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lichen Bundesminister für Finanzen und Wirtschaft auf die Abschaffung dieser Bagatellsteuer, deren psychologische Schreckenswirkung allein die möglichen Einnahmen von 5 Milliarden Euro pulverisiert. Dezidierte Auffassungen vertritt die AGEV in ihren Stellungnahmen auch gegenüber dem Solidarzuschlag und der nicht mehr zeitgemäß konstruierten Kfz-Steuer. Hoffen wir auf eine konstruktive Antwort und vor allem Klugheit im Handeln – denn daran mangelt es leider zu häufig.

Klug hingegen haben sich wieder einmal die AGEV-Mitglieder gezeigt, die sich in großer Zahl an unserer „Greentech“-Umfrage beteiligt ha-ben. Die Ergebnisse bestärken uns in unserer Arbeit für eine grüne Informations- und Kommunikationstechnik; Sie finden sie auf Seite 5. Ganz besonders gelohnt hat sich die Teilnahme für die drei Mitglieder, die unsere Losfee aus der Trommel gezogen hat.

Ihr

EDITORIAL

wenn Sie an dieser Stelle die gefühlte 1�7. Stellungnahme zum Zum-winkel-Fall befürchtet haben, liegen Sie nur halb daneben. Da bereits alles ausdiskutiert und vor allem zerredet ist, möchte ich jedoch nur auf einen Aspekt eingehen. Im Zuge der Ermittlungen wurde bekannt, dass die Abgeltungssteuer �009 noch einmal zu einer starken Zunahme des Kapitalabflusses ins Ausland geführt hat – damit ist genau das passiert, was die AGEV seit Bekanntwerden dieses Teils der Unter-nehmensteuerreform immer wieder ins Feld führt. Der Gesetzgeber verschafft dem wirtschaftenden Bürger quasi ein Alibi, sein Kapital zur legalen Investition ins Ausland zu schaffen, weil sich die Anlage von Risikokapital in Deutschland nicht mehr lohnt. Wir hätten uns sehr gefreut, nicht Recht behalten zu haben, aber diese Freude wird uns offenbar nicht gegönnt!

Seit jeher vertreten wir ebenfalls die Meinung, dass das etwas unge-rechtere Steuersystem, in dem nicht jede Bagatelle geregelt wird, das gerechtere System ist, weil es niedrigere Steuersätze und damit eine höhere Akzeptanz zulässt. Ein Beleg hierfür ist die Erbschaftsteuerreform, deren Ausgestaltung mehr Probleme, ja Verzweiflung schafft, als sie lösen kann. Deswegen drängen wir auch in einem Brief an die verantwort-

AGEV-Mitgliedertelefon: 0228 98375-9

AGEV e. V. fordert Abschaffung der Erbschaftsteuer

Bonn, 11.0�.�008. Im Rahmen der Jahresauftakttagung der Arbeitgeberver-einigung für Unternehmen aus dem Bereich EDV und Kommunikationstech-nologie e. V. (AGEV) in Bonn hat der Vorstandsvorsitzende Leonhard Müller die Abschaffung der Erbschaftsteuer gefordert. Die AGEV e. V. vertritt die Interessen von über 70.000 kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland.

Diese Forderung ist das Ergebnis intensiver Diskussionen über eine ef-fizientere Unternehmerförderung in entsprechenden Arbeitsgruppen der Arbeitgebervereinigung. Laut der AGEV sollte die Politik die gegenwärtige Auseinandersetzung um die Ausgestaltung der Erbschaftsteuerreform zur Abschaffung dieser Bagatellsteuer nutzen. Der AGEV-Vorstandsvorsitzende Leonhard Müller teilte dazu mit: „Unsere aktuelle Mitgliederumfrage hat ergeben, dass die Maßnahmen zur Erbschaftsteuerreform für großes Unbehagen gerade bei den kleinen und mittelständischen Unternehmen sorgen. Als besonders kritisch werden die geplanten langen Haltefristen angesehen, die unternehmerisches Handeln existenziell einschränken. Die starren Vorgaben für Unternehmensstruktur und Lohnsummen gefährden langfristig Arbeitsplätze.“

Dem möglichen Aufkommen von 5 Milliarden Euro stehen nach Auffassung der AGEV erhebliche Erhebungsaufwände der Finanzämter und Kosten der Unternehmen für den Entwurf und die Durchführung von Vermeidungs-strategien auf der Unternehmensseite gegenüber. Die Einnahmeausfälle bei einem Verzicht auf die Erhebung werden hingegen durch den positiven psychologischen Effekt auf die Steuer- und Abgabenmoral überkompen-siert werden. Letztlich trägt der Verzicht auf die Steuer auch dazu bei, die Abwanderung großer Kapitalvermögen ins Ausland zu verhindern.

Die AGEV hat die zuständigen Bundesminister der Finanzen und für Wirtschaft und Technologie um Stellungnahme zu ihren steuerpolitischen Vorschlägen gebeten, die auch auf den Solidaritätszuschlag und die CO�-Steuer eingehen. Weitere Informationen finden Sie unter www.agev.de.

Über die AGEV:Die AGEV wurde 199� gegründet und spricht für über 70.000 kleine und mittelständische Unternehmer. Wir sind überzeugt, dass ein bürokratiearmes und effizientes Steuerwesen erhebliches Wachstumspotenzial im Mittelstand freisetzt. Das wiederum führt zu den notwendigen Steuermehreinnahmen bei vermindertem Personaleinsatz, weniger Bürokratie und höherer Bür-gerzufriedenheit.

Aktuelle AGEV Pressemitteilung

Liebe AGEV-Mitglieder,

Wir gratulieren den Gewinnern der Verlosung aus der letzten Ausgabe (IV/�007):1. Preis: Ein ESPRIMO™ P Green PC und ein SCENICVIEW B19-3 Business Line TFT Bildschirm von Fujitsu Siemens Computers Peter Wegscheider, München

2. Preis: Ein Wochenende mit dem VW Touran EcoFuel mit Erdgasantrieb von Sixt Autovermietung Franz Bahlmann, Wildeshausen

3. Preis: Das „CO2-freie Telefon“ Sinus 301 von T-COM Dr. Murad Amro, Regenstauf

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TITEL

1. Beim Einkauf neuer Geräte auf Energieeffizienz achten (zum Beispiel Notebook statt Desktop-Rechner) und ineffiziente Geräte austauschen

�. Energieverbrauch von Computersystemen optimieren, zum Beispiel durch Virtualisierung

�. Naturstromanbieter wählen

�. Geräte ganz ausschalten, wenn sie nicht benutzt werden

5. Geschäftsreisen reduzieren und Telekonferenz-Systeme nutzen, zum Beispiel Skype

Was kann man selbst tun, um den CO2-Austoß zu reduzieren?

