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54 www.autobild.de/reisemobil  | Nr. 4/2020 www.autobild.de/reisemobil  | Nr. 4/2020 55 TEST Ahorn Alaska Dauertest-Abschluss Gut gelaufen Alles hat ein Ende – nur der Ahorn hat zwei: Nachdem unser erster Dauertestversuch in einem Lkw-Crash endete, fuhren wir mit dem Nachfolger 43 644 Kilometer durch Europa Im Land der Trolle und Elfen: mystische Lichtstimmung in Südnorwegen Ahorn Alaska TD Länge: 7,48 m Sitzplätze: 5 Schlafplätze: 4 ab 47 900 Euro www.ahorn- camp.de 54 www.autobild.de/reisemobil  | Nr. 4/2020 www.autobild.de/reisemobil  | Nr. 4/2020 55 FOTO: M. VOSS FOTO: M. VOSS

ABRM20 04 054-063 DT Ahorn€¦ · 56 ! |! Nr. 4/2020 Ahorn Alaska TD ES GIBT IMMER EIN ERSTES MAL. Im Falle des Ahorn Alaska TD waren es f r AUTO BILD REISEMOBIL sogar

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54 www.autobild.de/reisemobil   |  Nr. 4/2020 www.autobild.de/reisemobil   |  Nr. 4/2020 55

TEST

Ahorn AlaskaDauertest-Abschluss

Gut gelaufenAlles hat ein Ende – nur der Ahorn hat zwei: Nachdem unser erster Dauertestversuch in einem Lkw-Crash endete, fuhren wir mit dem Nachfolger 43 644 Kilometer durch Europa

Im Land der Trolle und Elfen: mystische Lichtstimmung in Südnorwegen

Ahorn Alaska TD

Länge: 7,48 m Sitzplätze: 5

Schlafplätze: 4 ab 47 900 Euro

www.ahorn- camp.de

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Ahorn Alaska TD

ES GIBT IMMER EIN ERSTES MAL. Im Falle des Ahorn Alaska TD waren es für AUTO BILD REISEMOBIL sogar

mehrere Premieren: der erste Dau-ertest vom pfälzischen Hersteller Ahorn Camp und der erste Renault Master im Dauerlauf. Leider erleb-ten wir aber auch zum ersten Mal, dass ein Dauertest frühzeitig endete, weil ein unachtsamer Trucker ins parkende Testfahrzeug semmelte. Nach gerade einmal 5523 Kilometern war Schluss. Doch Ahorn schickte umgehend Ersatz, und der Dauertest ging in die zweite Runde. Auf SP-AH 227 folgte SP-AH 25.

Es war auch das erste Mal, dass sich der Vermerk „Sehr viel Wohn-mobil fürs Geld!“ wie ein roter Faden durch das Fahrtenbuch eines Dauertests zog. Besonders die Basis aus Frankreich hat es den

Vielfahrern unter den Kollegen an-getan. Die Worte „leistungsstark“ und „verbrauchsarm“ waren auf-fällig oft zu lesen. Im Durchschnitt schluckte der 170 PS starke Bitur-bo-Diesel 12,3 Liter auf 100 Kilo-meter. Auf skandinavischen Land-straßen bei Durchschnittstempo 80 und aktivierter Eco-Taste, die zusätzliche Verbraucher wie die Klimaanlage ausschaltet, kam

Kollege Michael Voß sogar auf nur 9,2 Liter – erstaunlich für einen 7,48 Meter langen Teilintegrierten! Und eigentlich auch ganz prak-tisch, denn den Dieseltank muss-te sich der Renault mit einer leis-tungsstarken, aber immerhin genauso sparsamen Webasto-

Kilometerstand

43 644

Der Schloss-haken ist nach oben schwenk-bar: Das ist praktisch, weil er so nicht im Weg ist. Und unpraktisch, weil er ständig nach oben schwenkt und die Tür nicht schließt. Thomas Wirth, Redakteur

„Die Aufbautür ist nicht bis zum Ende

durchdacht.“

Guter Einstand: Auf der ersten Tour ging’s für den Ahorn Alaska an den Gardasee

Länge: 7470 mm

Breit

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70 m

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SCHAU MIR IN DIE AUGEN!

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Heizung teilen. Als durchdacht – besonders im Vergleich zum ita-lienischen Platzhirsch Fiat Ducato – erwies sich auch die AdBlue- Anzeige. Zwar piepte und blink- te der Renault Master ebenfalls schon nach geringem Verbrauch (der Harnstofftank fasst 22 Liter), doch die Anzeige im Armaturen-brett gab stets Auskunft über den genauen Füllstand sowie die Rest-reichweite, die im Display erschien.

