13
Wissen in Bildern 69 Pro Kopf der Weltbevölkerung erzeu Bauern täglich 4600 Kilokalorien – 14 davon erreichen niemals einen Magen 115 Tote Kalorien Durchführung Lesen der Grafik Gemeinsam nähern sich die SchülerInnen schrittweise der Grafik an. Nachdem der Einleitungs- text gelesen und besprochen wurde, wird gemeinsam erarbeitet, dass es sich um vier Teilgra- fiken handelt, die im Grunde eigenständig zu lesen sind. Die SchülerInnen gehen anschließend in Zweiergruppen zusammen und besprechen die Aussagen der einzelnen Grafiken. Um dem Prinzip »vom Leichteren zum Schwereren« zu folgen, wird diese Reihenfolge empfohlen: »Noch essbar«, »Tote Kalorien«, »Verschwendung im Haushalt« und zum Schluss »Vom Feld auf den Teller«. Zusammenfassen der Grundaussagen Nun werden die Grafiken in der Großgruppe besprochen. Dabei gibt es folgende Leitfragen: Was sagt die Grafik aus? Jede Grafik ist durch das Bild eines bestimmten Lebensmittels gekennzeichnet. Wofür steht ein Stück dieses Lebensmittels (z. B. eine Scheibe Toast, eine rote Beere)? Dabei soll besonders auf die richtige Verwendung der Einheiten geachtet werden. Ist die Darstellung auf diese Weise attraktiv? Gefällt sie dir? Gibt das Bild alleine genug Information oder sind die Zahlen in dieser Grafik dringend notwendig? Bei welcher Grafik könnte man die Zahlen weglassen und würde trotzdem noch die Grundaussage verstehen? Bei welcher Grafik ginge das nicht so gut? Gesamt 45 ' 10 ' 10 ' Fächer Mathematik Geographie/Wirtschaftskunde Zielgruppe 6. – 7. Schulstufe Materialien Grafik (1x pro SchülerIn) Kompetenzen Mathematik Inhaltsbereich Lesen und Interpretieren von statistischen Darstellungen Handlungsbereich Interpretieren und Argumentieren, Begründen Kompetenzen Geographie/Wirtschaftskunde Methodenkompetenz Grafische Darstellungen auswerten und interpretieren Komplexe Grafiken verstehen Fächer Geographie/Wirtschaftskunde Mathematik Ernährung Religion Ethik Biologie Zielgruppe ab 5. Schulstufe Vier Methoden Interpretation der einzelnen Teilbereiche der Grafik Berechnung und Reflexion des eigenen Essensmülls für Mathematik Ursachen für Nahrungsmittelabfälle und Lösungsvorschläge Auswirkungen unseres Wegwerf- verhaltens auf die Ernährungssitu- ation im Süden Essen im Müll k

69 Essen im Müll - baobab.at · es nichts darüber aus, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. ... darauf hingewiesen werden, dass die Arbeitsblätter anonym abgegeben werden und

  • Upload
    vantram

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Wissen in Bildern 69

15. September 2011 DIE ZEIT Nr. 38

Grafische Idee und Fotografie: Sarah Illenberger

Montage: Mechthild Fortmann

Recherche: Claudia Füßler

Quellen: FAO, Save Food, BMELV, Tristram Stuart: »Für die Tonne«, WWF, Bundesverband des Deutschen Lebens-mittelhandels, Va-lentin Thurn: »Essen im Eimer« (Film)

Weitere Fotos: Stills-Online, Prisma

Text adaptiert von BAOBAB – Globales Lernen

Während eine Milliarde Menschen hungern, landen in den entwickelten Ländern Lebensmittel, die noch genießbar sind, in großem Maßstab im Abfall. Die Menge an Lebens-mitteln, die in den USA und Europa weggeworfen werden, würde dreimal reichen, um alle Hungernden der Welt zu er-nähren.

100 kg essbare Lebensmittel landen in einem österreichi-schen Durchschnittshaushalt pro Jahr im Müll - das entspricht einem Wert von etwa € 400. Die meisten Verbraucher missver-

stehen auch das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung: Anders als das Verbrauchsdatum etwa auf Fleischprodukten sagt es nichts darüber aus, ob das Lebensmittel noch genießbar ist.

Allerdings ist der Verbraucher nicht der einzige Verschwen-der. So wird viel Obst und Gemüse entsorgt, das zwar einwand-frei und schmackhaft ist, aber dem gängigen Schönheitsideal nicht entspricht. In den Entwicklungsländern ist vor allem die Liefer kette das Problem. Fast die Hälfte aller Lebensmittel kommt nie beim Endverbraucher an.