Interessante Weblinks zum Thema:

Wissenschaft:

www.ipcc.ch / www.de-ipcc.dewww.un.org/climatechange/www.klimaentwicklung.dewww.pik-potsdam.de

Klimapolitik: http://ec.europa.euwww.bmu.de/klimaschutzwww.klimabuendnis.orgwww.econsense.de

Energie sparen:www.dena.dewww.stromeffizienz.dewww.energynet.de

Green-IT:www.gruene-it.orgwww.climatesaverscomputing.orgwww.computerwoche.de/zone/green_it/www.energieeffizienz-im-service.de/

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Trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse und guten Vorsätze schrei-tet die Erwärmung der Erdoberfläche und -atmosphäre unaufhaltsam voran. Von einer Reduktion der dafür verantwortlichen Treibhausgas-Emissionen sind wir weit entfernt. Auch wenn in der EU ein leichter Rückgang der Treibhausgasemissionen um zwei Prozent seit 1990 zu vermelden ist, hat in den letzten Jahren der weltweite CO2-Ausstoß laut Untersuchungen der UNO weiter zugenommen.

AGEV: Herr Minister, alle reden über Klimaschutz, aber dennoch schrei-tet die Erwärmung der Erdoberfläche laut Wissenschaftlern unaufhaltsam voran. Was bringen da eigentlich die vielen Klimagipfel wie in Rio oder jüngst auf Bali? Gabriel: Bali hat uns einen Riesenschritt nach vorn gebracht, weil das Signal von dort lautet: Die Staatengemeinschaft will in den kommenden zwei Jahren ein Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll aushandeln. Und: Nicht nur die Industrieländer, einschließlich den USA, sondern auch die Entwicklungs- und Schwellenländer wollen mehr für den Klimaschutz tun. Der Beschluss von Bali für die anstehenden Verhandlungen enthält eine Reihe anspruchsvoller Festlegungen und orientiert sich an den jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen des Weltklimarates, der es für erforder-lich hält, dass die Industrieländer ihre Treibhausgas-Emissionen bis �0�0 um �5 bis �0 Prozent reduzieren. AGEV: Die an sich gute Idee, mittels eines Handels mit Verschmut-zungsrechten die Verursacher schädlicher Emissionen stärker zu belasten, hat bis heute auch nicht viel gebracht, weil zu viele Ausnahmen beschlos-sen wurden. Ist das Thema damit schon erledigt? Gabriel: Keinesfalls. Im Gegenteil, wir haben die Schrauben kräftig an-gezogen, um den Emissionshandel zu einem effektiven und wirkungsvollen Instrument des Klimaschutzes zu gestalten. Die Regeln für die seit Anfang des Jahres begonnene Handelsperiode sind wesentlich anspruchsvoller als in der ersten Periode. Energieversorger und Industrieunternehmen müssen jetzt rund 57 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr einsparen, beim Start

TITEL

des Emissionshandels waren es gerade mal � Millionen Tonnen jähr-lich. Außerdem haben wir komplizierte und oft kontraproduktive Regeln beseitigt und damit die-sen Handel deutlich ein-facher und transparenter gemacht. AGEV: Die Wirtschaft sieht in den jüngsten Klimazielen der Bundesre-gierung eine Kampfansage an den Industriestandort Deutschland. Können Sie die Sorgen nachvollziehen, und wie können wir verhindern, dass bei uns Arbeitsplätze durch Klimapolitik vernichtet werden? Gabriel: Wenn Sie den BDI mit „die“ Wirtschaft meinen, liegen Sie mit Ihrer Behauptung falsch. Der BDI hat errechnet, dass eine Minderung der Treibhausgas-Emissionen um �0 Prozent zu vertretbaren Kosten machbar ist. Dass Umweltschutz der Wirtschaft schadet, ist ein Argument aus der Mottenkiste, das wohl noch nie gestimmt hat. Ambitionierter Klimaschutz vernichtet keine Arbeitsplätze, sondern ist im Gegenteil ein Motor für Innova-tion, Wachstum und Beschäftigung. Nehmen Sie nur den Bereich der erneu-erbaren Energien: In diesem neuen Industriezweig, der kräftig gewachsen ist, ist die Zahl der Arbeitsplätze von 160.000 im Jahr �00� auf rund ��6.000 im Jahr �006 gestiegen. Bis �0�0 können es hier sogar �00.000 sein. AGEV: Was kann der Einzelne tun – und was tun Sie persönlich – um Ihren CO�-Ausstoß zu reduzieren? Gabriel: Ich bin zum Beispiel zu einem Ökostromanbieter gewechselt und habe mein Haus wärmedämmen lassen. Das spart nicht nur Energie, sondern auch Heizkosten. Jeder kann etwas tun, zum Beispiel, indem er auf Energie sparende Elektrogeräte umsteigt und auf Strom fressende Stand-by-Schaltungen verzichtet. AGEV: Herr Minister Gabriel, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Ausgewählte Ergebnisse der Leserumfrage zum Klima-schutz im Unternehmen im AGEV-Magazin 4/2007

7,06 % wollen mehr als 10.000

Euro investieren11,3 % wollen bis zu 10.000 Euro investieren

47 % wollen in �008 bis zu 2.000 Euro für Klimaschutzmaßnah- men in ihrem Betrieb investieren

34,64 % wollen nichts in den Klimaschutz investieren

50,2 % wünschen sich Informationen zum Thema Kli- maschutz von der AGEV

36,4 % legen keinen Wert auf Informationen

13,4 % machten keine Angaben

12,7 % halten Klimaschutz für weniger wichtig

0,7 % halten Klimaschutz für nicht wichtig

86,6 % halten Klimaschutz für wichtig

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UnTERnEhmEnspRAxIs

sicherung sicher zu. Zu viele EDV-Anwender stellen erst unter großen Schmerzen fest, dass diese Aufgabe nicht vernachlässigt werden darf. Was die Sache erschwert: Ohne eine gewisse Systematik geht es nicht. Die gute Nachricht ist aber, dass es mittlerweile sehr effektive und kostengünstige Hard- und Software gibt, die diese lästige Aufgabe sehr erleichtern.

Auf welcher Hardware soll gesichert werden?Heute bieten sich neben DVDs und USB-Sticks besonders externe Fest-platten an. Sagenhafte 500 Gigabyte Festplattenkapazität sind mittler-weile schon ab 150 Euro zu bekommen. Dabei sollten Sie allerdings auch die Lebensdauer beachten. Sie beträgt bei DVDs schätzungsweise bis zu 100 Jahre. Das dürfte für die meisten Fälle ausreichen. Eine Festplatte kann zwar sehr viel mehr Daten aufnehmen, dürfte aber nur maximal zehn Jahre überleben. Für USB-Sticks gilt Gleiches. Diese Medien eignen sich also mehr für kurz- und mittelfristige Sicherungen.

Welche Software benötige ich?Es gibt eine Reihe von kommerziellen Backup-Lösungen für Privatan-wender und kleine Unternehmen, die zwischen �0 und 150 Euro kosten. Daneben gibt es auch viele kostenlose Open-Source-Lösungen. Wir empfehlen allerdings, ein kommerzielles Programm zu erwerben, da die Programme nicht so teuer sind und Sie nur so bei Problemen einen Support des Herstellers erwarten können. Außerdem sind die meisten Open-Source-Lösungen nur in englischer Sprache verfügbar und ver-langen dem User mehr Hintergrundwissen ab.

Wie sichere ich die Daten?Wir schlagen hier ein Sicherungsmodell vor, welches sich in der Praxis bei vielen kleinen Firmen bewährt hat. Größere Unternehmen mit eigener EDV-Abteilung mögen noch ausgefeiltere Datensicherungssysteme haben, dies ist aber nicht unser Thema.

