bei der Postbank Frank-furt/M. oder wählen das Spendentelefon:01805-7009-01 (0,12 Euro pro Minute).

Erste Würfel stehenAktion Namen für Rossoschka bis 2006

Zentimetergenau setzen die kasachischen Arbeiterdie ersten von 140 Rossoschka-Namenwürfel ab.

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:11 Uhr Seite 15

Page 16: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

16 &Stimme Weg 3/2004

Polen21.8.-24.8.2004Besuch des deutschen Soldatenfried-hofes und Friedensparks Groß Nädlitz(Nadolice-Wielkie). Stadtbesuch inBreslau. Busreise ab Kassel.

Ab € 308

Toskana-Lago Maggiore9.-15.9.2004Busreise ab München mit Besuch desSoldatenfriedhofs Futa-Pass. Besichti-gungen in Siena und Lucca. Tagesfahrtmit der Centovalli-Bahn sowie ein Aus-flug auf die Borromeische Insel.

Ab € 598

Rumänien 19.9.-26.9.2004Flugreise ab Frankfurt mit Besuch derdeutschen Soldatenfriedhöfe in Focsa-ni, Budapest, Buzau, Galati, Iasi, Bra-sov und Predeal. Stadtbesichtigungenin Bukarest, Iasi und Brasov.

Ab € 899

Normandie-Bretagne 19.9.-27.9.2004Busreise ab Mönchengladbach mitBesuch der deutschen Soldatenfriedhö-fe in Champigny-St. André, La Cambe,Orglandes, Marigny, Mont-de-Husisnes,Ploudaniel-Lesneven und Pornichet.

Ab € 809

Wolgograd (ehemals Stalingrad) 22.9.-29.9.2004Flugreise nach Moskau und Wolgo-grad. Besuch der FriedhofsanlagenLjublino oder Krasnogorsk und Ros-soschka (Wolgograd). Besichtigungenin Moskau und Wolgograd.

Ab € 1 299

Lille 28.9.-1.10.2004historische Bildungsreise: Busreise abMönchengladbach unter der Leitungeines Militärhistorikers. Besuch derdeutschen Soldatenfriedhöfe in Bour-don und Neuville-St. Vaast. Stadtführ-ungen in Lille und Gent.

Ab € 379

Athen 1.10.-5.10.2004Flugreise mit Besuch des deutschenSoldatenfriedhofes Dionyssos-Rapen-doza und Besichtigungen in Athen, derOlympiastadt 2004.

Ab € 908

Ungarn 6.10.-11.10.2004Besuch der deutschen Soldatenfriedhö-fe in Budaörs und Székesfehérvár.Stadtrundfahrt in Budapest und Eszter-gom. Busreise ab München.

Ab € 499

Ägypten 19.10.-25.10.2004Flugreise von Frankfurt/Düsseldorfnach Kairo und Teilnahme an dernationalen und internationalen Ge-denkfeier in El Alamein. Besichtigung-en in Kairo und El Alamein.

Ab € 1 299

Langemark - NEU!9.11.-12.11.2004Busfahrt ab Kassel. Besuch der deut-schen Soldatenfriedhöfe Langemark,Vladslo und Menen sowie Teilnahmean einer Gedenkfeier anlässlich derEinbettung Gefallener des Ersten Welt-krieges auf dem Friedhof Langemark.Besichtigungen in Ypern und Besuchdes größten britischen Militärfriedhofsin Europa, des Tyne Cot New BritishCemetery.

Ab € 349

Änderungen vorbehalten

Weitere interessante Reiseangebote,ausführliche Auskünfte und Reisebe-schreibungen erhalten Sie von derReisestelle des VolksbundesWerner-Hilpert-Straße 234112 Kasseloder unter der Telefonnummer 0561-7009-167 oder senden Sie unseine E-Mail an: [email protected].

Reisen mit uns:Von Langemark bis Rossoschka

Septembersonne in der Normandie: Volksbund-Busreise vom 19. bis 27. 9. 2004. Mutter Heimat auf dem Mamajewhügel/Wolgograd

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:11 Uhr Seite 16

Page 17: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Ratgeber

173/2004 &Stimme Weg

Der folgende Text skizziert einen Ar-beitstag von Volksbund-Mitarbeiterin Ilo-na Haase. Sie hilft und berät in vielenErbschaftsfragen:

Dani bellt schon seit Stunden. „Das istnicht normal“, sagen die Nachbarn. Siemachen sich Sorgen. Wenig später gehtder Anruf bei der Polizei Baden-Badenein. Der Schutzmann findet Else * (Nameist der Redaktion bekannt) in ihrem Bad.Sie ist tot.Das Ende kam für die 60-Jähri-ge überraschend. So ist es oft. Der Todkommt häufig zu überraschend, um alleszu regeln. Doch in diesem Fall gibt es einTestament. Das eigenhändig verfassteSchriftstück liegt schon seit Jahren offenauf dem Schreibtisch ihres Mannes, dervor acht Jahren starb.

Immer etwas Einzigartiges

In dem gemeinsamen so genannten„Berliner Testament“ haben die kinderlo-se Frauenärztin und ihr Ehemann feinsäuberlich aufgeführt, was mit ihremErbe passieren soll. Dabei zählten sie aufdie Hilfe von Ilona Haase. Sie arbeitetbeim Volksbund und bietet Hilfe beiErbangelegenheiten. Ilona Haase hat vielRoutine. „Trotzdem ist jedes Testamentetwas Besonderes, Einzigartiges“, sagt die55-Jährige und beginnt ihre Arbeit.

Zunächst die praktischen Dinge: DieLebensmittelvorräte sollen nicht verkom-men. Ilona Haase bringt sie zur Tafel,einer Organisation, die Essen für Bedürf-tige sammelt. Die Bibliothek kommt inein nahe gelegenes Altersheim, Fachlite-ratur in die Praxis oder in die Stadtteil-Bücherei. Handtücher, die im Bad reich-lich vorhanden sind, werden im Tierheimimmer gebraucht. „So kommen vielleichtsogar ein paar Welpen im Bademantel vonFrau * zur Welt“, denkt Ilona Haase.

Und während sie sortiert, ordnet undsich einen Überblick verschafft, ent-wickelt sich Stück für Stück auch ein Bildder Verstorbenen. Vor allem ihre Briefe

sprechen, erzählen von ihrem Leben. Eswar nicht immer leicht. Das weiß nunauch Ilona Haase. Sie muss es wissen,um das Testament von Frau * nach ihremWillen umzusetzen – Punkt für Punkt.

Und das ist nicht immer ganz einfach.Oft ergeben sich Probleme, die zu Lebzei-ten einfach nicht bedacht werden. DerKlassiker ist der verlorene Schlüssel. „ImTestament steht zwar, dass sich im Tresor,auf dem Dachboden oder im Keller eineKassette mit wichtigem Inhalt befindet –doch der Schlüssel ist nirgends zu fin-den“, sagt Ilona Haase: „So ist es häufig,denn niemand weiß, wann es soweit ist.“

Niemand weiß, wann es soweit istErbschaft: Ilona Haase setzt Ihren letzten Willen um

Akten und Augenmaß: Volksbund-Mitarbeiterin Ilona Haase setzt ihr Testament um.

Mit diesem Tatsachenbericht möchtenwir beispielhaft zeigen, wie der Volks-bund Ihnen bei Erbangelegenheiten hel-fen kann. Wenn Sie Fragen zum ThemaErbschaft haben, fordern Sie kostenlosund unverbindlich unsere Broschüre Waswird mit meinem Erbe?! an. Diesen Ratge-ber beziehen Sie, wenn Sie den Couponauf der Heftrückseite ausgefüllt an unssenden. Auf Wunsch erhalten Sie eineListe von erbrechtlich erfahrenen Juristenaus Ihrer Region. Im Internet finden Siedie Broschüre unter www.volksbund.de.Auskünfte bietet Ilona Haase unter01805-7009-99 (0,12 Euro pro Minute).

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:11 Uhr Seite 17

Page 18: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

18 &Stimme Weg 3/2004

Mitternacht – und auf dem Friedhofbrennt noch Licht. Deutlich hört manStimmen, die über den vom VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge gepfleg-ten deutschen Soldatenfriedhof Ysselsteynhallen. Kleine Grablichter flackern in dernächtlichen Brise und ein Lagerfeuerschafft knisternd eine beinah gespensti-sche Atmosphäre. Was passiert dort unterdem sternenklaren Frühlingshimmel?

„Diese Nacht hat viele Jugendliche verän-dert“, erklärt Kriegsveteran Franz Peineaus Bochum. Er ist einer der Zeitzeugen,die Jugendlichen in dieser Frühlingsnachtdes Jahres 2004 vom Grauen des ZweitenWeltkrieges erzählen. Sein Bericht ist eineMahnung wider das Vergessen. Denn hierim niederländischen Ysselsteyn ruhen 32 000 Opfer des Krieges. Unter ihnenfinden sich Soldaten wie Zivilisten, Frau-en und Kinder. Darüber wollen die vom

katholischen Jugendamt Bochum eingela-denen 130 Mädchen und Jungen mehrwissen.

Die Stiftung Gedenken und Friedendes Volksbundes hat die Aktion als För-derprojekt mit 500 Euro unterstützt.Auch 2004 stellt die Stiftung für zehnJugend-Projekte in Zusammenarbeit mitdem Volksbund jeweils 500 Euro bereit.Weitere Informationen gibt Andree M. R.Schulz unter Telefon 0561-7009-115.

Die Idee, eine solche Nachtwache aufdem Soldatenfriedhof abzuhalten, stammtvon Pfarrer Elmar Nass. Er stellt auch denKontakt zu den Zeitzeugen her, die denSchrecken des Krieges am eigenen Leiberfuhren. So wie Franz Peine. Der hältnun eine alte Kugel in die Luft. „Die steck-te damals in meiner Brust“, sagt er lapidar.Es herrscht ein Moment der Stille. „Mankann die sprichwörtliche Nadel fallen hören“,

meint Franz Peine, doch dann folgen Fra-gen, viele Fragen. Die insgesamt fünfZeitzeugen werden die ganze Nacht aufdem Friedhof verbringen, um diese Fra-gen zu beantworten.

Erst um fünf Uhr morgens folgt dasFazit der erschöpften, aber zufriedenenKriegsteilnehmer: „Selten habe ich so auf-merksame Zuhörer erlebt. Die Fragen hörtengar nicht mehr auf. Aber ich glaube, das istder beste Weg, der heutigen Jugend verständ-lich zu machen, wie es damals wirklich war“,sagt der ehemalige Wehrmachtssoldat.