Essen im Müll

Die Hälfte der Lebensmittel, die bei uns weggeworfen werden, könnten noch gegessen werden

Pro Kopf der Weltbevölkerung erzeugen Bauern täglich 4600 Kilokalorien – 1400 davon erreichen niemals einen Magen

Landwirtschaftliche Produktion

Milch- produkte

Fleisch-produkte

Getreide-produkte

3,5 %

20 %

3,1 %

2 %

0,5 %

5 %

0,7 %

4 %

1,2 %

2 %

5 %

10,5 %

0,5 %

10 %

4 %

2 %

7 %

19 %

11 %

25 %

12,7 %

56 %

23,8 %

43,5 %

Handhabung und Lagerung direkt nach der Ernte

Verarbeitung und Verpackung

Vertrieb (Groß- und Einzelhandel, Supermärkte)

Verbraucher Gesamt

Vom Feld auf den Teller: Wo in Europa die Verluste entstehen

11

115

95

6

Lebensmittel- verschwendung pro Jahr durch die Konsumenten, in Kilogramm pro Kopf

Südliches Afrika

Süd- und Südostasien

USAEuropa

Noch essbar

Tote Kalorien

Obst und Gemüse

Ver schwendung im Haushalt

Durchführung

Lesen der GrafikGemeinsam nähern sich die SchülerInnen schrittweise der Grafik an. Nachdem der Einleitungs­text gelesen und besprochen wurde, wird gemeinsam erarbeitet, dass es sich um vier Teilgra­fiken handelt, die im Grunde eigenständig zu lesen sind. Die SchülerInnen gehen anschließend in Zweiergruppen zusammen und besprechen die Aussagen der einzelnen Grafiken. Um dem Prinzip »vom Leichteren zum Schwereren« zu folgen, wird diese Reihenfolge empfohlen: »Noch essbar«, »Tote Kalorien«, »Verschwendung im Haushalt« und zum Schluss »Vom Feld auf den Teller«.

Zusammenfassen der GrundaussagenNun werden die Grafiken in der Großgruppe besprochen. Dabei gibt es folgende Leitfragen:

 › Was sagt die Grafik aus?  › Jede Grafik ist durch das Bild eines bestimmten Lebensmittels gekennzeichnet. Wofür steht ein Stück dieses Lebensmittels (z. B. eine Scheibe Toast, eine rote Beere)? Dabei soll besonders auf die richtige Verwendung der Einheiten geachtet werden.

 › Ist die Darstellung auf diese Weise attraktiv? Gefällt sie dir? › Gibt das Bild alleine genug Information oder sind die Zahlen in dieser Grafik dringend notwendig? Bei welcher Grafik könnte man die Zahlen weglassen und würde trotzdem noch die Grundaussage verstehen? Bei welcher Grafik ginge das nicht so gut?

Gesamt 45 '

10 '

10 '

FächerMathematik • Geographie/WirtschaftskundeZielgruppe6. – 7. Schulstufe

MaterialienGrafik (1x pro SchülerIn)

Kompetenzen Mathematik InhaltsbereichLesen und Interpretieren von statistischen DarstellungenHandlungsbereichInterpretieren und Argumentieren, Begründen

Kompetenzen Geographie/WirtschaftskundeMethodenkompetenzGrafische Darstellungen auswerten und interpretieren

Komplexe Grafikenverstehen

FächerGeographie/WirtschaftskundeMathematik • Ernährung • ReligionEthik • BiologieZielgruppeab 5. Schulstufe

Vier Methoden › Interpretation der einzelnen

Teilbereiche der Grafik › Berechnung und Reflexion des

eigenen Essensmülls für Mathematik › Ursachen für Nahrungsmittelabfälle

und Lösungsvorschläge › Auswirkungen unseres Wegwerf-

verhaltens auf die Ernährungssitu- ation im Süden

Essen im Müll

k

70 Wissen in Bildern Essen im Müll

5 '

10 '

10 '

Bearbeiten der Grafik »Vom Feld auf den Teller«Diese Grafik ist recht komplex, weil sie viele Prozentzahlen enthält und auf den ersten Blick nicht klar ist, was der Grundwert der Zahlen ist. Am Beispiel der Milchprodukte werden gemein­sam die Zahlen interpretiert.

Beispiel › Der Grundwert ist immer die Menge des erzeugten Produkts, also in diesem Fall die Menge der erzeugten Milchprodukte.

 › Von allen in Europa erzeugten Milchprodukten landen 12,7 % im Müll. Daraus ergibt sich, dass 87,3 % der Milchprodukte gegessen bzw. getrunken werden.

 › 3,5 % der in Europa erzeugten Milchprodukte werden im Zuge der landwirtschaftlichen Produktion zu Abfall.

 › Durch die Handhabung und Lagerung direkt nach der Ernte werden 0,5 % der Milchprodukte zu Abfall.

 › Ein gleich großer Anteil wird im Vertrieb (in den Geschäften) weggeworfen.  › Die VerbraucherInnen werfen 7 % der Milchprodukte in den Müll, das ist doppelt so viel, wie bei der landwirtschaftlichen Produktion zu Abfall wird.

 › Bei der Verarbeitung und Verpackung werden 1,2 % der Milchprodukte zu Abfall. Das sind um 0,7 Prozentpunkte mehr als im Vertrieb.

