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– ungesetzte, unlektorierte Manuskriptfassung – Inhalt Warum haben wir dieses Buch geschrieben? I Umfang und Fortschreiten der Insektenvernichtung II. Betrachtungen über die Zerstörung der Natur und unserer Lebensgrundlage 1. Einleitung: Betrachtungen über die Wahrheit 2. Warum ist der Widerstand gegen die Naturzerstörung so gering? 2.1 Blockaden im Denken, Gehirnwäsche oder ...? 2.1.1 Rohrzangen und Abflussverstopfung 2.1.2 Wo liegt der Planet der "Um---"Welt? 2.1.3 Frei laufende Hühner, lokal produziert und veggie 2.1.4 Wen oder was schützt "Integrierter Pflanzenschutz"? 2.2 Vorläufiges Fazit:. Sterben beim "Insektensterben" nur die Insekten? 2.3. Wir waren einmal ... Teil der Natur... 2.3.1. Baumgeister und Hackschnitzelharvester 2.3.1.2. Alles muss raus Besenreine Übergabe 2.3.2. Exzeptionalistisches Denken und Handeln 2.3.2.1. Christoph Christian Sturm oder Exzeptionalismus mit Augenmaß 2.3.2.2. Der Marquis de Sade oder das Recht zur Vernichtung 2.3.3. Was Hänschen nicht lernt... - Es war einmal ... - Curricula - lernt Hans nimmermehr 2.4. "Schädlinge" und "Nützlinge" --- Umsetzung lebensfeindlicher Konzepte 2.4.1. Besuch bei den Garten--- und Teichfreunden 2.4.2. Vernichtung der Insektenwelt im großen Maßstab: I. Die Vorläufer 2.4.2.1. Ein Modell der "Schädlings---"Aktivität oder Auf in den Kampf ! - a. Die Trockenlegung von Feuchtgebieten, um fruchtbares Ackerland zu gewinnen, - b. Die Verdrängung von Mischwäldern zu Gunsten von homogenen Kiefern--- oder Fichtenwaldungen - c. Die Ersetzung der Dreifelderwirtschaft durch die Fruchtwechselwirtschaft - d. Zusammenlegung kleiner Flächen und Aufhebung der Allmenden - e. Die Agrarreformen 2.4.3. Die Wirkung wird zur Ursache 2.5. Vernichtung der Insektenwelt im globalen Maßstab 2.5.1. Herbizide 2.5.1.1 Vollkommen unbedenklich und sehr zu empfehlen 2.5.2 .Insektizide

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–ungesetzte,unlektorierteManuskriptfassung–

InhaltWarumhabenwirdiesesBuchgeschrieben?IUmfang und Fortschreiten der Insektenvernichtung II. Betrachtungen über die Zerstörung der Natur und unserer Lebensgrundlage 1.Einleitung:BetrachtungenüberdieWahrheit2.WarumistderWiderstandgegendieNaturzerstörungsogering?2.1BlockadenimDenken,Gehirnwäscheoder...?2.1.1RohrzangenundAbflussverstopfung2.1.2WoliegtderPlanetder"Um---"Welt?2.1.3FreilaufendeHühner,lokalproduziertundveggie2.1.4Wenoderwasschützt"IntegrierterPflanzenschutz"?2.2VorläufigesFazit:.Sterbenbeim"Insektensterben"nurdieInsekten?2.3.Wirwareneinmal...TeilderNatur...2.3.1.BaumgeisterundHackschnitzelharvester2.3.1.2.Allesmussraus–BesenreineÜbergabe2.3.2.ExzeptionalistischesDenkenundHandeln2.3.2.1.ChristophChristianSturmoderExzeptionalismusmitAugenmaß2.3.2.2.DerMarquisdeSadeoderdasRechtzurVernichtung2.3.3.WasHänschennichtlernt...-Eswareinmal...-Curricula-lerntHansnimmermehr2.4."Schädlinge"und"Nützlinge"---UmsetzunglebensfeindlicherKonzepte2.4.1.BesuchbeidenGarten---undTeichfreunden2.4.2.VernichtungderInsektenweltimgroßenMaßstab:I.DieVorläufer2.4.2.1.EinModellder"Schädlings---"AktivitätoderAufindenKampf!-a.DieTrockenlegungvonFeuchtgebieten,umfruchtbaresAckerlandzugewinnen,-b.DieVerdrängungvonMischwäldernzuGunstenvonhomogenenKiefern---oderFichtenwaldungen-c.DieErsetzungderDreifelderwirtschaftdurchdieFruchtwechselwirtschaft-d.ZusammenlegungkleinerFlächenundAufhebungderAllmenden-e.DieAgrarreformen2.4.3.DieWirkungwirdzurUrsache2.5.VernichtungderInsektenweltimglobalenMaßstab2.5.1.Herbizide2.5.1.1Vollkommenunbedenklichundsehrzuempfehlen2.5.2.Insektizide

