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Abschlussprüfung Fachinformatiker/-in Systemintegration Handreichung für Auszubildende © Myst - Fotolia Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen Bahnhofstraße 18, 58095 Hagen | Postfach 42 65, 58085 Hagen Telefon 02331 390-0 | Fax 02331 13586 | E-Mail [email protected] | Internet www.sihk.de

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Abschlussprüfung Fachinformatiker/-in Systemintegration Handreichung für Auszubildende

© Myst - Fotolia

Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen Bahnhofstraße 18, 58095 Hagen | Postfach 42 65, 58085 Hagen Telefon 02331 390-0 | Fax 02331 13586 | E-Mail [email protected] | Internet www.sihk.de

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Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen Bahnhofstraße 18, 58095 Hagen Telefon 02331 390-0 Fax 02331 13586 E-Mail [email protected] Internet www.sihk.de Ihre Ansprechpartner bei der Kammer Heiko Bender Telefon 02331 390-263 Fax 02331 390-343 E-Mail [email protected] Ute Poschen Telefon 02331 390-260 Fax 02331 390-343 E-Mail [email protected] Stand: Oktober 2016

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Inhaltsverzeichnis Einleitung Übersicht............................................................................................................................................ 4 Die drei wichtigsten Punkte für einen erfolgreichen Antrag und eine gute betriebliche Projektarbeit .............................................................................. 5 Bewertungskriterien und Maßstäbe: Projektarbeit .......................................................... 6 Bewertungskriterien und Maßstäbe: Präsentation und Fachgespräch .................... 8 Prüfungsteil A Projektauftrag Art des Projektauftrags ................................................................................................................ 9 Auswahlkriterien Projektauftrag .............................................................................................. 9 Projektbetreuer.............................................................................................................................. 10 Zeitpunkt & Dauer ....................................................................................................................... 10 Projektantrag AbschlussprüfungsOnlineSystem (APrOS) Grundlagen ..................................................................................................................... 10 Erstellung des Projektantrags ................................................................................. 11 Entscheidung ................................................................................................................................. 11 Projektarbeit Durchführen des Projektes / Erarbeitung der Dokumentation ................................. 12 Aufbau der Dokumentation ..................................................................................................... 12 Upload der Dokumentation ..................................................................................................... 13 Persönliche Erklärung und Projekttragebuch ................................................................... 13 Präsentation und Fachgespräch ................................................................................................................ 13 Prüfungsteil B Schriftliche Prüfung Struktur der schriftlichen Prüfung ....................................................................................... 14 Art der Aufgaben .......................................................................................................................... 15 Erlaubte Hilfsmittel ..................................................................................................................... 15 Mündliche Ergänzungsprüfung ................................................................................................................. 16 Anhang Prüfungsergebnisse Online (PEO) ............................................................................................................. 17 Prüfungsergebnisstatistik (PES) ................................................................................................................ 17 Bewertungskriterien Prüfungsteil A Projektarbeit ................................................................................................................................... 18 Präsentation und Fachgespräch ............................................................................................ 19 Fünf Beispiele für gute Projektanträge Planung und Einrichtung einer Netzwerkzugangskontrolle ...................................... 20 Backupanbindung des Logistiklagers an das Rechenzentrum .................................. 22 Servermigartion ............................................................................................................................ 24 Auswahl und Einrichtung eines System zur Überwachung der Klimaanlagen .. 26 Evaluierung und Einrichtung eines Netzwerküberwachungssystems .................... 28

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Ablaufplan der Abschlussprüfung

Eventuell mündliche Ergänzungsprüfung

Fachgespräch und Präsentation

Veröffentlichung der vorläufigen Ergebnisse der

schriftlichen Prüfung

Schriftliche Prüfung

Upload der Dokumentation in APrOS bis zum vorgegebenen Termin.

Wenn genehmigt: Durchführung und Dokumentieren des Projektes

Genehmigung bzw. Ablehnung des Projektan-trags durch den Prüfungsausschuss

Ende der Prüfung

Einstellen des Projektantrags in APrOS und Einrei-chung der Anmeldung bis zum Anmeldeschluss

Einleitung Im Rahmen der Abschlussprüfung ist neben der schriftlichen Prüfung eine betriebliche Projektarbeit anzufertigen, die in einer Präsentation vorgestellt und durch ein abschließendes Fachgespräch unter-mauert wird. In dieser betrieblichen Projektarbeit soll ein aktuelles Thema aus dem Betriebsgeschehen des Einsatzgebietes oder Fachbereiches des Prüfungsteilnehmers zum Ansatz kommen, das auch für den Betrieb verwendbar sein sollte. Diese Projektarbeit kann ein eigenständiges, in sich abgeschlosse-nes Projekt oder auch ein Teilprojekt aus einem größeren Zusammenhang sein. Durch die Projektarbeit und deren Dokumentation soll der Prüfungsteilnehmer belegen, dass er Ar-beitsabläufe und Teilaufgaben zielorientiert, unter Beachtung wirtschaftlicher, technischer, organisa-torischer und zeitlicher Vorgaben selbstständig planen und kundengerecht umsetzen sowie Dokumen-tationen kundengerecht anfertigen, zusammenstellen und modifizieren kann.

Prüfungsteil B Gewichtung: 50 % Eventuelle mündliche Prüfung Prüfungszeit ca. 15 Minuten

1

Ganzheitliche Aufgabe 1

Fachqualifikation

Konventionelle Aufgaben

90 Minuten

Gewichtung: 40 %

2

Ganzheitliche Aufgabe 2

Kernqualifikation

Konventionelle Aufgaben

90 Minuten

Gewichtung: 40%

3

Wirtschaft- und Sozialkunde

Programmierte Aufgaben

60 Minuten

Gewichtung: 20%

1 2 3

Struktur der Abschlussprüfung

Prüfungsteil A Gewichtung: 50%

Projektantrag

Durchführung und Dokumentation eines betrieblichen Auftrags.

Dauer: 35 Stunden

Gewichtung: 50 %

Präsentation des betrieblichen Auftrags.

Prüfungszeit ca. 30 Minuten

Gewichtung: 50 %

Projektarbeit Präsentation und Fachgespräch

Das Prüfungsverfahren wird über APrOS abgewickelt (www.sihk.de/apros). Dort finden Sie ebenfalls die jeweils gültigen Fristen und Termine für den Prüfungsteil A. Bei Fragen zum Antrag benutzen Sie bitte auch die Onlinehilfe von APrOS!

Termine und Fristen Prüfungsteil A - Onlinehilfe

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Ein guter Antrag ist eine perfekte Basis für eine gute Dokumentation! Die Zeit, die Sie in Ihren Projektantrag investieren, sparen Sie hinterher bei der Dokumentation (da Sie viele Dinge schon erarbeitet haben)!

Auswirkung auf… Antrag Dokumentation

1. Begründete Entscheidungen - Wieso, weshalb, warum, wer nicht fragt fällt durch! Im Projektauftrag sollen Sie zeigen, was Sie in der Ausbildung gelernt haben. Dies geht besonders gut durch begründete Entscheidungen:

Wieso haben Sie diese und nicht jene Lösung gewählt? Gab es Alternativen?

Daraus folgt, dass bestimmte Tätigkeiten von Ihnen im Rahmen des Projekts zwar durchgeführt werden, aber alleine nicht zur Genehmigung eines Projektantrags ausreichen. Insbesondere wenn durch sie keine Qualifikationen festgestellt werden können - weil keine Entscheidungen nötig sind:

Auf Setup klicken kann jeder! Daher muss bei Installationen der Schwerpunkt auf der Begründung der durch Sie vorgenommen Konfiguration liegen!

„Abweichend von der ursprüngli-chen Planung wurde Server 1 nicht virtualisiert, weil…“

„Die zuvor installierte Software wird von mir unter dem Gesichtspunkt der Datensicherheit konfiguriert.“

„Daher wurde die Software wie folgt konfiguriert“

„Anschließend wurde die Konfigu-ration mittels […] getestet.“

2. Über den Tellerrand schauen! Sie machen nicht die Abschlussprüfung als Fachinformatiker Fachrichtung Systemhaus XY. Auch wenn eine bestimmte Lösung bereits als Idee existiert, z. B. weil Sie grundsätzlich nur Produkte der Firma Z verwenden, müssen Sie Alternativen kennen und beurteilen.

Empfehlen Sie Ihrem Auftraggeber die beste Lösung! Begründen Sie auch diese Entscheidung!

„Ich werde drei Alternativen unter-suchen und eine davon begründet auswählen.“

„Folgende Alternativen wurden untersucht…“

„Anhand der Kriterien […] stellte sich Lösung A als ideal heraus (siehe Entscheidungsmatrix).“

„Der Auftraggeber wählte entge-gen meiner Empfehlung Lö-sung A.“

3. Beschreiben Sie genau welche Tätigkeiten Sie durchführen werden! Häufig fällt es schwer, aus dem Projektantrag die Dinge herauszulesen, die Sie tatsächlich planen zu tuen. Der Prüfungsausschuss muss jedoch sicherstellen, dass gewisse Mindestanforderungen im Projekt enthalten sind. Es ist sehr hilfreich, wenn Sie den Ist- und den geplanten Soll-Zustand ein-deutig beschreiben. Wenn es Kennziffern gibt, anhand derer das Erreichen des Projektziels festge-stellt werden kann, nehmen Sie diese ins Projekt mit auf.

Stellen Sie die Dinge, die Sie selbst durchführen werden ganz klar heraus! Erklären Sie diese einem ex-ternen Fachmann! Welches Ziel soll am Ende des Projekts erreicht sein? Wie lässt sich feststellen, ob das Ziel erreicht wurde?

„Die neuen Server sollen von einem Dienstleister mit einer Standard-konfiguration geliefert werden. Bei dieser müssen folgende Funktionen von mir umkonfiguriert werden um die Ausfallsicherheit zu erhöhen:…“,

„Nach der Inbetriebnahme der neuen Server habe ich die Ausfall-zeiten mit dem Analystetools XYZ erfasst. [Ergebnis]“

„Die geplante Hardware stellte sich als inkompatibel heraus. [Be-gründung]. Daher wurde…“

Kundendokumentation in Ihrer Projektdokumentation nicht vergessen! Diese macht 10 % der Note der Projektdokumentation aus!

Die drei wichtigsten Punkte für einen erfolgreichen Antrag und eine gute betriebliche Projektarbeit

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Bewertungskriterien und Maßstäbe: Projektarbeit Die Projektarbeit wird in unterschiedlichen Bereichen bewertet. In jedem Bereich können Punkte von 10 bis 0 Punkte erreicht werden. Anschließend werden diese Einzelergebnisse gewichtet und zu einer Gesamtnote addiert.