1. Automatisierte, inkrementelle Sicherung des GesamtsystemsHierbei wird zuerst eine Vollsicherung aller Daten inklusive des Betriebs-systems und der Programme vorgenommen. Danach werden in dem vom Nutzer definierten Abstand nur die Daten gesichert, die sich seit der letzten Sicherung geändert haben. Das hat den Vorteil, dass nur die kleinstmögliche zu sichernde Datenmenge Platz auf dem Backup-Medium verbraucht. Das Zeitfenster sollte auf mindestens eine Sicherung pro Woche, besser jedoch jede Nacht eingestellt werden. Die Sicherung erfolgt auf einer externen Festplatte, die permanent am zu sichernden System angeschlossen ist. Dies ermöglich eine schnelle Wiederherstellung des kom-pletten Systems zum Beispiel bei einem Festplatten-Crash.2. Manuelle Sicherung der Anwender-Daten auf einer weiteren Festplatte, DVDs oder einem USB-Stick

Es ist der Albtraum eines jeden betrieblichen EDV-Anwenders: der plötzliche Verlust aller Daten, ohne die der Geschäftsbetrieb nicht aufrechterhalten werden kann. Ob Festplatten-Crash, Com-puterviren, versehentliches Löschen, Diebstahl oder Brand – viele Gefahren lauern auf Ihre wertvollen Daten. Wie Sie sich wirkungsvoll vor dem Supergau schützen können, zeigt dieser Artikel.

Thomas F. betreibt mit drei Mitarbeiterinnen eine kleine Firma, die Wohnungen für Immobilienbesitzer verwaltet. Da Thomas F. weiß, wie wichtig der Schutz seiner Daten ist, sichert er diese vom zentralen Datei-Server automatisiert über Nacht auf einer externen Festplatte. Im Notfall, glaubt er, kann er von dieser Festplatte die Da-ten wieder herstellen. Eines Morgens startet Thomas F. seinen Arbeitsplatzrechner und möchte in der zentralen Datenbank auf die Daten eines Mieters zugreifen. Dabei erhält er eine Fehlermeldung. Auch die Mitarbeiterinnen haben keinen Zugriff und können nicht arbeiten. Der Verdacht eines Festplatten-Crashs bestätigt sich durch die Dia-gnose eines schnell hinzuge-zogenen Technikers, der gleich auch eine Festplatte in den Server einbaut. Der eigentliche Schock stellt sich aber in dem Moment ein, als er versucht, das Backup zurückzuspielen. Da Tho-mas F. sich seit einem Jahr nicht mehr darum gekümmert hat, stellt er erst jetzt fest, dass die letzte Sicherung das Datum von vor drei Monaten trägt. Irgendwie hat der nächtliche Backup-Vorgang vor drei Monaten einfach aufgehört. Zu allem Übel bricht selbst diese veraltete Sicherung ohne jede Fehlermeldung einfach ab, nachdem nur etwa � MB auf die frische Platte zurückgespielt wurden.

Weit verbreitete NachlässigkeitDieses, zugegeben erfundene, Beispiel ist keineswegs unrealistisch. Laut einer Studie des US-Marktforschungsunternehmens Brilliant Ideas werden Systeme für Backup und Recovery selten oder gar nicht getestet. 89 Prozent gaben an, dass sie nur einmal im Jahr oder nie ihre Daten-sicherungssysteme überprüfen. Rund 67 Prozent gaben zu, dass sie wenig oder kaum Vertrauen in ihre Backup-Systeme haben. Kein Wunder also, dass 90 Prozent (!) aller Unternehmen, die einen Systemausfall von über einer Woche verkraften mussten, in den folgenden zwölf Monaten ihren Geschäftsbetrieb ganz aufgeben mussten.

Wie können Sie dem Totalausfall wirkungsvoll begegnen?Aus Schaden wird man klug, heißt es. Das trifft auf das Thema Daten-

Datensicherung – so trotzen Sie der KatastrophePreiswerter Festplattenspeicher ermöglicht heute einfache und sichere Backup-Lösungen

Mehr Informationen im Internet:

Datensicherung:www.pro-datenrettung.netwww.backuppc.sourceforge.netwww.bsi-fuer-buerger.de/daten

Webspace-Anbieter:www.ironmountain.dewww.elephantdrive.dewww.web.dewww.my-files.de

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7Sie selbst eine Internetseite im Netz, können Sie natürlich auch ihren bestehenden Webspace nutzen, sofern dieser über genügend Kapazitäten verfügt. Im Katastrophenfall können Sie Ihre Daten so von überall aus wiederherstellen, wo ein Internetanschluss zur Verfügung steht. Dabei gibt es aber einige Nachteile, die nicht verschwiegen werden sollen: 1. Sie wissen nicht genau, wie sicher Ihre vertraulichen Firmendaten auf dem Hostingserver wirklich vor dem Zugriff Dritter sind und �. ist selbst mit DSL das Hochladen der Daten zeitaufwendig.

UnTERnEhmEnspRAxIs

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Fujitsu Siemens Computers ist Pionier grüner Initiativen. Als erster Hersteller bieten wir ein komplettes Programm an umweltfreundlichen IT-Produktenund -Lösungen an: für Rechenzentren, Server-Landschaften, Desktop- oder mobile Lösungenund für den Home-Bereich. Mit Green IT begleiten wir Unternehmen und private Anwender auf dem Weg »grün« gepräg-ten Handelns – lernen Sie dazu zum Beispiel unsere LIFEBOOK Professional Notebooks, unsereESPRIMO Professional PCs oder unsere PRIMERGY Server kennen – und schätzen.

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8xxx_FSC_Caro_Anzeige_Green_A5_V1_:8170_FSC_CeBIT_Advertorial_FSC_Green_A5 11.02.2008 15:19 Seite 1

Hier werden mindestens einmal pro Woche manuell die wichtigsten Daten, zum Beispiel Texte, Excel-Sheets und Inhalte von Datenbanken, auf den Datenträger gespielt. Wichtig ist, dass die Daten jeweils in einem neu erstellten, mit Datum versehenen Ordner gesichert werden, so dass Sie im Notfall noch wissen, wo die letzte Sicherung ist. Ganz wichtig: Dieser Datenträger wird an einem sicheren Ort außerhalb des Geschäftsbetriebs aufbewahrt. Das kann zum Beispiel ein Safe zu Hause sein, in dem sich auch die Original-CDs des Betriebssystems und der Anwendungsprogramme befinden. Dies ermöglicht im Falle eines Brandes oder Einbruchs die Wiederherstellung des Geschäftsbetriebs mit allen Daten und Programmen.3. Manuelle Vollsicherung in größeren AbständenZusätzlich können Sie eine Komplettsicherung Ihres gesamten Sys-tems an einem weiteren Ort, etwa einem Banksafe, deponieren. Diese Sicherung wird etwa alle zwei bis drei Monate gemacht und bietet zusätzliche Sicherheit.4. Optionale webbasierte Storage-LösungWer es noch sicherer haben möchte, kann außerdem Speicherkapa-zitäten im Netz mieten. Ihre Daten können Sie dann verschlüsselt in das Rechenzentrum eines Webhosters übertragen. Dies wird in den USA beispielsweise von Amazon angeboten. Der Internetkaufhausriese verlangt pro Gigabyte Speicherplatz in den USA gerade mal 15 US-Cent und pro Gigabyte verbrauchter Bandbreite nochmal �0 US-Cent. Haben