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2.53."Ökologische"TötungundVernichtung 2.5.4LogikderVergiftung3.GleichgewichtundVielfaltinderNatur---There'snobusinesslikeshowbusiness3.1UmfassendeZerstörungderNatur,zaghafteMaßnahmenzuihrerErhaltung3.1.1..DieKämpferfürdie"Artenvielfalt"undderWolf3.1.2DieVernichtungderInsektenwirdvomStaatfaktischdurchgewinkt.AlleMaßnahmenzuspät,zuhalbherzigoderoffenaufVernichtungangelegt.3.2Geschütztundnichtsgenützt3.2.1.WeroderwaswirdinwelchemMaßgeschützt?3.2.1.1."Um"---Weltschutz3.2.1.2.Naturschutzgebiete---DesKaisersneue(alte)Kleider3.2.2.2.BlühstreifenundCompagnie---Ichhab'nocheinenKofferinBerlin3.2.3.GöttingerGelehrtengespräche---Werweißwas?3.2.4.DerFalterdesJahresoderDerRestistSchweigen3.3ImMärzenderBauerdieRössleineinspannt3.3.1.Alleslegal3.3.2."LandwirtschaftimUmbruch?"3.3.3.NachrichtenvomLande-a.AhlhornerFischteiche–jährlich167TonnenNitratinsNaturschutzgebiet-b.364000LiterGülleauf10Hektar–KeineÜberdüngung-c.DieGefahrder"Unterdüngung"-d.Punktgenau3.4.Zusammenfassung:NichtwassergesättigtimSinnederDüngeverordnung

4.DieErdealssichselbststeuerndesSystem---EskommtaufjedenEinzelnenan.4.1VielfaltundGleichgewicht:NatürlicheÖdnisse–humanbedingteÖdnisse4.2.GleichgewichtundSelbststeuerunginderNatur4.3.KausalitätalsUrsachederSelbststeuerung4.4.DerMotorderEvolution4.4.1.GuteBekannteoder:DerKopfinderTüte4.4.2Cha---Cha---ChaindenWallanlagen4.5.DerMotorderEvolutionII: Aufsichselbstgestellt4.6.FürjedenfindetsicheinPlatz4.7.EingriffeindieNaturundGrößenwahn4.8.DieRentabilitätderVielfalt5.GrundlageneinernaturfeindlichenWirtschaft:AusschaltungderMarktkräfte5.1.FinanzielleFörderungderNaturzerstörung5.1."Agrarförderung"alsTop---PrioritätderEU5.2.NiedrigeLebensmittelpreisealsFolgemassiverSubventionenaufKostenderNatur5.2.1BilligeLebensmittelunddasLohnniveau5..3.DieZerstörungderNaturalsgutesGeschäft:ExterneKosten5.4.NichtstunundAlmosen

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5.5.WaskannmanangesichtseinerKatastrophevomStaaterwarten?5.5.1.DasLiedvonderGreta5.6.GleichförmigkeitundStandardisierungvonProduktenalsMarktbegrenzung5.6.1.AusschaltungdesWettbewerbsdurchBegrenzungdesSaatguts5.6.2.KonzentrationaufdemSaatgutmarkt6.DerMarktalsMöglichkeiteinerfreienevolutionärenEntwicklung6.1.DieNotwendigkeitderInsubordination6.2.EvolutionundindividuelleFreiheit7.Schluss:Waskönnenwirtun?8.AktionsplanundForderungenIII.DieSchönheitderNaturundmeineArbeitmitderKamera1.SichselbstüberwindenunddenZugangzurNaturfinden2.DietechnischeAusrüstung3.RoutinenbeimPhotographieren4.VerschiedeneMaßstäbe5.SchärfeundDetailreichtum6.NaturalsAnlassfürdieProduktionvonKunstobjekten(Photos)7.DasObjektalsSubjektStorybirdsundSandgrubenNachwort

