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Abschlussbericht 26. Parlamentarisches Patenschafts Programm Jan-Felix Drömer 16.06.2010 Jan-Felix Drömer Abschlussbericht, Seite 1

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Abschlussbericht

26. Parlamentarisches Patenschafts Programm

Jan-Felix Drömer16.06.2010

Jan-Felix Drömer! ! Abschlussbericht, Seite 1

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Mit der Suche nach einem Praktikum begann ich etwa Anfang Oktober. Ich sah mich als erstes nach Praktika um, welche meiner Ausbildung (Modellbaumechaniker) entsprachen, da dieser Beruf jedoch recht ausgefallen ist, konnte ich in Austin, TX nichts finden, was auch nur annähernd dieser Berufsausbildung entsprach. Da ich am College verschiedene Auto CAD Zeichenkurse belegt hatte und auch schon während meiner Ausbildung sehr gute Grundlangen im Zeichnungslesen hatte sah ich mich nun, ab etwa Mitte Oktober nach Architekturbüros und technischen Zeichenbüros um. Ich suchte im Internet und in Branchenbüchern und konnte einige entsprechende Büros finden. Über die Großen Jobbörsen im Internet (Monster.com Career.com etc.) fand ich sogar verschiedene offenen Stellen. Leider erhielt ich von den Büros, welche ich ohne eine Stellenanzeige gefunden hatte, nie eine Antwort und bei folgenden Anrufen wurde mir im Grunde immer gesagt, dass die wirtschaftliche Lage gerade leider sehr schlecht sei und kein Geld für neue Mitarbeiter oder Praktikanten da war. Wenn ich mich auf Stellenanzeigen beworben habe, suchte die Firma immer jemanden, der sofort anfangen konnte, was ja bei mir leider nicht möglich war, da ich noch zum College ging. Ich habe auch mit meinen Lehrern und Bekannten am College gesprochen, und gefragt ob sie nicht vielleicht jemanden kennen, der einen Job in der Richtung habe, aber leider konnte mir auch hier niemand

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weiterhelfen. Es gab zwar einen Internetseite mit Stellenanzeigen, welche Teil des online Auftritts, des CAD Departments an meinem College war, aber dort waren schon lange keine Stellen mehr ausgeschrieben worden. Ab etwa Mitte November begann ich mich, bei verschiedenen Theatern in Austin und auch an meinem College für den Bereich Bühnenbau und Requisiten zu bewerben. Das Theater hat mich schon immer interessiert und ich hatte auch während meiner Ausbildung schon viele Tischlerarbeiten erledigt. Bevor ich jedoch förmliche Bewerbungen verschickte rief ich einfach bei verschiednen Theatern an und fragte, ob Hilfe beim Bühnenbau oder den Requisiten gebraucht würde. "Klar, wir haben zwar schon einige Freiwillige, aber wir freuen uns immer über freiwillige Verstärkung" war oft die Antwort. Das klappte also auch nicht, da ich ja Geld verdienen musste. Nun hatte ich (wie ich dachte) noch eine Sicherheit in der Hinterhand. Mein College Koordinator hatte mir gesagt, dass ich, wenn ich nichts finden würde, bei ihm im International Relations Office arbeiten könnte, also habe ich mir nicht zu viele Sorgen gemacht, weil ich eben dachte, OK, das wäre zwar nicht der tollst Job, aber auf jeden Fall hast du was für den Notfall... Als ich dann etwa 1-2 Wochen vor Weihnachten mit der fürs Budget zuständigen Mitarbeiterin sprach und fragte, wann ich denn genau anfangen sollte wurde mir gesagt, dass das Geld leider schon für andere Praktikanten verplant worden sei. Ich muss sagen, dass war schon ein ziemlicher Schock, ich hatte zu dem Zeitpunkt zwar noch ein paar Bewerbungen laufen, aber es sah nicht so aus, als ob ich noch rechtzeitig zum Anfang Januar etwas finden würde.

