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ALPARC. 1999. Infoblatt Alpines Netzwerk - Dossier Grosse Beutegreifer Wolf, Luchs und Braunbär. [7], 1-16. Keywords: 7SI/8AT/8CH/8FR/8IT/Alps/Brown bear/Canis lupus/chamois/conservation/ distribution/history/lynx/Lynx lynx/Malme/Rupicapra rupicapra/status/Ursus arctos/wolf Abstract: Content: Summary of the conference from 22-23 April 1999 in Belluno; The return of the Brown bear in northeastern Italy; Bears in Austria; The wolf in the Alps; The wolf in France; INTERREG II 1994-99; The lynx in the Alps; Map of the distribution of large carnivores in the Alps; Large carnivores in Slovenia - Brown bear, wolf and lynx; LIFE Projects; "Large Carnivore Initiative for Europe" (LCIE); Return of the wolf in the Piemont: attidude of local inhabitants; Chamois: common obversation protocol; and others. Notes: Also available in French and Italian

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ALPARC. 1999. Infoblatt Alpines Netzwerk - Dossier Grosse Beutegreifer Wolf, Luchs und Braunbär. [7], 1-16.

Keywords: 7SI/8AT/8CH/8FR/8IT/Alps/Brown bear/Canis lupus/chamois/conservation/ distribution/history/lynx/Lynx lynx/Malme/Rupicapra rupicapra/status/Ursus arctos/wolf

Abstract: Content: Summary of the conference from 22-23 April 1999 in Belluno; The return of the Brown bear in northeastern Italy; Bears in Austria; The wolf in the Alps; The wolf in France; INTERREG II 1994-99; The lynx in the Alps; Map of the distribution of large carnivores in the Alps; Large carnivores in Slovenia - Brown bear, wolf and lynx; LIFE Projects; "Large Carnivore Initiative for Europe" (LCIE); Return of the wolf in the Piemont: attidude of local inhabitants; Chamois: common obversation protocol; and others.

Notes: Also available in French and Italian

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- 1 -Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 -

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NNNNEEEETTTTZZZZWWWWEEEERRRRKKKK

EEEE DDDD IIII TTTT OOOO RRRR IIII AAAA LLLLIn den Jahren 1999 und 2000 hat die Schweiz den Vorsitz der Alpenkonferenz und desStändigen Ausschusses inne. Ökologisch, aber auch ökonomisch und sozial sind dieAlpen ein sensibler Raum. Zahlreiche Probleme (Bedrohung der Artenvielfalt, alpen-querender Verkehr, Massentourismus, Einkommensdisparitäten, Abwanderung) rufennach einem verantwortlichen und solidarischen Umgang. Die Schweiz setzt sichdeshalb engagiert dafür ein, dass der Prozess der Alpenkonvention wirksam und effi-zient weitergeführt wird.

Mit der Schweiz im Frühjahr und mit Italien im Herbst 1999 haben alleVertragsparteien die Alpenkonvention ratifiziert. Die Unterzeichnung der Protokolleist weit fortgeschritten. Damit rückt die Phase der Umsetzung in den Vordergrund. DerVorsitz hat deshalb die Arbeiten des Ständigen Ausschusses unter das Motto „Von derRatifikation zur Umsetzung“ gestellt.

Nach den Vorstellungen der Schweizer Delegation soll sich die Umsetzung nachgemeinsamen Leitsätzen abwickeln. Sie hat deshalb ein Papier ausgearbeitet, das solcheLeitsätze zur Diskussion stellt. Mit ihrer Hilfe soll ein harmonisiertes und koordi-niertes Vorgehen der Vertragsparteien im Dienste einer wirksamen und effizientenUmsetzung angestrebt werden. Dazu einige Beispiele.

* Die Umsetzung der Alpenkonvention und ihrer Protokolle folgt den Grundsätzen dernachhaltigen Entwicklung. Ökologische, ökonomische und soziale Anliegen werdengleichermassen berücksichtigt.

* Die Umsetzung erfolgt auf der Grundlage des Subsidiaritätsprinzips (Umsetzung vonderjenigen Ebene, die aufgrund ihrer Kompetenzen und Problemnähe für die Wahrungder sozio-ökonomischen Anliegen der im Alpenraum lebenden Bevölkerung am bestengeeignet ist).

* Die Schaffung neuer Strukturen oder deren alpenweit einheitliche Ausgestaltung istnur dann sinnvoll, wenn dazu ein ausgewiesener Bedarf besteht. Die Umsetzung stütztsich nach Möglichkeit auf bestehende Strukturen und vorhandene Ressourcen. DasKnow-how der parastaatlichen bzw. privaten Organisationen ist zu nutzen.

* Bei der Umsetzung wird das Schwergewicht auf konkrete Projekte gelegt.

* Vertragsparteien und Gremien der Alpenkonvention verstärken ihre Bemühungenzur Bildung formeller und informeller Netzwerke. Sie verbessern die Koordination mitanderen Tätigkeiten auf internationaler Ebene.

Bei der Umsetzung kommt den parastaatlichen bzw. privaten Organisationen und dengrenzüberschreitenden Netzwerken eine besondere Bedeutung zu. Dies gilt insbeson-dere auch für das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete, dessen Arbeitsgemeinschaft sichzum Ziel gesetzt hat, die Zusammenarbeit im Bereich des Naturschutzes und der nach-haltigen Entwicklung der alpinen Regionen zu verstärken.

Zusammenarbeit, Koordination grosser Projekte sowie Informations-, Wissens- undMethodenaustausch sind ganz im Sinne der Alpenkonvention. Kontakte zwischen denSchutzgebietsverwaltern, den im Gelände tätigen Personen sowie den Vertreterinnenund Vertretern der verschiedenen Partnerorganisationen ermöglichen eine effizientealpenweite Zusammenarbeit und erlauben, aktuelle Fragestellungen im Bereich desAlpenschutzes und der nachhaltigen Entwicklung gemeinsam anzugehen.

Das Thema, das im vorliegenden Bulletin behandelt wird, zeigt in besonderem Masseauf, wie wichtig die Öffnung der Schutzgebiete zu ihrem Umfeld, das heisst zu ihrerBevölkerung und zu den benachbarten inländischen und ausländischen Gebieten, ist.Die Schutzgebiete sind hier seit einigen Jahren aktiv und leisten einen wichtigen Beitragzum internationalen Alpenschutz, der keine politischen Grenzen kennen darf.

Arthur MohrVorsitzender des Ständigen Ausschusses der Alpenkonferenz

Arthur MohrVorsitzender

des StändigenAusschusses

der Alpenkonferenz

I N H A L T S A N G A B EN°7 / Dezember 99

EditorialArthur Mohr (CH)

Dossier Grosse Beutegreifer

VorwortHeinrich Haller (CH)EinführungAllgemeine Zusammenfassung der Konferenz in BellunoDie Rückehr des Bären in Ostitalien - A. Mustoni & M. Apollonio (I)Bäriges Österreich - B. Schön (A)Der Wolf in den Alpen - L. Slotta-Bachmayr (A)Der Wolf in Frankreich - J J. Lafitte (F)INTERREG II 1994 - 99 - G. Boscolo (I)Der Luchs in den Alpen - A. Jobin (CH) & P. Molinari (I)Die Grossen Beutegreifer in Slowenien - M. Berginc & J. Vidic (SI)LIFE ProjekteLarge Carnivore Initiative for Europe - W. Pratesi (GB)Die Rückkehr des Wolfes im Piemont - G. Boscolo (I)Bärenanwalt, was ist das ? - B. Gutleb (A)Auf den Spuren des Bären - S. Mayr (I)Bibliographie

Netzwerk Aktiväten :

Kolloquium Steinbock - L. Slotta-Bachmayr (A)Gemse: gemeinsames BeobachtungsprotokollDie Alpenflora, ein Anliegen des Netzwerks - D. Richard (F)Workshop «Habitat» in LiechtensteinLuftbilder und NATURA 2000 - H. Franz (D)Almwirtschaft: Naturpark Vercors Zweites Treffen der Europäischen Bergschutzgebiete in NorwegenVierter Workshop «Greifvögel» in den Hohen TauernSchon 3 Jahre Partnerschaft!Treffen des nationalen französischen Lenkungsausschusses Projekt Forschung und ParkeArbeitsgruppe AlpensprachenAufbruch einer der Gründer des Netzwerks Alpiner Schutzgebiete Wer hat Erfahrung auf dem Gebiet «Naturnahe Skigebiete»? - A. Rougier (F)PhotobankEin Logo für das NetzwerkNeue Zusammenarbeit: Vercors / Hohe Tauern - J P. Renoud (F)Herkunftsbestimmung Steinbock - B. Thomas (F)Nachbarschaftsabkommen Gran Paradiso - La Vanoise - S. Camanni (I)Interessierte bitte melden!Forschungsprogramm in Vorbereitung - G. Mussnig (A)Via ferrate - Giorgio Bernardi (I)Ausbildung und Austausch von Rangern - H. Beguin (F)Treffen zwischen La Vanoise und Berchtesgaden - S. Morel (F)

Aktuelles :

Neues Besucherzentrum für den Naturpark Mont Avic - M. Bocca (I)Beitrag «Freizeit und Erholung im Karwendel - naturverträglich» - S. Kluth (D)Zentrum für die Berufe der Landschaftsgestaltung - J P. Renoud (F)Veranstaltugen 2000Nützliche Addressen : Die Homepages der alpinen SchutzgebieteForum auf der Homepage des Alpinen NetzwerksVeröffentlichungen

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Deutschland Österreich Frankreich Italien Slowenien SchweizDatum

Luchs des Verschwindens(lynx lynx) Erstmals wieder Projekt, welches in den 1977 1974 1979 1973 1970

aufgetreten 90-er Jahren scheiterteAktueller Bestand 0

Datum ? Letztes 1937 1904Bär des Verschwindens Jahrhundert Stamm Niemals(ursus arctus) Erstmals wieder Abgebrochenes Bevölkerung verschwunden —

aufgetreten - 1972 Wiedereinbürgerungsprojekt

Aktueller Bestand 0 Zwischen 20 und 0 < 5 ? 025 Exemplare

Datum ? ? 30-er Jahre Niemals ganz Nicht Anfang des Wolf des Verschwindens verschwunden verschwunden Jahrhunderts(canis lupus) Erstmals wieder — ? Rückkehr 1992 — — 0

aufgetretenAktueller Bestand 0 ? 30 - 40 Exemplare 400 bis 500 Exemplare 30 bis 50 Exemplare 2

N.B : Von Bedeutung ist, dass diese Zahlen nur die Alpenregionen der verschiedenen Länder betreffen. (1 - nach Urs Breitenmoser)

Die grossen säugenden Beutegreifer (Bär, Wolf,Luchs) gab es immer im Alpenraum. Man stösstbeispielsweise auf zahlreiche Referenzen in derOrtsnamenskunde wie zum Beispiel «Bärenfalle»oder «Wolfsschlucht»…Alle Ängste der Menschen wurden auf diese Tiereübertragen, welche die Konsequenzen zu erleidenhatten. Am Ende des 19. Jahrhunderts, Anfangdes 20. Jahrhunderts, waren der Wolf, der Bärund der Luchs praktisch ganz aus demAlpenbogen verschwunden. Die Präzision und dieVerbreitung der Gewehre, Vergiftungen und spe-zielle Abschussprämien trugen in erheblichenMasse zum Rückgang dieser Tiere bei..Im 20. Jahrhundert änderten sich dieMentalitäten, welche sich mehr auf die Natur undihren Schutz ausrichteten. Somit kann eineVeränderung im Verhalten dem Bär, Luchs undWolf gegenüber festgestellt werden, die mehr undmehr für die vom Menschen unberührte Naturund biologische Vielfalt symbolisieren. Dies spie-gelt sich heute in Europa wie auch auf nationalerEbene durch die Schutzmassnahmen in Hinblickauf diese drei betroffenen Beutegreifer wieder. DieKonvention von Bern (1979) schützt diese grossenBeutegreifer. Die FFH-Richtlinie von 1992 legt im

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Die Rückkehr der grossen Beutegreifer

Wolf, Luchs und Braunbär haben in denAlpen wieder Fuss gefasst. Die Rückkehr istaber noch längst nicht gesichert. Die grossenDrei leben naturgegeben in geringerBestandsdichte und brauchen somit ausge-dehnte Areale, einen Grossteil der Alpen, umüberlebensfähige Bestände aufbauen zu kön-nen.

Zwei Voraussetzungen müssen erfüllt sein,damit diese Arten wieder definitiv Teil unsererFauna werden können: Es braucht geeignetenLebensraum und gesellschaftliche Akzeptanz.Die erste Bedingung ist in den Alpen erfüllt.Sie sind mit rund 200´000 km2 hinreichendgross und beherbergen nach wie vor ziemlichnaturnahe Lebensräume, die von Ausnahmen

abgesehen doch noch recht gut miteinander inVerbindung stehen. Für den Wolf dürfen dieLebensbedingungen in den Alpen angesichtsder hohen Schalenwildbestände und der extre-men Anpassungsfähigkeit der Art als idealbezeichnet werden. Für den Luchs sind dieLebensverhältnisse in weiten Alpenteilen alsgut zu beurteilen, für den Braunbären zumin-dest als hinreichend.

Das von Kritikern oft ins Feld geführteArgument, bei uns hätten grosse Beutegreiferkeinen Platz mehr, trifft somit in keiner Weisezu. Die Zukunft der grossen Drei entscheidetsich vielmehr in unseren Köpfen: Wir müssendie Rückkehr von Wolf, Luchs und Braunbärwollen oder zumindest dulden. Und esbraucht geeignete Vorkehrungen wie dieSchadensverhütung und –vergütung sowie

Massnahmen zum Verbund zivilisatorisch zer-gliederter Lebensräume, dies zum Vorteil dergesamten Natur.

Die Rückkehr der grossen Beutegreifer erweistsich als gesellschaftlicher Prüfstein für unserenUmgang mit der Natur. Wie wollen wir denErhalt der Grosswildfauna in anderenKontinenten fordern, wenn wir bei uns dazunicht bereit sind ? Das Wiederauftreten vonWolf, Luchs und Braunbär in den Alpen darfals Zeichen des noch ziemlich weitgehendenIntaktseins der Alpennatur gedeutet werden.Wir sollten darauf stolz sein undEntwicklungen unterstützen, welche die Alpennoch paradiesischer werden lassen!

Heinrich HallerDirektor Schweizerischer Nationalpark (CH)

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Einführung

Regelmässige Anwesenheit von rund 150 Exemplaren (1)

zwischen 1910 und 1930

Einige Anhaltspunkte für die drei Arten (Luchs, Bär und Wolf) innerhalb der Alpen

Allgemeine Zusammenfassung der Konferenz vom 22. und 23. April 1999 in BellunoDie internationale Problematik der Rückkehr der großen Beutegreiferbetrifft alle Schutzgebiete der Alpen. Zwei Aspekte erschienen denManagern sehr wichtig: eine genaue Kenntnisnahme der Verteilung derTierart, die Lage in den verschiedenen Alpenregionen und dieSensibilisierung der breiten Bevölkerung gegenüber der Anwesenheit die-ser Beutegreifer.

Allerdings ist für eine genauere Information, zur momentanen Kenntnisder Anwesenheit, der Verteilung sowie der Entwicklung von Wolf-,Luchs- und Bärpopulationen, eine größere Investition, für grenzenüber-schreitende Studien, von Seiten der Forscher und der Berufstätigen vorOrt (Jagdvereine, örtliche Bevölkerung, Zuständige fürLandwirtschaft…) notwendig. Vor allem müssen Beobachtungen undDatenmasse verstärkt werden, sowie analogeBeobachtungsmethodologien und Datenverarbeitungen erstellt werden,um die verschiedenen Beobachtungen vergleichen zu können.

Es ist wichtig, Teilforschungen über die adequaten Habitate, sowie demVerhalten der Tierpopulationen gegenüber potentieller Beute zu unter-nehmen. Außerdem wurde ein verstärkter Austausch zwischenSchutzgebietsmanagern, Forschern und der örtlichen Bevölkerung(Stellvertretende der territorialen Einheiten) eingelenkt. Das NetzwerkAlpiner Schutzgebiete könnte eine Basis für diesen Austausch darstellen.Dazu muß bemerkt werden, daß bereits mehrere LIFE–Programme zudiesem Thema in Frankreich, Italien und Österreich laufen oder ver-

wirklicht wurden. Eine weitere interessante Initiative bietet dasProgramm “ Grosse Beutegreifer ” des WWF.