Bei der Dokumentation ist es wichtig das ein externer Fachmann (der das Projekt nicht kennt) nachvollziehen kann wa-rum dieses Projekt durchgeführt wurde, was Ziel des Projektes war, wie der Ablauf gewesen ist und welche Ergebnisse am Ende erzielt wurden.

Den vollständigen Bewertungsbogen finden Sie im Anhang Nr. Bereich Bedeutung beste

Bewertung schlechteste Bewertung

Gewich-tung

Abschnitt 1: Ausgangssituation 1.1 Projektziel und Teilauf-

gaben (ggf. Abweichun-gen vom Projektantrag), Kundenwünsche

Welche Wünsche hat der Kunde, welche Ziele und Teilaufgaben ergeben sich daraus?

Ziele, Kundenwünsche und Teilaufgaben sind umfassend dargestellt

Ziele, Kundenwün-sche und Teilaufga-ben fehlen / sind nicht erschließbar

15 %

1.2 Projektumfeld, Prozess-schnittstellen (An-sprechpartner, Einstieg, Ausstieg)

Wer hatte neben Ihnen noch mit dem Projekt zu tun? Dies können Kolle-gen, Mitarbeiter beim Kunden aber auch Liefe-ranten, externe Mitarbei-ter und ähnliches gewe-sen sein. An welcher Stel-le und mit welchen Auf-gaben?

Umfeld und Schnitt-stellen sind umfassend beschrieben

Umfeld und Schnitt-stellen fehlen

Abschnitt 2: Ressourcen- und Ablaufplanung 2.1 Personal-, Sachmittel-,

Termin- und Kostenpla-nung

Welche Mittel wurden für das Projekt benötigt (sämtliche Personal- und Sachmittel/Material)? Eine genaue Planung von Ter-minen und Kosten gehört ebenfalls in diesen Be-reich.

Ressourcen umfas-send angeführt, Ter-mine und Kosten transparent dargestellt

Ressourcen nicht erschließbar / ge-nannte Termine und Kosten fehlen oder nicht sachgerecht

15 %

2.2 Ablaufplan Wie sollte das Projekt ablaufen? Was hatten Sie geplant? Es sollte das gesamte Projekt einge-schlossen sein.

Ablauf klar und über-sichtlich

Ablauf nicht er-schließbar oder nicht dargestellt

Abschnitt 3: Durchführung und Auftragsbearbeitung 3.1 Prozessschritte,

Vorgehensweise Wie ist das Projekt abge-laufen, welche Schritte wurden gemacht und wie wurde bei diesen vorge-gangen?

Durchführung der Prozessschritte um-fassend dargestellt

Durchführung nicht angesprochen / nicht erschließbar

30 %

3.2 Abweichung, Anpassun-gen, Entscheidungen

Welche Abweichungen haben sich im Vergleich zur Planung ergeben? Warum? Und was hat das für das restliche Projekt bedeutet?

Anpassungen und Folgen umfassend begründet und be-rücksichtigt

Anpassung und Folgen nicht er-schließbar

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Nr. Bereich Bedeutung beste Bewertung

schlechteste Bewertung

Gewich-tung

Abschnitt 4: Ressourcen- und Ablaufplanung 4.1 Soll-Ist-Vergleich, Qua-

litätskontrolle, Abwei-chungen, Anpassungen

Wie wurde die Abnahme des Projekts durchge-führt? Wer war anwe-send, was wurde doku-mentiert?

Abnahme umfassend dargestellt

Abnahme nicht an-gesprochen / nicht erschließbar

15 %

4.2 Wie bewerten Sie den Ablauf und das Ergebnis des Prozesses? Warum?

Prozess und Ergebnis umfassend bewertet

Bewertung nicht angesprochen oder fachlich nicht halt-bar

Abschnitt 5: Gestaltung des Portfolios 5.1 Äußere Form (Gestal-

tung von Text, Tabellen, Grafiken, ...)

Sind Schriftgrößen an-gemessen? Grafiken und Texte gut lesbar? Wie ist die farbliche Gestaltung?

Insgesamt überzeu-gende Gestaltung

Nicht annehmbar 15 %

5.2 Inhaltliche Form (Struk-turierung, fach- und normgerechte Darstel-lung,...)

Ist der Inhalt gut struktu-riert? Sind alle Elemente wie ein Inhaltsverzeichnis vorhanden? Wurden Texte durch Überschriften strukturiert?

Fachgerechte Struktur und Darstellung, dem Inhalt optimal ange-passt

Struktur nicht vor-handen, Darstellung fachlich nicht halt-bar

Abschnitt 6: Kundendokumentation 6.1 Kundengerechte Anfer-

tigung, Zusammenstel-lung und Modifizierung

Ist die Dokumentation für den Kunden angemessen (welches fachliche Level hat der Kunde)? Ist der Umfang angemessen?

Auftragsgerecht, gut strukturiert und deut-lich nachvollziehbar

Nicht auftragsge-recht

10 %

Summe 100 %

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Bewertungskriterien und Maßstäbe: Präsentation und Fachgespräch In Ihrer Präsentation bekommen Sie die Möglichkeit Ihr Projekt dem Prüfungsausschuss vorzustellen. Hier halten Sie zunächst eine Präsentation in welcher Sie und Ihr Projekt sowie die Zusammenhänge dessen verständlich dargestellt werden sollen. Im anschließenden Fachgespräch findet ein Austausch über das Projekt statt und Ihr Fach- und Hinter-grundwissen ist gefragt.

In jedem Bereich können Punkte von 10 bis 0 Punkte erreicht werden.

Den vollständigen Bewertungsbogen finden Sie im Anhang. Nr. Bereich Bedeutung beste

Bewertung schlechteste Bewertung

Gewich-tung

Abschnitt 1: Präsentation 1.1 Aufbau (Inhaltliche

Struktur, Sachliche Gliederung, Logik, Zielo-rientierung)

Ist die Präsentation gut strukturiert? Ist ein Ab-lauf und eine Zielführung erkennbar? Ist der Inhalt logisch und führt zum Ziel der Präsentation?

Dem Thema optimal angepasste Gliederung und logisch richtige Darstellung, streng zielorientiert

unsystematisch, unlogisch, zufällige Aneinanderreihung von Fakten, keine Zielorientierung

16,7 %

1.2 Sprachliche Gestaltung (Ausdrucksweise, Satz-bau, Stil)

Ist die Ausdrucksweise und der Stil der Präsenta-tion dem Zweck ange-messen? Ist die sprachli-che Darstellung passend?

Ausdrucksweise, Satz-bau und Stil vorbild-lich

Unverständliche Ausdrucksweise, grobe Fehler im Satzbau, geringer Wortschatz

16,7 %

1.3 Zielgruppengerechte Darstellung (Medienein-satz, Visualisierung, Körpersprache)

Ist die Ausdrucksweise und der Stil der Präsenta-tion dem Zweck ange-messen? Ist die sprachli-che Darstellung passend?

Ausdrucksweise, Satz-bau und Stil vorbild-lich

Unverständliche Ausdrucksweise, grobe Fehler im Satzbau, geringer Wortschatz

16,7 %

Abschnitt 2: Fachgespräch 2.1 Beherrschung des für

die Projektarbeit rele-vanten Fachhintergrun-des

Haben Sie nicht nur das Wissen um Ihr Projekt umzusetzen sondern verstehen auch die fachli-chen Hintergründe und Zusammenhänge? Ken-nen Sie Alternativen zur Umsetzung?

Der für die Projektar-beit relevante Fach-hintergrund wird si-cher und überzeugend beherrscht.

Der für die Projekt-arbeit relevante Fachhintergrund wird nicht be-herrscht, Zusam-menhänge werden im allgemeinen nicht oder falsch erkannt.

16,7 %

2.2 Problemerfassung, Problemdarstellung und Problemlösung

Erkennen Sie aufgewor-fene Probleme sicher? Können Sie diese benen-nen und eine Lösung darstellen?

Probleme werden selbständig und sicher erkannt und Lösungen fachlich überzeugend dargestellt.

Selbst einfache Probleme werden nicht richtig erkannt. Lösungen können nicht fachlich ein-wandfrei dargestellt werden.

16,7 %

2.3 Argumentation und Begründung

Können Sie Ihr Wissen oder Entscheidungen mit Argumenten unterfüttern und Ihre Antworten be-gründen?

Fachliche Argumente und Begründungen werden immer richtig und überzeugend vorgetragen.

Fachliche Argumente und Begründungen werden meist falsch, nicht oder unange-messen vorgetragen.

16,7 %

Summe 100 %

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Art des Projektauftrages

Der Prüfungsteilnehmer wählt in Abstimmung mit dem Ausbildungsbetrieb das Thema seiner Projektarbeit aus. Hierfür kommt insbesondere eine der nachfolgenden Aufgaben in Betracht: 1. Realisieren und Anpassen eines komplexen Systems der Informations- und Telekommunika-

tionstechnik einschließlich Anforderungsanalyse, Planung, Angebotserstellung, Inbetrieb-nahme und Übergabe

2. Erweitern eines komplexen Systems der Informations- und Telekommunikationstechnik sowie Einbinden von Komponenten in das Gesamtsystem unter Berücksichtigung organisa-torischer und logistischer Aspekte einschließlich Anforderungsanalyse, Planung, Angebots-erstellung, Inbetriebnahme und Übergabe.

Der Ausbildungsbetrieb muss dabei sicherstellen, dass von der Projektarbeit keine schutzwürdi-gen Betriebs- oder Kundendaten betroffen sind. Dem Prüfungsausschuss ist vor der Durch-führung des Projektantrags das zu realisierende Konzept zur Genehmigung vorzulegen! Welche Kriterien müssen für die Auswahl von genehmigungsfähigen An-trägen erfüllt sein?