EinzelarbeitDie SchülerInnen wählen nun eine der drei verbliebenen Produktgruppen aus und beschreiben sie möglichst detailliert. Die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten.

InterpretationAbschließend werden die Ergebnisse miteinander vernetzt und interpretiert. Folgende Fragen helfen bei der Interpretation der Zahlen:

 › Welche Produktgruppe wird am häufigsten weggeworfen und warum? › In welchem Produktionsabschnitt (von der Landwirtschaft bis zum Verbrauch) wird die größte Menge weggeworfen?

 › Nenne einige Lebensmittel, die bei dir zu Hause oft im Müll landen. Wieso werft ihr sie weg?

 › Welche Information gibt dir die Grafik und welche Information gibt sie dir nicht? Kannst du z. B. ablesen, wie viel Tonnen an Milchprodukten weggeworfen werden?

Essen im Müll Wissen in Bildern 71

kDurchführung

Vorbereitung Beobachten und ProtokollierenDie SchülerInnen bekommen die Aufgabe eine Woche lang zu dokumentieren, welche Lebens­mittel zu Hause in den Müll gelangen. Dazu sollen sie das Arbeitsblatt »Unser Lebensmittelmüll« verwenden. Die Menge ist, wenn möglich, abzuwiegen. Die SchülerInnen sollen schon hier darauf hingewiesen werden, dass die Arbeitsblätter anonym abgegeben werden und dann in der Klasse damit weitergearbeitet wird.

Vergleichen der ErgebnisseAm Ende des Beobachtungszeitraumes werden die Arbeitsblätter anonym abgegeben, gemischt und wieder an die SchülerInnen verteilt. Die Ergebnisse werden mit den Klassenko­llegInnen verglichen. Zunächst sollen die SchülerInnen in Gruppen zu vier Personen zusam ­ men gehen, anschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Erkenntnisse in der Großgruppe.

Folgende Fragen sollen beantwortet werden:

 › Welche Produktgruppen werden am häufigsten weggeworfen?  › Aus welchem Grund wurden diese Produkte weggeworfen? › Wie kann man das einschränken?  › Gibt es Haushalte, in denen besonders wenig Essen im Müll landet?  › Werden »Reste­Essen« gekocht (und werden diese von den Jugendlichen gern gegessen)?

Grafisches Darstellen der ErgebnisseUm die Ergebnisse darzustellen, erstellen die TeilnehmerInnen der Untersuchung ein Diagramm am Computer. Bevor die Daten in das Tabellenkalkulationsprogramm eingegeben werden, werden Produktgruppen zusammengefasst, beispielsweise »Obst und Gemüse« oder »Milch­produkte«. Aus dem Diagramm soll erkenntlich sein, welche Produkte und welche Mengen weggeworfen wurden. Des Weiteren soll auf eine korrekte formale Darstellung geachtet werden (Diagrammtitel, Legende etc.). Eine Gruppe besonders schneller SchülerInnen sammelt am Ende die Ergebnisse der Klasse, zählt sie zusammen und wertet sie in einem oder in mehreren Diagrammen aus.

HochrechnungUm ein Gefühl für die Menge der weggeworfenen Lebensmittel zu bekommen, erstellen die SchülerInnen eine Hochrechnung. Ausgehend von ihren Beobachtungen für eine Woche berechnen sie, welche Menge an Lebensmitteln in ihrer Familie in einem Jahr weggeworfen wird. Das Ergebnis wird durch die Anzahl der Familienmitglieder dividiert. Nun können die SchülerInnen für sich vergleichen, ob der Lebensmittelabfall über oder unter dem Landesdurch­schnitt, der in der Grafik genannt wird, liegt. Zum Schluss kann der Mittelwert der Müllmenge der Klasse berechnet und verglichen werden.

Gesamt 40 ' 

10 '

15 '

5 '

FächerMathematik • Geographie/WirtschaftskundeReligion • EthikZielgruppeab 5. Schulstufe

MaterialienGrafik Arbeitsblatt »Unser Lebensmittelmüll« Plakatpapier Computer mit Tabellenkalkulationsprogramm

Kompetenzen Mathematik InhaltsbereichReflektieren der Weg-Werf-LebensweiseHandlungsbereichFühren eines BeobachtungsprotokollsStatistische Darstellung der Daten

Kompetenzen Geographie/Wirtschaftskunde GesellschaftskompetenzEigenes Konsumverhalten kritisch beurteilenUmweltkompetenzZu umweltbezogenem und sozial verant-wortungsvollem persönlichen Handeln führen

Unser Essen im Müll

72 Wissen in Bildern Essen im Müll

10 '

1 Falls die nachfolgende Mystery­

methode durchgeführt wird, muss

diese Frage weggelassen werden.

Zusammenfassung und ReflexionDie Diagramme der zusammengefassten Klassenresultate werden in möglichst großem For mat ausgedruckt und auf ein Flipchartpapier geklebt. Das Plakat soll für den folgenden Abschnitt gut sichtbar an der Tafel hängen.

