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Jagd auf das „Grüne Abitur“ H EIKO B OSSE Landkreis Bundesweit hat sich die Zahl der Prüfungsteilneh- mer im Vergleich zu 2009 fast ver- doppelt. Über 20.000 Menschen legten im vergangenen Jahr in Deutschland die Jägerprüfung ab. Davon bestanden 19 Prozent nicht. Die meisten Prüflinge gab es mit rund 5.000 nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes in Niedersachsen, gefolgt von Ba- den-Württemberg mit rund 2.860 Teilnehmern und Bayern mit etwa 2.200. Diesen Trend bestätigt auch die Jägerschaft im Landkreis Oster- holz. „Wir haben seit drei Jahren über 30 Teilnehmer bei den jährli- chen Prüfungen“, sagt Kreisjäger- meister Heiko Ehing. Zum Ver- gleich: Im Jahr 2016 waren es noch 22, im Jahr davor 23 Aspi- ranten. „Ab 2017 haben wir wegen des großen Andrangs beschlos- sen, dass lediglich 30 Personen im Lehrgang aufgenommen werden – aus Gründen der Unterrichts- qualität und Kapazität“, so Ehing. Der Jagdschein wird nicht ohne Grund „Grünes Abitur“ genannt. Ein Fünftel der Schüler in Deutschland bestand die Prüfung im Vorjahr nicht. Laut Kreisjäger- meister dauert der Lehrgang zirka acht Monate und umfasst dabei fünf Fachgebiete: Wildtierkunde, Waffenkunde, Naturschutz mit Hege und Jagdbetrieb, die Be- handlung des erlegten Wilds in- klusive Wildkrankheiten, Jagd- hundewesen und jagdlichen Brauchtums sowie als fünften Punkt Jagdrecht und verwandtes Recht. Dabei sind letztlich im Frühjahr auf der Schießanlage in Waakhausen theoretische und praktische Prüfungen abzulegen, die durch die Kreisverwaltung als Behörde und eine Jägerprüfungs- kommission abgenommen wer- den. Laut Heiko Ehing entschieden sich die meisten Interessenten für den Jagdschein, sobald sie nach Ausbildung oder Studium beruf- lich einigermaßen gefestigt seien. „Aktuell liegt der Schwerpunkt bei den Geburtsjahrgängen 1970 bis 1990.“ Beim Gros der Aspiran- ten handele es sich um Angestell- te, gefolgt von Arbeitern, Beam- ten, Handwerkern und Kaufleu- ten. Doch in den vergangenen Jahren nahmen auch stets zwei Schüler am Lehrgang teil. Und: Reh, Fuchs und Keiler müssen sich mehr und mehr auf die Jägerin einstellen. Eine aktu- elle Jungjägerbefragung des Deut- schen Jagdverbandes ergab ein steigendes Interesse bei Frauen für die Jagd. In den Kursen liege die Frauenquote derzeit bei knapp einem Viertel. Ähnliches Bild im Landkreis Osterholz: In den vergangenen beiden Jahren nahmen je sechs, in 2016 fünf Frauen am Lehrgang teil. Das Durchschnittsalter weiblicher Prüflinge liegt in Deutschland bei 35 Jahren, Männer sind im Schnitt 36 Jahre jung. Auch im Landkreis steigt das Interesse am Jagdschein seit einigen Jahren deutlich an Jagd hat auch stets mit Tradition und Gemeinschaft zu tun. Unser Foto entstand im Herbst 2014 beim feierlichen Abschluss einer Treibjagd in den Wäldern rund um Holste in der Samtgemeinde Hambergen. Archivfoto: Möller Hamme Report 17.02.2019, S. 1

63-Jähriger schwer verletzt Jagd auf das „Grüne Abitur“ · Schalldämpfer entfernt hatte. Auf diese Weise wurde das Motorge-räusch unzulässig erhöht. Da durch derartige Manipulationen

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Page 1: 63-Jähriger schwer verletzt Jagd auf das „Grüne Abitur“ · Schalldämpfer entfernt hatte. Auf diese Weise wurde das Motorge-räusch unzulässig erhöht. Da durch derartige Manipulationen

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NR. 3247/15. JAHRGANGSONNTAG, 17. FEBRUAR 2019

Am Auspuff manipuliertOsterholz-Scharmbeck Poli-zeibeamte kontrollierten am Frei-tagabend gegen 22.30 Uhr in der Innenstadt einen 18-jährigen Mo-torradfahrer. Dabei fi el auf, dass er am Auspuff seiner KTM einen Schalldämpfer entfernt hatte. Auf

diese Weise wurde das Motorge-räusch unzulässig erhöht. Da durch derartige Manipulationen die Betriebserlaubnis des Fahr-zeugs erlischt, wurde die Weiter-fahrt bis zur Wiederherstellung der Auspuffanlage untersagt. (ots)

Radfahrer leicht verletztWorpswede Eine 37-jährige Se-at-Fahrerin war am Freitag gegen 14.20 Uhr Am Kniependamm un-terwegs, als sie augenscheinlich einen von rechts aus dem Fichten-weg kommenden, bevorrechtig-ten 15-jährigen Fahrradfahrer

übersah. Durch den Aufprall wur-de der Junge leicht verletzt und mittels Rettungswagen in ein Krankenhaus eingeliefert. Sowohl am Pkw als auch am Fahrrad ent-stand laut Polizei leichter Sach-schaden. (ots)

Jagd auf das „Grüne Abitur“HE I KO BO S S E

Landkreis Bundesweit hat sich die Zahl der Prüfungsteilneh-mer im Vergleich zu 2009 fast ver-doppelt. Über 20.000 Menschen legten im vergangenen Jahr in Deutschland die Jägerprüfung ab. Davon bestanden 19 Prozent nicht. Die meisten Prüfl inge gab es mit rund 5.000 nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes in Niedersachsen, gefolgt von Ba-den-Württemberg mit rund 2.860 Teilnehmern und Bayern mit etwa 2.200.