Inzwischen ist es hell geworden. DerSchein der aufgestellten Grablichter ver-blasst allmählich unter der aufgehendenSonne. Doch die Eindrücke, welche dieJugendlichen in Ysselsteyn sammelten,werden sich in die Erinnerung eingrabenund sicher nicht vergessen werden.

Volkstrauertag in Ysselsteyn

Der Volksbund-Landesverband Nord-rhein-Westfalen und die Deutsche Bot-schaft in den Niederlanden begehen denVolkstrauertag am Sonntag, 14. Novem-ber, ab 16 Uhr. Der Grund: Schüler/innendes Dortmunder Heinrich-Heine-Gymna-siums entzünden auf der Kriegsgräber-stätte Ysselsteyn 10 000 Lichter zumGedenken für die Kriegsopfer. Zu Gastsind Botschafter Dr. Edmund Duckwitz,Bürgermeister Dr. Jos Waals und ein Spre-cher der Internationalen Schule in Bruns-sum. Informationen gibt Wolfgang Held:0201-8423726 (0,12 Euro pro Minute).

Stiftung fördertZeitzeugenprojekt:Nachtwache Ysselsteyn

Zeitzeugennacht in Ysselsteyn: Franz Peine erzählt vom Grauen des Krieges. (Foto: Manuel Heckel)

Stiftungsreferent Andree M. R. Schulz

Stiftung

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:11 Uhr Seite 18

Page 19: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

193/2004 &Stimme Weg

Manche Dinge sind kaum zu glauben– so wie die Geschichte von Cassandreund Julius. Um sie zu verstehen, müssenwir einen Zeitsprung wagen. Er führtuns 60 Jahre zurück nach St. Avold.

Auch hier ist der Zweite Weltkrieg zuspüren. Der junge Lothringer Jean-PierreFristot ist ein Patriot. Er wehrt sich ge-waltlos gegen die deutsche Fremdherr-schaft. So wird er am 12. Januar 1943 auf-gegriffen und deportiert, ebenso seineEhefrau Rosalie und sein erster Sohn.Bis zum Kriegsende werden sie im Kon-zentrationslager Hartenreuth gefangengehalten. Das Kind wird kurz nachKriegsende an den Folgen der Unterer-nährung sterben.

Am gleichen Ort beginnt der 16-jähri-ge Wehrmachtssoldat Helmut Schönfel-der seine Grundausbildung in der Kaser-ne von St. Avold.

Die beiden jungen Männer sind sichnie begegnet. Dennoch wird sie dasSchicksal 60 Jahre später vereinen. Dasgeschieht in Person von Cassandre undJulius. Sie sind Enkel und Urenkelin der

beiden Männer aus unserem Zeitsprung. Getroffen haben sich die beiden Ju-

gendlichen bei einem deutsch-französi-schen Zeitungsworkshop des Landesver-bandes Hessen in der Jugendbegeg-nungsstätte Albert-Schweitzer in Nieder-bronn-les-Bains. Zum 40. Jahrestagesdes Elysée-Vertrages gestalten sie im De-zember 2003 mit 16 anderen jungenDeutschen und Franzosen die gemeinsa-me Zeitung Francomand.

Überrascht und glücklich

Unter ihnen sind auch Cassandre Fristot und Julius Weitzdörfer. Erst jetztbemerken sie, dass sie eine gemeinsameGeschichte verbindet. Wie fühlen sie sichdabei? „Diese Frage ist schwer zu beantwor-ten“, sagt Julius, der Cassandre und ihreEltern zum Maifeiertag nach Leipzig ein-geladen hat: „Wir haben die Geschichtescheibchenweise entschlüsselt. Zunächstfand ich Cassandre sympathisch, zumal sieein deutsch-französisches Gymnasium be-sucht. So erzählte sie mir die Geschichte

ihres vor einigen Jahren verstorbenen Ur-großvaters. Erst später habe ich dann mei-nen Großvater angerufen. So deckten wirdie Sache auf und ich war gleichzeitig über-rascht und glücklich.“

Cassandre empfand die ungewöhnli-che Situation ganz ähnlich: „Ich war auchsehr glücklich. Vor allem denke ich, dass die-se Erfahrung ein gutes Beispiel für das heu-tige Verhältnis von Deutschen und Franzo-sen ist. Das war ja auch das Thema unsererZeitung. Das hätte mein Urgroßvater sichwohl nicht träumen lassen. Und ich binfroh, dass es diese gemeinsame Geschichtegibt.“

Inzwischen verbindet die beiden eineechte Freundschaft. Wird sie Bestandhaben? „Ja, sicher“, sind sich beide einig.„Das ist eine wahre Beziehung – und keineoberflächliche“, fügt Cassandre noch vor-sichtig an. Doch Vater Roland Fristot, dersonst immer die behütende Hand überseine schöne Tochter hält, hat den jun-gen Deutschen schon ins Herz geschlos-sen. „Wunderbar“, sagt er: „Diese Freund-schaft ist eine gute Sache.“

Jung & Alt: Eine wahre Beziehung– keine oberflächliche

Kinder der deutsch-fran-zösischen Freundschaft:Cassandre Fristot undJulius Weitzdörferhaben eine gemeinsameGeschichte.(Foto: Lorenz Wildmeier)

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:11 Uhr Seite 19

Page 20: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

20 &Stimme Weg 3/2004

Baumpatenschaft

Bäume wachsen für den Frieden

Ja, ich übernehme eine Pflegepatenschaft für einen Baum in:Land:

Ort:

Bitte schicken an: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

für 5 Jahre 10 Jahre

Name, Vorname

Mitgliedsnummer

Straße, Nummer

Postleitzahl, Ort

Unterschrift

Hier finden Sie Kriegsgräberstätten,auf denen Baum-Pflegepatenschaftenmöglich sind:

Belgien: Recogne-Bastogne, LommelDänemark: Gedhus, Grove, Oksböl Est-land: Narva, Tallinn (Reval) Frankreich:Abreschviller, Amel-sur-l’Ètang, Ande-chy, Andilly, Apremont, Asfeld, Aubéri-ve, Aussonce , Avricourt, Azannes I undII, Bastia, Beauvais, Belleau, Bergheim,Berneuil, Bisping, Bligny, Bouillonville,Bouligny, Bourdon, Brieulles-sur-Meu-se, Briey, Buzancy, Cernay, Cerny-en-Laonnois, Champigny-St. André,Chauny, Chestres, Connantre, Consen-voye, Dagneux, Damvillers, Dannevoux,Dompierre, Dormans, Dun-sur-Meuse,Épinonville, Fort-de-Malmaison, Ger-béviller, Gosselming, Guebwiller, Har-ville, Hohrod, Illfurth, La Cambe, Labry,Lafrimbolle, Lagarde, Laon-»Bousson«,Laon-»Champ de Manoeuvre«, Liny-devant-Dun, Lissey, Loivre, Maizeray,Mangiennes, Marfaux, Marigny, Mon-taigu II, Monthois, Mont-St. Rémy,Morhange, Moulin-sous-Touvent, Mun-ster, Nantillois, Neuville-en-Tourne,Niederbronn, Noyers-Pont Maugis, Or-feuil, Orglandes, Parcy-et-Tigny, Pien-nes, Plaine-de-Walsch, Ploudaniel-Les-neven, Pornichet, Rancourt, Reillon,Romagne-sous-Montfaucon, Sarraltr-off, Saulcy-sur-Meurthe, Saverne, Sé-chault, Senones, Servon-Melzicourt,Solers, Souain, Soupir, Spicherer Hö-hen, St. Désir-de-Lisieux, St. Étiennes-à-Arnes, St. Maurice-sous-les-Côtes,Ste-Marie-aux-Mines, Strasbourg-Cro-nenbourg, Thiaucourt-Regnieville, Tro-yon, Vermandovillers, Versailles, Ves-lud, Vieville-sous-les Côtes, Ville-devant-Chaumont, Walscheid, War-mériville Griechenland: Maleme Groß-britannien: Cannock Chase Italien: Cas-sino, Costermano, Pomezia Lettland:Riga, Saldus Litauen: Vilnius Luxem-burg: Sandweiler Niederlande: Yssel-steyn Österreich: Allentsteig, Blumau,Oberwölbling, Retz Polen: Bartossen,Danzig (Gdansk), Mlawka, Neumark(Stare Czarnowo), Pulawy, Laurahütte(Siemianowic) Russland: Königsberg(Kaliningrad), Korpowo TschechischeRepublik: Brünn (Brno) Ungarn: Vesz-prem Ukraine: Kiew, Charkow

Die Idee ist ebenso einfach wieüberzeugend: Alle Menschen, die ei-nen Angehörigen im Krieg verlorenhaben oder ein Zeichen für den Fried-en setzen möchten, können Pflegepa-ten eines Baumes auf der entsprechen-den Kriegsgräberstätte werden (sieheblauer Kasten). So erhält ihre Trauereinen Ort. So schlägt die ErinnerungWurzeln. Und der Baum wird zumlebendigen Symbol der Hoffnung aufFrieden.

Die Baum-Pflegepatenschaften be-ziehen sich auf bereits gepflanzte Bäu-me, die auf verschiedenen Kriegsgrä-berstätten beider Weltkriege in Ost-und Westeuropa stehen.

Fünf oder zehn Jahre

Ihr Baum wird mit einem Schildgekennzeichnet, auf dem Ihr Familien-name und Wohnort stehen. Sie erhal-ten vom Volksbund eine Urkunde überdie Pflegepatenschaft und auf Wunschein Foto des Baumes. Sie können wahl-weise Patenschaften für fünf oder zehnJahre eingehen. Die Spendenhöhe für

fünf Jahre beträgt 250 Euro, für zehnJahre 500 Euro.

Ihre Baum-Spende überweisen Siebitte auf das Konto-Nr. 4300 603 derPostbank Frankfurt am Main mit derBankleitzahl 500 100 60. StichwortBaumpflegepatenschaft

Haben Sie weitere Fragen? Dannwenden Sie sich bitte an AndreaSchoppan, Telefon 0561-7009-212.

Weitere Informationen gibt es auchunter www.friedenspark.de

Ideen schlagen Wurzeln

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:11 Uhr Seite 20

Page 21: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Mitglieder

213/2004 &Stimme Weg

Hier lesen Sie vier weitere Beiträgezum Thema „Ich unterstütze den Volks-bund, weil ...“. Diese Serie mit Stimmenunserer Mitglieder werden wir auch inden kommenden Ausgaben von Stimme& Weg fortführen.

