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vominh
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2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 1 www.dmt.de
8. DMT- Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen
Quantifiziert? Risikoanalyse fr Straentunnel
Dr. Dieter Tetzner
DMT GmbH & Co. KG
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 2 www.dmt.de
Forderungen im Regelwerk
Grobanalyse von Tunnelbrandereignissen
Methodik fr quantitative Risikoanalysen
Modelle
Eingabedaten
Risikobewertung
Schlussfolgerungen
Inhalt
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 3 www.dmt.de
Risikoanalysen nach RABT 2006 [1]
Durchfhrung von Risikoanalysen zur Sicherheitsbewertung bei:
Tunneln mit besonderer Charakteristik ab 400 m Lnge
(Abs. 0.4 und 0.5)
baulichen Anforderungen mit unverhltnismig hohen Kosten (Bestand)
(Abs. 0.5)
Lngsneigung > 3 %
(Abs. 2.2)
Festlegung Bemessungsbrandleistung bei 6.000 Lkw x km / Tag und Rhre
(Abs. 4.2.3)
Festlegung der Lftungsart bei Tunneln zwischen 600 m und 1200 m
(Abs. 4.3.3)
Gefahrguttransport
(Abs. 9)
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 4 www.dmt.de
Parameter, die die Sicherheit beeinflussen [1]
Tunnellnge
Anzahl der Tunnelrhren
Anzahl der Fahrstreifen
Fahrstreifenbreite
Querschnittsgeometrie
Unterirdische Zu- und Abfahrten
Trassierung
Bauart
Richtungs- oder Gegenverkehr
Verkehrsaufkommen (einschlielich der zeitlichen Verteilung)
Gefahr tglicher und saisonaler Staubildung
Zugriffszeit der Einsatzdienste
Anteil des Lkw-Verkehrs
Vorkommen, Anteil und Art des Gefahrgutverkehrs
Merkmale der Zufahrtsstraen
Geschwindigkeitsbezogene Aspekte
Geografische und meteorologische Verhltnisse
Besonderheiten ?
Manahmen nach RABT
Risiko-analyse
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 5 www.dmt.de
Risikoanalysen zum Gefahrguttransport [2]
Verfahren zur Kategorisierung von
Straentunneln gem ADR 2007 auf
Grundlage des Schlussberichtes (Oktober
2009) zum Forschungsvorhaben FE
03.0437/2007/FRB - FE 86.0050/2008
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 6 www.dmt.de
Festlegung des Tiefgangs von Risikoanalysen nach
RABT [3]
Entscheidung ber die Durchfhrung qualitativer bzw. quantitativer Risikoanalysen/
Sicherheitsbewertungen
Auf Basis der Risikokenngren KKollision und KBrand
Tunnel mit besonderer Charakteristik:
K > 1 Quantitative Risikoanalyse
1 > K > 0,7 Qualitative Risikoanalyse
K < 0,7 Keine weiteren Untersuchungen erforderlich
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 7 www.dmt.de
Einflussfaktoren auf die Risikokenngren
KKollision und Kbrand [3]
Risikokenngre KKollision
Betriebsart (Richtungs-/Gegenverkehr)
Tunnellnge
Verkehrsaufkommen
Einfluss von Zu- und Abfahrten
Anteil Schwerverkehr
Stauanteil
Risikokenngre KBrand
Betriebsart (Richtungs-/Gegenverkehr)
Tunnellnge
Verkehrsaufkommen
Einfluss von Zu- und Abfahrten
Anteil Schwerverkehr
Stauanteil
Lngsneigung
Lftungssystem
Abstand der Notausgnge
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Sicherheitsbetrachtung Vorgehensweise [4]
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 9 www.dmt.de
Tunnelbrandereignisse
Fehler-Analyse
Tunnel Jahr Lnge
(m)
Detektion Warnung Notaus-
gnge
Lftung Notfallma-
nagement
Verhalten
Tunnel-
nutzer
Mont
Blanc
1999 11600 o - - - - -
Tauern 1999 6400 o - - o o -
Gotthard 2001 16920 + + + o o -
Gleinalm 2001 8320 + o - + o o
Viamala 2006 760 o - - o o -
+ positivO normal- negativ
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 10 www.dmt.de
Tunnelbrandereignisse
Fehleranalyse
Detektion - teilweise verzgert bzw. unkonkret (Lage des Brandherdes)
Warnung/ Information der Tunnelnutzer - fehlt hufig bzw. erfolgt versptet
Notausgnge
Nicht vorhanden lange Fluchtwege
Unzureichende Kennzeichnung bzw. Wahrnehmung
Lftung unzureichende Entrauchung Sichtbehinderung, Orientierungsverlust
Notfallmanagement
Tunnelsperrung teilweise spt und meist nicht wirkungsvoll
Aktivierung von Sicherheitssystemen teilweise unkoordiniert
Tunnelnutzer
Unterschiedliche Wahrnehmung von Gefahren
Unterschiedliche Reaktion (Zeit, Aktionen)
Unterschiedliche Fluchtgeschwindigkeiten (Alter, Konstitution, ...)