Diesen Trend bestätigt auch die Jägerschaft im Landkreis Oster-holz. „Wir haben seit drei Jahren über 30 Teilnehmer bei den jährli-chen Prüfungen“, sagt Kreisjäger-

meister Heiko Ehing. Zum Ver-gleich: Im Jahr 2016 waren es noch 22, im Jahr davor 23 Aspi-ranten. „Ab 2017 haben wir wegen des großen Andrangs beschlos-sen, dass lediglich 30 Personen im Lehrgang aufgenommen werden – aus Gründen der Unterrichts-qualität und Kapazität“, so Ehing.

Der Jagdschein wird nicht ohne Grund „Grünes Abitur“ genannt. Ein Fünftel der Schüler in Deutschland bestand die Prüfung im Vorjahr nicht. Laut Kreisjäger-meister dauert der Lehrgang zirka acht Monate und umfasst dabei fünf Fachgebiete: Wildtierkunde, Waffenkunde, Naturschutz mit Hege und Jagdbetrieb, die Be-handlung des erlegten Wilds in-klusive Wildkrankheiten, Jagd-

hundewesen und jagdlichen Brauchtums sowie als fünften Punkt Jagdrecht und verwandtes Recht. Dabei sind letztlich im Frühjahr auf der Schießanlage in Waakhausen theoretische und praktische Prüfungen abzulegen, die durch die Kreisverwaltung als Behörde und eine Jägerprüfungs-kommission abgenommen wer-den.

Laut Heiko Ehing entschieden sich die meisten Interessenten für den Jagdschein, sobald sie nach Ausbildung oder Studium beruf-lich einigermaßen gefestigt seien. „Aktuell liegt der Schwerpunkt bei den Geburtsjahrgängen 1970 bis 1990.“ Beim Gros der Aspiran-ten handele es sich um Angestell-te, gefolgt von Arbeitern, Beam-

ten, Handwerkern und Kaufleu-ten. Doch in den vergangenen Jahren nahmen auch stets zwei Schüler am Lehrgang teil.

Und: Reh, Fuchs und Keiler müssen sich mehr und mehr auf die Jägerin einstellen. Eine aktu-elle Jungjägerbefragung des Deut-schen Jagdverbandes ergab ein steigendes Interesse bei Frauen für die Jagd. In den Kursen liege die Frauenquote derzeit bei knapp einem Viertel. Ähnliches Bild im Landkreis Osterholz: In den vergangenen beiden Jahren nahmen je sechs, in 2016 fünf Frauen am Lehrgang teil. Das Durchschnittsalter weiblicher Prüflinge liegt in Deutschland bei 35 Jahren, Männer sind im Schnitt 36 Jahre jung.

Auch im Landkreis steigt das Interesse am Jagdschein seit einigen Jahren deutlich an

Jagd hat auch stets mit Tradition und Gemeinschaft zu tun. Unser Foto entstand im Herbst 2014 beim feierlichen Abschluss einer Treibjagd in den Wäldern rund um Holste in der Samtgemeinde Hambergen. Archivfoto: Möller

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RadarmessungenLandkreis Zu schnelles Fahren gilt als eine Ursache für schwere Unfälle im Straßenver-kehr. Zur Prävention setzt die Kreisverwaltung Radarmessgeräte ein. Am Dienstag, 19. Febru-ar, wird einer der „Blitzer“ an der Kreisstraße 8 in Lilienthal-Frankenburg postiert. (bo)

Einbrecher erbeuten TechnikWorpswede Nach Aufhebeln eines Fensters drangen Unbekannte zwischen Mittwochmor-gen und dem späten -abend in ein Einfamili-enhaus an der Lindnerstraße ein. Sie durch-suchten die Räume nach geeigneter Beute und flüchteten mit mehreren Technikgeräten. Es entstand ein Sachschaden von rund 1.800 Eu-ro.

� Unter Telefon 04791 / 30 70 hofft die Poli-zei nun auf Zeugen der Tat. (ots)

63-Jähriger schwer verletztOsterholz-Scharmbeck Ein 63-Jähriger kam am Donnerstagmittag gegen 14 Uhr mit seinem VW Sharan auf der Teufelsmoorstraße aus bislang ungeklärter Ursache nach links von der Fahrbahn ab und kollidierte mit einem Baum. Der Mann wurde bei dem Aufprall im Fahrzeug eingeklemmt, so dass die Feuerwehr ihn mit schwerem Gerät befreien musste. An-schließend wurde der 63-Jährige schwerver-letzt in ein Krankenhaus gebracht. (ots)

Von der Sonne geblendetOsterholz-Scharmbeck Ein 69-jähriger Opel-Corsa-Fahrer übersah am Donnerstag-nachmittag auf der Settenbecker Straße den vor ihm haltenden VW eines 62-Jährigen und fuhr auf. Dabei verletzte sich der Verursacher leicht. Ursache des Unfalles dürfte laut Polizei dieSonneneinstrahlung gewesen sein, wodurch der 69-Jährige geblendet worden sei. (ots)

Die WESER REPORT-Ausgabe für Osterholz-Scharmbeck und Hambergen

Hamme Report 17.02.2019, S. 1