Die SchülerInnen reflektieren ihr Wegwerfverhalten und beantworten für sich selbst folgende Fragen schriftlich:

 › Welche Produkte landen besonders häufig im Müll und weshalb? › Was haben meine Einkaufsgewohnheiten damit zu tun? Stichwort: frisches Brot bis Betriebsschluss

 › Wird in meiner Familie mehr oder weniger weggeworfen als im Landesdurchschnitt? Welche Gründe könnte das haben?

 › Welche Auswirkungen hat unsere Art mit Lebensmitteln umzugehen für Menschen in anderen Teilen der Welt?1

 › Wer bezahlt die weggeworfenen Lebensmittel? › Wie kann ich dazu beitragen, dass weniger Lebensmittelmüll entsteht?

Essen im Müll Wissen in Bildern 73

Arbeitsblatt

Unser Lebens- mittel müll

* Mindesthaltbarkeitsdatum

Beobachtungszeitraumvon

. .

bis

. .

Familiengröße

Personen

ProduktSpeise

Mengein g oder ml

Grund des Wegwerfensverdorben MHD* andere überschritten Gründe

74 Wissen in Bildern Essen im Müll

kDurchführung Lesen der Grafik und DiskussionDie SchülerInnen erhalten die Grafik und lesen »Vom Feld auf den Teller: Wo in Europa die Verluste entstehen«. Gemeinsam wird diese Teilgrafik besprochen. Achtung: Der Grundwert der Zahlen ist dabei immer die jeweilige Produktgruppe und nicht der Verarbeitungsschritt. Folgende Fragen unterstützen bei der Erarbeitung des Inhaltes:

 › Was wird weggeworfen?  › In welchem Produktionsschritt fallen besonders viele Abfälle an?  › Bei welchen Produktgruppen fallen viele Abfälle an? › Was habe ich gewusst? Was finde ich überraschend?

Gruppenpuzzle zum Wegwerfen von NahrungsmittelnDie Klasse wird in vier Themengruppen (landwirtschaftliche Produktion, Handhabung und Lagerung direkt nach der Ernte/Verarbeitung und Verpackung, Vertrieb sowie Verbrauch) geteilt. Jede Gruppe erhält den Text der Kopiervorlage zu ihrem Bereich, liest diesen und fasst die wichtigsten Gründe, warum Lebensmittel weggeworfen werden, zusammen. Dabei sollte auch auf die Grafik und die einleitende Diskussion Bezug genommen werden. Unklarheiten wer­ den in der Gruppe geklärt und auch eigene Überlegungen der SchülerInnen sollen einfließen. Dann werden neue Gruppen gebildet, die sich aus je einem Mitglied der vorherigen Gruppen zusammensetzen, sodass in jeder neuen Gruppe also mindestens eine Person aus den unter­schiedlichen Themengruppen vertreten ist. Alle präsentieren nun der Reihe nach den anderen die Gründe, die vorher in ihren Ausgangsgruppen erarbeitet wurden. Die Gründe werden gesammelt. Jede/r soll am Schluss eine Liste mit allen Gründen haben.

Lösungen suchen in KleingruppenAnschließend sucht sich jede Gruppe einen Bereich aus, der sie besonders interessiert und überlegt sich Maßnahmen, die getroffen werden könnten, um den Abfall an genießbaren Lebens­ mitteln dort zu verringern. Es sollte auch überlegt werden, wer diese Änderungen durchführen müsste (Handel, PolitikerInnen, KonsumentInnen etc.). Hier sind durchaus kreative Ideen gefragt.Zu den Vorschlägen und dazugehörigen AkteurInnen wird ein Plakat gestaltet, das anschließend der Klasse präsentiert wird.

Abschließend erhalten die SchülerInnen je drei grüne Punkte und dürfen diese zu jenen Ideen kleben, die ihnen am besten gefallen. Die besten Ideen werden prämiert.

Gesamt 45 '

5 '

25 '

15 '

FächerGeographie/WirtschaftskundeErnährung • Religion • Ethik • BiologieZielgruppeab 7. Schulstufe

MaterialienGrafik (1x pro SchülerIn), Kopiervorlage »Wegwerfen von Nahrungsmitteln« Stifte • 3 grüne Punkte pro SchülerIn Plakatpapier

Kompetenzen Geographie/WirtschaftskundeGesellschaftskompetenzEigenes Konsumverhalten kritisch beurteilenUmweltkompetenzZu umweltbezogenem und sozial verant-wortungsvollem Handeln führenMethodenkompetenzGrafik interpretieren und Informationen weitergeben