Anforderungen an ein funktionierendes Backup-System:

• Aktualität (Regelmäßige Sicherung aktueller Daten)

• Regelmäßige Überprüfung auf Wiederherstellungsfähigkeit

• Redundanz (mindestens zwei unterschiedliche Verfahren)

• Verteilte Verwahrung (Aufbewahrung von Backups außerhalb der Geschäftsräume)

• Weitgehende Automatisierung, um menschliche Fehler und Nachlässigkeiten auszuschließen

• Schnelle Verfügbarkeit im Notfall

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LänDERpORTRäT TüRkEI

Mit 73 Millionen Einwohnern bildet die Türkei einen so großen Binnen-markt wie alle osteuropäischen EU-Staaten zusammen. Zahlreiche internationale Unternehmer haben die Türkei bereits als attraktiven Wirtschaftsstandort entdeckt. 2015 möchte die Türkei gerne selbst in die europäische Staatengemeinschaft aufgenommen werden. Zögerliche Reformen bringen die Beitrittsverhandlungen mit der EU allerdings immer wieder ins Stocken.

Im Herbst �005 hat die Europäische Union (EU) mit der Türkei Beitrittsver-handlungen begonnen. An einer türkischen Mitgliedschaft in der europäischen Staatengemeinschaft scheiden sich allerdings immer noch die Geister, und auch in der Türkei hält sich die Begeisterung in Grenzen. Denn anders als vom Staat am Bosporus erwartet, ist das Verhandlungsergebnis noch völlig offen. Im Dezember �005 wies die EU erstmals einen Beitrittskandidaten darauf hin, dass die Verhandlungen auch scheitern könnten. Falls die Türkei politische und wirtschaftliche Freiheit nicht sicherstelle, müsse sie mit der Aussetzung der Beitrittsgespräche rechnen. Die EU stellte außerdem klar, dass die Türkei die Reformen weiter vorantreiben müsse, und kündigte die strenge Überwachung der Umsetzung an. Doch auch wenn die Türkei alle Erwartungen erfüllt, wird sie kein Recht auf den Beitritt haben. Ob die Türkei Mitglied der EU wird, hängt vielmehr vom Finanzrahmen der Staatengemeinschaft im Jahr �01� ab, dem Zeitpunkt, zu dem die Türkei frühestens beitreten könnte.

Reformpolitik der türkischen RegierungDie Regierungspartei AKP von Ministerpräsident Erdogan, die aus vorge-zogenen Parlamentswahlen im Juli �007 erneut als Sieger hervorging, will den EU-Kurs konsequent weiterverfolgen und das Reformtempo deutlich beschleunigen. Die Wahl von Abdullah Gül zum Präsidenten hat auch die Europäische Kommission begrüßt, gilt der langjährige Außenminister doch als moderner Reformer.Die im Herbst �007 aus dem Irak heraus verübten Terroranschläge der Untergrundorganisation PKK lenkten allerdings das Augenmerk der tür-kischen Regierung ganz auf die Widerstandsbewegung und weg von allen geplanten Neuerungen. Innenpolitisch kam es zu neuer Gewalt, was den von der EU geforderten Verbesserungen der Minderheitenrechte der Kurden zuwiderlief. Schlecht fiel denn auch der Fortschrittsbericht für �007 aus, in dem vor allem mangelnde Religionsfreiheit für Christen von der EU ge-rügt wurde. Auch die Meinungsfreiheit sei nicht umfassend gewährleistet.

Aktuelle WirtschaftslageIm vergangenen Jahr verbuchte die türkische Wirtschaft nicht ganz so gute Zahlen wie �006: Das Bruttoinlandprodukt stieg �007 um 5 Prozent, während es im Vorjahr noch 6,1 Prozent waren. Für �008 erwarten allerdings sowohl die türkische Regierung als auch der Internationale Währungsfonds (IWF) wieder ein kleines Plus: Zwischen 5,5 Prozent und 6 Prozent soll die Wachstumsrate dann liegen. Wichtigster Wachstumsmotor waren �007 die Exporte, die auch �008 Experten zufolge die Wirtschaft maßgeblich ankurbeln werden. Starke Wachstumsimpulse gingen zudem von den Investitionen aus, die im ersten Halbjahr �007 knapp �� Prozent des BIP ausmachten. Gleiches gilt für die Bauwirtschaft: Hier lagen die Umsätze je nach Quartal um bis zu �0 Prozent höher als �006. Wichtige Wirtschaftssektoren sind außerdem Industrie und Dienstleistungen, die einen Anteil von �6 beziehungsweise �0 Prozent am BIP haben.

Attraktiver Markt für ausländische FirmenImmer mehr internationale Firmen engagieren sich in der Türkei. Dank der hohen Realzinsen ist die Türkei auch für Portfolioinvestitionen ein beliebter Markt. Die starke Neue Türkische Lira sorgt mit relativ niedrigen Importkosten dafür, dass die Inflation eingedämmt werden konnte. Mit etwa 7 Prozent in �007 liegt die Teuerungsrate allerdings noch immer sehr hoch.

Wachstumsmarkt Informations- und KommunikationstechnologieDer türkische Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie entwickelt sich rasant mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von �0 Prozent pro Jahr. Dem IT-Fachverband TÜBISAD zufolge betrug das Marktvolumen �006 insgesamt ��,7 Milliarden US-Dollar; 17,� Milliarden davon entfielen auf Kommunikationstechnologien. Auch ausländischen Unternehmen bieten sich hier zahlreiche Geschäfts-chancen. Vor allem im IT-Sektor ist die Nachfrage groß. Während die Türkei mit einem Anteil des Telekommuni-kationssektors am BIP von zirka �,� Prozent innerhalb der OECD-Staaten im Durchschnitt liegt, rangiert der Bei-trag der IT-Sparte mit nur 0,8 Prozent deutlich unter dem OECD-Mittel von �,9 Prozent. Die gute Gesamtkonjunk-tur von durchschnittlich 7 Prozent pro

Weitere InformationenIHK Kölnwww.ihk-koeln.deBundesagentur für Außenwirtschaftwww.bfai.deAuswärtiges Amtwww.auswaertiges-amt.denoventum consultingwww.noventum.deCeBIT Bilisim Eurasiawww.cebitbilisim.com

Türkei – EU-Kandidat mit interessantem

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Jahr, der dynamische Privatsektor und die günstige Demografie treiben den Aufschwung aber auch im ITK-Sektor voran. Laut staatlichem Planungsamt DPT (Devlet Planlama Teskilati) sind 55 Prozent der Türken unter �0 Jahre alt. Im Alter von 15 Jahren und darunter sind �8 Prozent der türkischen Bevöl-kerung. Wirtschaftsforscher gehen deshalb davon aus, dass Erwerbstätige im Alter zwischen �5 und �9 Jahren innerhalb der gesamten Bevölkerung stark hervortreten und eine wichtige Zielgruppe für den Informationssektor bilden werden. Bei heranwachsenden jungen Konsumenten steigt die Kaufkraft zunehmend, ihren Lebensstil passen sie immer mehr westlichen Standards an. Gegenüber neuen Produkten und Technologien zeigt sich die türkische Jugend daher sehr aufgeschlossen: Besonders Mobiltelefone gelten häufig als Statussymbol.Einen Schwerpunkt im türkischen IT-Markt bildet die Hardware. Schätzungs- weise 7 Millionen PCs sind in der Türkei im Einsatz und etwa 900.000 Notebooks werden genutzt. Von Marktsättigung kann hier keine Rede sein. Denn die Verbreitung des Internets mit immer höheren Übertragungsge-schwindigkeiten dürfte für steigenden Bedarf an Rechnern sorgen. Einer Untersuchung von TÜBISAD zufolge nutzten im Jahre �006 insgesamt 18,5 Millionen Türken das Internet. Jedes Jahr kommen etwa �0 Prozent dazu. Auf dem Software-Markt kommt es immer häufiger zu Joint Ventures zwischen türkischen und ausländischen Firmen, denn türkische Soft-ware-Unternehmen verfügen häufig über gutes Know-how und wertvolle Erfahrungen.

