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Einführung in die KARTOGRAPHIE Kapitel 9 Thematische Kartographie _________________ Seite 1 von 39 17.12.2008 9 Thematische Kartographie 9.1 Begriffe und Aufgaben der Thematischen Kartographie 9.2 Kartographische Grundlagen für thematische Karten 9.3 Grundprinzipien der Thematischen Kartographie Qualitative und quantitative Merkmale Anforderungen und Planungsvoraussetzungen für thematische Karten Ausgewählte Darstellungs- und Gestaltungsmethoden Methode der Kartogramme und Kartodiagramme 9.4 Kartengestaltung Schraffur und Raster Farbe Layout 9.5 Atlaskartographie 9.5 Verwendete Literatur und Links 9.6 Abbildungsverzeichnis 9.1 Begriffe und Aufgaben der Thematischen Kartographie Witt, W.: Thematische Kartographie. Methoden und Probleme, Tendenzen und Aufgaben. Veröff. der Akad. für Raumforschung und Landesplanung, Abh., Band 49, Gebrüder Jänecke Verlag, 2.Aufl., Hannover, 1970. (Vorwort) Die thematische Kartographie hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine geradezu stürmische Entwicklung genommen. Zugleich stehen wir aber schon wieder am Anfang einer neuen graphischkartographischen Epoche, die durch die elektronische Datenverarbeitung ausgelöst ist. Es ist freilich nicht so, dass durch sie alles Bisherige über den Haufen geworfen wird. Im Gegenteil, wir stehen alle auf den Schultern unserer Vorgänger. Nicht alles, was alt ist, ist nun mit einmal schlecht; nicht alles, was neu ist, ist schon deswegen gut, weil es neu ist. Es ist notwendig zu prüfen, wo wir stehen und in welcher Richtung sich weiterführende Lösungsmöglichkeiten eröffnen. Wenn die Datenverarbeitung in der thematischen Kartographie über das jetzige Stadium hinausführen soll, müssen die Kartographen ein wenig mehr von der Datenverarbeitung und die Programmierer ein wenig mehr von der Kartographie lernen. Beide Seiten müssen ihre Grenzen und ihre methodischen Probleme erkennen und sich dann zu gemeinsamer Arbeit finden. Das Bindeglied zwischen beiden kann nur die mathematische Statistik sein, die

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Einführung in die KARTOGRAPHIE

Kapitel 9 Thematische Kartographie

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9 Thematische Kartographie

9.1 Begriffe und Aufgaben der Thematischen Kartographie

9.2 Kartographische Grundlagen für thematische Karten

9.3 Grundprinzipien der Thematischen Kartographie

Qualitative und quantitative Merkmale

Anforderungen und Planungsvoraussetzungen für thematische Karten

Ausgewählte Darstellungs- und Gestaltungsmethoden

Methode der Kartogramme und Kartodiagramme

9.4 Kartengestaltung Schraffur und Raster

Farbe

Layout

9.5 Atlaskartographie

9.5 Verwendete Literatur und Links

9.6 Abbildungsverzeichnis

9.1 Begriffe und Aufgaben der Thematischen Kartographie

Witt, W.: Thematische Kartographie. Methoden und Probleme, Tendenzen und Aufgaben. Veröff. der Akad. für Raumforschung und Landesplanung, Abh., Band 49, Gebrüder Jänecke Verlag, 2.Aufl., Hannover, 1970. (Vorwort)

Die thematische Kartographie hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine geradezu stürmische Entwicklung genommen. Zugleich stehen wir aber schon wieder am Anfang einer neuen graphischkartographischen Epoche, die durch die elektronische Datenverarbeitung ausgelöst ist. Es ist freilich nicht so, dass durch sie alles Bisherige über den Haufen geworfen wird. Im Gegenteil, wir stehen alle auf den Schultern unserer Vorgänger. Nicht alles, was alt ist, ist nun mit einmal schlecht; nicht alles, was neu ist, ist schon deswegen gut, weil es neu ist. Es ist notwendig zu prüfen, wo wir stehen und in welcher Richtung sich weiterführende Lösungsmöglichkeiten eröffnen. Wenn die Datenverarbeitung in der thematischen Kartographie über das jetzige Stadium hinausführen soll, müssen die Kartographen ein wenig mehr von der Datenverarbeitung und die Programmierer ein wenig mehr von der Kartographie lernen. Beide Seiten müssen ihre Grenzen und ihre methodischen Probleme erkennen und sich dann zu gemeinsamer Arbeit finden. Das Bindeglied zwischen beiden kann nur die mathematische Statistik sein, die

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freilich, wenn sie räumlich relevante Aussagen machen will, erst zu einer räumlich-statistischen Methodenlehre ausgebaut werden muss.

Witt, W.: Thematische Kartographie. Methoden und Probleme, Tendenzen und Aufgaben. Veröff. der Akad. für Raumforschung und Landesplanung, Abh., Band 49, Gebrüder Jänecke Verlag, 2.Aufl., Hannover, 1970. S. 53

”In der thematischen Kartographie gibt es keine allgemeingültigen Gesetze, höchstens könnte man auf Erfahrung basierende Regeln aufstellen und mit Nutzen befolgen. Der Autor einer thematischen Karte ist frei in deren Gestaltung. Er kann selbständig und individuell über den Inhalt seiner Karte entscheiden und über die Form, in der dieser Inhalt, der doch meistens das Ergebnis wissenschaftlicher Forschungsarbeit verschieden hohen Grades ist, überzeugend dargestellt werden soll (K. FRENZEL 1967).

Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10). S. 12-13

Die thematischen Karten enthalten vorwiegend Erscheinungen oder Vorkommnisse nicht topographischer Art, solche aber, die mit der Erdoberfläche in Verbindung stehen. Es handelt sich hierbei stets um Dinge, die eine georäumliche Lage, Verbreitung oder Bewegung besitzen, sowohl um reale Dinge, als auch um Beziehungen, Funktionen, Hypothesen, geistige Vorstellungen, Möglichkeiten, Projekte. Die Scheidung in »topographische« und »thematische« Karten entspringt mehr einem praktischen Gliederungsbedürfnis, als strenger begrifflicher Logik; denn auch die »Topographie« ist ein Thema und auch die thematische Karte enthält in der Regel topographische Elemente. Die Bezeichnung »thematisch« könnte für alle Karten und somit auch für diejenigen topographischen Charakters Anwendung finden. Diese letzteren aber bilden so sehr die räumliche Voraussetzung und Basis für alle andern Karteninhalte, dass es gerechtfertigt erscheint, sie auszuklammern und in einer eigenen großen Gruppe zusammenzufassen. Zwischen topographischen und thematischen Karten lassen sich scharfe Abgrenzungen nicht ziehen. Es gibt Misch- oder Übergangsformen. Solche sind z. B. die Länderkarten für den Autotouristen (Autostraßenkarten), die Stadt-Orientierungspläne, die topographischen Karten mit Eintragungen von Wanderwegen, von Skifahrerrouten u. a. Solche Mischformen werden gelegentlich als »angewandte topographische Karten« bezeichnet (=topographische Karten, in welchen gewisse Inhaltselemente besonders hervorgehoben oder ergänzt sind). Unseres Erachtens aber sollte es Sinn und Zweck jeder Karte sein, »angewendet« zu werden! Folglich eine unnötige Differenzierung. Topographische Karten bilden die Grundlage und Voraussetzung für jede thematische Kartierung. Ohne topographische Kartographie ist die thematische nicht denkbar. Wohl ist die spät entwickelte thematische Karte heute in raschester Entwicklung begriffen; doch vermindert dies die Bedeutung der topographischen Karte keineswegs.

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Bollmann, J., Koch G., et al.: Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin, Spektrum Akademischer Verlag, 2002.

Thematische Kartographie Themakartographie, Teilgebiet bzw. Zweig der Angewandten Kartographie, der sich mit der Bearbeitung und Herstellung thematischer Karten, thematischer Kartenwerke und thematischer Atlanten sowie mit deren Nutzungsmöglichkeiten und -bedingungen befasst. Thematische Karten kommen bereits in der Frühzeit der Kartographie sporadisch vor (nubische Goldminenkarte), doch war die für die Thematische Kartographie notwendige umfassende Datenerfassung in den raumbezogenen Wissenschaften, insbesondere in den Geowissenschaften, meist erst im Laufe des 19. Jhs. möglich. Die für die graphische Gestaltung notwendigen kartographischen Darstellungsmethoden waren zum größten Teil bis etwa 1860 entwickelt und wurden im Verlauf des 20. Jhs. nur verfeinert, ergänzt und systematisiert. Typisch für die Thematische Kartographie ist das enge Zusammenwirken zwischen der jeweiligen Fachwissenschaft bzw. dem Fachbereich und der Kartographie (Kooperation Fachautor - Kartograph, vgl. Kartenredaktion). Die fachgerechte Erfassung der Sachdaten (Geländeaufnahme, Gewinnung thematischer Fernerkundungsdaten, statistische Datengewinnung u. a.) und deren Aufbereitung (Datenmodellierung heute vielfach im Rahmen eines Fachinformationssystems aber auch die thematische Generalisierung) erfolgen i. d. R. in Verantwortung der Fachdisziplin. Je nach Zweckbestimmung und Kartenthema sind die Anwendungsbereiche der thematischen Kartographie sehr breit gefächert und lassen sich heute nur schwer überblicken. Bedeutendste sind (u. a.) die Planungskartographie (Planungs- und Entscheidungsfunktion), die Schulkartographie (Bildungsfunktion), die touristische Kartographie (Freizeit und Erholung), die Seekartographie und die Luftverkehrskartographie (Navigationsfunktion) sowie die Militärkartographie (Landesverteidigung). Diese Zweige sind teils institutionalisiert (vgl. behördliche Kartographie), teils privatkartographisch verankert (vgl. gewerbliche Kartographie).

Hake, G., Grünreich, D., Meng, L.: Kartographie. Berlin - New York, Walter de Gruyter, 2002. S. 463-465

Als thematische Karte gilt jede "Karte, in der Erscheinungen und Sachverhalte zur Erkenntnis ihrer selbst dargestellt sind. Der Kartengrund dient zur allgemeinen Orientierung und/oder zur Einbettung des Themas" (Internationale Kartographische Vereinigung 1973). Inzwischen gibt es kaum eine raumbezogene Disziplin, die sich nicht der thematischen Karte bedient, und bis zu 85% aller herausgegebenen Karten sind heute solche mit thematischem Inhalt (Ormeling 1978). Gruppierung thematischer Karten - Anders als bei topographischen Karten gibt es bei den thematischen Karten mehrere Gruppierungsmöglichkeiten: 1. Gruppierung nach dem Karteninhalt (Kartenthemen, Kartenarten) 2. Gruppierung nach Maßstabsbereichen 3. Gruppierung nach der Entstehung

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Während sich die topographischen Karten relativ leicht in Grund- und Folgekarten einteilen lassen, ist eine entsprechende Zweiteilung bei den thematischen Karten teilweise schwieriger: a) Zu den Grundkarten kann man ohne Vorbehalt alle Karten rechnen, die unmittelbare

Beobachtungen und Messungen (also originär erfasste thematische Informationen) wiedergeben.

b) Die Folgekarten lassen sich am besten als abgeleitete Karten (thematische Sekundärkarten) kennzeichnen: Die thematischen Informationen stammen nicht aus einer unmittelbaren, also originären Erfassung, sondern aus anderen Quellen.

4. Gruppierung nach der Struktur der Kartengraphik (Kartentypen)

Nach den Erscheinungsformen der Kartengraphik ergibt sich eine methodenorientierte Gliederung: So kann man unterscheiden nach Punktkarten, Isolinienkarten, Arealkarten, Signaturenkarten, Diagrammkarten usw.

5. Gruppierung nach Merkmalen der Objekte a) Nach den Arten des Raumbezugs: Diskreta oder Kontinua. b) Nach dem sachlichen (substantiellen, semantischen) Bezug:

- Qualitative Karten geben nur die Objektqualität zu erkennen und beantworten damit die Frage "Was ist wo?". Beispiele dafür sind geologische und politische Karten.