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WarumhabenwirdiesesBuchgeschrieben?Das Projekt dieses Buches ist ursprünglich aus der Freude an derNaturphotographieentstanden,diesichaberimmermehrineinInteresseander"Sache"entwickelthat,denwirbellosenTierenundihrerLebensweise,.DawirunsereDarstellereigentlichnuraufden Weg- und Straßenrandstreifen sowie nicht intensiv landwirtschaftlich genutztenFlächen antreffen konnten, schien es uns eine gute Idee zu sein, ein Netzwerk vonRandstreifen oder Blühstreifen als Rettungsvision für die bedrohten Wirbellosen zuschaffenundbesonderszuunterstützen.DerArbeitstiteldesgeplantenBuchesbrachtedaszumAusdruck:"DerRandistdieMitte.EinekleinePhilosophiedesRandstreifens."Als dann nahezu täglich Artikel über "Blühstreifen" in der Tageszeitung standen,während gleichzeitig Katastrophenmeldungen über das "Insektensterben" erschienen,fragtenwiruns,obwirnichtaufeinenumfassendenSchwindelhereinfallen,deralsZielhat,dassessoweitergehtwiebisher.WirtrafendaraufdieEntscheidung,denEntwurfdesBuchesbeiseitezulegenundneuzubeginnen:MitderAbsicht,dieVerursacherdieserNaturkatastrophezubenennenunddievonihnengewähltenMechanismenzurUmsetzungihrerZielezuanalysieren.Wir habenuns auch entschlossen, klareWorte für eine schrecklicheEntwicklung undderenVerursacherzufinden.Wir hoffen darauf, dass der Leser unsere Anregungen nutzen wird, um selbst zurecherchierenundsicheineigenesUrteilzubilden,denn..."LesenisteinbloßesSurrogatdeseigenenDenkens.ManläßtdabeiseineGedankenvoneinemAndernamGängelbandeführen.ZudemtaugenvieleBücherbloß,zuzeigen,wievielIrrwegeesgiebtundwieargmansichverlaufenkönnte,wennmanvonihnensichleiten ließe. Den aber der Genius leitet, d. h. der selbst denkt, freiwillig denkt, richtigdenkt, – der hat die Boussole, den rechtenWeg zu finden. – Lesen sollman also nurdann,wanndieQuelle der eigenenGedanken stockt;was auch beimbestenKopfe oftgenug der Fall seynwird. Hingegen die eigenen, urkräftigen Gedanken verscheuchen,um ein Buch zur Hand zu nehmen, ist Sünde wider den heiligen Geist. Man gleichtalsdann Dem, der aus der freien Natur flieht, um ein Herbarium zu besehn, oder umschöneGegendenimKupferstichezubetrachten."1"SchöneInsektenwelt.IhreVernichtungundwaswirdagegentunkönnen"isteinBuch,dasdieZerstörungderNaturunddamitderLebensgrundlagefürdenMenschenindenMittelpunktrücktundnotwendige,auchüberraschendeZusammenhängeaufzeigt.EsberuhtaufeigenenErfahrungenundBeobachtungen,aberauchaufderRechercheinderwissenschaftlichenundandererLiteratur.Es ist indemSinnewissenschaftlich,alses sich einzig und allein derWahrheit verpflichtet fühlt und der zu ihrer Darstellungnotwendigen Klarheit und Kausalität. Soweit die Ausführungen auf anderenwissenschaftlichenoderliterarischenTexteberuhen,werdendieseimAnhangoderimTextgenannt.In die Analyse der Ursachen, der Geschichte und der Folgen der Insektenvernichtunghaben wir einen integrierten Bildteil eingefügt, der zweierlei bezweckt. Er soll zumeinendiewirbellosenTieremöglichstinihremnatürlichenUmfeldzeigen,wiesieihrentäglichen Geschäften nachgehen und ihr Leben gestalten, und zum anderen darauf

