25
ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

ABS – ein hochentwickelter Kunststoff

Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie IIWalter Wagner, Didaktik der Chemie

Universität Bayreuth

Martin Weber, BASF-AG

Page 2: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Was ist „Plastik“?

„Plastik“ Kunststoff Polymer= =

Page 3: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Wie werden Polymere hergestellt?

Initiatoren:z.B. Radikalbildner (T, h)

InitiatorMono-mer Poly-mer

Polymerisation

Monomere:z.B. Vinyl-Verbindungen

AIBN

C N

CH3

CH3

CN

N C

CH3

CN

CH3

C CH

H

H

Styrol Methacrylsäure-methylester (MMA)

C C

C O

O

H

H

CH3

CH3

Page 4: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Wie läuft eine radikalische Polymerisation ab?

1) Initiatorzerfall:

2) Kettenstart:

3) Kettenwachstum:

4) Abbruch:

C N

CH3

CH3

CN

N C

CH3

CN

CH3 2 + N2C

CH3

CH3

CN

T

I

I H2C CH

RH2C C

R

H

I+

H2C C

R

H

I H2C CH

R

+ n H2C C

R

H

I H2C C

H

Rn

Pn

Pn PmPn Pm+ z. B. Rekombination

Page 5: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Wie Sie wünschen...

Größe und Größenverteilung

Topologie

eng breit

linearsternförmig

kammartig

verzweigt vernetzt

Page 6: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Zusammensetzung

Homopolymer

Block-Copolymer

Statistisches Copolymer

Graft-Copolymer

Gradienten-Copolymer

Page 7: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Spaghetti sind zwar keine Polymere...

Page 8: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

...sehen aber trotzdem so aus.

amorph, ohne Gestalttransparente Mater.

teilkristallin, geordnetopake Materialien

Page 9: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Warum „Kunst“stoffe?

1. Künstlich hergestellt (alle aus Erdöl)

2. Die Kunst, Eigenschaften zu bestimmen

3. Die Kunst, gegensätzliche Eigenschaften zu verbinden.

Page 10: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Was bedeutet ABS?

Anti Blockier System

C CH

H

H

C C

C C

H

H

H

H

H

H

C C

C N

H

H

H

Acrylnitril Butadien Styrol

Page 11: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Wie setzt sich ABS zusammen?

SAN

Styrol Acrylnitril

1) Copolymer aus Styrol und Acrylnitril (transparent, steif und spröde)

2) Poly-Butadien (weich, elastisch)

ABS: opak, steif und zäh

Page 12: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

ABS

StyrolAcrylnitril

Poly-Butadien

Page 13: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

ABS

Starter

Page 14: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

ABS

Page 15: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Schematische Darstellung von ABS

Styrol Acrylnitril

Poly-Butadien

Styrol-Acrylnitril

Page 16: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

So sieht ABS im Elektronenmikroskop aus

Poly-Butadien

Styrol-Acrylnitril

Bild: mit freundlicher Genehmigung der BASF AG

AS

B

Page 17: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Alltagsgegenstände aus ABS

Bilder: mit freundlicher Genehmigung der BASF AG

Page 18: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Alltagsgegenstände aus ABS

Bilder: mit freundlicher Genehmigung der BASF AG

Page 19: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Motorradverkleidung aus ABS

Bild: mit freundlicher Genehmigung der BASF AG

Page 20: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG
Page 21: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Mechanische Eigenschaften: Zug-Dehnung

Zug-kraft

L0 L

Dehnung = (L – L0) / L0

Page 22: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Vergleich: Schlagfeste + nicht schlagfeste Polymere

Spannung

Dehnung

ABS

SANPS

PS und SAN

– steif– spröde

ABS

– steif– zäh

Fläche unter der Kurve ist ein Maß für die Energie die zum Bruch der Probe aufgewendet werden muß Zähigkeit

Bruch-dehnung

splittertbeim Bruch

splittertnicht

Page 23: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Einfluss der Kautschukpartikelgröße (Polybutadien)

0 10 20

Dehnung [%]

Spannung

60

0

40

20 Bruchenergie

0 10 20

Dehnung [%]

Spannung

60

0

40

20 Bruchenergie

• SteifigkeitEinfluss auf:• Zähigkeit (Fläche unter der Kurve)• Bruchdehnung (Abbruch der Kurve bei % Dehnung)

(Anfangssteigung der Kurve)

Page 24: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Warum ist ABS zäh?

Verformungsenergie wird auf Kautschukteilchen übertragen

Rissbildung Deformation der Polymerketten

Kautschukteilchen

FibrilleMikrorisse Kautschukteilchen

Scherband

Zugspannung

Energie wird verbraucht

Probe wird weiß!

Page 25: ABS – ein hochentwickelter Kunststoff Holger Schmalz, Makromolekulare Chemie II Walter Wagner, Didaktik der Chemie Universität Bayreuth Martin Weber, BASF-AG

Was ist Wärmeformbeständigkeit ?

Sagt aus ab welcher Temperatur die Probe unter einer bestimmten Belastung „weich“ wird

Messmethode

Kraft

heizbaresÖlbad

Probe

Kraft

Heizen