Wo Verlusteentstehen

Essen im Müll Wissen in Bildern 75

Landwirtschaftliche Produktion Viele Lebensmittel schaffen es gar nicht in den Supermarkt. So werden etwa Obst und Gemüse schon bei der Ernte aussortiert und auf dem Feld liegen gelas­sen. Ist z. B. eine Kartoffel zu klein oder zu groß oder hat sie Dellen und ist verwach­sen, kann sie nicht mehr verkauft werden und bleibt am Acker. Ein Kartoffelbauer erzählt, dass so auf seinem Feld 40 – 50 Prozent der Kartoffeln liegen bleiben.Dass so viel Obst und Gemüse auf den Feldern und Obstplantagen aussortiert wird, hängt vor allem mit Agrarnormen zusammen. Also Richtlinien, die meist nur das Aussehen der Ware betreffen. Vom Handel gefordert, wurden diese früher vor allem von der Politik vorgeschrieben. So wurden Richtlinien gemacht, wie krumm eine Gurke sein darf, wie rot eine Tomate oder wie groß ein Apfel sein muss, um im Supermarkt verkauft werden zu dürfen. Einige dieser Regelungen wurden von der Politik mittlerweile wieder zurückgenommen. Der Handel hält aber weiterhin daran fest. Zum einen, da es logistische Vorteile bringt – denn eine gerade Gurke ist einfacher zu lagern und zu transportieren –, zum anderen weil davon ausgegangen wird, dass KundInnen lieber die normierte Ware kaufen. Dadurch werden von den Bauern und Bäuerinnen immer gleiche, möglichst perfekt aussehende Waren gefordert. So funktioniert aber die Natur nicht und viel Obst und Gemüse schafft es gar nicht in den Supermarkt, sondern wird auf dem Acker liegen gelassen oder in der Plantage entsorgt.

VertriebGroß­ und Einzelhandel, Supermärkte In den Supermärkten finden wir immer volle Regale mit möglichst vielen verschie­denen Produkten. Die Auswahl ist schier grenzenlos. Supermärkte bieten mehr an, als sie verkaufen können und werfen deshalb überschüssige Ware weg – weil Kun­ dInnen es so wollen, so das Argument. Gewisses Obst und Gemüse wird nur einen Tag verkauft, dann wird es entsorgt. Es muss perfekt aussehen, sonst wird es nicht gekauft, so die Begründung. Besonders oft wird auch Brot weggeworfen. Das Brotregal soll bis abends voll sein. Deshalb produzieren Bäcker oftmals 10 – 20 Prozent mehr, als die KundInnen kaufen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ein Teil des Brotes wird hier zumindest noch als Tierfutter weiterverarbeitet. Ein weiteres Problem stellt das Mindesthaltbarkeitsdatum dar. Dieses wird von der Industrie festgelegt und sagt aus, wie lange der Hersteller für gewisse Eigenschaf­ten des Produktes garantiert, und hat nichts mit der Genießbarkeit zu tun. Dennoch werden diese Produkte in den Supermärkten aussortiert und, wenn überhaupt, verbilligt angeboten. Die Mindesthaltbarkeitsdaten werden mit dem Hinweis auf erhöhte Vorsorge immer kürzer festgelegt und so müssen Lebensmittel immer schneller verkauft und verzehrt werden, sonst landen sie im Müll.

Auch in Großmärkten, also dort, wo Supermärkte ihre Waren beziehen, werden Lebensmittel weggeworfen. So werden etwa Meerestiere, die nicht am selben Tag verkauft werden, weggeworfen. Und dies obwohl die Meere immer leerer werden. Auch große Lieferungen von Früchten werden weggeworfen, wenn sich ein paar schlechte darunter befinden. So erzählt ein Händler: »Wenn in der Kiste mal eine Orange mit einem Schimmel­fleck ist, dann vielleicht, aber wenn es zwei oder drei sind, dann nerven wir uns nicht länger damit, entweder wir verkaufen sie ein wenig billiger oder ab damit in die Mülltonne.«2 Dass es sich dabei um acht Tonnen Obst handelt, ist nicht selten. So kommt es immer wieder vor, dass Waren zuerst um die halbe Welt geschickt werden und dann weggeworfen werden, da sie nicht schnell genug verteilt werden.

Kopiervorlage

Wegwerfen von Nahrungs- mittelnQuellen

Kreutzberger, Stefan; Thurn, Valentin

»Die Essensvernichter.

Warum die Hälfte aller Lebensmittel im

Müll landet und wer dafür verantwortlich ist«

Köln, 2011

Schulz, Corina

»Nahrungsmittelproduktion und

­verschwendung«

Agrar Koordination: Hamburg, 2013

©

2 Kreutzberger, Stefan; Thurn, Valentin

»Die Essensvernichter.

