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Abendprogramm KAMMERMUSIK Sommer 2014

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Das Abendprogramm der Tiroler Festspiele Erl Sommer 2014 mit allen Details zur KAMMERMUSIK. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!

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Tiroler

FesTspiele erl

sommer

2014

KammermusiK

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inhalT

programmübersichT

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KammermusiK

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shuTTleservice

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Zwischen / ZeiT

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DanK

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programmübersichT

woche 1

Mo. 14. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

cabassi & FrienDs 1

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Di. 15. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

caTch-pop sTring-sTrong

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Mi. 16. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

FascinaTing rhYThm

ein song wird 90 …

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Do. 17. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

KlavierabenD

Jasminca stancul

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woche 2

Mo. 21. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

cabassi & FrienDs 2

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Di. 22. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

alma

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Mi. 23. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

The sTarT poinT

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Do. 24. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

bluespension

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woche 3

Mo. 28. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

cabassi & FrienDs 3

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Di. 29. Juli, 20 Uhr

Festspielhaus

hommage an sinaTra

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Do. 31. Juli, 19 Uhr

Festspielhaus

special

ring-session

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mo. 14. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

cabassi & FrienDs 1

clauDe DebussY (1862–1918)

children’s corner

1. Doctor Gradus ad Parnassum 2. Jimbo’s Lullaby

3. Serenade for the Doll 4. The Snow is dancing 5. The little Shepherd

6. Golliwogg’s Cakewalk

eriK saTie (1866–1925)

sports et divertissements

{ Pause }

girolamo Deraco (*1976) / Jürgen DoeTsch (*1953)

Zoologische ergänzung (ua)

1. Falke2. Tausendfüßler

3. Wolpertinger entführt Gustav Kuhn

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camille sainT-saëns (1835–1921)

le carnaval des animaux

1. Introduktion und königlicher Marsch der Löwen – Andante maestoso – Allegro non troppo – Più Allegro2. Hühner und Hahn – Allegro moderato – Animato

3. Maultiere – schnelle Tiere – Presto Furioso4. Schildkröten – Andante maestoso 5. Der Elefant – Allegretto pomposo

6. Kängurus – Moderato7. Das Aquarium – Andantino

8. Persönlichkeiten mit langen Ohren – Tempo ad libitum9. Der Kuckuck – Andante

10. Das Vogelhaus – Moderato grazioso11. Die Pianisten – Allegro moderato12. Die Fossilien – Allegro ridicolo

13. Der Schwan – Andantino grazioso14. Finale – Molto allegro

Celesta Emanuele Lippi Klavier Davide Cabassi, Tatiana Larionova

Violine Fiodar Lushch Viola Zita Pintér

Violoncello Luigi Schiavone Kontrabass Francesco Barile

Flöte Luca BossiKlarinette Arnold Plankensteiner

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clauDe DebussY (1862–1918)

children’s corner

Die Suite für Klavier »Children’s Corner« entstand zwischen 1906 und 1908. »Children’s Corner (Coin des Enfants), Petite Suite pour Piano seul« – so der Titel der Originalausgabe – kam Ende September 1908 bei Durand heraus. Das Werk ist der Tochter des Komponisten, Chouchou, gewidmet, die erst drei Jahre alt war. Die englischen Titel von fünf der sechs Stücke dieser Suite erklären sich nicht nur durch Debussys Vorliebe für England, sondern auch dadurch, dass Chouchou von einer englischen Gouvernante, Miss Gibbs, erzogen wurde. »Children’s Corner« ist ein Spiegelbild der Kinderstube und der kindlichen Vorstellungswelt, der Umgebung Chouchous. Was die Anspielung auf Clementi im ersten Stück anbelangt, so scheint sie den Klavierunterricht anzukündigen, den das Kind bald nehmen sollte. Gegenüber seinem Herausgeber bezeichnet Debussy diese Anspielung als »eine Art gesunder und fortschreitender Übung«. Das Werk hatte sehr schnell Erfolg: Noch zu Lebzeiten Debussys wurden fast 20.000 Exemplare gedruckt, ebenso viel wie von den »Ara-besques« und der »Petite Suite«. Die Uraufführung fand am 18. Dezember 1908 in Paris im Cercle musical durch den englischen Pianisten Harold Bauer statt. 1910 schuf André Caplet eine Bearbeitung für Orchester.

François Lesure (Aus dem Vorwort der Notenausgabe bei Henle)

eriK saTie (1866–1925)

sports et divertissements

1914 beauftragte der Pariser Verlag Salabert Erik Satie, zu einer Serie von 20 Illustrationen von Charles Martin (Thema »Sport und Zeitvertreib« – »Sports et Divertissements«) Musik zu schreiben. Zu jeder Zeichnung Martins erdachte sich Satie meistens eine kleine Geschichte, woraus 20 Texte entstanden sind, die zum Teil surrealistischen Charakter haben. Zu den Zeichnungen und Texten komponierte er anschließend Musik,

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die tonmalerisch auf das Gesamtthema, aber auch minutiös auf einzelne Worte eingeht. Das Besondere bei »Sports et Divertissements« ist, dass in vielen Nummern die Graphik des Notenbildes die Hauptlinien der Zeich-nung von Martin nachahmen. Satie schreibt selbst dazu: »Ich empfehle, diesen Band mit freundlicher und vergnügter Hand zu durchblättern, da es sich um ein Werk der Phantasie handelt. Man sollte nichts anderes darin sehen. Für die Gekrümmten und Verdummten habe ich einen ern- sten, anständigen Choral geschrieben. Dieser Choral ist eine Art bissige Vorrede, eine Art strenge und züchtige Einleitung. Da habe ich alles hinein gepackt, was ich über den Verdruß weiß. Dieser Choral sei jenen gewidmet, die mich nicht mögen.«

(www.bildklang.de)

girolamo Deraco (*1976) / Jürgen DoeTsch (*1953)

Zoologische ergänzung (ua)

Mit einem leichten Augenzwinkern versehen, wird der musikalische The-menabend durch eine Uraufführung ergänzt, die sich unter dem Titel »Zoologische Ergänzungen« auf ganz eigene Art und Weise mit den von den anderen Kompositionen aus welchen Gründen auch immer ausge-sparten Tiergattungen und sonstigen zoologischen Erscheinungsformen musikalisch auseinandersetzt.

camille sainT-saëns (1835–1921)

le carnaval des animaux

Der heute so berühmte »Karneval der Tiere« wurde im Januar 1886 vom französischen Komponisten Camille Saint-Saëns für Kammerorchester komponiert. Das Werk wurde jedoch erst nach dem Tod des Komponisten veröffentlicht, da Camille Saint-Saens um seinen guten Ruf fürchtete. Der »Karneval der Tiere« bestand, für die damalige Zeit sehr ungewöhn-lich, aus vielen verschiedenen Tierrufen, die imitiert wurden. Außerdem

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karikierte er Offenbach, Berlioz und Rossini, zur Zeit der Entstehung des »Karnevals der Tiere« bereits verstorbene berufliche Kollegen – in seinen musikalischen Miniaturen. Nach seinem Tod und schließlich nach Veröffentlichung vom »Karenval der Tiere« stellte sich das komponierte Werk als Meisterstück und als erfolgreichstes Werk Camille Saint-Saëns’ heraus. Zahlreiche Buchautoren haben sein Thema weiter verarbeitet – die wohl bekannteste Textfassung zum Werk dürfte diejenige von Loriot sein.

(karnevaldertiere.net)

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Davide Cabassi

Davide Cabassi, Finalist des Van Cliburn Klavier-Wettbewerbs 2005, feierte sein De-büt im Alter von 13 Jahren mit dem RAI Radio-Symphonie-Orchester in Mailand. Er spielte außerdem mit namhaften Orches-tern wie den Münchner Philharmonikern, der Neuen Philharmonie Westfalen, der Russischen Kammerphilharmonie, dem OSI Lugano, dem Orchestre Romantique Paris, sowie mit unterschiedlichen italienischen Orchestern und Dirigenten wie u. a. Gustav Kuhn, James Conlon, Asher Fish, Vladimir Delman und Antonello Manacorda. Er spielte bei den Serate Musicali und bei der Societa di Concerti in Mailand, sowie beim Festival Pianistico in Brescia und Bergamo. Davide Cabassi gab Konzerte in Österreich, China, Frankreich, Deutschland, Japan, Portugal, Russland, Skandinavien und der Schweiz. Besonders hervorzuheben sind seine Auftritte im Mozarteum Salzburg, im Münchner Gasteig, der Rachmaninoff-Halle in Moskau, in Roque d’Anthéron und bei den Tiroler Festspielen Erl. Er wurde prominent in die Filmdokumentation über den 12. Van Cliburn Klavierwettbewerb einbezogen. 2008 widmete ihm der italie-nische Sender »Classica« ein Special in der Serie »Note-Voli«.Besonders geschätzt für die Wärme und Ernsthaftigkeit seiner Interpretation, ist Cabassi seit 2005 auch in den USA bei Veranstaltern und Publikum außeror-dentlich beliebt. Er spielte unter anderem nach Auswahl durch die Association of Performing Arts Managers (APAP) in der Carnegie Hall New York, in Amarillo, Hartford, Imperial (FL), bei verschiedenen Symphonie-Orchestern in Mid-Texas und

unternahm eine Konzerttournee mit dem Orchester des Manchester Music Festival, die ihn unter anderem nach Vermont und New York führte. Er wurde für verschie-dene Konzerte und Lehraufträge der Pur-due University in West Lafayette (IN), der University of Wyoming in Laramie und beim Portland Piano International Festival in Oregon engagiert. 2007/2008 trat er in 15 US-Staaten auf, unter anderem mit den Symphonie-Orchestern von Illinois und Florida West Coast. Internationale Engagements brachten ihn nach Finnland, Deutschland, Italien, Polen und Frankreich, wo er im Louvre in Paris auftrat. Im Oktober 2010 gab er sein Debüt in der Mailänder Scala mit Mozarts Kla-vierkonzert KV 488. Cabassis Debüt-CD für Sony BMG, »Dancing with the Orchestra«, mit Werken von Bartók, De Falla, Ravel und Strawinsky erschien im Frühjahr 2006 weltweit. Sie wurde mit dem Italienischen Kritikerpreis für die beste Debütaufnahme der Saison ausgezeichnet. 2007/2008 nahm Cabassi Brahms-Konzerte und das Schu-mann-Konzert mit dem Haydn Orchester von Bozen und Trient unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn für col legno auf. In den USA wurden »Pictures und Esca-ping« beim Label Allegro aufgenommen. 2010 nahm er eine CD mit den vierzig »Danzas Cubanas« von Cervantes auf. 2011 sind zwei weitere Alben für Concerto Clas-sics veröffentlicht worden (darunter »Al-most Fantasy« mit Musik von Beethoven und Cherubini), eine CD für das Magazin Amadeus (mit seinem Quintett Five lines) und weitere Aufnahmen für col legno und Universal. Nach seinem Abschluss am Giuseppe Ver-di Konservatorium in Mailand, wo er bei

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Prof. Ponti studierte, verbrachte Cabassi mehrere Jahre als einer der wenigen ausge-wählten Studenten bei der International Pi-ano Foundation im italienischen Cadenab-bia, wo er Meisterklassen bei Karl Ulrich Schnabel, Dmitri Bashkirov, Leon Fleisher, Rosalyn Tureck und William Grant Nabo-ré besuchte. Er ist Fakultätsmitglied am Giuseppe Verdi Konservatorium in Bozen und war »artist in residence« beim col legno festival in Lucca / Toskana 2012. Bei den Tiroler Festspielen Erl ist er regelmäßiger Gast und vor allem auch eng mit der som-merlichen Kammermusikreihe verbunden, die er durch seine Programme maßgeblich mitgestaltet.

Francesco Barile

Francesco Barile wurde in Italien geboren und studierte Kontrabass an der Musikaka-demie »Nicolò Piccinni« in Bari bei Maestro Bonati. Er nahm an zahlreichen Meister-kursen teil, u. a. bei Maestro Alberto Bocini in Florenz und Maestro Franco Petracchi an der Musikakademie von Monopoli. Zahlreiche Auftritte bei internationalen Festivals wie dem Richard Strauss Festi-val in Garmisch-Partenkirchen folgten. Zu den Orchestern, mit denen Francesco Barile gespielt hat, zählen u. a. das Bari Symphonieorchester und das Nino Rota Kammerorchester. Tourneen führten ihn nach Spanien, Frankreich, Russland, Ja-pan, China und in die USA. Die Teilnahme an zahlreichen Orchestereinspielungen und CD-Veröffentlichungen runden sein Künst-lerprofil ab.

Tatiana Larinova

Tatiana Larionova, 1979 in Primorskij Kraj / Russland geboren, erhielt in ihrem fünften Lebensjahr ihren ersten Klavierunterricht. 1991 trat sie der Zentralen Musikschule Moskau bei, wo sie von Professor Yuri Slesarev unterrichtet wurde. Nachdem sie 1997 mit Top-Ergebnissen ihren Abschluss mit Auszeichnung machte, besuchte Tati-ana das Moskauer Staatskonservatorium, wo sie bis 2004 von Professor Victor Merz-hanov unterrichtet wurde und schließlich, erneut mit Bestnote, ihr Doktorat ab-schloss. 2005 erhielt sie ein Vollstipendi-um für das International Center for Music an der Park University in Missouri, wo sie bei Professor Stanislav Ioudenitch stu-dierte und an Meisterkursen bei D. Bash-kirov und Fou Ts’ong teilnahm. Tatiana Larionova ist Preisträgerin einiger inter-nationaler Klavierwettbewerbe: Usti nad Labem-Klavierwettbewerb (Tschechische Republik, 1994), Internationale Stravinskij Awards-Klavierwettbewerb (USA, 1995), Internationaler F. Liszt-Klavierwettbewerb (Polen, 1999), der dritte Preis beim Inter-nationalen S. Thalberg-Klavierwettbewerb (Italien, 2004), der zweite Preis beim In-ternationalen Premio Seiler-Klavierwettbe-werb (Italien, 2004), Internationaler Web Concert Hall-Wettbewerb (USA, 2007), so- wie der erste Preis beim Internationalen Domenico Cimarosa-Klavierpreis (Italien, 2009). Tatiana Larionova nahm an interna-tionalen Klavier-Festspielen teil, darunter das Bodenseefestival (Deutschland), das Internationale Europäischen Klavierforum (Berlin, 2001), das col legno festival (Lucca, 2008) und die Tiroler Festspiele Erl (2008, 2010, 2011 und 2012). Sie ist bei Vortrags-

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ihn weltweit an Opernhäuser, zu Festivals und Wettbewerben. 2002 begann seine Zu-sammenarbeit mit dem Musicarivafestival und dem Shanghai Opera Center. Emanu-ele Lippi arbeitet an der Seite von Gustav Kuhn bei den Tiroler Festspielen Erl und in der Accademia di Montegral. Anlässlich der Eröffnung des Festspielhauses Erl diri-gierte er das Finale von Donizettis »Diluvio universale«.

Fiodar Lushch

Fiodar Lushch wurde 1987 in Weißrussland geboren. Er studierte Geige bei Maestro Kuchinsky an der Staatlichen Akademie für Musik in Weißrussland, an der er mit Auszeichnung abschloss. 2004 bekam er ein Stipendium für Jungtalente vom Prä-sidenten der Republik Weißrussland. Er war Konzertmeister des Jugendorchesters am Lyceum in Minsk, des Jugendorchesters der Staatlichen Akademie für Musik und hat in verschiedenen Orchestern auf zahl-reichen Tourneen durch Europa gespielt. Seit 2010 ist er Konzertmeister des »Minsk Orchesters«. Mit diesem trat er in vielen Theatern Europas unter der musikalischen Leitung von namhaften Dirigenten auf. Da-rüber hinaus geht er besonders gerne seiner Leidenschaft für Kammermusik nach, u. a. im Barock Orchester von Jerome Pernoo oder als Teil des »Neuen Quartetts Minsk«.

Zita Pintér

Zita Pintér studierte zunächst an der Uni-versität Miskolc am Musikinstitut »Béla Bartók« Bratsche und Violine und schloss mit einem pädagogischen sowie kammer-künstlerischen Diplom ab. Darüber hin-

abenden und Konzerten in den wichtigsten Konzerthallen Europas und den USA auf-getreten. 2001 spielte Tatiana das Mozart-Klavierkonzert Nr. 23 in der Bolschoi-Halle des Konservatoriums von Moskau, beglei-tet vom Orchester des Konservatoriums un-ter dem Dirigenten Kaluzhnyi und erzielte damit unglaublichen Erfolg und sehr gute Kritiken. 2009 nahm Tatiana ihre Debüt-CD / DVD für Limen Music auf, welche Werke von Haydn, Liszt und Rachmaninov enthält. Tatiana lebt zurzeit in Italien, wo sie regelmäßig für die wichtigsten Kultur-institutionen auftritt (wie die Società dei Concerti in Mailand). Sie widmet sich auch passioniert der Kammermusik (sie spielt in verschiedenen Ensembles, vom Duo bis zum Quintett, wobei sie sehr häufig mit Instrumentalisten der Scala zusammenar-beitet) und dem Unterrichten (Accademia Pentagramma in Mailand). 2009 wurde Tatiana mit dem Milano Donna-Preis aus-gezeichnet. Diese Auszeichnung ist Frau-en gewidmet, die mit ihren professionellen Leistungen den Namen dieser Stadt in aller Welt repräsentieren.