Gute Aussichten für InvestorenMit 7� Millionen Einwohnern bietet die Türkei einen vielversprechenden Binnenmarkt, der deutschen Unternehmern zahlreiche Geschäftschancen eröffnet. Durch eine Zollunion ist die Türkei wirtschaftlich bereits eng an die EU angeschlossen. „Eindeutiges Wirtschaftszentrum ist der Großraum Istanbul, aber auch die Hauptstadt Ankara und andere große Städte sind – je nach Branche – eine gute Wahl“, sagt Christoph Hanke, Türkei-Experte der IHK Köln. Dank ihrer geografischen Lage bildet die Türkei auch einen Brückenkopf nach Asien. „Das ist ein Vorteil für Unternehmen, die Produkte vertreiben möchten, die keine Wartung benötigen“, so Hanke weiter.„Die zahlreichen Privatisierungen in der Türkei sorgen unter anderem für großen Bedarf an IT-Dienstleistungen“, weiß Uwe Rotermund, Geschäftsfüh-rer der mittelständischen Firma noventum consulting aus Münster, die auf

IT-Dienstleistungen spezialisiert ist. Seit �006 betreibt das Unternehmen eine Niederlassung in Istanbul mit vier türkischen Mitarbeitern. Zu den Kunden gehören hauptsächlich Banken, Versicherungen und Industriebetriebe, bei denen noventum consulting IT-Lösungen entsprechend den verpflichtenden Standards implementiert.Als Standortvorteil im Vergleich zu asiatischen Märkten nennt Rotermund die guten Honorare, die zwar nicht ganz auf deutschem Niveau rangieren, jedoch nicht weit darunter liegen.

Der Markteinstieg in der Türkei„Wer in der Türkei Geschäfte machen will, sollte sich zunächst einen genauen Überblick über den Markt und die Wettbewerber verschaffen“, rät Rotermund. Erfolg versprechen Dienstleistungen, die türkische Unternehmen nicht im Programm haben. Sodann empfiehlt Rotermund, sorgfältig Geschäftspart-ner auszuwählen. Um Kontakte anzubahnen, setzt er auf Besuche und die Teilnahme an Messen vor Ort wie etwa die Fachmesse für Informations- und Kommunikationstechnologien „CeBIT Bilisim Eurasia“ (www.cebitbilisim.com) sowie persönliche Empfehlungen. Hanke von der IHK Köln rät Unternehmern, die IT-Produkte in der Türkei vertreiben wollen, zunächst mit einem Generalimporteur zusammenzu-arbeiten. Wichtig: Nach türkischem Recht müssen Unternehmen für den After-Sales-Bereich eine eigene Repräsentanz in der Türkei unterhalten. „Dazu eignen sich zum Beispiel Kooperationen mit ansässigen Firmen“, so Hanke. Die Eröffnung einer eigenen Niederlassung kann währenddessen in aller Ruhe vorbereitet werden.Für die Zusammenarbeit mit türkischen Unternehmen und Partnern rät Uwe Rotermund zu nicht allzu umfangreichen schriftlichen Angeboten und Business-Plänen. Stattdessen komme es vielmehr darauf an, im Gespräch zu überzeugen, sowohl fachlich als auch menschlich. Deutsche Unternehmer sollten zudem Respekt für die türkische Kultur haben, nicht zu schnell „mit der Türe ins Haus fallen“ und auch Zeit für einen Small-Talk mitbringen.

Eckdaten 2006

Türkei Deutschland

Fläche 779.�5� km� �57.000 km�

Bevölkerung 7� Mio. 8�,5 Mio.Bevölkerungsdichte 9� Einwohner pro km� ��1 Einwohner pro km�

BIP gesamt �75 Mrd. Euro �.�10 Mrd. EuroBIP pro Kopf �.76� Euro �8.000 Euro Wachstum BIP 6,1 % �,8 %Exporte 58,7 Mrd. Euro 896 Mrd. Euro

LänDERpORTRäT TüRkEI

Zukunftsmarkt

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pROjEkTE

Der Anteil der IT am weltweiten CO2-Ausstoß ist mit 2 Prozent schon genau so hoch wie der des Flugverkehrs – Tendenz stark steigend. Rasant steigen gleichzeitig auch die Energiepreise. Sowohl Kohlendioxid als auch Geld lassen sich mit energiespa-renden Technologien einsparen. Virtualisierung ist eine solche „grüne“ Technologie: Mit ihr hat sich der AGEV-Arbeitskreis „Green-tech“ intensiv beschäftigt. Ein Projektbericht.

Was ist Virtualisierung? In der IT spricht man von Server-Virtualisierung, wenn auf einem phy-sikalischen Server mehrere virtuelle Server parallel betrieben werden. Dies funktioniert mit einer speziellen Virtualisierungs-Software, die die Funktionen von Hardware-Komponenten wie etwa Prozessoren, Arbeitsspeichern und Festplatten ersetzt.

Welche Vorteile ergeben sich aus virtuellen Systemen? In Unternehmen werden meist separate Server für E-Mail, Web, Firewall, Netzwerk und andere Systeme eingesetzt. Die einzel-

nen Maschi-nen sind aber häufig nicht a u s g e l a s t e t und verbrau-chen deshalb unnötig En-ergie. Durch ein virtuali-siertes Sys-tem dagegen lässt sich die e i n g e s e t z t e Hardware op-

timal nutzen, indem der freie Arbeitsspeicher des physikalischen Host-Servers mehreren virtuellen „Gastsystemen“ zugewiesen wird. Diese effiziente Auslastung spart Energie und Kosten. Ein weiterer Vorteil der Virtualisierung: Da weniger Hardware im Ein-satz ist, sinken Aufwand und Kosten für die Administration und Wartung.Zudem vereinfacht Virtualisierung Backup-Lösungen, und im Schadens-fall lassen sich virtuelle Server leichter wieder herstellen. Denn wenn die Systeme auf komplett eigener Hardware laufen würden, müsste diese im Schadensfall nahezu eins-zu-eins ersetzt werden – bei äl-teren Systemen häufig problematisch und vor allem teuer. Der Ersatz defekter Hardware durch neue erfordert hingegen meist zeitraubende Neuinstallationen des kompletten Systems. Virtuelle Systeme sind au-ßerdem flexibler und verfügen über eine bessere Skalierbarkeit.