1ArthurSchopenhauer,Selbstdenken;KapitelXXIIvonParergaundParalipomenaII;§260

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hinweisen,dasssieebensowiewirMenschenaufvielfältigeWeisedengrundlegendenFunktionen des Lebens verpflichtet sind – Fortpflanzung, Ernährung, Schutz vorFeinden,AufzugdesNachwuchsesusw.ObwohlimTitelnurdieInsektenerwähntwerden,beziehenwirauchSpinnenmitein.Sie spielen in der öffentlichen Diskussion überhaupt keine Rolle. Da sie sich nahezuausschließlich von Insekten ernähren, ist ihre Existenz ebenso bedroht wie die ihrerBeutetiere.I.UmfangundFortschreitenderInsektenvernichtungErstdie2017veröffentlichtenUntersuchungsergebnissedesEntomologischenVereinsKrefeldhabenkurzfristigdasMedieninteresseaufdieInsektenvernichtunggelenkt.27JahrelanghattendieForscherin63deutschenNaturschutzgebietenFluginsekteninFallen gefangen und ihr Gewicht festgestellt. Für diesen Zeitraum ergab sich ein76prozentiger Mengenverlust an fliegenden Insekten, im Sommer sogar bis zu 82Prozent. Das bedeutet einen Verlust an Insekten-Biomasse von 2,8% pro Jahr inSchutzgebieten, von denen zu vermuten ist, dass sie nicht unmittelbar von denAuswirkungenderindustriellenVergiftungslandwirtschaftbetroffensind.VondiesenVerlusten ist nicht nurDeutschlandbetroffen. Eine aktuelle Studie2zeigt,dassessichumeinweltweitesPhänomenhandelt.DieAutorenfassenihreErgebnissesozusammen(ÜbersetzungdurchdieVerf.):"DieBiodiversitätvonInsektenistweltweitbedroht. Hier präsentieren wir einen umfassenden Überblick über 73 historischeBerichte von Insektenrückgängen aus aller Welt und bewerten systematisch diezugrundeliegendenTriebkräfte.UnsereArbeitzeigtdramatischeRückgangsraten,dieindennächstenJahrzehntenzumAussterbenvon40%derInsektenartenderWeltführenkönnen.In terrestrischen Ökosystemen scheinen Lepidoptera, Hymenoptera und Mistkäfer(Coleoptera) die am häufigsten betroffenen Arten zu sein, während vier großeWassertaxa (Odonata, Plecoptera, Trichoptera und Ephemeroptera) bereits einenerheblichenAnteilandenArtenverlorenhaben.Betroffene Insektengruppen schließen nicht nur Spezialisten ein, die besondereökologische Nischen besetzen, sondern auch viele gewöhnliche und generalistischeArten.GleichzeitignimmtdieMasseeinergeringenZahlvonArtenzu;eshandelt sichumanpassungsfähige, generalistischeArten,diedie freiwerdendenNischenbesetzen,dievondenjenigenhinterlassenwurden,dieverschwinden.3Unter den Wasserinsekten ersetzen Habitat- und Ernährungsgeneralisten sowiegiftresistente Arten die großen Verluste an biologischer Vielfalt in Gewässern in derNähevonlandwirtschaftlichenundstädtischenGebieten.DieHaupttreiberdesArtenrückgangs scheinen inderReihenfolge ihrerBedeutung zusein: i)VerlustdesLebensraumsundUmstellungaufdie intensiveLandwirtschaftundUrbanisierung; ii) Verschmutzung, hauptsächlich durch synthetische Pestizide undDüngemittel;iii)biologischeFaktoren,einschließlichKrankheitserregerundeingeführteArten;undiv)Klimawandel.

2Worldwidedeclineoftheentomofauna.Areviewofitsdrivers.FranciscoSánchez-Bayoa,KrisA.G.Wyckhuys.BiologicalConservation.Volume232,April2019,Pages8-273Vgl.dazuAbschnitt2.2.

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DerletztgenannteFaktoristbesonderswichtigintropischenRegionen,betrifftabernureineMinderheitderArteninkälterenKlimazonenundGebirgsregionendergemäßigtenZonen.Ein Umdenken bei den derzeitigen landwirtschaftlichen Praktiken, insbesondere einedrastische Verringerung des Pestizideinsatzes und dessen Substitution durchnachhaltigere, ökologisch fundierte Praktiken ist dringend erforderlich, umgegenwärtige Trends zu verlangsamen und umzukehren und die Erholung derabnehmenden Insektenpopulationen zu gewährleisten sowie der lebenswichtigenDienstleistungen,diesiefürdieSicherungderÖkosystemeerbringen.Darüber hinaus sollten wirksame Sanierungstechnologien eingesetzt werden, umverschmutzteGewässerinlandwirtschaftlichenundstädtischenGebietenzureinigen."Weiter betonen sie: "Es gibt überzeugende Belege dafür, dass die landwirtschaftlicheIntensivlandwirtschaft der Hauptgrund für den Rückgang bei allgemeinen Arten wieVögeln,insektenfressendenSäugetierenundInsektenist.InländlichenGebietenaufderganzen Welt wird der stetige Abbau von natürlichen Lebensraumelementen (z. B.Hecken) betrieben, Die Beseitigung natürlicher Entwässerungssysteme und andererLandschaftselemente sowie der ständige Einsatz von chemischen Düngemitteln undPestizidenbeeinträchtigendiegesamteBiodiversität."4DieErgebnissedieserUntersuchungensinddurcheineweitereStudiederTUMünchenbestätigt worden, 5 die auch den kausalen Zusammenhang zwischen derInsektenvernichtung und der landwirtschaftlichen Nutzung herstellt, „...dasslandwirtschaftlich genutzte Flächen generell weniger Insekten als geschützte Flächen4ebenda5https://www.br.de/nachrichten/wissen/neue-studie-liefert-weitere-belege-fuer-insektensterben,RgODFJQ