Die Randzonen der Schutzgebiete sind weiter in diese Vorgänge mitein-zubeziehen, sowie mit den betroffenen regionalen und lokalenOrganisationen zusammenzuarbeiten ist von besonderer Wichtigkeit. Die Bitte um einen intensiveren Austausch über die verschiedenenInformationskampagnen und –methoden in den Alpenländern und–regionen wurde deutlich ausgedrückt, zudem wurde ebenfalls eineAnfrage für ein besseres Verständnis von Erfahrungen undSchwierigkeiten zwischen den Berufstätigen und Beutegreiferngewünscht. Die Informations- und Sensibilisierungsarbeit wurde alsprioritärer Arbeitsschwerpunkt definiert. Die Bedürfnisse und Ängsteder betroffenen Partien weisen darauf hin, daß der Bedarf für eineverstärkte Zusammenarbeit sehr wichtig ist.

Es wurde der Beschluß gefasst, eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema zubilden, welche die betroffenen Manager miteinbezieht. Diese internatio-nale Gruppe sollte eine aktive Rolle für den Austausch vonInformationen und Erfahrungen über die Anwesenheit der großenBeutegreifer spielen und könnte somit einen Weg darstellen, umLösungen zum Management der Tierart in den Alpen zu finden. Eineobjektive, über die Grenzen der Schutzgebiete hinausführende, Arbeit istunbedingt notwendig. Die Arbeitsgruppe könnte hierzu beitragen.

Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

Anhang II fest, dass Wolf, Bär und Luchs «Tierarten von gemeinschaftlichem Interesse sind, für derenErhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden müssen». Ebenfalls wurden länderspezifischeSchutzformen definiert und zu verschiedenen Zeitpunkten umgesetzt.Heute kehren die grossen Beutegreifer langsam in den Alpenbogen zurück. Es handelt sich entweder umeine natürliche Rückkehr ausgehend von einer, die Grenzen ignorierenden, Stammbevölkerung (betrifft inerster Linie den Wolf und den Bär) oder aber geht auf Wiedereinbürgerungen zurück. Letzteres gilt für denLuchs (in der Schweiz Anfang der 70-er Jahre wiedereingebürgert) aber auch in einigen Orten für denBären.

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Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 - - 3 -

Der Braunbär verschwand in den italienischen Alpen zwischen der zwei-ten Hälfte des letzten Jahrhunderts und dem Anfang des 20.Jahrhunderts mit Ausnahme der Population im westlichen Trentin. InVèneto und im Friùli-Vèneto-Giulia gehen die letzten Hinweise bis ansEnde des 19. Jahrhunderts (Bosco de Cansiglio 1870, Cadore 1860) undauf die ersten Jahrzehnte dieses Jahrhunderts (Region von Pordenone1910, Udine 1915) zurück. Einige sporadische Beobachtungen konntenim Karstbereich und in den Wäldern des julischen Hinterlandes im Laufeder folgenden Jahrzehnte verzeichnet werden.Die ersten, in der nahen Vergangenheit zurückliegenden Beobachtungengehen auf die 70-er Jahre zurück und betreffen das Waldgebiet vonTarvisio in der Region von Udine, wo bereits in den 80-er Jahren einedauerhafte Ansiedlung einiger Exemplare festgestellt werden konnte,welche sich zwischen Hochslowenien, Kärnten (Gailtal) und dem Friulbewegen. Im Laufe dieser Jahre begannen die Beobachtungen der vonihren Jungen begleiteten Weibchen, womit sich auf die Vitalität des sichim Entwicklungsstadium befindlichen Kerns zurückschliessen lässt. Umvon der stabilen Situation der sich in diesem Gebiet niedergelassenenBären zu berichten, begann man die Strassenunfälle schriftlich festzuhal-ten, wie jener am Rande von Malborghetto, wo ein männlicher fünfjäh-riger und 205 kg schwerer Bär von einem Auto angefahren wurde.Ebenfalls hält man die Angriffe auf Haustiere fest, wie dies zum Beispielder Fall in Kärnten war, wo ein Bär aus diesem Grund auf legale Weiseerlegt wurde.In den 90-er Jahren migrierte dieser Kern weiter Richtung Westen, wobereits einige isolierte Exemplare seit 1994 beobachtet wurden. In derRegion Belluno und insbesondere im Nationalpark Dolomiti Bellunesisichtete man die ersten sporadisch auftretenden Bären 1995, währendihre Anwesenheit in den letzten zwei Jahren regelmässiger zu verzeich-nen ist. Man kann davon ausgehen, dass zur Zeit mindestens zweiExemplare im Gebiet des Nationalparks verweilen. Im Frühjahr 1999hat man zum ersten Mal im Laufe dieses Jahrhunderts auf dieAnwesenheit eines Bären im östlichen Trentin, in dem Gebiet zwischender Grenze zum venezianischen Bereich und dem Mochenital, nicht weitvon der Stadt Trento entfernt, hingewiesen. Man kann davon ausgehen,dass diese Ausbreitung weiter fortschreiten wird und dass den Parkeneine entscheidende Rolle (Nationalpark Dolomiti Bellunesi, NaturparkPeneveggio-Pale di San Martino) zukommt, sowie den Schutzgebieten imallgemeinen (Staatsforst von Tarvisio), so dass die geeigneten ökologi-schen Bedingungen für den Bären in diesen Gebieten gewährleistet wer-den. In diesem Rahmen verfolgt der Naturpark Adamello Brenta inZusammenarbeit mit der autonomen Region von Trento das Ziel, die

Zukunft für den sich niedergelassenen Kern alpiner Bären zu sichern.Dementsprechend fördern sie ein Projekt, welches das Aussetzen vonmindestens neun Bären im Laufe der nächsten fünf Jahre verfolgt. DiesesProjekt begann im Mai mit der Aussetzung von zwei aus Slowenienstammenden Bären im nördlichsten Bereich des Parkes, welcher zur Zeitvon den letzten drei oder vier Bären der Kernpopulation genutzt wird.Das Projekt kann positiv beurteilt werden. Die Bären rufen keineKonflikte mit den menschlichen Aktivitäten hervor und sie halten sich imGrossen und Ganzen in den Aussetzungsbereichen auf, womit die öko-logische Eignung des gewählten Lebensraumes bewiesen wäre. Das Projekt, welches im Rahmen des Programmes LIFE derEuropäischen Union gefördert wird, stützt sich auf eine besonders inten-sive Durchführbarkeitsstudie (von dem Nationalen Institut fürWildtierforschung realisiert), die neben der permanenten Sicherung derökologischen Bedürfnisse, die Vereinbarkeit des Projektes mit der sozia-len Struktur des jeweiligen Gebietes überprüfte. Diesbezüglich widmeteman dem Aspekt der Verbreitung von Vorurteilen und den Ergebnissender verschiedenen Phasen des Projektes besondere Aufmerksamkeit, ins-besondere in Hinblick auf die lokale Bevölkerung. In Zusammenhangmit dem experimentellen Charakter dieser Kampagne wurde ein umfan-greiches Monitoring zur Beobachtung der ausgesetzten Bären entwickelt,welches die tägliche Lokalisierung vorsieht. Ziel ist die Überprüfungihrer Eingliederung in den, für die Aussetzungen festgelegten Raum,damit jeglichen sich aus ihrer Anwesenheit ergebenden Problemen vor-gebeugt werden kann.

A. Mustoni M. ApollonioNaturpark Adamello Brenta (I) Universität Pisa (I)

Die Rückkehr des Braunbären im nördlichen Ostitalien

Bäriges Österreich

In Österreich ist eine eigenständigeBärenpopulation etwa um 1850 erloschen. AlsSchädling und Konkurrent seit Jahrhundertenverfolgt, wurden für den Abschuß des Bärenauch ansehnliche Schußgelder bezahlt. Danachwurde es lange Zeit still bei uns um die zotte-ligen Wesen, von denen ein nordischesSprichwort sagt: „Der Bär weiß alles, er weißauch unsere Gedanken, und er ist stark wiesechs Männer und klug wie zwölf!“. Lediglichim südlichsten Bundesland, in Kärnten, kamenimmer wieder einzelne Tiere auf ihren weitenStreifzügen von Slowenien und Kroatien auchnach Österreich. Besuche, die nach 1950 nochhäufiger wurden, und bei Bauern und Jägernauch immer weniger Aufregung verursachten.Bis in die späten 80er Jahre konnte sich damitein Bestand von rund 10 Braunbären im kärnt-nerisch slowenischen Grenzgebiet entwickeln.

1972 gelang es einem männlichen Braunbärenerstmals, bis in die steirisch-niederösterreichi-schen Kalkalpen vorzudringen. Dem ausSlowenien kommenden Weitwanderer gefiel eshier offensichtlich so gut, daß er dieses Gebietals neue Heimat annahm und als der„Ötscherbär“ bald auch ein fixer Bestandteilder medialen Berichterstattung überBraunbären wurde.

So richtig turbulent wurde es Anfang der 90er

Jahre. Zunächst wurden drei Jungbärenaus Slowenien und Kroatien vom WWFin diesem Gebiet freigelassen, um rundum den Ötscherbären eine überlebensfä-hige Bärenpopulation aufzubauen. DiesesVorhaben glückte überraschend gut, 1991 gabes bereits den ersten Nachwuchs. 1993 und1994 galten die Schlagzeilen jedoch wenigerder Freude über Schutzerfolge bei einer in ganzMitteleuropa bedrohten Art, sondern vielmehreiner neuen Spezies Bär, dem „Problembären“.Ein oder zwei Bären hatten zunächst inNiederösterreich und der Steiermark,anschließend auch in Oberösterreich für großeAufregung gesorgt, nachdem sie ihre Scheu vorden Menschen offensichtlich verloren hattenund menschliche Nähe mit einer voll gefülltenSpeisekammer assoziierten. Am häufigstenwurden Bienenstöcke zerlegt und geplündert,als zweithäuftigster Schaden wurden Schafegerissen. Aber auch Fischteiche blieben nichtverschont, wobei sowohl das Fischfutter alsauch die Fische selbst den Appetit des Bärenanregten. Und das alles oft in der Nähe vonMenschen. Neben den finanziellen Schäden,die 1994 insgesamt ein Ausmaß von rund900.000 Schilling ausmachten und vonVersicherungen gedeckt wurden, bestimmtevor allem die Angst der Menschen vor direkten

Angriffen des Bären das Geschehen. So ist esnicht verwunderlich, daß erst nach demAbschuß von zwei Bären 1994 Ruhe undEntspannung eintrat.

Heute kann man davon ausgehen, daß rund 25– 30 Bären in Österreich heimisch gewordensind, vorwiegend in Kärnten sowie im Bereichder Nördlichen Kalkalpen in Niederösterreich,der Steiermark und Oberösterreich. Und bisauf einen Spezialisten, der sich 1998 auf eineeinseitige Rapsöldiät verschworen hat und aufdessen Konto zahlreiche geleerteRapsölkanister sowie etliche zerstörteMotorsägen gehen, haben sich SchädenGottseidank in Grenzen gehalten. DerAllesfresser Bär, auf dessen Speiseplan alles dasvorkommt, was im jeweiligen Lebensraumgerade am leichtesten zu erreichen ist, hatseine Vorsicht gegenüber Menschen offensicht-lich doch nicht ganz verlernt.

Bernhard SchönNationalpark Kalkalpen (A)

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Ehemals war der Wolf in ganz Europa verbreitet. ImLaufe der vergangenen 200 Jahre schrumpfte jedochsein Areal gewaltig und geblieben sindRestvorkommen in Süd- und Osteuropa, sowie aufder Iberischen Halbinsel (Okarma 1997). Aus denAlpen verschwand der Wolf im 18. und 19.Jahrhundert. Grund dafür war neben demSchwinden der Wälder und dem Verlust der natürli-chen Beutetiere die Zunahme der Haustiere. Durchden verschärften Konflikt zwischen Mensch undWolf und der Entwicklung leistungsfähigerFeuerwaffen wurde der Wolf in den Alpen ausgerot-tet.Verbreitung und Arealausweitung des Wolfes in denletzten 10 Jahren:Als Ende der 80er Jahre die Verbreitung und derStatus des Wolfes in Europa festgelegt wurde(Promberger & Schröder 1992), waren die Alpenvom Wolf noch nicht besiedelt. In den darauffolgen-den 10 Jahren hat er sich jedoch stark ausgebreitet.Ausgangspunkt war die verbliebene Wolfspopulationin den italienischen Abruzzen. Von dort ausgehendbegannen die Wölfe bereits Ende der 80er Jahre denBereich nördlich von Genua zu besiedeln. 1992gelang dann die erste Beobachtung eines Wolfes imNationalpark Mercantour (Lequette & Houard1995). In diesem Bereich etablierte sich dasWolfsvorkommen. Derzeit wird das Gebiet von 17-

20 Wölfen besiedelt (Lequette 1997). Doch dieAusbreitung ging weiter und 1994 konnte in derSchweiz, im Kanton Wallis, erstmals ein Wolf nach-gewiesen werden (KORA).Auch vom Osten her könnte es zu einer Besiedlungder Alpen kommen (Zedrosser 1992). Einerseits ausdem Balkan, wobei die kleine slowenischeWolfspopulation mit dem Bestand in Bosnien-Herzegowina bzw. Kroatien zusammenhängt, derderzeit rückläufig ist (Huber 1999). Deshalb istvorerst mit keiner massiven Einwanderung aus die-sem Bereich zu rechnen. Andererseits besteht aucheine Zuwanderungsmöglichkeit aus den slowaki-schen Karpaten. Hier ist die Population zwar imZunehmen begriffen. Nach Einschätzung der lokalenExperten wird eine Zuwanderung jedoch durch diedichte Besiedlung der südlichen Slowakei behindert(Hell & Slameèka 1997). Insgesamt hat der Wolfalso Teile der Alpen natürlicherweise wieder besie-delt, und es ist damit zu rechnen, daß dieAusbreitung noch weiter anhält.Welche Rolle könnte den alpinen Schutzgebieten imRahmen der Ausbreitung des Wolfes zukommen?Der Schutz des Wolfes alleine auf der Fläche derSchutzgebiete in den Alpen, wird nicht ausreichen,um das Überleben der Population in den Alpen zusichern. Im Zusammenhang mit den im Folgendenaufgelisteten Punkten könnte den Schutzgebieten

jedoch eine wichtige Vermittlerrolle zukommen:* Aufklärung und ÖffentlichkeitsarbeitGenerell besteht innerhalb der Bevölkerung immernoch große Angst vor dem Wolf. Um dieses Vorurteilabzubauen, muß schon vor einer möglichenZuwanderung mit einer massiven Aufklärung derBevölkerung begonnen werden.* Schutz der HaustiereEs darf nicht verschwiegen werden, daß durch dieEinwanderung der Wölfe mit vermehrten Schädenan Haustieren zu rechnen ist. Es sollten daher bereitsim Vorfeld Methoden eingeführt werden(Bewachung, Pferche, Herdenschutzhunde etc.) diedem Schutz der Herden dienen.* Begleitende ForschungAlpenweit sollten ein grenzüberschreitendesMonitoringprogramm ins Leben gerufen werden.Hier sollten die Daten über die Ausbreitung derWölfe gesammelt werden, um mit deren Hilfe auchAussagen über die zukünftige Entwicklung treffen zukönnen.Gerade die verschiedenen Schutzgebiete mit ihrerInfrastruktur könnten im Rahmen der oben skizzier-ten Punkte einen wichtigen Beitrag zu Bewältigungdes Konflikts zwischen Mensch und Wolf leisten.