Praxisbeispiel: Virtualisierung im UnternehmenDas IT-Unternehmen „Oberdieck Online GmbH“ in Lienen hat anhand eines Beispielprojektes zwei Infrastrukturen – eine vor Ort und eine im Rechenzentrum in Frankfurt am Main – virtualisiert. Die Ausstattung umfasste vier Hardwareserver, darunter Entwicklungsserver, auf denen

die Mitarbeiter Applikationen entwickelten, sowie Buchungs- und Back-upserver. Der Gesamtstromverbrauch belief sich auf etwa 600 Watt. Seit der Umstellung benötigt das Unternehmen nur noch ein Host-System, auf dem alle Gast-Systeme laufen, und einen separaten Backup-Server. Dadurch spart die Firma zirka �.600 Kilowattstunden (kWh) an Strom im Jahr. Das entspricht etwa �00 Euro und 1,� Tonnen CO�.Im Rechenzentrum in Frankfurt am Main war der Einspareffekt noch höher. So wurden insgesamt sieben leistungsstarke Server mit einer Gesamtleistung von rund 750 Watt auf einem bereits existierenden Host-System virtualisiert. Dies spart etwa 6.570 kWh Strom pro Jahr, was zirka 1.000 Euro und �,� Tonnen CO� entspricht.

Energie sparen mit Server-Virtualisierung

Die „Oberdieck-Online GmbH“ ist AGEV-Mitglied und speziali-siert auf IT Consulting, Contentmanagement und Erstellung von modernen Webapplikationen für kleine und mittelständische Unternehmen. Im Fokus stehen Kostenreduktion, Integration von Onlineapplikationen in den Betrieb und Beratungsleistungen für IT-Projekte.

Geschäftsführer Arne Oberdieck und B. Sc. Rafael Biermann leiten das Projekt „Virtualisierung“ im Rahmen des AGEV Arbeitskreises „Greentech“. Weitere Informationen und den vollständigen Pro-jektbericht lesen Sie unter www.agev.de/greentech

Projektleitung

So berechnen Sie Ihre Energieersparnisse

Wie viel Energie und CO� Sie durch Virtualisierung einsparen, können Sie leicht selbst ausrechnen. Messen Sie zunächst den Stromverbrauch Ihrer IT-Infrastruktur mit einem Energiekosten-Messgerät. Das gibt es im Handel für etwa 10 bis �0 Euro. Ein Host-System mit � CPU Kernen und 8 GB RAM verbraucht je nach Auslastung zwischen 100 und �00 Watt pro Stunde.

Einfach die Messergebnisse in diese Formel einsetzen: [Gesamtwattzahl bestehender Server] – [Gesamtwattzahl Host System] = Ersparnis in Watt

Formel:[kWh Ersparnis ÷ Jahr] × 0,55 = CO2-Ersparnis in kg

Beispiel: �.066 × 0,55 = 1.686,� kg = etwa 1,7 t CO2-Ersparnis pro Jahr

So viel Kohlendioxid lässt sich bei einer durchschnittlichen Freiset-zung von etwa 550 Gramm Kohlendioxid pro kWh einsparen:

Wer wissen will, wie viel Geld er im Jahr sparen kann, findet dies mit folgender Formel heraus:

Formel:[kWh Ersparnis pro Jahr] × [kWh Preis] = Ersparnis in Euro pro Jahr

Beispiel: Beispielrechnung mit einem Kilowattstundenpreis von �0 Cent: �.066 × 0,�0 = 613,20 Euro Ersparnis pro Jahr

Formel:(Ersparnis ÷ 1000) × �� (Stun-den) × �65 (Tage) = kWh Er-sparnis pro Jahr oder kurz: [Ersparnis] × 8,76 = kWh Ersparnis pro Jahr

Beispiel: �50 Watt × 8,76 = 3.066 kWh Ersparnis pro Jahr

Da Server meist immer rund um die Uhr laufen, bedeutet dies aufs Jahr gerechnet:

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TEchnIk / InnOvATIOn

Software stellt heute für nahezu jedes Unternehmen einen erheb-lichen Kostenaufwand dar. Eine Möglichkeit, diesen entscheidend zu senken, ist der Kauf von Lizenzen, die bereits anderweitig im Einsatz waren. Software-Händler wie das Unternehmen used-Soft bieten „gebrauchte“ Lizenzen bis zu 50 Prozent unter dem Neupreis an. Beim Software-Einkauf lassen sich so beträchtlich Kosten sparen.

Der Handel mit gebrauchten Lizenzen funktioniert im Prinzip wie jeder andere Gebrauchtmarkt auch: Ein Unternehmen, bei dem sich im Laufe der Zeit überschüssige Lizenzen angesammelt haben, verkauft diese an einen Händler weiter. Dieser wiederum bietet die Software interessierten Unternehmen zum Kauf an – und das deutlich unter dem ursprüng-lichen Neupreis. Und doch gibt es einen wesentlichen Unterschied, der gebrauchte Software im Vergleich zu nahezu allen herkömmlichen „Secondhand-Produkten“ auszeichnet: Software ist verschleißfrei. Der Zweiterwerber erhält stets genau dasselbe Produkt wie der Vorbesitzer. Der günstige Preis geht somit weder mit einem erhöhten Mängelrisiko noch mit erkennbaren Abnutzungsspuren einher.

„Der Gebrauchtmarkt für Software als nicht-abnutzbares Gut ist für Unter-nehmen eine erstklassige Alternative zum herkömmlichen Software-Kauf und sollte daher nach Kräften gefördert werden“, betont auch Manfred Pützer, Geschäftsführer Finanzen/EDV der Firma Omnilab. „Die Kosten für die usedSoft-Lizenzen lagen �5 Prozent unter dem Neupreis.“

Die im Handel befindlichen, gebrauchten Lizenzen stammen aus unter-schiedlichsten Quellen. Zum einen kaufen Software-Händler Nutzungs-rechte aus Insolvenzen und Geschäftsaufgaben auf. Aber auch durch Umstrukturierungen oder die Umstellung auf eine neue Software entsteht in Unternehmen ein Lizenzüberschuss: So stehen auf dem Gebraucht-markt Betriebssysteme, Office-Anwendungen und Server-Produkte in großer Anzahl zur Verfügung, insbesondere Standard-Software, zum

Beispiel der Marken Microsoft, Oracle, SAP, Adobe, Lotus und viele andere mehr. Dabei stehen sowohl aktuelle Versionen als auch ältere Programme auf dem Gebrauchtmarkt in großem Umfang zur Verfügung. Denn wie das aktuelle Beispiel Windows Vista zeigt, muss neu nicht unbedingt gleich besser sein. Die aktuelle Version einer Software verlangt zum einen Einarbeitungszeit und ist zum zweiten mit höheren Hardwarean-forderungen verbunden. Unter Umständen ist auch die übrige Software nicht kompatibel mit dem neuen Produkt. Eine ebenso bewährte wie vertraute Version ist dann eine echte Alternative. Da diese vom Hersteller aber oft nicht mehr angeboten wird, sind hier „gebrauchte“ Lizenzen der einzige Weg.