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Auswirkungen hinsichtlich des Personenschutzes
Detektion
Warnung (keine)
Selbstrettung - Reaktion
Selbstrettung - Flucht
Zeit
Kritisches Szenarium
Optimales Szenarium
Detektion
Warnung
Selbstrettung - Reaktion
Selbstrettung - Flucht
Zeit
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 12 www.dmt.de
Quantitative Risikoanalyse [4]
Ereignisbaum-Analyse
Ausgangspunkt ist ein Initialereignis
(Unfall, Brand,...)
Mgliche Folgeereignisse werden
hinsichtlich der Auftretenshufigkeit und
der resultierenden Konsequenzen
ermittelt (Vorwrtslogik)
Folgen werden schrittweise bis zu einem
Endzustand betrachtet
In komplexen Systemen knnen sehr
groe Bume entstehen
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Quantitative Risikoanalyse [4]
Ereignisbaum - Brand
Initialereignis Brand (Hufigkeit: 3 pro 109 Fahrzeug-km)
Ereignisort (Portalbereich, Tunnelinnenstrecke)
Verkehrszustand (flieender Verkehr, Stau)
Wirkung Branddetektion/Brandlftung (Ausfallwahrscheinlichkeit)
Brandleistung (5 / 30 / 50 / 100 MW)
Verteilung Schadensausma (unter Bercksichtigung organisatorischer, technischer
und baulicher Manahmen)
Schadensausmaklasse (Klassifizierung nach Anzahl Todesopfer)
Hufigkeit pro Jahr (Multiplikation der Hufigkeit des Initialereignisses mit den
bedingten Wahrscheinlichkeiten entlang des Weges im Ereignisbaum)
Zahlreiche Vereinfachungen
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Quantitative Risikoanalyse [4]
Ereignisdarstellung
Hufigkeits-Ausma-Diagramm Schadenserwartungswert,
z.B. Tote pro Jahr
Ermittelt durch Integration der Flche im
Hufigkeits-Ausma-Diagramm
Risiko = (Hufigkeit Initialereignis x
bedingte Wahrscheinlichkeit x
Schadensausma)
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 15 www.dmt.de
Quantitative Risikoanalyse [7]
Bayessches Netz
Kombination von Graphentheorie und
Wahrscheinlichkeitstheorie [6]
Gerichteter azyklischer Graph, in dem
die Knoten Zufallsvariablen und die
Pfeile bedingte Abhngigkeiten
zwischen den Variablen beschreiben
Fr Knoten mssen Wahrscheinlich-
keiten definiert bzw. spezifiziert werden
Gemeinsame Wahrscheinlichkeitsver-
teilung aller beteiligten Variablen kann
unter Ausnutzung bekannter bedingter
Unabhngigkeiten kompakt dargestellt
werden
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 16 www.dmt.de
Bayessches Netz
Beispiel [6]
Wetter Mittagessen
Stimmung
Sonne Regen
0,40 0,60
geniebar ungeniebar
0,90 0,10
Gut Schlecht
Sonne, geniebar 0,95 0,05
Sonne, ungeniebar 0,70 0,30
Regen, geniebar 0,75 0,25
Regen, ungeniebar 0,10 0,90
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Bayessches Netz - fr Tunnelunflle und -brnde [7]
O Sichtbare Eingabeparameter
I Logische Zwischenknoten
R Konsequenzen/ Ergebnisse
G Nicht direkt sichtbare
Eingabeparameter
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 18 www.dmt.de
Risikoanalyse
Eingabedaten [4,8]
Allgemeine Brandrate 3 pro 109 Fahrzeug-km [4]
Beginn der Evakuierung und Einleiten der Tunnelsperrung 1 min nach Brandbeginn
Brandverlauf Vollbrand innerhalb 1 min
?