Leopold Slotta-BachmayrZoo Hellbrunn Salzburg (A)

Aktuelle Lage: Ab den dreissiger Jahren existierte der Wolf nicht mehr in Frankeich. Am Ende desJahres 1992 tauchte der aus Italien kommende Wolf spontan im NationalparkMercantour wieder auf. Zur Zeit schätzt man, dass sich rund dreissig Wölfe auffranzösischem Boden bewegen, vier Meuten in den “ Alpes-Maritimes ” und eineim Queyras. Eine Ansiedlung wird in dem Massiv von Monges (Alpes-de-Haute-Provence) angenommen. Einige Individuen wurden letztlich in den DépartementsDrôme, Savoie und Isère (Hochplateaus des Vercors und des Belledonnemassivs)identifiziert. Ein isoliertes Individuum italienischer Abstammung wurde gerade inden östlichen Pyrenäen identifiziert, dessen Herkunft umstritten ist. Die Koexistenzzwischen Wolf und Weidewirtschaft ist schwierig. Wenn der von den zweiMinisterien in Auftrag gegeben und von M. Braque verfasste Bericht auch bestä-tigt, dass ein Miteinander mit dem Wolf unter bestimmten Bedingungen möglichist, so kommt ein Ausschuss der Nationalversammlung zu dem Ergebnis, dass einNebeneinander von Wolf und Weidewirtschaft unvereinbar sei. Der Ausschusssieht die Bekämpfung des Wolfes in den Gebieten, in denen Weidewirtschaft betrie-ben wird, die Entwicklung von Vorbeugemassnahmen und die Schaffung von«Wolfsgehegen» vor. Politik und Zielsetzung:In der Natur der Alpen findet der Wolf seinen Platz als Beutegreifer wieder undergänzt die nationale Biodiversität. Dies rechtfertigt den Schutz des Wolfes alsElement unseres Naturerbes. Der Schutz des Beutegreifers richtet sich nicht gegenden Menschen, sondern ist mit ihm vereinbar. Es handelt sich heute darum, seineRückkehr zu begleiten. Lässt sich die Art dauerhaft nieder, so sind

Managementmassnahmen in Betracht zu ziehen. Seit 1993 stellt der Wolf für dieUmwelt- und Landwirtschaftsministerien eine zu schützende Art dar. Gleichzeitigjedoch behalten sie sich das Recht vor, im Falle von tiefgreifenden Schäden anWeidevieh, den Wolf zur Gefangennahme oder zur Zerstörung freizugeben wie diesin der FFH - Richtlinie und in der Berner Konvention festgelegt ist. Sie haben einProgramm zur wissenschaftlichen Beobachtung der Art und ihres Verhaltens auf-gestellt. Sie haben sich ebenfalls unter finanzieller Mithilfe der europäischenGemeinschaft mittels der LIFE - Programme darum bemüht, das Zusammenlebenvon Wolf und Weidewirtschaft zu vereinfachen, indem die Schafzüchter und dieHirten, die den Angriffen der Wölfe ausgesetzt sind, verstärkt unterstützt werden(Einrichtung von Hütten, Umzäunungen für die Nacht, Schutzhunde, zusätzlicheHirten). Die Züchter werden ebenfalls für die durch die Angriffe von Wölfen erlit-tenen Verluste entschädigt. Ziel der Regierung ist die Sicherung der Weidewirtschaft in einer Koexistenz mitdem Wolf. Dies ist der Grund, warum das Umweltministerium in Zusammenarbeitmit dem Landwirtschaftsministerium Überlegungen für die Aufstellung einer natio-nalen Strategie anstrebt, um die Rückkehr des Wolfes insbesondere in den Alpenzu begleiten. Weitergehende Überlegungen innerhalb des Netzwerkes Alpiner Schutzgebiete sindunerlässlich, da die Rückkehr sich nicht auf die nationalen Grenzen beschränkt -die ersten Wölfe wurden im schweizerischen Wallis gesichtet…

Jean-Jaques LafitteStellvertretender DirektorAbteilung Jagd, wilde Flora und FaunaFranzösisches Ministerium für Raumplanung und Umwelt

- 4 -Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 -

Der Wolf in Frankreich

Der Wolf (Canis lupus) in den Alpen

INTERREG II 1994-99Aktionen zum Studium und zum Erhalt der Art, fürdie Vorbeugung der an den Schafherden angerichte-ten Schäden und für die Ermöglichung einerKoexistenz zwischen Wolf und wirtschaftlichenAktivitäten.

«Redet dem Wolf nicht schlecht nach, die Koexistenzist möglich». Dies war das Ziel der Region Piemont,welche mit europäischen Mitteln ein Projekt zurRückkehr des Wolfes in den Westalpen initiierte. Zieldieses Projektes ist eine bessere Kenntnis über dieRückkehr des Beutegreifers und die Ausarbeitungvon Mitteln für ein angemessenes Management inden nächsten drei Jahren (1999-2001). Im Anschlussan die Untersuchungen wird ein Plan mit dem Zielentwickelt, die Bedeutung des Wolfes herauszustrei-chen und gleichzeitig den Erhalt dieser geschütztenArt zu sichern. Das Projekt, dessen wissenschaftlicheBetreuung Professor Luigi Boitani von der UniversitätLa Sapienza in Rom übernimmt, wird in Anlehnungan das Projekt LIFE, grosse Beutegreifer, realisiertwerden. Jenes wird vom WWF Italien geleitet und

befindet sich bereits in der Umsetzung. Das Projektwird ebenfalls mit weiteren laufenden Projekten inFrankreich, die die gleiche Problematik aufgreifen,koordiniert. Es stützt sich auf mehere bereits formu-lierte und koordinierte Aktionen : die Forschung imGelände, die Verbindung mit anderen Studien, dieinternationale Zusammenarbeit, das Erstellen einerDatenbank im regionalen Naturpark Alpi Marittime.Spezielle Beachtung kommt der Geländeforschungzu. Das Untersuchungsgebiet wird in drei Sektorenim Piemont eingeteilt : der südliche Sektor (vomPesiotal bis zum Varaitatal), der zentrale Sektor (vonder Poebene bis zu den Lanzotälern) und der nörd-liche Sektor (die Täler Orco und Soana), welcher dempiemontischen Bereich des Nationalparks GranParadiso entspricht. Die Forschung weitet sich eben-falls auf die intensive Untersuchung einer Herde inden Tälern Pesio, Vermengna und Roya aus. In dieForschung wird die Vorbeugung miteinbezogen.Diesbezüglich wird eine Studie über die Interaktionenzwischen Wolf und Weidewirtschaft und die ersten

Eingriffe, um die Verteidigungsstrukturen der Herdenzu testen, durchgeführt. Es ist ebenfalls dieDurchführung einer Informationskampagne für dielokale Bevölkerung, in den Schulen, für die Besucherin den zwei interessierten Provinzen (Cuneo undTurin), für die Jäger und Züchter vorgesehen. Mit indas Projekt einbezogen wird die Realisierung vonKommunikationsmitteln zur Informationsverbreitung.Das Projekt wurde in einer Höhe von einer Milliardeund 70 Millionen Lire finanziert, wovon 267Millionen Lire von der Region Piemont übernommenwurden. Davon stehen für die Forschung 519Millionen (49% des globalen Budgets) bereit, 189Millionen (17%) für die wissenschaftliche Betreuungund die internationale Zusammenarbeit, 142Millionen für die Vorbeugung (13%) und 220Millionen (21%) für die Presse- und Öffentlichkeit-sarbeit.

Gianni BoscoloRegione Piemonte (I)DDDD

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Nirgends in Zentral- und Westeuropa existiert ein anderes relativ naturnahesGebiet wie die Alpen von einer Grösse von 200 000 km2.Ungefähr die Hälfte der gesammten Alpen bestehen ausWäldern, die für den Luchs potentielles Habitat darstel-len. Aber die Alpen sind auch das vom Menschen amstärksten genutzte Gebirge der Welt. Ein Jahrhundertnach ihrer Ausrottung wurden in den 1970er Jahren etwa30 Luchse in den Alpen wiedereingebürgert. Die einzel-nen Projekte waren jedoch unkoordiniert und nicht übe-rall erfolgreich.

Aktuelle Verbreitung Die ersten Wiedereinbürgerungen fanden am nordwestli-chen Rand der Alpen 1971 in der Schweiz statt. Diedaraus resultierenden Luchspopulationen konzentrierensich heute in den schweizer Westalpen und im Jura. ImSüdwesten haben die Luchse heute Frankreich und Italienerreicht. Die Ausbreitung der Population gegen Ostenschritt langsamer voran. Vor 10 Jahren kam auch dieAusbreitung im Westen zum Stillstand. Doch seit1993/1994 konnte ein Wiederanstieg derLuchspopulation in den Schweizer Nordwestalpen beobachtet werden, der dieKontroverse um den Luchs wiederaufleben liess. Eine zweite Wiedereinbürgerung fand 1973 im Südosten der Alpen, in den slo-wenischen Dinariden, statt. Diese Population verbreitete sich rasch, nicht nurnach Kroatien, sondern auch nach Norden in die slowenischen Alpen (Abb.).Einige Individuen dispersierten nach Italien und Österreich. Die Luchse inSlowenien wurden schon fünf Jahre nach der Wiedereinbürgerung bejagt. Eine weitere Wiedereinbürgerung wurde in Österreich durchgeführt. Der Statusdieser Population ist jedoch ungewiss. Zwei weitere missglückteWiedereinbürgerungen wurden im Gran Paradiso Nationalpark (I) und imEngadin (CH) durchgeführt. Eine weitere Luchspopulation im Trentino (I)stammt entweder von abgewanderten Individuen aus einer der oben erwähntenWiedereinbürgerungen oder von illegalen Aussetzungen ab. DieWiedereinbürgerungsorte und die aktuelle bekannte Verbreitung der Luchsesind in der Abbildung dargestellt.

Wie weiter ?Während der letzten 10 Jahre stagnierte die Ausbreitung der Luchse, obschon innoch unbesiedelten Alpenteilen geeigneter Lebensraum vorhanden wäre. DieResultate aus den verschiedenen Ländern zeigen, dass die Populationen in derSchweiz und Slowenien noch isoliert und zu klein sind, um ein langfristiges

Fortbestehen zu garantieren.Im Moment haben wir noch grosse Probleme, denStatus der einzelnen Populationen zu bestimmen. DieGründe liegen vor allem in methodischenEinschränkungen: Die Suche nach Luchsnachweisenwurde nicht in allen Regionen mit gleicher Intensitätdurchgeführt. Zudem fehlen Kriterien für dieZuverlässigkeit und Interpretation der Beobachtungen. Kurzfristig hängt die Zukunft der Luchse in den Alpendavon ab, ob sie einen genügend grossenPopulationsdruck aufbauen können, um neue Gebietezu besiedeln. Die Luchse in den Alpen sind jedoch einernicht unerheblichen anthropogenen Mortalität ausge-setzt. Verkehrsunfälle und illegale Abschüsse sind inder Schweiz die wichtigsten bekannten Todesursachen.Die Unsicherheit über die Zukunft des Luchses in ver-schiedenen Teilen der Alpen war der Ausgangspunktder Initiative „Status and Conservation of the AlpineLynx Population“ – genannt SCALP. Diese Initiativewird vom Bundesamt für Umwelt, Wald und

Landschaft (CH) und von der Large Carnivore Initiative for Europe (WWFinternational) unterstützt und ist eine gemeinsame Anstrengung von Expertenaus allen Alpenländern, einen grenzüberschreitenden Plan zur langfristigenErhaltung des Luchses in den Alpen zu entwerfen. Aus den bestehenden Problemen hat das SCALP folgende Schritte abgeleitet, diefür die Erhaltung der Luchse in den Alpen notwendig sind:1. Überwachung der bestehenden Teilpopulationen mittels standardisiertemMonitoring;2. Analyse des Habitats, der Ausbreitungskorridore und der Barrieren;3. Formulierung von verbindlichen Zielen mit GOs;4. Einbezug der lokalen Bevölkerung;5. Genetische Überwachung von Teilpopulationen;6. Ev. Wiederansiedlungen und Umsiedlungen planen und durchführen;7. Management: schrittweiser Übergang vom Totalschutz zur Bewirtschaftung(Bsp. Slowenien).Diese Schritte können weder lokal noch auf nationaler Ebene durchgeführt wer-den. Wir brauchen eine internationale Organisation, die eine Kooperation vonGO’s, NGO’s, Wissenschaftlern und der lokalen Bevölkerung erlaubt.

Anja Jobin Paolo MolinariKoordinierte Forschungsprojekte Universität Padua (I)zum Schutz und Management der Raubtiere (CH)

- 5 -Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 -

Der Luchs in den Alpen

Abb.: Wiedereinbürgerungsorte (weisse Sterne) der Luchse, heutebekannte Verbreitung (schwarz) und isolierte Beobachtungen(schwarze Punkte) in den Alpen (hellgraue Zone) und den angren-zenden Gebieten. Die dunkelgrauen Zonen stehen für vermutetesVorkommen.

Schematische Karte der Verbreitung der grossen Beutegreifer in den Alpen

Nach Daten von A. Jobin (Luchs), L. Slotta-Bachmayr (Wolf), GD XI (Bär).Für eine genauere Verbreitung des Luchses siehe Karte von A. Jobin.

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Einige LIFE Projekte betreffen die grossen Beutegreifer. In den folgenden Tabellen finden Sie eine Synthese der uns bekannten laufenden LIFE Projekte :

Betroffene Art Wolf (Canis lupus lupus)

Begünstigte Staaten Frankreich Frankreich(Region PACA und Rhône Alpes) (Region PACA und Rhône Alpes)

Begünstigte Organisationen Ministerium für Raumplanung und Umwelt Ministerium für Raumplanung und Umwelt

Kontakt J.J. Lafitte O. Robinet /J.J. LafitteZeitraum Vom 01/01/1997 bis 01/07/2000 Vom 01/07/1999 bis 01/04/2003

Budget Beitrag Life 625.048,2 (50%) 1.134.525,59 (50%)

(in Euros) Insgesamt 1.250.096,4 2.836.466,42

Der Wolf ist 1992 über die italienische Grenze nach Frankreich wieder eingewandert. Die Ziele dieses Programmes sind :Seine Rückkehr in diesen Regionen ist mit Schwierigkeiten verbunden, insbesondere aufgrund - Einrichtung von Massnahmen zum Schutz der Herden und die Bewertungder Angriffe auf die Schafbestände. Ziel dieses Projektes ist die Rückkehr des Wolfes in ihrer Effizienz,dem französischen Gebiet und seine soziale Akzeptanz langfristig zu sichern. Vorerst wird - Sicherung und Begleitung der Entschädigungen für die betroffenen Herden,

Projektbeschreibung die Art genauestens erforscht um auch Aussagen auf die weitere Entwicklung machen - Fortführung der Studien zu den Wolfspopulationen des Départementszu können (“ Netzwerk Wolf ”) Alpes-Maritimes und Beobachtung der VerbreitungsgebieteDieses Projekt ermöglicht die Umsetzung einer Reihe von Massnahmen zur Förderung der des Wolfes in Frankreich,Rückkehr des Wolfes in den französischen Alpen und zur Verbesserung des Zusammenlebens - Entwicklung gezielter Informationen zum Wolf und Vorbeugung mit den Haustieren. möglicher Schäden.

Betroffene Art Braunbär (Ursus arctos)Begünstigte Staaten Österreich Italien

(Region Kärnten, Niederösterreich, (Region der Abruzzen und Friaul)Oberösterreich, Steiermark)

Begünstigte Organisationen WWF Österreich Ministerium für Land- und Forstwirtschaft

Kontakt N. Gerstl M. Panella

Zeitraum Vom 01/01/1997 bis 01/07/2000 Vom 01/09/1992 bis 01/07/1997Budget Beitrag Life 687.000 (75%) 451.000 (74,96%)(in Euros) Insgesamt 916.000 601.667

Projektbeschreibung Das Hauptziel dieses Projektes ist der langfristige Schutz und Erhalt Dieses Projekt betrifft die Bären, die Wölfe und die des österreichischen Bären und die Entwicklung einer lebensfähigen Gemsen aus den Abruzzen. Ein kleiner Kern von Population von fünfzig Individuen. Dies wird anhand mehrerer Braunbären besteht in den Alpen, von welchem eine Massnahmen darunter der Habitatschutz und die Entschädigungen natürliche Rekolonisierung ausgeht.für die angerichteten Schäden u.s.w. verwirklicht. Ein Entschädigungsystem für die durch die BeutegreiferDer Braunbär gehört zu den vorrangigen Arten, die in der Richtlinie erlittenen Verluste wurde entwickelt. Die natürliche 92/43/EEC aufgeführt werden. Nahrungskette des Bären wird mit dem Ziel gefördert,Man schätzt den aktuellen Bestand auf rund dreissig Exemplare. ihn so weit wie möglich von den landwirtschaftlich

genutzten Zonen fernzuhalten.

Diese Informationen kommen aus der Internetadresse Europas (http://europa.eu.int/comm/life)- Alpines Netzwerk.

Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 - - 6 -

LIFE Projekte

In Slowenien gibt es grosse zusammenhängende Waldgebiete (der Waldnimmt 54% der gesamten Fläche des Landes ein). Der dünn besiedelteWald und die Natur erstrecken sich vom Süden des Landes bis zu denBergen Gorski Kotars und bis Velebit im benachbarten Kroatien.Südslowenien ist der zentrale Lebensraum von Braunbär, Wolf undLuchs. Von dort aus breiten sich die Populationen in andere Teile desLandes, besonders in den Osten und das Landesinnere aus. Man zähltin Slowenien fast 300 Braunbären, einige dutzend Wölfe und etwa 100Luchse. Braunbär und Wolf waren in Slowenien schon immer beheima-tet, während der Luchs gegen Ende des letzten Jahrhunderts ausgerottetwurde und sich 1973 durch Einwanderung von Tieren aus den slowaki-schen Karpaten wieder angesiedelt hat. Seit 1993 geniessen diese dreiTierarten einen besonderen Schutzstatus der ausdrücklich derenBejagung verbietet, obwohl man sich vom zuständigen Ministerium eineAusnahmegenehmigung einholen kann.