Dass bei einem solchen Reise-mobil-Riesen nicht an Stauraum gespart wurde, war zu erwarten. Beim Ahorn Alaska war er auch noch sinnvoll aufgeteilt: großer Kleiderschrank, Schuhschrank, ausreichend viele Dachschränke und wunderbar tiefe Küchen-schubladen. „Dazu kommt noch die große Heckgarage, die man sogar vergrößern kann, wenn man

Motorisierung Renault Energy dCi 170Leistung 125 kW (170 PS) bei 3500 U/minHubraum 2299 cm3 Drehmoment 380 Nm bei 2750/minHöchstgeschwindigkeit 161 km/hGetriebe/Antrieb Sechsgang/VorderradTankinhalt/Kraftstoffsorte 80 l/DieselLänge/Breite/Höhe 7480/2370/2950 mmRadstand/Bereifung 4006 mm/225/65 R 16 CPLeergew. fahrbereit/Zuladung (Testmobil) 3030/470 kgAnhängelast (gebremst/ungebremst) 2000/750 kgMaterial Wand/Dach/Boden GFK/GFK/GFKStärke Wand/Dach/Boden 30/30/41 mmIsolierung Wand/Dach/Boden alles PolystyrolLiegefläche Hubbett L x B 2000 x 1250 mmLiegefläche vorn unten L x B 2000 x 1060 mm Liegefläche Heck L x B 2000 x 1550 mmKühlschrank/inkl. Eisfach 100/45 l Herd 3 FlammenBordbatterie 80 Ah Frisch-/Abwassertank 100/130 lGasvorrat/Heizung 2 x 11 kg/Webasto AirTop 4000Preis ab 44 900 Euro (2018)Testwagenpreis 58 689 EuroTestverbrauch 12,3 Liter D/100 kmKilometerstand bei Testbeginn 627 km

Technische Daten

das Bett hochkur-belt. Da haben wir un-sere SUP, Fahrräder und den Grill untergebracht. Nur die Surf-boards waren zu lang“, schrieb Online-Kollegin Vivien Peters nach einer 4000-Kilometer-Tour an die französische Atlantikküste ins Dauertesttagebuch.

Einig waren sich unsere Test-camper mit Kindern über den Segen eines abtrennbaren Schlaf-zimmers. Die Tür des geräumigen Badezimmers ließ sich im Ahorn Alaska nämlich gleichzeitig als Zwischentür zum restlichen Wohn-raum nutzen. Stichwort: Privat-sphäre. Die hatte im Übrigen auch der Nachwuchs im elektrischen Hubbett, denn um die zweite Schlafstatt verlief ein blickdichter Vorhang. So viel Platz und Komfort im Innenraum hatten aller-

Das Exemplar von Webasto ist leistungs-stark und trotzdem leise. Da kommt man mit den zwei 11-kg-Gas flaschen im Heck lange aus.Helene SchmidtRedakteurin

„Die Diesel- heizung hat mich

überzeugt.“

s Familie Novitski fuhr durch Slowenien

a Der Ahorn Alaska unterwegs in den deut- schen Alpen

w Mit 7,48 m Länge wird’s teu-er auf der Fähre

w Das Panoramafenster garantiert tol-le Ausblicke, aber auch Windgeräusche

y Während eines Tests in der Pfalz konnte der Ahorn zu Hause baden – am Firmensitz in Speyer

w Heimspiel für den Ahorn, gebaut in Italien: Wir tourten auch durch Parma und die Toskana

a Mit Fotograf Sven Krieger im Dreiländereck

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dings ihren Preis. Womit beim Ahorn gar nicht der Preis in Euro gemeint war – unser üppig ausge-stattetes Testfahrzeug kostete 58 689 Euro. Er äußerte sich viel-mehr in einem sehr langen und ausschwenkenden Überhang, der während unserer 17 Dauertest-monate vermehrt zu Schäden an der Heckschürze führte.

Das Heck entpuppte sich im Laufe der Zeit leider grundsätzlich als Problemzone: Die Schlösser der Heckgarage waren von Anfang an schwergängig. Eines von ihnen verweigerte zum Testende kom-plett den Dienst. Auch der kom-plizierte Öffnungsmechanismus der Garagentür mit Fanghaken

a Geschichte aus AUTO BILD REISEMOBIL 2/19: Mit dem Ahorn in der Kältekammer

a a Übersicht-liches Bedien-panel im Alaska

a Gleich und gleich: In Norwe-gen trifft unser Ahorn auf seinen dänischen Zwil-ling

– Lebendiger und sparsamer 170-PS-Biturbo-Motor– Sehr viele Staumöglichkeiten– Leise und leistungsstarke Dieselheizung– Durchdachte Aufteilung des großen Wohnraums– Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

– Nachlassende Spurtreue bei hohem Tempo durch langen Überhang– Teilweise nachlässige Verarbeitung– Matratze im Heckbett viel zu dünn– Großer Wendekreis – Kein vernünftiger Griff zum Zuziehen der Aufbautür