„Auf Wiesen und in Wäldern sind in Deutschland inzwischen wesentlich weniger Insekten unterwegs als noch vor zehn Jahren. Das können Wolfgang Weisser und Sebastian Seibold vom Lehrstuhl für Terrestrische Ökologie an der TU München jetzt mit neuen Daten belegen. Dazu haben sie Insekten und andere Gliederfüßer wie Spinnentiere und Tausendfüßer zwischen 2008 und 2017 an insgesamt 290 Standorten in drei Regionen Deutschlands gezählt: auf der Schwäbischen Alb in Baden-Württemberg, im Hainich - einem bewaldeten Höhenrücken in Thüringen - sowie in der brandenburgischen Schorfheide. Ihre Studie wurde am 30. Oktober 2019 im Fachmagazin Nature veröffentlicht.

Insgesamt analysierten die Wissenschaftler Daten von mehr als einer Million Gliederfüßer, die zu mehr als 2.700 Arten gehörten. Sowohl auf Wiesen als auch in Wäldern ging die Artenzahl, also die Vielfalt der untersuchten Tiere, im Untersuchungszeitraum um etwa ein Drittel zurück. Aber auch deren Gesamtmasse nahm ab, besonders ausgeprägt in den Graslandschaften - um 67 Prozent. In den Wäldern schrumpfte sie um etwa 40 Prozent.

"DasssolcheinRückgangübernureinJahrzehntfestgestelltwerdenkann,habenwirnichterwartet-dasisterschreckend,passtaberindasBild,dasimmermehrStudienzeichnen."WolfgangWeisservonderTUMünchen,LeiterderStudie.“

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aufweisen,aberaufbeidenFlächenistüberzehnJahreeinRückgangzubeobachten.DerInsektenschwund war aber auf solchen Grasflächen besonders ausgeprägt, die vonintensiv landwirtschaftlich genutzten Ackerflächen umgeben waren. Dort litten vorallemdieArten,dienichtinderLagesind,großeDistanzenzuüberwinden...“NahezuzeitgleichveröffentlichtedieLeuphanaUniversitätLüneburgeineStudie,inderübereinenZeitraumvon25JahreneinRückgangderArtenvielfaltbeiLaufkäfernumeinDrittel festgestellt wurde. Das Untersuchungsgebiet befand sich in einem Wald desNaturschutzgebietesLüneburgerHeide.6DassdieVernichtungderInsekteneineTatsacheist,lässtsichkaumnochbestreiten.Diejenigen,diedavonkurzfristigprofitieren,versuchendeshalbandereWegezugehen,umihreGeschäfteweiterhinbetreibenzukönnen,unteranderem:

- denWegdersprachlichenVerschleierung- denWegdesVerschweigens- denWeg,dieVerantwortung fürdenErhaltder InsektenweltderAllgemeinheit

und insbesondere den am Naturschutz interessierten Menschen aufzubürden(„Blühstreifen,Blühflächen“usw.)