Heutzutage sind diese Tierarten durch die Präsenz des Menschen inmit-ten ihres zentralen Lebensraumes bedroht : durch den Bau von Strassen,die Entwicklung von Landwirtschaft in Gebieten, die bisher nichtgenutzt waren, die Ausbeutung natürlicher Ressourcen, sowie dasSammeln von Früchten. Die slowenischen Autobahnen verhindern denKontakt der Tierpopulationen untereinander und erschweren ihreVerbreitung zwischen den den kroatischen Dinariden und den sloweni-schen Alpen. Die wichtigsten Massnahmen zur Rettung der wilden Tieresind folgende: Zunächst die Gründung mehrerer Naturparke, zwei vonihnen im Zentrum des Verbreitungsgebietes der Grossen Beutegreifer(Regionalpark Sneznik und Regionalpark Kolpa-Kocevje). Weiterhinder Erhalt von Wandertrassen und der Bau von ökologischen Brücken,dort wo diese Trassen unterbrochen worden sind. Ausserdem das

Bemühen, die Beziehung Mensch-Tier wieder zu verbessern, was nochmehr Toleranz von den Einwohnern fordern wird. Der vierte Punkt isteine regelmässige und sofortige finanzielle Entschädigung bei Schäden,die durch Beutegreifer angerichtet werden, und die Gründung vonFonds, die dies möglich machen. Schliesslich eine aktiveZusammenarbeit und gegenseitige Information bezüglich desNaturschutzes in Kroatien.

Mladen Berginc & Jana VidicUmweltministerium der Republik Slowenien (SI)

Die grossen Beutegreifer in Slowenien – Baunbär, Wolf und Luchs

Zeichnung : Michel Marin

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Umfrage der Parke

Der Bereich Parke der Region Piemont leitet einProjekt über die natürliche Rückkehr des Wolfesim westlichen Alpenbogen.

Die Programme zielten darauf ab, die Ansichtender lokalen Bevölkerung, der Jäger und Züchterin den betroffenen Zonen einzuholen. DieGesellschaft Datamedia aus Mailand wurde mitdem ersten Abschnitt der stichprobenartigenBefragung in Bezug zur Rückkehr diesesBeutegreifers betraut. EintausendTelefonbefragungen wurden in denBerggemeinden, die an dieser Untersuchunginteressiert waren, durchgeführt. Eine ersteDatenauswertung lieferte nützlicheInformationen, die eine bessere Quantifizierungder Informationskampagnen in diesem Gebietermöglichte.

Vorab kann man betonen, dass der“ Kenntnisstand ” gut ist : in der Tat wussten 70%der befragten Personen, dass der Wolf in dieRegion Piemont zurückgekehrt ist. DieInformation ist jedoch nicht homogen in demgesamten Gebiet : der Kenntnisstand ist bedeuten-der in den Berggemeinden wie zum Beispiel in denTälern Pellice, Chisone und Germanasca undGesso ; weitaus geringer jedoch in den anderenGebieten wie den Tälern Pô und Bronda,Chuisella, Sangone. Den geringsten Prozentsatzkonnte man in den Tälern Orco und Soana(25.7%) feststellen.

Die informierten Personen wurden gefragt, welcheMittel ihnen ermöglicht haben, sich dieseKenntnisse anzueignen : 56.6% der Befragten

gaben an, dass sie sich über Zeitschriften infor-miert hätten, während rund 20% der BefragtenInformationen über die Region, Parke und andereöffentliche Strukturen erhalten hätten. Zu betonenwäre dabei die Tatsache, dass 80% der befragtenPersonen wussten, dass der Wolf unterNaturschutz steht.

Die Befragung befasste sich im weiteren Verlaufmit “ dem Ruf, dem Bild und den Gefühlen ”. Fürdie Männer und die Jugendlichen handelt es sichbeim Wolf um ein Tier, welches zu unrecht alsgefährlich für den Menschen eingestuft wird, wäh-rend bei den Frauen und den älteren Personen dastraditionellere Bild eines gefährlichen und aggres-siven Tieres weiterhin besteht.

Obwohl das Bild des Wolfes im Grossen undGanzen als positiv eingestuft werden kann, da derWolf allgemein für listig, intelligent und faszinie-rend gehalten wird, so assoziiert man mit diesemTier gleichzeitig eher negative Gefühle. In der Tathaben mehr als 47% der befragten Personenerklärt, dass sie dem Wolf Gefühle wie Furcht undAngst gegenüberbringen.

Mehr als 40% der Befragten die in Gebieten leben,in denen der Wolf präsent ist, erklärten ebenfalls,dass die Anwesenheit des Wolfes eine Gefahr fürdie Zucht darstellt und 27% denken, dass es sichdabei um ein Motiv der Beunruhigung für dieBevölkerung handelt. Es ist wichtig, denProzentsatz der Personen, die die Anwesenheit desWolfes für einen guten Umweltindikator (20%)halten und in ihm ein Element des ökologischenAusgleichs sehen, festzuhalten.

Selbst in diesem Fall bestehen erhebliche

Disparitäten je nach Zonen : die Besorgnis bezü-glich der Zucht ist weiter verbreitet in den TälernMaira (59,5%), Pellice (57,4%), Stura (56.3%)und geringer in den Tälern Suse (22.4%) undSangone (29.3%). Die Gefahren für dieBevölkerung werden im Tal Maira bedeutendereingeschätzt (welches das Gebiet zu sein scheint, indem die Ängste am grössten und die negativenBewertungen am ausgeprägtesten sind), währendder Wolf in den Tälern Orco und Soana als einguter Umweltindikator, insbesondere in denTälern Suse et Chuisella erachtet wird. Was dieBerufskategorien betrifft, so deuten wir daraufhin, dass die Wahrnehmung innerhalb der inakti-ven Bevölkerung ausgesprochen negativ ist(Hausfrauen, Rentner).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass etwasüber die Hälfte der befragten Personen (51.6%)die Anwesenheit des Wolfes im Piemont positivbewerten.

Die Gebiete, die die meisten positivenBeurteilungen zu verzeichnen haben, sind folgende :Die Täler Suse (67.4%), Chuisella und Sangone,hingegen herrschen im Tal Maira die grösstenÄngste und Befüchtungen (73% der Befragtenäusserten sich negativ).

Bezüglich der möglichen Einflüsse des PhänomensWolf auf die Besucherströme : die vorherrschendeMeinung bestätigt die Tendenz, dass dieAnwesenheit des Wolfes keine touristischeInwertsetzung zur Folge haben wird (60%) ; derProzentsatz der Personen, die die Anwesenheit alsschädigend beurteilen, ist jedoch gering.

Abschliessend kann man zu folgendem Schluss

- 7 -Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 -

Die Rückkehr des Wolfes im Piemont : was die Bewohner darüber denken…

“Large Carnivore Initiative for Europe” (LCIE)ZIEL: “ Erhalt und Wiederherstellung von lebensfähigen Beutegreifernals ein fester Bestandteil der Ökosysteme und der Landschaften in ganzEuropa unter Berücksichtigung einer Koexistenz mit dem Menschen. ”Europa bot in früheren Zeiten eine breite Palette natürlicher Habitatefür ihre verschiedenen Arten von grossen Beutegreifen. Heute jedochgibt es nur sesshafte Populationen von Braunbären, die auf gefährlicheArt und Weise eingeschränkt und zersplittert in Süd- Zentral- undMitteleuropa zu finden sind. Der iberische Luchs wurde neulich von derIUCN als eine der bedrohtesten Raubtierarten klassifiziert. DieWolfbestände sind einem intensiven anthropogenen Druck in grossenTeilen ihres Gebietes ausgesetzt. Der eurasische Luchs ist in weitenTeilen Europas nicht mehr vorhanden und obwohl dieVielfrasspopulation von Finland-Skandinavien sich seit derUnterschutzstellung zu stabilisieren scheint, stellt die illegale Jagd einepermanente Bedrohung dar. Zur gleichen Zeit kehren die Wölfe und dieBären in einigen Regionen Europas in bestimmte Teile ihrer altenGebiete, in denen sie ausgerottet wurden, zurück. Der Schutz der gros-sen Beutegreifer unterliegt einer komplexen Fragestellung und er bietetzahlreiche Gunstfaktoren für die natürlichen Ökosysteme. Die Zukunftder grossen Beutegreifer in Europa hängt in erster Linie von der grenzü-berschreitenden Zusammenarbeit der Staaten ab. Obwohl der Erhaltder grossen Beutegreifer ein Thema internationaler Tragweite ist, beruhtder Erfolg auf der Unterstützung der lokalen Bevölkerung.Aufgrunddessen erscheint es wichtig, das Miteinander von Schutzzielenund anthropogenen Aktivitäten auf lokaler Ebene zu managen. DieHerausforderung der grossen Beutegreifer ist vielfältig und muss einebreite Spanne von Interessengruppen, wie die Gebietsverwalter, die ört-lichen Gemeinden, die Regierungen, die Wissenschaftler und regierung-sunabhängige Organisationen mit berücksichtigen. Um dieseHerausforderung anzunehmen, hat der WWF in Zusammenarbeit mitden Partnerorgansiationen und den Experten der siebzehn europäischenLänder im Juni 1995 die Initiative für die grossen Beutegreifer in Europa(LCIE) ins Leben gerufen. Zur Zeit nehmen mehr als 36 Partner aus 25Ländern daran teil und die Zahl der interessierten Organisationen undPersonen steigt stetig an. Ziel dieser Initiative ist, die Unterstützung und

Weiterentwicklung der bestehenden Aktivitäten oder Projekte auf demKontinent. Ein weiteres Anliegen ist es, zu vermeiden, dass sich ver-schiedene Personen für die gleichen Projekte einsetzen und die effizien-te Nutzung der bereits bestehenden Vorgaben gesichert wird. Die LCIEnimmt aktiv an den Erhaltungsmassnahmen im Alpenraum teil. DieLCIE ist durch ihre Partnerorganisationen in zahlreiche LIFE Projekte,die von der Europäischen Union in Österreich, Frankreich und Italiengefördert werden, eingebunden. Diese Arbeiten konzentrieren sichschwerpunktmässig (aber nicht ausschliesslich) auf die Erhebung unddie Beobachtung der Beutetierbestände, die Sensibilisierung der Öffent-lichkeit, die Forschung und die Vorbeugung von Schäden.

William Pratesi Urquhart, Koordinator LCIE, Craigston, Turriff, Aberdeenshire, Scotland. AB53 5PX (UK).

Zeichnung : Michel Marin

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- 8 -Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 -

Bärenanwalt, was ist das ?

Ziel der Initiativen von Mountain Wilderness istdie Sensibilisierung der Alpinisten und Wandererfür den Erhalt der Charakteristika eines primärenoder sekundären natürlichen Milieus, welche inzahlreichen Gebirgszonen der Mittel- undOstalpen vorherrschen. Die Rückkehr des Bärenund anderer grosser Beutegreifer stellt dasbedeutenste Symbol der Wiedererlangung desnatürlichen Zustandes in diesem alpinen Sektordar. Dementsprechend ist das Hauptanliegen inden jeweiligen Kompetenzbereichen angemesseneInitiativen zur Kommunikation zu entwickeln,welche die Kenntnisserweiterung über diesesThema fördern, und dies, damit die zukünftigeVerwaltung dieser Zonen in den Alpen diskutiertwird. Die von Mountain Wilderness vorgeschla-gene Idee besteht darin, die Initiativen zur direk-ten Wissensvermittlung der betroffenen Gebieteweiterzuentwickeln und dies mittels einge-schränktem Personen- und Materialaufwand.Jene lassen jedoch interessante und aussagekräfti-ge Ergebnisse zu, insbesondere was die allgemeineBetrachtungsweise des Phänomens betrifft. 1997konnte dank des Wirkens von rund zehn Personenein einwöchiges Praktikum stattfinden. Jenesermöglichte, die verschiedenen Zonen (Tarvisio,

Österreich und die Dolomiten von Brenta)kennenzulernen, in denen der Bär präsent ist undstellt die Basis für die langfristigen Forschungenim nächsten Jahr dar. Freitag, den 25. September1998, nach 38 Tagen, wurde die erste lange Reise«Auf den Spuren des Bären», welche vonMountain Wilderness Italien organisiert und vonStefano Mayr geleitet wurde, in Capo di Ponte, imCamonicatal abgeschlossen. Diese Initiativeermöglichte dank des sich dort aufhaltendenBären und einem Fussweg von rund 800Kilometern erstmalig zu beweisen, dass einenatürliche Rekolonisierung durch auf einen kroa-tisch-slowenischen Bestand zurückgehendeBärenpopulation von Nordostitalien aus in derTat möglich war. Durch die Begehung von ver-schiedensten Habitaten und Biotopen, wie jene,die man bei der Überschreitung von Kroatiennach den rhetischen Alpen hat beobachten kön-nen und dies dank des durch den Fussweg beding-ten langsamen Rhythmus, ist es uns möglichgewesen, vor Ort festzustellen, dass die charakte-ristische Umwelt der durchlaufenen Regionen sichmehr oder weniger für die Rückkehr des Bärenoder anderer Arten eignet. Der Bär als Symboleiner Rückkehr in den natürlichen Zustand ist ein

nützlicher Indikator für den ökologisch günstigenZustand weiter alpiner Gebiete. Seine Rückkehrmuss vom modernen Menschen wie eine wahrzu-nehmende Herausforderung verstanden werden,was die Garantien der Ruhe für die von der Artgenutzten Zonen betrifft, welche eine ArtDatenbank der zukünftig gesicherten natürlichenLebensräume bilden könnten. MountainWilderness Italien setzt sich dafür ein, diesesProblem den öffentlichen Verwaltungen undinteressierten Einrichtungen näherzubrigen, umden Einbezug der kulturellen Wurzeln in diesenProzess zu bewirken. Der Verlauf der Reise wurdefestgelegt, indem auf die Bemerkungen zu denNord-West-Verlagerungen der Bären, die dengrossen slowenisch-kroatischen Populationenangehörten, zurückgegriffen wurde. 1999 ist vorgesehen, die Karawankenkette zuFuss zu überqueren, von Tarvisio (I) aus bis zurGrenze zwischen Slowenien und Italien, und diePohoriekette, um Maribor (SI) zu erreichen.Entlang dieser Gebirgszüge bewegen sich die gros-sen Beutegreifer von Slowenien nach Österreich.

Stefano MayrMountain Wilderness (I)

Auf den Spuren des Bären ...

Canis lupus- Rapport de mission interministérielle sur la cohabitation entre l’élevage et le loup. P.Bracque, Ministère de l’Agriculture et de la Pêche, 02/1999.- Mission “Loup et pastoralisme ”en Savoie, Premiers éléments pour une stratégieadaptée aux alpages de Savoie, 03/1999.- Final Draft Action Plan for the Conservation of Wolves in Europe.Compiled byL.Boitani, LCIE, Conseil de l’Europe, 01/1999, 77 pp.- Le loup (Canis lupus) par F. de Beaufort, 1987.Le retour du loup. Rapport BRAQUE, 03/1999.- Statut et conservation du loup (Canis lupus) dans les Etats membres du Conseil deEurope, M. Delibes, 1990.- Wolf legal protection useless without management plan in Croatia, D. Huber,International Wolf 9, 1999.- Wolves in Europe - Status and perspectives, C. Promberger & W. Schröder,Proceedings of the workshop. Oberammergau, 1992, 136 pp.

Ursus arctus- Auf den Spuren der Bären, H. Lozza, Parc Naziunal Svizzer, 48 pp.- Final Draft Action Plan for Conservation of the Brown Bear in Europe. JE. Swensonand all, LCIE, Conseil de l’Europe, janvier 1999, 79 pp.- La conservation de l’ours brun dans l’Union Européenne, actions cofinancées parLIFE-Nature, DG XI, 1997.

Lynx lynx- Final Draft Action Plan for Conservation of the Eurasian Lynx in Europe.U.Breitenmoser and all, LCIE, Conseil de l’Europe, 01/1999.- Encyclopédie des carnivores de France, Le Lynx boréal, P. Stahl & JM. Vandel,Société Française pour l’Etude et la Protection des mammifères, 1998, 65 pp.- La lince eurasiatica in Trentino, B. Ragni, 1998, 152 pp.- Conservation for damage caused by bears and wolves in the european Union.Experiences from LIFE-Nature projects, M. Fourli, DG XI, Luxembourg 1999, ISBN42-828-4278-9.