Werner Ohme,81 Jahre: „Ichunterstütze denVolksbund, weilich in Ehrfurchtaller Kameradengedenke, die imKrieg rechts undlinks von mirgefallen sind,nun in fremderErde ruhen und

eine würdige Ruhestätte bekommen sollen.Und weil ich bis heute noch immer nichtbegriffen habe, wie ich durch diesen Krieggekommen bin. Besonderen Dank an mei-nen Schutzengel, der mich die Todeswiesevon Neupetershein hat überstehen lassenund mich in tagelanger Flucht durchweiträumiges Gebiet, besetzt vom Feind,sicher nach Hause brachte.“

Rolf Linn aus England, 78 Jahre (FotoFamilie Linn mit Enkel):„Ich unterstütze den Volksbund, weil es mirund meiner Familie möglich war, die Kriegs-gräberstätte Jöhvi in Estland zu besuchenund wir dort Abschied von meinem gefalle-nen Bruder Ludwig Linn nehmen konnten.

Vielen Dank für die würdige Ruhestätte.Frieden und Freundschaft für alle. GodBless!“

Walburga Bö-ring, 56 Jahre:„Ich unterstützeden Volksbund,weil ich möchte,dass noch vieleMenschen dieNachricht be-kommen, ‚IhrAngehöriger istgefunden undwird ein würdigesGrab bekommen’.“

Patricia Hähnel,26 Jahre: „Ichunterstütze denVolksbund, weiles wichtig ist,dass all dieSchicksale nichtin Vergessenheitgeraten und auchmeine Generati-on an die Kriegeund deren Opfer

erinnert. Zudem hat der Volksbund durchseine Arbeit das Schicksal meines Großva-ters gelöst. Das hat mir persönlich gezeigt,wie wichtig diese Arbeit ist – Danke!“

Unterstützung muss belohnt werden!

2004 haben bereits 342 Menschen919 neue Mitglieder geworben. Im ver-gangenen Jahr waren es deutlich weni-ger. Das gibt uns Hoffnung, dass wir esmit Ihrer Hilfe schaffen, dem Mitglie-derrückgang entgegenzuwirken. Denndas persönliche Gespräch ist und bleibtdie beste Werbung.

Wir bitten Sie deshalb, für uns aktivzu werden, denn unser gemeinsamesZiel für 2004 lautet: 1 000 Menschen zu

finden, die uns unterstützen und min-destens ein Mitglied werben. Der Volks-bund ist zuversichtlich, dass wir mitIhrer Hilfe unser Ziel erreichen.

Eine Mitgliedsanmeldung finden Sieauf der Rückseite dieses Heftes.

Jedes neue Mitglied zählt! Wenn Siebis zum 30. Juli 2004 fünf Mitgliedergeworben haben, nehmen Sie automa-tisch an der Verlosung einer dreitägigenInformationsreise zu uns nach Kasselteil (Foto unten).

Fordern Sie unseren Prospekt „Erfolg-reich Mitglieder werben“ unter 01805-7009-99 (0,12 Cent pro Minute) an. FürAuskünfte und Anregungen rufen Siemich bitte an: 0561-7009-289

Ihre Christina Kopplin

Ich unterstütze den Volksbund, weil ...Weitere Stimmen unserer Mitglieder

Eines der Ausflugsziele für unsere Mitglieder-Wer-ber: der Herkules in Kassel (Foto: Motivschmiede)

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:12 Uhr Seite 21

Page 22: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Zeitzeugen

22 &Stimme Weg 3/2004

Band 29

Roland Hoppe: ... glücklich zu seinin deiner Nähe ...Feldpostbriefe mei-nes Vaters. (196 S.)

Jochen Hoppe (Jahr-gang 1911) wurde inder Sowjetunionschwer verwundet und brauchte ein Jahr,um völlig zu genesen. Kurz bevor er seineArbeit als Chirurg im Lazarett wieder auf-nahm, lernte er seine zukünftige FrauInge kennen. Dem verlobten Paar bliebnur eine kurze gemeinsame Zeit, daJochen Hoppe zurück nach Tossno bei St.Petersburg musste. Erst nach elf Monatensahen sie sich wieder. Während dieserTrennung erhielt seine Braut von ihmungefähr 300 Briefe. In diesen Briefen,die häufig nachts entstanden, schrieb ervon Liebe, dem Lazarettalltag, Kollegen,dem Besuch hoher Offiziere sowie vonseinen Ansichten über den Krieg. RolandHoppe fand die Feldpostbriefe seines Va-ters nach dessen Tod und entschloss sichschließlich, sie zu publizieren. Sie enthal-ten nicht nur Persönliches, sondern ver-mitteln auch einen Eindruck über dasLeben im Krieg, das seine ganz eigenenGesetze hat.Zu beziehen bei: Roland Hoppe, Lehm-berg 7, 24357 Fleckeby (15 Euro)

Band 30

Edwin Eicher: NeunundvierzigMonate. In russi-scher Kriegsgefan-genschaft Mai 1945bis Juni 1949. (152Seiten)

Eduard Eicher wareiner der drei Millionen deutschen Solda-

ten, die in sowjetische Kriegsgefangen-schaft gerieten – und einer der etwa 1,8 Millionen, die das Glück hatten, ausdieser Gefangenschaft lebend nach Hausezurückzukommen. Ohne Groll blickt er zurück auf die übervierjährige Zeit in verschiedenen Lagernbei Kuibyschew an der Wolga. Sachlichund nüchtern schildert er die teilweiseunmenschlichen Arbeits- und Lebensbe-dingungen im Lager und bei den unter-schiedlichsten Arbeitseinsätzen. VieleKameraden überstanden die physischenwie psychischen Belastungen nicht. Zuder elenden Unterbringung, der Mangel-ernährung, den harten Arbeitsbedingung-en unter dem dogmatischen „Stachanow-System“ kam die jahrelange Ungewiss-heit, ob und wann man je die Heimatwiedersehen dürfte. Dieser Zeitzeugenbericht lässt erahnen,was den Gefangenen damals abverlangtwurde – und warum so viele nicht über-lebten.Zu beziehen bei: Edwin Eicher, Schiller-straße 2, 84494 Neumarkt - St. Veit (10 Euro plus Porto)

Band 31

Horst Schleberger(Hrsg.): Kriegsbrie-fe eines jungen Leh-rers 1941 – 1945.(338 Seiten)

Im Frühjahr 1941liefen die Vorberei-tungen für denKrieg gegen die Sowjetunion. Wie vielejunge Männer seiner Generation erhieltDieter Schleberger im Mai seinen Gestel-lungsbefehl. Er war musisch-künstlerischbegabt und gerade Studienrat für Kunstund Deutsch geworden. Die Welt des Militärs war ihm fremd undes fiel ihm, dem fast Dreißigjährigem,nicht leicht, sich in diese Welt einzufin-

den. Vier Jahre verbrachte Dieter Schle-berger an der Ostfront, hauptsächlich imBaltikum, bis er im März 1945, kurz vorder deutschen Kapitulation, von einemsowjetischen Tiefflieger tödlich getroffenwurde. Vom ersten Tag der Ausbildungbis fast zum Ende führte er eine lebhafteKorrespondenz mit seinen Eltern, seinenGeschwistern und seiner Frau. So hielt erKontakt mit der ihm vertrauten Welt.Heute ist sein Bruder Horst Schlebergerim Besitz dieser Briefe, von denen hiereine Auswahl veröffentlicht wird. Darinwird deutlich, wie schwierig es gewesensein muss, trotz der Situation an derFront noch beruhigende Briefe nach Hau-se zu schreiben. Nur dem jüngeren Bruder gestattete erEinbicke in die Wirklichkeit des Kriegesmit gefährlichen Einsätzen, geprägt vomKampf um Leben und Tod.Zu beziehen bei: Agentur & LettershopRoland Albrecht, Zum Pfieffrain 41,34212 Melsungen (21,80 Euro)

Band 32

Herbert Krone: Diebesten Jahre meinesLebens. (298 Seiten)

Nach dem Arbeits-dienst in der Ucker-mark wurde Her-bert Krone alsRekrut 1942 in die„Semper-talis-Kaserne“ in Potsdam einge-zogen. In dieser geschichtsträchtigenUmgebung erlebte er seine Ausbildungund wurde Angehöriger des Infanteriere-giments 9. Im Januar 1943 kam er an dierussische Nordfront. Immer wieder kamer zurück in die Potsdamer Garnison, soauch im Juli 1944, wo er unwissentlichals Soldat in die Pläne der Widerstands-kämpfer einbezogen wurde. Während seiner Einsätze in Russlandwurde er mehrmals verwundet, zuletzt

Buchreihe Erzählen ist ErinnernBand 29 bis 34

Erzählen

Roland Hoppe

... glücklich zu sein indeiner Nähe ...Feldpostbriefe meines Vaters

Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge e.V.

Erinnern ist 29

Erzählen

Eduard Eicher

Neunundvierzig MonateIn russischer Kriegsgefangenschaft

Mai 1945 bis Juni 1949

Erinnern ist 30

Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge e.V.

Arbeit für den Frieden

Erzählen

Herbert Krone

Die besten Jahre meines Lebens

Erinnern ist 32

Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge e.V.

Arbeit für den Frieden

Erzählen

Horst Schleberger (Hrsg.)

Kriegsbriefeeines jungen Lehrers

1941 – 1945

Erinnern ist 31

Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge e.V.

Arbeit für den Frieden

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:12 Uhr Seite 22

Page 23: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Zeitzeugen

233/2004 &Stimme Weg

Vorname Straße

Nachname PLZ/Ort

Musikschau der Nationen 2005: Sonderpreis EUR 31,– zzgl. VersandkostenDieses besondere Angebot ist nur bis zum 30. November 2004 erhältlich!

Termine 2005 (bitte Anzahl eintragen):

Do., 27.01. 19.30 Uhr Fr., 28.01. 15.00 Uhr 19.30 Uhr

Sa., 29.01. 15.00 Uhr 19.30 Uhr So., 30.01. 15.00 Uhr

Senden Sie bitte den Coupon ausgefüllt an folgende Anschrift:Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V., Rembertistraße 28, 28203 Bremen, Tel. 0421/32 40 05 Sie erhalten nach dem Eingang Ihrer Bestellung eine Auftragsbestätigung.

Das Original!