Emanuele Lippi

Der gebürtige Florentiner schloss sein Kla-vierstudium 1997 am Konservatorium von Florenz mit Auszeichnung ab. Sein Stu-dium setzte er bei M. Tipo an der Scuola di Musica Fiesole fort, wofür er ein Sti-pendium erhielt. Im Jahr 2000 bildete er sich am Teatro lirico sperimentale A. Belli in Spoleto im Bereich Oper weiter. Er stu-dierte Orchesterleitung bei M. Boemi und am Mariinsky Theater in St. Petersburg. Derzeit setzt er sein Studium bei L. Korch-mar und G. Kuhn fort. Seine Arbeit führte

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Luigi Schiavone

Luigi Schiavone wurde in Palermo (Italien) geboren. Im Jahre 2000 erlangte er seinen Studienabschluss der Musikhochschu-le »A. Scontrino« bei Maestro Giovanni Sollima. Im Jahre 2001 wurde er an der L’Accademia Teatro alla Scala in Mailand aufgenommen und nahm am Fortbil-dungskurs für Orchester-, Kammer- und Individualmusik teil. Somit begann seine Konzerttätigkeit als Erster Violoncellist des Orchesters der »L’Accademia« unter der Lei-tung von bekannten Größen wie: Riccardo Muti, Stefano Ranzani, Wayne Marshall, Daniele Callegari, Corrado Rovaris. Bereits zuvor nahm er an internationalen Semi-naren für Orchestermusik teil und wirkte bei zahlreichen Konzerten unter der Lei-tung von Maestro Donato Renzetti mit. Des Weiteren hat er zahlreiche Konzerte als 1. Violoncellist bei den folgenden Ensembles gespielt: L’Accademia Teatro alla Scala, am Opernhaus Gozo (Malta), Orchester Franco Ferrara Palermo, Orchester der Musikhoch-schule A. Scontrino Trapani, Orchester der Musikhochschule V. Bellini Palermo. Als Violoncellist arbeitet er regelmäßig mit folgenden Musikensembles zusammen: Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter der Leitung von Maestro Gustav Kuhn (seit 2004), Opernhaus Spoleto, Orchester O. F. I., Orchester Brass Group, Theater Vittorio Emanuele Messina, Italienisches Philhar-monieorchester Piacenza, Orchester des Theaters F. Cilea Reggio Calabria, »Ente Luglio Musicale«, Orchester der Provinz von Trapani, Orchester der Provinz von Ca-tanzaro, Orchester der Universität Mailand, Orchester des »Mediterraneo«. Genauso in-tensiv ist auch die musikalische Zusam-

aus komplettierte sie ihre Ausbildung mit Studien im Orgelspiel. Sie ist Preistägerin zahlreicher Wettbewerbe, darunter der Landeswettbewerb mit Festival für Kam-mermusik der Konservatorien Szeged. In zahlreichen Meisterkursen bei namhaften Musikern ihres Fachs vertiefte sie ihr Wis-sen und Können, das Zita Pintér nicht nur im Orchester der Tiroler Festspiele Erl unter Beweis stellt, sondern auch gern in unter-schiedlichen Kammermusikformationen.

Arnold Plankensteiner

Geboren 1988 in Graz, erhielt Arnold Plankensteiner seinen ersten Klarinetten-unterricht 1998 bis 2005 bei Prof. Mag. Johann Könighofer am dortigen Johann-Joseph-Fux-Konservatorium. Es schloss sich sein Studium an der Kunstuniversität Graz bei Prof. Gerald Pachinger an. Im Be-reich der Kammermusik bildete er sich bei Prof. Gottfried Boisits, Volker Altmann, Pe-ter Forcher und Antonio Piccolotto weiter, Meisterkurse besuchte er bei Sabine Meyer, Reiner Wehle, Rupert Fankhauser, Sharon Kam und Karl Leister. Im Jahre 2006 erhielt er ein Stipendium der Stadt Graz. Arnold Plankensteiner ist 1. Preisträger des Bun-deswettbewerbes »Prima la Musica« in den Jahren 2005 und 2007, darüber hinaus ist er Träger des Anton Bruckner Förderungs-preises 2008 der Wiener Symphoniker, mit denen er häufiger spielt. Zu den weiteren Orchestern, mit denen Arnold Planken-steiner regelmäßig auftritt, zählen u. a. das Wiener Jeunesse Orchester, das Domor-chester Graz, das Symphony Orchestra of India, das Grazer Philharmonische Orches-ter sowie »Next Liberty« Graz.

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menarbeit mit verschiedenen kammer-musikalischen Gruppen wie F. I. D. A. P. A, Amici della Musica in Caccamo, Amici della Musica G. Mule in Termini Imerese und vielen mehr.

Luca Bossi

Luca Bossi wurde 1980 in Italien geboren und studierte Flöte bei Maestro Rossignoli am L. Costa Institut für Musik in Vigevano. Im Anschluss wechselte er an das Konser-vatorium in Mailand, wo er 1999 seinen Abschluss machte. Weitere Studien folg-ten, darunter auch eine Meisterklasse für zeitgenössische Musik sowie einige Jahre des Kompositions- und Dirigierstudiums. Von 2001 bis 2005 spielte er als Soloflötist beim Philharmonischen Orchester des Kon-servatoriums G. Verdi in Mailand, später in derselben Funktion beim Universitätsor-chester. Seit 2005 ist er als Soloflötist beim Orchester der Tiroler Festspiele Erl beschäf-tigt. 2009 übernahm er diese Position auch beim »Orchester Minsk« in Weißrussland, wo er vier Jahre auch die Leitung der Holz-blasinstrumentengruppe inne hatte. Neben seiner umfassenden Orchestertätigkeit un-ter zahlreichen namhaften Dirigenten be-schäftigt sich Luca Bossi auch intensiv mit Kammermusik und zeitgenössischer Musik. Einige Stücke bedeutender Komponisten sind extra für ihn geschrieben worden.

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Di. 15. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

caTch-pop sTring-sTrong

Viola, Stimme Jelena PopržanVioloncello, Stimme Rina Kaçinari

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alice trespassing. im neuen wunderland.

Schräg, lebendig, clownesk, ernst: Catch-Pop String-Strong sind sehr eigenwillig. Etwas, das sich kaum einfangen lässt, koboldhaft und leicht wie ein Schmetterling. In den Konzerten der beiden Wahlwienerinnen aus Kosovo und Serbien sind neben dem Herzstück, den Eigenkom-positionen, auch Bach, Brecht, schottische Songs oder serbische und albanische Liebeslieder zu hören. Catch-Pop String-Strong schlagen eine Brücke zwischen Klassischem und Schrägem, verbinden mutig Altes und Neues, verbinden das traditionelle und moderne Europa zu einem Klang-teppich, zu einer Einheit, zu einem Geraune unterschiedlicher Sprachen. Ein sehr spannendes und einzigartiges Statement.

Assoziationen von Volksbrauchtum und Balkanfieber und durch-aus sexy Mangas tauchen auf – ein frecher Remix von etwas, das im nächsten Augenblick bereits wieder ins Sensible und fast Sentimentale kippen kann. Sie stehen nie still, diese beiden Mädels, ihre Musik steht nicht still, sie durchschreiten während dieser kurzen Zeitspanne eines Konzertabends so viele Ebenen, dass einem schwindlig werden könnte. Bilder steigen auf, von einer weiten Steppe, von Gräsern im Wind, von Kobolden und Wasserfrauen, von einer langen, langen Reise vom Mit-telalter bis ins nächste Jahrtausend, denn der Sound bleibt stets, ob er nun klassisch oder verspielt daherkommt, immer verstörend modern, als wäre der oben erwähnte Kobold mal schnell in Tokio in einem zweihun-dertstöckigen Hotel abgestiegen.

Und wenn man schon in Tokio weilt, kann man gleich weiterreisen, nach Schottland zum Beispiel, zu nebeligen Mooren und Sümpfen, zu kleinen Teichen im Moos, und dann, über die mal ruhige, mal stürmi-sche See zurück aufs Festland. In die Wälder, in denen früher Hexen hausten, und dann Aussteiger und Neuanfänger, über die Donau, die so viele Länder miteinander verbindet, so fließend verbindet sie die unterschiedlichen Lebensräume, wie diese Musik sie verbindet: unauf-dringlich, präzise und dennoch launenhaft.

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Nicht nur meine eigenen Erinnerungen an Russland klingen an, sogar Bilder des alten, sehr, sehr alten Russlands, Andrej Rubljow fällt mir ein, und die hinreißende magische Szene im Tarkowskifilm, in der die singenden Bäuerinnen Kerzen ins Wasser lassen, nur mit weißen Hemden bekleidet, heidnisch, urtümlich: Genau so klingt die Musik in diesem Augenblick, um im nächsten wieder voll im Hier und Jetzt zu sein, taucht sogar als Punkphase nach Westwood-Manier wieder auf, während ich mich Catch-Pop String-Strongs Klängen ausliefere, mich mit ihnen fortschwemmen lasse, die Donau entlang, bis ans Meer.

Ich kenne diese Melodien und kenne sie doch nicht, denn sie bleiben nicht lange genug altbekannt, als dass ich sie erkennen könnte: Sie sind immer noch fremd, obwohl sie nach Erinnerungen meiner Kindheit riechen. Süß und schwer und dann rauchig und immer ungreifbarer, bis einem eine klare, kühle Note zeitgenössischer Musik entgegenbricht. Diese Brüche sind souverän gesetzt, niemals ein Produkt zufälliger Schlamperei oder Willkür, die beiden Musikerinnen wissen ganz genau, welchen Drachen sie zähmen und reiten, und trotz der wilden Jagd ist die Darbietung nie außer Kontrolle. Während ich zuhörte, stand auch ich übrigens niemals still, meine Imagination war beständig in Bewegung, aber immer wieder auf neue Art herausgefordert, und so unterschiedlich wie die Nummern waren auch die Bilder, die beim Zuhören entstanden. Fast könnte man sagen, ich wäre auf eine sehr abgefahrene Weise durch Mussorgskis »Bilder einer Ausstellung« gewandert, durchsetzt mit »Alice im Wunderland« und einer kräftigen Prise Revolution und Seeräuberei.

Die Musik ist mal frisch wie eine Bergwiese im Frühjahr, mal sou-verän wie ein Chefchirurg, katzenhaft verspielt, jung, rotzig und aufbe-gehrend, von einer fast mystischen Altertümlichkeit und Schwere, und der ganz besondere Reiz liegt sicherlich in der Tatsache, dass all das in vollkommener Gleichzeitigkeit stattfindet. Catch me, if you can, scheint Catch-Pop String-Strong einem entgegenzuraunen, bevor der nächste halsbrecherische Sprung gesetzt wird. Ich bin überzeugt davon, dass die beiden souveränen Grenzüberschreiterinnen sehr bald keine Neuentde-ckung, sondern ein fester und geschätzter Bestandteil der österreichi-

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schen Musikszene sein werden, ein fester und geschätzter Bestandteil der Weltmusik. Im Gepäck haben sie jedenfalls schon alles, was sie dafür brauchen, und die Reise kann lange, lange währen: Es ist genug vorhan-den. Ich kann nur empfehlen, ein Wegbegleiter zu werden.

Julya RabinowichBooklet-Text der auf col legno erschienen CD »Catch Pop – String Strong«.

Die CD ist im Shop der Tiroler Festspiele Erl im Foyer erhältlich.

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Jelena Popržan

Ich kann mich erinnern, dass ich sehr enttäuscht war, als ich mit neun Jahren in der Musikschule Ton-Skalen zu üben bekam und nicht sofort die Begleitung zu einem der aktuellen Pophits! Aus der Ausbildung zum Popstar wurde nichts, die Allüren blieben aber, und so wurde ich Bratschistin. Zum Studium bin ich dann (glücklicherweise) von Serbien nach Öster-reich gekommen, wo ich jetzt lebe, liebe und arbeite. Mit Rina habe ich mein erstes Projekt außerhalb der klassischen Musik aufgebaut. Jedes Konzert ist für mich die Frucht unserer dreijährigen Zusammenar-beit und zugleich die Erlaubnis, auf dem Schaffensweg weiterzuschreiten.

Rina Kaçinari

Ich bin als drittes und letztes Kind in ei-ner Familie auf die Welt gekommen, in der Musik eine große Rolle spielte. Mein Vater war einer der ersten kosovoalbanischen Musiker, die die klassische Musikszene im Kosovo aufzubauen halfen – als Dirigent, Komponist und Pädagoge. Meine Mutter wollte klassische Sängerin werden, was leider als Frau in den 1960er Jahren im Kosovo nicht wirklich möglich war. Als ich sieben Jahre alt war, spielten meine Geschwister bereits Klavier und Violine. Um ein Familientrio gründen zu können, überzeugte mich mein Vater, Cello zu spie-len, mit der Geschichte, dass ich mir so immer Schokolade leisten können würde. Mein erster Kontakt mit dem Cello war eine Improvisation und ich war überzeugt, dass ich das Instrument schon längst be-herrschte. Seit dieser Zeit sind viele Jahre

vergangen. Nach dem Studium und (zu) vielen italienischen Opern beschloss ich, meinen eigenen Weg zu gehen, was mich zu tollen Projekten zwischen Jazz, Tango und Worldmusic führte. Ich habe auf die-sem Wege das Meiste gelernt, was ich heute kann und was ich immer können wollte … und wo bleibt die Schokolade?

Catch-Pop String-Strong sind Gewinner-

innen des Austrian World Music Advance-

ment Award 2011.

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Bestellungen & Informationenwww.col-legno.com oder T +43 (0)1 946 98 25

Die Wiener Kultband, setzt sich mit Eigen-kompositionen und -adaptionen über Grenzen hinweg, dass es eine Wonne ist. Ein farben-prächtiges col legno-Highlight!

Mit ihren Wurzeln in der österreichischen Volksmusik und Verästelungen in verschie-denste Richtungen spielt Alma Musik, die aus der Seele kommt und direkt in die Beine fährt.

Das erste und das monumentale fünfte Klavier-konzert in einer fabelhaften Neueinspielung mit Jasminka Stančul und dem Haydn Orchester unter Gustav Kuhn!

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mi. 16. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

FascinaTing rhYThmein song wird 90 …

Mezzosopran Emily Righter

Frank »Johnny« Schütten & Band

Klavier Frank »Johnny« SchüttenKlavier Christoph »Stoffi« Steinbach

Klarinette Stephan Holstein Bass Alex Meik

Schlagzeug Pete York

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»Fascinating Rhythm« ist sicher einer der bekanntesten Songs von Geor-ge und Ira Gershwin. 1924 als Teil des Musicals »Lady be good« kompo-niert, blicken wir heute auf eine 90-jährige Geschichte zurück, die den Musicalsong zum eigenen Hit werden ließ. Aber auch die ursprüngliche Besetzung, die den Song am Broadway in besagtem Musical erstmalig präsentierte, spricht für sich – und den Song: Cliff Edwards, Fred Astaire und Adele Astaire. Die Astaires waren es auch, die Gershwins »Fasci-nating Rythm« mit dem Komponisten höchstpersönlich am Klavier am 19. April 1926 in London einspielten. Unzählige Einspielungen sollten folgen. Jeder, der vor allem in Jazz und Pop auch nur ein bisschen was auf sich hielt, versuchte, dem Song seinen oder ihren Stempel aufzu-drücken, eine neue Interpretationsmöglichkeit zu finden. Dabei ist das Original in seiner rhythmischen Struktur sowie im darauf basierenden Zusammenspiel von Text und Musik so einzigartig, dass es eine wie auch immer gearteten Neudeutung schwer hat, sich gegenüber dem Original zu behaupten. Sicher eine der seltensten Aufnahmen von »Fascinating rythm« ist die von Joe Bari – ein Pseudonym für Athony Dominick Be-nedetto, später bekannt geworden als Tony Bennett.

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FASCINATING RHYTHM

Got a little rhythm, a rhythm, a rhythmThat pitter-pats through my brain …So darn persistent, the day isn’t distantWhen it’ll drive me insaneComes in the morning without any warningAnd hangs around me all dayI’ll have to sneak up to it, someday and speak up to itI hope it listens when I say:

Fascinating rhythm, you’ve got me on the goFascinating rhythm, I’m all a-quiverWhat a mess you’re making, the neighbours want to knowWhy I’m always shaking, just like a fliver.

Each morning I get up with the sunStart a-hopping, never stoppingTo find at night no work has been done

I know that once it didn’t matter, but now you’re doing wrongWhen you start to patter, I’m so unhappyWon’t you take a day off, decide to run alongSomewhere far away off, and make it snappy

Oh, how I long to be the gal I used to beFascinating rhythm, oh won’t you stop picking on me?

I know that once it didn’t matter, but now you’re doing wrongWhen you start to patter, I’m so unhappyWon’t you take a day off, decide to run alongSomewhere far away off, and make it snappy

Oh, how I long to be the gal I used to beFascinating rhythmFascinating rhythmWon’t you stop picking on me …

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George Gershwin wurde am 26. September 1898 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren und erhielt 13-jährig seinen ersten Musikunterricht. Zwei Jahre später brach er die Schule ab, um Klavier zu spielen und als »Song Plugger« Kunden für neue Songs zu begeistern. Bald schrieb er auch eigene Songs; »Swanee«, gesungen von Al Jolson, brachte Gersh-win ersten Ruhm. Doch erst in der Zusammenarbeit mit seinem älteren Bruder Ira wurden die beiden in den 20er Jahren zum beherrschenden Songwriter-Gespann auf dem Broadway. Aus ihren Federn entsprang eine Flut lebhafter, ansteckender Rhythmen und ergreifender Balladen. Die Worte fügten sich in unnachahmlichem Zusammenspiel zur Musik. Diese außerordentliche Zusammenarbeit führte zu einer Folge von 22 Musikkomödien, darunter »Lady, Be Good!« (1924), »Oh, Kay!« (1926), »Funny Face« (1927), »Strike Up The Band« (1927/30), »Girl Crazy« (1930) und »Of Thee I Sing« (1931), die erste Musikkomödie, die einen Pulit-zerpreis gewann. Im Laufe der Jahre fanden sich Gershwins Songs auch in zahlreichen Filmen und zwei preisgekrönten Musicals wieder, »My One And Only« (1983) und »Crazy For You«, das 1992 auf dem Broad-way Premiere hatte. »Crazy For You« basiert im Wesentlichen auf »Girl Crazy«, mit einem neuen Libretto von Ken Ludwig, und bietet eine be-eindruckende Palette von Georges und Iras Songs auf, zwei davon zuvor unveröffentlicht. Die West End-Premiere von »Crazy For You« war am 3. März 1993 am Prince Edward Theatre.