Bibliographie

kommen : die Wölfe bilden weder eine Attraktionnoch ein Hindernis. Es sind hauptsächlich dieFrauen, die älteren Personen und die Landwirte,die den Wolf fürchten und die die Massnahmenwie die Umzäunung von Wohnstätten und die aufdie persönlichen Bedürfnisse abgestimmtenVerteidigungsmassnahmen befürworten.

Es geht aus dieser Studie hervor, dass der Wunsch,den Wolf zu schützen, ebenfalls besteht. Fast allebefragten Personen (90%) haben noch nie denWolf in dem Gebiet gesehen, nur etwa 5% dieserPersonen sind persönlich auf ihn gestossen. DieFreunde und Eltern der restlichen 5% haben ihngesehen (und dabei handelt es sich um eine“ unnormale ” und erstaunliche Tatsache, wennman die zahlenmässigen Schätzungen der Präsenzin Betracht zieht).

Die Gebiete, in denen die Annäherungen öfter zuverzeichnen sind, sind die Täler Stura (12.5),Chisone und Germanasca (13.6%).

Im Herbst wird die Befragung bei den Jägern undZüchtern fortgeführt. Zur Zeit kann man sagen,dass die “ Angst vor dem bösen Wolf ” nur schwerzu überwinden ist und dass in diesem Sinne darangearbeitet werden muss, damit seine schwacheaktuelle Präsenz gestützt wird.

Gianni BoscoloRegion Piemont (I)

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RRRRVon 1990 bis 1994 waren auch die Bärenfachleute Österreichs ganz „normale Bärenforscher“.Als es 1994 in einigen Teilen Österreichs vermehrt Schäden gab und sich unterstützt von som-merlochgeplagten Zeitungen eine regelrechte Problembären-Hysterie entwickelte, mußte eine grif-fige Bezeichnung her. So wurde der Begriff Bärenanwalt geboren. Es ist dies eine Person, die überdie Bärensituation seiner Region und allgemein wissenschaftlich fundiert Bescheid weiß; die derBevölkerung bei Schäden, Beobachtungen, Fragen etc. zur Verfügung steht; die sich imSpannungsfeld zwischen Bär und Mensch als Anwalt der Interessen beider, d.h. als Vermittlerversteht und die schließlich den Zorn einzelner Betroffener (z.B. bei Schäden) vor Ort persönlichauffängt und so wesentlich zur Beruhigung der Situation beiträgt. Dabei erwies sich im Laufe derJahre als wichtig, daß es sich tatsächlich um eine Person und nicht etwa stets andere (und dadur-ch „anonyme“) Mitarbeiter einer Institution handelt. Die wichtigsten Aufgabenbereiche kurz auf-gelistet:

- Informationstätigkeit (Vorträge in Kindergärten, Schulen, vor Interessensvertretern etc., Beiträgein Massenmedien od. fachspezifischen Medien, Populärwissenschaftliche Puplikationen, u.a.)- Monitoring (wissenschaftliche Begleitforschung)- Schadensbegutachtung und Stellungnahme für die Versicherung- Erstellung Wissenschaftlicher Publikationen- Teilnahme an wissenschaftlichen Tagungen- Mitarbeit bei Managementplan, Eingreiftruppe etc.- Managementmaßnahmen (Vergrämung, Fang und Besenderung)- Verfolgung mit Sender versehener Bären- Aufarbeitung des Datenmaterials (EDV)

Wer immer als Vermittler zwischen „alteingesessenen Landnutzern“ und den Interessen des Arten-und Naturschutzes tätig ist wird erfahren, wie leicht man als Vermittler zwischen die Frontengerät. Da tut man nicht nur als Bärenanwalt oft gut daran, sich das „dicke Fell“ eines Bären anzu-legen.......

Bernhard GutlebWWF Österreich (A)

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Netzwerkinfo - N° 7 Dezember 1999 -

Kolloquium Steinbock :Schweiz. Nationalpark

Die alpinen Schutzgebietsverwalter schlagen eintransalpines Programm zur Beobachtung derSteinböcke vor, um zu vergleichbaren Daten zukommen. Dies betrifft :- die Populationsentwicklung- die Populationsstruktur- das Auftreten verschiedener Krankheiten (Räude,Gemsblindheit, Moderhinke…)Hierfür müssten die vorhandenen Daten in dasProgramm miteinbezogen werden und ein gemein-sames Protokoll zur Bewertung der Daten aufges-tellt werden.Vorhandene Daten :Die Steinbockpopulationen innerhalb oder ausse-rhalb der alpinen Schutzgebiete werden in zahlrei-chen regelmässig durchgeführten Zählaktionenmiteinbezogen. Umfangreiche Daten bestehenbereits wie zum Beispiel jene der Gruppe“ Stambecchi Europa ”. Die Weiterführung derZählungen ohne die Teilnahme dieser Gruppeerscheint dementsprechend nicht logisch. Es mussnoch hinzugefügt werden, dass eine genaueGesetzgebung bezüglich der von Jägern durch-geführten Steinbockzählungen in der Schweiz exis-tiert.Mögliches Vorgehen :Da die Steinböcke keine ganzen Gebiete umfassenwie das der Fall bei den Gemsen ist, sondernKolonien bilden, so erscheint eine Zählung inTestgebieten (Stichproben) nicht angepasst. Wirschlagen dementsprechend vor, die Zählungen wiein der Vergangenheit auch auf die Kolonien zu bes-chränken. Diese Zählungen ermöglichen ebenfallseine Unterscheidung der Tiere nach Kategorien :Kitze, Jährlinge, weibliche und männliche Tiere.Ein Unterschied in den gewählten Zählmomentenbesteht jedoch. Je nach topographischer Lage undErreichbarkeit der verschiedenen Zonen werden dieZählungen im Winter durchgeführt, wenn die Tiereortsgebundener und dementsprechend leichter zuerkennen sind, oder aber im Frühjahr nach derSetzzeit. Die Angaben dieser Zählungen sind nichtdirekt vereinbar, da dies davon abhängt, ob dieWintersterblichkeit der Kitzen mit einbezogen wirdoder nicht. Unter Berücksichtigung dieser Feststellungen wirdfolgendes Vorgehen vorgeschlagen :Die Zählungen werden nach der klassischenMethode in den verschiedenen Gebieten durch-geführt.Die Methode zur Eingrenzung der Zählzonen unddie Zählmethoden sollten explizit und genauestenserläutert werden (z.B. anhand eines Fragebogens),damit die Vergleichbarkeit der Angaben überprüftwerden kann. Neben jeder Angabe müssten eben-falls die Anzahl der Tiere und ihre Geschlechts- undAltersverteilung und die Saisonangaben präzisiertwerden.Die Angaben werden gesammelt und Kontakt mitder Gruppe <<Stambecchi Europa>> aufgenom-men, um gemeinsam Überlegungen über denEinbezug der bereits vorhandenen Daten anzustre-ben.

Leopold Slotta-BachmayrZoo Hellbrunn Salzburg (A)

Der von den Nationalparken Triglav, Hohe Tauern und Ecrins entwickelte Erhebungsbogen Gemsewurde erstmals im September von den Bearbeitern der Nationalparke gestestet. Die Ergebnisse werdenzur Zeit ausgewertet und interpretiert. Die Erhebungsbögen liegen einer gemeinsamer Kodierungzugrunde und wurden in die vier Alpensprachen übersetzt. Dieses System ermöglicht den erstmaligenVergleich der unter vergleichbaren Bedingungen (gemeinsames Beobachtungsprotokoll) stattfindendenErhebung von Angaben, und dies im Rahmen einer gemeinsamen Zielsetzung. Diese aufeinander abges-timmte Methode spiegelt einen der Schwerpunkte des Alpinen Netzwerkes wieder - einen Beitrag zumManagement der natürlichen Ressourcen durch eine gesteigerte Effizienz der verschiedenenManagementmethoden zu leisten : welches Managementvorgehen, welche Massnahmen verbessern dieVerwaltung des biogenetischen Potentials unserer Schutzgebiete ?Um jenen Fragen, zumindest in begrenztem Rahmen zu begegnen, werden die Ergebnisse der gemein-samen Stichprobenerhebungen verwertet, um folgende Angaben näher bestimmen zu können :- Reproduktionsrate in % (Anzahl aller Individuen / Anzahl der Kitzen)- Fruchtbarkeitsrate in % (Anzahl der Kitzen / Anzahl der Geissen)- Wachstumsrate in % (Anzahl aller Individuen / Jährlinge)- Geschlechterverhältnis pro Schutzgebiet oder pro untersuchtes Kar Die Schutzgebietsverwalter, die sich für dieses Projekt interessieren, sind herzlich willkommen. NähereInformationen erhalten Sie beim Netzwerk Alpiner Schutzgebiete.

Gemse : gemeinsames Beobachtungsprotokoll

Mit mehr als 5000 Gefässpflanzen, welcheungefähr 43% der europäischen Flora ausma-chen, und etwa 350 Endemiten (Pawlowski,1970), ist der Alpenbogen eines der wichtigstenZentren floristischer Vielfalt und Endemismus inEuropa. Die dort miteinander in Wechselwirkungstehenden Habitate und Ökosysteme allerdingsfinden sich seit den letzten Jahrzehnten zuneh-mendem Druck ausgesetzt, der mit Urbanisierung,Erholungsnutzung, Bau und Nutzung vonVerkehrswegen, sowie der Inbetriebnahme vonWasserkraftwerken einhergeht. Nicht wenigerkritisch sind die Bedrohungen durch denRückgang der Landwirtschaft, was dasVerschwinden von zahlreichen, früher extensivgenutzten Ökosystemen, die einen günstigenStandort für eine artenreiche Flora bieten, nachsich zieht : zum Beispiel der Mahdweiden in denHochlagen.Nicht ohne Grund hat man versucht, diesenTatbestand in das internationale und europäischeRecht mit einzubinden :Unter den in Anhang 2 der FFH-Richtlinie aufge-listeten Arten finden sich fast 25% ausschliesslichin den Bergregionen (eine grosse Anzahl davon inden Alpen),35 der Arten aus Anhang 2 der FFH-Richtliniekommen in der biogeographischen Region derAlpen vor (im engeren Sinne), so wie sie in derbesagten Direktive definiert ist.Unter den Pflanzenarten, die in Anhang 1 derBerner Konvention aufgeführt werden, finden sich

20 zusätzliche Arten zu den vorher genannten 35,also insgesamt an die 55.Wie kann man die Flora inventarisieren und kar-tieren ? In welchem Massstab ? Auf welche Artensoll man Handlungsprioritäten setzen ? Wie kannman dazu einen “ geeigneten Schutzstatus ”gewährleisten ? Welche Beobachtungsprotokolle ?Wie kann man aus den Erfahrungen oder denLehren der einen oder der anderen bezüglich desSchutzes in-situ oder ex-situ Nutzen ziehen ? Wiekönnen die Schutzgebiete an Wissen über dieAlpenflora sowie deren Schutz ausserhalb derSchutzgebiete teilhaben ?Dies sind einige der Fragen, die beim Kolloquiumzur Alpenflora, welches vom 29-30 Juni in Gapvom Netzwerk Alpiner Schutzgebiete organisiertwurde, gestellt wurden. Ein wichtiger Punktdieses ersten Treffens war die von allen empfun-dene Notwendigkeit von Informationsaustauschzum Erhalt der Spezien, so dass eineArbeitsteilung zwischen den Verantwortlichenmöglich wird: der Nationalpark Les Ecrins könn-te beispielsweise für die Blaue Distel Vorreiter seinund somit für Massnahmen, die im ganzenAlpengebiet zum Erhalt dieser Spezies durch-geführt werden. Ein anderes Schutzgebiet für eineandere Spezies und so weiter…. In diesem Sinnehätte das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete inZukunft eine sehr spezifische Rolle zu spielen, umdiese Austausche anzuregen und zu vereinfachen.Die Bedeutung der “ ordinären Natur ” wurde beidiesem Kolloquium nicht vergessen, besonders

Die Alpenflora, ein Anliegen des Netzwerks AlpinerSchutzgebiete

Photo : Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

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Das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete hat am 7. und8. September 1999 in und mit dem regionalenNaturpark Vercors ein erstes Kolloquium mit fol-gendem Thema organisiert : die Rolle der Almenund der Erhalt der Weidewirtschaft.Die besprochenen Aspekte betrafen in erster Liniedie Frage der Vereinbarkeit von Weidewirtschaftund touristischer Nutzung der Almen ; der Beitragder Weidewirtschaft zum Erhalt der alpinenBiodiversität und die Möglichkeiten zurInwertsetzung der Almen als Kulturgut unsererBerglandschaft. Ein ausgesprochen praxisorientier-ter Aspekt dieser Veranstaltung wurde durch dieMassnahmen zur umweltgerechten Landwirtschaftzum Ausdruck gebracht. Das Ziel dabei ist derErhalt der Biodiversität. Die Regelung der in derHochgebirgslandwirtschaft bestehendenNutzungskonflikte (Tourismus, Habitatschutz,Beutegreifer...) wurde im Rahmen einer Exkursionauf den Hochplateaus des Vercors,Naturschutzgebiet und Almstandort, behandelt. DieTeilnahme von 50 Schutzgebietsverwaltern undSpezialisten der Almwirtschaft der verschiedenenAlpenparke und der französischen Vereinigung derWeidewirtschaft ermöglichte den Austausch der ver-schiedenen Arbeitsmethoden in den Alpenländern,die Analyse der Managementprobleme und dieEffizienz der getroffenen Massnahmen zurErreichung der gesetzten Ziele.Die Einrichtung einer Arbeitsgruppe“ Almwirtschaft ” wurde von den Teilnehmerndieses Kolloquiums vorgeschlagen. Die innerhalbdieser Arbeitsgruppe zu behandelnden Themen wur-den definiert und betreffen die Massnahmen zurumweltgerechten Landwirtschaft, den Erhalt unddie Ausweitung der Weidewirtschaft, das Aufstellenvon neuen Konzepten zur Vermarktung vonProdukten (Gütezeichen, Direktvermarktung) unddie Konfliktregelung (Nutzung, Beutegreifer,Krankheiten). Ein detaillierter Bericht der getroffe-nen Entscheidungen ist im Netzwerk erhältlich.Diese neue Arbeitsgruppe steht in engem Kontaktmit den bereits bestehenden Arbeitsgruppen“ Tourismus, Habitate und Rückkehr der grossenBeutegreifer ”.

Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

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nicht mit den vom CEMAGREFFGrenoble vorgestellten Arbeiten.Die Teilnehmer haben sich jedochdarauf geeinigt, ihre Bemühungenvor allem auf die Spezien derAnhänge 2 und 4 der FFH -Richtlinie, sowie des Anhangs 1 derBerner Konvention zu konzentrie-ren. Für eine osteuropäischeRepräsentantin einer Organisation,welche für die Vereinheitlichung vonInformation über die Natur inEuropa verantwortlich ist – welcheArbeit... - hat dieses TreffenPerspektiven geöffnet, welche zuaufeinander abgestimmten und speziell auf dieAlpenflora ausgerichteten, grenzübergreifendenMassnahmen innerhalb der geographischenEinheit der Alpen ermutigen. Einmal wirklich indie Praxis umgesetzt, könnte ein solcher Schrittdazu führen, von anderen Netzwerken aufgegrif-fen zu werden, die ihrerseits wiederum dieGelegenheit zu weiteren Austauschen bieten. Diestrifft besonders auf das Netzwerk “ PlantaEuropa ” zu.

Dominique RichardEuropäisches Zentrum für Umweltschutz(Europäische Umweltbehörde)

Almwirtschaft :Naturpark Vercors (F)

Ein erster Workshop des Netzwerks Alpiner Schutzgebiete zum Thema “ Habitat ” undzur Umsetzung des Netzwerkes NATURA 2000 fand in Liechtenstein in Zusammenarbeitmit dem liechtensteinischen Amt für Wald, Natur und Landschaft und unter Beteiligungder Cipra-International statt. Dieser Workshop hatte zum Ziel, einen Ausblick über dieEinbindung des Netzwerks Alpiner Schutzgebiete in das Netzwerk Natura 2000 zu gebenund die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bezüglich des Managements komplexerHabitate zu diskutieren.

Ein intensiverer Austausch bezüglich der Methoden des Habitatmanagements (besondersder Habitate des Anhangs 1 der FFH-Richtlinie) und bezüglich einer nach Ökosystemty-pen harmonisierten Kartierung wurde von den Teilnehmern vorgeschlagen. Auch dieMöglichkeit, ein gemeinsames LIFE-Programm durchzuführen, scheint zum erstenmalalpenweit möglich im Rahmen des Alpinen Netzwerkes. Dies betrifft besonders die

Schutzgebiete, die schon an einem Projekt innerhalb des Netzwerkes Alpiner Schutzgebiete zusammenar-beiten (Arbeitsgruppe Alpenflora, Arbeitsgruppe Grosse Beutegreifer…). Eine Arbeitsgruppe “ AlpineHabitate ” hat sich konstituiert und vervollständigt die bestehenden Arbeitsgruppen die zum ThemaFauna und Flora bereits aktiv sind.