Auszug aus dem für viele Berufe geltenden Qualitätsstandard „Betrieblicher Auftrag“: Die Auftragsbeschreibung, das Auftragsumfeld und die geplanten praxisbezogenen Unterlagen müssen deutlich machen, dass der betriebliche Auftrag geeignet ist, die berufliche Prozesskom-petenz nachzuweisen. Der betriebliche Auftrag muss berufstypisch sein, d. h. dem Arbeitsgebiet des Ausbildungsberufs entsprechen und dabei

dem Prüfungsteilnehmer einen facharbeitertypischen Entscheidungsspielraum ermög-lichen,

ein realer, in der betrieblichen Praxis tatsächlich durchzuführender Auftrag sein. Dabei muss eine eigenständige Prüfungsleistung des Prüfungsteilnehmers gewährleistet sein (dies ist von besonderer Bedeutung, falls aus einem Unternehmen mehrere gleichartige Aufträge zu einem Prüfungstermin beantragt werden bzw. falls in einem Unternehmen mehrere Prüfungsteilnehmer an einer betrieblichen Aufgabe arbeiten, die in mehrere be-triebliche Aufträge untergliedert wird),

den vollständigen Handlungszyklus (Information, Planung, Durchführung und Kontrolle) abbilden,

von den Anforderungen so komplex sein, dass die fehlerfreie Abwicklung der Ar-beitsabläufe und die Erstellung mängelfreier Produkte bzw. Dienstleistungen keine Selbstverständlichkeit ist,

bei der Einrichtung einer Serienfertigung so gestaltet sein, dass die Zeit für die Vorberei-tung, Herstellung und Kontrolle des ersten Bauteils mindestens 50 Prozent der Gesamtbe-arbeitungszeit umfasst,

die Prüfung der nachzuweisenden Qualifikationen (laut Prüfungsanforderung der Ausbildungsordnung) zulassen,

Prüfungsteil A Projektauftrag

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mit praxisbezogenen Unterlagen – die im Fachgespräch die Bewertung der geforderten Qualifikationen zulassen – dokumentiert werden können. Praxisbezogene Unterlagen kön-nen z. B. ein Materialentnahmeschein, Stücklisten, Mess- und Prüfprotokolle, Schaltpläne oder Zeichnungen sein und, wenn erforderlich, durch selbst erstellte Dokumente zur bes-seren Verständlichkeit ergänzt werden.

so gewählt sein, dass die praxisbezogenen Unterlagen dem Prüfungsausschuss unter Be-rücksichtigung etwaiger Betriebsgeheimnisse bzw. des Datenschutzes vorgelegt werden können,

in seinem zeitlichen Umfang einschließlich Arbeitsplanung und Erstellung bzw. Zusam-menstellung der praxisbezogenen Unterlagen in die von der Ausbildungsordnung vorgege-benen Bearbeitungszeit passen,

in dem von der IHK vorgegebenen Zeitfenster durchgeführt werden können. Mit der Be-arbeitung des Betrieblichen Auftrages darf erst nach der Genehmigung durch den Prüfungsausschuss begonnen werden.

Projektbetreuer

Der Ausbildungsbetrieb stellt einen Projektbetreuer. Dieser Projektbetreuer überwacht die Aus-führung des betrieblichen Projektes. Darüber hinaus steht er während und nach der Ausfüh-rung als Ansprechpartner für den Prüfungsausschuss zur Verfügung. Zeitpunkt und Dauer

Für die Durchführung des Auftrages steht ein ca. sechswöchiges Zeitfenster zur Verfügung. In diesem Zeitfenster kann, laut Verordnung, eine Bearbeitungszeit von bis zu 35 Stunden frei gewählt werden. Das aktuelle Zeitfenster entnehmen Sie bitte der Terminübersicht in APrOS! Die Bearbeitungszeiten dürfen einschließlich der Dokumentationserstellung maxi-

mal 35 Stunden betragen!

Projektantrag Der Projektantrag ist bereits Teil des betrieblichen Projektes und damit auch der Abschlussprü-fung. Er wird über „AbschlussPrüfungsOnlineSystem“ (kurz „APrOS“) gestellt.

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Grundlagen Das Prüfungsverfahren erfolgt papierlos über das Internet. Der Zugang zu APrOS erfolgt über: www.sihk.de/apros Die Zugangsdaten erhalten die Prüfungsteilnehmer nach dem Anmeldeschluss an ihre Privat-adresse. Winterprüfung Sommerprüfung Anmeldeschluss 10. August 10. Januar

Erstellung des Projektantrags Bei der ersten Anmeldung wird vom Prüfungsteilnehmer u.a. die E-Mailadresse erfragt. Die angegebene E-Mailadresse muss für den gesamten Prüfungszeitraum (ca. vier Monate) verfügbar sein, da der Prüfungsteilnehmer alle Informationen per E-Mail erhält. Der Projektantrag wird in Teilschritten online eingegeben. Die einzelnen Seiten unterliegen be-stimmten Plausibilitätsprüfungen. Bei Fehlern in der Eingabe lässt sich die Seite nicht abspei-chern, es erfolgt eine entsprechende Meldung. Zu jedem Teilschritt gibt es eine Onlinehilfe. Dieser können Sie Informationen zu den benötigten Angaben entnehmen! Bei der Formulierung des Antragstextes sollte Folgendes beachtet werden: Die eigene Prüfungsleistung des Auszubildenden muss klar erkennbar sein.

Welche Dinge sind schon vorhanden, welche Tätigkeiten führt der Auszubildende tatsächlich selbstständig aus?

Weniger ist mehr Kurze, dafür aber präzise Formulierungen erleichtern die Beurteilung

Es ist ein Projektantrag Zum Zeitpunkt der Antragstellung sind naturgemäß viele offene Fragen vorhanden, die erst im Laufe des Projektes genauer untersucht und entschieden werden können. Diese Ent-scheidungen sollten im Projektantrag nicht vorweggenommen werden; es sollte aber ein möglicher Lösungsansatz aufgezeigt werden.

Nachdem der Prüfungsteilnehmer den Antrag online erstellt hat, muss er ihn über die entspre-chende Funktion in APrOS offiziell weitergeleitet werden. Erst danach steht der Antrag dem Prüfungsausschuss bzw. der SIHK zur Verfügung. Der Prüfungsteilnehmer erhält nach Einreichung des Projektantrags eine E-Mail als Eingangs-bestätigung. Entscheidung über den Antrag Der Prüfungsausschuss genehmigt die Projektarbeit wie vorgelegt oder versieht sie ggf. mit Änderungen und gibt sie dann zur Durchführung im Betrieb frei.

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Sollte der Projektantrag vom Prüfungsausschuss nicht genehmigt werden, erhält der Prüfungs-teilnehmer per E-Mail die Ablehnungsgründe. Er hat nun Gelegenheit den Projektantrag zu überarbeiten. Der geänderte Antrag ist nach der Überarbeitung erneut vom Auszubildenden weiterzuleiten. Der Projektantrag wird erneut vom Prüfungsausschuss geprüft und bei erfolgreicher Überarbei-tung genehmigt. Projektarbeit 1. Durchführen des Projektes / Erarbeitung der Dokumentation Nach der Genehmigung durch den Prüfungsausschuss ist das Projekt in der vorgegebenen Zeit (max. 35 Stunden) zu bearbeiten und mit praxisbezogenen Unterlagen zu dokumentieren. „Pra-xisbezogen“ heißt in diesem Zusammenhang, dass die Unterlagen so gestaltet werden, wie es in der Praxis des Betriebes üblich ist oder dieser Praxis möglichst nahe kommt. Gegebenenfalls müssen Unterlagen erstellt werden, die umfangreicher oder aussagekräftiger sind als in der Praxis üblich, um eine Beurteilung der Arbeitsergebnisse des Prüfungsteilnehmers zu ermögli-chen. Die Erstellung der Projektdokumentation gehört zur Bearbeitungszeit für das betriebli-che Projekt! 2. Aufbau der Dokumentation Die Gestaltung und insbesondere eine aufwändige Aufbereitung der Projektdokumentation an sich hat keinen Einfluss auf die Bewertung, wichtig ist jedoch eine übersichtliche Darstellung sowie gute Lesbarkeit. Grafiken müssen schwarz/weiß-optimiert sein, um die Lesbarkeit auf Ausdrucken und Fotokopien zu gewährleisten. Die Seiten der Projektdokumentation und Anla-gen sind fortlaufend zu nummerieren. Der Prüfungsausschuss hat folgenden Aufbau der Dokumentation beschlossen: 1. Seite: Deckblatt

Das Deckblatt enthält die Daten des Prüfungsteilnehmers, den Titel der Projektarbeit, den Namen des Projektbetreuers sowie Telefonnummern bzw. E-Mail-Adressen des Prüfungs-teilnehmers und Projektbetreuers.

2. Seite: Inhaltsverzeichnis mit Seitenangaben Folgende Seiten: Eigentliche Dokumentation und Anlagen

Die Dokumentation soll ohne Anlagen zwischen 10 und max. 20 DIN-A4-Seiten umfassen. Die Gesamtseitenzahl darf inklusive Anhang max. 50 Seiten betragen!

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3. Upload der Dokumentation Der Upload in APrOS muss spätestens am letzten Tag der Abgabefrist bis 23:59 Uhr erfolgen. Erfolgt der Upload nicht rechtzeitig, kann dies als nicht erbrachte Prüfungsleistung gewertet werden! Es kann EINE PDF-Datei (inklusive aller Anlagen) mit max. 4 MB hochgeladen werden. An-dere Dateiformate sind nicht zulässig. Eine Abgabe der Dokumentation in Papierform ist nicht erforderlich!

Persönliche Erklärung und Projekttagebuch Die Vorlage der persönlichen Erklärung und des Projekttagebuchs ist Voraussetzung für die Ablegung der Präsentation und des Fachgesprächs. Sie wird vor Beginn der Präsentation (zusammen mit einer Printversion der Präsentation) dem Prüfungsausschuss übergeben. In ihr bestätigen Prüfungsteilnehmer und Projektbetreuer, dass a) das betriebliche Projekt wie dargelegt abgewickelt wurde und die Dokumentation selbst-

ständig verfasst und angefertigt wurde, b) der erlaubte Zeitrahmen nicht überschritten wurde. Die Vorlage der persönlichen Erklärung und des Projekttagebuchs finden Sie unter www.sihk.de/apros auf der jeweiligen Unterseite für Ihren Beruf Bitte benutzen Sie ausschließlich diese Vorlage – andere persönliche Erklärungen wer-den nicht akzeptiert. Präsentation und Fachgespräch können nur durchgeführt werden, wenn ein Original der Erklärung unterschrieben vorliegt. Präsentation und Fachgespräch Das Projektergebnis ist vom Prüfungsteilnehmer in einer Präsentation vorzustellen und in ei-nem nachfolgenden Fachgespräch dem Prüfungsausschuss gegenüber zu erläutern. Präsentation und Fachgespräch sollen zusammen höchstens 30 Minuten dauern. Durch das Fachgespräch soll der Prüfungsteilnehmer nachweisen, dass er: fachbezogene Probleme und deren Lösungen darstellen, die für den Auftrag relevanten fachlichen Hintergründe aufzeigen sowie die Vorgehensweise bei der Ausführung des Auftrages begründen kann. Grobablauf des Fachgesprächs: Vorstellung der Prüfungsausschussmitglieder durch den Vorsitzenden des Prüfungsaus-

schusses sowie der Erledigung der protokollarisch vorgeschriebenen Punkte Abgabe

der im Original unterschriebenen persönlichen Erklärung und des Projekttagebuchs Printversion der Präsentation

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Präsentation (ca. 15 Minuten) Fachgespräch (ca. 15 Minuten) Beratung des Prüfungsausschusses und anschließender Mitteilung des Prüfungsergebnisses

durch den Vorsitzenden Wichtiger Hinweis zu den Präsentationsmitteln: In der Regel sind am Prüfungsort alle Standard-Präsentationsmittel wie Beamer und Overhead-projektor vorhanden. Es kann jedoch keine Gewähr für die Funktionsfähigkeit dieser Ge-räte übernommen werden! Daher ist es ratsam sich auf den Ausfall eines Gerätes vorzuberei-ten (beim Ausfall des Beamers z. B. mit Overhead-Folien). Natürlich besteht auch die Möglich-keit eigene Präsentationsmittel zur Prüfung mitzubringen.