- Quantitative Karten bringen daneben auch Größen, Mengen, Werte usw. des Objekts zum Ausdruck und beantworten damit die Frage "Wieviel ist wo?". Die Angaben sind absolute (z.B. Einwohnerzahlen) oder relative Werte (z.B. Bevölkerungsdichte);

c) Nach dem zeitlichen (temporalen) Bezug ("Wann war was wo und wie?"): - Statische Karten sind das Ergebnis der Bestandsaufnahme zu einem bestimmten

Zeitpunkt. Zu dieser Gruppe der Bestands- oder Zustandskarten gehören die meisten thematischen Karten.

- Dynamische Karten geben entweder die Gesamtveränderungen der Objekte wieder (z. B. Transporte, Vogelflüge) oder die raumzeitlichen Entwicklungen von Objekt-abgrenzungen (z. B. Stadtentwicklung).

6. Gruppierung nach Umfang und Verarbeitungsgrad der Thematik

Hierbei ergeben sich folgende Fälle: a) Analytische Karten sind monothematisch, d. h. sie stellen ein einziges Thema in seiner

räumlich/sachlichen Aufgliederung dar. b) Komplexe Karten (komplexanalytische Karten, Verknüpfungskarten) sind poly-

thematisch, d. h. sie behandeln mehrere Themen, die meist in sachlichem Zusammen-hang stehen, jedoch weiterhin einzeln-erkennbar bleiben.

c) Synthetische Karten ergeben sich als Darstellungen eines Gesamtbildes über das Zusammenwirken mehrerer Themen durch Überarbeitung analytischer Karten, evtl. bis zur Typenbildung (z. B. Karten der Landwirtschaftstypen, in denen betriebliche, bodenkundliche und klimatische Merkmale enthalten sind).

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9.2 Kartographische Grundlagen für thematische Karten

Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10). S. 15

Inhalt, Form und Zuverlässigkeit thematischer Karten hängen ab von der Art und Qualität der Grundlagen, auf die sie sich stützen. Schlechtes Holz ergibt keine guten Pfähle. Die Bereitstellung und kritische Beurteilung der Grundlagen ist Voraussetzung, oft sogar Hauptteil jeglichen thematisch-kartographischen Bemühens. Besonders achte man auf regionale Gleichwertigkeit und auf das Veralten der Quellen. Jede Wissenschaft, auch jede Geowissenschaft besitzt oder sucht ihre eigenen Wege und Methoden zur Gewinnung und Aufarbeitung ihres Stoffes.

Hake, G., Grünreich, D., Meng, L.: Kartographie. Berlin - New York, Walter de Gruyter, 2002. S. 486-487

Topographischer Kartengrund Der topographische Kartengrund (Basiskarte, Grundlagenkarte) der thematischen Darstellung liefert die topographischen Angaben, die erforderlich sind als geometrisches Gerüst zur Festlegung der thematischen Angaben und zum sachlichen Verständnis des Themas. Allgemein gilt für den topographischen Kartengrund, dass seine Darstellung zwar ausreichend lesbar sein muss, aber als quasi "Hintergrundinformation" gegenüber der thematischen Darstellung graphisch zurückzutreten hat. Nach Entstehung und Inhalt kann man zwischen vier Fällen unterscheiden: 1. Der Kartengrund ist eine unveränderte topographische Karte, z. B. der Auflagedruck

einer amtlichen Karte. Die thematische Darstellung wird lediglich eingezeichnet oder eingedruckt. Dieser Fall ist anwendbar bei punktförmigen oder linienhaften Darstellungen geringen Umfangs, z.B. bei Standortkarten (Verwaltungssitze, Jugendherbergen, Industrien), Fundkarten (Hügelgräber), Wanderkarten (Wanderwege, Aussichtspunkte) und Arealkarten (z. B. Bodenkarte 1:5000 als grüner Aufdruck zur Deutschen Grundkarte 1:5000).

2. Der Kartengrund entsteht durch Verändern der topographischen Karte:

a) Durch reproduktionstechnisches Umwandeln ergeben sich Basiskarten in matten Farben oder als einfarbige Schwarz- bzw. Graudrucke; dabei sind auch Maßstabsänderungen, meist Vergrößerungen, möglich.

b) Durch Verzicht auf Farbfolien, deren Inhalt für das Thema unbedeutend ist und stören würde (z. B. Flächenfarbe für Wald bei statistischen Darstellungen) kann das Thema selbst durch kräftige Farbflächen zum Ausdruck kommen.

3. Der Kartengrund entsteht als neuer Entwurf speziell für die thematische Darstellung.

Dies ist in vielen Fällen die beste, aber auch die aufwendigste Lösung. Dabei ist häufig der Inhalt der Grundlage stärker zu generalisieren, als dies bei maßstabsgleichen topographischen Karten der Fall ist.

4. Der Kartengrund entsteht als entzerrte Darstellung von Luftbildern, in kleinen

Maßstäben auch von Satellitenbildern. Dabei lässt sich die Bildwiedergabe noch in ihren

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Helligkeits- und Farbtonwerten verändern sowie mit kartographischen Gestaltungsmitteln ergänzen. Schließlich kann man aus einer solchen Bildkarte mit Hilfe einer Interpretation wieder eine Strichkarte im Sinne von Fall 3 ableiten.

Für thematische Atlanten (z. B. Planungsgrundlagenatlanten) und vergleichbare Kartensätze, die für dasselbe Gebiet bestimmte Themenkreise darstellen, ist es nicht möglich, jede einzelne Karte mit einem speziellen Kartengrund zu versehen. Statt dessen gibt es wenige Grundtypen für jeweils mehrere Themen. Dazu gehören vor allem

- eine Situationskarte mit den wichtigsten Siedlungen, Verkehrswegen und Gewässern (für Darstellungen von Diskreta und Kontinua einschl. räumlicher Veränderungen)

- und eine Verwaltungsgrenzenkarte, meist zur Wiedergabe flächenbezogener, vor-wiegend statistischer Quantitäten.

Arnberger, E.: Thematische Kartographie. Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar), S. 37-40

Die topographische Grundlage, vielfach auch als Grundkarte bezeichnet, stellt für den thematischen Inhalt die geometrische Bezugs- und Orientierungsmöglichkeit dar. Sie ist daher auf diesen Inhalt unter Berücksichtigung der Kausalzusammenhänge abzustimmen. Als Arbeitsgrundlage können allerdings oft auch Zusammendrucke bzw. Graudrucke vorhandener topographischer Karten dienen. Wir werden jedoch sehr bald feststellen, daß ein nicht auf das Darstellungsthema bezogener und entsprechend ausgewählter Inhalt der Grundkarte und eine Generalisierung, die nicht mit dem gewählten Gestaltungsprinzip übereinstimmt, die Lesbarkeit der thematischen Aussage beeinträchtigt und die räumlichen Kausalzusammenhänge verschleiert. Inhaltsdichte, primäre und sekundäre topographische Elemente Die Inhaltsdichte der topographischen Grundlage wird nicht lediglich durch den Maßstab bestimmt, sondern richtet sich in viel höherem Maße nach dem Gestaltungsprinzip und dem thematischen Inhalt. Die orientierende Aussage setzt sich aus primären und sekundären Elementen zusammen: Primäre Bestandteile Sekundäre Bestandteile Gradnetz Geländeformendarstellung Gewässer Bodenbedeckung (insbesondere Wald) Höhendarstellung Fels- und Gletschergebiete Siedlungen Siedlungsraumausgrenzung Verkehrswege Besondere Objekte Verwaltungsgrenzen Namen und Beschriftung

Das Gradnetz dient der horizontalen Lagebestimmung. Da seine aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht zu eng gewählt werden darf, bietet es nur die Möglichkeit einer groben Orientierung. Seine Bedeutung wächst mit kleiner werdendem Maßstab. Das Gradnetz sollte immer nur in sehr dünnen Linien gezeichnet werden, da sonst das Kartenbild zerrissen erscheint. Die Frage, ob es sinnvoll ist, das Gradnetz auch in Kartogramme aufzunehmen, muss zumindest für große Maßstäbe verneint werden.

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Eine für die horizontale Orientierung unter Umständen viel wesentlichere Hilfe bietet das Gewässernetz, welches - außer in ausgesprochenen Trockenräumen - durchschnittlich dichter als das Gradnetz wiedergegeben ist und meist in der Vorstellung des Betrachters eine konkrete Verankerung besitzt. Die Höhendarstellung wurde in den topographischen Grundlagen unserer thematischen Karten bisher leider zu sehr vernachlässigt. Als adäquates Darstellungsmittel kommen Höhenlinien und Höhenpunkte mit Höhenzahlen in Frage. Siedlungen und Verkehrswege sind ebenfalls primäre Elemente der Grundkarte vor allem für kulturgeographische Themen. Nur Karten des rein physischen Bereiches können diese entbehren, ohne an Kausalverständlichkeit einzubüßen. Sie bieten aber auch für diese eine zusätzliche Orientierungshilfe. Verkehrswege werden durch Liniensignaturen zum Ausdruck gebracht; Bei vielen Karten und bei den meisten Kartogrammen, vor allem solchen, welche auf statistischem Quellenmaterial aufbauen, spielen Verwaltungsgrenzen eine besondere Rolle. Sie lassen sich auch noch in kleineren Maßstäben verhältnismäßig gut in das Bild der anderen graphischen Elemente einbauen. Wir können feststellen, dass unter den primär aufzunehmenden Bestandteilen der topographischen Grundlage thematischer Karten linien- und punkthafte Elemente weitaus überwiegen und flächenhafte Aussagen nur selten hinzutreten. Dies ist aber für die Übersichtlichkeit und Tragfähigkeit der Grundkarte von größter Bedeutung! Ganz anders liegen die Verhältnisse bei den sekundär aufzunehmenden topographischen Aussagen. Bei weitem überwiegen die flächenhaften Verbreitungen, die zu erheblichem Teil auch durch graphisch flächenhaft wirkende Elemente ausgedrückt werden müssen. Die Geländeformen werden entweder durch Schraffen oder Schummerung wiedergegeben. Die für viele thematische Inhalte sehr wichtige Waldverbreitung wird durch Flächentönung oder einen visuell gut erkennbaren Punktraster gekennzeichnet. Mit jeder zusätzlichen topographischen Aussage sinkt aber die Belastbarkeit der Kartengrundlage für den thematischen Inhalt. Es ist also sehr wohl zu überlegen, was notwendigerweise aufgenommen werden muss und auch auf welch unnötiges Beiwerk man verzichten kann, um die Übersichtlichkeit des kartographischen Ausdruckes zu gewährleisten. Die Forderung einer Geländedarstellung in thematischen Karten, vor allem wo das Thema im Kausalzusammenhang mit den Oberflächenformen steht, hat besonders auch der deutsche Kartograph F. HÖLZEL (1957) vertreten und sich gleichzeitig für die Schummerung eingesetzt. In der thematischen Kartographie werden oft Aussagen auf die landwirtschaftlich genutzte Fläche bzw. auf den Siedlungsraum bezogen, und es wird daher die Aufnahme von Waldflächen oder zumindest der Waldgrenzen in die Grundkarte gewünscht. Dieser Wunsch bezieht sich auch auf die Verwaltungsgrenzengrundkarten und ist verhältnismäßig leicht zu erfüllen, nur muss die Flächengeneralisierung dem Thema entsprechend vorgenommen werden.

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9.3 Grundprinzipien der kartographische Gestaltung

Arnberger, E.: Thematische Kartographie. Braunschweig, Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar). S. 32-36

Es lassen sich 4 Grundprinzipien unterscheiden: a) das Lageprinzip oder topographische Prinzip, b) das Diagrammprinzip, c) das bildstatistische Prinzip und d) das bildhafte Prinzip.

Wesentliche Kriterien dieser Prinzipien sind das Ausmaß der Lagetreue, die graphische Form der quantitativen Aussage, der Grad der Symbolisierung und schließlich die Ausstattung sowie der Aufbau der jeweils zu verwendenden topographischen Grundlage.

Abb. 1: Die vier Grundprinzipien der kartographischen Gestaltung: a) Lage- oder topographisches Prinzip, b) Diagrammprinzip, c) Bildstatistisches Prinzip, d) Bildhaftes Prinzip.