Ich hatte mich auch Mitte Oktober bei der Ford Motor Company in Dearborn, Michigan beworben, da ich ja in Deutschland schon für Ford gearbeitet hatte. Nach einem Telefon Interview Ende Oktober hatte ich aber leider nichts mehr gehört und als ich dann Ende Dezember noch einmal nachfragte, was denn jetzt eigentlich los sei, wurde mir gesagt, das man mir gerne (vorausgesetzt, ich würde alle entsprechenden Bedingungen erfüllen) gerne ein Praktikum von April bis Juni 2010 anbieten würde. Das war schonmal eine kleine Erleichterung, so wusste ich, dass ich wenigstens für 3 drei Monate etwas gefunden hatte, auch wenn es bedeuten würde, dass ich Austin und meine tolle Gastfamilie verlassen musste. Ab Anfang Januar bewarb ich mich dann im Grunde überall, Starbucks, Blockbuster, HEB, Home Depot, Best Buy... und überall wo ich dachte, dass ich das vielleicht machen könnte. Ich fand dann eine Anzeige auf Craigslist, die sagte: "Factory Outlet in Austin, company orientation, so no experience necessary" Ich habe einfach mal angerufen und auf den Anrufbeantworter gesprochen. Ein paar Stunden später wurde ich dann zurückgerufen und zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Nach dem Gespräch sagt man mir, dass man mich in den nächsten Stunden zurückrufen werde, sollte man sich dafür entscheiden, mich zur "Company Orientation" einladen... während des Gesprächs hatte ich erfahren, dass es sich bei dem "Factory Outlet" um eine Firma handelte, die ein "Homecleaning System" vertrieb, oder wie ich später im Internet herausfand, (das wurde im Gespräch offensichtlich vergessen zu erwähnen), einen Staubsauger mit Shampoofunktion der Marke Kirby! Als dann das Telefon klingelte und ich zur "Orientation" eingeladen wurde, war ich doch schon recht skeptisch, da ich aber auch ziemlich verzweifelt war und alle anderen Ressourcen schon ausgeschöpft waren und in der Anzeige auf Craigslist ja $600 pro Woche stand sagt ich erstmal zu, ich hatte ja nichts zu verlieren. So ging ich also an den folgenden 3 Tagen (Freitag, Samstag und Montag) zur Orientaiton und traf dort zum ersten mal auf KIRBY, das "Homecleaning System" für nur knappe $2360... Am ersten Seminartag, Freitag, waren wir noch etwa 10 Leute, man erzählte uns als erstes, etwas über die Firma Intravision, welche in Austin für den Vertrieb der Kirby Staubsauger zuständig war, vor etwa 10 Jahren gegründet, von einem Mann Anfang 30, der angeblich schon so ziemlich alles erlebt hatte, Drogen verkauft, auf der Strasse gelebt und als Dieb sein Brot verdient hatte. Er hatte angeblich als Kirby Verkäufer

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angefangen und sich dann allmählich hochgearbeitet und irgendwann seinen eigenen Vertrieb aufgemacht und war jetzt Millionär, und fuhr einen Lamborghini, (voll und Cash bezahlt versteht sich, war der amerikanische Traum noch möglich...?) Es wurde sehr oft erwähnt wie einfach man viel Geld machen könnte und was die Firma alles FÜR einen tun würde, (30 Staubsauger im Monat super Rolex oder so was... extra zum Gehalt natürlich). Ebenfalls sehr oft erwähnt wurde, wie viel Geld der Besitzer des Ganzen gemacht habe, und wie viel Geld wir als Verkäufer machen könnten. Was noch nicht so klar wurde, war wie genau wir bezahlt werden sollten, was die Arbeitszeiten waren oder was genau wir eigentlich machen sollten. Am Samstag zeigte man uns dann den Staubsauger, mit allen Zubehörteilen, Besonderheiten und wie er aus der Box kommt und wie er wieder rein geht, außerdem bekamen wir eine art Skript, welches genau sagte, was wir zu welchem Attachment sagen sollten. Nun war den noch anwesenden 7 Leuten klar, das wir die Staubsauger verkaufen sollten wie genau das System (Kunden finden, verkaufen, bezahlt werden) funktionieren sollte, war zumindest mir jedoch immer noch etwas unklar. Am letzen Tag lernten wir noch die Shampoofunktion des Kirby kennen und nun fragte ich auch nochmals, wie genau denn der Ablauf von Kunden finden, verkaufen und bezahlen funktionieren würde. Man sagt uns das wir für 18 Demonstrationen die Woche (3 Demos x 6 Tage) $600 bekommen würden, ob die Demos den garantiert seien fragte ich, nein aber wenn einem mal eine fehlte sollte man einfach einen Freund fragen, ob man nicht eben mal eine Demo machen könnte und dann würde das schon passen. Und ausserdem bekomme man ja pro verkauften Kirby $30 - $300 je nach Zahlungsart (Bar, Finanzierung etc.) Am Ende des letzten Seminartages bekamen wir dann einen Vertrag vorgelegt und wurden aufgefordert ihn zu unterschreiben ich sagte das ich das nicht machen könnte, da ich erst mit CDS sprechen wollte und mir auch um ehrlich zu sein etwas unsicher bei der ganzen Sache fühlte. Wieder erwarten war es kein Problem eine Kopie des Vertrages mitzunehmen und an CDS zur Durchsicht zu schicken.