Prüfungsteil B Schriftliche Prüfung Struktur der schriftliche Prüfung Die schriftliche Prüfung besteht aus drei Prüfungsbereichen: Ganzheitliche Aufgabe I - Fachqualifikation

Für die Ganzheitliche Aufgabe I kommen insbesondere folgende Aufgaben in Betracht 1. Planen eines Softwareproduktes zur Lösung einer Fachaufgabe. Dabei soll der Prüfling

zeigen, dass er Softwarekomponenten auswählen, Programmspezifikationen anwen-dungsgerecht festlegen sowie Bedienoberflächen funktionsgerecht und ergonomisch konzipieren kann;

2. Grobplanung eines Projektes für ein zu realisierendes System der Informations- und Tele-kommunikationstechnik. Dabei soll der Prüfungsteilnehmer zeigen, dass er das System entsprechend den kundenspezifischen Anforderungen unter wirtschaftlichen, organisa-torischen und technischen Gründen selbstständig planen kann;

3. Entwickeln eines Benutzerschulungskonzepts für ein beschriebenes informations- und telekommunikationstechnisches System. Dabei soll der Prüfungsteilnehmer zeigen, dass er eine anwendungs- und benutzergerechte Schulungsmaßnahme entwickeln sowie den dafür erforderlichen Aufwand ermitteln kann;

4. Entwickeln eines Sicherheits- oder Sicherungskonzeptes für ein gegebenes System der Informations- und Telekommunikationstechnik. Dabei soll der Prüfungsteilnehmer zei-gen, dass er ein nach wirtschaftlichen, organisatorischen und technischen Aspekten ge-eignetes Sicherheits- oder Sicherungskonzept planen und Maßnahmen für dessen Um-setzung erarbeiten kann

Ganzheitliche Aufgabe II - Kernqualifikation Für die Ganzheitliche Aufgabe II kommen insbesondere folgende Aufgaben in Betracht 1. Bewerten eines Systems der Informations- und Telekommunikationstechnik. Dabei soll

der Prüfungsteilnehmer zeigen, dass er die Leistungsmerkmale, Benutzerfreundlichkeit, Wirtschaftlichkeit und Erweiterbarkeit des Systems hinsichtlich definierter Anforderun-gen beurteilen kann;

2. Entwerfen eines Datenmodells für ein Anwendungsbeispiel. Dabei soll der Prüfungsteil-nehmer zeigen, dass er Kundenanforderungen in ein Datenmodell umsetzen kann;

3. benutzergerechtes Aufbereiten technischer Unterlagen. Dabei soll der Prüfungsteilneh-mer zeigen, dass er die zur Anwendung informations- und telekommunikationstechni-

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scher Systeme notwendigen Inhalte fachsprachlicher, einschließlich englischsprachiger Bedienungsanleitungen, Dokumentationen und Handbücher benutzergerecht aufbereiten kann;

4. Vorbereiten einer Benutzerberatung unter Berücksichtigung auftragsspezifischer Wün-sche anhand eines praktischen Falles. Dabei soll der Prüfungsteilnehmer zeigen, dass er ein Beratungskonzept entwickeln und kundenorientiert handeln kann.

Wirtschafts- und Sozialkunde Im Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde kommen Aufgaben, die sich auf praxisbe-zogene Fälle beziehen sollen, insbesondere aus folgenden Gebieten in Betracht: allgemeine, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge aus der Berufs- und Ar-beitswelt.

Art der Aufgaben Die Prüfungsbereiche Ganzheitliche Aufgabe I und Ganzheitliche Aufgabe II bestehen aus je 5 Handlungsschritten, von denen jeweils 4 in Freitext-Form bearbeitet werden müssen. Die Hand-lungsschritte können in einzelne Teilschritte aufgeteilt sein. Der Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde besteht aus ca. 20 Aufgaben, die in multip-le-choice-Form bearbeitet werden müssen. Erlaubte Hilfsmittel Die erlaubten Hilfsmittel variieren von Prüfung zu Prüfung. Daher ist eine abschließende Auf-zählung ist nicht möglich. Erst am Tag der Prüfung können dem Aufgabensatz die Hilfsmittel entnommen werden. Bisher geübte Praxis: In den Prüfungsbereichen Ganzheitliche Aufgabe I und II ist ein nicht programmierter, netzunabhängiger Taschenrechner ohne Kommunikationsmöglichkeit

mit Dritten erlaubt.

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Mündliche Ergänzungsprüfung Falls die in der schriftlichen Prüfung erbrachten Leistungen nicht zum Bestehen des Prüfungs-teils B ausreichen, kann eine mündliche Ergänzungsprüfung von ca. 15 Minuten Dauer durch-geführt werden, wenn 1.) bis zu zwei Prüfungsbereiche mit mangelhaft (30 - <50 Punkte) bewertet und 2.) mindestens ein Prüfungsbereich mit ausreichend (50 - <67 Punkte) bewertet wird und 3.) die Summe der gewichteten Ergebnisse ein mangelhaft (30 - <50 Punkte) ergeben. Die Ergänzungsprüfung wird in einem der mit mangelhaft (30 - <50 Punkte) bewerteten Prü-fungsbereichen durchgeführt. Der Prüfungsbereich kann vom Prüfungsteilnehmer bestimmt werden. Das Ergebnis der Ergänzungsprüfung wird im Verhältnis 2 : 1 zum bisherigen Ergebnis des Prüfungsbereiches gewichtet. Ist eine mündliche Ergänzungsprüfung möglich, erhält der Prüfungsteilnehmer einen entspre-chenden Antragsvordruck. Winterprüfung Sommerprüfung Veröffentlichung Vorläufige Ergebnisse ca. 4 Wochen nach der schriftlichen Prü-

fung Versand Anträge mündliche Ergän-zungsprüfung

Zeitgleich mit Veröffentlichung der vorläu-figen Ergebnisse

Antragsfrist mündliche Ergänzungs-prüfung

eine Woche

Mündliche Ergänzungsprüfung letzte Woche im Januar

ca. letzte Woche vor den Sommerferien

Beispiele für die Berechnung der mündlichen Ergänzungsprüfung

Prüfungsbereich Gewich-

tung schriftliche

Prüfung gewichtetes

Ergebnis

mündliche Ergänzungs-

prüfung Berechnung

Punkte nach der mündlichen Ergänzungs-

prüfung

gewichtetes Ergebnis

B e

i s p

i e

l 1

Ganzheitliche Aufgabe I

40% 38 15,2 76 ((2 x 38) + 76)

: 3 50,7 20,3

Ganzheitliche Aufgabe II

40% 47 18,8 - - - 18,8

Wirtschafts- und Sozialkunde

20% 55 11,0 - - - 11,0

Ergebnis schriftliche Prüfung

45,0 50,1

B e

i s p

i e

l 2

Ganzheitliche Aufgabe I

40% 38 15,2 - - - 15,2

Ganzheitliche Aufgabe II

40% 47 18,8 85 ((2 x 47) + 85)

: 3 59,7 23,9

Wirtschafts- und Sozialkunde

20% 55 11,0 - - - 11,0

Ergebnis schriftliche Prüfung

45,0 50,1

Alle nicht gewichteten Ergebnisse im 100-Punkte-Schlüssel

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Anhang Prüfungsergebnisse Online (PEO)

Diese web-basierte Anwendung ermöglicht die Abfrage der vorläufigen Prüfungsergebnisse der schriftlichen Prüfungsbereiche der Abschlussprü-fung. Der Zugang erfolgt mit Hilfe der Auszubil-denden-Identnummer und eines Zugangsschlüs-sels. Diese finden Sie auf der Prüfungseinladung, die die Ausbildungsbetriebe rechtzeitig vor der Abschlussprüfung erhalten.

Der Zugang erfolgt über www.sihk.de/peo

Prüfungsergebnisstatistik (PES)

PES bietet die Möglichkeit die eigene Ergebnisse mit Ergebnissen anderer Auszubildenden zu verglei-chen. Ungefähr drei Monate nach der Abschlussprüfung kann über www.sihk.de/pes diese bundeseinheitli-che Prüfungsstatistik eingesehen werden. Die Statistik enthält Daten von mehr als 300.000 IHK-Abschlussprüfungen jährlich – in über 270 Berufen. Im einzelnen enthält PES die Durch-schnittsergebnisse der einzelnen Fächer, die Ge-samtergebnisse und die Bestehensquoten – jeweils aufgeschlüsselt nach IHK-Bezirk, Bundesland und

Deutschland.

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Bewertungskriterien Prüfungsteil A

Projektarbeit Nr. Bereich 10 Punkte 9 Punkte 7 Punkte 5 Punkte 3 Punkte 0 Punkte Gew.