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Das Lage- oder topographische Prinzip Dieses fordert weitgehende Lagetreue der orts- und flächengebundenen Darstellungsobjekte. Der Mittelpunkt jedes Positionszeichens soll sich mit dem tatsächlichen Standort decken. Die Wahl der Signaturenform ist von dem Bestreben weitgehender Symbolisierung geleitet. Um eine topographisch richtige Gestaltung der Karte zu gewährleisten, muß die Größe der Positionssignaturen auf eine ortsrichtige Eintragung abgestimmt werden; außerdem dürfen diese nicht andere für die thematische Aussage wesentliche Inhalte überdecken oder verdrängen. Die dadurch bedingte geringe Variationsspanne der Signaturengrößen, welche die Objektwerte angeben, läßt allerdings nur eine grobe Wertablesung im Rahmen einer beschränkten Wertstufenzahl zu. Der Vorteil der Lagetreue muß also mit dem Nachteil einer geringeren Ablesegenauigkeit quantitativer Aussagen erkauft werden. Ebenso sind einer untergliederten qualitativen Aussage Schranken gesetzt. Bei der Gestaltung der topographischen Grundlage ist auf eine maßstabentsprechende Generalisierung und außerdem darauf zu achten, dass die Lagebestimmung der thematischen Inhalte nicht nur nach der Horizontalen, sondern - durch Aufnahme entsprechend dichter Höhenangaben bzw. auch durch Aufnahme von Höhenlinien - auch nach der Vertikalen ermöglicht wird. Das topographische oder Lageprinzip fordert einen reicheren Inhalt der topographischen Grundlage als die anderen Prinzipien. Das Diagrammprinzip Einer graphisch-statistischen Methode entspricht das Diagrammprinzip, nach dem vorwiegend Kartogramm- und Kartodiagrammdarstellungen entworfen werden. Dies darf aber nicht als eine abwertende Feststellung betrachtet werden, denn oft verspricht die Verfolgung des Lageprinzips nicht unbedingt auch ein Maximum an Aussagekraft der kartographischen Ausdrucksform. Diagramme vermögen eine bessere und genauere Information über absolute und relative Wertgrößen als Signaturen zu bieten. Der Größenmaßstab zum Ablesen der Objektwerte beschrankt sich nicht mehr auf ein richtiges Abschätzen der Werte und ein rasches Einordnen nach Größenstufen, sondern läßt auch ein genaueres Abmessen im Rahmen einer kontinuierlichen Wertfolge zu. Besonders hervorhebenswert ist die Tatsache, dass Diagramme auch die inneren Beziehungen dargestellter Objektinhalte und ihre Merkmalsaufgliederung besser wiederzugeben vermögen. Ihre Gestaltung unterliegt den Gesetzmäßigkeiten und dem logischen Aufbau der graphischen Darstellung, wie sie die Statistik verwendet. Die Verwendung des Diagrammprinzips eröffnet der Kartographie ein weites Feld neuer Darstellungsmöglichkeiten, das noch lange nicht ausgeschöpft ist. Dies betrifft ortsgebundene, wie strecken- und flächengebundene Darstellungsinhalte. Für sie lassen sich nun nicht nur zeitliche Gegenüberstellungen, sondern ganze Entwicklungen wiedergeben. Die Figuren gestatten nicht nur eine genaue und differenziertere Wertablesung als beim topographischen Prinzip, sondern sie ermöglichen - bei Anwendung einer Konstruktion nach vorgegebenen Wertachsen - auch den Ausdruck mannigfacher quantitativer und qualitativer

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Korrelationen. Das Diagrammprinzip steht daher völlig gleichwertig neben dem topographischen oder Lageprinzip; es ist vorerst immer zu überlegen, nach welchem die gewünschte Aussagekraft einer Darstellung erreicht werden kann. Außerdem kennen wir bei flächenhaften Verbreitungen viele Aussagen, die z. B. nach dem Lageprinzip kartographisch überhaupt nicht umsetzbar sind. Es wäre sinnlos, Weizenanbau nach dem Lageprinzip auszuscheiden, da diese Anbauflächen im Rahmen der Fruchtwechselwirtschaft wechseln; außerdem zwingt meist die statistische Ausweisung sich auf politische Erhebungseinheiten zu beziehen und damit nach dem Diagrammprinzip ein Flächenkartogramm zu gestalten. Die topographische Grundlage verlangt bei Anwendung des Diagrammprinzips eine stärkere Generalisierung. Ihre topographischen Elemente dienen nicht mehr einer exakten Ortsbestimmung, sondern einer hinreichenden Lage- und Richtungsorientierung. Das bildstatistische Prinzip Beim bildstatistischen Prinzip unterscheiden wir mehrere methodische Richtungen, die aber alle ein gemeinsames Merkmal besitzen. Die verwendeten Signaturen stellen selbst noch nicht den darzustellenden Objektwert dar, sondern sind nichts anderes als Werteinheiten auch als Werteinheitensignaturen bezeichnet. Der Objektwert wird jeweils durch Aufsummierung einer entsprechenden Zahl von Signaturen ausgedrückt. Der große Raumbedarf der auf diese Weise entstehenden Mengenbilder führt ebenfalls zu einer Abkehr von der Lage- und Ortstreue. In jenen Fällen, in denen die Werte der wiederzugebenden Objekte sehr unterschiedlich sind, ist der Raumbedarf für darzustellende hohe Quantitaten sehr groß und eine örtliche bzw. arealmäßig richtige Eintragung der Signaturenfelder auch nicht mehr annähernd gegeben. Diese Mengenbildmethode wurde weiterentwickelt ist auch als „Wiener Methode der Bildstatistik“ bekannt -, hat sich von hier aus über einen Großteil der Erde verbreitet und fand Ende der 20er Jahre auch in die Kartographie Eingang. Außer der Wiener Methode verwendet das bildstatistische Prinzip aber auch noch andere Verfahren, so z. B. die ”Kleingeldmethode", die ”Baukastenmethode" u. a. m. Ziel aller dieser Methoden ist die Auszählbarkeit der Objektwerte. Wir erhalten Kartogramme oder Kartodiagramme, für die eine sehr vereinfachte und stark generalisierende topographische Grundlage zu verwenden ist. Das bildhafte Prinzip Dieses Prinzip strebt geringste Abstraktion und maximale Anschaulichkeit an. Die Objekte werden bildhaft, in entsprechender Vereinfachung, als zweidimensionale Aufrisse oder dreidimensional dargestellt. Beim bildhaften Darstellungsprinzip müssen wir zwei methodische Richtungen unterscheiden, nämlich das „individuell bildhaft darstellende Prinzip“, dem überhaupt keine wissenschaftliche Bedeutung zukommt, und das „typisierende bildhafte Prinzip“, welches mit Typenbildern in stark vereinfachter, mitunter sogar schematisierter Form arbeitet und dem eine wissenschaftliche Verwendbarkeit nicht ganz abgesprochen werden kann.

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• Qualitative und quantitative Merkmale

Bollmann, J., Koch G., et al.: Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin, Spektrum Akademischer Verlag, 2002.

Qualitative Merkmale qualitative Darstellung, E qualitative representation, kartographische Darstellung von Merkmalen, Sachverhalten, Erscheinungen ohne Angabe von Größen, Mengen, Werten oder Anteilen. Wiedergegeben wird lediglich ihre Verteilung oder Verbreitung. Qualitative Darstellungen beantworten die Frage: Was ist wo? Die ihnen zugrunde liegenden Daten sind nominalskaliert. Die Qualitäten werden durch die graphischen Variablen Form, Farbe, Muster oder Orientierung ausgedrückt. Positionssignaturen, Linearsignaturen, die Punktmethode, die Flächenmethode sowie Pfeile werden in ihrer elementaren Form eingesetzt. Sämtliche diese Methoden tendieren zur quantitativen Darstellung, sobald sie in Verbindung mit verschiedenen Größen, Linienbreiten, Tonwerten, Farbhelligkeiten benutzt werden, denen in der Legende ausgewiesene Werte entsprechen, z. B. verschieden große punkthafte Ortsignaturen, welche Klassen der Einwohnerzahl ausdrücken. Beispiele qualitativer Darstellungen sind politische Karten und Standortkarten nach der Punktmethode. Auch die als Ergebnis einer Raumgliederung ausgewiesenen Gebietstypen haben qualitativen Charakter. Quantitative Merkmale quantitative Darstellung, E quantitative representation, kartographische Darstellung von Merkmalen, Sachverhalten, Erscheinungen nach ihrer größen-, mengen-, wertmäßigen oder ihrer relativen Ausprägung. Quantitative Darstellungen beantworten die Frage: Wieviel bzw. welche Dichte ist wo? Die dargestellten Daten sind ordinal oder höher skaliert. Als graphische Variablen zur Wiedergabe von Quantitäten eignen sich die Größe und die Helligkeit (Tonwert) der Kartenzeichen. Zu unterscheiden sind Absolutwertdarstellung und Relativwertdarstellung, die häufig in Kombination verwendet werden. Nahezu sämtliche kartographischen Darstellungsmethoden vermögen Quantitäten auszudrücken. Eine Ausnahme bildet die Flächenmethode. Isolinen- und Schichtstufenkarten haben insofern quantitativen Charakter, als sie ein Werterelief wiedergeben. Die Übergänge von der quantitativen zur qualitativen Darstellung sind fließend, wobei letztere in der Regel die Elementarform der jeweiligen Darstellungsmethode verkörpert. Absolutwertdarstellung absolute Darstellung, E absolute representation, Form der zur Wiedergabe intervall- und ratioskalierter Daten geeigneten quantitativen Darstellung, in der Merkmalswerte durch die graphische Variable Größe ausgedrückt werden. Die absolut, d. h. in werteproportionaler Größe dargestellten Kartenzeichen können sich auf Punkte, Linien oder Flächen beziehen (Bezugspunkt, Bezugsfläche). Dementsprechend sind Positionssignaturen, Positionsdiagramme, Punkte (Punktmethode), Bandkartogramme und Kartodiagramme in absoluter Darstellung möglich. Unabhängig von der kartographischen Darstellungsmethode bzw. vom Kartentyp erfordert jede Absolutwertdarstellung die Angabe eines Wertmaßstabs. Die Absolutwertdarstellung wird häufig unmittelbar verknüpft oder als Darstellungsschicht kombiniert mit der Relativwertdarstellung.

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Relativwertdarstellung relative Darstellung, E relative representation, eine Form der quantitativen Darstellung in Karten. Dargestellt werden intervallskalierte Daten in Form von Verhältniswerten. Für die Wiedergabe der relativen Werte verwendet man stets eine Flächenfüllung, meist in der Art von Helldunkelskalen oder bipolaren Skalen. Ist das Bezugsmerkmal die Fläche (Bezugsfläche), z. B. die Fläche von Verwaltungseinheiten, ergibt sich eine Dichtedarstellung nach der Flächenkartogramm-Methode (z. B. Bevölkerungsdichte als Einwohner/km2; Ertrag in dt/ha). Verbreitet werden Relativwerte als Flächenkartogramm dargestellt, die keinen unmittelbaren Bezug zur Fläche aufweisen, z. B. die Bevölkerungsentwicklung. Da hierbei die Kartogrammflächen nicht dem Bezugswert entsprechen, können die eher zufälligen Flächengrößen ungenaue bis falsche Vorstellungen vom Sachverhalt hervorrufen. Diese lassen sich durch Ergänzung des Bezugsmerkmals in Absolutwertdarstellung verringern (z. B. mittels flächenproportionaler Kreise). Günstigere Darstellungslösungen bieten zum Bezugswert (z. B. der Einwohnerzahl) proportionale, geometrische Figuren, deren Flächenfüllung den Relativwert (z. B. die Bevölkerungsentwicklung) ausdrückt oder Quadratrasterkarten.