- den Weg der Unterlassung (Keine staatlich inspirierten Forschungen mitDringlichkeitsbedarf,dennotwendigenFragestellungenundderentsprechendenFörderung)

6https://idw-online.de/de/news724918

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II. Betrachtungen über die Zerstörung der Natur und unsererLebensgrundlage1.Einleitung:BetrachtungenüberdieWahrheitKein Kapitän kann sein Schiff ohne Kompass oder GPS zum Zielhafen steuern.Wennihmjemandsagenwürde,"Esistunmöglich,dieRichtungzubestimmen",müssteerdieseTheseignorieren.Bei einer Naturkatastrophe wie dem „Insektensterben“ ist ebenfalls ein"Kompass"notwendig,deraufdie "Wahrheit"ausgerichtet ist,um imMeerderInformationen,MeinungenundAppelledenKurshaltenzukönnenundKlarheitüberdieUrsachen,dasAusmaßundmöglicheLösungenzufinden.Da es bei allen Vorgängen im Bereich der menschlichen Gesellschaft keineallgemeingültige Wahrheit gibt, sondern verschiedene, von den jeweiligenInteressenabhängigeWahrheiten,müssenwirunsentscheiden.Kafkas kleine Erzählung "Auf der Galerie" soll einige Probleme bei derBestimmungderWahrheitillustrieren:Auf der GalerieWenn irgendeine hinfällige, lungensüchtige Kunstreiterin in der Manege auf schwankendem Pferd vor einem unermüdlichen Publikum vom peitschenschwingenden erbarmungslosen Chef monatelang ohne Unterbrechung im Kreise rundum getrieben würde, auf dem Pferde schwirrend, Küsse werfend, in der Taille sich wiegend, und wenn dieses Spiel unter dem nichtaussetzenden Brausen des Orchesters und der Ventilatoren in die immerfort weiter sich öffnende graue Zukunft sich fortsetzte, begleitet vom vergehenden und neu anschwellenden Beifallsklatschen der Hände, die eigentlich Dampfhämmer sind - vielleicht eilte dann ein junger Galeriebesucher die lange Treppe durch alle Ränge hinab, stürzte in die Manege, rief das: Halt! durch die Fanfaren des immer sich anpassenden Orchesters. Da es aber nicht so ist; eine schöne Dame, weiß und rot, hereinfliegt, zwischen den Vorhängen, welche die stolzen Livrierten vor ihr öffnen; der Direktor, hingebungsvoll ihre Augen suchend, in Tierhaltung ihr entgegenatmet; vorsorglich sie auf den Apfelschimmel hebt, als wäre sie seine über alles geliebte Enkelin, die sich auf gefährliche Fahrt begibt; sich nicht entschließen kann, das Peitschenzeichen zu geben; schließlich in Selbstüberwindung es knallend gibt; neben dem Pferde mit offenem Munde einherläuft; die Sprünge der Reiterin scharfen Blickes verfolgt; ihre Kunstfertigkeit kaum begreifen kann; mit englischen Ausrufen zu warnen versucht; die reifenhaltenden Reitknechte wütend zu peinlichster Achtsamkeit ermahnt; vor dem großen Salto mortale das Orchester mit aufgehobenen Händen beschwört, es möge schweigen; schließlich die Kleine vom zitternden Pferde hebt, auf beide Backen küßt und keine Huldigung des Publikums für genügend erachtet; während sie selbst, von ihm gestützt, hoch auf den Fußspitzen, vom Staub umweht, mit ausgebreiteten Armen, zurückgelehntem Köpfchen ihr Glück mit dem ganzen Zirkus teilen will - da dies so ist, legt der Galeriebesucher das Gesicht auf die Brüstung und, im Schlußmarsch wie in einem schweren Traum versinkend, weint er, ohne es zu wissen. Wenn wir uns statt der "hinfälligen, lungensüchtigen Kunstreiterin" dieerschöpften, überdüngten, durch Herbizide und Pestizide vergiftetenlandwirtschaftlichen Flächen vorstellen, die Jahr für Jahr erneut ihre Anbau-Jahresrunde drehen müssen, während die "Dampfhämmer" von Presse undWerbung diese Todesrunden für die Natur verklären, ist dieses in derMöglichkeitsformgehalteneBilddennochdieRealitätundWahrheit.Die "schöne Dame" dagegen, die " weiß und rot, hereinfliegt, zwischen denVorhängen"isttrotzdervomAutorgewähltenWirklichkeitsformirreal,LügeundVerwirrung, wie sie uns in den Prospekten der Lebensmittelhändler und -

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industrie entgegentritt, in denen vonWasservergiftung, massenhaftem EinsatzvonAntibiotikausw.keineRedeist,indenenGeflügelfabrikenmittausendenvonTieren"Wiesenhof"heißen.Wir müssen uns entscheiden - darin sehen wir Kafkas Botschaft - ob wir unsaufrichtenwiederjungeMannund"Halt"rufen,oderobwirineinem"schwerenTraumversinken"undmitderNaturuntergehen.