1

Ausgangsituation

15 %

Projektziel und Teil-aufgaben (ggf. Abwei-chungen vom Projek-tantrag), Kundenwün-sche

Ziele, Kunden-wünsche und Teilaufgaben sind umfassend dargestellt

Die Kundenwün-sche und Teilauf-gaben sind dargestellt

Ziele, Kunden-wünsche und Teilaufgaben sind erkennbar

Ziele, Kunden-wünsche und Teilaufgaben sind erschließbar

Ziele, Kunden-wünsche und Teilaufgaben sind erschließbar

Ziele, Kunden-wünsche und Teilaufgaben fehlen / sind nicht erschließ-bar

Projektumfeld, Pro-zessschnittstellen (Ansprechpartner, Einstieg, Ausstieg)

Umfeld und Schnittstellen sind umfassend beschrieben

Das Umfeld und die wesentlichen Schnittstellen sind beschrieben

Umfeld und Schnittstellen sind erkennbar

Umfeld und Schnittstellen sind erschließbar

Umfeld und Schnittstellen nicht oder nicht zutreffend beschrieben

Umfeld und Schnittstellen fehlen

2

Ressourcen- und Ablaufplanung

15 %

Personal- Sachmittel-, Termin- und Kosten-planung

Ressourcen umfassend angeführt, Termine und Kosten transpa-rent dargestellt

Ressourcen im wesentlichen angeführt Termi-ne und Kosten dargestellt

wichtige Res-sourcen ange-führt, wichtige Termine und Kosten ablesbar

wichtige Res-sourcen er-schließbar, Termine und Kosten erschließ-bar

Ressourcen bedingt er-schließbar, Termine und Kosten unvoll-ständig

Ressourcen nicht erschließ-bar / genannte Termine und Kosten fehlen oder nicht sachgerecht

Ablaufplan Ablauf klar und übersichtlich

Ablauf übersicht-lich

Ablauf erkennbar Ablauf erschließ-bar

Ablauf bedingt erschließbar

Ablauf nicht erschließbar oder nicht dargestellt

3

Durchführung und Auftragsbearbeitung

30 %

Prozessschritte, Vorgehensweise

Durchführung der Prozess-schritte umfas-send dargestellt

Durchführung der wesentlichen Prozessschritte dargestellt

Durchführung der Prozess-schritte erkenn-bar

Durchführung von Prozess-schritten er-schließbar

Durchführung von Prozess-schritten bedingt erschließbar

Durchführung nicht angespro-chen / nicht erschließbar

Abweichung, Anpas-sungen, Entscheidun-gen

Anpassungen und Folgen umfassend begründet und berücksichtigt

Anpassungen und Folgen berücksichtigt

Anpassungen und Folgen erkennbar

Anpassungen und Folgen erschließbar

Anpassungen und Folgen bedingt er-schließbar

Anpassung und Folgen nicht erschließbar

4

Projektergebnisse

15 %

Soll-Ist-Vergleich, Qualitätskontrolle, Abweichungen, An-passungen

Abnahme umfas-send dargestellt

Abnahme im wesentlichen dargestellt

Abnahme er-kennbar darge-stellt

Abnahme er-schließbar

Abnahme bedingt erschließbar

Abnahme nicht angesprochen / nicht erschließ-bar

Prozess und Ergebnis umfas-send bewertet

Prozess und Ergebnis im wesentlichen bewertet

Bewertung von Prozess und Ergebnis in Teilen erkennbar bewer-tet

Bewertung von Prozess und Ergebnis er-schließbar

Bewertung von Prozess und Ergebnis mit erheblichen fachlichen Mängeln

Bewertung nicht angesprochen oder fachlich nicht haltbar

5

Gestaltung des Portfolios

15 %

Äußere Form (Gestal-tung von Text, Tabel-len, Grafiken, ...)

Insgesamt über-zeugende Gestal-tung

Im wesentlichen überzeugende Gestaltung

In wesentlichen Teilen anspre-chend

Noch akzeptabel Nicht anspre-chend

Nicht annehm-bar

Inhaltliche Form (Strukturierung, fach- und normgerechte Darstellung,...)

Fachgerechte Struktur und Darstellung, dem Inhalt optimal angepasst

Fachgerechte Struktur und Darstellung

Struktur und Darstellung weitgehend fachgerecht

Struktur er-schließbar, Darstellung mit fachlichen Mängeln

Struktur nicht erschließbar, Darstellung mit erheblichen fachlichen Mängeln

Struktur nicht vorhanden, Darstellung fachlich nicht haltbar

6

Kundendokumentation

10 %

Kundengerechte Anfertigung, Zusam-menstellung und Modifizierung

Auftragsgerecht, gut strukturiert und deutlich nachvollziehbar

In wesentlichen Teilen auftrags-gerecht, im Allgemeinen strukturiert und nachvollziehbar

In wesentlichen Teilen auftrags-gerecht, im Allgemeinen strukturiert und nachvollziehbar

Noch auftragsge-recht, wenig strukturiert, aber noch erschließbar

Teilweise nicht auftragsgerecht, strukturelle Mängel, kaum erschließbar

Nicht auftrags-gerecht

Summe 100%

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Präsentation + Fachgespräch Nr. Bereich 10 Punkte 9 Punkte 7 Punkte 5 Punkte 3 Punkte 0 Punkte Div. 1 Präsentation 1.1 Aufbau in inhaltliche

Struktur - Sachliche Gliede-rung - Logik - Zielorientierung

dem Thema optimal ange-passt Gliederung und logische richtige Darstel-lung, streng zielorientiert

Zweckmäßige Gliederung und logisch richtige Darstellung, zielorientiert

Sinnvolle, jedoch nicht optimale Gliederung, Darstellung im allgemeinen logisch, Zielorien-tierung vorhan-den

Umständlich, leichte Fehler in der logischen Darstellung, Zielorientierung erkennbar

Sinnvolle Gliede-rung kaum erkennbar, teilweise logische Fehler, Zielorien-tierung kaum erkennbar

unsystematisch, unlogisch, zufälli-ge Aneinanderrei-hung von Fakten, keine Zielorientie-rung

:0,6

1.2 Sprachliche Gestal-tung - Ausdrucksweise - Satzbau - Stil

Ausdrucksweise, Satzbau und Stil vorbildlich

einwandfreie Ausdrucksweise, guter Satzbau und Stil

Ausdrucksweise weitgehend passen, meist richtiger Satzbau, flüssiger Stil

leichte Schwä-chen in der Ausdrucksweise, Satzbau teilweise fehlerhaft, teilweise stilisti-sche Fehler

erhebliche Schwächen in der Ausdrucks-weise, grobe Fehler im Satz-bau, erhebliche stilistische Fehler

Unverständliche Ausdrucksweise, grober Fehler im Satzbau, geringer Wortschatz

:06

1.3 Zielgruppengerechte Darstellung - Medieneinsatz - Visualisierung - Körpersprache

durchgängig situationsgerecht, prägnant, immer optimal zum Inhalt passend

Situationsgerecht prägnant und dem Inhalt angemessen

Überwiegend situationsgerecht, meist passen zum Inhalt

im allgemeinen nicht situations-gerecht oder schlecht zum Inhalt passend aber trotzdem verständlich

Im allgemeinen nicht situations-gerecht oder schlecht zum Inhalt passend, so dass die Verständlichkeit leidet

Medieneinsatz und Visualisierung falsch oder feh-lend, verwirrende unangemessene Darstellung

:0,6

2 Fachgespräch 2.1 Beherrschung des für

die Projektarbeit relevanten Fachhin-tergrundes

der für die Projektarbeit relevante Fach-hintergrund wird sicher und überzeugend beherrscht

der für die Projektarbeit relevante Fach-hintergrund wird beherrscht

der für die Projektarbeit relevante Fach-hintergrund wird im allgemeinen beherrscht

der für die Projektarbeit relevante Fach-hintergrund wird im allgemeinen beherrscht, wenige Zusam-menhänge werde aber falsch oder nicht erkannt

der für die Projektarbeit relevante Fach-hintergrund wird nicht sicher beherrscht, Zusammenhänge werden oft falsch oder nicht erkannt

der für die Projekt-arbeit relevante Fachhintergrund wird nicht be-herrscht, Zusam-menhänge werden im allgemeinen nicht oder falsch erkannt

:0,6

2.2 Problemerfassung, Problemdarstellung und Problemlösung

Probleme werden selbständig und sicher erkannt und Lösungen fachlich überzeu-gend dargestellt

Probleme werden sicher erkannt und Lösungen fachlich ein-wandfrei darge-stellt

Probleme werden fast immer richtig erkannt und Lösungen meist fachlich angemessen dargestellt

Probleme werden im allgemeinen richtig erkannt und Lösungen fachlich im allgemeinen richtig darge-stellt

Selbst einfache Probleme werden nicht immer richtig erkannt. Die fachliche Darstellung der Lösungen über-zeugt im allge-meinen nicht richtig darge-stellt

Selbst einfache Probleme werden nicht richtig erkannt. Lösungen können nicht fachlich einwand-frei dargestellt werden

:0,6

2.3 Argumentation und Begründung

fachliche Argu-mente und Begründungen werden immer richtig und überzeugend vorgetragen

fachliche Argu-mente und Begründungen werden sicher und richtig vorgetragen

fachliche Argu-mente und Begründungen werden richtig und überwiegend angemessen vorgetragen

fachliche Argu-mente und Begründungen werden zwar meist richtig, aber oft unan-gemessen vorge-tragen

fachliche Argu-mente und Begründungen werden nur teilweise richtig und umständlich oder unange-messen vorge-tragen

fachliche Argu-mente und Be-gründungen werden meist falsch, nicht oder unangemessen vorgetragen