Von Beginn an hatte Gershwin den Ehrgeiz, auch ernste Musik zu komponieren. Schließlich bat ihn Paul Whiteman, ein neues Stück für ein besonderes Konzert mit moderner Musik zu schreiben, das am 12. Feb-ruar 1924 in der Aeolian Hall in New York stattfinden sollte. Gershwin, der gerade unter Hochdruck an einer Musikkomödie arbeitete, schaffte es kaum, die »Rhapsody in Blue« rechtzeitig fertigzustellen. Vom ersten tiefen Kichern der Soloklarinette und ihrem Aufwärtslauf jedoch, der einem einen Schauer über den Rücken laufen lässt, fing das Publikum Feuer, und eine neue Ära amerikanischer Musik hatte begonnen.

Im Jahr 1925 beauftragte der bedeutende Dirigent Walter Damrosch Gershwin mit einem Klavierkonzert für die New Yorker Symphonische

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Gesellschaft. Für viele ist das daraus entstandene »Konzert in F« Gersh-wins bestes Orchesterwerk. Andere Werke Gershwins, die auf der Be-liebtheitsskala ganz oben stehen, sind »Ein Amerikaner in Paris« (1928) oder seine »Zweite Rhapsodie« für Klavier und Orchester, die er selbst 1932 als Solist mit dem Boston Symphony Orchestra unter Kussewitzki uraufführte.

In DuBose Heywards Roman »Porgy«, der ihn schon lange faszinierte, fand Gershwin die ideale Vorlage für eine Oper im Blues- und Jazz-Stil. Seine »Volksoper« »Porgy And Bess« (geschrieben in Zusammenarbeit mit DuBose und Dorothy Heyward und Ira Gershwin) war das ambitionier-teste Projekt der Gershwin-Brüder: Hier mussten unvergessliche Songs in eine dramaturgische Struktur eingebunden werden. »Porgy And Bess« kam erstmals am 30. September 1935 in Boston zur Aufführung, bevor am 10. Oktober die Broadway-Premiere erfolgte. Nach weiteren Auffüh-rungsserien in den Jahren 1942 und 1953, der mehrere Welttourneen folgten, entstand 1959 eine bedeutende Verfilmung der Oper.

1937 war George Gershwin auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn angelangt. Seine symphonischen Werke und drei »Präludien für Kla-vier« hatten in das Standardrepertoire der Konzertsäle Eingang gefunden, und seine leichteren Songs verschafften ihm immer größeren Ruhm und Reichtum. Am 11. Juli 1937, während er an der Partitur zu »The Goldwyn Follies« arbeitete, brach Gershwin plötzlich zusammen und starb an ei-nem Gehirntumor. Er war noch keine 39 Jahre alt. Die Nachricht traf all die Menschen auf der Welt, die Gershwin nur durch seine Musik kannten, wie ein persönlicher Schock. John O’Hara fasste ihre Gefühle so zusammen: »George Gershwin starb am 11. Juli 1937, aber ich muss das nicht glauben, wenn ich nicht will.«

Heute werden Gershwins Werke immer häufiger gesungen und ge-spielt, weitaus häufiger als zur Lebzeit des Komponisten. Die Songs und Konzertstücke haben ihre Dauerhaftigkeit längst bewiesen und sind aus keinem Plattenkatalog mehr wegzudenken.

Abdruck mit freundlicher Genehmigung von Warner / Chappell

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namhafte einspielungen von »Fascinating rhythm«

Maxene Andrews – Victor Arden und Phil Ohman – Fred Astaire und Adele Astaire mit George Gershwin am Klavier 1926 – Fred Astaire 1952 – Tony Bennett 1949 – Louis Bellson 1954 – Georgia Brown – The Carpenters – Petula Clark – Rosemary Clooney – Zez Confrey – Come Shine – Xavier Cugat – Jamie Cullum – Vic Damone – Deep Purple 1974 – Tommy Dorsey 1943 – Cliff »Ukelele Ike« Edwards 1924 – Les Elgart – Percy Faith – Michael Feinstein – Ella Fitzgerald 1959 – Wayne Fontana – The Four Tops – Judy Garland – George Gershwin – Jack Gibbons – Benny Goodman – Stephane Grappelli – Dave Grusin – Vince Guaraldi Trio – Ted Heath – The Hi-Lo’s – Earl Hines – Sol Hoʻopiʻi – Dick Hyman – Antonio Carlos Jobim 1987 – Salena Jones – Stan Kenton – Morgana King 1964 – Lee Konitz – André Kostelanetz – Cleo Laine – Enoch Light – Herbie Mann – Billy May – Susannah McCorkle – Maureen McGovern – Jane Monheit und Mark O’Connor – Mark Murphy – Red Norvo – Virginia O’Brien – Art Pepper – Oscar Peterson – John Pizzarelli – André Previn – Buddy Rich – Freddie Rich – George Shearing – Stuff Smith – The Spinners – Tommy Steele – Claude Thornhill – Mel Tormé – Leslie Uggams – Caterina Valente – Sarah Vaughan 1964 – Paul Whiteman – Guillermo Klein 2005

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kaum in ein gängiges Schema einzuord-nen. An der Musikhochschule in Wien wurde er zum Dirigent, Komponist und Pianist ausgebildet und ist sowohl in der klassischen Literatur wie auch im Jazz und Musical zu Hause. Noch während sei-nes Studiums gründete er in Regensburg das Kammerorchester »Capriccio«, welches er einige Jahre leitete. Nach seiner Aus-bildung und Tätigkeit als klassischer Pia-nist und Dirigent ging er für einige Jahre nach New York, um dort seine Kenntnisse in Jazz- und Musicalstilen zu erweitern; durch die intensive Auseinandersetzung mit Musik aller Stilrichtungen fühlt er sich bei Mozart und Schubert ebenso zu Hause wie bei Fats Waller, George Gersh-win oder Cole Porter. Besonders widmet er sich neben Blues und Mainstream-Jazz, dem Ragtime und Stride-Piano und hat für verschiedene Besetzungen kompo-niert, von Klavier Solo bis zur klassischen Orchester-Besetzung. Er ist regelmäßiger Gast bei Jazzfestivals im In- und Ausland, Veranstalter der Konzertreihe »Live at The Appesbach« und »Autumn Leaves« in St. Wolfgang bzw. Bad Ischl / Österreich, außerdem Co-Veranstalter und Mitwir-kender beim jährlichen Festival »Shake The Lake«, dass sich 2011 zum 15ten Mal jährte und eines der größten Blues & Jazz Klavierfestivals in Europa geworden ist. In Österreich tritt er sowohl in Jazz- venues als auch in größeren Konzertpro-jekten (z. B. Brucknerhaus März 2012: »The Art of Harlem Stride«) auf. Nach Mitwir-kung an verschiedenen CD-Produktionen ist 2005 seine erste Solo-CD erschienen: »souvenirs of solitude«, welche ausschließ-lich Eigenkomposition vorstellt.

Emily Righter

Emily Righter stammt aus Pennsylvania und hat im Sommer 2012 ihre letzte Saison als Ensemblemitglied am Salzburger Lan-destheater beendet. Hier sang sie u. a. Flora in »La Traviata«, Margaret in »Wozzeck«, Sophia in »The Sound of Music« sowie Tis-be in »La Cenerentola«. Große Erfolge fei-erte sie als Miss Jessel in »The Turn of the Screw« beim Spoleto Festival in Italien. Der auch von der Presse gefeierte Durchbruch gelang der Mezzosopranistin bereits 2008 mit ihrem professionellen Operndebüt als Romeo in »I Capuleti e i Montecchi« beim Glimmerglass Opera Festival. Im Jahr 2010 sang Righter innerhalb des Young Singers Project der Salzburger Festspiele die Partie des Stephano in »Romeo et Juliette« so-wie Die Garderobiere / Der Gymnasiast in »Lulu«. Zum Abschluss der Saison belegte die Künstlerin eine Meisterklasse unter der Leitung von Christa Ludwig. Kurz darauf war Emily Righter neben Marcello Giorda-ni im »Marcello Giordani Fundraising Gala Konzert« in New York City zu erleben. Als Cherubino gab Righter unter der Leitung von Gustav Kuhn ihr Debüt bei den ersten Winterfestspielen der Tiroler Festspiele Erl. Es folgten Auftritte an der New York City Opera im Frühjahr 2013 als Amenofi in »Mosè in Egitto«. Bei den Tiroler Festspie-len Erl war sie zuletzt im Sommer 2013 als Flora in der Neuproduktion von »La Tra-viata«, Magdalena in »Rigoletto« und in Beethovens 9. Symphonie zu erleben.

Frank »Johnny« Schütten

Frank »Johnny« Schütten ist durch sei-ne Vielseitigkeit der musikalischen Stile

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nen Naturklang des Instruments und die akustische Ausgewogenheit der Charaktere macht aus ’Jazz Clarinet’ ein Album voll emotionserfüllter, intimer Momente. Mu-sik mit einem Lächeln, Swing mit Herz.« (Ralf Dombrowski) Und das Fachmagazin Klassik Heute schrieb: »… was der Staats-preisträger Stephan Holstein hier abliefert, ist buchstäblich unerhört. Die Klarinette, jenes janusköpfige Instrument zwischen dunkler Schwermut und klirrender Ekstase, ist ja in den letzten Jahrzehnten zu einem Schattendasein im Jazz verurteilt worden. Holstein schafft hier nichts Geringeres, als ihr eine neue Welt zu eröffnen …« (Oliver Hochkeppel)

Alex Meik

Alex Meik ist ein vielfältig ausgebildeter und konzertierender Musiker, der nach einem klassischen Studium (Hochschu-le Wien) und seiner Tätigkeit u. a. beim RSO Wien und dem Mozarteumorchester heute hauptsächlich als Jazzmusiker tätig ist. Konzerte gab und gibt er u. a. mit: Lee Harper, Allan Praskin, Andy Middleton, Pe-ter Herbert, Ray Charles beim »Salzburger Jazzherbst«, Rudi Wilfer, Ines Reiger, Ray Anderson, Etta Scollo, Bobby Shew, Bob Mintzer, Tony Momrelle, Randy Brecher.

Pete York

Als Schlagzeuger der legendären »Spencer Davis Group« ist Pete York schon in den 60- und 70er Jahren zu einer Legende ge-worden. Danach hat er sich einerseits durch eine ausgedehnte Konzert- und Tourneetä-tigkeit im Jazzbereich u. a. mit Chris Bar-ber, Klaus Doldinger, John Lewis, Jimmy

Christoph »Stoffi« Steinbach

Christoph »Stoffi« Steinbach ist ein Pi-anist der jüngeren Generation, der sich mit außerordentlich virtuosem und ein-fallsreichem Spiel einen Ausnahmeplatz in der Szene gesichert hat. Sein Verve ist mitreißend, er repräsentiert wie kaum ein anderer Pianist den »Traditional Jazz« der 20er Jahre (Blues / Boogie-Woogie), den er mit grandiosem Schwung spielt. Genauso ist er aber auch im Jazz zu Hause und spielt auf zahlreichen internationalen Bühnen bei Festivals, seit zehn Jahren organisiert er selbst eine große Konzertveranstaltun-gen in Kitzbühel. Zusammen mit Johnny Schütten treten beide Pianisten auch oft in Duoformation mit zwei Flügeln auf (»Fingers Unlimited«), eine neue LP (Vinyl) mit eigenen Arrangements von Jazz- und Ragtime Standards haben beide vor einigen Wochen neu aufgenommen.

Stephan Holstein

Auch Stephan Holstein ist ein Ausnahme-musiker – mit feinsinnigem Stilempfin-den, einem wunderbar warmen Ton und schier unerschöpflicher Phantasie hat er sich in die Topliga der Jazzklarinettisten gespielt. 1995 erhielt er den Bayerischen Staatsförderpreis. Der Auszug einer Kri-tik aus der Süddeutschen Zeitung belegt: »Holsteins Stärke ist sein stimmverwand-ter Ton, der voll und lebendig die The-men von Ellington bis Coltrane beseelt. (…) Holstein verzichtet auf das Blendwerk modischer Expressivität. Er schenkt sich schrille Überblasungen und vertrackte Virtuosität (…). Diese Selbstbeschränkung, die zärtliche Verbundenheit zum samte-

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Woode, Helge Schneider und vielen ande-ren zu einem begehrten Sideman in allen möglichen Formationen gemacht, wäh-rend er gleichzeitig selbst neue Projekte ins Leben gerufen hat (»Superdrumming«, »Hardin & York«, »Pete York Presents« u. a.). Durch seine umfassende Erfahrung in allen Stilrichtungen des Jazz ist er ein Kammer-musiker am Schlagzeug, der mit großem Gespür an den »drums« agiert.

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Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.

Friedrich Nietzsche

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Do. 17. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

KlavierabenDJasminca stancul

luDwig van beeThoven (1770–1827)

sonate nr. 6 in F-Dur op. 10

1. Allegro2. Allegretto

3. Presto

luDwig van beeThoven

sonate nr. 18 in es-Dur op. 31

1. Allegro2. Scherzo. Allegretto vivace

3. Menuetto. Moderato e grazioso4. Presto con fuoco

{ Pause }

luDwig van beeThoven

sonate nr. 32 in c-moll op. 111

1. Maestoso – Allegro con brio ed appassionato2. Arietta. Adagio molto semplice e cantabile

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Beethovens 32 Klaviersonaten werden oft und gerne als das »Neue Tes-tament der Musik« (Hans von Bülow) bezeichnet. Wenn man das als Ma-xime so hinnimmt, dann ist Jasminka Stancul seine Prophetin, eine mu-sikalische Predigerin, die uns mit ihren Interpretationen auf den Grund, zum Kern der Musik Ludwig van Beethovens und somit des »Neuen Testaments der Musik« führt. Mit der Sonate Nr. 6 zu den Anfängen über die mittlere Schaffensperiode in Form seiner Sonate Nr. 18 ebenso wie zum alles überhöhenden Schluss seiner solistischen Klaviermusik: Opus 111 – diesem musikalischen Paukenschlag, der den ihm nachfolgen-den Komponisten und der Musikgeschichte ebenso wie auch dem einen oder anderen Weltliteraten nicht nur mit dem berühmten Arietta-Thema wahrlich zu Kopfe stieg, sie zu Höchstleistung motivierte. Da bedarf es aus unserer Sicht keiner musikwissenschaftlich hochkomplexen Abhand-lungen oder nicht selten sinnentleerter, weil das Wesentliche negierender Strukturanalysen. Bei uns – und vor allem bei den Konzerten, in denen Jasminka Stancul bei uns Beethoven spielt – bedarf es wahrlich nur ei-nes: Der Fähigkeit, zuzuhören und sich auf das kleine Klangwunder, das sich da direkt vor einem am Fazioli immer wieder aufs Neue ereignet, einzulassen.

Die frühe phase: sonate nr. 6 in F-Dur op. 10/2

Das für Beethoven so schwere Erbe seiner Lehrer Haydn und Mozart: die Sonatenhauptsatzform. In seinen ersten Sonaten gelang es Beethoven kaum, sich aus den Schranken der Formenlehre zu befreien – obwohl der Drang nach Eigenständigkeit schon in jungen Jahren viel ausgeprägter war als bei manchem Kollegen. Der Wille, Neues zu entdecken und zu kreieren keimte schon damals im Komponisten – und wollte heraus-brechen. Allein der kompositorische Verstand wies Beethoven häufig noch in konventionelle Periodisierungen und eine Themenbildung, die sich aus musikalischem Grundmaterial wie gebrochenen Dreiklängen oder Skalenbewegungen zusammensetzt. Nicht so bei seiner 6. Sonate. Beethoven beginnt hier merklich, sich aus den Fängen des Erlernten,

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der Regeln zu befreien. Was im ersten Moment so klassisch – immerhin noch dreisätzig – daher zu kommen scheint, erlaubt sich im weiteren Verlauf immer mehr improvisatorischer Freiheiten. Beethoven schlägt hier bereits eine fast anachronistisch wirkende Brücke zwischen Klassik und Romantik, verweist mit seinen kompositorischen Andeutungen und Tendenzen schon deutlich auf die noch bevorstehende Entwicklung der eigenen kompositorischen Persönlichkeit, die nicht nur Musikgeschichte schreiben, sondern deren Fortschreibung nachhaltig beeinflussen sollte.

Der mittlere beethoven: sonate nr. 18 in es-Dur op. 31/3

Doch nicht nur der eigene Drang nach kompositorischer Neuerung hatten Einfluss auf Beethovens Klaviersonaten und seine Kompositionsweise. Auch gewisse äußere Umstände leisteten ihren Beitrag dazu: Die Bauwei-se der Klaviere änderte sich um 1800. Der Einbau einer Querverstrebung zur Stützung des Rahmens und somit zum Ausgleich der Seitenspannung führte zugleich dazu, dass der Tonumfang auf den heute bekannten und üblichen vergrößert werden konnte. Eine Neuerung, die eine nachhaltige Erweiterung der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten mit sich brachte, insbesondere bei der gezielten Verwendung extremer Lagen. In vollem Maße sollte Beethoven diese erstmalig in der sogenannten Waldstein-Sonate einzusetzen wissen. Just in diese Zeit des technischen Aufbruchs im Klavierbau fällt die Komposition der Sonate Nr. 18 in Es-Dur, in der sich Beethoven weniger mit den neuen Techniken und Möglichkeiten des Klaviers auseinandersetzt als vielmehr in Folge der Publikation seiner Sonate mit urheberrechtlichen Verlagsstreitigkeiten.

Der Züricher Verleger Hans Georg Nägeli hatte bei Beethoven für einen Band mit Klaviermusik drei Klaviersonaten bestellt, alle drei in op. 31 zusammengefasst. Zu dem Zeitpunkt, als Beethoven ihm zusagte, wusste er nicht, dass sein Bruder zeitgleich mit dem Verlag Breitkopf & Härtel in Leipzig wegen einer Veröffentlichung der Sonaten verhandelte. Der Streit zwischen den Brüdern blieb nicht aus, Beethoven setzte sich aber durch und hielt gegenüber dem Zürcher Verleger Wort. Eine Ver-

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bindlichkeit, die er später bereuen sollte. Nägelis Ausgabe beinhaltete nicht nur zahlreiche Fehler, der Verleger besaß sogar die Frechheit, selber einige Takte zum Werk hinzu zu komponieren – womöglich aus Angst, das Werk könne dem allgemeinen Geschmack und vor allem strengen Formalisten nicht gefallen.