„Bei einer bereits verwen-deten Lizenz muss es sich aber nicht zwangsläufig um ältere Programme handeln. Oft werden auch neuere Li-zenzen abgestoßen – sei es nun aus finanziellen Erwä-gungen oder vielleicht auch, weil sich ein Programm im Laufe eines Projektes als nicht praktikabel erwiesen hat“, weiß Peter Schnei-der, Geschäftsführer von usedSoft. Somit können auch aktuelle Anwendungen „gebraucht“ und mit ent-sprechendem Preisnachlass erworben werden, wobei in diesem Zusammenhang die gleichen Regeln gelten wie auf dem übrigen Gebrauchtmarkt: je älter ein Produkt, desto niedriger der Preis.

Sicherheit durch NotartestatEin weiterer Aspekt neben den Einsparungen ist, dass usedSoft seinen Kunden beim Kauf „gebrauchter“ Software-Lizenzen Rechtssicherheit bietet. Bereits vor sieben Jahren entschied der Bundesgerichtshof (BGH), dass der so genannte urheberrechtliche Erschöpfungsgrundsatz auch

Garantiert verschleißfrei:

„gebrauchte“ Software

Herausgeber: Arbeitgebervereinigung für Unternehmen aus dem Bereich EDV und Kommunika- tionstechnologie e. V.

Geschäftsführer: Franz J. GrömpingKaiserplatz 7-9, 5�11� BonnTelefon: 0��8 9 8� 75-�� 8�Telefax: 0��8 9 8� 75-19Internet: www.agev.deE-Mail: [email protected]

Redaktion und Gestaltung: Steinhauer Kommunikation e. K.Hermannstr. 10�, 5���5 Bonn

Produktion und Druck: Bonifatius GmbHKarl-Schurz-Str. �6 ��100 Paderborn

Auflage: 69.000 Exemplare Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Zustimmung und dem Quellenhinweis „AGEV-Magazin“.

Bildnachweise:iStockphoto, panthermedia.net, Steinhauer Kommunikation

Das AGEV Magazin wird gedruckt auf dem Recycling-Papier „RecySatin“.

Impr

essu

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Peter Schneider, Geschäftsführer von usedSoft

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1�TEchnIk / InnOvATIOnfür Software gilt. Das bedeutet, dass sich das Verbreitungsrecht eines Herstellers in dem Moment erschöpft, in dem er die Software zum ersten Mal verkauft. Der Handel und Weiterverkauf von Software-Lizenzrechten ist somit grundsätzlich zulässig. Das Landgericht Hamburg hat dies unlängst bestätigt. In ihrem Urteilsspruch stellten die Richter nicht nur die grundsätzliche Rechtmäßigkeit des Handels mit gebrauchten Softwarelizenzen fest, sondern betonten darüber hinaus ausdrücklich, dass auch die Aufsplittung von Microsoft-Volumenlizenzen gültigem Recht entspricht. Demnach dürfen auch Teile von Volumenverträgen gebraucht weiterverkauft werden. Anderslautende Bestimmungen in den Microsoft-Lizenzverträgen sind laut dem LG Hamburg unwirksam. Dieses Urteil hat das OLG Hamburg am 7. Februar �007 bestätigt.

„Der Kauf von ‚gebrauchten’ Software-Lizenzen bedeutet für uns nicht nur eine kostengünstige, sondern vor allem auch eine rechtssichere Alternative zum Neukauf“, betont Henry Taubald, Geschäftsführer KarstadtQuelle Konzern-Einkauf GmbH. „Unsere Rechtsabteilung hat den Kauf geprüft und für einwandfrei befunden.“ Um Rechtssicherheit bei der Übertragung der Software-Lizenzrechte zu gewährleisten, bietet usedSoft seinen Kunden als einziger deutscher Anbieter von Gebraucht-Software zusätzlich ein notarielles Testat. Der Verkäufer gibt zuvor eine Erklärung ab, dass er rechtmäßiger Inhaber der übertragenen Lizenzen war, dass er sämtliche Kopien der verkauften Lizenzen gelöscht hat und dass er diese in Zukunft nicht mehr verwendet. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Kette der Lizenzübertragungen in jedem Fall bis zum Hersteller beziehungsweise zum autorisierten Fachhändler lückenlos zurückverfolgt werden kann. Zudem wird dadurch belegt, dass der Käufer der einzige Nutzer der Lizenzen ist – in urheberrechtlicher Hinsicht ebenfalls ein unverzichtbarer Faktor.Der Notartestat ist auch der Grund dafür, dass usedSoft Bestellungen erst ab einem Warenwert von �.000 Euro annimmt. Durch die Kosten für das Testat wäre der Verkauf sonst nicht wirtschaftlich.

Ungenutzte Lizenzen „versilbern“: aus Kosten Werte machenNeben den Käufern „gebrauchter“ Software können natürlich auch die Verkäufer vom wachsenden Gebrauchtmarkt profitieren. In nahezu jedem Betrieb sammeln sich über die Jahre überschüssige Lizenzen an Software, die nur noch ungenutzt auf dem Server und den Rechnern ruht oder nur noch als „Leiche“ in den Bilanzen existiert. In diesen Lizenzen

aber liegt unter Umständen ein enormes Kapital brach. Zusätzlich verursachen solche Nutzungsrechte – vor allem wenn sie unentdeckt bleiben – oft immense Kosten. Denn auch für ungenutzte Lizenzen werden in der Regel Wartungskosten gezahlt, die Jahr für Jahr mit zirka 15 bis �5 Prozent des Einkaufspreises zu Buche schlagen. Wenn der Unternehmer über-schüssige Lizenzen zum Kauf anbietet, ver-hindert er dadurch nicht nur die unnötige Investition in Wartungsverträge.

Über usedSoft usedSoft wurde �00� gegründet und ist der führende europäische Anbieter von

Weitere Anbieterpreo Softwarewww. preo-ag.com/

USC Universal Softwarewww. u-s-c.de/

Susensoftwarewww. susensoftware.de/

�ndSoftwww.�ndsoft.de/shop/index.php

G&S Computerwww.gus-computer.de

„gebrauchter“ Software aus allen Anwendungsbereichen. Die Käufer von usedSoft-Lizenzen sind sowohl Unternehmen wie Software-Händler. Zu den Kunden der usedSoft-Gruppe zählen unter anderem Dekra, Edeka, KarstadtQuelle, Neckermann, Rewe, Veltins und Woolworth, außerdem eine Reihe von Behörden wie die Stadt München, die Stadtverwaltung Bad Salzuflen und die Datenzentrale Baden-Württemberg sowie auch einige Sparkassen. Die Einsparungen beim Kauf von bereits benutzten Lizenzen liegen zwischen �0 und 50 Prozent.

Mehr Informationen: www.usedsoft.com

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für Betriebsvermögen und der Bewertungsabschlag. Zum Ausgleich können Unternehmenserben das steuerpflichtige Vermögen um 85 Prozent schmä-lern, wenn sie den Betrieb weiterführen. Um die Vergünstigung vollständig auszuschöpfen, darf die Lohnsumme zehn Jahre lang nicht unter 70 Prozent sinken. Ausgangswert ist der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Eine Unterschreitung der Mindestlohnsumme führt dazu, dass für jedes Jahr, in dem die Lohnsumme nicht erreicht wird, ein Zehntel des gewährten Ab-schlags entfällt. Darüber hinaus muss das wesentliche Betriebsvermögen 15 Jahre lang im Betrieb erhalten bleiben. Verkäufe von Teilbetrieben oder wesentlichen Betriebsgrundlagen sind nur dann unschädlich, wenn die Er-löse wieder im betrieblichen Interesse verwendet werden. Ob angesichts dieser langen Fristen tatsächlich von „Verschonungsregelungen“ für Be-triebsvermögen gesprochen werden kann, erscheint sehr fraglich. Ein der-artiger Planungshorizont ist gerade für Mittelständler nur schwer erträglich.