Zwei Tage und ein misslungenes Interview bei Greenpeace später begann ich dann meine Kariere als Staubsaugerverkäufer. Um 10 Uhr morgens ging es los, mit einer "Motivations Runde" ich musste mich vorstellen und meinen "favorite Dancemove" vorzeigen, von den Leuten, die mit mir die Orientierung durchgemacht hatten war übrigens keine Spur zu sehen... Also "Motivations Runde": der Chef rief so was wie "WE WANT IT, WE DESERVE IT, WE GET IT, BIG CIRCAL" das wurde dann erstmal ein paar mal im Chor geschrien und als dann alle vor Motivation strotzten, bekamen wir noch Beispiele von Verkaufsgesprächen und Details zu Verkaufstaktiken erzählt. Dann ging es los, 3 Staubsauger ins Auto geladen, ein Fahrer 3 Dealer und einer/eine, der die Termine organisieren sollte. Ich erfuhr jetzt auch zum ersten mal, wie das denn jetzt also genau ablaufen würde. Nicht etwa hatten wir Termine, wie immer vorher dargestellt, zu welchen wir fahren mussten um unsere Demo zu machen, vielmehr mussten wir selbst von Tür zu Tür gehen und versuchen eine Demo zu organisieren, einer würde nur rumlaufen und versuchen Termine für uns zu machen. Natürlich war es der kälteste Tag, den Austin in den letzten 10 Jahren gesehen hatte und ich hatte nur meinen Anzug an, ich dachte ja ich würde nur von Demo zu Demo fahren und nicht den ganzen Tag draussen rumlaufen, Gott sei Dank war mein Fahrer ein Super Typ und hatte noch ein paar warme Pullover im Kofferraum liegen, die ich tragen konnte. So ging es also los, raus in die Kälte und von Tür zu Tür, mit drei Dealern hatten wir an diesem Tag zwei Demos aber keinen Verkauf, ich sah einem der neuen Kollegen über die Schulter und erlebte so meine erste Demo.

Am nächsten Tag hatte ich selbst noch zwei Demonstrationen und verkaufte sogar einen der Staubsauger. Am Dritten Tag lief gar nichts, wir rannten den ganzen Tag übrigens von 11 Uhr morgens (nach einer Stunde Vorbereitung in der Firmenzentrale) bis um 21 Uhr abends im Regen herum aber konnten keine Demo organisieren.

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Ich habe nebenbei die ganze Zeit noch nach anderen Jobs gesucht, und hörte dann recht unerwartet, von einem Job bei dem ich mich vor ein bis zwei Wochen beworben hatte. Es ging dabei um Übersetzungen für die Firma uShip Inc., welche gerade eine deutsche Webseite aufbaute und Hilfe bei der Übersetzung benötigte. Ich hatte von dem Job über einen Freund erfahren, der die Anzeige im Job Bereich der Internetseite der University of Texas gefunden hatte. Nach kurzer email Korrespondenz wurde ich zum Vorstellungsgespräch am Morgen eigeladen, das Gespräch lief ausgezeichnet und ich erfuhr dann auch direkt, dass ich den Job haben konnte wenn ich wollte. Ich nahm natürlich sofort an, und bin einfach nie mehr zu Kirby zurückgegangen. Allerdings sagt ich bei uShip auch, das ich dort 6 Monate und evtl. länger arbeiten wollte, sonst hätte ich den Job wahrscheinlich nicht bekommen und da ich ja noch keine 100%ige Zusage von Ford für die Zeit von April bis Juni hatte, war das denke ich moralisch noch vertretbar...

uShip wo ich mein erstes Praktikum absolvierte, (ich lasse meinen 3 tagigen Job als Staubsaugerverkäufer mal aussen vor...) mit Firmensitz in Austin, TX, hatte zu dem Zeitpunkt um die 50 Mitarbeiter, aber es kamen ständig neue hinzu. Die Firma bietet eine Internet Plattform an, auf welcher Menschen, die etwas zu versenden/transportieren haben ihre Waren (hauptsächlich große unhandliche Teile oder spezielle Waren, wie auch Umzüge) einstellen können und dann von durch Kunden bewerteten Speditionen und Transportunternehmen Gebote auf den Versand Ihrer Waren erhalten können. Im Grunde wie eBay nur für Versand und Transport. Auf Grund der guten Rückmeldung und des großen Erfolges in den USA, wollte uShip sich nun auch dem deutsch Markt zuwenden und suchte jemanden, der bei der Übersetzung der Seite ins deutsche mithelfen, aber auch Tätigkeiten in der Kundenhilfe übernehmen konnte und bei Internet Recherchen im deutsch sprachigen Netz helfen konnte. Auch wenn diese Tätigkeiten im Grunde nicht in mein Berufsfeld passen, war ich doch der einzige, der sich vorstellte, dessen deutsch und englisch den Vorstellungen der Firma entsprach entsprach.