Eher zufällig sollte sich Beethoven dieses Tatbestandes bewusst wer-den. Ferdinand Ries beschreibt die Situation in seinen »Biographischen Notizen« überaus anschaulich wie folgt: »Als die Korrektur ankam, fand ich Beethoven beim Schreiben. ›Spielen Sie die Sonaten einmal durch‹, sagte er zu mir, wobei er am Schreibpult sitzen blieb. Es waren ungemein viele Fehler darin, wodurch Beethoven schon sehr ungeduldig wurde. Am Ende des ersten Allegros in der Sonate in G-Dur, hatte aber Nägeli sogar vier Takte hinein komponiert. Als ich diese spielte, sprang Beetho-ven wütend auf, kam herbei gerannt und stieß mich halb vom Klavier, schreiend: ›Wo steht das, zum Teufel?‹ Sein Erstaunen und seinen Zorn kann man sich kaum denken, als er es so gedruckt sah.«

Beethoven war außer sich, seine erste Reaktion überaus spannend hinsichtlich der sich damals entwickelnden Möglichkeiten aufkommen-der Massenmedien: Er wollte eine Anzeige mit dem Hinweis auf die Fehler in der Leipziger Allgemeinen Musikalischen Zeitung schalten. Die dann umgesetzte Rehabilitationsmaßnahme lässt nicht nur auf Beetho-vens überaus ausgeprägten Perfektionismus schließen, sondern bei allem Ärger auch auf einen gewissen Sinn für Humor. Auf die als Reaktion bei Nikolaus Simrock in Bonn erschienene Neuausgabe der Sonaten mit dem von Beethoven autorisierten, nun richtigen Notentext ließ er schreiben: »édition très correcte« – sehr korrekte Ausgabe.

Der krönende abschluss: sonate nr. 32 in c-moll op. 111

Beethovens letzte Klaviersonate gehört zu jenen Klavierwerken, deren Nimbus seit der Erstveröffentlichung 1822 fast mystische Züge ange-nommen hat, nicht zuletzt durch die literarische Rezeption bei Thomas Mann. Man hat sie »Sonate testament« genannt, obwohl Beethoven fünf

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Jahre vor seinem Tod durchaus nicht bewusst war, hier schon sein letz-tes Sonatenopus geschrieben zu haben. Allenfalls aus dem rätselhaften doppelten Namenszug »Ludwig – Ludwig« am Rande des Autographs könnte man ein persönliches Bekenntnis schließen.

Der Verleger Schlesinger war zunächst einmal irritiert darüber, dass das Manuskript nur zwei Sätze enthielt. Er fragte, »ob das Allegro zu-fällig beim Notenschreiber vergessen worden sei«, er vermutete also, die C-Dur-Arietta mit Variationen sei nur der langsame Mittelsatz einer kon-ventionellen dreisätzigen Sonate. Nachdem auch sein Adlatus Schindler die gleiche Frage gestellt hatte, soll Beethoven geantwortet haben, er habe keine Zeit gehabt, einen dritten Satz zu schreiben, deshalb sei der zweite so lang geworden. Hinter dem bissigen Humor dieser Äußerung steckt wohl auch Resignation darüber, wie man den Plan des Werkes so gründlich missverstehen konnte, obwohl man, wie Schlesinger, gleich-zeitig seine »Schönheiten« überschwenglich pries. Dass der Variationen-Meister Beethoven eben einen solchen Satz ans Ende einer Sonate stellte, hätte seinen Verleger nicht verwundern müssen.

Die zweisätzige Form aus Allegro mit langsamer Einleitung und Va-riationen ist ein einziger monumentaler Dualismus. Im ersten Satz fin-det, nach der kompakten Einleitung mit ihrem Verharren in punktierten Rhythmen, eine weitgehend kontrapunktische Ausarbeitung des schrof-fen Mottothemas statt. Es wirkt wie ein Moll-Vorläufer zum »schwer gefassten Entschluss« in Beethovens letztem Streichquartett, op. 135, denn es hat die gleiche Qualität unbedingter Konzentration, wenn es auch viel härter ist als das Motto in Opus 135. Die Stimmführung des Satzes ist ebenso linear, mit zahlreichen Ansätzen zu dreistimmigen Fugati, wie in den späten Quartetten. Der harmonische Verlauf bringt eine langsame Entwicklung von c-Moll nach C-Dur, das am Ende über unablässiger Sechzehntelbewegung der linken Hand ins Pianissimo ver-klingend erreicht wird.

Der zweite Satz beginnt in C-Dur mit einem betont schlichten, ge-sanglichen Thema, das im folgenden in fünf Variationen und einem Es-Dur-Durchführungsteil vor der letzten hauptsächlich klanglich ent-

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wickelt wird. Der Name des Themas Arietta deutet auf jenen Zug zur Gesangsform hin, den auch die späten Quartette enthalten (Cavatina in op. 130), hier entsteht jedoch aus der »kleinen Arie« eine Welt des Klavierklangs und des transzendierenden Ausdrucks, wie sie so noch nie zuvor in Klaviervariationen entwickelt worden war (wenn man vom Ende der Goldbergvariationen und Beethovens Diabelli-Variationen ein-mal absieht).

Der Gegensatz zwischen c-Moll und C-Dur, ein altes Beethoven-Thema, wird in Opus 111 in einem ganz anderen »per aspera ad astra« aufgelöst als etwa in der 5. Symphonie, wobei Joachim Kaiser vielleicht nicht zu spitzfindig hörte, wenn er in der linken Hand der vierten Varia-tion den Beginn des »Freude, schöner Götterfunken« entdeckt haben will.

Alexander Busche; Text zu op. 111 aus: www.kammermusikführer.de

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Philharmonie, Slowakischen Philharmo-nie, Zagreb Philharmonie, Warschauer Philharmonie, Ungarische Nationalphil-harmonie, Haydn-Orchester Bozen, St. Pe-tersburg Philharmonie, Estonian National Symphony Orchestra, Orchestre de Paris, Orchestre Philharmonique de Luxembourg, Orchestre Philharmonique de Liege, Gul-benkian Foundation, Pittsburgh Symphony Orchestra, Los Angeles Philharmonic, Ma-dison Symphony Orchestra, Charlotte Sym-phony, Tokyo Symphony Orchestra und Sydney Symphony Orchestra. Jasminka Stancul hat mit vielen wichtigen Dirigen-ten wie Alexeev, Bareza, Baudo, Bartolo-mé, Boni, Fisch, Graf, Horvat, Kobayashi, Korsten, Kuhn, Maazel, Markovic, Netopil, Ono, Prick, Rasilainen, Remmereit, Salo-nen, Sanderling, Saraste, Schirmer, Sieg-hart, Stein, Tetzlaff, Weil und Wildner ge-arbeitet. Sie ist beim Klavier-Festival Ruhr, Schleswig-Holstein und dem Rheingau Musik Festival, Maggio Musicale Fioren-tino, Settimane Musicale di Stresa, Wiener Musiksommer, Carinthischer Sommer, Ra-dio France Montpellier sowie in Toulouse, Besancon und Bratislava aufgetreten.Jasminka Stancul pflegt eine enge Zusam-menarbeit mit dem Wiener Streichquartett, einem Ensemble der Wiener Philharmoni-ker, mit dem sie regelmäßig im Wiener Mu-sikverein und Japan auftritt. Zuletzt spiel-te sie Beethovens Klavierkonzerten Nr. 1 und 5 und die Mozart-Konzerte KV 271 und 595 für col legno ein.Jasminka Stancul, in Serbien geboren, stu-dierte in ihrer Heimat und an der Wiener Musikhochschule bei Noel Flores und bei Maria Tipo in Geneve. Sie ist Gewinnerin des 1. Preises des Internationalen Beetho-ven-Wettbewerbes Wien.

Jasminka Stancul

Mit der Uraufführung von Franz Schmidts Fantasiestück für Klavier und Orchester B-Dur mit den Wiener Symphonikern unter Fabio Luisi gastiert Jasminka Stancul auch in dieser Saison wieder im Musikverein, wo sie bereits im Frühjahr 2013 mit dem 3. Bartók-Klavierkonzert und Mozarts Kla-vierkonzert KV 466 zu hören war. In der Saison 2011/12 war sie dort außerdem als »artist in residence« in 3 symphonischen Konzerten, 2 Recitals und 3 kammermu-sikalischen Projekten engagiert. Mit dem Brahms-Trio, dessen Mitglied sie ist, wird sie in dieser Saison bei der Internationalen Stiftung Mozarteum gastieren, sie gibt ihre Debüts beim Beethoven Orchester Bonn, mit dem Philharmonic Orchestra Györ und wird zum wiederholten Male bei den Tiroler Festspielen Erl gastieren.Im Frühjahr 2013 konzertierte sie erst-mals beim Qatar Philharmonic Orchestra und spielte neuerlich mit den Stuttgarter Philharmonikern und dem Bournemouth Symphony Orchestra. Zuvor gab sie mit Mozarts KV 488 ihr Debüt in der Royal Festival Hall mit dem Royal Philharmonic Orchestra unter Daniele Gatti und folgte Einladungen der Deutschen Staatsphilhar-monie und der Brünner Philharmonie.In ihrer erfolgreichen Karriere konzertierte Jasminka Stancul u. a. mit: Wiener Con-certverein, Mozarteum Orchester, Camerata Salzburg, Bruckner Orchester Linz, Prager Symphoniker, Berliner Sinfonie-Orchester, Badische Staatskapelle Karlsruhe, Robert Schumann-Philharmonie Chemnitz, Süd-westdeutsche Philharmonie, Philharmonie Essen, Württembergische Philharmonie, Nürnberger Philharmoniker, Slowenische

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mo. 21. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

cabassi & FrienDs 2

wolFgang amaDeus moZarT (1756–1791)

Klavierkonzert nr. 11 in F-Dur Kv 413

wolFgang amaDeus moZarT

Klavierkonzert nr. 12 in a-Dur Kv 414

{ Pause }

wolFgang amaDeus moZarT

Klavierkonzert nr. 13 in c-Dur Kv 415

Klavier Davide CabassiVioline Mirjana Kelec, Silja Lassila

Viola Dino DragovicVioloncello Antonio Mostacci

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Gleich drei Klavierkonzerte – und das ohne Orchesterbegleitung? So ist es, denn wir sind bei Davide Cabassi zu Gast. Und erleben mit der Aufführung von Mozarts Klavierkonzerten Nr. 11 bis 13 genau das, was Kammermusik ausmacht: Die Reduktion auf das maximal optimierte Minimum. Das Orchester des zweiten Abends in der Reihe »Cabassi & Friends« ist ein Streichquartett, exemplarisches Kleinklangwerk, gebildet von Musikern aus den Reihen des Festspielorchesters. Mozarts Klavier-konzerte werden kurzerhand zu fein nuanciert klingenden Miniaturen, die jeden noch so bewanderten Musikanhänger überraschen und be-geistern werden. Eine Aufführungspraxis, die auch von Mozart so in überlieferten Dokumenten vorgeschlagen wurde.

Zu Mozarts Zeit war es ohnehin durchaus üblich, die eigenen, für großes Orchester geschriebenen Werke und allen voran Opern für kam-mermusikalische Besetzungen bearbeiten zu lassen – gab es doch da-mals keine Tonträger, über die ein neues Werk hätte bekannt gemacht werden können. Auf diese Weise gelang es, die Werke dank des hohen Niveaus vieler Amateurmusiker in aristokratischen und zunehmend auch bürgerlichen Kreisen im häuslichen Rahmen zur Aufführung und in das Bewusstsein der anwesenden Zuhörer zu bringen.

Die drei Klavierkonzert Nr. 11 bis 13 bilden die Werkgruppe der frü-hen Wiener Konzerte. Am 28. Dezember 1782 schrieb Mozart in einem Brief an seinen Vater über die neu entstandenen Konzerte: »Die Concerte sind eben das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht, sind sehr brillant – angenehm in die Ohren, natürlich ohne in das Leere zu fallen; hie und da können auch Kenner allein Satisfaction erhalten, doch so dass die Nichtkenner damit zufrieden sagen müssen, ohne zu wissen warum.« Also, bestens geeignet für einen Kammermusikabend mit Cabassi und seinen Freunden.

Alexander Busche

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Davide Cabassi

≥ siehe Seite 15

Silja Lassila

Silja Lassila begann ihr Studium der Vi-oline zunächst in Finnland an der Sibe-lius Academy’s Junior Academy, setzte es dann am Helsinki Konservatorium fort und wechselte später ans Staatliche Konserva-torium N. A. Rimski-Korsakov in St. Peters-burg, wo sie in der Klasse des langjähri-gen Konzertmeisters des Kirov Oper- und Ballett-Orchesters, Prof. A. M. Kazarina, mit einem Diplom für Violine graduierte. Sie hat an zahlreichen Meisterklassen teilge-nommen, u. a. bei Leonidas Kavakos, Alek-sander Fischer, Helmut Zehetmair, Tuomas Haapanen und Sergey Kravtshenko. Silja Lassila trat als Solokünstlerin, aber auch als Kammermusikerin und mit Orchestern folgender Länder auf: Finnland, Schwe-den, Dänemark, Island, Litauen, Deutsch-land, Österreich, Belgien, Schweiz, Italien, England, Irland, den USA und Russland. Sie spielte in vielen der großen Orchester Finnlands. Außerdem war sie Mitglied des internationalen Orchesters Philharmonie der Nationen in der Zeit von 2004 bis 2008 und ist seit 2010 Mitglied des Orchesters der Tiroler Festspiele Erl.

Dino Dragovic

Geboren in Belgrad im Jahre 1989, begann Dino Dragovic mit 8 Jahren Geige zu spie-len. Auf der Musik- und Kunsthochschule »Mokranjac« in Belgrad wechselte er im Alter von 13 Jahren zur Bratsche, weil er fasziniert war vom dunkleren, wärmeren Klang des Instruments. Sein Abschlussdip-

lom erhielt er mit Auszeichnung. Er ist Ge-winner zahlreicher nationaler Wettbewer-be, von denen die bedeutendsten wohl drei aufeinander folgende staatliche Auszeich-nungen sind. Im Alter von 17 Jahren wur-de er ins Central European Youth Orchestra aufgenommen und war dort zwei Jahre als Solo-Bratscher aktiv. Mit 19 wurde er am »Mozarteum« in Salzburg aufgenommen und studierte dort bei Thomas Riebl und Milan Radic (Solo-Bratscher des Mozar-teum Orchesters Salzburg), wurde stark geprägt durch die kurze Zusammenarbeit mit Ulrich Knörzer (Berliner Philharmoni-ker / UdK Berlin) sowie weiterführende Stu-dien bei Leo De Neve (Royal Conservatory of Antwerp, Belgium), in dessen Klasse er momentan auch studiert. 2011 wurde er als einer von nur wenigen Viola-Studenten des »Mozarteums« auser-wählt, Konzerte mit Prof. Thomas Riebl, Prof. Peter Langgartner und Firmian Leh-mer zu spielen. Im Jahre 2012 erhielt er zwei Stipendien der University of Queens-land in Australien, wo er in der Klasse von Prof. Patricia Pollet studierte. Seit 2011 ist er regelmäßiges Orchestermitglied des Or-chesters der Tiroler Festspiele Erl unter der Leitung von Gustav Kuhn. Dino Dragovic hat zahlreiche Meisterkurse absolviert und mit folgenden großen Namen gearbeitet: Ulrich Knörzer (Berliner Philharmoniker), Rainer Schmidt (Hagen Quartet), Hartmut Rohde (UdK Berlin), Ilse Wincor (Wiener Kammerorchester), Wolfgang Redick (Wie-ner Klaviertrio), Arkadij Winokurov (Wien), Björn Sjögren (Stockholm), Mile Kosi (Ljubljana), Bujor Prelicepan (Bukarest) und andere. Dino Dragovic konzertierte in nahezu allen bedeutenden Konzertsälen in Europa mit zahlreichen Ensembles und

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Orchestern. Live-Übertragungen ins Radio (ORF) mit dem »Ensemble Acrobat« in 2010 und 2012 runden seine umfassenden Kon-zerttätigkeiten im In- und Ausland ab.

Antonio Mostacci

Antonio Mostacci studierte am Konserva-torium von Pesaro bei Franco Rossi und Janos Starker, später bei Yvan Chiffoleau in Paris. Bereits mit 16 trat er mit dem Trio seines Vaters auf und spielte mit dem Pianisten Luigi Mostacci sowie dem Kla-rinettisten Iralo Capicchioni in den wich-tigsten Städten Europas. Er ist Gewinner zahlreicher Wettbewerbe und unterrichtet am Konservatorium von Bologna. Eine ausgeprägte Kammermusik- und Kon-zerttätigkeit mit vielen der bedeutendsten Orchester runden sein vielseitiges Schaf-fen ab. Seit 1990 ist er regelmäßig mit der Pianistin Miriam Gargnani als Duo in Europa, Australien, Japan und den USA zu erleben. In einem von Nigel Kennedy formierten Streichquartett spielte er beim Chichester Musikfestival. Es ist Begründer des »Bologna Cello Projekts« und Solo-cellist im Orchester der Tiroler Festspiele Erl. Die vorliegenden CD-Aufnahmen von Antonio Mostacci spiegeln sehr gut seine Bandbreite an musikalischer Fähigkeit und Repertoire wider.

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Di. 22. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

alma

Violine, Gesang, Komposition Julia LacherstorferVioline, Gesang Evelyn Mair

Violine, Gesang Matteo HaitzmannSteirische Harmonika, Gesang Marie-Theres Stickler

Kontrabass, Gesang Marlene Lacherstorfer

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Alma sind fünf junge MusikerInnen, aus deren Leben Volksmusik seit jeher nicht wegzudenken ist. Allesamt in musizierenden Familien auf-gewachsen, spielte die Auseinandersetzung mit traditioneller Musik von Kindesbeinen an eine ebenso große Rolle wie zur Schule gehen oder Rad fahren. Was sich aus dieser Leidenschaft fast wie von selbst verstand, ist der Weg an eine akademische Institution, um sich am Instrument weiterzubilden, sowie die Gründung einer Vielzahl an Ensembles un-terschiedlicher Musikstile – inklusive erfolgreichem Abbruch oder Ab-schluss dieser Initiativen. Mit Wurzeln in der Volksmusik, Ausbildun-gen an verschiedenen Instrumenten, Erfahrungen mit unterschiedlichen Musikrichtungen und einer tiefgehenden Begeisterung für Kulturen und Bräuche macht Alma seit 2011 gemeinsam Musik. Ihre Töne, Klänge und Rhythmen möchten Menschen dort erreichen, wo deren eigene Wurzeln schlummern. Dabei liegt ihnen die Tradition ebenso am Herzen wie deren zeitgemäße Interpretation und die kollektive Improvisation, weil Volks-musik sich immer ihrer Zeit und den in ihr lebenden Menschen anpasst. So ergibt sich auch das breit gefächerte Repertoire der Gruppe, welches mit großer Sorgfalt ausgewählt wird und sich von uralten traditionellen Melodien, Jodlern und Liedern über Eigenkompositionen bis zu neuen Arrangements von bereits Bekanntem erstreckt.