Vorteile für Kinder und EnkelProfitieren werden angesichts der anstehenden Regelungen insbesondere Kinder und Enkel, die Geld oder Wertpapiere geschenkt oder vererbt bekommen. Sie kommen in den Genuss der höheren Freibeträge, ohne hinsichtlich der Bewertung im Vergleich zur alten Rechtslage schlechter gestellt zu werden.

Die Verlierer der ReformNeben den entfernteren Verwandten und Nichtverwandten werden die so genannten gewerblich geprägten Personengesellschaften die Verlierer der Reform sein. Hierbei handelt es sich regelmäßig um immobilienhaltende Gesellschaften in der Rechtsform der GmbH & Co. KG. Diese kommen aktuell noch in den Genuss der günstigen Bewertung der Immobilien, des besonderen Betriebsvermögensfreibetrags und des Bewertungsabschlags für Betriebsvermögen. Dieser Gestaltung wird zukünftig ein Riegel vorge-schoben, da die Verschonensregeln für Betriebsvermögen nur dann gelten, wenn das so genannte Verwaltungsvermögen einen Anteil von 50 Prozent des Betriebsvermögens nicht übersteigt.

Frühzeitig planen zahlt sich ausAngesichts der anstehenden Änderungen kann bloßes Abwarten teuer wer-den. Es gilt, rechtzeitig die Alternativen in schenkungssteuerlicher Sicht zu berechnen und die Übertragung unterschriftsreif vorzubereiten. Sobald man weiß, wie die neue Rechtslage nach Abschluss aller Diskussionen wirklich sein wird, kann man dann, falls nötig, noch rechtzeitig vor dem Inkrafttreten des neuen Rechts aktiv werden und zu den Bedingungen des dann auslau-fenden Schenkungsteuerrechts übertragen.

Eine Gegenüberstellung der Freibeträge sowie eine Auflistung der jeweiligen Steuersätze bei Schen-kungen fin-den Sie unter www.agev.de.

Die Erbschaftsteuerreform verzögert sich weiter. Nachdem sich die große Koalition nach langen Verhandlungen auf Eckpunkte verständigt hatte und das Bundesfinanzministerium am �1.11.�007 einen Referentenentwurf für das Gesetz zur Reform des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts (ErbStRG) vorgelegt hatte, dem das Kabinett am 11. Dezember �007 zu-gestimmt hat, wird die Reform doch wohl erst im Sommer �008 in Kraft treten.

Angehörige profitieren von erhöhten FreibeträgenDamit haben diejenigen noch etwas mehr Zeit, die noch zu den Bedingungen des „alten“, aktuell gültigen Rechts übertragen wollen. Ein rückwirkendes Wahlrecht soll es für Schenkungen nicht, wohl aber für Erbfälle geben. Für alle Todesfälle des Jahres �007 kann noch gewählt werden, allerdings nur unter Beibehaltung der bisherigen Freibeträge.Die Reform der Schenkung- und Erbschaftsteuer, die steueraufkommens-neutral sein soll, wird Gewinner und Verlierer sehen. Profitieren werden die nächsten Angehörigen, also Ehegatte, Kinder und Enkel, von erhöhten Frei-beträgen. Gegenüber der bisherigen Regelung steigt der Freibetrag für den Ehegatten von �07.000 Euro auf 500.000 Euro, für jedes Kind von �05.000 Euro auf �00.000 Euro und für Enkelkinder von 51.�00 Euro auf �00.000 Euro. Leben die Eltern nicht mehr, beträgt der Freibetrag für die Enkel sogar �00.000 Euro. Den deutlichsten Anstieg beim Freibetrag erfahren die Partner eingetragener Lebenspartnerschaften, die insoweit den Ehegatten gleichgestellt werden. Die erhöhten Freibeträge sollen dafür sorgen, dass trotz höherer Bewertung das Familienheim im Normalfall steuerfrei bleibt.

Die meisten Steuersätze steigenWährend die Steuersätze für die Kinder und Enkel unverändert bleiben, steigen diese für alle weiteren Personen dramatisch an. Sofern die Freibe-träge, die in diesen Fällen bei nur �0.000 Euro liegen werden, überschrit-ten sind, wird der Fiskus zunächst �0 Prozent, bei großen Schenkungen und Erbschaften 50 Prozent des Zugewendeten abschöpfen. Nach dem vorliegenden Entwurf gilt das auch für Geschwister, Neffen, Nichten und Schwiegerkinder.

Neue Regeln für die BetriebsfortführungDer schenkung- und erbschaftsteuerliche Wert von Immobilien und Be-triebsvermögen wird deutlich nach oben gehen. Das ist die Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts. Gleichzeitig entfallen auch der alte Freibetrag

REchT / sTEUERErbschaftsteuerreform kommt mit Verzögerung

Dipl.-Finw. Klaus Altendorf ist Wirt-schaftsprüfer, Steuerberater und Part-ner bei der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft DHPG DR. HARZEM UND PARTNER KG. Ei-ner seiner Tätigkeitsschwerpunkte ist die Beratung in Vermögens- und Nachfolgeplanungen. Daneben hält er Vorträge zum Thema und schreibt für diverse Fachpublikationen.

E-Mail: [email protected]

Der Autor

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sERvIcE

Anfang Juli letzten Jahres wurde die Reform des Versicherungsvertrags-gesetzes (VVG) verabschiedet, mit dem Ziel, das VVG aus dem Jahr 1908 an die geänderten Bedürfnisse eines modernen Verbraucherschutzes anzupassen. Mit der Gesetzesreform gehen mannigfaltige Verbesserungen einher wie beispielsweise die Verteilung der Abschlusskosten zur Erzielung höherer Rückkaufswerte in den ersten Versicherungsjahren, die Neuregelung der Beteiligung an den stillen Reserven oder die neuen Transparenz- und Informationspflichten.

VVG-Reform sichert Kunden höhere RückkaufswerteEin zentraler Vorteil der Novelle sind die höheren Rückkaufswerte bei Stor-nierung eines Vertrages innerhalb der ersten Versicherungsjahre.

„Wir haben pünktlich zum Jahresbeginn �008 alle verkaufsoffenen Produkte auf das neue VVG umgestellt. Dabei haben wir auch die Transparenzvor-

schriften, zum Beispiel im Hinblick auf Kostenausweis und Produktinforma-tionsblatt, so kundenfreundlich wie möglich umgesetzt“, sagt Dr. Michael Renz, Vorstand Lebensversicherung der Zurich Gruppe. Zugunsten der Kunden verzichte die Zurich Gruppe dabei weitestgehend auf Übergangs-regelungen, so Renz weiter.

Der Kunde erhält jetzt alle Produktinformationen bereits im Bera-tungsgesprächDurch eine Verfahrensumstellung erhalten Neukunden der Zurich nicht erst mit der Police, sondern bereits im Beratungsprozess vor Antragsunterzeich-nung alle Verbraucher- und Produktinformationen – die Entscheidungsgrund-lage für Verbraucher wird erweitert und damit gestärkt.

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