Mein zweites Praktikum (April – Juni) absolvierte ich bei der Ford Motor Company, in Dearborn, MI, wo ich in dem von mir gelernten Beruf arbeiten konnte. In meiner Abteilung arbeiteten 7 weitere Mitarbeiter und im gesamten Bereich so etwa 50. Ich war komplett in den Arbeitsalltag eingebunden und wurde als voll einsetzbarer Mitarbeiter angesehen. Den Job habe ich im Übrigen nur durch eine Empfehlung von Ford Deutschland erhalten, ohne diese hätte ich nie eine Chance gehabt, diesen super Job zu bekommen.

Ich muss sagen, dass ich während der Praktika nicht wirklich viel gelernt habe (vom Englisch mal absehen) im ersten Praktikum beschäftige ich mich hauptsächlich mit Übersetzungen welche zwar ab und zu recht anspruchsvoll waren aber die Arbeit am Computer erforderte nicht mehr, als mit den Grundlegenden Programmen (Word, IE etc.) umgehen zu können. Während des zweiten Praktikums lernte ich auch nicht sehr viel, ganz einfach, weil ich den gleich Job ja schon in Deutschland nach meiner Ausbildung gemacht hatte und doch gab es ab und zu Unterschiede wie ein bestimmter Arbeitsgang durchgeführt wurde, dass gab mir auf jeden Fall eine andere Sicht auf verschiedene Dinge und die Möglichkeit, meine Fähigkeiten zu erweitern.

Ich würde nicht sagen, dass das vergangene Jahr meine Pläne für die Zukunft beeinflusst hat, es wird mir sicher neue Türen öffnen und ich bin sicher, dass mir die Erfahrungen und nicht zuletzt auch die hier erworbenen Sprachkenntnisse in der Zukunft helfen werden aber an meinen grundsätzlichen Planen, hat sich nichts geändert.

Als Tipp kann ich sagen, dass es wichtig ist, das man wenn es um den Job geht, vorsichtig mit Zusagen sein sollte, selbst wenn diese Zusagen z.B. vom College Koordinator

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kommen, der hatte in meinem Fall zwar sicher nicht die Absicht mir das Leben/Jobsuche zu erschweren, sondern viel eher mir zu helfen als er mir sagte, dass ich in seinem Büro einen Job haben könnte, sollte ich nichts anderes finden. Als das dann aber doch nicht klappte, habe ich erst recht spät (Ende Dezember) damit begonnen mich auf "billig Jobs" bei Starbucks, Bluckbuster etc. zu bewerben, dass hat mich einen Monat ohne Job gekostet. Auch sollte man sich auf Stellen bewerben, die einem evtl. zu anspruchsvoll erscheinen (uShip z.B. suchte eigentlich jemanden mit College Degree). Ansonsten ist es denke ich wichtig immer am Ball zu bleiben, wenn man einen nicht so tollen Job hat, kann man immer weiter nach etwas besserem gucken. Die Jobsuche war im allgemeinen sehr frustrierend, da die Arbeitsmarktlage in den USA so katastrophal war/ist. Es ist wichtig, alle Bekannten und Freunde wissen zu lassen, dass man auf der Suche nach einem Job ist, die großen Jobseiten (Monster etc.) im Internet haben mir überhaupt nicht geholfen, auf Craigslist gibt es immer Ausschreibungen für "billig Jobs" die sind dann aber auch oft schnell weg und man muss auch aufpassen auf was man sich bewirbt, es kann vorkommen, das die Beschreibung im Internet nichts mit der tatsächlichen Tätigkeit zu tun hat...

Ich habe während meiner Zeit hier die verschiedensten Leute kennengelernt und ich bin egal wo ich hinkam (von meinem kurzen Ausflug in die Staubsaugerverkäuferwelt mal abgesehen und selbst dort waren alle ganz OK) immer super gut aufgenommen worden. Angefangen bei meiner Gastfamilie in Austin, TX wo ich 8 wunderbare Monate verbracht habe und die mich in alles mit eingeschlossen hat, als wäre ich schon immer ein Teil der Familie gewesen. Oder ob es hier in Michigan war, wo ich auf der Arbeit als absolut gleichwertig (und nicht als billiger Praktikant) behandelt werde und oft auch nach der Arbeitszeit etwas mit meinen Kollegen, die alle schon fast doppelt so alt sind wie ich unternehme und schon etwa 100 mal zum essen eingeladen wurde. Ich habe nie irgendwelche "dummen Kommentare" zum Thema des Nationalsozialismus und des Dritten Reiches zu hören bekommen, wenn das Thema überhaupt irgendwann mal aufkam, dann immer mit der Frage, wie man denn heute in Deutschland damit umgeht und wie ich selber dazu stehe. Ich bin sicher, dass ich einige Freundschaften geschlossen habe, welche noch weit über diesen Besuch hinausgehen werden und das war ja eines der Ziele des Programms...

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