Die müllerin, der senner und das bier

wie das wort volksmusik seinen schrecken verlor

SCHUBERT — Aufgewachsen bin ich mit Klassik. Wenn ich mit meinem Vater zum Angeln fuhr, nach Niederösterreich oder ins Steirische, hör-ten wir im Auto Kassetten. Kassetten, deren Hülle er selbst beschriftet hatte. Schubert / Fritz Wunderlich stand darauf oder Hugo Wolf / Elisa-beth Schwarzkopf. Mein Vater liebte Lieder. Diese Musik und auch die geheimnisvollen Texte, die ich nie wirklich verstand und von denen ich heute weiß, dass man sie nicht wirklich verstehen kann, haben sich tief in meine Seele eingebrannt. Die Schöne Müllerin kann ich heute noch mitsingen. Manchmal tue ich es, wenn es niemand hört. Ich war erst

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zwölf, als mein Vater starb. »Meinen« Klassikern blieb ich treu, was im Nachhinein gesehen natürlich mehr Treue zum Vater war als zu Schubert. Meine Pubertät brachte den Sprung zu Beethovens Symphonien mit sich. Zum vierten Satz der Siebten tanzte ich wie meine Schulkameraden zu Pink Floyd oder Queen.

FALCO – Obwohl die Musikgeschichte tief drinnen in mir immer noch 1828 mit Schuberts Tod aufhört, wurde ich eh halbwegs normal. Ich er-kannte, dass die Talking Heads spannende Musik machen, Mark Knopfler gut Gitarre spielt und Falco einfach cool ist. Meine musikalische Welt erweiterte sich. Was darin nicht vorkam, weil das einfach nicht ging, war »Volksmusik«. Man muss dazu sagen, man kannte damals auch nur den Musikantenstadl. Drum auch »Volksmusik« unter Anführungszeichen. Wie man zu dieser Art von Musik heute korrekt sagt, weiß ich noch immer nicht. Volksmusik ist ein Wort mit leichtem Hautgout geworden, so wie Treue oder Tracht. Ich bleibe trotzdem dabei, meine Form von Widerstand. Im Prinzip heißt’s ja nichts anderes als »Pop«.

EBENSEE – Als ich erwachsen war, auf dem Papier jedenfalls, übersie-delte ich aufs Land. Das war, seit den Angelausflügen mit meinem Vater, ein Traum von mir. Ich zog ungefähr in die Gegend Oberösterreichs, wo ungefähr um diese Zeit Marlene und Julia Lacherstorfer zur Welt kamen. Meine erste Begegnung mit Volksmusik fand zufällig statt, beim Tiroler Wirt in Ebensee, wo ich nur ein Bier trinken und ein Schnitzel essen wollte. Am Nebentisch saßen ein paar Musiker, einfach so, weil sie sich getroffen hatten. Irgendwann holten sie ihre Instrumente, Geigen, Quetschen, Pfeifen, und begannen eine alpenländische Jam-Session, die in exzessivem Paschen endete. Ich war gleichermaßen erleuchtet wie schockiert. Erleuchtet, weil das so genial war. Schockiert, weil damals außerhalb der Wirtshäuser im Inneren Salzkammergut kein Mensch wusste, dass es so etwas gab.

STEIRISCHER BRAUCH – Ich erstand in der Folge zwei LPs mit dem

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schrägen Titel »Austrian Folk Music«. Volume one and two. Die Platten gaben sich einen volkskundlich wissenschaftlichen Anstrich, vielleicht täuschten sie ethnologische Feldforschung auch nur vor. Von den Plat-tenhüllen strahlten alte, zahnlückige, unfassbar heitere Gesichter. Vor einer Almhütte saß ein Klarinettenspieler, hinter einem Schlagwerk aus Mauerziegeln grinste ein dicker, alter Mann, Leiermann und Zitherspie-lerin durften nicht fehlen, das Original Herberstein Trio war in einer Wirtshausstube abgebildet. Wenn ich Besuch aus der Stadt bekam, spielte ich von eben jenem Trio den Steirischen Brauch. Damit konnte man seine Freunde damals noch richtig erschrecken!

LITSCHAU – Großer Zeitsprung. Ein heißer Julitag in Litschau im nörd-lichen Waldviertel. Durch Musiker wie Aniada a Noar, Attwenger, die Ausseer Hardbradler, Broadlahn, die Extremschrammeln, Franui, Franz Franz & The Melody Boys und – ja doch auch – Hubert von Goisern war nach und nach klar geworden: Es gibt da draußen eine Art von Musik, die in jahrhundertelanger familiärer, dörflicher, regionaler Pflege wur-zelt, und die es gilt, auf Augenhöhe und in lebendigem Austausch mit Klassik, Jazz, Rock und Pop wahrzunehmen. Litschau also. Rund um den Herrensee findet seit Jahren das Schrammel.Klang.Festival statt, ein auf die Wiener Volksmusik spezialisiertes, aber keineswegs beschränktes Festival, das durch die rauschhafte Kombination von Natur, Wein und Konzerten besticht. Ich höre einer Gruppe zu, die im Schatten eines auf den See gebauten Holzrondeaus mit erfrischender Leichtigkeit geigt und singt und jodelt. Nach dem Konzert kommt die Geigerin auf mich zu. »Dich kenn’ ich«, sagt sie. Und zu meiner nochmaligen Verwunderung weiß die junge Frau auch, woher: Sie war einst mit ihrem Vater und anderen Musikern als Sternsingerin am Dreikönigstag bei uns im Haus. Die junge blonde Frau ist Julia Lacherstorfer.

JODELN I – Ich mache etwas, was ich in meinem ganzen Vorleben nie für möglich gehalten hätte: Ich jodle. Meine Lehrerin ist Linde Härtel, Mitbegründerin der Gruppe Netnakisum. Wenn sie mir, beim Jodelkurs

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vor dieser Almhütte im steirischen Gesäuse, ganz laut ins Ohr vorsingt, bringe ich ein paar richtige Töne heraus. In meinem Roman »Liebe unter Fischen« spielt Jodeln eine nicht ganz unwichtige Rolle, deshalb wollte ich wissen, wie das funktioniert. Ich weiß jetzt: Jodeln ist herzzerreißend schön, aber ohne Linde bin ich verloren.

JODELN II – Ich frage Julia, ob sie vielleicht jodelnd meine Lesungen begleiten will. Sie erzählt mir im Gegenzug von der soeben gegründeten Gruppe Alma. Von ihrer Schwester Marlene, der »Rockerin« der Gruppe, die lieber eigene als gecoverte Musik spielt und für die es die größte Herausforderung darstellt, die Musik weiterzuentwickeln und an einem eigenen Sound zu arbeiten. Von Matteo Haitzmann aus dem Pinzgau, der seinen ersten Musikunterricht auf einer blauen Plastikgeige absol-vierte, die er einst am Jakobikirtag erstanden hatte. Von Evelyn Mair aus Südtirol, die sich nach Hackbrett und Querflöte doch noch für die Geige als Hauptinstrument entschieden hat. Von Marie-Theres Stickler aus Puchberg am Schneeberg, Virtuosin des Jodelns und der Steirischen Harmonika, die sie selbst gelegentlich liebevoll »Faltenradio« oder »Hei-matluftkompressor« nennt. Julia schickt mir die gesammelte Musik von Alma – Nativa. Ich höre die Stücke drei- oder viermal hintereinander, versinke in dieser Welt … in dieser Welt, die ich nicht beschreiben will. Musik mit Worten zu beschreiben gelingt nur ganz selten. Eine Legion von peinlichen Musikkritiken zeugt davon. Ich sage nur: Das geht vom Ohr direkt ins Herz.

SENNER – Alma, was bedeutet Alma? Die Seele. Die Alm. Natürlich fällt einem auch Alma Mahler ein und mit ihr die Welt von gestern. Alma vom Senner tritt in den Hintergrund. Obwohl, mit dem Markt, den so vie-le Künstler als Käse abtun, mit dem »Business«, scheinen die fünf jungen Menschen keine Schwierigkeiten zu haben. Sie sind frech und witzig bei Interviews, haben mit allen Medien einen lockeren Umgang. Facebook und Wirtshaustisch schließen einander nicht aus. Sie können einander ergänzen, wenn man es nur entspannt genug nimmt. Letztendlich steht

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die Kunst im Mittelpunkt. Die Haut kann man spielerisch ein bisschen zu Markte tragen. Die Seele nicht. Nein, naiv sind diese Musikerinnen und dieser Musiker nicht, sondern nativ. Ursprünglich.

Dass Alma Nativa nebenbei eine chilenische Biersorte ist, mag ein gutes Omen für den zu erhoffenden Welterfolg der Gruppe sein.

ALMA – Alma sind lässig, ohne nachlässig zu sein. Cool, ohne kühl zu sein. Sie sind gescheit, aber nicht intellektuell, gefühlvoll, aber nicht sen-timental, virtuos auf jeden Fall, aber das müssen sie nicht zeigen. Wenn sie es tun, dann mit einem Augenzwinkern. In ihrer Musik vereinen sich Tradition, Improvisation und Innovation zu einem äußerst lebendigen Neuen. Zwischen Rhythmus und Melodie, zwischen Tanz und Emotion, zwischen Land und Stadt, zwischen Hauchen und Schreien wird die Heimat verfremdet und gerade dadurch lebendig. Das Traditionelle kann nur authentisch sein, wenn es sich neu erfindet.

HERZ – Durch Alma hat das Wort Volksmusik endgültig seinen Schre-cken verloren. Alma ist im Herzen dieser Musik angekommen. In meinem sowieso.

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Julia Lacherstorfer

Wo soll ich anfangen? Am besten am Anfang … und der liegt in Bad Hall / OÖ, wo ich am 18.09.1985 in eine Familie na-mens Lacherstorfer hineingeboren wurde. Mama Elfriede, von Beruf Lehrerin, ver-bringt ihre Freizeit liebend gern im Garten und spielt daneben auch noch Kontrabass. Papa Franz, von Beruf Lehrer, sammelt alles, was ihm unter die Finger kommt – angefangen von Wilhelmsburger Geschirr bis hin zu gusseisernen Grabkreuzen, die er dann im Garten einbetoniert – und ist zu allem Überdruss noch leidenschaftli-cher Dudelsack-und Drehleierspieler, was mir und meiner Schwester Marlene oft das eine oder andere unsanfte Erwachen am Morgen bescherte.Und da beginnt auch schon meine volks-musikalische Laufbahn. Inspiriert durch die elterliche Gruppe »Kremsmünsterer Bock- und Leiermusik« und das Akkordeonge-quetsche meines Großvaters bildete ich mir mit 6 Jahren ein, unbedingt Geige lernen zu wollen, was mir auch genehmigt wurde. Mit dem Üben hatte ich’s ja noch nicht so damals, dafür hörte ich mir umso lieber Unmengen an CDs mit Jodlern, Wienerlie-dern, Gstanzln und estnischer Dudelsack-musik an und verspürte mit der Zeit einen unheimlichen Drang, diese Höreinflüsse in eine musikalische Tat umzusetzen.Anfangs versuchten wir das als »Lacher-storfer Soatnkråtzer«, was damals auch wirklich noch mehr ein Gekratze war. Als ich dann 2003 endlich nach Wien kam um Musikerziehung und Psychologie / Philoso-phie zu studieren, verwirklichten sich nach und nach meine musikalischen Visionen: Alte traditionelle Schriften ausgraben und

zum Eigenen machen. Unbekanntes aus aller Welt entdecken und damit Bekannt-schaft schließen. Leute finden, die Dinge wissen, die ich noch nicht weiß, damit ich wieder ein bisschen mehr weiß. Mit Men-schen spielen und kleine musikalische Wel-ten erschaffen.Nach einiger Zeit des Studierens von Men-schen, Musik und des »Lebens-an-sich« hat sich eine neue Leidenschaft zu den voran-gegangenen dazugesellt, nämlich die Im-provisation. Weil sie einen so näher bringt, näher zu sich selbst und näher zu den Leu-ten mit denen und für die man spielt. So bin ich nun auch in Linz an der Anton-Bruckner-Privatuniversität gelandet, wo ich unter anderem bei Andi Schreiber Jazz und improvisierte Musik studiere.

Evelyn Mair

Ich erblickte am 19.10.1988, als Tochter einer Südtiroler Bahnangestellten und Hobbymusikerin und eines Süditalieni-schen Bahnangestellten und Hobbyzeich-ners, das Licht der Welt in Sterzing. Als ich so einigermaßen sprechen konnte, fing ich auch an zu singen, und zwar mit mei-nem Großvater, der sich autodidaktisch das Harmonikaspielen beibrachte und uns beim Singen somit immer begleiten konnte. Aber oftmals musizierten wir nicht nur im Duett, sondern auch im Terzett, da manch-mal auch meine Mutter mit der Gitarre mitspielte und auch mitsang. So kam ich schon in meinen jungen Jahren in Berüh-rung mit alten Schlagern und Volksliedern.Aber das Singen allein war mir dann mit 6 Jahren einfach nicht mehr genug. Ich wollte unbedingt in die Musikschule und ein Instrument erlernen. Für mich kam aber

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einigen anderen Formationen mit – wie z. B. »AasGeiger«.

Matteo Haitzmann

Matteo Haitzmann – also Ich! Ich bin im April 1990 geboren. Damals war es ein Karfreitag, der 13.. Da Hexenverbrennun-gen zum Glück kein Thema mehr sind / wa-ren, hatte ich eine wunderbare Kindheit im Salzburger Land (Pinzgau). Die Inspiration kam, als ich 3 Jahre alt war. Ich (nicht mei-ne Eltern) entschied mich für die Geige. Meine Eltern (nicht Ich) entschieden, dass ich noch 3 Jahre warten solle. Sechs ge-worden, Geige besorgt, Lehrer organisiert. So folgten viele Jahre des Geigenunter-richts.Angefangen mit Klassik, übergegangen zu viel Volksmusik, schlussendlich abge-schweift in Pop, Improvisation und wieder Klassik, studiere ich nun seit 2013 an der Anton-Bruckner-Universität Jazz und Im-provisation bei Andi Schreiber. Zu hören – neben »ALMA« – in verschiedenen Bands, die da wären: »Friedrich & Ludwig«, »Belly Swing Orchestra«, »AasGeiger«.

Marie-Theres Stickler

1988 geboren und aufgewachsen im nie-derösterreichischen Schneeberggebiet, der oftmals sogenannten Wiege der Alpenlän-dischen Dreistimmigkeit – das Jodeln sollte aber erst viel später ein zentraler Punkt in ihrem Leben sein – begann Marie-Theres Stickler im Alter von 6 Jahren autodidak-tisch das Harmonikaspiel. Auslöser dazu waren gleichermaßen ihre musikbegeisterte und engagierte Mutter Helen und der Musi-ker Hubert von Goisern, der mit seinem Hit

nicht nur ein Instrument in Frage, sondern gleich 3: Querflöte, Hackbrett und Geige. So wie heute fiel es mir schon damals recht schwer, eine Entscheidung zu treffen. Das hängt vielleicht von meinem Sternzeichen ab. Naja, entschieden habe ich mich (nicht meine Eltern) dann für die Geige. Es fol-gen 8 Jahre Musikschulunterricht bei Frau Barbara Palfrader. Sie gründete die Volks-musikgruppe »Puschtra Vielsaitign«, bei der ich bis heute mitspiele. In diesen 8 Jahren kamen dann noch 2 Instrumente hinzu: die Querflöte und das Klavier. Nach 8 Jahren Geigenunterricht in der Musikschule ent-schied ich mich, Geige zu studieren, und nahm dann 5 Jahre lang Privatunterricht bei Frau Irene Troi.Während der Zeit der Musikschule und des Privatunterrichts wurde ich mehrfache Preisträgerin von Landeswettbewerben und Mitglied mehrerer klassischer Gruppen, mit denen ich im In- und Ausland oftmals auch solistisch auftrat. Volksmusikalisch bilde-te ich mich auf Kursen und Seminaren in Südtirol, aber auch in Österreich bei Otto Ehrenstrasser und bei Peter Reitmeier wei-ter. Mit Frau Verena Gamper bereitete ich mich für die Aufnahmeprüfung an der Uni-versität für Musik und Darstellende Kunst Wien vor. Dort studiere ich nun seit 2009 bei Frau Ulrike Danhofer klassische Violi-ne mit den Schwerpunkten Volksmusikfor-schung / Ethnomusikologie und Elementare Musikpädagogik.Nach nur einem halben Jahr in Wien durfte ich ganz unerwartet in die Formation »Auf-strich« als Substitutin einsteigen und dies ermöglichte es mir, meine ersten Schritte in der Wiener Volksmusikszene zu machen. Heute wirke ich neben »ALMA« noch in

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Neben »ALMA«, in dem Eigenes, Neuar-tiges, aber auch Traditionelles vermischt wird, gibt es noch weitere beständige Gruppen, in denen Marie-Theres Stickler mitmischt – so spielt sie lebendige tradi-tionelle Musik in »Die Tanzgeiger«, neue Wiener Weltmusik auf jazzige Art interpre-tiert mit »Martin Spengler und die foischn Wiener« und alles andere, das sich nur ir-gendwie ergibt, in vielen Projekten, die das Leben bereichern.