:0,6

3 Summe 100

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Fünf Beispiele für gute Projektanträge 1. Beispiel: Planung und Einrichtung einer Netzwerkzugangskontrolle Thema der Projektarbeit Planung und Einrichtung einer Netzwerkzugangs-kontrolle (NAC) für das produktive Daten- und Tele-kommunikationsnetz der Xxxxx AG. Die bisher unge-schützten und teilweise frei zugänglichen Netz-werkports sollen gegen den Anschluss nicht autori-sierter Geräte abgesichert werden. Projektbeschreibung Problemstellung: Das LAN der Xxxxx AG wird bisher mit ungeschütz-ten Netzwerkanschlüssen betrieben. Dies erleichtert absichtliche und unabsichtliche Angriffe und damit Störungen der Verfügbarkeit, Integrität, Authentizi-tät und Vertraulichkeit der IT-Systeme. Ist-Zustand: Das LAN im Hauptgebäude der Xxxxx AG war bis 2015 als ”Fiber-to-the-Desk” (FTTD) -Netz in Betrieb. Alle angeschlossenen Endgeräte benötigten also eine Glaserfaser-Netzwerkkarte (NIC). Hierdurch wurde als Nebeneffekt ein unberechtigter Netzzu-gang erschwert, da Glasfaser-NICs in Endgeräten nicht weit verbreitet sind. FTTD hat neben vielen Vorteilen auch signifikante Nachteile, z.B. hohe Kosten oder fehlende ”Power-over-Ethernet” (PoE) -Unterstützung. Daher erfolgt seit Anfang 2015 ein sukzessiver Einbau von Installations-Switches im Brüstungskanal. Damit befinden sich in fast allen Büros sowie in öffentlich zugänglichen und unbe-aufsichtigten Bereichen (z.B. Flure, Sitzungsräume etc.) Netzzugänge mit herkömmlicher RJ45-Schnittstelle. Dies erhöht die Gefahr unberechtigter Zugriffe auf das Netzwerk und die angeschlossenen Systeme deutlich, da viele herkömmliche Endgeräte über eine RJ45-Schnittstelle verfügen. Ziel und Nutzen: Die Xxxxx AG sieht sich deshalb gezwungen, eine Netzwerkzugangskontrolle, die durch Prüfung ver-schiedener Kriterien den Netzzugang gewährt oder verweigert, zu planen und einzurichten. Hierbei sollte nach dem Sicherheitsanspruch der Xxxxx AG der Netzwerkzugang nicht ausschließlich aufgrund der MAC-Adresse gewährt oder verweigert werden, da sich mögliche Angreifer mithilfe von MAC-Spoofing (Fälschen der MAC-Adresse) unerlaubten Zugang zum Netzwerk des Hauptgebäudes ver-schaffen könnten. Durch den kontrollierten Netz-werkzugriff soll die IT-Sicherheit deutlich verbessert werden. Auftrag des Projekts ist es, eine dem Bedarf der Xxxxx AG entsprechende Lösung vollständig zu planen sowie ein geeignetes Produkt auszuwählen, zu installieren, einzurichten und in Betrieb zu neh-men. Ferner sollen abschließende Tests und die Übergabe der Projektdokumentation erfolgen. Als

möglicher Lösungsansatz kommt z.B. eine NAC-Implementation in Betracht, die neben der MAC-Adresse weitere Merkmale der Endgeräte prüft. Dies kann z.B. mit Foot/Fingerprinting erreicht werden, welches zunächst nach eindeutigen Merkmalen auf den Endgeräten sucht und diese als Referenzwert in einer Datenbank speichert. Schnittstellen: - Projektvorgaben, konzeptionelle Abstimmung:

Xxxxx AG, IT-Leitung - Produktinformationen: verschiedene Anbie-

ter/Hersteller - Mitbestimmung: Betriebsrat der Xxxxx AG - Budgetreservierung und Beschaffung: Xxxxx AG,

Team Zentraler Service - Lieferung und evtl. Unterstützung: Anbie-

ter/Hersteller Zur Verfügung gestellte Mittel: - Budget für Produkterwerb bzw. Miete und War-

tung - Falls erforderlich: Ressourcen der VMware-

Umgebung - Allgemeine Bürowerkzeuge zur Recherche, Pla-

nung und Dokumentation Projektumfeld Im Hauptgebäude der Xxxxx AG befinden sich ca. 300 Verwaltungs-Arbeitsplätze und die zentrale IT-Abteilung. Hier wird ein Großteil der IT-Infrastruktur sowie der User-Help-Desk für alle Mitarbeiter des Hauptgebäude betrieben. Zentral für das Hauptge-bäude und für die ca. 150 weiteren Arbeitsplätze in den Außenstellen der Xxxxx AG werden Beratungs- und Datenverarbeitungs-Dienstleitungen erbracht sowie IT-Investitionen und IT-Projekte geplant und umgesetzt. Betroffene Systeme: Netzwerk-Infrastruktur und alle Endgeräte Projektphasen mit Zeitplanung Die Auflistung ist nicht zwingend in chronologischer Reihenfolge, da einzelne Projektschritte auch paral-lel durchgeführt werden können. Planung, Analyse und Produktauswahl (15,5 Std.) 1 Anforderungsanalyse (2 Std.) 1.1 Schutzbedarf ermitteln 1.2 Risiken/Praktikabilität bewerten 2 Ist-Analyse (0,5 Std.) 3 Soll-Konzept (1,5 Std.) 4 Marktanalyse (1 Std.) 5 Kostenschätzung (0,5 Std.) 6 Produktuntersuchung und -bewertung (5 Std.) 7 Kosten/Nutzen-Analyse (1 Std.) 8 Pflichtenheft und Dokumentation (4 Std.)

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Tests und Fehlerbehebung (6,5 Std.) 1 Testinstallation (1,5 Std.) 1.1 Installation von Hard- /Software 1.2 Konfiguration von Hard- /Software 2 Inbetriebnahme (2 Std. ) 2.1 Konfiguration der Komponenten 2.2 Test der Netzwerkzugangskontrolle 3 Troubleshooting (2 Std.) 4 Dokumentation (1 Std.) Produktiver Einsatz der Netzwerkzugangskontrolle (13 Std.) 1 Installation (1 Std.) 1.1 Installation von Hard- /Software 1.2 Konfiguration von Hard- /Software 2 Inbetriebnahme (5,5 Std.) 2.1 Konfiguration der Komponenten 2.2 Test der Netzwerkzugangskontrolle 2.3 Datensicherung einrichten 3 Troubleshooting (1 Std.) 4 Dokumentation (5,5 Std.) Dokumentation zur Projektarbeit Art der Dokumentation: Phasenorientierter Projekt-bericht Gliederung: ˆ Projektbeschreibung - Projektumfeld - Projektbeschreibung - Projektziel - Projektschnittstellen - Projektphasen ˆ Projektplanung - Aufnahme des Ist-Zustandes - Anforderungsanalyse (z.B. Kundenwünsche) - Erstellung des Soll-Konzepts - Personalplanung - Kostenplanung - Termin-/Meilensteinplanung ˆ Projektdurchführung - Marktanalyse - Produktevaluierung - Begründung zur Beschaffung/Auftragsvergabe - Testinstallation - Inbetriebnahme der Testinstallation - Ergebnisse der Testinstallation - Produktive Installation - Konfiguration der Netzwerkzugangskontrolle - Inbetriebnahme der Netzwerkzugangskontrolle - Einrichtung des Backups ˆ Projektergebnisse - Qualitätssicherung - Abnahme / Übergabe der Netzwerkzugangskon-trolle - Soll-Ist-Vergleich Planung (Soll-Konzept, Kosten, etc.) - Ausblick (künftige Entwicklung und administrative Aufgaben) - Fazit Anlagen:

Kundendokumentation: Praxisanleitungen mit Screenshots etc. Netzwerkplan Projektablaufplan/Netzplan

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2. Beispiel: Backupanbindung des Logistiklagers an das Rechenzentrum Thema der Projektarbeit Backupanbindung des Xxxxxxx GmbH Logistiklagers an das Xxxxxxx GmbH Rechenzentrum Projektbeschreibung Im folgenden Projekt wird eine funktionelle und hochverfügbare Lösung gesucht, die das Logistikla-ger bei einem möglichen Ausfall der Glasfaserlei-tung an die Zentrale anbindet. Betrachtet werden in diesem Projekt nur Daten, die für die Geschäftspro-zesse relevant sind, wie z.B. Terminalserver-Verbindungen, Druckaufträge oder Datenbankabfra-gen. Ist Konzept Die Xxxxxxx GmbH ist ein europaweit agierendes Handelsunternehmen mit Spezialisierung auf Xxxxxxxxxxxx. Der Hauptsitz der Firma befindet sich in Xxxxxx mit eigener Informatik Abteilung inklusive Rechenzentrum. Zu der Zentrale in Xxxxxx gehört ein Logistiklager in Yyyyy. Im Logistiklager werden wichtige Geschäftsprozesse abgeschlossen, zum Beispiel das Verbuchen und Kommissionieren der Bestellungen aus den Niederlassungen. Bei einem Ausfall der IT-Systeme im Logistiklager können die Niederlassungen nicht mehr mit den gewünschten Artikeln beliefert werden. Aufgrund einer Erweite-rung des Rechenzentrums in der Zentrale in Xxxxxx wurde Yyyyy zum Desaster Recovery Standort aus-gewählt. Somit enthält das Logistiklager einen eige-nen Serverraum, in den die Backups wichtiger Server und Dienste übertragen und dort archiviert werden. Vor der Erweiterung des Rechenzentrums wurde das Logistiklager über eine Ethernet Verbindung an die Zentrale in Xxxxxx angebunden. Die Ethernet Anbin-dung konnte eine maximale Bandbreite von 34Mbit/s zur Verfügung stellen. Die Leitung diente ausschließlich zur Übertragung der geschäftsrele-vanten Prozesse. Da die beschriebene Ethernet An-bindung nicht die benötigte Bandbreite für die Übertragung der Backupdaten und der geschäftsre-levanten Prozesse zur Verfügung stellen kann, wur-de diese Anbindung durch eine 1Gbit/s Glasfaserlei-tung ersetzt. Diese Verbindung wird durch zwei Layer-3-Switches realisiert, an denen die Punkt zu Punkt Verbindung terminiert ist. Die Bandbreite der Glasfaserleitung wird aufgeteilt in 800Mbit/s Ser-verdaten, 150Mbit/s Userdaten und 50Mbit/s Ma-nagementdaten. Bei den 800Mbit/s Serverdaten handelt es sich ausschließlich um die Übertagung der Backupdaten. Die Backupdaten werden in einem nächtlichen Backupjob übertragen und archiviert. Die 150Mbit/s Userdaten beziehen sich auf alle geschäftsrelevanten Prozesse. Um bei einem mögli-chen Ausfall der Glasfaserleitung das Kerngeschäft in Yyyyy aufrechtzuerhalten, dient aktuell eine Ba-ckupleitung mit jeweils zwei Primärmultiplexan-schlüssen (PMX), die im Bedarfsfall aufgebaut wer-den kann. Somit werden zwei PMX-Anschlüsse in