• Anforderungen und Planungsvoraussetzungen für thematische Karten Witt, W.: Thematische Kartographie. Methoden und Probleme, Tendenzen und Aufgaben. Veröff. der Akad. für Raumforschung und Landesplanung, Abh., Band 49, Gebrüder Jänecke Verlag, 2.Aufl., Hannover, 1970. S. 51

Grundsätze für die Gestaltung und Benutzung thematischer Karten Bei den topographischen Karten ist man gewohnt, an ihre Qualität recht hohe Anforderungen zu stellen. Sie beziehen sich auf die dem Maßstab entsprechende Genauigkeit und inhaltliche Vollständigkeit bei der Darstellung der Erdoberfläche, auf Klarheit, Lesbarkeit und Verständlichkeit, auf die Zweckmäßigkeit und Ausgewogenheit der Darstellung, auf den ästhetischen Gesamteindruck der Karte. Die gleichen Forderungen, denen nicht immer leicht Genüge getan werden kann, gelten auch für die thematischen Karten, allerdings mit gewissen Abwandlungen, die sich aus den Themen, den vielfältigeren Darstellungsformen und den meist recht hohen Kosten des Kartendruckes ergeben. Vorlesungsunterlage zur Thematischen Kartographie Prof. Mayer, UNI-Wien IfGR

Anforderungen und Planungsvoraussetzungen - Möglichst klare Themenvorstellung. Thema der Karte muss eindeutig gestellt und

formuliert werden. - Beschränkung auf die wesentliche Kartenaussage, unmissverständliche Darstellung

des eigentlichen Kartenthemas, keine Nebensächlichkeiten, die geeignet sind, das Hauptthema zu verdecken. Der darzustellende Stoff soll geordnet (klassifiziert), vereinfacht (generalisiert) und gegebenenfalls auf seine Grundform zurückgeführt (typisiert) werden. Keine komplizierten Darstellungen, einfache kartographische Lösungen.

- Thema und gewählter Kartenmaßstab müssen optimal aufeinander abgestimmt werden, Berücksichtigung der notwendigen Mindesttopographie. Der Themeninhalt und die für seine Darstellung zur Verfügung stehende Informationsdichte bedingen

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den Kartenmaßstab. Dem Flächenvergleich dienende thematische Karten setzen flächentreue Projektionen voraus.

- Überlegung, ob die Karte einfarbig oder mehrfarbig gestaltet werden soll. Berücksichtigung der jeweiligen Kosten und der dafür aufzuwendenden Zeit.

- Gesicherte Quellenlage für das Kartenthema, wobei geprüft werden muss, ob die Informationsdichte überhaupt für eine thematische Darstellung ausreichend ist, oder ob es nicht besser wäre, eine Diagrammdarstellung oder eine kartenverwandte Darstellung zu wählen.

- Sorgfältige Wahl der Signaturen. Dabei soll nach Möglichkeit das Hauptthema in den besonders intensiven Signaturenfarben dargestellt werden, während der Farbhintergrund in entsprechend leichteren Farbtönen gewählt werden soll. Für die Signaturenwahl von grundsätzlicher Wichtigkeit ist die Frage, ob einfarbig oder mehrfarbig, da im Falle der einfarbigen Darstellung zusätzliche redaktionelle Überlegungen anzustellen sind (beispielsweise gute Unterscheidbarkeit der gewählten Schwarzweißraster, eindeutige Signaturenunterscheidbarkeit u.a.m.).

- Wahl des Flächenuntergrundes plus Thematik soll ein harmonisches Gesamtbild ergeben.

- Wahl der Signaturen- und Flächenfarben nach den Grundsätzen der Farb-assoziation bzw. Farbpsychologie, so z.B. Wald bzw. Wiesen in entsprechenden Grüntönen, Ackerland in Braun- und Gelbtönen oder beispielsweise eine Grün- bis Blauskala für die kalten Farben und Gelb- bis Rotskala für die warmen Farbtöne usw. Farben und Kartenzeichen sollen sich deutlich voneinander abheben.

- Logisch und einprägsam abgefasste Legende, Wesentliches bzw. Unterschiedliches soll anschaulich hervortreten.

- Klare wissenschaftliche Begriffe in der Karte. - Kurz und treffend formulierter Kartentitel. Bei überlangen Kartentiteln auf

Subtitel ausweichen. - Einwandfreie Quellenangabe. - Überlegung, ob zusätzlich zu der Themenkarte Kartengraphiken zur

Veranschaulichung von dynamischen Vorgängen angefertigt werden sollen. Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 1992. Kap. 30, S. 5

Konzeption, Entwurf und Herstellung einer Karte - Schritte einer Kartenbearbeitung: 1. Vorüberlegungen

- Verwendungszweck - Benutzerkreis - Benutzervorgang

2. Einarbeitung in den Sachverhalt der Karte - Einarbeitung in das Thema der Karte - Einarbeitung in die geographischen Gegebenheiten des darzustellenden Gebiets

3. Zusammentragen des Grundlagenmaterials - Beschaffen - Sichten und Beurteilen - Auswerten

4. Auswahl des Karteninhalts - Aus den gesammelten Erkenntnissen wird der gewünschte Inhalt der Karte abgeleitet:

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- Zusammenstellung aller Inhaltselemente der Karte (ohne Rücksicht auf die kartographische Darstellung)

5. Kartographische Betrachtung des Karteninhalts - Gliederung des Karteninhalts: Festlegen der darzustellenden Arten und Klassen von

Objekten oder Sachverhalten und Abgrenzen von Wahrnehmungsebenen 6. Graphische Gestaltung der Karte

- Konsequenzen für die graphische Darstellung - Wahl des Maßstabs - Zusammenstellung des Karteninhaltes, geordnet nach Darstellungsmitteln - Schriftauswahl - Darstellungsmuster

7. Festlegung des Arbeitsablaufs - Ablaufdiagramm

8. Entwurf der Karte - Layout - Entwurf der Zeichenerklärung - Entwurf der einzelnen Inhaltselemente - Schriftentwurf - Schriftmanuskript - Farbvorlage

9. Herstellung der Kartenoriginale - Herstellung der Signaturen, Linien, Flächen, Texte - Korrekturlesung und Ausführung - Herstellung der Linienelemente

10. Auswertung

• Ausgewählte Darstellungs- und Gestaltungsmethoden Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000. S. 356

Darstellungsmethoden der thematischen Kartographie Für die Herstellung thematischer Karten sind Unterlagen erforderlich, aus denen themenbezogene Daten entnommen werden können. Diese Unterlagen werden auch als Quellenmaterial bezeichnet. Das Quellenmaterial beeinflusst in wesentlichem Maße die inhaltliche Qualität der thematischen Darstellung. Weitere Einflüsse haben die Wahl des Maßstabes und des Kartenformats. Der Maßstab muss so groß gewählt werden, dass die wesentlichen Einzelheiten des Themas noch wiedergegeben werden können. Die grafische Gestaltung der thematischen Karteninhalte lässt sich nach Art der Gestaltungsmittel in folgende Darstellungsmethoden unterscheiden:

- Signaturenmethode, - Methode der qualitativen Flächenfärbung, - Punktmethode, - Isolinienmethode, - Methode der Vektoren und Bewegungslinien, - Methode der Kartogramme und Kartodiagramme, - Methode des Flächenkartogramms.

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Arnberger, E.: Thematische Kartographie. Braunschweig, Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar). S. 17-20

Analytische, komplexanalytische und synthetische Aussagemöglichkeiten; ein- und mehrschichtige Karten und Kartogramme. Die gesamte kartographische Arbeit wird entscheidend durch die Wahl des Aussageweges und den damit verbundenen sehr unterschiedlichen Informationsgehalt und -wert einer Darstellung bestimmt. Die Wahlmöglichkeit reicht von der elementaranalytischen über die komplexanalytische, die kombinierte komplexanalytisch-synthetische bis zur rein synthetischen Aussage. Kartographisch einfach sind die elementaranalytischen und die rein synthetischen Aussagen zu lösen. Alle und deren Aussageformen zwingen zu einer kartographisch mehrschichtigen Bearbeitung, deren Schwierigkeiten mit der Zahl der graphischen Schichten und der Dichte der Aussagen wächst. Als „einschichtig" sind solche Karten und Kartogramme zu bezeichnen, in denen es nur ein Nebeneinanderstehen von Signaturen für flächenhafte und ortsgebundene Aussagen aber keine Überlagerung von Signaturenschichten gibt. Hingegen werden in „mehrschichtigen" Karten und Kartogrammen durch Überlagerung von Signaturenschichten für Areale und Orte qualitativ und quantitativ verschiedene Aussagen geboten, wobei es dem Betrachter überlassen bleibt, in einem Denkprozess die Aussagen der einzelnen Schichten zu summieren. Je vielschichtiger eine Karte ist, desto weniger anschaulich bietet sich dem Betrachter der Karteninhalt. Der Entwurf mehrschichtiger Karten verlangt daher vom Entwerfer eine meisterhafte Beherrschung der kartographischen Ausdrucksmittel und der Kartentechnik. Unter analytischen Karten verstehen wir solche Karten, welche in zergliedernder und merkmalisolierender Form Einzelerscheinungen darstellen. Z.B. Verteilung der Bevölkerung Die komplexanalytische Aussageform stellt in zergliedernder Weise mehrere verschiedene Einzelerscheinungen dar, die entweder Merkmale eines Begriffes sind (homogen) oder überhaupt losgelöst von jedem Zusammenhang völlig unterschiedliche Natur besitzen (heterogen), aber dem Aussagezweck der kartographischen Ausdrucksform dienen.

Komplexanalytische Aussage in mehrschichtiger Darstellung: Bevölkerungsdichte (Tonwertstufen), Berufstätige und Anteile der Industrie und Gewerbe Beschäftigten (Kreissektorendiagramme) und Gemeindesteueraufkommen (Raster)

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Unter synthetischen Karten und Kartogrammen verstehen wir solche, in denen der Signatureninhalt bereits die Zusammenschau von Einzeltatsachen und Erkenntnissen unter Berücksichtigung ihrer ursächlichen Beziehungen und gegenseitigen Verflechtungen zum Ausdruck bringt. Die Einzelelemente, die den vorgenommenen Sachkorrelationen zugrunde lagen, sind der synthetischen Aussage nicht mehr zu entnehmen. Das Kartenbild vermittelt nicht unbedingt objektiv Sachverhalte, sondern Ergebnisse, ...

• Methoden der Kartogramme und Kartodiagramme Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000. S. 664

Herstellen einer thematischen Karte Eine umfangreiche Sondergruppe der thematischen Karten bilden die statistischen Karten, die so genannten Kartogramme. Unter dieser Bezeichnung werden alle Karten zusammengefasst, die im wesentlichen Ergebnisse statistischer Zählungen und Messungen in möglichst georäumlich-kartographischer Einordnung vermitteln. Darstellungen solcher Art finden in statistischen Berichten und Abhandlungen reichlich Verwendung. Sie sind Veranschaulichungshilfen in wissenschaftlichen, technischen, finanz- und handelspolitischen Berichten und Publikationen. Auch Kartographen bedienen sich ihrer. Arnberger, E.: Thematische Kartographie. Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar), S. 93

Gruppenbildung Die verschiedenen Möglichkeiten der Gruppenbildung lassen sich ganz allgemein folgendermaßen zusammenfassen:

- Statistische Gruppenbildung - Mathematische Gruppenbildung - Räumliche Gruppenbildung

Hake, G., Grünreich, D., Meng, L.: Kartographie. Berlin - New York, Walter de Gruyter, 2002. S. 478, 479

Bildung von Wertgruppen (-klassen, -stufen) Hierbei geht es um Entscheidungen über die sachgerechte Anzahl und Abgrenzung der Wertgruppen und die Art der graphischen Wiedergabe. Diese Vorgange sind ihrer Art nach quantitative Generalisierungen von Relativdaten durch Klassifizieren. Die Anzahl der Wertgruppen sollte bei einfarbiger Darstellung höchstens 6 bis 8, bei mehrfarbiger Darstellung mit Kombination von Farbton- und Farbhelligkeitsvariation maximal 10 bis 12 betragen, weil sonst das Unterscheidungsvermögen zwischen benachbarten Stufen, vor allem bei sehr kleinen Bezugsflächen, nicht mehr ausreichend gewährleistet ist. Für die Abgrenzung der Wertstufen sind die folgenden Methoden üblich:

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Die Stufung nach Sinngruppen ist angebracht, wenn zwischen den zu bildenden Gruppen eindeutige und ausgeprägte Merkmalsunterschiede bestehen. So müsste z. B. eine Bevölkerungsdichtekarte von Europa die Ballungsräume, ihre Randzonen und die Agrarbereiche ausreichend differenziert erkennbar machen, während für die dünn besiedelten Gebiete eine einzige Gruppe (0-20 Einw./km²) genügt. Umgekehrt wäre für die bevölkerungsarmen Bereiche Australiens eine weitere Unterteilung dieser Gruppe zweckmäßig. Der Stufung nach Häufigkeitsgruppen (sog. natürlichen Gruppen) liegt die Häufigkeitsverteilung der Ausgangsdaten zugrunde, die sich z. B. aus einem Histogramm ergibt. Die dort auftretenden Minima ergeben die Grenzwerte (Schwellenwerte) zwischen den Wertgruppen. Die Verteilung darf jedoch nicht zu stark von Zufälligkeiten abhängen.