Musik und Folklore aus den Niederlanden, Polen,USA, Deutschland, Bermudas, Singapur, Norwegen,Kirgisien, Weißrussland, Türkei und Frankreich

27. - 30. Januar 2005AWD-Dome Bremen

Tel.

ww

w.m

usik

scha

u.de

Donnerstag, 27. Januar 2005 19.30 Uhr Freitag, 28. Januar 2005 15.00 / 19.30 UhrSonnabend, 29. Januar 2005 15.00 / 19.30 UhrSonntag, 30. Januar 2005 15.00 / 19.30 UhrDie Stadthalle Bremen heißt nach Modernisierung und Ausbau ab Januar 2005

Kartenbestellung

im Baltikum. Mit großem Glück schafftees Herbert Krone, über die Ostsee zurücknach Potsdam zu kommen. Der Autor schildert seine militärischeAusbildung, Einsätze an der Front undAufenthalte in Lazaretten mit branden-burgischem trockenen Humor und gibtdamit einen lebendigen Eindruck von derAtmosphäre in einer Kaserne und von derFront.Zu beziehen bei: Herbert Krone, Türni-cher Straße 26a, 50969 Köln (19,80 Euro)

Band 33

Rudolf Meister: ...aber ich wollte wie-der nach Hause.Bericht über meineGefangenschaft inStalingrad 1944 –1949. (76 Seiten)

Nach kurzem Einsatz im Mittelabschnittder Ostfront geriet der erst achtzehnjähri-ge Rudolf Meister in sowjetische Gefan-genschaft. Fünf Jahre musste er in einemLager in der Nähe von Stalingrad verbrin-gen. Diese harte Zeit überlebte er dankseines starken Willens. Seine Ausbildungzum Schlosser und Schweißer erwiessich von Vorteil: Er avancierte im sowjeti-schen Arbeitssystem zum Bestarbeiter. Rudolf Meister schildert den Arbeits- undLageralltag. Dabei hat er durchaus Kurio-ses erlebt wie zum Beispiel die Teilnahmevon deutschen Kriegsgefangenen anDreharbeiten zu einem sowjetischen Filmüber die Schlacht von Stalingrad.Zu beziehen bei: Rudolf Meister, Julierstr.8c, 13407 Berlin (12,50 Euro)

Anmerkung der Redaktion:Die unterschiedlichen Preise erklärensich aus den je nach Auflage und Auf-wand für Druck und Vorbereitung unter-schiedlichen Kosten. Die Bücher, die vonden Autoren finanziert werden und inKooperation mit Bertelsmann Media onDemand entstehen, finden Sie auch imInternet unter www.volksbund.de. BeiInteresse an Erzählen ist Erinnern wen-den Sie sich bitte an die Redaktion unterder Telefonnummer 0561-7009-106.

Erzählen

Rudolf Meister

... aber ich wollte wieder nach HauseBericht über meine Gefangenschaft in Stalingrad

1944 - 1949

Erinnern ist 33

Volksbund DeutscheKriegsgräberfürsorge e.V.

Arbeit für den Frieden

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:12 Uhr Seite 23

Page 24: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

24 &Stimme Weg 3/2004

Liebe Leserinnen und Leser,auf diesen Seiten finden Sie Auszüge

der Reden des deutschen BundeskanzlersGerhard Schröder und des französischenStaatspräsidenten Jacques Chirac.

Zum gemeinsamen Gedenken der bei-den Staatsoberhäupter anlässlich des 60. Jahrestages der alliierten Landung inder Normandie am 6. Juni 2004 – aberauch zu anderen Themen – erreichtenuns zahlreiche Leserbriefe. Eine dieserZusendungen lesen Sie in Auszügen aufder rechten Seite. Wenn Sie sich ebenfallszu diesem oder einem anderen Themaäußern möchten, schreiben Sie bitte an:Volksbund Deutsche KriegsgräberfürsorgeWerner-Hilpert-Straße 2 – 34117 Kassel Redaktion – Stichwort: LeserbriefeE-Mail: [email protected]

Nur Zuschriften mit Anschrift undTelefonnummer werden berücksichtigt.Bitte haben Sie Verständnis, dass sich dieRedaktion Auswahl, Kürzung und Bear-beitung der Beiträge vorbehält. Die ver-öffentlichen Beiträge geben nicht unbe-dingt die Meinung der Redaktion wieder.

und Freunde. Die Soldatenfriedhöfe und dieNarben der beiden Weltkriege haben denVölkern Europas, besonders dem deutschenVolk, eine andauernde Pflicht auferlegt:Rassismus, Antisemitismus und totalitärenIdeologien zu widerstehen. Unsere demokra-tischen Ziele heißen Freiheit, Gerechtigkeitund ein würdiges Leben für alle – in Frie-den. Diese Ziele zu retten, war und bleibtder Auftrag des 6. Juni 1944.

Wir schauen auf die Schlachtfelder Euro-pas in großer Trauer. Umso dankbarer sindwir dafür, dass Frankreich und Deutschlandheute einander näher stehen denn je zuvor.Lassen Sie uns diesen Tag des Erinnernsnutzen, um unser Friedenswerk voranzu-treiben.“

Quelle: Presse- und Informationsamtder Bundesregierung

Rede des deutschen Bundes-kanzlers Gerhard Schröder:

„Die Erinnerung Frankreichs an den 6. Juni 1944 ist eine andere als die Deutsch-lands. Und doch münden sie in einer ge-meinsamen Überzeugung: Wir wollen Frie-den.

Wir in Deutschland wissen, wer denKrieg verbrochen hat. Wir kennen unsereVerantwortung vor der Geschichte und wirnehmen sie ernst. Tausende alliierter Solda-ten starben an einem einzigen, grausamenTag. Sie zahlten den höchsten Preis für dieFreiheit. Deutsche Soldaten fielen, weil siein einen mörderischen Feldzug zur Unter-drückung Europas geschickt wurden. Dochin ihrem Tod waren alle Soldaten über dieFronten hinweg verbunden – in der Trauerihrer Eltern und Frauen, ihrer Geschwister

Ansprache des französischenPräsidenten Jacques Chirac:

„Heute ist zunächst die Stunde der Erin-nerung und der Andacht in Ehrfurcht vorder Geschichte und dem erlittenen Leid. Esist aber auch die Stunde der Gegenwart, diegemeinsam aufzubauen wir uns entschiedenhaben.

Der Europagedanke, die Projekte die ihnverkörpern, all dies nahm in Wirklichkeithier seinen Anfang. Mit dem sich abzeich-nenden Ende des Dritten Reichs. Mit derWiedererlangung der Freiheit und Wieder-herstellung der Demokratie. Vor allem abermit dem einvernehmlichen Gefühl, dass die-se Bruderkriege, die die Welt in Brand setz-ten, dass so viel Leid und Verwüstung nichtvergebens sein durften; dass wir es unserenToten schuldig waren, ihrem Opfer einen

Zitate

Reden und Briefe zur deutsch-französischen Gedenkfeier

Chirac & Schröder: Europa nahm hier s ei

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:12 Uhr Seite 24

Page 25: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

253/2004 &Stimme Weg

Nach Gut und Böse sortieren?

„Das Für und Wider um die Teilnahmedes deutschen Bundeskanzlers hat vieleGemüter erhitzt und am Ende doch, denPressemeldungen zufolge, einen dem Ernstdes politischen Sachverhaltes angemessenenund positiven Eindruck hinterlassen.

Nicht zuletzt die Entscheidung für einTotengedenken auf einem gemeinsamenFriedhof von Gefallenen der Alliierten undDeutschen war eine beeindruckende undgroße Geste – ganz im Sinne der Idee vonder Versöhnung über den Gräbern des Volks-bundes.

Wo aber, so frage ich, ist La Cambe imProgramm des Bundeskanzlers geblieben?Hätte es ihm nicht gut angestanden, auchund gerade hier auf dem größten deutschenSoldatenfriedhof in der Normandie der bald22 000 Kriegstoten zu gedenken?

Hat er es für nicht opportun gehalten,etwa weil dort auch Angehörige der ehemali-gen Waffen-SS liegen?

Soll denn, so frage ich, der VolksbundDeutsche Kriegsgräberfürsorge bei seinerArbeit die Toten nach Gut und Böse sortie-ren? Oder nach Waffengattung oder nachRang oder nach persönlicher Schuld?

Liegt denn nicht gerade darin die großeIdee des Volksbundes, einfach der Humani-tas zu folgen und allen Kriegstoten, die ge-funden werden, ohne Ansehen der Personeine würdige Ruhestätte zu bereiten?“

Roland Elwert aus Stuttgart

Stiften für „Frieden und Gedenken“

„Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ichheute auf das Stiftungskonto 203 600 20bei der Commerzbank AG Berlin den Be-trag von 2 000 Euro als Zustiftung überwie-sen habe.

Ich möchte damit einen kleinen Beitragzur Weiterführung der unverzichtbarenArbeit des Volksbundes Deutsche Kriegsgrä-berfürsorge leisten, die ich als Angehörigerder Kriegsgeneration für außerordentlichwichtig erachte. Ich bin und bleibe unseremHerrgott dankbar, dass er mich – sagen wir:mit Hilfe seiner Schutzengel – den Kriegfast unbeschadet überstanden ließ.

So bald als möglich werde ich eine weite-re Zustiftung tätigen. Ihnen und allen, diesich für den Volksbund Deutsche Kriegsgrä-berfürsorge so tatkräftig einsetzen, gute

Sinn zu geben, indem wir entschlossen deneinzigen Weg, der in Europa den Friedensichern würde, beschreiten: den der Aussöh-nung zwischen unseren beiden Ländern,zwischen unseren beiden großenVölkern.

Diese Gedenkfeier legt vor aller WeltZeugnis davon ab, dass kein Konflikt, sei erauch noch so schmerzhaft und tief, einesTages nicht dem Dialog und der Verständi-gung weichen kann. Es gibt immer einenWeg, der zum Frieden führt.

Diesen Frieden und diese Aussöhnung,diese Freiheit und diese Demokratie verkör-pern Sie heute, Herr Bundeskanzler, durchIhre Anwesenheit. An diesem Tage des Ge-denkens und der Hoffnung empfangen dieFranzosen Sie mehr denn je als Freund. Sieempfangen Sie als Bruder.“

Quelle: www.botschaft-frankreich.de

Wünsche für die Zukunft, die der Welt ‚Frie-den auf Erden und ein Wohlgefallen denMenschen‘ im tiefsten Sinn gewährenmöge.“

Prof. Dr. med. Otto P. Hornsteinaus Uttenreuth

Mitgliedschaft weitergeben

„Ich halte es für selbstverständlich, dassich – so lange wie es geht – die Arbeit desVolksbundes nach meinen Möglichkeitenunterstütze. Aber als Angehöriger derKriegsgeneration habe ich inzwischen das‚Ablaufalter‘ erreicht und genieße jetzt nurnoch die Zugabe. Aber wie lange noch? Ichmöchte gern, dass die Friedensarbeit desVolksbundes auch über meinen Tod hinausin meinem Sinne unterstützt wird. Daherwerde ich dafür sorgen, dass meine Tochtermöglichst bald meine Mitgliedschaft imVolksbund mit regelmäßigen Beiträgen wei-terführt. Zudem möchte ich anregen, dassSie immer wieder neu darauf hinweisen,dass die ‚Alten‘ die Mitgliedschaften nachMöglichkeit an ihre Nachkommen weiterge-ben sollten.“

Horst Jubt aus Fieren

Prediger des Friedens

„Mein Schulfreund schrieb in einem sei-ner letzten Briefe im Angesichts des Todesnahe Monte Cassino: ‚Wenn ich hier nunsterben muss, wünsche ich mir nur eins, dasEinzige, was unserer Jugend noch verbleibt:ein Leben lang unvergessen zu bleiben ...‘.

