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Abt. Kindergärten Übergang Kindergarten - Schule

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Abt. Kindergärten

Übergang Kindergarten - Schule

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Übergänge (Transitionen)

Übergänge sind Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen geschehen.

z. B.: Eintritt in den Kindergarten / Scheidung der Eltern / Übersiedlung / Geburt eines Geschwisterkindes / Schuleintritt

Es sind kritische Lebensereignisse, deren Bewältigung die persönliche Entwicklung voranbringen, aber auch erschweren können.

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Der Übertritt vom Kindergarten in die Schule ist eine sensible Phase im Leben eines Kindes und dessen Familie – es ist eine Übergangssituation.

Ein „Schulkind“ zu werden kann für Kinder mit Stolz, Freude und Neugier ebenso wie mit Verunsicherung und Ängsten verbunden sein.

Übergänge bergen Herausforderungen, Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten für ein Kind und die ganze Familie.

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Übergänge bedürfen daher besonderer pädagogischer Aufmerksamkeit, Planung und Begleitung.

Ziel ist es, das Kind in dieser sensiblen Phase zu begleiten, seine Neugier zu wecken, es Neues entdecken zu lassen und es gleichzeitig im Umgang mit Ängsten und Ungewissheiten zu unterstützen.

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Übergangsbewältigung

Das Kind, das einen wichtigen Schritt in seiner Entwicklung macht

Die Eltern, die das Kind von Geburt an kennen und die Verantwortung tragen

Die Kindergartenpädagoginnen, die das Kind vom Kleinkindalter- bis ins Schulalter in seiner Entwicklung begleitet und unterstützt

Die LehrInnen, die das Kind in Empfang nehmen und EntwicklungsbegleiterInnen für die kommenden Jahre sind

Bei der Übergangsbewältigung vom Kindergarten in die Schule ist es sehr wichtig, alle Beteiligten von Anfang an mit einzubeziehen:

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Perspektive des Kindes

1. Auf der individuellen Ebene Veränderung der Identität: vom „Kindergartenkind“ zum

„Schulkind“ die Bewältigung starker Emotionen: Vorfreude, Neugier, Stolz,

aber auch Unsicherheit, Angst Kompetenzerwerb: Kulturtechniken (Lesen, Schreiben,

Rechnen), mehr Selbstständigkeit

Für das Kind bringt der Schuleintritt Veränderungen mit sich, die sich auf drei Ebenen auswirken:

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2. Auf der Beziehungsebene Abschied nehmen von bestehenden Beziehungen:

Kindergartenteam, Kindergartenfreunden

Aufbau neuer Beziehungen: LehrerInnen, MitschülerInnen

Veränderte Rollenerwartungen an das „Schulkind“. Einstellungen und Erwartungen an Verhalten und Leistung ändern sich

3. Auf der Ebene des Umfeldes räumliche und materielle Umwelt verändert sich

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Auszug aus dem Bilderbuch:Der Ernst des LebensSabine Jörg / Ingrid KellerVerlag Thienemann

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Ich freue mich, dass ich kein kleines Kind mehr binauf´s Rechnen, Schreiben und Lesenauf die Hausaufgabenauf die Pause auf wenn ich frei habdass meine Freundinnen da sind

Manchmal mache ich mir Sorgen,dass ich so lange sitzen muss, bis der Popo weh tutdass die Frau Lehrerin schimpftdass ich etwas falsch mache – beim Schreiben oder sodass das Lernen fad ist

Ich wünsche mir,dass es nicht schwer istdass die Frau Lehrerin nicht schimpftdass ich malen kanndass ich Freunde findeein gutes Zeugnisdass meine Schule besonders freundlich ist

Auszüge aus einem Gespräch mit Kindern über die Schule:(Kindergarten Mitterau I Krems, 2006)

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Perspektive der Eltern

Eltern brauchen die Möglichkeit,

ihre Hoffnungen, Befürchtungen und Erwartungen zur Sprache zu bringen

sich aktiv an der gemeinsamen Gestaltung des Überganges durch das Kindergartenteam, Eltern und LehrerInnen beteiligen zu können