Die Stufung nach mathematischen Regeln bietet sich an, wenn kein Anlass besteht, die Schwellenwerte nach Sinngruppen oder nach der Häufigkeitsverteilung festzulegen. Sie schafft eine leichtere quantitative Vergleichbarkeit der Gruppen und ist besonders günstig für den Einsatz der GDV. Folgende Ansätze sind am bekanntesten:

- Die arithmetische (äquidistante) Reihe geht aus von einer konstanten Intervallbreite aller Wertgruppen. So ergibt sich z. B. bei einer Teilung der Prozentskala von 0 bis 100% in 10 Gruppen eine lntervallbreite von jeweils 10%. Das Verfahren ist vorteilhaft, wenn der Vergleich von Wertstufen vor allem den Differenzen zwischen den Zahlenwerten gilt.

- Die geometrische Reihe beruht auf einem konstanten Zahlenverhältnis zwischen den Mittel- oder Grenzwerten benachbarter Gruppen, z. B. der Reihe 2, 4, 8, 16, 32... (Faktor 2) oder der absteigenden Reihe 100, 50, 25, 12, 6, 3... (Faktor 0,5). Die Methode ist günstig, wenn der Vergleich von Wertstufen vor allem den Verhältnissen zwischen den Zahlenwerten gilt.

- Das Prinzip der Quantilen sorgt dafür, dass alle Wertgruppen in einer gleich großen Anzahl von Bezugsflachen auftreten: Bei 7 Wertgruppen (Septilen) und 91 Bezugsflachen wären daher die Grenzwerte so festzulegen, dass jede Gruppe in 13 Bezugsflächen erscheint. Das Verfahren bietet die größtmögliche graphische Differenzierung.

Die Beschreibung der Wertgruppen durch die Zahlenwerte ihrer unteren und oberen Grenzen muss eindeutig sein, z. B. in der Folge 0 bis 10, > 10 bis 20, >20 bis 30 usw. Das gilt vor allem, wenn nur ganzzahlige Werte darzustellen sind.

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Die graphische Gestaltung spielt vor allem eine Rolle bei der einfarbigen Wiedergabe mittels Helligkeitsstufen. Dabei liegen der Wahl der Tonwertabstände zur bestmöglichen Unterscheidung der Gruppen wahrnehmungspsychologische Überlegungen zugrunde (Morgenstern 1974). Arnberger, E.: Thematische Kartographie. Braunschweig, Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar). S. 15, 16

Das Kartogramm hingegen ist eine zweidimensionale kartographische Ausdrucksform, in welcher auf einer meist sehr vereinfachten topographischen Grundlage flächenhafte Aussagen derart vorgenommen sind, dass sich die kartographische Darstellungsfläche bzw. die rechnerische Bezugsfläche nicht mit dem tatsächlichen Verbreitungsraum deckt und ortsgebundene Aussagen ebenfalls nicht streng lagetreu wiedergegeben sind. Durch den Verzicht auf strenge Lagetreue kann eine reichere Aussagemöglichkeit erzielt werden. Bei den thematischen Ausdrucksformen ist also die Karte gegenüber dem Kartogramm nicht unbedingt als höherwertig zu erachten. Eine spezielle Art des Kartogramms stellen die Kartodiagramme dar. Es sind solche Kartogramme, deren spezielle Inhalte in sachlicher oder zeitlicher Aufgliederung entweder durch Unterteilung oder Aneinanderreihung von Figuren zur Darstellung kommen oder die Genese durch Kurvendiagramme wiedergegeben ist. Wir unterscheiden weiterhin die Flächenkartogramme von den Figurenkartogrammen Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000. S. 361-364

Kartogramme und Kartodiagramme sind grafische Darstellungen von Zahlenwerten (Quantitäten), die zu den Sachverhalten auf der Erdoberfläche in Beziehung stehen. Absolute Angaben veranschaulichen tatsächliche Mengen oder Werte. Relative Angaben zeigen Verhältniswerte, bei denen eine Größe auf eine andere bezogen wird, z.B. Einwohner pro km2. Eine meist sehr einfach gestaltete Basiskarte zeigt den Bezug der dargestellten Sachverhalte zu deren geographischer Lage. Die Kartogramm- und Kartodiagrammfiguren können punkt-, strecken- und flächenbezogene Aussagen veranschaulichen. Wenn ein bestimmter Sachverhalt durch einen einzigen Zahlenwert je Bezugspunkt, Bezugsstrecke oder Bezugsfläche wiedergegeben wird, bezeichnet man diese Darstellung als Kartogramm.

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Erfolgt eine Aufgliederung des Sachverhaltes in Einzelmerkmale, z.B. Gruppierung des Fremdenverkehrs nach Herkunftsländern oder wird eine zeitliche Entwicklung dargestellt, z.B. Anzahl der Übernachtungen in verschiedenen Jahren, spricht man von einem Kartodiagramm.

Die als Gestaltungsmittel verwendeten Figuren sind in ihrer Größe variabel. Dadurch werden Mengenunterschiede veranschaulicht. Die Dimensionen sind – meistens in stetiger Darstellung mit Hilfe eines Größenmaßstabes (gleitende Dimension) – den betreffenden Zahlenwerten angepasst.

- absolute, kontinuierliche Skala - relative, kontinuierliche Skala

Häufig werden auch Werteinheitssignaturen verwendet, z.B. 1 Rechteck = 10 Einheiten

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Für die absolute Wiedergabe der dynamischen Entwicklung eines Objektes oder eines Sachverhaltes: Säulen- und Kurvendiagramme mit Wert- und Zeitskalen

Für die absolute Zahlenwiedergabe von mehreren Objekten oder Erscheinungen: Säulendiagramme und Stabdiagramme

Quadratflächendiagramme und Kreisscheibendiagramme

Zählrahmen- und Kleingeldmethode

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Arnberger, E.: Thematische Kartographie. Braunschweig, Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar). S. 67

Die Kleingeldmethode Die Kleingeldmethode verwendet für eine genauere quantitative Darstellung von ein und derselben Figur - z. B . von der Kreisscheibe - mehrere Größen. Die Zuordnung der Werte erfolgt derart, dass die jeweils größere Figur ein rundes Vielfaches des Wertes der kleineren Figuren zum Ausdruck bringt und durch Zusammensetzen solcher verschieden großer Werteinheitensignaturen - wie bei der Verwendung von Kleingeld - jeder andere Wert gebildet werden kann. Bei ungünstiger Wahl der Signaturengrößen besteht die Gefahr, dass die Mengenbilder kleiner Objektwerte mitunter eine größere Fläche bedecken, als jene für größere Werte. Als Vorteil der Kleingeldmethode ist zu erwähnen, dass sie raumsparender als die ”Wiener Methode der Bildstatistik" ist.

Richtige und falsche Teilung von Werteinheitensignaturen

Die Verwendung von Werteinheitensignaturen nach der Kleingeldmethode

Die Baukastenmethode und andere Mengenbildmethoden Es gibt noch eine Reihe anderer Darstellungsmethoden, welche ebenfalls mit Werteinheitensignaturen arbeiten. So dient z. B . der Würfel als Bauelement für Mengenbilder nach der Baukastenmethode. Da solche Mengenbilder in schiefwinkliger Axonometrie optisch stark verzerrt wirken, zieht man Konstruktionen mit geringer perspektivischer Verkürzung und isometrische Darstellungen in rechtwinkeliger Axonometrie vor.

9.4 Kartengestaltung

Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000. S. 270, 271

Grafisches Gefüge Die Gestaltung einer Karte erfordert die Betrachtung einiger Aspekte des grafischen Gefüges. Abbild der Natur In der Karte (als Abbild der Natur) soll die Darstellung so gewählt sein, dass die Objekte und Erscheinungen von Natur und Kultur (maßstabsbedingt) zweckentsprechend wiedergegeben werden. Die Karte überträgt das Bild der Natur über einen festzulegenden Code in die Vorstellung des Menschen. Erst das gelungene Zusammenspiel verschiedenster punkt-, linien-

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und flächenhafter Signaturen ermöglicht es dem Betrachter, sich ein genaues und richtiges Bild zu machen. So wie die geographischen Objekte in gewissem Zusammenhang stehen, sollen es die in der Karte verwendeten Zeichen auch. Eine rasche Erfassung des Gesamtbildes muss gewährleistet sein; dann erst ist der Weg zu einem ins Detail gehenden Auslesen der Karte frei. Dabei soll die Bildsprache der Karte möglichst selbsterklärend sein. Zweck der Karte Neben gestalterischer Erfahrung muss der Kartograph auch genügend thematischen Sachverstand und genaue Kenntnis über die darzustellenden Inhalte mitbringen. Entscheidend ist der Zweck der Karte. Eine unterschiedliche Zweckbestimmung erfordert jeweils darauf abgestimmte Inhalte und entsprechende Darstellungsmethoden. Die Gestaltungsästhetik jedoch muss in jedem Fall gewahrt bleiben. Eine exakte Vorarbeit ist unerlässlich. Die geographische Ausdehnung, das Blattformat, die Kartenprojektion und der Maßstab müssen festgelegt werden. Der Karteninhalt, die Kartenelemente und der Darstellungsmodus (Zeichenschlüssel) sollten definitiv bestimmt werden. Die (thematische) Aussage muss präzise gefasst sein. Lesbarkeit Die für die Wahrnehmung günstigste Verbindung einzelner Elemente ist die, die eine geschlossene, stabile, logische und einfache Gesamtgestalt ergibt (Prägnanz). Die Anzahl der Darstellungsmethoden soll dabei auf ein Minimum beschränkt bleiben, damit auch komplexe Sachverhalte schnell erfasst werden können. Die zu vermittelnden Informationen dürfen jedoch nicht verfälscht werden. Hinsichtlich der Lesbarkeit einer Karte sind folgende Grundsätze zu beachten:

- Grafische Differenzierung: Die Bandbreite grafischer Gestaltungsmöglichkeiten soll sinnvoll ausgeschöpft werden.

- Grafische Dichte: Der optische Gesamteindruck darf nicht zu schwer ausfallen. - Kontrast/Objekttrennung: Deutliche Unterscheidung von Elementen, Tonwerten und

Farben; Objekte sind freizustellen. - Kontextwahrung: Strukturen und Ordnungen sollen erkennbar sein. - Gewohnheiten/Erwartungen des Kartenlesers sind zu berücksichtigen.

Bewertungsgrundsätze Auch wenn es selbstverständlich klingt, ist bei der Gestaltung der Karte folgendes zu beachten:

- Wichtiges soll erhalten und Unwichtiges fortgelassen werden (maßstabsabhängige Generalisierung);

- Typisches ist zu betonen und Untypisches abzuschwächen; - Gleiches soll gleich sein, Ungleiches ungleich und Gegensätzliches gegensätzlich; - Unsicheres soll unsicher wirken und Unbestimmtes unbestimmt.

Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10). S.27

Zeichnerische Elemente und ihre Effekte Beim technischen Zeichnen und vor allem auch beim Entwerfen thematischer Karten sind Gestaltungsfragen verschiedenster Art zu beachten. Wir denken hiebei vorerst nicht an die kartographischen Ausdrucksformen, die Grundrisse, Signaturen, Diagramme usw., sondern an

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allgemein graphische Dinge. Nicht Sinn oder Bedeutung der Eintragungen stehen in diesem Kapitel zur Diskussion, sondern lediglich die graphischen Grundelemente, ihre Variationen, ihre Kombinationen und ihre Effekte. Ausdruck, Lesbarkeit, Differenzierbarkeit und Schönheit der Karten sind wesentlich bedingt durch die Art und Weise, wie die graphischen Grundelemente gestaltet und zusammengefügt werden. Die graphischen Grundelemente der Karten sind Punkte, Linien, Kleinfiguren, Punkt und Linienanhäufungen oder -scharungen (Schraffuren, Raster usw.), Farb- und Schummertöne, sowie die Beschriftung.

• Schraffur und Raster Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10). S.30-39

Linien- und Punktfelder aller Art, sogenannte Schraffuren und Raster, finden in der Karte reichste Verwendung. Schraffur und Raster werden oft für ein- und dasselbe gehalten. Dies ist indessen nicht richtig. Das Gefüge der Schraffur ist relativ grobmaschig. Man soll es ohne Lupe deutlich erkennen können. Zum Ausdruck der Schraffur gehören Kornart, Korngröße, Strichstärke, Strichrichtung, Strichabstände usw. Selten sind die Strichabstände der Schraffuren kleiner als etwa 0,5 mm. Durch Rasterung aber entstehen im gedruckten Bilde auf photoreprotechnischem Wege äußerst feine, in regelmäßige Gitter eingelagerte Scharen von Punkten oder Linien oder andern figürlichen Elementen. Hierbei drängen sich oft 40 bis 60 oder mehr Linien auf einen Zentimeter. Solche Linien- oder Punktfelder sind meist so fein, dass sie vom unbewaffneten Auge und besonders bei hellen Druckfarben nicht wahrgenommen werden können. Je nach Strichstärke oder Punktgröße entstehen hellere oder dunklere Töne. Einfache Schraffuren Diese unterscheiden sich in Strichstärke (Breite der Striche), Strichdichte (Strichabstände) und Strichrichtung. Diese drei Variabeln werden auf mannigfache Weise kombiniert. Hieraus ergeben sich die folgenden drei grundsätzlich verschiedenen Schraffurskalen:

- Strichabstände in der ganzen Skala konstant. Die Abstufung der Tonstärken entsteht ausschließlich durch Veränderung der Strichstärken. Graphische Wirkung vorzüglich.

- Strichstärke konstant. Die Abstufung der Tonstärken wird erzeugt durch Veränderung der Strichabstände. Graphisch anfechtbar, stilwidrig. Drängt zu ungleichen Betrachtungsdistanzen.

- Strichabstände und Strichstärken konstant. Strichrichtung variabel. Dient der Kennzeichnung von Art- oder Gattungsunterschieden von Dingen gleichen oder ähnlichen Gewichtes.

Fast alle freien (nicht formgebundenen) Schraffuren in Zeichnungen großer Meister der Kunst zeigen die Strichrichtung [...] von links unten schräg nach rechts oben, resp. von rechts oben nach links unten. Sie entspricht der freien Handbewegung beim rechtshändigen Zeichnen. Eine berühmte Ausnahme bestätigt diese Regel: LEONARDO DA VINCI als

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Kapitel 9 Thematische Kartographie

Linkshänder schraffierte von rechts unten nach links oben, resp. von links oben nach rechts unten.

Die horizontale Schraffur eignet sich vor allem für Flächen ruhender Gewässer, für Sumpffelder und allgemein für flache Geländeteile. Vertikalschraffuren wirken oft unangenehm hart. Da hier der Blick des Kartenlesers und die Schraffurstriche gleich gerichtet sind, entsteht leicht der Eindruck von Kolonnen und damit einer nicht geschlossenen Flächenfüllung. Gekreuzte Schraffuren Durch Überlagerung von zwei oder mehr einfachen Schraffurarten bezweckt man eine zusätzliche Verdunkelung der Fläche, doch wirken solche verdichteten Gewebe oft schlecht. Künstler lieben sie nicht, sie erinnern an die Strukturen von Kleiderstoffen. Sie finden sich in den thematischen Karten.

Relativ gut wirken dort die Kombinationen mit einer waagerechten Komponente, am besten aber die Kombination. Spitzwinkliger (schräger) Schnitt der beiden Strichlagen erscheint angenehmer als die rechtwinkligen Kreuzungen. Bei diesen ist die Gitterstruktur zu sehr betont. Skalen mit verschiedenartig gestalteten Schraffuren Durch alle möglichen graphischen Variationen, solche der Strichstärken, Strichabstände, Strichrichtungen, durch Kreuzungen, durch Auflösung der Striche in Punkte usw., lassen sich auch für stufenreiche Schraffurskalen gut differenzierte und hell-dunkel deutlich gestufte Skalen aufbauen. Im Interesse der Unterscheidbarkeit der Stufenglieder drücke der Ästhet unter den Geographen gelegentlich ein Auge zu. Die letzte Stufe, diejenige mit vollen, starken Tönen, sollte möglichst nur für kleine Flächen verwendet werden.

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Regelmäßige Punktfelder Auch hier bestehen ähnliche Unterscheidungsmöglichkeiten durch Änderung der Punktgrößen, der Formen punktartiger Gebilde, der Punktabstände und der Zeilenrichtungen. Schachbrettartige Punktanordnung löst das Feld allzu leicht auf in Zeilen und Kolonnen. Die Schrägmusterung, erweist sich als günstiger, sie erzeugt einen geschlosseneren, ruhigeren Flächeneindruck.

Unregelmäßige Schraffuren, gestreute Punkte oder Kleinfiguren Freie, unregelmäßig gezogene, raue, abgerissene, knitterige oder wellige Schraffuren, sandartige Streuungen von Punkten oder anderer Miniaturgebilde kommen in den Karten oft vor. Sie erscheinen stofflich, naturalistisch, bildhaft. Man bevorzugt sie daher für konkrete Dinge, für Bodenart und Bodenbedeckung, wie z. B. für Sandwüsten, Geröllfelder, Tundren, Steppen, Savannen, Wiesland, Ackerland, Rebberge, Wälder, Sumpffelder und Ähnliches. Die geometrisch geregelten Muster hingegen bleiben besser den abstrakteren Dingen vorbehalten, wie etwa den Sprachgebieten, politischen Arealen usw. Meist geben sie Auskünfte über die betreffenden Flächenstücke als Ganzes, die freie Streuung aber lässt lokale strukturelle und stoffliche Modellierungen zu.

Verwirrende Musterungen. Sündenfälle der Kartographie Nicht selten finden sich in Atlanten und andern wissenschaftlichen Werken Karten mit chaotischen Gefügen von Streifen mit komplizierten, unruhigen Füllungen. Man verlangt oft zu viel von der Karte, man sucht z. B. für jedes Feld Anbaugattung, absolute und relative Produktionsmenge, Betriebsform und anderes kombiniert darzustellen. Man will sieben Fliegen mit einem einzigen Streiche erlegen, schlägt aber dabei die Fensterscheiben ein.

Graphische Beziehung zwischen Mosaikgliederung und Flächenmuster. Weitere Sündenfälle der Kartengraphik Die Figur 1 zeigt ein Mosaik von abgegrenzten Flächenstücken. Die Schraffuren der einzelnen Stücke sind so weitmaschig, dass sie meistenorts nicht als Flächenfüllungen, sondern als Einzellinien in Erscheinung treten. Ihre Zwischenräume sind von ähnlicher Größenordnung wie die Mosaikgliederungen. Solch offene Schraffuren zerstören die

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Mosaikgefüge. Leider finden sich derartige Sündenfälle in thematischen Karten sehr oft. Sie bezeugen mangelndes graphisches Geschick oder aber Bequemlichkeit des Zeichners. Die Figur 2 zeigt eine bessere Lösung. Hier stehen die Abstände der Schraffurlinien in einem angemessenen Verhältnis zu den Mosaikgliederungen.

Auch die Richtungen der Schraffurlinien sind oft nicht unabhängig von den Umrissformen der Mosaikstücke. Dies sei an den folgenden Beispielen dargelegt. Figur 1: Grobmaschige Schraffur parallel zu einer Seite einer rechteckigen Fläche erweist sich als ungeeignet; denn am einen Rechteckrand ist eine Stauchung der Linien meist unvermeidbar. Figur 2: Grobmaschige Schraffur parallel zur Schmalseite eines langen, schmalen Rechteckes (wie z. B. eines Gebäudes) ist ungeeignet; denn es entsteht der unerwünschte Eindruck eines Treppengrundrisses. Figuren 3 und 4: In beiden Fällen werden diese Mängel behoben durch Schraffurlinien schräg zu den Rechteckseiten.

In Siedlungsplänen freilich mit ungleich orientierten Gebäuden können bei Einhaltung paralleler Richtung aller Schraffuren solche Mängel nicht leicht behoben werden. Einige Abhilfe bringen dann nur sehr feinmaschige, rasterartige Schraffuren. Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10). S.70

Flächenbedeckende Signaturen Frei gestreute Punkte und bildhafte Kleinstfiguren werden bevorzugt für reale Dinge der Geländebedeckung. Beispiele sind: Punktstreuung für Wüstensand, für Geröll usw. Bildhafte Kleinstfiguren, wie Grasbüschel, Miniaturbäumchen, Rebstöcke und anderes für Tundren, Wälder, Rebberge. Wasserflächen werden manchmal durch horizontallaufende feine Wellenlinien dargestellt, Packeis durch Blockfiguren. Regelmäßige Punkt- oder Linienscharen, gerasterte Flächen und Volltöne finden überall Verwendung, vorzugsweise aber für abstrakte, im Gelände nicht sichtbare Dinge, wie für Eigentumsgliederungen, politische Gliederungen, bevölkerungskundliche _________________

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und wirtschaftsgeographische Gliederungen, aber auch für Gliederungen der Gesteine, der Böden, des Klimas, der Vegetation usw. Auch solche Darstellungen werden durch den Einsatz mehrerer Farbtöne bereichert und übersichtlicher gestaltet. Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10). S.42-44

Überlagern, Unterbrechen, Isolieren, Hervorheben und Zurückdrängen Der Kartenhersteller sieht sich meist genötigt, eine Überfülle feinster Eintragungen auf engstem Raume unterzubringen. »Der Kunde verlangt's!« - Doch der Kunde erhält dann oft als Ergebnis nicht eine Karte, sondern ein Schlachtfeld voller Strichtrümmer, Signaturensplitter und Buchstabenleichen, alles durcheinander geworfen, alles verschwimmend in ungebändigten Farbfluten. Solches aber ist Vexierbild-Kartographie. Aller Überfüllung zum Trotz soll darnach getrachtet werden, die einzelnen Elemente am Leben zu erhalten, d. h. sie sichtbar und lesbar zu gestalten, Wichtiges hervorzuheben, Unwichtiges zurückzudrängen und den gesamten Inhalt in übersichtlicher Gruppierung darzubieten. Der Entwirrung dienen verschiedene Hilfen. Sie gründen sich zum Teil auf psychologische Beobachtungserfahrungen. In Diagrammkarten zwingt eine gute Lagezuordnung der Figuren oft zu Überschneidungen oder Überlagerungen. Für geometrisch einfache Gebilde, wie für Rechtecke, Dreiecke, Kreise, ist ein Überlagern durchaus zulässig, doch sollen hierbei die in den Abbildungen dargestellten Finessen beachtet werden.