Stärken & Schwächen

w Der großzügige Dreiflammenkocher gefällt allen Testcampern

w s Alt (l.) und neu (r.): Statt einfacher Rückenpols-ter bekommt der Alaska zum Modelljahr 2020 richtige Kopfstützen

Schiefgelaufen

Unachtsamkeit sorgt für mehrere Heckschäden

Die Arretierung der Aufbautür verabschiedet sich sehr schnell

Die Matratze ist zu dünn und wird nach kurzer Zeit ersetzt

Der Ahorn Alaska TD bietet enorm viel Wohnmobil fürs Geld

Eine Sache springt uns während des Dauertests ins Auge: Im Gegensatz zu anderen Herstellern verwendet Ahorn im Alaska für die hinteren zwei Sitzplätze eine Holzplatte mit Rückenpolster und keine speziellen Kopfstützen. Diese werden vom Caravaning Industrie Verband (CIVD) jedoch drin-gend empfohlen. Das sagt der CIVD dazu: „Hin-sichtlich der für die Fahrt vorgesehenen Sitzplätze gibt es verschiedene sicherheitsrelevante Rege-lungen, die für die Typengenehmigung erfüllt wer-den müssen. Kurz gesagt stellen sie Anforde-rungen an die Gurtverankerung, die Gurtböcke und Kopfstützen. In der Wahl des Technischen Dienstes und der Genehmigungsbehörde ist der Hersteller aber frei. So kann es sein, dass mit der Wahl eines bestimmten Dienstes und einer Be-hörde ein gewisser Spielraum entsteht.“ Für die Modelle 2020 hat Ahorn jetzt eine komplett neue Bankkonstruktion inklusive gesonderter Kopfstüt-zen entwickelt (siehe runden Bildausschnitt).

Kurbel zu lang. Im Modell 2020 gibt’s ein neues Heki

Küchenschublade ohne Halt. Im neuen Alaska soll es besser sein

Die Kopfstützen

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Fazit

Die Feuerprobe hat der Alaska bestan-den! Ein paar Auffälligkeiten gab es al-lerdings. Wenn Ahorn viele davon in den neuen Modellen wirklich abgestellt hat, hat der Alaska Potenzial zum Vier-Sterne-Mobil. Am Ende bleibt uns der Pfälzer mit italieni-schen Wurzeln als tolles Familienmo-dell mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis in Erin-nerung. J. Zeume

Urteil 11154

auf der Innenseite, der erst mit viel Gefummel gelöst werden musste, brachte mehr Umstände als Nutzen. Beides hat Ahorn laut eigener Aussage in den neuen Fahrzeugen zum Modelljahr 2020 verbessert, der Fanghaken soll so-gar ganz verschwunden sein. Das hohe Podest der abgetrennten Dusche ärgerte dagegen vor allem größere Kollegen, denen dadurch die gewünschte Kopffreiheit ver-loren ging. Die stramme Matratze, die zunächst viel Lob erhielt, er-wies sich nach einigen unruhigen Nächten leider doch als viel zu dünn. Doch Glück im Unglück: Durch deren Standardmaße von 1,40 mal 2 Meter ließ sich schnell und günstig Ersatz im schwedi-schen Möbelhaus finden.

Und wie sieht’s damit bei den neuen Modellen aus? Alexander Reichmann, Geschäftsführer von Ahorn Camp, sagt: „Viele Kritik-punkte haben wir in dem Alaska 2020 längst bereinigt. So wurden die Matratzen verstärkt und das als kalt empfundene LED-Licht durch wärmeres ersetzt. Auch die Aufbautür haben wir verbessert. Zum einen gibt es ein neues Dop-pelschlosssystem und zum ande-ren einen größeren Handgriff zum Schließen von innen. Statt der an-

fälligen Arretierung hält die auf-geschwungene Tür nun mit-hilfe von Magneten.“

Für Ahorn war es das ers-te Mal seit der Neuausrich-

tung der Firma im Jahr 2013, dass ein Reisemobil in den harten Dauertest ging. Wir sagen: Mach’s noch einmal, Ahorn!

Der Grundriss des Bads mit Waschbecken, WC und aus-gelagerter Du-sche ist sehr gelungen. Die geschlossene Schlafzimmer-tür reicht aus, um Privatsphä-re zu haben.Michael Voß, Redakteur

„Das Bad ist gelungen, für größere Camper ist

es aber zu niedrig.“

w Julia Börries genießt den Son-nenuntergang in St. Peter-Ording

a Dank des schwenkbaren Tisches ist die Sitzgruppe wun-derbar flexibel

Für die vierköpfige Familie von Redakteur Stefan Novitski ist der Ahorn perfekt

An einem fehlt es dem Alaska nicht: Stauraum!

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1 mangelhaft • 11 ausreichend • 111 befriedigend • 1111 gut • 11111 sehr gut

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