Gewisse vorbereitende Arbeiten sind jedoch unerlässlich, damit diese Gruppe ihre Arbeit aufnehmen kann:- Definition der wichtigsten Habitatstypen für jedes Schutzgebiet und eventuell Erstellung einer Liste vonPublikationen und Berichten zu den Managementmethoden dieser Habitate (ein Austausch zwischen den,für diese Aufgabe zuständigen Schutzgebietsverwaltern ist auf Dauer geplant).- Erstellung einer Liste, der in den einzelnen Schutzgebieten durchgeführten oder laufenden LIFE-Projekte.- Projekte der einzelnen Schutzgebiete ausserhalb des LIFE Programmes, die die FFH-Richtlinie betreffen.- Informationen zu den verwendeten Kartographiesystemen, besonders im Hinblick auf dasHabitatmanagement (GIS, Automatische Kartierung).Alle Schutzgebietsverwalter die an diesem Vorgehen interessiert sind, werden gebeten das Netzwerk zu die-sen 4 Punkten zu informieren, um zu einer grösseren Transparenz der Projekte und Aktionen zumManagement sensibler Habitate beizutragen.

Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

Luftbilder und NATURA 2000Der Nationalpark Berchtesgaden betreibt seit1984 ein Geographisches Informationssystem.Zentrale Datenbasis sind die auf der Grundlagevon Color-Infrarot-Luftbildern im Maßstab 1 :10000 interpretierten Biotop- undNutzungstypen. Diesen Kartiereinheiten wurdendie von der EU definierten Habitate zugeordnet.Damit konnten die Habitate für die FFH-Gebiete innerhalb von kurzer Zeit flächenscharfim Maßstab 1 : 10000 ausgewiesen werden.

Die Biotop- und Nutzungstypen sind darüberhinaus zentrale Datenbasis für die Erstellungdes Management-Plans und der Modellierung

von Verbreitungen von Tier- undPflanzenarten.

Derzeit werden die Kartiereinheiten für dieLuftbildinterpretation der Color-Infrarot-Bilder zusammen mit den NationalparkenHohe Tauern und dem SchweizerischenNationalpark in ausgewählten Testgebietenerweitert und erprobt. An diesem Vorgeheninteressierte Parke werden gebeten mit demNetzwerk Kontakt aufzunehmen.

Helmut FranzNationalpark Berchtesgaden (D)

Die Europäischen Bergschutzgebiete trafen sich imRahmen der Zusammenarbeit zwischen demNetzwerk Alpiner Schutzgebiete und EUROSITE imNationalpark Jotunheimen in Norwegen. “ Erhaltder Biodiversität in den Hochlagen – wie könnenverschiedene Interessensgruppen zusammenarbeitenum die Biodiversität zu erhalten ? ” war der Titeldieses Treffens, organisiert vom NationalparkJotunheimen und dem Alpinen Netzwerk.Die Workshops der europäischen Bergschutzgebietebasieren auf einem Erfahrungsaustausch von tech-nisch orientierten Fragen zum Management derSchutzgebiete. Also ein Austausch unter Kollegen,die mit ähnlichen Managementproblemen konfron-tiert sind. Das Ziel des Workshops war es, neueWege und Methoden der Zusammenarbeit zwischenlokalen Akteuren zu besprechen. DasMiteinbeziehen der Bevölkerung in dasSchutzgebietsmanagement soll es erlauben, eine akti-ve und umweltorientierte Bevölkerung in der Regiondes Nationalparkes Jotunheimen aufrechtzuerhalten.Die langfristigen Pflegemassnahmen für Natur- undKulturlandschaft sind in Verbindung mitMassnahmen, die eine dauerhafte Beweidung sowie

die Entwicklung eines naturnahen Tourismussicherstellen sollen, ein Teil der langfristig definiertenArbeit des Parkes. Die Erfahrungen andererSchutzgebietsverwalter aus 8 europäischen Ländernermöglichten den Austausch wichtigerInformationen zu diesen Themen und zeigten neueIdeen zum weiteren Vorgehen in jedem einzelnenihrer Schutzgebiete. Das Treffen hat auch ermöglicht,die Rentabilität dieser Massnahmen zu vergleichen.Das Treffen im Jahr 2000 wird wahrscheinlich inFrankreich oder in Spanien stattfinden.Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

Zweites Treffen der Europäischen Bergschutzgebiete in Norwegen

Workshop “ Habitat ” in Liechtenstein

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Die Arbeitsgruppe “ Greifvögel ” hat sich am 13.14. und 15. Oktober im Nationalpark HoheTauern getroffen, um die Informationen undErgebnisse der Beobachtungen der alpinenSteinadlerpopulationen, der Bartgeier und derGänsegeier auszutauschen.

Nach einer Darstellung der aktuellen Lage behan-delten die Spezialisten aus allen Alpenländernschwerpunktmässig die Schutzmassnahmen inHinblick auf die Beeinträchtigungen, denen die dreiArten ausgesetzt sind. Die Notwendigkeit, dieAktionen zur Sensibilisierung der Bevölkerung undder Personen, die dieGreifvögel durch dieAusübung ihrerAktivitäten oder Hobbiesstören könnten, zu verstär-ken, fand allgemeineZustimmung. DieStrategie der Schutzgebietekonzentriert sich vorerstauf die Realisierung vongemeinsamen Produktenzur Sensibilisierung undInformation derBetroffenen. EinInformationsblatt überdie Beeinträchtigungen der Greifvögel wurde ineinem Entwurf von dem Alpinen Netzwerk inAbsprache mit Spezialisten entwickelt und denTeilnehmern vorgelegt. Dieser wurde positiv aufge-nommen und bildet die Grundlage für das definiti-ve, sich in der Entwicklung befindliche, Dokument.Dabei handelt es sich um das erste gemeinsametransalpine Produkt zur Sensibilisierung, welchesden Schutz der Arten über die Grenzen hinaus ans-trebt.

Ein weiteres während der Sitzung behandeltesThema : die Beobachtung der Arten. Zum heutigenZeitpunkt leidet die Beobachtung aufgrund derheterogenen Methoden unter den Schwierigkeitenbezüglich des Austausches und der Weiterleitungder Informationen an den Beobachter. Daraus erge-ben sich die Probleme, auf die der Einzelne gestos-sen ist, um die Beobachtungsergebnisse auf inter-nationaler Ebene zu vergleichen. DieGebietsverwalter und die Spezialisten haben sichdementsprechend auf eine bessere Harmonisierung

der Methoden geeinigt. Der NationalparkBerchtesgaden übernimmt das Monitoring desSteinadlers für den gesamten Alpenraum. Zu die-sem Zweck wurde auf den Vorschlag von DavidJenny (CH), Christian Couloumy (F) und StefanKluth (D) ein gemeinsamer Informationsbogen ent-wickelt, welcher den alpinen Schutzgebieten undden, sich mit dem Steinadler befassendenEinrichtungen, übermittelt werden wird. Jenermüsste die Zusammenstellung und dieUnterteilung eines bedeutenden Teils vonInformationen und Beobachtungen bezüglich derArt ermöglichen - die Rückleitung der

Informationen an alleBeobachter ist auch gesi-chert. Das Monitoring überden Bartgeier könnte vomNationalpark Hohe Tauernin Zusammenarbeit mit derStiftung zum Schutz desBartgeiers (FCBV) und denSpezialisten dieserFragestellung wie RichardZink (A), Antoine Rouillon(F), Paolo Fasce und LauraMartinelli (I) sowie DavidJenny (CH) übernommen

werden. Vorschläge für ein aufeinander abges-timmtes und in alle Alpensprachen übersetztesBeobachtungsprotokoll wurden während desTreffens unterbreitet.

Am Ende der Sitzung wurden internationaleLenkungsausschüsse eingerichtet, damit die beidenHauptprojekte durchgeführt werden können :Sensibilisierung und Schutz der Populationen undMonitoring der Steinadler- undBartgeierpopulationen. Der Gänsegeier wird in dieArbeitsgruppe Greifvögel des alpinen Netzwerkeseingegliedert. Eine Gruppe alpiner Experten hatsich gebildet, um die Beobachtung dieser Art in-und ausserhalb der Schutzgebiete zu verstärken.Wir wünschen dieser konkreten internationalenZusammenarbeit zum Erhalt und zur wissenschaft-lichen Beobachtung der Populationen grosserGreifvögel viel Erfolg.

Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

Vierter Workshop «Greifvögel» in den Hohe Tauern

Das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete hat beschlossen, mit der Schweizerischen Akademie für Naturwissenschaftenund ProClim (CH) zusammenzuarbeiten : Mit Hilfe einer Umfrage wurden prioritäre Forschungsthemen derSchutzgebiete ermittelt, und das nicht nur für die alpinen Bergregionen. Diese Informationen werden auf dem Servervon ProClim zugänglich gemacht und erlauben somit von jedem Schutzgebietsverwalter oderForschungsbeauftragten eingesehen zu werden. Denn tatsächlich arbeiten zahlreiche Schutzgebiete an ähnlichenProjekten, während diese oft kaum über die Projekte ihrer ausländischen Kollegen informiert sind. Wüssten siedagegen über die Projekte und Studien der Parke und Naturschutzgebiete in den Gebirgsregionen Europas Bescheid,würde dies den Austausch von Informationen und Erfahrungen erleichtern und vielleicht sogar eine gemeinsameFinanzierung durch europäische oder internationale Fonds ermöglichen. Zahlreiche aktuelle Partner waren sich derVorteile eines eventuellen Austausches solcher Informationen bewusst und gaben Ihre Daten weiter. Es kann jetzt eine gewisse Anzahl von Projekten der Schutzgebiete, besonders der Parke der Alpen im Internetabgerufen werden, und zwar unter : http://www.proclimdata.unibe.ch/homepage.htmlWir bitten Sie, diese Homepage zu besuchen und uns, falls Sie dies bisher noch nicht erledigen konnten, dieFragebögen zurückzusenden, damit auch die Projekte Ihres Schutzgebietes auf der WEB-Page vertreten sind.Danke.Netzwerk Alpiner Schutzgebiete

Projekt Forschung und Parke

Greifvögelbeobachtungen im Krumltal (A)Photo : Alpines Netzwerk

Die Partnerschaft der drei Nationalparke,Hohe Tauern, Triglav und Les Ecrins hat mit-geholfen zur Entwicklung des AlpinenNetzwerkes und auch dazu beigetragen, es zueinem in den Alpen verankerten Werkzeug fürdie Schutzgebietsverwalter zu machen.Das erneute Partnerschaftsabkommmenorientiert sich zum einen an die seit 1997vorausgegangenen Programme und Aktionen :Bereitstellung gemeinsamer Kommunikations-mittel, Austausch von Personal, gemeinsameProgramme für Forschung und Management ;und zum anderen an neuen Aktionen wie derVerwirklichung eines Films über die verschie-denen Kulturlandschaften der dreiSchutzgebiete, Schüleraustausche und diegemeinsame Arbeit an EuropäischenProjekten, besonders im Rahmen des zukünf-tigen Netzwerkes NATURA 2000 und des V.Europäischen Programms für Forschung.Eines der Ziele der Partnerschaft ist es auch,als starke Stütze für das Alpine Netzwerk zudienen. Dies zeigt sich auch darin, dass derNationalpark Hohe Tauern am 7. und 8.September nächsten Jahres die 3.Internationale Konferenz der AlpinenSchutzgebiete in Kärnten organisieren wird.Bei einer offiziellen Veranstaltung wurde derregionalen Bevölkerung des Nationalparksder Hohen Tauern unter Anwesenheit vonRepräsentanten der drei Länder dasProgramm 2000-2002 vorgestellt. DieVeranstaltung fand am Ende eines einwöchi-gen Personalaustausches statt. Die zwölfRanger der drei Parke organisierten eineGamszählung nach einer neuen, gemeinsamausgearbeitete Methode. Diese Methode wirdvon nun an in allen drei Schutzgebieten ange-wandt werden, ebenso wie in allen alpinenParken, die den Wunsch geäussert haben, andieser Aktion teilzunehmen.

Schon 3 Jahre Partnerschaft !

Das Netzwerk Alpiner Schutzgebiete verfügt absofort über eine Übersetzermannschaft, diemehrere Alpensprachen beherrscht und auch aneinem Lexikon der Alpensprachen arbeitet, mitdem Ziel den Schutzgebietsverwaltern in denalpinen Schutzgebieten den Personal- undDokumentationsaustausch zu erleichtern. DieseArbeitsgruppe kann auch beiPersonalaustauschen im Gelände, oder, inbegrenztem Masse bei anderen Veranstaltungender jeweiligen Schutzgebiete eingesetzt werden.Jeder, der an dieser Aktion interressiert ist, kannsich gerne beim Team des Alpinen Netzwerkesmelden. Die Arbeiten haben begonnen !

ArbeitsgruppeAlpensprachen

Am 26. November diesen Jahres hat sich der nationale französische Lenkungsausschuss desAlpinen Netzwerkes im regionalen Naturpark “ Massif des Bauges ” versammelt um eine Bilanzder Veranstaltungen 1999 zu ziehen und neue Programme und Aktionen für das Jahr 2000 vorzu-schlagen. Diese Vorschläge werden mit den Empfehlungen der anderen Alpenländer die Basis fürden Internationalen Lenkungsausschuss des Alpinen Netzwerkes sein, welcher im Februar 2000 inder Schweiz tagen wird. Dieser internationale Ausschuss legt die Richtlinien fest und definiert dasgenaue jährliche Programm. Sollten Sie Wünsche oder Vorschläge haben, können Sie gerne mit demAlpinen Netzwerk Kontakt aufnehmen.

Treffen des nationalen französischen Lenkungsausschusses

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Partnerschaftstreffen in den Hohen TauernPhoto : Laurent Buisson

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Der stellvertretendeDirektor desNationalparkes LesEcrins, PhilippeMaigne gibt seineTätigkeiten innerhalbdes Nationalparkesauf, um sich neuenAufgaben zum Schutzder Camargue imSüden Frankreichs zuwidmen. Philippe

Maigne führte die Aktivitäten des alpinenNetzwerkes seit seiner Gründung im Jahre 1997und er setzte sich für dieses Projekt seit 1995, dasJahr der ersten internationalen Konferenz derAlpenschutzgebiete ein. Er ist Initiator zahlreicherinternationaler Aktivitäten, die innerhalb desNetzwerkes realisiert wurden. Auch dank seiner

grossen Fähigkeit, neue Ideen vorausschauend, undauf einer soliden Grundlage aufbauend, nachhaltigin die Zukunft zu übertragen, verfügt das AlpineNetzwerk heute über das Vertrauen der Partner.Die fünfjährige Aufbauarbeit die er entscheidendmitbestimmt hat, ermöglichte die Gründung einesoperationnellen Netzwerkes der Schutzgebiets-verwalter und des alpinen Informations- undErfahrungsaustausches. Die Mannschaft desNetzwerkes schuldet ihm viel - Danke Philippe.

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Photobank

Wer hat Erfahrung aufdem Gebiet “ NaturnaheSkigebiete ” ?

Beim Treffen der Arbeitsgruppe Kommunikationim Nationalpark Berchtesgaden wurde beschlos-sen, eine Photobank zu erstellen. DerVerwirklichung dieser Photobank geht dieUnterzeichnung einer Teilnahmevereinbarungzwischen den verschiedenenSchutzgebietsverwaltern und dem NationalparkLes Ecrins als Koordinator des AlpinenNetzwerkes voraus. Dieser Vertrag legt die Artder Verwendung der Photos fest. Wichtigstes Zielbei der Erstellung dieser Photobank ist, denSchutzgebieten im Alpenbogen die Entwicklunggemeinsamer Werkzeuge zu ermöglichen. Somitwird sie den Schutzgebieten zunächst einmal zurErstellung eines gemeinsamen Faltblattes sowieder Realisierung gemeinsamer Ausstellungen inden Schutzgebieten dienen. Die Photobank wirdvom Netzwerk Alpiner Schutzgebiete archiviertund verwaltet. Um jedoch diese ehrgeizigenProjekte verwirklichen zu können, benötigen wirIhre Hilfe und Ihre Photos.