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• Farbe Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 1992. Kap. 27, S. 2-4

Die Farbe in der Karte ist ein wichtiges kartengestaltendes Ausdrucksmittel. Durch eine farbige Differenzierung wird der Karteninhalt gegenüber einer Schwarz-Weiß-Darstellung lesbarer und aussagekräftiger. Bei mehrfarbigen Karten ist somit der Karteninhalt einfacher zu gliedern und zu unterscheiden . Das Umsetzen der Farbentheorie in die Praxis erfolgt durch Farbordnungen bzw. -systeme. In einer Farbtafel werden aus der Kombination von zwei oder drei Grundfarben nach einem Rasterschlüssel Abstufungen mit verschiedenen Raste-Flächendeckungsgraden dargestellt. Bei der Farbwahl sollte eine sinnvolle Beziehung zum dargestellten Gegenstand beachtet werden. Die Anschaulichkeit einer Darstellung wird durch Farbe gesteigert. Dies trifft in besonderem Maße für die Naturfarben (Gewässerblau, Waldgrün) wie für die Farbskalen und -kontraste zu, mit denen Tendenzen (z.B. Zu- und Abnahme der Bevölkerungsdichte) oder Empfindungen (z.B. Temperaturunterschiede) ausgedrückt werden sollen. Gebräuchliche Farben in topographischen und geographischen Karten sind z.B.:

- Blau für Gewässer - Grün für Wald und andere Objekte der Bodenbewachsung - Braun für Reliefdarstellung - Rot für Straßenfüllungen

In thematischen Karten haben diese Farben andere Bedeutungen, z.B. Blau für niedrige Temperaturwerte und Kältegebiete sowie Verteilung und Dichte der Niederschläge, Rot für Trockenheit und Wärmegebiete (Klimakarten) . Durch unterschiedliche Farben und deren Tonwertvariationen können sowohl Qualitätsunter-schiede (z.B. Gewässergüte, Bodengüte, Baumschäden u.a.) sowie Quantitätsunterschiede (z.B. Höhenunterschiede, Bevölkerungsdichte, Temperaturunterschiede, Niederschlagsmenge u.a.) zum Ausdruck gebracht werden. Die Farben üben eine starke psychologische Anziehungskraft aus. Durch die Verwendung von Farben wird die Bedeutung der Mitteilung betont und eine bessere Speicherung der Information im Gedächtnis gesichert. Vorlesungsunterlage zur Thematischen Kartographie Prof. Mayer, UNI-Wien IfGR

nach Eduard Imhof Farbe ist ein Sinneseindruck, der sich ergibt aus einem physikalischen Vorgang (Farbreiz durch elektromagnetische Schwingung in Form des Lichtes und einem physiologischen Vorgang (Farbempfindung am Ende des Weges Auge-Gehirn). Farbwahrnehmung entsteht durch das Wechselspiel von Reflexion und Absorption des Lichtes auf Objekte.

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Harmonie der Farben Eine Farbe ist an und für sich weder schön noch hässlich. Sie steht immer in Verbindung mit ihrem zugehörigen Gegenstand und im Zusammenspiel mit ihrer Umgebung. Erst die Komposition als Ganzes entscheidet über gut und schlecht eines graphischen Blattes.

- einfach, klar, gut gegliedert - Wichtiges oder Außergewöhnliches soll hervortreten - Allgemeines und Unwichtiges soll leise mitklingen, lautes Schreien beeindruckt

niemand - Ruhe, Kraft in der Mäßigung ergeben erst die ausdrucksstarke Melodie.

naturähnliche und symbolische Farben

- farbige Naturähnlichkeit - Annäherung an Oberflächenfarben/-beschaffenheit - Assoziationsfarben (Fels, Wüste, Vegetationsfarben, Wasser, Eis ...) - Symbolische Farben (warm: rot, orange, gelb - kalt: blau, grün) - Intensives, reiches, Gedrängtes, Dichtes = intensive Töne - Mageres, Leeres, Schwaches = schwache mit weiß oder hellgrau gemischte Töne

- Gelb: fröhlich, Licht, Hass, Frühling, Optimismus - Rot: Leben, Blut, Feuer, Leidenschaft, Aufregung - Blau: Kälte, Depression, Wahrheit, Reinheit, Tiefe - Grün: Natur, Neid, Eifersucht, ignorant, besiegt - Violett: Trauer, Würde, Reichtum, Feminismus - Weiß: Reinheit, Vertrauen, Krankheit - Schwarz: Geheimnis, Stärke, Trauer - Grau: leise, kontrolliert, kultiviert

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Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000. S. 259

Farbkontraste Die Beziehungen zwischen den Farben nennt man Farbkontraste. Beim Arbeiten mit Farben kann viel über ihre Eigenschaften, ihre Wirkung und ihr Zusammenspiel gelernt werden. Ein warmer Farbton kann durch einen Farbton in der Nachbarschaft plötzlich kalt werden. Harmonische Kompositionen können durch ein zusätzliches Farbelement schnell umkippen. Man unterscheidet [unter anderem] folgende Arten von Farbkontrasten: Komplementärkontrast Die Farben, die sich im Farbkreis gegenüberstehen, nennt man komplementär. Jede Farbe verlangt ihre Komplementärfarbe, mit der zusammen sie im Gleichgewicht stehen und sich sogar zu höchster Leuchtkraft steigern kann.

Simultankontrast Er tritt dort auf, wo eine kräftige Farbe ohne ihre Komplementärfarbe steht (das Auge erzeugt sie dann nämlich), wodurch sich ihr Farbton optisch verändert.

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ualitätskontrast Er beruht auf de pfen Farben.

die Intensität, ie Strahlkraft d t Gelb ein viel größeres optisches Gewicht ls Violett. Die lb, Orange, Rot, Grün, Blau und Violett.

alt-Warm-Kontrast nsatzpaar Rot-Orange und Blau-Grün.

Qm Gegensatz von leuchtenden und stum

Quantitätskontrast Er entsteht bei Gegenüberstellung unterschiedlich großer Farbflächen. Hier istd er Farben von Bedeutung, z.B. ha

Reihenfolge lautet: Gea

KDie größte Kontrastwirkung hat das Gege

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• Layout Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000. S. 272, 273

Äußere Kartengestaltung Eine Karte, die ja nicht nur das Kartenfeld, sondern den Titel, den Maßstab, die

aßstabsleiste, die Legende und eventuell weitere Elemente enthält, muss eine gute tung aufweisen.

er gut miteinander kommunizieren. lle Elemente sollen in geeigneter Größe auf dem Blatt erscheinen und sorgfältig angeordnet

m soll erhalten bleiben.

einer Karte: Kartenrahmen),

- Maßstab und Maßstabsleiste, ng (Legende).

r, Logo, Ausgabejahr, Druckerei, dlage(n),

- Titelblatt, assrose o.ä..

fisch soll der Titel einerseits ins Auge fallen, aber uch mit den anderen Komponenten der Karte harmonisieren. Die Schriften innerhalb einer

mmt sein.

leiste. Es ist darauf zu achten, dass sich bei unterschiedlicher Entwurfs- und usgabegröße der Karte auch die Maßstabszahl ändert; die Maßstabsleiste wird proportional

kaliert.

MGesamtgestal Grundsätze Die Wahrung der bekannten gestalterischen Grundsätze, vor allem die Übersichtlichkeit und logische Komposition der Bestandteile erst machen eine Karte lesbar und brauchbar; alle ihre Komponenten sind zum Verständnis nötig und sollten dahAwerden. Auch genügend Weißrau Hauptkomponenten

- Karte (Kartenbild, Kartennetz,- Kartentitel,

- Zeichenerkläru Weitere Bestandteile:

- Autor, Herstelle- Kartengrun- Nebenkarte(n),

- Komp Kartentitel Der Titel dient dem Einstieg in das inhaltliche Auslesen der Karte. In ihm sollen das dargestellte geographische Gebiet und die Thematik exakt und knapp formuliert sein. Gelingt dies nicht, sind Untertitel erforderlich. GraaKarte sollen aufeinander abgesti Maßstab und Maßstabsleiste Der Maßstab der Karte soll dem darzustellenden geographischen Gebiet, dem Kartenzweck und der Thematik entsprechen. Er soll weder eine Genauigkeit vortäuschen, die inhaltlich oder grafisch nicht wiedergegeben werden kann, noch soll er zu klein sein, sodass die Informationen grob und sogar unbrauchbar werden. Man vermeide eine zu wuchtige MaßstabsAs

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, ist von dem zur Verfügung stehenden Platz, dem alz und der Gesamtgestaltung abhängig.

Zeichenerklärung (Legende) Die Ausformulierung der Zeichenerklärung geschieht gleich zu Anfang des Kartenentwurfs. In der Zeichenerklärung ist das Programm für die entstehende Karte enthalten. Sie muss sich inhaltlich mit der Karte decken. Es muss festgelegt sein, ob die Legende alle Kartenelemente erklären soll oder ob gewisse Vorkenntnisse beim Leser vorausgesetzt werden können. Die Legende muss klar, knapp, übersichtlich sein und ein schnelles Auslesen der Karte gewährleisten. Umfangreiche Legenden müssen sachlich und grafisch gegliedert sein. Die Legende soll eine ähnliche grafische Dichte wie die Karte aufweisen. Das Wort Zeichenerklärung oder Legende ist meist überflüssig. Ob die Legende innerhalb oder außerhalb des Kartenfeldes platziert wirdF

Titelblatt Dem Titelblatt kommt eine bedeutende Werbefunktion zu. Wie auch bei Buch und

uchumschlag sollte sich das Titelblatt gestalterisch an die zugehörige Karte anlehnen. B Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10). S.246

Was für Auskünfte sollen Kartenränder und Leerflächen enthalten? Die Randstreifen der Rahmenkarten, resp. die leeren Außenfelder der Inselkarten sollen in der Regel folgende Angaben enthalten:

1. Kartentitel, eventuell auch Untertitel.

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ntierung, und nur, wenn die Nordrichtung nicht aus dem Kartennetz

).

h. ht« (Rechtsschutz).

uch die en, die Nachführungsdaten und eventuell eine

Zuverlässigkeitsskizze.

2. Maßstabsbezeichnung, oft zusätzlich auch einen sog. Maßstabsbalken. 3. Eine graphische »Windrose«, jedoch nur bei abnormaler, nicht nach Norden

gerichteter Orieersichtlich ist.

4. Eine Legende (Zeichen- oder Signaturenerklärung5. Namen des Autors oder der Autoren der Karte. 6. Graphische und reprotechnische Hersteller, Herstellerfirma. 7. Herausgeber oder Verleger. Oft sind Hersteller und Herausgeber identisc8. In manchen Fällen die Aufschrift des sog. »Copyrig9. Jahr der Herstellung oder Herausgabe der Karte. 10. In manchen Fällen, und soweit es der meist beschränkte Raum zulässt, a

nötigsten Quellenangab

Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000. S. 665

Inhalt und Gestaltung Bevor Sie mit der Herstellung der thematischen Karte beginnen, müssen Sie auf die folgenden

Werte dar, z.B. in Stabdiagrammen oder in

ergabe des von Ihnen für die Ausgabe zu benutzenden Druckers

chriftgröße Schriftfarbe wähle ich für die Überschrift, Bezirksnamen, Legende usw.?

Fragen eine Antwort finden: - Wo stehen Titel, Legende, Maßstabsleiste, Impressum? - In welcher Form stelle ich die statistischen

Sektoren gegliederten Kreisdiagrammen? - Welchen Platz beanspruchen die einzelnen Diagramme? - Welche Farbgebung wähle ich für die Diagramme und Dichteflächen? Hier müssen

Sie die Farbwiedberücksichtigen.

- Wie stelle ich die Grenzen der Stadt und der Verwaltungsbezirke dar? - Welche Schriftart, Schriftlage, S

Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 1992. Kap. 26, S. 2-5

Zeichenerklärung Unter einer Zeichenerklärung ist die Zusammenstellung und Erläuterung der im Kartenbild verwendeten Darstellungsmittel zu verstehen. Statt Zeichenerklärung wird häufig auch der Begriff Legende verwendet. Die Legende umfasst aber zusätzlich zur Zeichenerklärung weitere Informationen wie z.B. numerischer Maßstab, graphischer Maßstab, Quellenvermerk,

erausgeber, Copyrightvermerk.

phischen Darstellung zu erläutern und damit eine eindeutige terpretation zu ermöglichen.

H Mit der Verwendung abstrahierter Zeichen ist die Notwendigkeit verbunden, das Kartenbild für den Benutzer in seiner graIn

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en Signaturen und ihre Erklärungen immer so am besten, wenn

egliedert sein.

en in vertikalen Gruppen angeordnet sein. te Begriff oder Wert immer an erster

hrift soll graphisch ausgewogen sein. ar

sind.