Dieser Wunsch ist im Auf und Ab meineslangen Lebens wie ein heiliges Vermächtnismit mir gegangen, immer gegenwärtig.

Darum Ihnen Dank, dass Sie inmittenunserer Spaßgesellschaft wie Rufer in derWüste dem Heer der Kriegsopfer eine Stim-me geben. Denn die Gräber der Gefallenensind es, die den Frieden predigen.“

Hanna Reber aus Gießen

r s einen Anfang

Leserbriefe

Schröder und Chirac: Seite an Seite in Caen.(Foto: Bundespresseamt)

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:12 Uhr Seite 25

Page 26: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Was gibt´s Neues

26 &Stimme Weg 3/2004

85 Jahre ÖSK

In wenigenWochen jährtsich in Öster-reich zum 85.Mal jener Tag, andem sich Män-ner zusammen-fanden, um ei-ne neue Kriegs-

gräberorganisation aufzubauen. Es wardie Geburtsstunde des „Österreich-ischen Schwarzen Kreuzes“ (ÖSK).

Schon während des Ersten Weltkrie-ges drängte die Frage, wie und von wemdie Gefallenen geborgen, identifiziertund bestattet werden könnten. Das „kai-serliche und königliche Militärkomman-do Krakau“ stellte daher in Zusammen-arbeit mit dem Kriegsministerium imNovember 1915 eine eigene Kriegs-gräberabteilung auf. Sie trug seit 1916den Namen „Aktion zum Schutze undzur Pflege der Kriegsgräber“. Im Som-mer 1919 beschlossen der damaligeStaatssekretär Dr. Erwin Waihs, der ehe-malige Oberstleutnant Friedrich Kollarz,Notar Dr. Hans Bablik, Linienschiffska-pitän Bruno Dittrich und der ehemaligeOberst Rudolf Broch die Gründung desSchwarzen Kreuzes. Den Ehrenschutzübernahm Staatspräsident Dr. Karl Seitz.

Erwin Waihs füllte in der Zeit von1919 bis 1938 und nach 1945 bis 1959das Amt des ÖSK-Präsidenten aus. Ihmzur Seite stand Rudolf Broch alsgeschäftsführender Präsident.

Doch das Jahr 1938 bedeutete für dasÖSK ein vorläufiges Ende. Dem Volks-bund Deutsche Kriegsgräberfürsorgewurde die Übernahme des ÖSK aufge-geben, während das Deutsche Reichsmi-nisterium des Inneren die eigentlicheKriegsgräberfürsorge im Inland über-nahm. Das Deutsche Auswärtige Amtbesorgte die Pflege der „kaiserlichen undköniglichen Gräber“ außerhalb der Lan-desgrenzen. Mit dem Ende des ZweitenWeltkrieges nahm der ÖSK seine wichti-ge und inzwischen noch umfangreiche-re Aufgabe, sich um die Kriegstoten zukümmern, wieder auf. Fortsetzung folgt in Ausgabe 4/2004.

Josef Schantl, Generalsekretär des ÖSK

„Haltet Frieden!“ – so lautete die klareBotschaft des Volksbund-PräsidentenReinhard Führer bei der großen Gedenk-veranstaltung für die Opfer der Kämfeum den Monte Cassino.

Über 1 100 Menschen waren der Ein-ladung des Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge nach Italien ge-folgt. Sie erlebten bewegende Momentean dem Ort, wo vor 60 Jahren Tausendestarben. Heute ruhen allein auf demdeutschen Soldatenfriedhof von MonteCassino über 20 000 Soldaten.

Dieser Ort am Heiligen Berg ist eben-so wie die benachbarten polnischen, bri-tischen, amerikanischen, französischenund italienischen Soldatenfriedhöfelängst zu einem Mahnmal des Friedensgeworden. „Dieser Ort mahnt uns, alles fürden Frieden zu tun, damit nicht wiederMenschen um andere Menschen trauernmüssen“, sagte Reinhard Führer am 19.Mai 2004. So sahen es auch der Inspek-teur des Heeres, Generalleutnant Hans-Otto Budde, der Bürgermeister von Cas-sino, Bruno Scittarelli, Monsignore Her-mann Völck und der deutsche Botschaf-ter, Klaus Neubert.

Der katholische Geistliche, der denSchrecken der Schlacht von Cassinohautnah erlebte, sorgte dann auch füreinen weiteren bewegenden Moment:Als er das Vaterunser betete, erklangunten im Dorf Caira das Glockengeläut.

„Es war ein kleines Zeichen, dass der Herr-gott dieser Gedenkfeier seinen Segen er-teilte“, sagten einige der Anwesendenspäter.

Ebenso bewegend war auch die Ge-denkrede des Volksbund-PräsidentenReinhard-Führer, der von einer ganz per-sönlichen Begegnung berichtete. Dabeihatte er eine ältere Dame getroffen, dieJahr für Jahr zum Grab ihres Mannesnach Cassino fährt. Sie erzählte, dass sieihren verstorbenen Mann nach jedemBesuch mehr lieben würde – und ihn nievergessen wolle. Reinhard Führer sprachihr und damit allen Angehörigen derKriegsopfer Mut zu: „So wie diese Frauihren Mann nie vergessen hat, so gibt esunzählige Menschen, die diejenigen, die imKrieg ihr Leben verloren haben, nicht verges-sen werden.“

Unser Bild (großes Foto) zeigt daswürdige Gedenken auf dem deutschenSoldatenfriedhof nahe dem Kloster Cassi-no (kleines Foto) in Italien. Unter den 1 100 Besuchern fanden sich Volksbund-Präsident Reinhard Führer, deutsche undneuseeländische Veteranen, Vertreter desÖsterreichischen Schwarzen Kreuzessowie zahlreiche auf Einladung desVolksbundes angereiste Angehörige.

Monte Cassino: Haltet Frieden – und erinnert euch!

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:13 Uhr Seite 26

Page 27: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Was gibt´s Neues

273/2004 &Stimme Weg

Wilhelm Reinhardt verstorben

Der Volks-bund verlor am26. April 2004einen seiner ver-dientesten Mit-arbeiter: Wil-helm Reinhardt.Der ehemaligeOberstleutnantverstarb im Altervon 86 Jahren.Die Trauerfeier, bei der unter anderemder Volksbund-Ehrenpräsident RichardWagner die Verdienste Reinhardts wür-digte, fand am 3. Mai in Bruchsal statt.Wilhelm Reinhardt stand für selbstlosesEngagement, qualifizierte Arbeit, völ-kerverbindende Kontaktpflege undherzliche Menschlichkeit. So erfuhr erzahlreiche Ehrungen und war für dievielen jungen Soldaten, die mit ihm imDienste der Versöhnung gearbeitet hat-ten, stets ein großes Vorbild. Seit 1976leitete der ehemalige Fallschirmjäger 35freiwillige Pflegeeinsätze der Bundes-wehr in Italien (Cassino) und Griechen-land (Maleme), wo er auch als Wehr-machtssoldat eingesetzt wurden war.„Er war ein Mann, den man achten undauch gern haben musste“, sagte Volks-bund-Ingenieur Wolfgang Hoerle.

Arbeit in Belarus

Die Arbeit in Weißrussland beginnt –so lautet die gute Nachricht, die Volks-bund-Präsident Reinhard Führer nachdem Abschluss eines Vertrages mit derweißrussischen Gebietskörperschaft Be-resa verkündete.

Noch diesen Herbst beginnt derVolksbund seine Vorbereitungen, umeinen großen Sammelfriedhof im Wes-ten des Landes zu bauen.

Insgesamt liegen in Weißrusslandrund 250 000 Kriegstote. Die Identifi-zierungen und Beisetzungen werdensich vermutlich über die Dauer von zehnJahren erstrecken. Es ist ein großes Pro-jekt und eine wichtige Aufgabe, die derVolksbund nun verstärkt betreiben wird.

In der nächsten Ausgabe von Stimme& Weg lesen Sie eine Reportage zu die-sem Thema.

Jugendbegegnungsstätte Lommel erweitert

Reise in die Geschichte derNiederlande

Verdiente Mitarbeiter treten in RuhestandDer langjährige Leiter unserer Ge-

schäftsstelle West in Metz, Eckhard Holtz(großes Foto mit Präsident Reinhard Füh-rer), der verantwortlich für Pflege und Er-haltung der deutschen Kriegsgräberstät-ten in Frankreich, Luxemburg, Belgienund den Niederlanden war, tritt in denRuhestand. Eckhard Holtz wird für denVolksbund weiterhin Kontakte pflegen.

Ebenso sind zwei verdiente Mitarbeiterdes Gräbernachweises, der stellvertreten-de Abteilungsleiter Klaus-Dieter von Lut-zau (links unten), und der für das um-fangreiche Sachgebiet der ehemaligenSowjetunion verantwortliche Mitarbeiter,Helmut Renner (Mitte), im Dezember2003 in den Ruhestand getreten. ImFebruar 2004 wech-selte auch der Ab-teilungsleiter Bauund Pflege, Ulf Pa-schke (rechts), nachüber 27 Jahren imDienste des Volks-bundes in den Al-tersruhestand. Ihmund seinen Kollegengelten unserebesten Wünsche.

Mehr Platz für viele Gäste: Der Volks-bund hat seine Internationale Jugendbe-gegnungsstätte in Lommel (Belgien)erneut erweitert.

Mit der Fertigstellung des dritten Bau-abschnittes können dort nun bis zu 82Personen übernachten. Zudem gibt esmehr Raum für Seminar- und Gruppen-arbeiten sowie Freizeitangebote.

Bei Vollpensions-Tagessätzen ab 23Euro für Jugendliche und 26 Euro fürErwachsene gibt es ausgearbeitete Pro-grammangebote zu verschiedenen The-menbereichen.

Weitere Informationen bieten Hans-Dieter Heine unter der Telefonnummer0561-7009-114 oder Sylke Diedrichsunter der Telefonnummer 0561-7009-219. Die Jugendbegegnungsstätte präsen-tiert sich auch im Internet unterwww.jbs-lommel.de.

Eine Fahrradtour durch die Geschichteder Niederlande – diese Reise können Siemit dem Volksbund beinah jedes Wo-chenende erleben: Sie übernachten inder Jugendbegegnungsstätte Ysselsteyn.Dort besuchen Sie den deutschen Fried-hof, fahren nach Overloon zum Kriegs-und Widerstandsmuseum und besuchenden britischen Friedhof in Venray. AmWegesrand finden sich zahlreicheSehenswürdigkeiten.