Marlene Lacherstorfer

1982 in Bad Hall (OÖ) geboren. Beginnt mit 8 Jahren, Klavier zu spielen, und ver-sucht sich in den darauffolgenden Jahren an verschiedenen Instrumenten wie Geige, Cello oder Harfe, bis sie schließlich mit 18 Jahren beim E-Bass und in weiterer Fol-ge beim Kontrabass landet. Nach einem längeren Südamerika-Aufenthalt im Jahr 2002 ist Wien ihre neue Heimatstadt. Seit 2003 ist sie Bassistin bei der Indie-Band »VELOJET«. Seit 2008 ist sie immer wieder auch bei anderen Bands der Wiener Mu-sikszene wie z. B. »Ernst Molden«, »Meena Cryle«, »Trouble Over Tokyo« live zu sehen und gelegentlich auch als Studiomusikerin (u. a. für Wolfgang Ambros) tätig.

»Hiatamadl« die Charts stürmte. Es folgen Jahre mit vielen Musikveranstaltungen und Harmonikatreffen – die ersten Lehrmeister sind im »Wirtshaus« anzutreffen – Musikse-minare, erste Ensembles, selbst erfolgreich absolvierte Harmonikawettbewerbe zählen zu den Referenzen der jungen Marie-Theres Stickler. Im Alter von 13 Jahren nimmt sie Unterricht beim Harmonikaspieler Hans Schröpfer, viele unterschiedlichste Musik-gruppen kommen und gehen. Seit 2006 studiert sie Instrumentalpädagogik »Volks-musikinstrumente«, Hauptfach Diatonische Harmonika am Mozarteum Salzburg, kurz darauf kam der Einstieg ins Ensemble »Die Tanzgeiger« in Wien. Die unterschiedlichen Volksmusiklandschaften mit ihren Musi-zierstilen, in diesem Fall Ost- und West-österreich (Wien – Salzburg), unter einen Hut zu bringen, sprich in einer Musikerin zu vereinen, wurde zur Herausforderung, die sich schließlich als große Bereicherung entpuppte. Viele Engagements, Konzerte, Workshops, Seminare und Reisen folgen. In der jungen Volksmusikszene Wiens fin-den sich schließlich viele gleichgesinnte Musiker, es entsteht ein großer Kreis an Musikanten, der unter dem Namen »Aas-geiger« in unterschiedlichen Besetzungen spielt und eine rege Stammtischkultur ge-deihen lässt. Seit einigen Jahren beschäftigt sich Ma-rie mit Faltenradios und Quetschkommo-den vieler Art: Diatonisch – die Steirische Harmonika – chromatisch – die Wiener Schrammelharmonika oder auch eine Mi-schung aus beiden – die Chemnitzer Kon-zertina, der Vorläufer des Bandoneon. So spielt sie diatonisch, chromatisch, steirisch, wienerisch, hin und wieder theoretisch, aber viel lieber praktisch.

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mi. 23. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

The sTarT poinT

Saxophone Eduardo Javier MaffeiGesang Noemi UmaniE-Bass Marcello Sutera

Keyboards, Electronics Nicola PeruchKlavier, Keyboards Alessandro Altarocca

Schlagwerk Fabio Nobile

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Fünf vielseitige und erfahrene Musiker haben sich mit dem Projekt »The Start Point« ganz der Suche nach einem einzigartigen und kompakten Klang verschrieben. Ihr erklärtes Ziel ist es, eine musikalische Rückbesin-nung mit aktuellsten Klangwelten zu verbinden, um im Ergebnis einen Mix der verschiedensten Stilrichtungen von Jazz bis Black zu schaffen. Das Repertoire besteht fast ausschließlich aus Originalstücken – mit dem Anspruch, der musikalischen Eigenständigkeit und dem Charakter inmit-ten der zahlreichen Einflüsse der »Fusion«-Bewegung immer gerecht zu werden. Mit Augenmerk auf Dynamik, Klangerlebnis, Timbre, Groove, Harmonie zwischen Melodie und Virtuosität bietet die Formation ein intensives Musikerlebnis.

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den Vereinigten Arabischen Emiraten). Er nahm zwei Alben mit der Band »Havona« auf und spielte mit Musikern wie Maurizio Rolli, Gianni Giudici, Daniele di Gregorio und Massimo Morganti. Er unterrichtet Saxophon bei »schuoladi-musica.org«, deren Vorstand er seit 2009 angehört. Mit Gustav Kuhn arbeitet er seit September 2013 als Arrangeur, Komponist und Manager der Pop- und Jazzprojekte bei der Accademia di Montegral in Lucca und bei den Tiroler Festspielen Erl zusam-men.

Marcello Sutera

Marcello Sutera wurde 1977 in Cervia ge-boren. Sein älterer Bruder Max teilte eine große Leidenschaft für den Bass mit ihm, die dazu führte, dass Marcello sich auto-didaktisch das Instrument aneignete und schon in frühen Jahren mit verschiedenen Gruppen in ganz Italien spielte. Seine Lei-denschaft wurde zum Beruf: Er gründete ein Aufnahmestudio, brachte erste eigenen Produktionen heraus und half bei der Or-ganisation von Veranstaltungen mit inter-nationalen Größen wie Randy Crawford, George Benson, Kurt Helling, Tribal Tech, Spyro Gyra und anderen. Zahlreiche Pro-jekte mit bedeutenden Musikern folgten. 2011 realisierte er gemeinsam mit seinen Freunden Nicola Peruch und Alessandro Altarocca ein ganz persönliches Band-Pro-jekt mit dem Title »THE START POINT«, aus dem auch ein Album mit italienischen und internationalen Künstlern hervor ging, dar-unter Gary Novak, Eric Marienthal, Dennis Chambers, Peter Erskine, John Abercrom-bie, Bob Franceschini Mark Sherman, Len-ny White, Fabio Nobile, Simone La Maida

Eduardo Javier Maffei

Javier Eduardo Maffei wurde am 27. Feb-ruar 1987 in Italien geboren und begann mit 11 Jahren, Saxophon zu spielen. 1999 begann er ein klassisches Musikstudium am Konservatorium »G. Rossini« in Pesa-ro bei Enzo Veddovi. 2006 graduierte er mit höchster Auszeichnung. In den Jahren 2002 bis 2006 nahm er am Internationalen Saxophon Festival in Faenza teil, wo er sei-ne Studien in den Meisterklassen nationa-ler und internationaler Berühmtheiten wie Marco Albonetti, Joseph Lullof, Kenneth Tse, Griffin Campbell, Bruno Totaro, Otis Murphy, Carrie Koffman, Steven Jordheim, John Sampen and Arno Bornkamp vervoll-ständigte und Fortbildungen bei den Jazz-Meistern Jose Encarnacion, Fabio Petretti, Andrew Speight, Robert Bonisolo und Jerry Bergonzi belegte.2006 erhielt er ein Stipendium für ein Se-minar des Arcevia Jazz, wo er mit Simone La Maida studierte und abschließend als bester Musiker des Workshops mit dem Preis Raffaele Giusti ausgezeichnet wurde. 2008 nahm er erfolgreich am internationa-len Wettbewerb Massimo Urbani teil. Nur zwei Jahre später wurde er als bester Solo-künstler beim Mediterrranean Jazz Contest asugezeichnet. Im Juli 2011 besuchte er die internationalen Siena Jazz-Seminare, wo er gemeinsam mit Seamus Blake, Michael Blake, Pietro Tonolo, Claudio Fasoli, Eric Harland, Avishai Cohen, Kenny Werner und Pietro Loveratto arbeitete. Im selben Monat wurde er Markenbotschafter von NEWGROOVE und BORGANI Saxophons. Javier Eduardo Maffei gab nicht nur in seiner Heimat Konzerte, sondern auch in Budapest, Tschechien, Frankreich, sowie

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Tätigkeit, die er auch seit 2013 am Musik-institut in Reggio Emilia ausübt.

Fabio Nobile

Fabio Nobile wurde im Oktober 1977 in Cesenatico an der italienischen Adriaküste geboren.Er studierte Schalgzeug und Per-cussion am Nationalen Musikkonserva-torium in Cesena. Bereits im Alter von15 Jahren begann er, Schlagzeug zu spielen und begleitete gemeinsam mit seinem Vater mehrere Tourneen der Sängerin Michele. Mit 25 begann sein Interesse für Bossa Nova und Jazz zu wachsen, er entwickelte seinen eigenen Stil und veröffentlichte auf dem italienischen Label »Dejavù Records« selbst komponierte Songs. Als direktes Ergebnis seiner umfassenden Tätigkeit kann man seine Songs mit Künstlern wie Gianni Giudici, Marco Tamburini, Guido Pistocchi, der brasilianischen Sängerin Ana Flora und Chris Costa alljährlich auf zahlreichen Compilations hören – die meis-ten von seinem Album »Always Love«. Die kanadische Sängerin Tanya Michelle in-terpretierte seine Komposition »Didn’t You Know« mit dem Resultat, dass die britische Presse Fabio Nobile als einen der interes-santesten europäischen Jazz-Soul-Künstler bezeichnete. 2007 bis 2011 konzentrierte Fabio Nobi-le sich auf die Zusammenarbeit mit dem berühmten italienischen Sänger Mario Biondi. Er nahm mit ihm Studioalben auf, stand aber auch mit ihm und anderen Jazz-Größen wie der britischen Acid-Jazz-Band »Incognito« live auf der Bühne. 2011 ver-öffentlicht das Label »Collettivo Funk« das Album »Samsara«, das in Zusammenarbeit mit dem italienischen Pianisten Massimi-

und Giorgio Secco. 2012 war er mit Dennis Chambers, Eric Marienthal und Eduardo Javier Maffei auf Tour. 2013 eröffnete er mit seiner Band das Konzert der ameri-kanischen Band »Tribal Tech« und spielte im selben Jahr mit Scott Henderson und Adriano Molinari. 2014 tourt die Band in-ternational mit Frank Gambale.

Alessandro Altarocca

Der Gewinner des Internationalen Wett-bewerbs Monte Carlo im Bereich Jazz-Solisten 2009 begann seine Laufbahn mit klassischer Musik im Alter von 8 Jahren und stieg 1985 auf Jazz um. Er wurde von Lehrern wie Franco D’Andrea, Paolo Birro, Stefano Battaglia und John Taylor unterrichtet. 1992 fing er an, Kontrabass zu spielen, und nahm Unterricht bei Attilio Zanchi und Paolo Ghetti. In den folgenden Jahren wurde die Musik mehr und mehr zu seinem Beruf, er spielte auf Jazz- und Kunstfestivals, in Theatern und in Fern-sehshows. Darüber hinaus nahm er mehr als 30 CDs für verschiedene Pop-, Jazz- und Fusion-Labels auf. Wichtige Tourneen führten ihn seit 1998 in die bedeutendsten Jazz- und Konzertzentren der Welt. 2012 spielte er auf der »Start Point Tournee« in Italien mit Dennis Chambers, Eric Ma-rienthal, Marcello Sutera und Nicola Pe-ruch. Vor kurzem hat er eine europäische Tour mit Frank Gambale am Klavier und Keyboard beendet. 1991 nahm er seine Lehrtätigkeit am Ravenna A. M. R. auf, dem Zentrum in Italien für das europäische Jazz-Networking. Darüber hinaus lehrte er auch in den Jahren 2000 bis 2006 an der Musikakademie in Bologna als Leiter der Fakultät für Klavier- und Keyboard, eine

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liano Rocchetta entstand. Im selben Jahr trat Fabio mit E. G. O. auf, und stand auf der Bühne mit Stars wie James Blunt, Joe Cocker, »Incognito«, Randy Crawford, Joe Sample, Tanya Michelle und Loretta Gra-ce. Im Sommer 2012 spielte er mit der be-rühmten Jazz-Sängerin Karima bei ihrem Projekt »Karima singt Bacharach«. Fabios neuestes künstlerisches Projekt, zusammen mit Alessandro Scala (Tenorsaxophon) und Sam Gambarini (Hammond Orgel) trägt den Namen »Jazz a la Mode«. Diese Trio promotetet gerade seine brandneue CD »Less is More«.

Noemi Umani

Noemi Umani wurde 1993 in Arezzo (Tos-kana) geboren. Im Alter von 15 Jahren begann sie ihr Gesangsstudium im Bereich Pop und Lied. Darüber hinaus wurde sie Mitglied der toskanischen Theater Compa-ny mit Auftritten auf der ganzen Welt. Mit 17 schrieb sie sich beim Musikkonservato-rium L. Cherubini in Florenz ein, um ihre Opernstimme zu verbessern. 2011 sang sie anlässlich des Besuchs des Patriarchs von Jerusalem in Italien, im Jahr darauf folg-ten Konzerte mit der Londoner »Southbank Sinfonia« unter der musikalischen Leitung von Simon Over, mit dem sie seither kon-tinuierlich zusammenarbeitet. 2013 nahm sie am ersten internationalen Opernwettbe-werb »Premio Etta Limiti« in Mailand teil und erreichte das Finale. Im selben Jahr besuchte sie eine Meisterklasse, um ihre Opernstimme weiterzuentwickeln, und er-hielt Unterricht von keiner Geringeren als Eva Marton.

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Do. 24. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

bluespension

Gitarre, Gesang, Bluesharp, Kazoo, Texte Florian Eisner Bass, Gesang Bina BlumencronGitarre, Gesang Stefan Moser

Cajon, Gesang, Ukulele, Akkordeon, Kazoo Dominik Kaschke

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blueskabarett

Der Blues ist nicht – wie häufig falsch angenommen – im Mississippi-Delta entstanden, sondern an den Seen und auf den Bergen Österreichs. Die Blues-Kabarett-Band »Bluespension« beweist dies eindrucksvoll durch ihre Mischung aus Blues- und Volksmusik mit österreichischen Texten. Die Musik-Kabarett-Formation »Bluespension« besteht aus vier professionellen Schauspielern mit musikalischem Background. Neben Engagements am Theater, in Film und Fernsehen sowie als Werbe- und Radiosprecher kommen die Schauspiel-Musiker langsam in die »Bluespension« und erforschen die gemeinsamen Wurzeln von österrei-chischer Blues- und Volksmusik.

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Stefan Moser

Geboren 1980. Erste musikalische Pro-gramme ab 1998. Schauspielausbildung an der Schauspielschule Krauss in Wien.Engagements als Schauspieler: Rabenhof-theater Wien, Burgtheater, Komödienspiele Porcia, Vereinigte Bühnen Bozen, Theater Drachengasse, Freie Bühne Wieden, Kleine Komödie Graz, TTZ, Next Liberty, Kabarett Simpl, u. a. Gastspiele in Hamburg, Linz, u. a. 2006 Gründung der Kulturplattform stemos.project. Seit 2011 erste Regiearbei-ten in Graz. Als Musiker mit Soloprogram-men (»Moser singt Mey«) und als »Stefan Moser mit Band« live und auf Tonträgern erfolgreich.

Bina Blumencron

Geboren 1980 in Frankfurt am Main. Aus-bildung zur Schauspielerin und Sängerin am Schauspielhaus Salzburg, am Junior College Modesto / California für Drama und Musik sowie bei Jack Poppell, Michele Friedmann, Christine Augustin und Yella Schwarzer. Engagements als Schauspiele-rin: Schauspielhaus Salzburg, Théâtre des Capucins Luxembourg, Salzburger Fest-spiele, Landestheater Schleswig-Holstein, Landesbühne Niedersachsen Nord, Tiro-ler Dramatikerfestival, »Theater praesent« Innsbruck u. a. Sängerin in verschiedenen Musik-Formationen (u. a. bei den großar-tigen »n’Aschling Brass«).

Florian Eisner

Geb. 1975. Erste Arbeiten als Musiker und Librettist in den 90er Jahren in Inns-bruck (»Asphalt«, »Jesaja«). Abgeschlos-senes Germanistik-, Komparatistik- und Schauspielstudium. Gitarrestudium bei Hanno Winder und an der Musikschule Innsbruck. Engagements als Schauspieler: Tiroler Landestheater, Vereinigte Bühnen Bozen, Komödienspiele Porcia, Theater an der Effingerstraße Bern, Salzburger Landestheater, Innsbrucker Kellertheater, Schauspielhaus Salzburg u. a.. Regiear-beiten in Salzburg, Innsbruck und Wien. Gründung und von 2006–2013 Leitung des Innsbrucker »Theaters praesent«. Seit 2004 regelmäßige Tätigkeit als Sprecher für den ORF-Kultursender Ö1. Auftritte in österreichischen Kinoproduktionen (»März« von Händl Klaus, »Michael« von Markus Schleinzer u. a.).

Dominik Kaschke

Geboren 1979 in Berlin. Schauspielaus-bildung an der Schauspielschule Krauss in Wien. Engagements als Schauspieler: Stadttheater St. Pölten, Theater St. Gallen, Theater Scala in Wien, Stadttheater Möd-ling, Neue Bühne Villach, Volkstheater Wien, Theater Phoenix Linz, Komödien-spiele Porcia, Festspiele Bad Hersfeld u. a. Ausserdem arbeitet er seit 2001 im Bereich Improvisationstheater (unter anderem beim Österreichischen Theatersport-Cup) und entwickelt laufend neue Kabarett- und Improvisationsformate. Legendär sind zum Beispiel seine »Late Night LOK«-Shows in St. Gallen.

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mo. 28. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

cabassi & FrienDs 3

igor sTrawinsKY (1882–1971)

Drei sätze aus petruschka

igor sTrawinsKY

le sacre du printemps

1. Teil: Die Anbetung der Erde2. Teil: Das Opfer

{ Pause }

béla barTóK (1881–1945)

sonate für 2 Klaviere und schlagwerk sz 110

Assai lento – Allegro moltoLento ma non troppo – Un poco più andante – Agitato

Allegro non troppo

Klavier Davide Cabassi, Tatiana LarionovaSchlagzeug Tom Betsalel

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Ein Ballett also, was sonst? Strawinskys Musik und die Darstellung nicht selten exotischer Themenkomplexe in Form körperlicher Verrenkungen gehören so selbstverständlich zusammen wie bei uns Kuh und Kontra-bass. Nun also »Petruschka«, vielmehr drei Sätze daraus – in unserem Fall getanzt von unzähligen Fingern auf der schwarz-weißen Tanzfläche eines Faziolis. Schon die Uraufführung am 13. Juni 1911 im Théâtre du Chatelet in Paris war ein großer Erfolg. Nichtsdestotrotz überarbeitete Strawinsky »Petruschka« wie alle seine Werke mehrfach. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass musikalisch motivierte Verrenkungen in Form körperlichen Ausdruckstanzes auch einer gewissen Übung bedür-fen und diese natürlich nicht immer mit kompletter Orchesterbesetzung vonstattengehen konnte, entstand auch eine sogenannte Übe-Fassung für zwei Klaviere. Weitere Fassungen für Klavier-Duo sollten folgen.