Der Kartenbenutzer muss die verwendeten Signaturen schnell mit der entsprechenden Bedeutung identifizieren können. Daher müssangeordnet werden, dass sie leicht auffindbar sind. Gewährleistet wird dies folgende Forderungen berücksichtigt werden:

- Die Signaturen sollen inhaltlich nach Sachgruppen g- Sie sollen leicht überschaubare Gruppen bilden. - Sie soll- Innerhalb der Sachgruppen steht der wichtigs

Stelle. - Die Sc- Die Farbkästchen müssen so groß sein, dass die Farben im Kartenbild identifizierb

- Bei quantitativen Angaben muss beim Signaturenschlüssel die Werteinheit stehen.

Witt, W.: Thematische Kartographie. Methoden und Probleme, Tendenzen und Aufgaben. Veröff. der Akad. für Raumforschung und Landesplanung, Abh., Band 49, Gebrüder Jänecke Verlag, 2.Aufl., Hannover, 1970. S. 367

Legenden bei flächenproportionalen Kreisdarstellungen werden ausgewählte Kreisgrößen auf einer horizontalen Linie nebeneinander aufgereiht (Beispiel 1), so ist der optische Ver-gleich mit den Kreisen der Karte möglich; beim Beispiel 2 liegen die Mittelpunkte der Halbkreise auf einer Linie; man wird Halbkreise nur anwenden, wenn auch in der Karte Halbkreise gebraucht werden. Beispiel 3 und 4 bezwecken eine Raumersparnis. Im Beispiel 5 ist nur die Länge der Kreisradien angegeben; die Legends ist wenig anschaulich und will zum

bmessen der Radien hinführen; die gebrochenen Parabeln ergeben sich aus den verschiedenen Größenordnungen der Werte (Hunderte, Tausende, Zehntausende).

A

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9.5 Atlaskartographie

Hake, G., Grünreich, D., Meng, L.: Kartographie. Berlin - New York, Walter de Gruyter, 2002. S. 29

Als Atlas gilt die systematische, meist buchförmig gebundene Sammlung von Karten ausgewählter Maßstäbe und Themen für ein bestimmtes Gebiet (z. B. Weltatlas, Nationalatlas), zur Darstellung eines besonderen Themas (z. B. Klimaatlas, Seuchenatlas) oder typischer topographischer Erscheinungen (z. B. topographischer Atlas, Luftbildatlas).

Hake, G., Grünreich, D., Meng, L.: Kartographie. Berlin - New York, Walter de Gruyter, 2002. S. 509, 510

Begriffe und Aufgaben der Atlanten Atlanten sind systematische Sammlungen topographischer und/oder thematischer Karten ausgewählter Maßstäbe für ein bestimmtes Gebiet und eine bestimmte Zielsetzung. Atlaskarten bilden daher inhaltlich keine neue Kartengruppe; sie unterscheiden sich jedoch von Einzelkarten durch den mit der jeweiligen Atlaskonzeption verbundenen Zwang hinsichtlich Inhalt, Abgrenzung, Format, Maßstab und Graphik. Ein Atlas ist auch keine einfache Kartensammlung. Durch konsistentes Strukturieren der Einzelkarten verfügt ein Atlas über eine intuitive Kognitionsfunktion und einen für den Vergleich zwischen Einzelkarten notwendigen Leitfaden. Die Reihenfolge der Karten im Atlas spielt dabei eine wichtige Rolle. Von der Aufbaustruktur her wird der Benutzer allmählich in den Atlas ein-geführt, vorab mit vertrauter Topographie, sodass das Fremde durch die Verbindung mit dem Bekannten konkret eingeordnet werden kann (Ormeling in Mayer / Kriz 1996). Die Gestaltung eines Atlasses erfordert besonders umfangreiche und diffizile redaktionelle Arbeiten. Die Aufgabe von Atlanten lässt sich in sehr allgemeiner Weise als Präsentation raum-zeitlicher Informationen über einen bestimmten Bereich beschreiben, nach der Zweckbestimmung oft inhaltlich eingeschränkt und damit auf einen bestimmten Benutzerkreis bezogen. Danach lassen sich Atlanten inhaltlich wie folgt gliedern:

- Nach dem geographischen Bereich in Weltraum-, Erd- (Welt-), National- und Regional- sowie Stadt-Atlanten;

- nach dem Objektbereich in topographische Atlanten, Fachatlanten (einzelne Fachthemen oder Themengruppen) und Bildatlanten;

- nach Zweck und Benutzergruppe in Schul-, Planungs-, Auto-, Heimat-atlanten usw.

Daneben führt das äußere Erscheinungsbild zu folgenden Gliederungen:

- Nach Umfang und Format in Taschen-, Lexikon- und Handatlas; als Hausatlas gilt gewöhnlich ein Erdatlas mittlerer Größe, der vorwiegend allgemeine, weniger detaillierte Informationen liefert (oft als Kartenauswahl aus einem Handatlas und dazu Bild- und Textteil);

- nach der Art der Zusammenfügung der Karten in Atlanten in gebundener Form als Ordner in Ring- oder Schraubheftung sowie in Mappenform mit loser

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Ablage der Karten; digitale Atlaskarten sind entweder in einer hierarchischen Baumstruktur oder einer Netzwerkstruktur organisiert, darüber hinaus lassen sie sich auch durch Hyperlinks miteinander beliebig verbinden;

- nach der Art der Informationsspeicherung in klassische Atlanten mit gedruckten Karten oder Bildern, in taktile Atlanten sowie Atlanten auf Video Wänden oder auf Datenträgern (z. B. CD-ROM, Internet-Servern).

Schließlich last sich zur Herausgabe von Atlanten folgendes feststellen:

- Herausgeber von Atlanten sind Verwaltungen, wissenschaftliche Einrichtungen, rationale und internationale Organisationen, Verlage sowie Institutionen der gewerblichen Kartographie.

- Atlanten kommen vorwiegend komplett heraus. Umfangreiche wissenschaftli-che Atlanten sowie National- und Regionalatlanten erscheinen jedoch häufig auch in Teillieferungen.

Neuere Atlanten lassen in ihrer Gestaltung zunehmend die Tendenz zu einer möglichst anschaulichen Präsentation erkennen. Damit soll ein größerer Kreis von Interessenten gewonnen und zugleich die Marktchance verbessert werden. Das damit verbundene didaktische Konzept führt zu einer stärkeren Verknüpfung der Karten mit kartenverwandten Darstellungen einerseits und mit multimedialen Gestaltungsformen andererseits. So z. B. ist es bei Atlanten auf Datenträgern möglich,

- bewegte Karten (Animationen) wiederzugeben, - bei bestimmten Karten in der Darstellung zwischen Optionen (z. B. über die

Wahl von Bezugsflächen) zu wählen, - eigene Ausdrucksformen zu gestalten, - Funktionen zur Auswertung und Exploration zu entwickeln, - eigene Daten in

bestimmte Karten zu integrieren, - externe Datenquellen im Internet durch Hyperlinks einzubringen.

Bollmann, J., Koch G., et al.: Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin, Spektrum Akademischer Verlag, 2002.

Atlas, eine ziel- und zweckorientierte, systematische Folge (Sammlung) von Karten in Buchform oder als lose Folge von Einzelkarten (Loseblattatlas) oder als Datei für die elektronische Präsentation am Bildschirm. Jeder Atlas hat neben einem systematischen auch einen regionalen Aspekt. Gliederung, Aufbau und regionale Aufteilung sind wichtige Aspekte, um eine komplexe räumliche Wirklichkeit ganz oder in Teilen übersichtlich, zugleich aber auch signifikant und repräsentativ darzustellen. Dazu bietet der Atlas als umfassendes Informationssystem statische Präsentationen wie Karte, Text, Tabelle, Bild und Graphik sowie computerunterstützt dynamische Elemente wie Sprache, Ton, Animation und Video. In den letzten Jahrzehnten werden immer neue Bezeichnungen mit dem Grundwort Atlas geprägt: Autoatlas, Skiatlas, Satellitenbildatlas, Computeratlas u. a. Die Gliederung der Atlanten zum Zwecke der Zuordnung zu Atlaskategorien definiert die Stellung jedes einzelnen Atlas im Rahmen der Gesamtmasse und fördert dadurch die klare

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Ziel- und Zwecksetzung der Atlasherstellung. Nach formalen und sachlichen Merkmalen lassen sich unterscheiden:

1. nach Medienart und Präsentationsform: Papieratlas, Transparentatlas, Taktiler Atlas, Elektronischer Atlas, Virtueller Atlas, Multimedialer Atlas,

2. nach Format und Umfang: Riesenatlas, Handatlas, Buchatlas, Taschenatlas und Miniatlas,

3. nach nutzerorientierter Zweckbestimmung: Allgemeinbildende Atlanten (Nachschlageatlas, Lexikonatlas), Schulatlas, Planungsatlas, Fachatlas (Geologischer Atlas, Hydrologischer Atlas, Klimaatlas, Florenatlas u. a.), Atlanten individueller und gruppenspezifischer Nachfragebedürfnisse (Reiseatlas, Autoatlas, Wanderatlas, Skiatlas, Schlemmeratlas u. a.),

4. nach Darstellungsgebiet: Weltatlas (bzw. Erdatlas), Großraumatlas, Länderatlas (Nationalatlas), Regionalatlas (Gebiets- oder Heimatatlas), Stadtatlas, Ortskernatlas, aber auch Weltraumatlas, Himmelsatlas, Mondatlas u. a. und

5. nach thematischem Inhalt: komplexer thematischer Atlas (Universalatlas, Umweltatlas, Geschichtsatlas) und Atlanten zu speziellen Sachverhalten (Orographischer Atlas, Meeresatlas, Klimaatlas, Bevölkerungsatlas, Verwaltungsatlas, u. a.). Eine Sonderstellung nehmen die Bildatlanten ein.

9.6 Verwendete Literatur und Links

Arnberger, E.: Thematische Kartographie – Mit einer Kurzeinführung über Automation in der thematischen Kartographie. Braunschweig, Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar)

Arnberger, E., Kretschmer, I.: Wesen und Aufgaben der Kartographie – Topographische Karten (Aufnahme; Entwurf Topographischer und Geographischer Karten; Kartenwerke) Teil II/Abbildungen und Index . Wien, Franz Deuticke, 1975 (= Die Kartographie und ihre Randgebiete – Enzyklopädie, Band I)

Bollmann, J., Koch G., et al.: Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin, Spektrum Akademischer Verlag, 2002.

Hake, G., Grünreich, D., Meng, L.: Kartographie. Berlin - New York, Walter de Gruyter, 2002.

Imhof, E.: Thematische Kartographie. Berlin – New York, Walter de Gruyter, 1972 (=Lehrbuch der Allgemeinen Geographie, Band 10)

Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 1992.

Kommission Aus- und Weiterbildung, DGfK: Ausbildungsleitfaden Kartograph/Kartographin. Herausgeber: Kommission Arbeitskreis Aus- und Weiterbildung, Deutsche Gesellschaft für Kartographie e.V., 2000.

Vorlesungsunterlage zur Thematischen Kartographie Prof. Mayer, UNI-Wien IfGR

Page 39: 9 Thematische Kartographie - univie.ac.at · Einführung in die KARTOGRAPHIE Kapitel 9 Thematische Kartographie _____ Seite 2 von 39 17.12.2008 . freilich, wenn sie räumlich relevante

Einführung in die KARTOGRAPHIE

Kapitel 9 Thematische Kartographie

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Witt, W., Lexikon der Kartographie. Wien, Franz Deuticke, 1979 (= Die Kartographie und ihre Randgebiete – Enzyklopädie, Band B)

Witt, W., Thematische Kartographie. Methoden und Probleme, Tendenzen und Aufgaben. Veröff. der Akad. für Raumforschung und Landesplanung, Abh., Band 49, Gebrüder Jänecke Verlag, 2.Aufl., Hannover, 1970.

9.7 Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Die vier Grundprinzipien der kartographischen Gestaltung

aus Arnberger, E.: Thematische Kartographie – Mit einer Kurzeinführung über Automation in der thematischen Kartographie. Braunschweig, Georg Westermann Verlag, 1977 (= Das Geographische Seminar). S. 33