Die Kosten für zwei Übernachtungenmit Frühstück, Bettwäsche, Handtuchpa-ket, Fahrradverleih und Museumskartebetragen 70 Euro pro Person. Kinderzahlen im Zimmer der Eltern 55 Euro.

Anmeldung und weitere Informationbietet die Leiterin der Jugendbegeg-nungsstätte Ysselsteyn, Tarcicia Voigt,unter der Telefonnummer 0031-478-541916 oder Fax: 0031-478-541923.

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:13 Uhr Seite 27

Page 28: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Wenn Sie an der Aktion teilnehmen wol-len, schicken Sie bitte ein Fax mit demStichwort Sammeldose an 0561-7009-294oder wählen die Telefonnummer 0561-7009-137.

Was gibt´s Neues

28 &Stimme Weg 3/2004

Versöhner Horst Zank

Horst Zank – Dieser Name steht fürVersöhnung. In der zweiten Ausgabevon Stimme & Weg berichteten wir aus-führlich über das erfolgreich abge-schlossene Projekt Rossoschka. Dieweltweit einzigartige Gedenkstätte fürdie Opfer von Stalingrad wäre ohne denunermüdlichen Einsatz von Horst Zank(unser Foto) wohl nicht möglich gewe-sen. Der Oberst im Ruhestand begingam 25. März 2004 seinen 85. Geburts-tag. 1943 erlebte Horst Zank als jungerHauptmann und Regiments-Führer dieSchrecken des Kessels. Diese Erfahrungmachte ihn zu einem unersetzbarenFürsprecher der Aussöhnung.

Als Vorsitzender des Bundes der ehe-maligen Stalingradkämpfer ist er vielenMenschen ein großes Vorbild und auchwegen seiner bescheidenen, liebens-würdigen Art sehr beliebt. Noch heutewidmet sich Horst Zank der wichtigenAufgabe, an das unermessliche Leid derSoldaten zu erinnern, sie vor unge-rechtfertigter Diffamierung zu schüt-zen und gleichzeitig freundschaftlicheBande zu den russischen Veteranen zuknüpfen. Dafür gebührt Horst Zank imNamen des Volksbundes und vieler sei-ner Mitglieder großer Dank. Dem Jubi-lar wünschen wir bei seiner großenLebensaufgabe weiterhin viel Erfolg.

Unser Foto zeigt Horst Zank, derzusammen mit ehemaligen Stalingrad-kämpfern zum 60. Jahrestag des Endesder Schlacht um Stalingrad an derGedenkstätte Rossoschka einen Kranzniederlegte.

Karl Fränkel ist dankbar. Er ist dank-bar, dass er den grausamen Krieg über-lebte und dabei auch noch eine mensch-liche Begebenheit erfuhr, die ihn fürimmer prägte.

Denn als 18-jähriger Panzergrenadierlebte der Friedrichshafener Unternehmereinige Wochen bei einer ukrainischenFamilie, die sich rührend um den jungenDeutschen sorgte. „Das war in Makeevka,dem heutigen Donezk“, erinnert sich derinzwischen 79-Jährige.

Der menschliche Hoffnungsschim-mer in unmenschlicher Zeit bewegteKarl Fränkel schließlich zu einer ganzbesonderen Aktion: Schon seit dem Fallder Berliner Mauer schickt er in jedemFrühling und Herbst eine große Wagen-ladung mit etlichen Tausend Tafeln Scho-kolade gen Osten.

Es ist seine ganz bescheidene Art,Dankeschön zu sagen. Und der freundli-che Gruß aus Deutschland kommt an.Das zeigt ein beispielhafter Auszug auseiner ukrainischen Tageszeitung: „Dassheute zwischen Deutschland und der Ukrai-ne so gute Verhältnisse herrschen, haben wirsolchen Menschen wie Karl Fränkel zu ver-danken ...“

„Nein, mit 25 soll unsere Arbeit fürden Volksbund nicht enden“, sagten sichehemalige Mitglieder des Jugend-Arbeits-kreises Brandenburg und gründeteninzwischen eine neue Gruppe.

Die jungen Erwachsenen firmierenunter dem Namen „Förderer der Jugend-arbeit“ und wirkten zusammen mit eini-gen Reservisten der Bundeswehr unteranderem als Kranzträger bei der Gedenk-feier auf dem Waldfriedhof in Halbe mit(siehe Schwerpunktbericht auf den Sei-ten 8 und 9).

Diese gute Idee der jungen Branden-burger findet hoffentlich noch vieleNachahmer.

Wir weisen darauf hin, dass wir ausverwaltungstechnischen Gründen künf-tig Einzelquittungen für Spenden frühes-tens nach einer Frist von sechs Wochenversenden.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte anunsere zuständige Mitarbeiterin BeateRudolph unter der Telefonnummer 0561-7009-300.

Fracht aus Friedrichshafen Förderer der Jugendarbeit

Quittungen etwas später

Mehr Frieden in der Welt – der bekann-te Slogan des Volksbundes DeutscheKriegsgräberfürsorge ziert auch die neueSammeldose. Das formschöne Behältnisentstammt der Ideenschmiede des be-kannten Industrie-Designers und Ehren-professors Luigi Colani. Für seine kosten-los gestalteten Sammeldosen werdennun Paten gesucht, die diese Sammel-büchsen aufstellen und deren Inhalt spä-ter dem Volksbund übergeben werden.

Einige Paten haben sich bereits gefun-den und wollen dem Volksbund helfen –wie in Kassel, wo Gerhard Glöckner undseine Mitarbeiterinnen (unser Foto) dieSammeldose und Informationsmaterialim Friseurgeschäft aufstellen.

Der Volksbund sucht weitere Helfer,die sich an der Aktion beteiligen. 10 000Colani-Dosen stehen bereit und wartenauf einen Paten – und viele Spender fürdie Friedensarbeit des Volksbundes.

10 000 Paten für neue Colani-Sammeldosen gesucht

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:13 Uhr Seite 28

Page 29: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Was gibt´s Neues

293/2004 &Stimme Weg

Vorsitzender in Thüringen

Der Volksbund-LandesverbandThüringen hatnach der Wahldes Landesver-tretertages ei-nen neuen Vor-sitzenden: Dr.Michael Krappwird künftig die-ses wichtige Ehr-enamt übernehmen. Der 59-jährigezweifache Familienvater ist seit 1999Kultusminister des Landes Thüringenund tritt die Nachfolge des ehemaligenLandtagspräsidenten Dr. Gottfried Mül-ler an.

Aus der Geschichte lernen

Die Volksbundausstellung Aus derGeschichte lernen macht Station in Köln.Dabei werden im Spanischen Bau desKölner Rathauses mehr als 300 Fotosund Zeitdokumente gezeigt. Sie gebeneindrucksvolle Einblicke in die jüngeredeutsche und europäische Vergangen-heit bis hin zur aktuellen Arbeit desVolksbundes. Zu sehen ist die Ausstel-lung am Freitag, 16. Juli, von 8 bis 12Uhr sowie von Montag, 19. Juli, biseinschließlich Mittwoch, 21. Juli, jeweilsvon 8 bis 16 Uhr. Der Kölner Oberbür-germeister und Vorsitzende des Volks-bund-Kreisverbandes, Fritz Schramma,lädt alle Interessierten ganz herzlich ein.

Aktion Spurensuche

Wer waren die Kriegstoten unserer Gemein-de? Diese Frage verlangt Antwort – dievirtuelle Spurensuche bietet sie. DasInternet-Projekt soll aber nicht nur zei-gen, wo die Toten der Weltkriege liegen,die ihren Wohnsitz in einer bestimmtenGemeinde oder Stadt hatten. Vielmehrwollen wir zeigen, wer sie waren. Dazusollen Angehörige oder interessierteProjektgruppen weitere Materialien wieBilder oder Briefe ergänzen. WeitereInformationen finden Sie unter der fol-genden Internetadresse:www.volksbund.de/mitmachaktionen/virtuelle_spurensuche/.

Seit vielen Jahren kümmert sichVolksbund-Mitglied Ernst-August Rathjeaus Hamburg vorbildlich um Anfragennach gefallenen und vermissten Ange-hörigen aus dem Raum Staraja-Russaund Demjansk in Russland. Über diesesGebiet hat Rathje umfangreiches Materi-al zusammengetragen, das er in einemAnbau seines Hauses ausstellt. Auch dieSuche des Australiers Eric Petersen (sie-he Bericht auf Seite 12/13) wäre ohne dieMithilfe des inzwischen 80-Jährigenkaum möglich gewesen. Ernst-AugustRathje möchte sich auf diesem Wegeauch bei allen Menschen bedanken, dieihm und dem Volksbund geholfenhaben. Sie erreichen ihn unter der Tele-fonnummer 040-6533774.

Die Bauarbeiten für die neue Jugend-begegnungsstätte am Golm nahe Kam-minke laufen auf Hochtouren. Bis Ende2004 werden die gastlichen Pavillons,die viel Platz für Jugendgruppen bieten,fertig sein.

Die offizielle Einweihung der neustenVolksbund-Jugendbegegnungsstätte folgtzwar erst am 12. März 2005 – „dennochliegen dem Volksbund bereits über 20 An-meldungen vor“, sagte Hans-Dieter Heine,Referatsleiter Jugend- und Schularbeitbeim Volksbund. Das zeigt, wie wichtigdiese Begegnungsstätte auf der Ostsee-insel Usedom ist.

Kuratoriums-Vor-sitzender Hans Ko-schnick (Mitte) undVolksbund-Präsi-dent Reinhard Füh-rer (links) überrei-chen die Stiftergabean eine Großstifte-rin. Die bronzenePlastik, die währ-end der BerlinerKuratoriumssit-zung erstmals ver-liehen wurde, ehrtengagierte Fördererder Stiftung Geden-ken und Frieden.(Foto: Schulz)

Erste Stiftergabe für Großstifterin überreicht

Ausstellung im Anbau Golm-Eröffnung: März 2005

Häufig erreichen uns interessante Bü-cher zu Volksbund-Themen. Leider ist esaus zeitlichen Gründen nicht möglich,diese Literatur angemessen zu besprech-en. So wie das Werk Vier gestohlene Jahrevon Walter Jancke oder das von MarionHeide-Münnich herausgegebene Buchüber Siegbert Stehmann. Daher hat sichder Volksbund entschlossen, diese Bü-cher mit kurzen Angaben zu Verfasser,Titel und Bezugsquelle im Internet vor-zustellen. Sie finden diese neue Rubrikunter: www.volksbund.de/schon_gele-sen/ aus_unserem_archiv/.