Das Alpine Netzwerk besitzt von nun an ein Logo, das auf die Zusammenarbeit der AlpinenSchutzgebiete entsprechend der Alpenkonvention hinweist, sowie auf die vier offiziellen Sprachendieser Konvention. Das Logo wurde vom Amt für Naturparke der autonomen Provinz Bozen –Südtirol unter der Leitung von Artur Kammerer ausgearbeitet. Die Mitglieder des internationalenLenkungsausschusses des Alpinen Netzwerkes, welches die Schutzgebiete der Alpenländer vertritt,stimmten zwischen mehreren Varianten ab und entschieden sich für das besagte Logo. Es existiertin vierfarbiger, zweifarbiger und schwarz-weisser Ausführung. Es kann jedem Schutzgebiet imRahmen einer internationalen Veranstaltung des Netzwerkes Alpiner Schutzgebiete auf einfacheAnfrage zur Verfügung gestellt werden. Wir danken dem Amt für Naturparke Südtirol für ihreInitiative und die Realisierung des Logos.

Um die kleinen Skistationen in derChartreuse bewusst auf ein, der Umweltund der Natur angepasstes Angebot auszu-richten, suchen wir nach Erfahrungen, dieauf diesem Gebiet gemacht wurden umeine Studienreise zu organisieren, diedarauf ausgerichtet ist, Politiker,Gemeinderäte und Skistationsdirektoren zu sen-sibilisieren. Wir möchten ein Skiprojekt ent-wickeln das naturbewusst ist in derAnwendung von Iso-Normen, derUnterhaltung von Skipisten, Sensibilisierungfür die Entdeckung der Natur…

Bitte schicken Sie Ihre Antwort direkt anAlain Rougier,Parc naturel régional de Chartreuse,Place de la Mairie, 38380 St. Pierre deChartreuse, France.

Ein Logo für das Netzwerk

Liebe Kollegen,

Bei einer Steinbockzählung hat ein Ranger desNationalparks Les Ecrins folgendeBeobachtung gemacht :Land : FrankreichDepartement : Hautes-AlpesGemeinde : Les CercesDatum : 7. Mai 1999 Beobachter : Eric VannardTier : SteinbockGeschlecht : männlichAlter : 8. JahrOhrmarken : linkes Ohr innen: rot

aussen: grün

Rechtes Ohr innen: rotaussen: grün

Es wäre interessant, etwas über die Herkunftdes Tieres zu erfahren.

Bernard ThomasNationalpark Les Ecrins (F)Sektor ChampsaurTel : ++33 / (0)4.92.55.95.44Fax : ++33 / (0)4.92.55.98.45

HerkunftsbestimmungSteinbock

Der Wille zur internationalen Zusammenarbeit, aus-gehend von der europäischen Kommission undunterstützt von der Region Rhône-Alpes, wurde vomregionalen Naturpark Vercors aufgegriffen um sei-nem LEADER Programm einen internationalenInhalt zu geben :- Schwerpunkte sind hier Kompetenz zum ThemaKind im touristischen Angebot, und der - Beginn einer weitreichenderen und langfristigenZusammenarbeit mit einem vergleichbaren ausländi-schen Partner

Die Suche nach einem Partner, der sich innerhalbeines Schutzgebietes befindet, wurde vorallem geför-dert, um das Projekt «Europäisches Parlament derKinder» zu starten. Der Nationalpark Hohe Tauernist dieser Partner. Besonders aktiv im Bereich desnachhaltigen Tourismus (Pilot-Park des ProgrammsLIFE, geleitet vom Bund der regionalen NaturparkeFrankreichs für eine Charta des nachhaltigenTourismus und aktives Mitglied des NetzwerksAlpiner Schutzgebiete), führt er wichtige Aktionenzum Thema Kinder durch. Dank der Bemühungendes Alpinen Netzwerks, des nationalen Bundes regio-naler Naturparke Frankreichs und der Einheit dertechnischen Unterstützung LEADER II Rhône-Alpeskonnten die Kontakte gestartet werden.

Unter dem gemeinsamen Thema “ EuropäischesParlament der Kinder ”, handelt es sich vor allem, inunserem Sinn, um die Umsetzung, Koordination undLeitung eines Netzwerkes von Projekten, welchewährend eines ganzen Schuljahres für Schulklassender Primär- und/oder Sekundär-Schule in denBergregionen Europas durchgeführt werden. DasZiel ist, neben diesen Austauschen die erzieherischenMassnahmen in Anbetracht eines nachhaltigenTourismus zu verbessern und zu bereichern, wobeiman sich auf das Prinzip stützt, dass die Kinder

“ Vermittler von heute und Entscheidungsträger vonmorgen ” sind. Mehrere Klassen aus verschiedeneneuropäischen Regionen könnten an aufeinanderabgestimmten Programmen arbeiten. Eine dergeplanten Methoden ist die Simulation der parla-mentarischen Arbeit, was den (derzeitigen) Namendes Projektes erklärt.

Das Kooperationsprojekt orientiert sich an dreiAchsen :a) das Experimentieren zwischen unseren beiden loka-len Aktionsgruppen ; weitere Ausweitung auf mehre-re lokale Aktionsgruppen verschiedener Länder, dieam Klassenaustausch (besonders Kinder im Alter zwi-schen 10 und 14 Jahren) rund um ein pädagogischesProjekt teilnehmen, dessen Durchführung sich überdas ganze Jahr erstreckt und welches sich vorwiegendneuer Kommunikationsmittel bedient (Internet…).b) Treffen dieser Kinder an zwei Terminen währenddes Schuljahres : “ La Foulee Blanche ” der Kinderim Januar im Vercors und das Sommertreffen inÖsterreich.c) Grundlegende Investitionen: Es handelt sich hier-bei um Empfangsräume für die Öffentlichkeit,welche Basiseinrichtungen für die oben genanntengemeinsamen Aktionen und Interventionen sind. Diebestehende Infrastruktur im regionalen NaturparkVercors entspricht nicht den Anforderungen. DerPark will die Einrichtungen zum Besucherempfangvöllig neu überarbeiten und hofft, hierfür das öster-reichische Wissen und die Erfahrungen auf diesemGebiet nutzen zu können.

Jean Philippe RenoudRegionaler Naturpark Vercors (F)tel : ++33 / (0)4 / 76 94 38 24

Neue Zusammenarbeit : Naturpark Vercors (F) - Nationalpark Hohe Tauern (A)

Aufbruch einer der Gründer des Netzwerks AlpinerSchutzgebiete

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Auf Initiative des Nationalparks Hohe Tauernwird aktuell ein großes internationalesForschungsprogramm vorbereitet. Inhalt desProjektes ist es, ein langfristigesBeobachtungssystem für die Veränderungen inder Vegetation und der Gewässer in den Alpenaufzubauen. Das Projekt «Dauerbeobachtungin Europäischen Gebirgsschutzgebieten» sollsich auf drei Jahre erstrecken und dieVoraussetzungen für ein Langzeitmonitoringschaffen, welches mit fortlaufender Dauer dieselbe Bedeutung erlangen soll, wie die seit nun-mehr über 100 Jahren laufende Vermessungder Gletscher in den Alpen.

Die Partner des Nationalparks Hohe Tauernsind die Nationalparke Les Ecrins,Berchtesgaden und der SchweizerischeNationalpark. Auf fachlicher Ebene unterstüt-zen dieses Projekt das Conservatoire Botanique

in Gap (Frankreich), die FachhochschuleWeihenstephan (Deutschland), das JoanneumResearch in Graz, die Universität Innsbruckund das Büro E.C.O. in Klagenfurt (alle Öster-reich).

Nach Abschluß der Vorbereitungsarbeiten wirddas Forschungsprojekt im Jänner 2000 beim«5. Europäischen Rahmenprogramm fürForschung und technologische Entwicklung»eingereicht werden. Wir werden Sie in jedemFall über den Projektfortschritt in einer dernächsten Ausgaben informieren.

Günter MussnigNationalpark Hohe Tauern Kärnten (A)

Internationales Forschungsprogramm in Vorbereitung

Der Nationalpark Les Ecrins, der Nationalparkservice der Region Piemont, der Nationalpark GranParadiso und der Nationalpark Triglav planen die Gründung einer Arbeitsgruppe zur Analyse desArchitekturerbes der Parke (Bauwerke, Infrastruktur), und zwar bezüglich ihrer Beziehung zurRegion, der Veränderung ihrer Nutzung und ihrer Konstruktionstechnik.

Interessenten wenden sich bitte an folgende Addressen :Bernard Patin - Parc national des Ecrins [++33 / (0)4 / 92 40 20 20]Daniela Delleani - Settore Parchi naturali/Regione Piemonte [++39 / 011/43 23 507]Elio Tompetrini - Parco Nazionale Gran Paradiso/Val d’Aosta [++39 / 0165 / 44 126]Sasa Dalla Valle – Urbanisticni institut Ljubljana [++386 / (0)61 / 120 13 33]

Interessierte bitte melden !

Drei Tage lang trafen sich Spezialisten ausdem Nationalpark Berchtesgaden mitihren Kollegen aus dem Nationalpark LaVanoise : - Annette Lotz (Spezialistin für dieBeschreibung der Habitate der Gams),- Werner d’Oleire-Oltsmanns(Wissenschaftlicher Leiter)

- Rolf Eberhardt (Spezialist für dieBeschreibung der Habitate desSteinadlers).Ziel dieses Treffens war die Beschreibungder Habitate, die der deutsche Park fürden Steinadler und die Gams mittels GISausgearbeitet hat. Im Anschluss an denerfolgreichen Austausch übergab der

Nationalpark La Vanoise demNationalpark Berchtesgaden digitaleDaten, die es möglich machten, dieLebensraumbeschreibung des Adlers aufden Nationalpark La Vanoise anzuwen-den und zu testen. Ebenso müsste das aufdie Gams angewandte Modell auf denSteinbock zu übertragen sein (bedeutend-ste Tierart im Nationalpark La Vanoise).Es wurde beschlossen, sich im Novemberoder Dezember 1999 erneut zu treffen umdie Resultate dieser Anwendung desBerchtesgadener Systems im NationalparkLa Vanoise zu diskutieren.Stephane MorelNationalpark La Vanoise (F)

Treffen zwischen dem Nationalpark Vanoise (F) unddem Nationalpark Berchtesgaden (D)

Unser Park ist an jeder Information zuFragen und Problemen der Realisierung vonvia ferrate, der Erstellung neuerKlettertouren und der Restaurierung vonHaken der klassischen Klettertouren inSchutzgebieten interressiert. Wir wüsstengerne, ob es hierzu Konventionen,Vereinbarungen und vorausgegangeneAktionen der Parke usw. gab oder gibt. Wirsind heute mit dieser Problematik konfron-tiert, vielleicht wäre es deswegen auch sin-voll, einen Workshop zu diesem Thema zuorganisieren.

Giorgio BernardiNaturpark Alpi Marittime (I)

Via ferrate

Die Nationalparke Gran Paradiso und Vanoise, deren Partnerschaft seit1972 besteht, verstärken ihren engen Bund durch die Unterzeichnung einesgemeinsamen Dokuments, der “ Nachbarschaftscharta ”, durch diePräsidenten der beiden Schutzgebiete. Dieses im Nationalpark Vanoiseunterzeichnete Dokument trägt dazu bei, die zahlreichen gemeinsam vonden beiden Schutzgebieten durchgeführten Initiativen auszubauen.

Geographische, historische, natürliche und menschliche Beziehungen verei-nen seit Lebzeiten die Massive Gran Paradiso und Vanoise. Die beidenParke internationalen Ausmasses hoffen langfristig darauf, einen grosseneuropäischen Park zu gründen. Die Unterzeichnung dieser Charta istdementsprechend ein wichtiger Schritt zur Verstärkung derZusammenarbeit zwischen den beiden Gebieten. Die Parke engagieren sich“ eine Zone zu bilden, die ein europäisches Modell des Naturschutzes dars-tellt ”. Sie betonen, dass sie gemeinsam die Prinzipien des Schutzes derLebensräume, der Biotope und der Arten in Anlehnung an das internatio-nale Recht vertreten wollen. Auch bringen sie ihren festen Willen zumAusdruck, die Alpenregionen Gran Paradiso und Vanoise inZusammenarbeit mit den lokalen Strukturen zu schützen und nach aussenhin zu vertreten ”.

Zu diesem Zweck, wurde ein Programm festgelegt, welches dreiHauptziele vorsieht :- Die Menschen und Institutionen durch die gegenseitige Teilnahme aninstitutionellen und technischen Versammlungen der Parke einandernäher zu bringen, indem die Mobilität ihrer Mitarbeiter und derAustausch zwischen den Schulen in ihrer Umgebung gefördert wird. - Die Managementtechniken durch die Aufstellung eines gemeinsamenwissenschaftlichen Beirates einander näher zu bringen um den natürli-chen Lebensraum, der den grössten gemeinsame Nenner der beidenParke darstellt, zu schützen ; - Einen qualitativ hochwertigen Naturtourismus zu fördern, indem ver-mehrt Informationsstellen eingerichtet werden, die den Besucher näherüber die Aspekte eines jeden Parks aufklären und Strategien für einegemeinsame Öffentlichkeitsarbeit entwickeln.Stefano Camanni Nationalpark Gran Paradiso (I)Tel. ++39 / 011 / 86 06 202e-mail : [email protected]

Nachbarschaftsabkommen Nationalpark Gran Paradiso (I) – Nationalpark La Vanoise (F)

Der interkommunale Verband des Massivs SainteVictoire sucht Partner mit Erfahrung in derAusbildung von Rangern. Wenn Sie an einemAustausch oder an einem gemeinsamen Arbeitskreisinterressiert sind, schreiben Sie doch bitte an :

Hervé BeguinSyndicat Intercommunaldu Massif de la Sainte Victoire (F)Tel. ++33/(0)4 42 24 92 74e-mail : [email protected]

Ausbildung und Austauschvon Rangern

Photo : Alpines Netzwerk

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Am 7. Juli 1999 wurde in Seefeld (Österreich) das Projekt «Erholungund Freizeit im Karwendel - naturverträglich» von Christa Stewens,Staatssekretärin im bayerischen Umweltministerium und der TirolerLandesrätin Christa Gangl ins Leben gerufen. Bayern und Tirol sindPartner einer grenzüberschreitenden Initiative, die auf naturschonendenTourismus durch Information und Bewußtseinsbildung setzt. Dabei solldas biologische Potential des Karwendels gesichert und gleichzeitig dieErholungsmöglichkeiten erhalten und optimiert werden. Das 1,2Millionen Mark-Projekt wird von der EU als Interreg II-Projekt zu 50Prozent kofinanziert.

Das Projektgebiet reicht vom Inntal bis zum Walchensee bzw. vonMittenwald bis Achenkirch und hat einen Durchmesser von etwa 35Kilometer. Das Projekt setzt sich aus acht Einzelbausteinen zusammen,die den Einfluss von Freizeitaktivitäten und Landnutzungsformen aufbesonders sensible Arten wie Steinadler, Rauhfußhühner oderSchalenwild klären soll. Es stehen z.B. die Fließgewässer als Lebensraumim Fokus, ein anderer Baustein hat den Schwerpunkt Besucherlenkungin naturschutzfachlich sensiblen Bereichen. Die Initiative «lebt» davon,daß nun möglichst viele Betroffene sich beteiligen. So hofft man bei-spielsweise auf die Mitarbeit von Fachpresse und Verlagen, die mit ihren

Publikationen - etwa durch Tourenangaben - großen Einfluß auf denTouristen haben.

Stefan KluthBayerisches Landesamt für UmweltschutzStaatliche Vogelschutzwarte (D)

Beitrag „Freizeit und Erholung im Karwendel - naturverträglich“

Die Landschaft, der Lebensraum und die länd-lichen Kleinkulturgüter stehen seit einigenJahren im Zentrum des Interesses. Es bestehteine neue und verstärkte Nachfrage nachInterventionsmöglichkeiten, die die Gebäudeund natürlichen Lebensräume stärker berück-sichtigen. In der Tat stützen sich die Arbeitenzu häufig auf Fertigprodukte und auf indus-trielles know-how, die die Standarisierung derLandschaften zur Folge hat, was sich ausges-prochen negativ auf das lokale Kulturgut aus-wirkt. Die diesbezüglichen Erfahrungen wer-den zur Zeit noch zu experimentell behandelt.Sie beschränken sich auf ein zu enges“ berufliches Netz ”. Die Bedeutung ist je-doch tiefgreifend : die Banalisierung soll ver-mieden werden, indem man dieBaumaterialien und die traditionellenTechniken an die Gegebenheiten anpasst, dieFachbranchen berät und in diesem Sinneerneut in Wert setzt… (Der Bauherr, dieBauleitung und die Handwerker verfolgenspezifische und aufeinanderaufbauendeWeiterbildungen, die in einer Sammlung vonEntscheidungen und Aktionen festgehaltenwerden). Von unserer kollektiven Fähigkeit,die Landschaft zu betrachten und eine an ihreIdentität angepasste Inwertsetzung anzuneh-men, hängt unseres menschliches, soziales und

kulturelles Umfeld der Zukunft ab. Dies ver-folgt das Bildungszentrum, welches dank einesmehrjährigen Pilotprogrammes innerhalb derfranzösischen Alpenparke zustande kam undwelches ermöglicht, verschiedene Elementeauf sich zu vereinen: Information, angewand-te Forschung und Weiterbildung über dieseThemen und die Verbreitung vonInnovationen. Dieses Zentrum kann voneinem Weiterbildungsinstitut nicht getrenntwerden, welches Erfahrungen zusam-menführt, deren Analyse und Verbreitung derKenntnisse gewährleistet. Der Austausch unddie Lehre reiht sich in eine Logik der Bildungund Umsetzung ein und verneint eine passiveLehrhaltung. Die zugrundeliegende Pädagogikgeht aus den konkreten Realisierungen hervor,welche unter Berücksichtigung des Projektesund seiner Prozesse ermöglicht, dieForderungen und die Erwartungen desBauherren, das von der Mannschaft derBauleitung dargestellte Projekt, die von denUnternehmen dargestellte Auswahl derTechniken und Arbeiten explizit zu formulie-ren. Dieses Zentrum wurde neulich in Pont-en-Royans eingerichtet. Eine ehemaligeFabrik, auch “ PR 1 ” genannt, wurde in einehrgeiziges kulturelles und touristischesProjekt in einer leicht erreichbaren Gemeinde

mit ausgeprägten landschaftlichen und kultur-landschaftlichen Charakteristiken amEingangsbereich des Parkes umgewandelt.