Und noch ein Ballett. Diesmal kein Erfolg, sondern ein Skandal! Der Theaterskandal des 20. Jahrhunderts schlechthin. Bei der Uraufführung am 29. Mai 1913 im Théâtre des Champs-Élysées in Paris konnte sich das Publikum nicht mehr zurückhalten und versuchte, sowohl Musik als auch Tanz in Pfiffen zu ersticken. Nijinskis Inszenierung des »Sacre« sei laut Augenzeugen von einer Primitivität gezeichnet gewesen, dass es selbst den »eitlen, bornierten Zeitgenossen« unangenehm aufgefallen sei. In einer Kritik der New York Times las man über die Bühnenvorgänge folgendes: »Die Bühne repräsentierte die Menschlichkeit. Rechts pflü-cken starke junge Leute Blumen, während eine 300 Jahre alte Frau wie wahnsinnig herumtanzt. Am linken Bühnenrand studiert ein alter Mann die Sterne, während hier und da dem Gott des Lichtes Opfer gebracht werden.« Ganz so wird es vielleicht nicht gewesen sein – wir kennen die unendliche Fantasie so mancher Kritiker. Aber schön, dass wir uns heute doch nur auf Klavier und Schlagwerk konzentrieren.

So wie es Béla Bartók in seiner Sonate für 2 Klavier und Schlagwerk auch getan hat. Zu Recht! Denn hier exponiert sich die spannende Kom-bination zweier unterschiedlicher Instrumentengruppen, die sich dann

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doch so ähnlich sind. Schon Strawinsky wusste es besser: »Das Klavier ist ein Schlaginstrument und weiter nichts …« Vielleicht nicht nur, aber auch. Töne werden immerhin durch das Anschlagen der Saiten mit klei-nen Hämmerchen erzeugt. Wie dem auch sei, das Aufeinandertreffen von 2 Klavieren und Schlagwerk – dieser kleine Kongress dreier »Kurztonins-trumente« – in der Sonate aus dem Jahr 1937 war ein fulminanter Schlag ins Kontor der Anhänger schwelgerischen Mischklangs und präsentiert viele neu zu entdeckende Klang- und Tonwelten, in denen sich keiner so rhythmisch kreativ und gekonnt bewegt wie Béla Bartók.

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Davide Cabassi

≥ siehe Seite 15

Tatiana Larionova

≥ siehe Seite 16

Tom Betsalel

Tom Betsalel wurde 1986 geboren und be-gann seine Percussion-Ausbildung im Alter von 10 Jahren. Als 13-Jähriger trat er dem National Youth Orchestra of Israel bei und im Alter von 17 Jahren dem IDF Orchestra. 2005 begann er sein Studium bei Alon Bor. In den Jahren 2006–2010 war er Stipendiat des I. A. C. F.. Er studiert seit 2011 an der Hochschule für Musik und Theater Mün-chen bei Prof. Peter Sadlo sowie Prof. Ray-mond Curfs und Franz Bach im Masterstu-dium. Er wurde regelmäßig eingeladen, mit den besten Orchestern in Israel wie zum Beispiel dem Israel Philharmonic Orchestra, der Israeli Camerata, dem Israel Symphony Orchestra sowie in Europa mit dem Bay-erischen Staatsorchester und dem Tiroler Festspielorchester Erl unter so bedeuten-den Dirigenten wie Zubin Mehta, Daniel Barenboim, Kiril Petrenko, Kent Nagano, Gustavo Dudamel und Pierre Boulez zu konzertieren. 2009–2011 war er Mitglied des Jerusalem Symphony Orchestra. Bereits im Alter von 20 Jahren wurde er in das West Eastern Divan Orchestra von Maes-tro Daniel Barenboim aufgenommen. Mit diesem Orchester spielte er auf Tourneen durch Europa mit Stationen bei den Salz-burger Festspielen (2007, 2009), den BBC Proms London (2008, 2009), beim Luzern Festival (2007) Ravello Festival (2008), mit Konzerten in den großen Konzertsälen Eu-ropas wie der Philharmonie Berlin und der

Royal Albert Hall. Als Solist trat Tom Bet-salel mit dem Israeli Sinfonyeta Orchestra auf und gewann außerdem beim Solowett-bewerb der Jerusalem Academy of Music den 1. Preis (2010). 2010 qualifizierte er sich für die Stelle des Solopaukers bei der Israeli Camerata Orchestra. Außerdem war er in der Schlussauswahl der letzten zwei für die Stelle des Soloschlagzeugers mit Verpflichtung zur Pauke im Israel Philhar-monic Orchestra unter Zubin Mehta. 2012 wurde er als stellvertretender Solopauker und Schlagzeuger im Jerusalem Sympho-ny Orchestra aufgenommen, im selben Jahr erhielt er einen Zeitvertrag als Solopauker beim Orchester der Tiroler Festspiele Erl. Im Dezember 2013 wurde er zum Solopauker des Israel Symphony Orchestra (Orchester der Israeli Opera) ernannt, dessen Chefdi-rigent Dan Ettinger ist.

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Di. 29. Juli 2014

Festspielhaus

20 uhr

hommage an sinaTra

Bariton Lucio Gallo

Claudio Chiara Jazz Quintett

Altsaxophon, Flöte Claudio ChiaraTrompete Fulvio Chiara

Klavier Fabio GolierKontrabass Alessandro MaiorinoSchlagzeug Alessandro Minetto

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Eine Hommage an Sinatra – so weit so gut. Aber gestaltet von einem italienischen Starbariton? Keine Frage: Besser hätte die Wahl des Inter-preten nicht ausfallen können. Frank – THE VOICE-Sinatra war der Sohn zweier Italo-Amerikaner, die beide als Kinder mit ihren Eltern um die Jahrhundertwende an die Ostküste der Vereinigten Staaten gekommen waren. Sein Vater Anthony Martin Sinatra war Profiboxer und arbeitete später als Feuerwehrmann und Gastronom. Seine Mutter Natalie »Dolly« Sinatra kam aus dem norditalienischen Lumarzo bei Genua und war die örtliche Vorsitzende der Demokratischen Partei in Hoboken, Frank Sina-tras Geburtsort im Staate New Jersey. So könnte der Abend auch heißen: Back to the roots! Wir feiern Sinatras Wurzeln mit einem Klassikstar aus seiner eigentlichen Heimat.

Doch damit nicht genug. In der vergangenen Wintersaison der Ti-roler Festspiele Erl war Lucio Gallo in der Titelpartie von Mozarts »Don Giovanni« zu erleben. Dass wir hierbei eher unfreiwillig auch auf den Beginn der Karriere eines Frank Sinatra hinweisen würden, ist bloßer Zufall – doch nennen wir es nun im Hinblick auf den heutigen Abend eine schicksalshafte Fügung. Einmal abgesehen von einer Gastrolle in dem Film »Till The Clouds Roll By«, war Sinatras erstes großes Film-projekt für MGM das Film-Musical »It Happened In Brooklyn« aus den Jahren 1946/47. Und ein Teil des Original-Soundtracks – wie man es heute wohl nennen würde – war tatsächlich von Mozart: nämlich das berühmte Duett zwischen Giovanni und Zerlina »Là ci darem la mano«.

Sicher kein gesanglicher Höhepunkt in der Karriere Sinatras, der ganz im Gegensatz zu seiner Partnerin Kathryn Grayson keine klassische Gesangsausbildung genossen hatte, aber ein wahrlich interessantes Do-kument Hollywood-tauglicher Immigranten-Glückseligkeit, wie sie in der Form vermutlich nur im Film zu erleben war. Darüber hinaus bietet die Filmszene eine phonetisch überaus spannende Interpretation des unge-kürzten italienischen Originals, da Sinatra kein Wort Italienisch sprach und den Text mit wunderbar exotisch anmutenden Sonderlauten verzier-te. Nicht im Bild, dafür aber Teil der Orchestrierung von MGM-Dirigent Johnny Green war einer, der später ebenfalls zum Weltstar avancieren

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sollte: der damals gerade erst 17 Jahre alte André Previn am Klavier. Dass Sinatra Mozart sehr schätzte, ist durch eine Reihe von Äußerungen gut dokumentiert. Mozarts Librettisten Lorenzo da Ponte hätte Sinatra allerdings ein Jahrhundert vor seiner Zeit in New York antreffen können. Da Ponte war 1805 aus Europa nach New York gekommen, wo er – auch hier Sinatra sehr ähnlich – seine größten Erfolge und eine zweite Karriere feierte, indem er dort Oper etablierte (übrigens mit einer Aufführung von »Don Giovanni«) und Rossinis Musik und Werke bekannt machte. Und so schließt sich auf ganz ungewollt abstruse Weise der Kreis, verflochten ist das Geflecht. Weißt Du, wie das wird?

Alexander Busche

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Lucio Gallo

Lucio Gallo studierte am Giuseppe Verdi Konservatorium in Turin. Er ist ständi-ger Gast u. a. an der Metropolitan Ope-ra, der San Francisco Opera, der Wiener Staatsoper, am Royal Opera House Covent Garden, der Berliner Staatsoper, der Deut-schen Oper Berlin, der Hamburgischen Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, dem Zürcher Opernhaus, am Théâtre de la Monnaie, bei den Salzburger Festspie-len und an der Mailänder Scala. Zu seinen wichtigsten Partien zählen Graf und Figaro (»Le nozze di Figaro«), Leporello und Don Giovanni, Posa (»Don Carlo«), Ford (»Fals-taff«), Paolo (»Simon Boccanegra«), Belcore (»L’elisir d’amore«), Scarpia (»Tosca«), Enri-co (»Lucia di Lammermoor«), Don Pizarro (»Fidelio«), Eugen Onegin, Jago (»Otello«), Amonasro (»Aida«), Jack Rance (»La fan-ciulla del West«) und Macbeth. Lucio Gal-lo arbeitete mit so wichtigen Dirigenten wie Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Riccardo Chailly, Colin Davis, John Eliot Gardiner, Daniele Gatti, Bernard Haitink, Nikolaus Harnoncourt, Zubin Mehta, Ric-cardo Muti, Seiji Ozawa, Antonio Pappa-no, Wolfgang Sawallisch, Jeffrey Tate. In der Saison 2012/13 war er in »Tosca« am Züricher Opernhaus, in »Otello« am Teatro La Fenice in Venedig, in »Carmen« am Tea- tro Verdi in Triest zu erleben. In derselben Saison gab er sein Debüt als Nabucco am Nationaltheater von Tokio sowie als Renato in »Un ballo in maschera« am Chorégies d’Orange. Weitere und zukünftige Enga-gements führten bzw. führen ihn an das Züricher Opernhaus (»Andrea Chénier« und »L’elisir d’amore«), das Königliche Dänische Theater in Kopenhagen (»Falstaff«), Teatro

Comunale in Bologna (»Parsifal«) und Ro-yal Opera House Covent Garden London (»Il trittico«). Einspielungen entstanden für Sony, Deutsche Grammophon, Decca und Fonit Cetra (Warner).

Claudio Chiara

Claudio Chiara, ein Meister des Alt-Saxo-phons, gehört zu Italiens meistbeschäftig-ten Jazz-Musikern. Ursprünglich studierte er gemeinsam mit Enzo Ferrari am Kon-servatorium Giuseppe Verdi Kontrabass, erlernte das Spielen des Altsaxophons mehr oder weniger autodidaktisch und debütierte auf diesem Instrument 1986 in Gianni Bassos Big Band. Bevor er 1995 von Paolo Conte engagiert wurde und seither alle Tourneen mit ihm bestreitet, spielte er in weiteren namhaften Ensembles, darunter die Big Bands »Tullio de Piscopos« und »Pa-ese Degli Specchi«. Er nahm zwei Soloalben – »Claudio Chiara Quintet« und »Il Jazz« – mit seinem eigenen Quintett auf und ar-beitete mit so herausragenden Jazzmusi-kern wie Bob Mover, Benny Bailey, Alvin Queen, Bill Evans, Jean-Louis Rassinfosse, Riccardo Zegna, Luciano Milanese, Andrea Pozza, Luigi Bonafede, Stefhan Belmando und Furio Di Castri. Zwei weitere Alben, inspiriert vom Bigband-Sound, entstanden mit der New Generation Band.

Fulvio Chiara

Seit allerfrühester Jugend fühlte er sich von der Trompete angezogen, brachte sich schließlich das Spielen autodidaktisch bei und konzentrierte sich fortan voll auf die Jazzmusik. Fulvio Chiara perfektionierte sein Können dermaßen, dass er schließlich

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klassisch bis modern. Seine besondere Vor-liebe gilt aber weiterhin dem Jazz. Er nahm mit verschiedenen Formationen an zahl-reichen renommierten Festivals in ganz Italien teil und stand in den bedeutenden Musiktempeln wie dem »Fenice« in Vene-dig auf der Bühne. Auftritte im europäi-schen Ausland sowie in Übersee folgten. Er spielte mit zahlreichen bedeutenden Jazz-musikern, darunter Billy Cobhan, Furio di Castri, Paolo Fresu oder Tullio de Piscopo.

Alessandro Minetto

Für den Jazzschlagzeuger aus Alessandria begannen im Alter von 15 Jahren und un-ter Anleitung dreier Koriphäen – Alberto Bucci, Giorgio Gandino und Marco Volpe – seine Lehrjahre. Mit 22 war er soweit, sei-ne Studien beruflich umzusetzen, zunächst mit einem Tanzorchester und dann, im Al-ter von 25 Jahren, als Jazzmusiker. Von 1994 bis heute führten und führen ihn Tourneen durch die ganze Welt. Er spielte auf allen großen nationalen und internati-onalen Festivals, darunter das London Jazz Festival, das Hanoi European Jazz Festival 2002 (Vietnam) oder das Eurojazzfestival di Ivrea, Brescia, um nur einige zu nennen. Auch in zahlreichen europäischen Theatern und Clubs ist er gern gesehener Gast, z. B. im Ronnie Scotts (London – dort auch mit dem großen Steve Grossman), Il Duc Des Lombardes (Paris), im Blue Note (Mailand) oder im Bimhuis (Amsterdam).

gleich zwei Preise beim Wettbewerb »Grand prix du jazz« in Aosta, sowohl als Solist als auch mit dem Quintett Diego Borotti, gewann. Der Preis als bester Solist, über-reicht von Winton Marsalis, brachte ihm die Teilnahme beim Jazz Festival Umbri-en 1992 ein. 1994 kam ein weiterer Preis als bester Trompeter hinzu, danach wurde auch er Mitglied der Big Band Formation »Paese degli Specchi« aus Bologna.Die Namen der Orchester, in denen er mitspielte, könnte namhafter nicht sein, darunter das »Old New Jazz Orchestra« unter der Leitung von Giancarlo Gazza-nin, die Big Band von Gianni Basso, das Orchester von Augusto Martelli, die Big Band des Centro Jazz in Turin sowie die Orchesterformationen von Luigi Bonafede und Furio di Castri. Als Gastmusiker spiel-te er mit Jazzgrößen wie Emanuele Cisi, Furio di Castri, Luigi Bonafede, Riccardo Zegna, Fulvio Albano, Gianni Basso, Tullio de Piscopo, Steve Grossman und Lee Ko-nitz. Und natürlich war er bei allen großen Jazzfestivals seiner Heimat ein gefeierter Gast. 16 CDS, die er mit anderen Größen der Jazzmusik eingespielt hat, zeugen von seiner ungebremsten Schaffenskraft.

Fabio Golier

Fabio Gorlier hat sein Klavierstudium am Konservatorium Giuseppe Verdi in Turin mit Diplom abgeschlossen. Bereits zu Stu-dienzeiten erwachte sein Interesse am Jazz. Schließlich vervollständigte er sein Wissen an der Universität in Turin mit einem Ab-schluss in Kunst, Darstellender Kunst und Musikkgeschichte. Seit einigen Jahren geht er einer intensiven Konzerttätigkeit nach mit überaus wechselndem Repertoire, von

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Do. 31. Juli 2014

Festspielhaus

19 uhr

specialring-session

mannen der götterdämmerung & banda italiana

Musikalisches Arrangement Angelo di Montegral, Thomas J. MandlSzenische Gestaltung Gustav Kuhn

Choreografie Alessia Luccarelli

Herren der Chorakademie der Tiroler Festspiele Erl

Musikalische Leitung Thomas J. Mandl

Saxophon Eduardo Javier MaffeiBanda italiana

E-Bass Marcello SuteraKlavier Alessandro Altarocca

Schlagwerk Enrico Montanaro

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Kurz vor dem absoluten Höhepunkt mit dem HPH-24-Stunden-Ring, sozusagen als Vorabend zum Vorabend, öffnen sich die Pforten des Fest-spielhauses zu einem Projekt, das einmal mehr die Lust auf kreative Reibung bei den Tiroler Festspielen Erl unterstreicht. Die wichtigsten Motive des Wagner’schen Nibelungenrings werden von zwei Gruppen angesteuert, wie sie gegensätzlicher nicht sein können. Männerchor ge-gen / mit Jazzcombo. Eduardo Javier Maffei, Saxophonist, Komponist und Vollblutmusiker verwebt das Wagner’sche Motivwerk mit jazziger Fortschreibung, während der Mannenchor der Götterdämmerung die Themen des Rings in eine unerhörte Klangwelt entrückt.