der Zentrale und zwei Anschlüsse im Logistiklager benötigt. Die Übertragung wird über die Telefonlei-tung per ISDN (Integated Services Digital Network) hergestellt. Sobald die Verbindung besteht, wird anschließend ein GRE-Tunnel (Generic Routing Encapsulation Protocol) zur Datenübertragung aufgebaut. Die zwei PMX-Anschlüsse bieten ledig-lich eine maximale Übertragungsrate von 4Mbit/s und können somit nicht mehr die benötigte Band-breite zur Verfügung stellen. Soll Konzept Im Zuge des Projektes soll eine Lösung gefunden werden, welche die PMX-Leitungen ablöst und es ermöglicht, das Kerngeschäft im Logistiklager in Yyyyy bei einem möglichen Ausfall der Glasfaseran-bindung aufrecht zu erhalten. Die Serverdaten wer-den dabei nicht betrachtet. Zum Kerngeschäft gehö-ren nur produktionsrelevante Aufgaben (Userdaten, wie Terminalserver-Verbindungen usw.). Für das Projekt sollen die laufenden Kosten der nächsten zwei bis drei Jahre sowie die Initialinvestition (Be-schaffungskosten) verglichen und analysiert werden. Hierzu werden von mir mehrere alternative Mög-lichkeiten wie Richtfunk, Mobilfunk oder eine zweite Glasfaseranbindung untersucht und unter bestimm-ten Kriterien ausgewertet. Dafür wird die minimal benötigte Bandbreite ermittelt und berücksichtig. Im Zuge dessen soll die Lösung, die den Kriterien ent-spricht, auf Funktionalität und Hochverfügbarkeit untersucht werden. Anschließend wird die Lösung, die sich am besten eignet, vor Ort installiert und konfiguriert. Die fertiggestellte Konfiguration und Installation wird anschließend von mir dokumentiert und an die entsprechende Abteilung übergeben. Projektumfeld Das Projekt wird vor Ort im Zentralbereich Informa-tik der Xxxxxxx GmbH durchgeführt. Der Zentralbe-reich umfasst 32 Mitarbeiter, was den Auftraggeber des Projektes, die Abteilung Hardware / RZH (Re-chenzentrum & Hosting) miteinschließt. Im eigenen Rechenzentrum verwaltet die Xxxxxxx GmbH rund 200 physische Server sowie ca. 120 virtuelle Ma-schinen, die von insgesamt rund 1.680 Mitarbeitern genutzt werden. Das Rechenzentrum wird von der Abteilung RZH betreut. Das Logistiklager ist mit der Zentrale über eine 1Gbit\s Glasfaserleitung Punkt zu Punkt verbunden. Die Zentrale in Xxxxxx wird zu-sätzlich von der Telekom mit einer 300Mbit\s Stand-leitung an das Internet angebunden. Bei einem Ausfall der 300Mbit\s Anbindung dient eine 150Mbit\s Backupleitung. Innerhalb der Abteilung RZH befindet sich mein Arbeitsplatz, der mit einem Notebook und einem zusätzlichen Monitor ausge-stattet ist und Zugriff auf sämtliche für dieses Pro-jekt relevanten Komponenten bietet.

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Projektphasen mit Zeitplanung Planungsphase - 6h – Ist-Analyse - 1h – Absprache der Anforderungen mit Auftraggeber - 1h – Bandbreiten Bedarfsermittlung - 1h – Soll-Konzept - 2h – Einholen von Hardwareangeboten - 1h Durchführung – 11 h – Gegenüberstellung und Auswahl von Hardware - 2h – Installation der Hardware – 2h – Konfiguration der Geräte - 6h – Definition von Testfällen/Testszenarien - 1h Qualitätssicherung (lt. Testkonzept) - 3h – Test auf Funktionalität und Hochverfügbarkeit - 3h Dokumentation - 10h – Erstellen einer Projektdokumentation - 8h – Erstellen einer Benutzerdokumentation - 2h Abschluss - 4h – Abnahme/Übergabe des Projekts durch/an Auf-traggeber -1h – Technische Einführung - 3h Puffer: 1h In Summe: 35h Dokumentation zur Projektarbeit Es wird eine Projektdokumentation erstellt, die in den Phasen des Projekts (siehe Rubrik Projektphasen & Zeitplanung) untergliedert ist.

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3. Beispiel: Servermigartion Thema der Projektarbeit Servermigration von einem Windows 2003 Server in eine virtuelle Serverumgebung mit Windows Server 2012 R2 Projektbeschreibung Thema der Projektarbeit Das Team Web Workplace der Bürowirtschaft der Xxxxxxx AG plant, entwickelt und stellt u.a. Werk-zeuge und Dienste für die Xxxxxxx AG auf Basis von Microsoft-Technologien bereit. Ein Tätigkeitsbereich des Teams ist die Microsoft .NET Anwendungsent-wicklung. In diesem Kontext wurde das Inside, ein internationales Filial-Intranet, für die Filialen entwi-ckelt. Dieses Portal wird im Firmennetzwerk der Xxxxxxx AG bereitgestellt. Bei einem Firmennetzwerk (auch Intranet genannt) handelt es sich um ein Rechnernetzwerk, welches nicht von außen (aus dem Internet) erreichbar ist. Dies ist z.B. für die Bereitstellung von interner Kommunikation oder interner Ressourcen sinnvoll. Das Inside wird von den Filialen genutzt, um schnell Informationen zu verschiedenen Produkten und Handbüchern zu erhalten, und dient als Werkzeug zur Steuerung der Filialprozesse. Ferner dient es als Absprungspunkt für viele weitere interne Applikationen, die für den Filialalltag wichtig sind. Da das Inside eine essentiel-le Rolle im Filialalltag spielt, ist es wichtig, dass sowohl die Xxxxxxx AG, als auch die Xxxxxxx AG regelmäßig detaillierte Informationen über das Nutzerverhalten im Inside erhält. Durch eine Analyse des Nutzerverhaltens ist es möglich, noch besser Informationen und technische Unterstützung be-reitzustellen und die Benutzerfreundlichkeit des Insides zu erhöhen, um damit die Filialprozesse dauerhaft zu optimieren. Kurzform der Aufgaben-stellung Im Rahmen des Projektes ist eine Webana-lysesoftware zu evaluieren und diese anschließend in Betrieb zu nehmen. Diese Software soll den ma-nuellen Auswertungsprozess von Server Logs, der aktuell verwendet wird, ablösen. Die möglichen Softwareprodukte werden durch Informationsbe-schaffung im Internet recherchiert. Aus dieser Ge-samtzahl an Tools sollen mehrere potentielle Pro-dukte zur Evaluierung herangezogen werden. Um eine Entscheidung zu treffen, soll eine Bewertungs-matrix erstellt werden, welche die Produkte nach unterschiedlich stark gewichteten Kriterien gegen-überstellt und bewertet. Anschließend soll die in Betrieb genommene Software mit Hilfe eines Test-szenarios getestet werden. Der Abschluss des Pro-jektes soll durch die Abnahme des Teams und des Kunden erfolgen. Ist-Analyse Die aktuelle Infrastruktur für das Inside besteht aus folgenden Komponenten: - Zwei Hardware Loadbalancer (KEMP) - Vier Frontend Web-Server (Windows)

- Zwei Backend Datenbank-Server (Windows) Anfragen an das Inside werden über einen redun-dant ausgelegten Hardware-Loadbalancer auf vier Web-Server verteilt. Bei jedem Zugriff auf einen der Server wird ein Eintrag in der Server Log Datei er-stellt, welcher manuell von einem Administrator ausgelesen und analysiert wird. Das Loadbalancing wird neben der Lastverteilung und der Redundanz auch dazu genutzt, Updates auf einzelnen Servern zu installieren. Diese werden dabei temporär aus der Lastverteilung entfernt. Die vier Web-Server intera-gieren mit einem gespiegelten Datenbanksystem, welches aus zwei Datenbank Servern besteht. Eine Datenbank ist immer aktiv. Fällt ein Server aus, so übernimmt der andere den Betrieb. Der aktuelle Auswertungsprozess der Server Logs ist sehr ineffi-zient, fehleranfällig und nicht in der Lage, alle benö-tigten Informationen, wie z.B. Bildschirmauflösung des Clients, zu erfassen. Da die Auswertung aktuell für jeden Server einzeln durchgeführt wird, ist es problematisch, dem Kunden eine Gesamtauswer-tung bereitzustellen. Soll-Konzept Die evaluierte Software soll in der Lage sein, die Zugriffszeiten, den verwendeten Browser, das ver-wendete Betriebssystem und die Bildschirmauflö-sung des Clients zu erfassen. Aber auch inhaltliche Auswertungen sollen möglich sein. Beispielweise soll das Tool die Möglichkeit bieten, Aussagen über den aufgerufenen Content und die abgeschickten Such-anfragen bereitzustellen. Über eine grafische Benut-zeroberfläche sollen die gespeicherten Informatio-nen für die Administratoren und die Kunden zu-gänglich gemacht werden. Daher soll eine Webana-lysesoftware evaluiert und in Betrieb genommen werden, die den bestehenden Prozess ablöst. Projektumfeld Das Projekt findet in der Abteilung Bürowirtschaft im Team Web Workplace der Xxxxxxx AG statt. Als Kunde ist die Xxxxxxx AG vertreten. Personelles Umfeld Herr Xxxx Xxxx-Xxxxxx (Teamleiter Web Workplace) Workplace Services - Herr Xxxxxxx Xxxxx (Administrator) Web Workplace - Xxxxx Xxxx (Anwendungsentwickler) - Herr Xxxxxx Xxxxxxxxxx (Auszubildender) Hardware: - Arbeitsplatzlaptop 5 Projektphasen mit Zeitplanung Vorbereitung (8,0) 1 Informationsbeschaffung zu Webanalysesoftware / Erstellung Longlist 4,0 2 Auswahl von potentiellen Produkten / Erstellung Shortlist 4,0 Durchführung (7,0) 3 Erstellung einer Bewertungsmatrix nach gegebe-nen Kriterien 1,0

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4 Bewertung und Auswahl eines Produktes 1,0 5 Inbetriebnahme der Software 5,0 Testphase (8,0) 6 Testszenarien erstellen 2,0 7 Funktionstest 6,0 Dokumentation (10,0) 8 Abschlussdokumentation 10,0 Übergabe / Abnahme (2,0) 9 Abnahme durch Abteilung 1,0 10 Abnahme durch Kunden 1,0 Gesamtstunden 35 100 Dokumentation zur Projektarbeit Gliederung 1. Vorbereitung a. Informationsbeschaffung zu Webanalysesoftware b. Auswahl von potentiellen Produkten 2. Durchführung a. Erstellung einer Bewertungsmatrix nach gegebe-nen Kriterien b. Bewertung und Auswahl eines Produktes c. Inbetriebnahme der gewählten Software 3. Testphase a. Erstellung von Testszenarien b. Funktionstest 4. Dokumentation a. Abschlussdokumenation 5. Abnahme a. Abnahme durch Abteilung b. Abnahme durch Kunden