Aus unserem Archiv

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:14 Uhr Seite 29

Page 30: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

DAalen: Emma Volk Altenkirchen: Willi Wirth BadOrb: Annelene und Fritz Schilf Bad Rappenau:Dagmar Großmann Bad Salzdetfurth: Will-Feodorvon Neumann Bassum: Ursula und Heinz RohlfsBayreuth: Horst Eggers Berlin: Peter Barth, Ellaund Erwin Makosch, Eheleute Horst Naschke, Mar-

Spenden anstelle von Geschen-ken zu besonderen Anlässen

Dankeschön

Zuwendungen für die Stiftunganstelle von Geschenken

gegen. Zugleich sprach Heike allen Hel-fern große Anerkennung aus: „Die Kriegeund Bürgerkriege unserer Tage zeigen, dassdie Mahnung zum Frieden noch viel drin-gender werden muss.“

„Viele freiwillige Helfer bringen Zeit undArbeit ein und engagieren sich für diesewichtige Versöhnungsarbeit“, lobte auchder hessische Landtagspräsident NorbertKartmann bei der Spendenübergabe imLandtag. 52 066,90 Euro hatten Soldatenund Reservisten der Bundeswehr gesam-melt. Den Scheck überreichte OberstHans-Jürgen Folkerts an den Vorsitzen-den des Landesverbandes Hessen, denfrüheren Landtagspräsidenten undStaatsminister Karl Starzacher.

Volksbund erbt 55 000 Euro

Pfarrer Dr. Joachim Otto Ernst wurdeam 10. Juni 1926 in Wittenberge (West-prignitz) geboren und verstarb im Okto-ber vergangenen Jahres. Als Sohn desAdmirals Otto Steinkopf geboren, wuchser im Waisenhaus auf und wurde schließ-lich von Felix und Erika Ernst adoptiert.Sein Leben war in besonderer Weise mitBerlin verbunden. Dort erlebte er auchdas Grauen des Krieges. Später studierteer Theologie, Archäologie, Geschichteund Germanistik, promovierte 1951 überFontane. Später wurde er Pfarrer. Joach-im Otto Ernst fühlte sich vielen Men-schen verbunden, hatte aber keine eigeneFamilie. So bestimmte er, dass sein klei-nes Vermögen zu gleichen Teilen an Ein-richtungen gehen solle, deren Arbeit erimmer besonders geachtet hatte. Unterihnen findet sich auch der Volksbund,den er zum Gedenken an die gefallenenFreunde mit 55 000 Euro bedachte.

Chiemgauer spenden

Die Gebietskameradschaft Rosenheim-Chiemgau hat sich im April 2004 nachfast 40-jährigem Bestehen aus Alters-gründen aufgelöst. „Es war ein Entschluss,der Vorstand und Mitgliedern nicht leichtfiel“, sagte Vorsitzender Gottfried Hauser.Er unterstützte den Volksbund-Bezirks-verband Oberbayern seit Jahrzehnten undübergab Geschäftsführer Jörg Raab 5956,58 Euro aus dem Vereinsvermögen.

Bahn wirbt für Volksbund

Wir dankender DeutschenEisenbahn-Reklame GmbHin Zusammenar-beit mit derDeutschen Bahn,die uns in die-sem Jahr dieMöglichkeitgaben, kostenlosin rund 100 ICE-,IC- und EC-Zügen, Anzeigenin einer Aufla-genhöhe vonrund 650 000 Exemplaren abzudrucken.Zudem druckten 106 Zeitungen undZeitschriften 2003 kostenlos Anzeigendes Volksbundes ab. 928 einzelne Volks-bund-Anzeigen waren insgesamt in rund120 Millionen Zeitungsexemplaren zusehen. Wir hoffen, dass uns in diesemJahr noch mehr Zeitungen und Zeit-schriften unterstützen! Wenn Sie Freun-de, Bekannte oder Verwandte haben, dieKontakte zu Zeitungen, Zeitschriftenoder Gemeindeblättchen haben, erzählenSie bitte von unseren Freianzeigen – viel-leicht findet sich ja ein Plätzchen.

Unsere Anzeigen gibt es auch imInternet zum download unter www.volks-bund.de/presse/anzeigen. Weitere Infor-mationen gibt Christina Kopplin unterder Telefonnummer: 0561-7009-289oder per E-Mail an [email protected].

Dank an Spender und Sammler

Das kann man gar nicht oft genugsagen: Vielen Dank an alle Spender undSammler, die die Landesverbände desVolksbundes wieder tatkräftig unterstütz-ten! Im Folgenden lesen Sie kurze Be-richte von Scheckübergaben. Dass hiernicht alle Verbände und Sammler ein-zeln erwähnt werden, bitten wir zu ent-schuldigen. Unser Dank gilt aber allen,die Tag für Tag mithelfen, dass die Arbeitdes Volksbundes weitergehen kann.

In Stuttgart war die schöne Kulissedem Anlass besonders angemessen.Denn im Marmorsaal des Neuen Schlos-ses Stuttgart überreichten die freiwilligenSammler der Bundeswehr und der Reser-visten in Baden-Württemberg einenScheck in Höhe von 284 006,66 Euro anden Volksbund-Landesvorsitzenden Nor-bert Schelleis (Foto oben, Vierter vonlinks). Es ist die höchste Summe, die Sol-daten und Reservisten bei Haus- undStraßensammlungen je erzielt haben.„Lassen Sie mich dreimal Danke sagen“,sagte daher Norbert Schelleis. GroßerDank gebührte auch den weiteren Hel-fern wie den Schülerinnen undSchülern, die landesweit 197 989 Eurosammelten. Insgesamt brachte dieseSammlung 1 067 649,62 Euro ein.

Knapp 759 000 Euro sammelten dieFreiwilligen der Bundeswehr, der Wehr-bereichsverwaltung sowie der bayeri-schen Traditions- und Reservistenverbän-de für den bayerischen Landesverbanddes Volksbundes. Den Scheck nahm Bay-erns Sozialstaatssekretär Jürgen Heikeim Sozialministerium in München ent-

Neudrossenfeld: Alfred Hilpert

Danke für Ihre Hilfe!

30 &Stimme Weg 3/2004

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:14 Uhr Seite 30

Page 31: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

313/2004 &Stimme Weg

DankeAachen: Theodor Meessen Adendorf: Hans KohlsAichwald: Ilse Hille Alt Bennebek: Boy PaysenAnsbach: Paul Hollfelder Arnsberg: Georg WanskeAschau: Maria Albert Aumühle: Hans Friedrich Stö-terau Backnang: Irmgard Malsch Bad Bramstedt:Otto Masuhr Bad Kreuznach: Heinrich Dörr BadSchönborn: Josef Klee Bad Kissingen: Edeltrud Bra-meshuber Bad Pyrmont: Karl Wilhelm WahrenholzBad Salzuflen: Gerhard Schäfer Bad Sobernheim:Erika Schlicht Bad Tölz: Fritz Schülberg Baden-Baden: Liesel Schriever Bargstedt: Hermann Wie-busch Bayreuth: Herbert Degelmann, Franz Kirch-hauser Bergen: Erika Teichmann Berlin: AnnelieseBrandenburg, Waltraud Löbler Biberbach: FranzMiller Bielefeld: Ilse Bartzack, Hermann OsterwaldBonn: Alfred Duve, Adolf Heinrich Eckermann,Arnulf von Garn, Wolfgang Müller Boppard: BrunoGärtner Bovenden: Ernst Wendt Braunschweig:Alfred Führmann Bremen: Friedrich Edzard, Her-mann Frese, Ilse Kroczynski, Gerda Lassen, Her-mann Seißenschmidt Bremerhaven: Käte ZiegelerBrodenbach: Ursula von Hülsen Bruchsal: WilhelmReinhardt Brunsbüttel: Heinz Robert BlaudowBuchen: Herta Rupp Buchholz: Gertrud DellienCelle: Hans-Joachim Buchholz Chemnitz: Marian-ne Breiting Coesfeld: Heinz Streffing Cuxhaven:Willi Könitz Deggendorf: Friedrich Schwarz Det-mold: Prinzessin Ilse zur Lippe Dinslaken: MarieSpitzer Dollrottfeld: Johannes Cordsen Dortmund:Dr. Adolf Stock Drage: Markus Hermann SchulzeDüren: Heinz Esser, Hilde Felter, Heinrich WillmsDüsseldorf: Rolf Glitz, Paul Gottschling Einbeck:Karl Höhne, Annemarie Rose Erbach: Prof.Dr. Wal-ter Ernst Masing Erkrath: Werner Grün Eystrup:Gerhard Meyer Fahren: Karl Lage Forchheim: OttoFeneberg Fürth: Theo Wenning Glückstadt: ErikaDrenkhahn Göttingen: Walter-Max Lenk, Elisabeth