Das Arbeitsprogramm des ersten Jahresbasiert auf folgenden Schwerpunkten :- Dorfanlage- Hofanlage- Restaurierung, Pflege der Almgebäude, derSchafställe und der Hütten in demNaturschutzgebiet des Hochplateaus Vercors- Sensibilisierung/Bildung der Volksvertreterin Bezug auf die Bedeutung und die zurVerfügung stehenden Mittel für dasManagment der Landschaft und derKulturgüter (Managementplan,Bodennutzungsplan…)

Der regionale Naturpark Vercors :- stellt allen Teilnehmern des Netzwerkes dieKompetenzen dieses Zentrums zur Verfügung- sucht zu dieser Thematik Partnerparkeund/oder alpine Gebiete, um mit ihnengemeinsame Aktionen zu entwickeln.

Kontakt :Jean Philippe RenoudRegionaler Naturpark Vercors (F)Tel : ++33 / (0)4 / 76 94 38 24

Gründung eines Zentrums für die Berufe der Landschaftsgestaltung

Am 9. Oktober 1999 wurde in Champdepraz (Aostatal, Italien) das neueBesucherzentrum des Naturparks Mont Avic eingeweiht. Es beherbergt einInformationsbüro, ein Naturmuseum und eine Mehrzweckhalle und wird derÖffentlichkeit im nächsten Frühjahr zugänglich gemacht. In dem ersten undgrosszügig angelegten Raum wurde ein Bereich dem Netzwerk AlpinerSchutzgebiete gewidmet ; er stellt eine farbige Karte, die Liste der Schutzgebieteund einen Text aus, der die wichtigsten Aktivitäten des Netzwerkes erläutert.Zusätzlich wurde bereits ein Multimedia Bereich eingeplant, der in der nahenZukunft die Parke und alpinen Schutzgebiete behandelt und der in Anlehnungan die innerhalb der Arbeitsgruppe “ Kommunikation ” des Netzwerkes getrof-fenen Entscheidungen ausgerichtet werden wird.In dem Informationsbüro ermöglicht eine Video-Wand von sechs Bildschirmendie kontinuierliche Übertragung von Bildern und Fotografien, welche die inter-essantesten Aspekte des Parkes während der vier Jahreszeiten vermitteln : derBesucher wird dementsprechend aufgefordert, die Wege des Schutzgebietes inden verschiedenen Umweltstadien mehrmals zu begehen. Das Naturmuseumbeschreibt die drei bedeutensten Lebensräume des Mont Avic, die bereits imRahmen des europäischen Programmes “ Life-Natura ” innerhalb einesProjektes behandelt wurden : die Lebensräume der Schlangen im Hochgebirge,

die Feuchtzonen (Wasserläufe, Seen und Torfmoore) und die Laub- undKoniferenwälder. Ziel ist es, die Neugier des Besuchers in Hinblick auf die hin-tergründigen Aspekte des Schutzgebietes (“ der geheimnisvolle Park ”) anhandinteraktiver Ausstellungswerkzeuge zu wecken. Ein grosser Bereich wurde ein-zelnen Elementen der Natur gewidmet, wie zum Beispiel den Pflanzen derTorfmoore (Abdruck und vergrössertes Modell von Sonnentau), denSchmetterlingen (mehr als 1100 verschiedene Arten allein in der Gemeinde vonChampdepraz !) oder den Bergfasanen. Diese Art wird im Park genauen Studienunterzogen und in einer Diaschau behandelt, welche mittels Licht- undLauteffekten die Hochzeitsparaden des Männchen im Frühjahr simuliert. DieMehrzweckhalle ermöglicht vielfältige Nutzungen dank der einfachen undschnellen Handhabe: von einem didaktisch oder zu Forschungszwecken einge-richteten Saal kann man zu einer Ausstellung übergehen aber auch zu einemklassischen Vorführungs- und Konferenzsaal.

Massimo BoccaNaturpark Mont Avic (I)

Neues Besucherzentrum für den Naturpark Mont Avic (I)

KarwendelPhoto : Stefan Kluth

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SS SSVeranstaltungen 2000

Agenda des Netzwerks Alpiner Schutzgebiete

Arbeitsgruppe “ Tourismus ” Nationalpark Val Grande (I) 20. Januar 2000

Internationaler Lenkungsausschuss SANW, Bern (CH) 9. Februar 2000

Nationaler Lenkungsausschuss, Frankreich Regionaler Naturpark Vercors (F) 3. März 2000

Arbeitsgruppe “ Kommunikation ” Nationalpark Gran Paradiso (I) 23. – 24. März 2000(Datum zu bestätigen)

Arbeitsgruppe “ Ressource Wasser ” Regionaler Naturpark Verdon (F) 13. – 14. April 2000

Arbeitsgruppe “ Grosse Beutegreifer ” Nationalpark Triglav (SLO) 4. – 5. Mai 2000

Arbeitsgruppe “ Alpenflora ” Naturpark Dolomiti d’Ampezzo (I) 25. – 26. Mai 2000

Kolloquium “ Gemse und Steinbock ” Nationalpark Vanoise (F) 29. – 30. Juni 2000

3. Int. Konferenz der Alpinen Schutzgebiete Nationalpark Hohe Tauern (A) 7. – 9. September 2000

Kolloquium “ Alpine Kulturen ” Naturpark Paneveggio Pale di S. Martino (I) 21. – 22. September 2000

Arbeitsgruppe “ Greifvögel ” Nationalpark Berchtesgaden (D) 11. – 13. Oktober 2000 (Datum zu bestätigen)

Arbeitsgruppe “ Alpine Habitate ” Regionaler Naturpark Chartreuse (F) 9. – 10. November 2000

Kolloquium “ Bergwaldwirtschaft ” Nationalpark Kalkalpen (A) 5. – 6. Dezember 2000(zu bestätigen)

Nationaler Lenkungsausschuss, Frankreich Regionaler Naturpark Queyras (F) 15. Dezember 2000

Seminar Europäische Bergschutzgebiete Ecrins (F) oder Pyrenäen (E) Juli 2000 (zu bestätigen)

Agenda CIPRA

Workshop “ Umsetzung der Alpenkonvention” Schaan (FL) 4. – 5. Februar 2000

Jahresfachtagung der CIPRA Trento (I) 12. – 14. Oktober 2000

Workshop “ Die EU und die Alpen ” Liechtenstein (FL) 24. – 25. November 2000

Agenda EUROPARC

Jahreskonferenz EUROPARC Norica, Nationalpark Monti Sibillini (I) 27. Sept – 1. Okt. 2000

Agenda Alpenkonvention

Ständiger Ausschuss Schweiz 29. – 31. März 2000

Workshop “ Umweltqualitätsziele ” Deutschland 10. - 11. April 2000

Ständiger Ausschuss Schweiz 24. – 26. Mai 2000

Workshop “ Umweltqualitätsziele ” Deutschland 5. – 6. Juni 2000

Andere :

World Mountain Forum Chambery (F) 5. – 12. Juni 2000

Alpenforum “ Nachhaltige Mobilität ” Bergamo (I) 11. – 14. September 2000

Jahreskonferenz Gemeindenetzwerk Grossraming (A) 20. – 21. Oktober 2000“ Allianz in den Alpen ”

Rückblickauf die Aktivitäten desAlpinen Netzwerks 99

Photos: Alpines Netzwerk

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SSSS Nützliche Addressen: Die Homepages der alpinen SchutzgebieteDEUTSCHLAND

Nationalpark Berchtesgaden www.nationalpark-berchtesgaden.de

Alpenpark Karwendelwww.karwendel.tirol.com

FRANCE

Parc national des Ecrinswww.parcsnationaux-fr.com/ecrins

Parc national du Mercantour www.parcsnationaux-fr.com/mercantour

Parc national de La Vanoisewww.vanoise.comwww.parcsnationaux-fr.com/vanoise

Parc naturel régional de la Chartreusewww.parc-chartreuse.net

Parc naturel régional du Vercorswww.pnr-vercors.fr

Parc naturel régional du Massif des Baugeswww.pnr-massif-bauges.fr

Alle regionalen Naturparke sind über dieHomepage der Vereinigung der regionalenNaturparke Frankreichs zugänglich.www.parcs-naturels-régionaux.tm.fr

Agence Pour l’Etude et la Gestion del’Environnement (APEGE)Réserves naturelles de Haute-Savoiewww.internet-montblanc.fr/gypaete/

Réserve géologique de Haute-Provencenewsup.univ-mrs.fr

Französiche Naturschutzgebietehttp :// members.aol.com/resnafr

ITALIA

Parco Nazionale Dolomiti Bellunesiwww.dolomitipark.it

Parco Naturale delle Prealpi Giuliewww.parcoprealpigiulie.org

Amt für Naturparke Südtirolwww.provinz.bz.it/Naturparke/index_d.htm

Parco Naturale Adamello-Brentawww.parcoadamellobrenta.tn.it

Parco Naturale Paneveggio - Pale di San Martinowww.parcopan.org

Die meisten italienischen Schutzgebiete habenkeine eigene Addresse. Sie sind jedoch auf derHomepage der Italienischen Federation derParke und Naturschutzgebiete mit vertreten.www.parks.it

ÖSTERREICH

Nationalpark Hohe Tauern – KärntenNationalpark Hohe Tauern - SalzburgNationalpark Hohe Tauern – Tirolwww.npht.sbg.ac.at

Nationalpark Nockbergewww.bmu.gv.at/ parks

Nationalpark Oberösterreichische Kalkalpenwww.bmu.gv.at/ parks

SLOVENIJA

Triglavski Narodni Park www.sigov.si/tnp/index.htm

SUISSE / SCHWEIZ / SVIZZERA

Parc Naziunal Svizzer www.nationalpark.ch

Die Integration (Links) dieser Addressen indie Homepage des Netzwerkes wird geradevorgenommen.

http://alparc.ujf-grenoble.fr

Wenn Ihre Homepage nicht auf dieser Liste ist,bitten wir Sie, uns die Addresse zukommen zu las-sen - wir werden dann sofort unsere Dateien aktua-lisieren.

Auf Umweltpapier gedruckt, Druckerei «Les Ecureuils», Gières

VeröffentlichungenDer Bartgeier

Regelmässig erscheinendes Infoblatt zu denaktuellen österreichischen und internationa-len Neuigkeiten zum Bartgeier. LetzteNummer : 3/99. Zu beziehen bei : RichardZink ; Veterinärmedizinische Universität,Institut für Zoologie, Veterinärplatz 1 ; A-1210 Wien.

Serie Alpine Raumordnung n. 15/ 1998 –Österreichischer Alpenverein

Die neue Nummer der SerieSchutzgebietsbetreuung ist nun erschienen.Sie können hier einen Band mit vielenHinweisen zur Schutzgebietspflege undBetreuung vorfinden. Diesmal widmet derAlpenverein sich dem NaturschutzgebietGurkursprung in Kärnten. (Erhältlich beimOeAV, Fachabteilung Raumplanung undNaturschutz, Postfach 318, A-6010Innsbruck, öS 100,-).

Tour du Valat - Tätigkeitsbericht 1998

Wir teilen Ihnen mit, dass dasForschungszentrum – “ La station biologiquedu Valat ”– vor kurzem seinen Jahresbericht1998 herausgegeben hat. Entdecken Sie inText und Bild die Aufgaben zumUmweltschutz für Feuchtgebiete. [BestellenSie bei : Station biologique de la Tour duValat, Le Sambuc, F - 13200 ARLES, [email protected], http://www.tour-du-valat.com].

Cratschla–Ausgabe 2/99 des SchweizerischenNationalparks

Die neueste Ausgabe der Zeitschrift widmetsich dem Steinbock, den Wäldern von Pinusmontana var. arborea, den Schmetterlingenund dem Verlauf der Zernezer Tage, 16 –17.April 1999.

Wanderführer – “Touren und Durchquerungendes Massivs der Bauges ”

Dieser kleine, komplette, achzigseitigeFührer leitet Sie mit Bildern und Kartendurch die grossen und kleinen Wanderwgedes „Massif des Bauges“. Sie finden allenotwendigen Informationen, um dieschönsten Wandertage zu erleben.Veröffentlicht bei der Fédération françaisede la randonnée pédestre, erste AuflageJuni 1999, réf. 902.

The Nature of Grazing

Der Scottish Wildlife Trust hat einen illus-trierten Band zu verschiedenen Projektenund Aspekten der Almwirtschaft und demUmweltschutz veröffentlicht. Der Banderklärt die eventuellen Konflikte zwischenLandwirtschaft und Erhalt derBiodiversität. Die Publikation ist unter fol-gender Adresse erhältlich : Scottish WildlifeTrust, Cramond House, Kirk Cramond,Cramon Glebe Road, Edinburgh EH4 6NS,GB.

NETZWERK ALPINER SCHUTZGEBIETEParc national des Ecrins17, rue Maurice GignouxF - 38031 Grenoble CedexTel. : 0033/ (0) 4 76 63 59 46Fax : 0033/ (0) 4 76 63 58 77e-mail : [email protected] : http://alparc.ujf-grenoble.fr

Direktor der Publikation : Philippe TraubKoordination : Guido PlassmannKonzeption : Emmanuelle BrancazEdition : Boris Opolka

An der Erstellung dieser Ausgabe haben teilge-nommen :Marco Appollonio, Hervé Béguin, MladenBerginc, Giorgio Bernardi, Massimo Bocca,Gianni Boscolo, Emmanuelle Brancaz, StefanoCamani, Mascha Chodziesner-Bonne, DanielaDelleani, Helmut Franz, Bernhard Gutleb,Heinrich Haller, Anja Jobin, Stefan Kluth,Julia Maier, Stefano Mayr, Arthur Mohr,Paolo Molinari, Stéphane Morel, GünterMussnig, Andrea Mustoni, Boris Opolka,Guido Plassmann, William Pratesi Urquhart,Jean-Philippe Renoud, Dominique Richard,Alain Rougier, Bernhardt Schön, LeopoldSlotta-Bachmayr, Jana Vidic.

Übersetzungen :Agnès Bousquet, Mascha Chodziesner-Bonne, Meta Klinar, Julia Maier, NathalieMorelle, Patricia Pisicchio, Lidia Radi.Dessins : Michel Marin

Publiziert mit der Unterstützung desMinisteriums für Raumplanung undUmwelt, der Region Provence-Alpes-Côted’Azur und der Region Rhône-Alpes sowiedes Nationalparks Les Ecrins.

Publiziert in Deutsch, Französisch,Italienisch.Nr. ISSN : 1282-2507

Eingerichtet und einsatzbereit seit etwas mehrals drei Monaten ist ein Diskussionsforumauf der Homepage des Netzwerks AlpinerSchutzgebiete:

http//alparc.ujf-grenoble.fr/forum.html.

Dieses Forum hat zum Ziel, denInformationsaustausch zwischen denMitarbeitern in zwölf Arbeitsgruppen desAlpinen Netzwerkes zu erleichtern. Es funk-tioniert einfach, jedoch bedarf es IhrerTeilnahme um zu einem echten Werkzeug zuwerden. Da die Einrichtung dieses Forumsnoch ganz neu ist, zögern sie nicht, uns IhreBemerkungen zukommen zu lassen.

Forum auf der Homepagedes Alpinen Netzwerks