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4. Beispiel: Auswahl und Einrichtung eines System zur Überwachung der Klimaanlagen Thema der Projektarbeit Auswahl und Einrichtung eines Systems zur Über-wachung der Klimaanlagen im Xxxxxxxxx inklusive Integration in das vorhandene Monitoring-System Projektbeschreibung Ausgangssituation: Die Serverräume und der Telekommunikationsraum im Xxxxxxxxx sind mit Klimaanlagen ausgestattet, um die Temperatur in einem konstanten und vor allem nicht zu hohen Bereich zu halten. In jedem Serverraum sind zwei redundante Klimaanlagen installiert, sodass eine gewisse Ausfallsicherheit gegeben ist. Der Telekommunikationsraum hingegen besitzt nur eine Klimaanlage, wodurch keinerlei Ausfallsicherheit herrscht und die Überwachung der Klimaanlage unbedingt notwendig ist, da dieser Raum nicht täglich von den Mitarbeitern der IT aufgesucht wird. Die Störung einer Klimaanlage wird zurzeit nicht bemerkt, weshalb es bei den Ser-vern aufgrund von zu hohen Hardware-Temperaturen zu Systemausfällen kommen kann. Der unbemerkte Ausfall von Klimaanlagen kann erhebliche Konsequenzen für den Betrieb haben, welche Datenverlust, Arbeitsstillstand in Verwaltung und Produktion sowie Hardwareschäden beinhalten können. Als Folge können dem Xxxxxxxxx immense Kosten entstehen. Die Störung einer Klimaanlage kann durch verschiedene Probleme auftreten wie z.B. durch einen verschmutzen Luftfilter, zu wenig Kühlmittel oder einen technischen Defekt. Der mo-mentane Zustand bietet der IT-Abteilung keine Möglichkeit den aktuellen Status der Klimaanlagen zu erkennen ohne ihn vor Ort zu überprüfen. Da die Serverräume in verschiedenen Brandabschnitten liegen entsteht durch die Überprüfung ein zusätzli-cher Zeitaufwand, der eingespart werden soll. Auf-grund anderer Aufgaben wird die Kontrolle im Ar-beitsalltag nicht so regelmäßig durchgeführt, wie es unter den heutigen Sicherheitsaspekten erforderlich ist. Aufgabenbeschreibung: Aus diesem Grund sollen die 5 Klimaanlagen in den o.g. Räumen mit IT-Equipment auf ihre Funktion überwacht werden. Dazu soll der integrierte Stör-kontakt (potentialfreier Kontakt) der Klimaanlage genutzt werden, der von der Anlage geschaltet wird wenn ein Problem vorliegt. Der Störkontakt soll mit Hilfe eines kostengünstigen Einplatinenrechners in einem regelmäßigen Intervall abgefragt werden. Das Ergebnis soll aufbereitet und an das bestehende Monitoringund Alamierungs-System „Check_MK“ übergeben werden, so dass die Überwachung in das vorhandene Monitoring-System eingebunden wird. Check_MK ist ein Monitoring-System, das zur pro-fessionellen Überwachung von Anwendungen, Be-triebssystemen, Hardware, Netzwerken und Rechen-zentren dient. Es soll eine geeignete Hardware und

ein geeignetes Betriebssystem ausgewählt werden. Die Hardware muss konfiguriert und die benötigten Softwaremodule müssen installiert werden. Die Scripte zur systematischen Abfrage des Störkontakts müssen erstellt werden und die Verbindung zum Monitoring-System über einen Check_MK-Agent eingerichtet werden. Das System soll so konfiguriert sein, dass es sich nahtlos in die Netzwerkstruktur des Märkischen Werks einfügt. Des Weiteren soll eine alternative Kontrollmöglichkeit in Form einer Website entstehen. Sollte das Monitoring-System eine unerwartete Störung haben kann durch die zusätzliche Kontrollmöglichkeit der Zustand der Klimaanlagen jederzeit manuell vom Arbeitsplatz der Administratoren aus geprüft werden. Abschließend soll ein Testszenario entworfen werden um das entwickelte Ergebnis zu prüfen und somit die ge-wünschte Funktion zu garantieren. Projektziel: Ziel des Projekts ist die Auswahl, Beschaffung, Kon-figuration und Inbetriebnahme eines geeigneten Systems, sodass ein Ausfall automatisch über das Monitoring-System an den verantwortlichen Mitar-beiter gemeldet wird. Die Benachrichtigungen er-scheinen auf einem Infoboard, einem Bildschirm innerhalb der IT-Abteilung zur Visualisierung aktuel-ler Störungen und werden zusätzlich als Mail an die Systemadministratoren gesendet. Die kostengünsti-ge Realisierung des Projekts soll durch eine sorgfäl-tige Analyse für Hard- und Software gestützt wer-den. Projektumfeld Die gesamte Planung, Vorbereitung und Durchfüh-rung des Projekts findet intern im Xxxxxxxxx statt. Das Xxxxxxxxx ist ein mittelständisches Unterneh-men mit rund 350 Mitarbeitern. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und Produktion von Xxxxxx, Xxxxxxx, XXXX-Xxxx. Das Projekt wird in den folgen-den Räumen/Abteilungen des Xxxxxxxxx durchge-führt: - Serverraum1, Serverraum2, Telekommunikations-raum -> Klimaanlagen - IT-Abteilung -> Monitoring-System und Projekt-durchführung Projektphasen mit Zeitplanung Projektphasen mit Zeitplanung in Stunden: Planung: (ges. 6 Stunden) - Ist-Analyse (1 Stunde) (Aufnahme des Ist-Zustandes) - Sollkonzept (2 Stunden) (Erstellung eines Pflichtenheftes) - Lösungskonzept (3 Stunden) (Entwurf und Begründung der geplanten Umset-zung) Vorbereitung/Beschaffung: (ges. 2 Stunden) - Angebote einholen und vergleichen (1 Stunde)

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- Hardwarebeschaffung (1 Stunde) Durchführung: (ges. 18 Stunden) - Installation/Konfiguration Hardware (2 Stunden) (Betriebssystem installieren, Hardware konfigurieren und ins Netzwerk integrieren) - Störkontakt abfragen und Ergebnisse speichern (5 Stunden) (Script zur Abfrage des Störkontaktes, Aufbereitung und Zwischenspeicherung des Status) - Agent-Plugin schreiben/konfigurieren (3 Stunden) (Status auslesen und übergeben) - Webserver konfigurieren und Status-Webanzeige erstellen (4 Stunden) (Status per PHP auslesen und darstellen) - Einplatinenrechner in Check_MK einbinden (2 Stunden) (Check_MK-Agent installieren, Netzwerkeigenschaf-ten erfassen, Services und Checks hinzufügen) - Sytemtest (2 Stunden) (Fehler provozieren und mit den erwarteten Ergeb-nissen vergleichen) Abschluss: (ges. 9 Stunden) - Lösung für alle Klimaanlagen einrichten (2 Stun-den) (System für die anderen Anlagen klonen und anpas-sen/konfigurieren) - Inbetriebnahme und Montage (1 Stunde) (Terminvereinbarung und Absprache mit der In-standhaltung) - Projektdokumentation erstellen (5 Stunden) - Kundendokumentation erstellen (1 Stunde) (Verfahrensanweisung im Störungsfall) Dokumentation zur Projektarbeit Prozessorientierter Projektbericht mit: - Problembeschreibung - Pflichtenheft - Beschreibung des Lösungskonzepts - Kosten-Nutzen-Analyse - Dokumentation der Implementierung - Auswertung des Systemtests Anlagen - Kundendokumentation

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5. Beispiel: Evaluierung und Einrichtung eines Netzwerküberwachungssystems Thema der Projektarbeit Evaluierung und Einrichtung eines Netzwerküberwachungssystems zur Verbesserung der Ausfallsicherheit im DSL-Netz der Xxxxxx GmbH Projektbeschreibung Im DSL-Netz der Xxxxxx GmbH befinden sich etwa 20 Hostgeräte im Einsatz. Es soll ermöglicht werden diese im Zuge der Ausfallsicherheit besser zu überwachen um schnellst möglich auf Ausfälle an der Quelle des Problems reagieren zu können, bevor die betreffenden User das Problem bemerken. Im Rahmen dieses Projektes soll besonders auf die Kosten geachtet werden, da der Xxxxxx GmbH für die Realisierung nur ein sehr begrenztes Budget zur Verfügung steht. In diesem Sinne liegt es an mir, dem Projektführer, eine Evaluierung mehrere Produkte durchzuführen, Informationen zu diesen anzufor-dern und jene zu vergleichen. Durch die Evaluierung und den Einsatz eines Netzwerküberwachungssystems soll die Analyse und die sofortige Erkennung von Problemen in dem DSL Netzwerk ermöglicht werden. Dabei werden mehrere Netzwerk-überwachungssysteme vorgestellt und im Zuge der Evaluierung bestmöglich miteinander verglichen. Hierbei wird auf mehrere Faktoren eingegangen: Preis, Betriebssystem, Wartungskosten, Konfigurierbarkeit, Einsatzmöglichkeiten. Den Zuschlag erhält das Netzwerküberwachungssystem, das die Vorgaben der Xxxxxx GmbH erfüllt und nach Anforderungska-talog und Preis am geeignetsten bewertet wird. Im Zuge des Projekts wird nach der Evaluierung das ausgewählte Produkt in die vorhandene Infrastruktur integriert und auf die vorhandenen oder neu angeschafften Geräte und die erforderlichen Überwachungsmaßnahmen angepasst. Projektumfeld Das Projekt findet im Umfeld des Hauptsitzes der Xxxxxx GmbH seinen Ablauf. Der Projektführende arbeitet innerhalb dieses mit den zur Verfügung stehenden Geräten, soweit diese schon vorhanden sind und nicht neu für das Projekt ange-schafft werden müssen. Begleitet wird der Projektführende durch den Projektbetreuer Xxxxxx Xxxx. Projektphasen mit Zeitplanung - Planung: Kundengespräch (genaue Anforderungen, Ziele) 2 h - Planung: IST-Aufnahme 1 h - Planung: SOLL-Konzept 2 h - Evaluierung, Auswahl und Anschaffung der benötigten Hard- und Software 10 h - Einrichtung und Installation der Hard/Software 6 h - Konfiguration der zu Überwachenden Geräte und Dienste 4 h - Dokumentation 10 h Dokumentation zur Projektarbeit 1. Projektvorbereitung 2. Projektplanung 3. Projektumsetzung 4. Projektabschluss - a. mit abschließendem Fazit