Warum die Hälfte aller Lebensmittel im

Müll landet und wer dafür verantwortlich ist«

Köln, 2011, S. 116

76 Wissen in Bildern Essen im Müll

©

Haushalt Lebensmittel sind bei uns billig geworden. Deshalb werden sie in großen Mengen eingekauft. Angebote wie »zahl’ 1 nimm 2« verführen uns dazu, mehr zu kaufen als wir essen. So werden auch immer mehr frische Lebensmittel weggeworfen, weil sie nicht gebraucht werden und falls doch, werden sie einfach nachgekauft. Eine Studie hat ergeben, dass 6 – 12 Prozent des Restmülls der österreichischen Haushal­te original verpackte oder teilweise verbrauchte Lebensmittel sind. Dazu kommen nochmals 3 – 6 Prozent Speisereste. Ein österreichischer Haushalt wirft so im Jahr Lebensmittel im Wert von durchschnittlich 400 Euro weg!Ein Vier­Personen­Haushalt in der Schweiz gibt jährlich rund 2.000 Franken für Lebensmittel aus, die nie auf den Tisch kommen. Rund 30 Prozent aller Nahrungs­mittel landen im Abfall oder enden als Biomasse und Tierfutter.Neben dem Zuviel, das eingekauft wird, ist es auch die falsche Lagerung der Lebensmittel, die dazu führt, dass diese weggeworfen werden.

Ein weiteres Problem stellt das Mindesthaltbarkeitsdatum dar. Dieses wird von der Industrie und nicht von einer Behörde festgelegt und sagt nur wenig über die Genießbarkeit des Lebensmittels aus. Es garantiert lediglich spezielle Eigenschaften des Produktes, wie dass ein Joghurt cremig ist. Lebensmittel können oftmals noch lange nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums gegessen werden. Nicht so beim Verfalls­ oder Verbrauchsdatum. Dieses weist darauf hin, bis wann ein Produkt verbraucht werden muss, um keine Gefahr für die Gesundheit darzustellen. Dies ist bei schnell verderblichen Waren wie rohes Fleisch oder geräuchertem Fisch not­ wendig. Die beiden Angaben werden aber immer wieder verwechselt und so landen noch genießbare Lebensmittel im Müll.

Aber nicht nur »rohe« Lebensmittel werden weggeworfen. Essensreste sind inzwischen die zweitgrößte Kategorie bei Lebensmittelabfällen nach Obst und Gemüse. Vor allem auch in Restaurants wird zuviel zubereitetes Essen weg­geworfen. Es ist gesellschaftlich nicht mehr verpönt Lebensmittel wegzuwerfen.

Handhabung Lagerung nach Ernte / Verarbeitung VerpackungIn diesem Abschnitt der Lebensmittelkette ist der Verlust in Europa relativ gering. Allerdings gilt dies nicht für Produkte, die in Entwicklungsländern produziert wer­ den. Hier gehen rund 40 Prozent der Nahrungsmittel im Bereich Ernte, direkt danach und bei der Verpackung verloren. Hier ist zum einen die fehlende Infrastruk­tur ein Problem. Die Ernte kann oftmals nicht schnell und sicher weitertransportiert werden. Gute Straßen oder geeignete Fahrzeuge, um z. B. Milch­ und Fleischpro­dukte gekühlt zu transportieren, sind oft nicht vorhanden, Kühlketten können nicht eingehalten werden und die Ware verdirbt. Zum anderen fehlt es oft an Möglichkei­ten die Waren gut zu lagern. Feuchtigkeit und Hitze lassen Nahrungsmittel schneller verderben, wenn keine geeigneten Lagermöglichkeiten vorhanden sind oder die Waren nicht haltbar gemacht wurden.

Außerdem fehlen oftmals die Möglichkeiten, die Waren bestmöglich zu verpacken und sie so haltbarer zu machen. So erhalten etwa Verpackungen aus Plastik und Aluminium die Qualität der Lebensmittel über einen längeren Zeitraum. Allerdings sind sowohl Plastik als auch Aluminium nicht unbedenklich für die Umwelt.Auch aufgrund der bestehenden Qualitäts­ und Verpackungsstandards wird beim Verpacken nochmals aussortiert. Ebenso entstehen bei der Verarbeitung von Lebensmitteln »Abfälle«, die dann weggeworfen werden. Waren werden auch beim Transport immer wieder beschädigt und müssen dann aussortiert werden.

Essen im Müll Wissen in Bildern 77

kDurchführung GruppendiskussionFolgendes Zitat wird an die Tafel geschrieben:

»Früher musste man hungrige Menschen statt machen. Heute leben wir im Überfluss und müssen satte Menschen hungrig machen.«1

Gemeinsam werden nun folgende Fragen diskutiert:

 › Was könnte damit gemeint sein? › Wer könnte dieses Zitat gesagt haben? Wer ist »wir«? › Stimme ich dem zu? Warum ja, warum nein.

Mystery2Die SchülerInnen arbeiten in Kleingruppen. Jede Gruppe erhält einen Satz der Mystery­ Karten. Die Karten befinden sich zum Ausdrucken auf der CD­Rom. Die Lehrperson liest den Einleitungs text vor und präsentiert die Leitfrage.