Mülder, Käthe Stuppi, Mathilde Weigmann Güters-loh: Helmut Kuknat, Hildegard Lege Gummers-bach: Kurt Günter Möhring Hagen: RosemarieKühn Hamburg: Alfred Engelhardt, Hans Lamb,Waltraud Michaelsen, Prof. Dr. Christian SchemmelHannover: Friedrich Behre, Theodor Burghardt, EvaFette, Ursula Mönnig, Elly Moenkeberg Heidel-berg: Ruth Klose Heinsberg: Dr. Josef Rainer Schie-ren Hellenthal: Auguste Freyschmidt HessischOldendorf: Anita Söffker Hildesheim: Ilse BesteHöxter: Michael Bierkoch Hohenhameln: WilfriedHeinecke Hohenwestedt: Gerhard SchönheimHomberg: Karl Neumann lIlesheim: Johann Schult-heiß Jüchen: Walter Koch Karlsruhe: Helmut HinKaufbeuren: Fritz Dollinger, Hildegard WeinlichKellinghusen: Elli Laue Kiel: Horst BreymannKöln: Helga-Maria Löber-Christ, Theda StennerKrefeld: Oswald Niegisch Kronshagen: JensineFranke Kühbach: Josef Woerle Lage: Mathilde Krei-sel Lamspringe: Marie Fricke Landau: WalterSchalck Leer: Hans Hubert Pasternak Lemgo:Anneliese Langnickel, Heinz Wölk Liebenburg:Margund Schiffmann Lindenberg/Beilngries: KarlBastian Lindewitt: Heinrich Rehder Ludwigsha-fen: Erwin Schöffel Mainz: Heinrich AdlungerMalente: Wilhelm Schott Manderscheid: IngeborgGeigenmüller Marburg: Caroline von ConsbruchMenden: Gerhard Thews Meschede: Egon Kuhl-meier Metten: Anton Fellhauer Mönchenglad-bach: Heinz Schleberger, Käthe Wolf Moormer-land: Hermine Busker Moritzburg: Erich ValtinMühltal: Dr. Wolfgang Nübling Münster: Dr. HansFischer Neuenhaus: Gerhard Slüter Neuruppin:Irmgard Knöllner Neustadt-Esperke: Erich KühlNideggen: Hans Stahl Nordenham: Friedel Sprin-ger Norderstedt: Werner Wulff Nürnberg: Hart-mut Deppe Oldenburg: Horst Grunwald Osna-brück: Karoline Brinkmann, Franz EllermannOsterberg: Max Kehrer Pirmasens: Emil Jekel Plön:Charlotte Schlüter Rastede: Erich Ahlers Ratingen:Hans-Jürgen Klages Regensburg: Karl FörsterReinheim: Werner Querfeld Rendsburg: Ilse DrewsRosengarten: Wilhelm Hermes Rothenburg: Her-mann Jakobi Saarbrücken: Egon Högel, AnnelieseWagner Schlangenbad: Franz Grof Schöppen-stedt: Peter A. Huber Schwanewede: JohannaSchettiger Seeheim-Jugenheim: Erich Musset See-vetal-Meckelfeld: Olaf Barckhausen Sehnde-Was-sel: August Busche Sickte: Hermann Häuer-FischerSingen: Walter Steuer Sinzig: Walter OdenwaldSolingen: Rolf Lambertz Stelle: Henny MenckeStuttgart: Katharina Jentsch Sünching: MariaMühlbauer Tettnang: Maria Aich Tolk: Georg Clau-sen Trier: Kurt Metzen Troisdorf: Paul Muengers-dorff Tuttlingen: Fritz Manger Velbert: KlausSchmöle Verden: Dr. Adolf Lagemann, GottfriedSchulz Wachtberg: Conrad von Randow Walken-ried: Ruth Haake Waltrop: Marianne Schulz Wan-derup: Marianne Langholz Wangen: Max MennelWarendorf-Milte: August Burbank Wennigsen:Gustav Tangermann Werdohl: Johannes WehrWesterkappeln: August Wietheger Weyhausen:Alwine Campe Wilhelmshaven: Erich Köhnke, Jür-gen Lange Winsen: Hermann Lüllau Wolfhagen:Helmut Sälzer Wunstorf: Luise Knust, ErnstPlüschke Wuppertal: Ursula Selter

Spenden anstelle von Blumenund Kränzen im Todesfall

Bitte überweisen Sie Ihre Spende nur auf dieses Konto:43 00 603Postbank FrankfurtBLZ 500 100 60

got Richter, Christa Torhala Bielefeld: Dr. PaulaKorte, Dr. Wolfgang Schlüter, Elsbeth und WalterSteinmann Bispingen: Harry Binner Bocholt: Dr.Udo Wörffel Bochum: Prof. Karl Esser, EmmaJagalski, Erich Jansen Bockhorn: Anton GünterKloppenburg Bonn: Eberhard H. Fischer, ElsbethRoelevink, Horst Zank Bornheim: Dr. Helmut undDorothea Aufderheide Bovenden: Heinz DziobekBraunfels: Dr. Harald Klapsch Bremen: ElisabethCremer, Martha Günther, Lieselotte Metternich, Lie-selotte Watenphul Bünde: Dr. Udo HermjakobBurgkirchen: Margarethe Schurig Buxtehude: Dr.Henry Stölken Cuxhaven: Marianne TeuchertDetern: Else Behmann, Norbert Giese Diez: UrsulaReisberg Dinklage: Anita und Helmut SchmitzDogern: Eheleute Johann Mutter Dortmund: Gün-ter Knoll, Dr. Josef Stöwe Dresden: Karl-Heinz Bell-mann Düsseldorf: Dr. Walter Jancke, Karl StruthDuisburg: Friedhelm Heuelmann Ebersburg: ErnstL. Schindel Eglfing: Alois Fortmaier Eisenhütten-stadt: Klaus Miekley Elmenhorst: Eva Maria ReszatElsterwerda: Dr. Karl-Heinz Menzel Espelkamp:Hans-Ulrich Müller Esslingen: Gertraut StroblFlensburg: Wolfgang Ahrens Frauenneuharting:Josef Wieser Freiburg: Kurt Lehr Fröndenberg:Fritz Rosteius Garbsen: Klaus Petersen Geldern:Helmut van Amern Gelsenkirchen: Dr. HeinrichErmeling Gießen: Doris Urban Glückstadt: AlbertWassermeier Göcklingen: Otto Brauner Görlitz:Fritz Schindler Goslar: Günter Hering Hagen: Lui-se Albrecht Hamburg: Ernst Adolf Auert, Elke undHorst Conrad, Horst Jötten Hameln: August Neel-meier Hamm: Josef Speckmann Hanau-KleinAuheim: Friedel Massino Hannover: Horst Banik,Hildegard Fritze, Peter Heynen, Gertrud KittlerHennef: Helga und Ewald Nieder Herrenberg: Dr.Gustav Krüger Hildesheim: Gerda JanczikowskyHilter: Johannes Gehrmann Holzminden: GisbertOtterstätter Husum: Helmut Kreul Inden: JosefThülen Isernhagen: Otmar Rabe Jork: Fritz CordesKassel: Ingrid und Theo Gnau, Dietrich KleinkaufKastl: Matthäus Alberer Kerken: Hanni MevissenKerpen: Margarete Abels Kiel: Reinhold Körner,Prof. Dr. Hans Langmaack Köln: Bernd Bauer,Heinz Schmalen Kutzenhausen: Konrad RiegerLandau: Gertrud Winkler Laudert: Rosa und Wil-helm Voltmer Lehrte: Heinz Hiete Lengenwang:Ludwig Lutz Leverkusen: Anneliese und Hans FinkLudwigsburg: Otto Ruppmann Lünen: Dr. PeterBorner, Ursula Reinhardt Mainz: Dieter SchulzeMannheim: Dr. Helmut Eppert, Heinz Müller Mel-le: Horst Uttenweiler Mönchengladbach: Her-mann W. Blume, Gerta Elspass Moosburg: JosefGerlspeck München: Dr. Hermann Kaiser Neuss:Brunhilde Berger Neustadt: Ann-Malen StrauchNeu Wulmstorf: Jan ter Horst Niederneisen:Hubert Brandenburg Nienburg: Albert RabensNürnberg: Anna und Johann Raab Nürtingen: KarlKüchler Oldenburg: Rose-Marie Schmidt Osna-brück: Lieselotte Löning Osthofen: Otto OhnackerPerl: Armin Reuter Porta Westfalica: Karl Klingen-berg Quickborn: Herbert Ziege Ratingen: Karl-Heinz Laugks Rellingen: Klaus Herbst Rheinbach:Wolfgang Glauch Ribnitz-Damgarten: AnnelieseSahr Ritterhude: Bernhard Exner Röthenbach:Anni Horn Rostock: Norbert Winter Saarbrücken:

Gertrud Heis, Prof. Dr. Günter Wöhe Salzgitter:Fritz-Joachim Hohnschopp Schillsdorf: Erna Schrö-der Schobüll: Dr. Andreas Reinhardt SchwäbischHall: Dr. Fritz Laux Seehaupt: Prof. Dr. Kurt LaquaSeesen: Annemarie Schlichting Seevetal: RolfKleinfeldt Sinzheim: Wiltrud Malone Stammham:Ludwig Sprüderer Stuttgart: Hans Berger, Anneli-se Martin, Günther Weinmann Syke: Käte Willen-bruch Techau: Georg von Schlieffen Völklingen:Werner Rech Walldorf: Hilde Mücke Wangen:Anton Geyer Warendorf: Alfred Kordt Weinstadt:Eheleute Gerhard Hahn Weißenberg: Alfred Stau-de Werne: Wilhelm Overhage Wertheim: Bern-hard Heibach Westerrönfeld: Jupp Siebert Wetter:Walter Mattern Wiesbaden: Wolf-Dieter Hass Wil-helmshaven: Heinz Bruns, Hans-Hermann SchultzWirges: Karl Mirwald Widnes/Cheshire-GB: Elisa-beth M.C. Campbell Wolfhagen: Ludwig Uthof

Ihre Fragen zum Thema »Spendenanstelle ...« beantworten Ihnen Silvia Börger und Waltraud Röselunter unserer Telefonnummer

0561 - 7009 - 136

Dankeschön

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:14 Uhr Seite 31

Page 32: 60. Jahrestag: Landung in Landung inder Normandie · 2014. 8. 10. · nach einem Arbeits- oder Studienplatz. Diese Erfahrung förderte die freundschaft-liche und aufgeschlossene Stimmung

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 KasselPostvertriebsstück, Deutsche Post AG, 3/2004 Entgelt bezahlt

Ich helfe dem Volksbund als neues Mitglied:

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

Postleitzahl, Ort

Geburtsdatum Unterschrift 154

Mein Beitrag pro Jahr:

12 Euro 25 Euro 50 Euro

Euro (Mindestbeitrag pro Jahr 6 Euro)

Bitte senden Sie diesen Coupon an:Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

Für Ihre Mitgliederwerbung!Ich habe ein Mitglied geworben.Bitte senden Sie mir die CD »Musikschau der Nationen« zu.

Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

Informieren Sie mich bitte, wie ich mit der StiftungGedenken und Frieden des Volksbundes meinen För-derbeitrag für die deutsche Kriegsgräberfürsorgeauf Dauer sichern kann.

Bitte senden Sie diesen Coupon an:

Stiftung Gedenken und FriedenStiftung Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorgez. Hd. Andree M. R. SchulzBüro Kassel:Werner-Hilpert-Str. 2, 34112 Kassel

Bitte vergessen Sie nicht,Ihre Adresse anzugeben!

Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

Informationscoupon Stiftung Gedenken und Frieden

Bitte senden Sie diesen Coupon an:Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.,Reise-Information, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

Reisen »mit uns«

Bitte übersenden Sie mir kostenlos die Broschüre »Was wird mit meinem Erbe?!«

Bitte senden Sie diesen Coupon an:Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V., z. Hd. Ilona Haase, Werner-Hilpert-Straße 2, 34112 Kassel

Bitte nennen Sie mir kostenlos und völlig unver-bindlich einen im Erbrecht qualifizierten Anwalt inmeiner Nähe.

Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

Informationscoupon zum Thema Testament:

✂✂

Telefon: .Geburtsdatum: .Meine Mitgliedsnummer: XXXXX- -XX

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

Postleitzahl, Ort

Telefon:

Geburtsdatum:

Ich interessiere mich für folgende Reisen

Reiseziel

Reisedatum

Name, Vorname

Straße, Hausnummer

Postleitzahl, Ort

S&W 03/04 Seite 01-32.qxd 23.06.2004 10:14 Uhr Seite 32