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Alessandro Altarocca

≥ siehe Seite 61

Thomas J. Mandl

Thomas Johannes Mandl stammt aus Penz-berg / Oberbayern. Seine Studien absolvier-te er in Stuttgart und Kiew, starke Impulse erhielt er durch Begegnungen über mehrere Jahre mit Sergiu Celibidache. Als ehemali-ger Chordirektor beim Tölzer Knabenchor und Leiter verschiedener Chöre sind Ge-sang und Stimme für ihn Grundlage allen Musizierens. In München gründete er das Abaco-Orchester der Universität und führte mit diesem mehrere Gastreisen ins Ausland durch. Schon während seines Dirigierstu-diums am Tschaikowsky-Konservatorium Kiew erhielt er eine Dirigentenstelle am Staatlichen Opern- und Balletttheater Odessa. 1993 leitete er dort den Großteil der Opern- und Ballettvorstellungen zu den Feiern des 100. Todestages Piotr I. Tschai-kowskys. Er gründete das Kammerorchester ACCADEMIA ODESSA, mit dem er mehre-re Auslandsreisen bestritt und wurde 1995 Chefdirigent des Philharmonischen Kam-merorchesters Odessa. 1996 bis 2004 war er als 1. Kapellmeister und Chordirektor am Ulmer Theater tätig, leitete neben vielen Uraufführungen in Oper und Ballett auch Sinfoniekonzerte sowie Jugendprojekte und Gesprächskon-zerte, u. a. beim Internationalen Donaufest. Er ist Mitbegründer des Festivals »Opera en el Convento« in Santa Cruz / La Palma. 2003–2011 war Thomas J. Mandl Chefdiri-gent der Bad Reichenhaller Philharmonie. Mit der Entwicklung neuer Konzertreihen, Opernaufführungen, Kooperationen mit Oratorienchören, Neuerungen im Bereich

der Jugend- und Gesprächskonzerte, der Sinfonischen Unterhaltung, durch regel-mäßige Uraufführungen sowie die Teilnah-me am Festival Alpenklassik setzte er star-ke Impulse zur Orchesterentwicklung und konnte überregional große Anerkennung gewinnen. Seit 2012 ist Thomas J. Mandl Leiter des Bereiches Musik der Tiroler Fest-spiele Erl.Als Dozent für Dirigieren war er an den Musikhochschulen in Trossingen und München tätig. Gastdirigate führten ihn zum Ukrainischen Staatsorchester Kiew, dem Radio-Sinfonieorchester Kiew, ans Kleine Staatstheater St. Petersburg, zur Nordwestdeutschen Philharmonie Her-ford, zu den Münchner Symphonikern, der Philharmonia Hungarica Marl, der Staats-kapelle Schwerin, den Bühnen Graz, dem Deutschen Kammerorchester Berlin, den Hofer Symphonikern, dem Orchester des Bolshoi Theater Minsk, dem Festival Opera en el Convento Santa Cruz / La Palma, den Thüringer Symphonikern Rudolstadt, dem Haydn-Orchester Bozen / Trient und zum Salzburger Domchor.

Eduardo Javier Maffei

≥ siehe Seite 60

Marcello Sutera

≥ siehe Seite 60

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shuTTleservice

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shuTTleservice

park & ride: innsbruck – erl – innsbruck

Festspielshuttle zum Sonderpreis zu allen Veranstaltungen im Fest-spielhaus und gratis Ausfahrtsschein für die Tivoli Tiefgarage

hin- und rückfahrt € 30,– pro Personvoranmeldung spätestens 3 Tage vor Abfahrt T +43 (0) 53 73 / 81 000 [email protected]

Festspielbus aus salzburg und münchen

Lassen Sie Ihr Auto stehen – Sie werden mit allem Komfort direkt vor das Festspielhaus gebracht und dort wieder abgeholt.

arrangement-preis pro Person ab € 92,–· Busfahrt hin & retour· Eintrittskarte der Kategorie II· Abendprogramm· ein Glas Prosecco in der Pausenur busfahrt hin & retour € 47,– pro Personinformationen, abfahrtszeiten & buchung

Judith HauserChristophorus Reiseveranstaltungs GmbHSportplatzstraße 312, 6290 Mayrhofen (A)T +43 (0) 52 85 / 632 00-312, F +43 (0) 52 85 / 639 [email protected]

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shuttlebus von allen orten

im Ferienland Kufstein – erl & retour

voranmeldung am Tag der Veranstaltung bis 12 Uhr (für Veranstaltun-gen am Sonntag Anmeldung bis Samstag 12 Uhr)Kontakt Tourismusverband FerienlandT +43 (0) 53 72 / 62 207, [email protected]

Kaiser-reich Festspiel-shuttle

oberaudorf – erl & retour

voranmeldung am Tag der Veranstaltung bis 12 Uhr (für Veranstaltun-gen an Sonn- und Feiertagen Anmeldung am vorhergehenden Werk-tag bis 12 Uhr)einfache Fahrt € 5,– pro PersonKontakt Tourist-Info OberaudorfT +49 (0) 80 33 / 30 120, [email protected]

weitere informationen und Fahrpläne:

www.tiroler-festspiele.at/service/shuttle

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Zwischen/ZeiT

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Die KammermusiKreihe Der münchner philharmoniKer

so. 1. Februar 2015, 19 uhr, Festspielhaus

Der KonTrabass

1. Kammerkonzert

Kammermusik mit Kontrabass? Nicht eben häufig trifft man dort das tiefste Instrument der Streicherfamilie an: Franz Schubert schuf 1819 mit seinem »Forellenquintett« den »Greatest Hit« im Bass-Repertoire, doch fand er kaum Nachahmer. Zu den rühmlichen Ausnahmen zählt Felix Mendelssohn, der im Alter von erst 15 Jahren ein jugendfrisches Sextett mit Kontrabass komponierte, und Ralph Vaughan Williams griff 1903 mit seinem c-Moll-Quintett Schuberts Besetzung sogar eins zu eins auf. Beide Werke geben unüberhörbar ihre Vorbilder preis: Mendelssohns Sextett, das fast wie ein verkapptes Klavierkonzert anmutet, ist von Carl Maria von Weber inspiriert, Vaughan Williams dagegen folgt den Spuren von Johannes Brahms.

FELIx MENDELSSoHN BARTHoLDY

Klavierquintett für Violine, zwei Violas, Violoncello,

Kontrabass und Klavier D-Dur op. 110

RALPH VAUGHAN WILLIAMS

Klavierquintett für Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass und Klavier c-Moll

Violine Qi ZhouViola Konstantin SellheimViola Valentin EichlerVioloncello David HausdorfKontrabass Shengni Guo Klavier Norbert Groh

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sa. 7. märz 2015, 19 uhr, Festspielhaus

brass sYmphonY

2. Kammerkonzert

Etwas phonstärker geht es zu in der »Kammer«, wenn die Blechbläser der Münchner Philharmoniker in der Kammermusikreihe aufspielen. Aber genau diese Töne sind ja kaum an einem anderen Ort so sehr verbreitet und dem geneigten Ohr so vertraut wie hier in unserer Gegend – im schönen Tirol. Dass auch Komponisten anderer Gegenden der Welt just die fast schon symphonischen Ausmaße von Blechbläserkammermusik zu schätzen wussten, zeigt das Programm des 2. Kammerkonzerts im Festspielhaus, das mit einer Vielfalt an Besetzungen aufwartet. Während der Brite Derek Bourgeois und sein schottischer Kollege John Mortimer ihre Werke jeweils einem Quartett von vier Posaunen zugedacht haben, schufen der Franzose Paul Dukas und der Niederländer Jan Koetsier ihre Partituren für die verschiedensten Register, vom Sopran der Trompete bis zum Bass der Tuba. Alle vier Stücke sind Originalkompositionen für Bläserensembles, doch kommen auch zwei Bearbeitungen zu Gehör: ein Brandenburgisches Konzert von Bach – und das Quintett des dänischen Romantikers Thorvald Hansen, der vor genau hundert Jahren gestorben ist.

PAUL DUKAS »Fanfare« aus »La Peri«

THoRVALD HANSEN Brass Quintett (arr. von Mogens Andresen)

JAN KoETSIER »Brass Sinfonie«

DEREK BoURGEoIS Trombone Quartett op.117

JoHN MoRTIMER »Suite Parisienne« für Trombone Quartett

JoHANN SEBASTIAN BACH Brandenburgisches Konzert Nr. 3

(Bearbeitung von Christopher Mowat)

Die Blechbläser der Münchner Philharmoniker

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Fr. 10. mai 2015, 19 uhr, Festspielhaus

Der FreischüTZ

3. Kammerkonzert

Die »Kaiserliche Harmonie«: Hinter diesem wohltönenden Begriff verbirgt sich keine fernöstliche Weisheitslehre, sondern ein Bläseroktett der Wie-ner Hofmusik, das der habsburgische Kaiser Joseph II. 1782 ins Leben rief – und damit eine regelrechte Mode auslöste. Denn für die erlesene und ausgewogene Besetzung von vier Bläserpaaren entstanden nicht nur zahlreiche Originalkompositionen wie etwa Hummels Oktett-Partita, son-dern auch eine Fülle von Potpourris aus den neuesten Opern, die »auf die Harmonie« gesetzt und ganz profan als Tafelmusik dargeboten wurden. Ein Festmahl voller Schwarzer Magie und Seelenhandel, wie Weber sie in seinem »Freischütz« thematisiert. Wie im Vorjahr mit der »Zauberflöte« steht zum Abschluss der Konzertreihe auch in der kommenden Zwischen/Zeit wieder eine (fast) ganze Oper auf dem Programm.

JoHANN NEPoMUK HUMMEL

Partita Es-Dur

CARL-MARIA VoN WEBER

Der Freischütz in einer Bearbeitung von Wenzel Sedlàk (1776–1851)

für Bläseroktett und Kontrabass

oboe Marie-Luise Modersohn, Bernhard BerwangerKlarinette Albert Osterhammer, Matthias AmbrosiusFagott Lyndon Watts, Barbara KehrigHorn Jörg Brückner, Hubert PilstlKontrabass Slawomir Grenda

PREISE

Kat. I € 30,– / Kat. II € 20,– ABO (alle 3 Konzert mit 20 % Erm.): Kat. I € 70,– / Kat. II € 50,–

Karten online buchen unter www.tiroler-festspiele.at, an der Abendkassa sowie unter T +43 (0) 53 73 / 81 000 20 und [email protected]

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José carreras in erl

sa. 9. august 2014, 19 uhr – premiere (ausverkauft!)

Di. 12. august 2014, 19 uhr

Fr. 15. august 2014, 19 uhr

Festspielhaus

chrisTian KolonoviTs

el Juez

Eine neue Oper mit einem höchst brisanten Thema, das Debüt eines der bedeutendsten und auch schicksalhaftesten Tenöre unserer Zeit in Erl und seine letzte große Opernrolle: José Carreras wird für die Weltpremi-ere der Oper »El Juez« (Der Richter) des österreichischen Komponisten Christian Kolonovits auf die Opernbühne zurückkehren, um mit dieser zugleich die letzte Opernrolle seiner Karriere zu präsentieren. Nur drei Aufführungen wird es im August 2014 in Europa geben. Und diese er-eignen sich im Festspielhaus Erl.

José Carreras freut sich auf sein Debüt in Erl: »Es ist eine große Herausforderung für mich, die ich aber gerne annehme, da mir sowohl das Thema der Oper, als auch die Musik sehr am Herzen liegen. Das

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moderne Opernhaus von Erl ist der ideale Ort für diese Weltpremiere. Ich freue mich sehr, dass bei dieser Produktion die Tiroler Festspiele Erl, das Opernhaus von Bilbao und Kupfer Kultur zusammenarbeiten.«

Die Oper basiert auf einem Libretto von Angelika Messner und erzählt in einer fiktiven Geschichte das Schicksal der Kinder, die während der Franco-Diktatur in Klöster abgeschoben wurden. Regie führt der bekann-te spanische Regisseur Emilio Sagi, die musikalische Leitung übernimmt David Giménez.

Federico José CarrerasPaula Sabina PuértolasAlberto José Luis SolaMaría / Zweite Nonne Ma José SuárezPaco (Kameramann) Manel EsteveÄbtissin Ana IbarraEine ältere Dame Milagros MartínMorales Carlo Colombara

orchester der Tiroler Festspiele Erl

Coro Rossini

Musikalische Leitung David Giménez

Regie Emilio SagiBühnenbild Daniel BiancoKostüme Pepa OjangurenLicht Eduardo Bravo

PREISE Kat. I € 180,– / Kat. II € 140,– / Kat. III € 90,–

Karten online buchen unter www.tiroler-festspiele.at, an der Abendkassa sowie unter T +43 (0) 53 73 / 81 000 20 und [email protected]

20 % Ermäßigung für Mitglieder des Vereins Freunde der Tiroler Festspiele Erl

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PREISE

Kat. I € 40,– / Kat. II € 20,–Karten online buchen unter www.tiroler-festspiele.at, an der Abendkassa

sowie unter T +43 (0) 53 73 / 81 000 20 und [email protected] % Ermäßigung für Mitglieder des Vereins Freunde der Tiroler Festspiele Erl

abschlussKonZerT DirigiermasTerclass

Do. 14. august 2014, 19 uhr, Festspielhaus

wolFgang amaDeus moZarT

ausschnitte aus »così fan tutte«

luDwig van beeThoven

sätze aus den symphonien nr. 2 und 4

Im Anschluss an die Festspielsaison des Sommers 2013 fand erstmals eine Supermasterclass für Dirigenten in Erl statt. »Super«, weil sich Ma-estro Kuhn eine Woche ausschließlich einer handverlesenen Auswahl junger Dirigenten widmete und ihnen mit der intensiven Arbeit mit dem Festspielorchester die besten denkbaren Meisterkurs-Bedingungen bescherte. Zum Abschluss der Dirigiermasterclass 2014 präsentieren wir erneut unsere jungen Dirigenten in einem Konzert und geben einen Ein-blick in die bevorstehende Arbeit in Erl. Auf dem Programm stehen Aus-schnitte aus Mozarts Oper »Così fan tutte« (Neuproduktion 2014/2015). Darüber hinaus Sätze aus Beethovens Symphonien Nr. 2 und 4.

Sängerinnen und Sänger der Accademia di Montegral

orchester der Tiroler Festspiele Erl

Musikalische Leitung Teilnehmer der Dirigiermasterclass

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26. Dezember 2014 — 6. Januar 2015

Festspielhaus

Präsident: Hans Peter HaselsteinerGesamtleitung: Gustav Kuhn

Tiroler Festspiele Erl

Winter

www.tiroler-festspiele.at

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Fr. 26. Dezember, 18 Uhr – Premiere

Festspielhaus

WoLFGANG AMADEUS MoZARTCosì fan tutte

Sa. 27. Dezember, 18 Uhr – Premiere

Festspielhaus

LUDWIG VAN BEETHoVENFidelio

So. 28. Dezember, 11 Uhr – Matinée

Festspielhaus

BARTóK / MoZART / HAYDN

Mo. 29. Dezember, 18 Uhr

Festspielhaus

FRANUIAlbum für R. S.

Di. 30. Dezember, 18 Uhr

Festspielhaus

MATTHIAS DRIEVKo Die Nachtigall und die Rose

KURT WEILL Die Sieben Todsünden

Mi. 31. Dezember, 18 Uhr

Festspielhaus

SILVESTERKoNZERT

Do. 1. Januar, 11 Uhr – Matinée

Festspielhaus

NEUJAHRSKoNZERT

Fr. 2. Januar, 18 Uhr

Festspielhaus

WoLFGANG AMADEUS MoZARTCosì fan tutte

Sa. 3. Januar, 18 Uhr

Festspielhaus

LUDWIG VAN BEETHoVEN Fidelio

So. 4. Januar, 11 Uhr – Matinée

Festspielhaus

MoZART / BARTóK

Mo. 5. Januar, 18 Uhr

Festspielhaus

FRANZ SCHUBERTDie schöne Müllerin

Di. 6. Januar, 11 Uhr – Matinée

Festspielhaus

WEBERN / BEETHoVEN / TSCHAIKoWSKY

WEIHNACHTEN IN ERL

So. 21. Dezember, 11 Uhr

Festspielhaus

JoHANN SEBASTIAN BACH Weihnachtsoratorium I–VI

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Brillante Ausstrahlung. Der neue Audi A8 mit Matrix LED Scheinwerfer.

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Menschen verbinden. Werte sichern. Kultur bewahren.

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So nah, so fern.

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(Un) Endlich Sommer.

Endlich Sommer. Zeit für die besten Festivals im Land. Oder einfach nur ein erfrischend sommerlicher Cocktail aus fünf Jahrhunderten klassischer Musik? Das Sommerprogramm in Wiens priva-tem Klassiksender. Einen unendlichen Sommer lang. Über Internet weltweit.

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Genieße deinen

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TIROLERINwünscht gute

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Die Zeitung für Leser

„DER STANDARDsucht Streit.Aber deshalb abonniere ich ihn ja.“abonniere ich ihn ja.“Cornelius Obonya, Schauspieler und Abonnent seit 2000

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Er vermeidet die Harmonie; er sucht die Konfrontation. So kommt Bewegung rein. Wie sich DER STANDARD so etwas erlauben kann? Dank jener Menschen, die ihn aus genau diesem Grund abonnieren.

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DanK

Die Tiroler Festspiele erl danken

den subventionsgebern, hauptsponsoren, partnern

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Impressum

Herausgeber und Veranstalter

Tiroler Festspiele Erl Betriebsges.m.b.H.Mühlgraben 65 a, 6343 Erl (A)

T +43 (0) 53 73 / 81 000, F +43 (0) 53 73 / 81 000 [email protected]

Redaktion Alexander Busche, Andreas Leisner, Angelika RugeTexte Alexander Busche, Andreas Leisner

(Originalbeiträge unterliegen dem Copyright der Tiroler Festspiele Erl / Autor)zitierte Texte laut Quellenangaben

Anzeigen Regina Kneringer, Alexander BuscheDruck Alpina Druck, Innsbruck

Grafische Gestaltung www.circus.at

Redaktionsschluss 17. Juni 2014 Satz- und Druckfehler bzw. Besetzungs- und

Programmänderungen vorbehalten.

Wir danken den Künstlern, Künstleragenturen und allen, die uns Texte zur Verfügung gestellt haben.

Offenlegung gemäß § 25, Mediengesetz: Das Abendprogramm gibt Auskunft über die

Veranstaltungen der Tiroler Festspiele Erl

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Information und Karten:T +43 (0) 53 73 / 81 000 [email protected] www.tiroler-festspiele.at

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