EinleitungstextAnna ist in ihrer Familie fürs Broteinkaufen zuständig. Jeden Abend kauft sie Brot für den nächsten Morgen. Anna kauft auch dann Brot, wenn noch etwas vom Vortag übrig ist. Das alte Brot wird dann weggeworfen, da frisches Brot einfach besser schmeckt und Brot ja nicht so viel kostet. Anna ist der Meinung, dass das Wegwerfen von Brot nichts mit dem Hunger in anderen Ländern zu tun hat. Man kann ja das alte Brot nicht nach Afrika oder sonst wohin schicken, damit die Menschen dort mehr zu essen haben. Dennoch hat Bertrand, ein Krankenpfleger in Kamerun, zu wenig zu essen, weil bei uns so viel Essen im Müll landet.

LeitfrageWarum kann sich Bertrand nicht genug zu essen kaufen, wenn Anna jeden Abend eine große Auswahl frisches Brot will?

Als erstes stellen die SchülerInnen in den Kleingruppen Vermutungen zur Leitfrage an. Was könnte damit gemeint sein? Anschließend versuchen sie mit Hilfe der Kärtchen die Frage zu beantworten. Dazu erstellen sie ein Wirkungsgefüge: Sie ordnen die Kärtchen so an, wie sie ihrer Meinung nach zusammengehören und/oder sich beeinflussen. Es gibt dabei allerdings nicht eine richtige Lösung, sondern es sind verschiedene Möglichkeiten denkbar! Die Antwort auf die Frage soll auch in Worten festgehalten werden.

Wenn alle Gruppen fertig sind, wird von Tisch zu Tisch gegangen und die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten werden vorgestellt, besprochen und verglichen.

Gesamt 85 '

5 '

60 '

1 Das Zitat ist aus dem Film

»Essen im Eimer« und stammt von

einem Supermarktleiter in Frank­

reich, der damit auf die Politik des

Überangebots an Waren in Super­

märkten anspielt und den wirtschaft­

lichen »Zwang« viel zu verkaufen.

2 Methode in Anlehnung an:

Seewer, Martin; Gujer, Marianne

»Mystery »Virtuelles Wasser« am

Beispiel usbekischer Baumwolle«

éducation21: Bern, 2013

Quellen

Kreutzberger, Stefan; Thurn, Valentin

»Die Essensvernichter. Warum die

Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet

und wer dafür verantwortlich ist«

Köln, 2011

FächerGeographie/WirtschaftskundeErnährung • Religion • Ethik • Biologie Zielgruppeab 6. Schulstufe

MaterialienMysterykarten (1x pro Gruppe) auf der CD-Rom

Kompetenzen Geographie/WirtschaftskundeMethodenkompetenzInformationen in Zusammenhang bringenWirtschaftskompetenzVerständnis für grundlegende weltwirt-schaftliche Zusammenhänge anhand von Weg werfen von Nahrungsmitteln und Preisentwicklung

Mystery Brot & Hunger

78 Wissen in Bildern Essen im Müll

15 '

5 '

Lösungsmöglichkeiten entwickelnNachdem die verschiedenen Lösungswege besprochen wurden, sammeln die SchülerInnen in Kleingruppen verschiedene Handlungsmöglichkeiten, wie das Wegwerfen von Brot im Haushalt und in Geschäften verringert werden kann. Die Ideen werden anschließend gesammelt und in der Klasse aufgehängt.

SelbstreflexionAbschließend beantworten die SchülerInnen für sich folgende Fragen:

 › Was war meine Vermutung am Anfang? › Was war meine Lösung? › Was habe ich gelernt? › Was nehme ich für meinen Alltag mit?

Die Mystery­Karten befinden sich zum Ausdrucken auf der CD­Rom.

Während eine Milliarde Menschen hungern, landen in den entwickelten Ländern Lebensmittel, die noch genießbar sind, in großem Maßstab im Abfall. Die Menge an Lebensmit-teln, die in den USA und Europa weggeworfen werden, würde drei-mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Nahrungsmittel sind bei uns sehr billig, deshalb werden sie weg geworfen und haben keinen wirklichen Wert mehr.

Anna ist in ihrer Familie fürs Broteinkaufen zuständig. Sie besorgt jeden Tag frisches Brot.

Anna kauft das Brot immer bei dem Bäcker, der auch am Abend noch volle Auswahl hat.

Durch das Wegwerfen von Brot steigt die Nachfrage nach Weizen.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Brot ist in Kamerun eigentlich erst seit der Kolonialzeit bekannt. Bis heute ist es sehr beliebt und in den Städten sogar Grundnahrungsmittel Nummer eins.

Während eine Milliarde Menschen hungern, landen in den entwickelten Ländern Lebensmittel, die noch genießbar sind, in großem Maßstab im Abfall. Die Menge an Lebensmit-teln, die in den USA und Europa weggeworfen werden, würde drei-mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Nahrungsmittel sind bei uns sehr billig, deshalb werden sie weg geworfen und haben keinen wirklichen Wert mehr.

Anna ist in ihrer Familie für das Broteinkaufen zuständig. Sie besorgt jeden Tag frisches Brot.

Anna kauft das Brot immer bei dem Bäcker, der auch am Abend noch volle Auswahl hat.