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 19 www.dmt.de
Risikobewertung
Mastbe
Fehler bzw. Unsicherheiten bei den
Eingabedaten gleichen sich ausRA
BT
-Tu
nn
el
Ist-
Tu
nn
el
So
ll-T
un
ne
l
Zustzliche
Manahmen
Grenzrisiko
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 20 www.dmt.de
Risikobewertung Gefahrgut
Mastbe
Stufe 1b Stufe 2a/2b
Fehler bzw. Unsicherheiten bei den Eingabedaten haben direkte Auswirkung auf das
Ergebnis.
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Normierte vs. risikobasierte Sicherheit [9]
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 22 www.dmt.de
Risikobasierte Sicherheit
Konsequenzen
Grenzrisiko !?
Grenzrisiko Gefahrgut bertragbar auf
alle Szenarien ?
Extrapolation der Kurve auf Intervall
1...10 Tote ?
Neuer Mastab ?
RA
BT
-Tu
nn
el
Ist-
/Pla
n-T
un
nel
So
ll-T
un
ne
l
Zustzliche
Manahmen
Vergleichsmastab ?
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 23 www.dmt.de
Risikobewertung
Grenzrisiko [10]
Italien
(pro Jahr)
Deutschland
Schweiz
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 24 www.dmt.de
Schlussfolgerungen
Verbesserung der Datenbasis fr Eingabedaten
Realistische Abbildung der betrachteten Szenarien
Modell soll/muss sowohl den Einfluss der risikoerhhenden Faktoren als auch der
Risikoreduzierung der relevanten Sicherheitsmanahmen bercksichtigen
Ziel und Methodik sollten aufeinander abgestimmt werden
Ein generelles Grenzrisiko sollte festgelegt werden
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 25 www.dmt.de
Ihr Ansprechpartner fr Tunnelsicherheit
Dr.-Ing. Dieter Tetzner
DMT GmbH & Co. KG
Geschftsfeld Gebude Sicherheit
Geschwister-Scholl-Str. 21
04205 Leipzig
Tel. 0341/ 3331-514
Fax 0341/ 3331-420
Mobil 0170/ 45 700 54
E-Mail [email protected]
www.tunnelsicherheit.com
www.dmt.de
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 26 www.dmt.de
1. Richtlinien fr die Ausstattung und den Betrieb von Straentunneln (RABT),
Ausgabe 2006
2. Verfahren zur Kategorisierung von Straentunneln gem ADR 2007,
Schlussbericht zum Forschungsvorhaben FE 03.0437/2007/FRB - FE
86.0050/2008, BASt, Oktober 2009
3. Leitfaden fr Sicherheitsbewertungen von Straentunneln gem (RABT
2006 (Abschnitt 0.5), BMVBS/BASt, 2008
4. Bewertung der Sicherheit von Straentunneln, BASt-Bericht B66, 2006
5. Leitfaden zur Erstellung einer Sicherheitsdokumentation gem RABT 2006.
FE 15.432/2006/EG, BMVBS/BASt, 2009
6. Wikipedia
7. Developement of a best practice methodology for risk assessment in road
tunnels. ASTRA/NPRA, 2011
Literatur
2012 | 8. Fachtagung Sicherheit in Tunnelanlagen | Seite 27 www.dmt.de
8. Neumann/Sistenich: Results of a comparative application of QRA
methodology for road tunnels in Germany. 6th International Conference
Traffic and safety in road tunnels; Hamburg, 2011
9. Heimbecher, F.: Sicherheit bei Straentunneln normenbasierte Sicherheit
versus risikobasierte Sicherheit?. Vortrag Netzwerktreffen Siu-x, November
2011
10.Zulauf, Ch.: Risk evaluation for road tunnels. 6th International Conference
Tunnel safety and ventilation, Graz, 2012
Literatur