Durch das Wegwerfen von Brot steigt die Nachfrage nach Weizen.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Brot ist in Kamerun eigentlich erst seit der Kolonialzeit bekannt. Bis heute ist es sehr beliebt und in den Städten sogar Grundnahrungsmittel Nummer eins.

Während eine Milliarde Menschen hungern, landen in den entwickelten Ländern Lebensmittel, die noch genießbar sind, in großem Maßstab im Abfall. Die Menge an Lebensmit-teln, die in den USA und Europa weggeworfen werden, würde drei-mal reichen, um alle Hungernden der Welt zu ernähren.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Nahrungsmittel sind bei uns sehr billig, deshalb werden sie weg geworfen und haben keinen wirklichen Wert mehr.

Anna ist in ihrer Familie fürs Broteinkaufen zuständig. Sie besorgt jeden Tag frisches Brot.

Anna kauft das Brot immer bei dem Bäcker, der auch am Abend noch volle Auswahl hat.

Durch das Wegwerfen von Brot steigt die Nachfrage nach Weizen.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Brot ist in Kamerun eigentlich erst seit der Kolonialzeit bekannt. Bis heute ist es sehr beliebt und in den Städten sogar Grundnahrungsmittel Nummer eins.

Kopiervorlage Essen im Müll Wissen in Bildern

Kopiervorlage

Mystery-KartenBrot & Hunger

Während eine Milliarde Menschen hungern, landen in den entwickelten Ländern Lebensmittel, die noch genießbar sind, in großem Maßstab im Abfall. Die Menge an Lebens­mitteln, die in den USA und Europa weggeworfen werden, würde dreimal reichen, um alle Hungern­den der Welt zu ernähren.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Nahrungsmittel sind bei uns sehr billig, deshalb werden sie weg geworfen und haben keinen wirklichen Wert mehr.

Anna ist in ihrer Familie fürs Broteinkaufen zuständig. Sie besorgt jeden Tag frisches Brot.

Anna kauft das Brot immer bei dem Bäcker, der auch am Abend noch volle Auswahl hat.

Durch das Wegwerfen von Brot steigt die Nachfrage nach Weizen.

Wenn die Nachfrage steigt und das Angebot relativ gleich bleibt, steigt der Preis für Güter am Weltmarkt.

Brot ist in Kamerun eigentlich erst seit der Kolonialzeit bekannt. Bis heute ist es sehr beliebt und in den Städten sogar Grundnah­rungsmittel Nummer eins.

Wissen in Bildern Essen im Müll Kopiervorlage

Wie in vielen anderen Ländern Afrikas wächst auch in Kamerun aus klimatischen Gründen kein Weizen.

Neben dem Wegwerfen von Nahrungsmitteln haben auch noch andere Faktoren wie Ernteausfälle, der steigende Fleischkonsum, die Verwendung von Lebensmitteln zur Erzeugung von Treibstoffen oder die Spekulationen auf Nah­rungsmittel Einfluss auf den Welt­marktpreis.

Der Weltmarktpreis ist jener Preis, mit dem Waren international gehan­delt werden.

Bertrand kann sich kein Brot mehr leisten. Deshalb geht er mit vielen anderen Leuten auf die Straße.

Viele Länder Afrikas müssen Nahrungsmittel aus dem Ausland kaufen, da im Land nicht genug Grundnahrungsmittel für die Ernäh­rung der Bevölkerung produziert werden bzw. sehr viel für den Export produziert wird wie Bana­nen, Kakao oder Kaffee.

Bertrand ist Krankenpfleger in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Er hat eine Frau und drei Kinder.

Wenn Weizen teurer wird, reicht Bertrands Geld nicht aus, um genü­gend für seine Familie zu kaufen.

Bertrand verdient gerade mal so viel, wie er zum Überleben braucht. Er gibt fast sein ganzes Geld für Nahrungsmittel aus. Am Ende des Monats bleibt nicht viel übrig.

Kopiervorlage Essen im Müll Wissen in Bildern

2008 kam es in Kamerun und vielen anderen Ländern zu so genannten Brotrevolten.

Anfang 2007 bis Mitte 2008 stiegen die Preise für Mais, Soja, Weizen und Speiseöl um ca. 45%.

Brot ist heute fast überall auf der Welt ein wichtiges Grundnahrungs­mittel, auch in Afrika.

ÖsterreichBrot, das zum Ladenschluss nicht verkauft wurde, wird meist weg­geworfen. In Wien wird jeden Tag jene Menge Brot als Retourware vernichtet, mit der ganz Graz ver­sorgt werden könnte.

DeutschlandIn Deutschland werden jährlich 500.000 Tonnen Brot weggewor­fen. So viel, wie es benötigt, um ganz Niedersachsen zu versorgen.

SchweizAllein die zwei Großverteiler Migros und Coop werfen in der Schweiz jährlich etwa 5000 Tonnen Brot­waren weg, fast 14 Tonnen pro Tag.