Information und Beratung über Entwicklungsschritte, Veränderungen und mögliche Probleme zu erhalten

über Entwicklungs- und Lernprozesse ihres Kindes informiert zu werden

Einblick in die spezifischen Angebote zur Übergangsbewältigung und Kompetenzerweiterung des Kindergartens zu bekommen

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Das ÜbergangsgesprächÜbergangsgespräche bieten ein Forum, in dem

Eltern Informationen erhalten, Unsicherheiten klären und Entscheidungshilfen erhalten

die Institution Schule Informationen über künftige SchülerInnen erhält, um notwendige Unterstützungsmaßnahmen und Rahmenbedingungen frühzeitig planen und zu Schulbeginn bereitstellen zu können

KindergartenpädagogInnen mit ihrem Fachwissen und ihren Beobachtungen in Bezug auf die Gesamtentwicklung des Kindes einen Beitrag zur Einschätzung notwendiger Unterstützungsmaßnahmen und Rahmenbedingungen im schulischen Kontext leisten

SonderkindergartenpädagogInnen fachspezifisches Wissen einbringen können

Interkulturelle MitarbeiterInnen ihre sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen einbringen können

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Auszug aus dem Lehrplan der Volksschule:

„Die Unterschiedlichkeiten der Kinder betreffen im Einzelnen ihr Lerntempo, ihre Lernbereitschaft und Lernfähigkeit, ihre Interessen, ihre Vorerfahrungen, ihre Kooperationsbereitschaft, ihre Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kulturkreis, ihre Kommunikationsfähigkeit, ihre Selbstständigkeit und anderes.“

Eine zentrale Aufgabe des Kindergartens ist es, jedes Kind so zu unterstützen, dass es sein individuelles Entwicklungs- und Lernpotential bestmöglich entfalten kann.

Kinder entwickeln sich unterschiedlich.

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Bildungspartnerschaft Schule Kindergarten, Familie und Schule

tragen gemeinsam die Verantwortung für das Gelingen von Übergängen. Es geht darum, Kontinuität zu entwickeln und Bildungsprozesse anschlussfähig zu machen.

„Gelingende Schulvorbereitung heißt Netzwerke mit den Eltern und mit der Schule zu knüpfen, um die Zonen des Vertrauten und Verlässlichen, auf die Kinder wie PädagogInnen angewiesen sind, auszubauen.“ (Dr.W. Kowalczky / K. Ottich)

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Aus der Stressforschung wissen wir, dass Kinder weniger Überlastungsreaktionen zeigen, wenn Übergangsituationen vorhersehbar und kontrollierbar gestaltet werden.

Kooperationsprojekte geben den Kindern die Möglichkeit, Räume, Personen, Abläufe und Strukturen vor Schulbeginn kennen zu lernen – dies gibt Kindern Sicherheit.

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Kooperationsmöglichkeiten

mit Blick auf die Schulanfänger (Kennen lernen der Schule, gemeinsame Projekte, Feste, Ausflüge...)

mit Blick auf die Eltern der Schulanfänger (Informationsabende für Eltern, Elternmitwirkung...)

mit Blick auf die Kooperationspartner (Abstimmung zwischen Kindergarten und Schule bei gemeinsamen Projekten)

(Kooperationen bedürfen der Einwilligung der Eltern)

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Basis für Kooperationen

Im Dialog miteinander liegt die Chance, die Besonderheiten jedes Bereiches besser kennen und verstehen zu lernen.

Eine gute Zusammenarbeit basiert auf einem gemeinsamen Grundverständnis von Bildungsprozessen.

Eine gemeinsame Basis ermöglicht Lern- und Bildungsprozesse aufeinander aufzubauen.

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Planung von Kooperationsprojekten

Erste Kontaktaufnahme mit der Schule Elterninformation und schriftliche Einholung des

Einverständnisses der Eltern Treffen der PädagogInnen von Kindergarten und Schule:

Gemeinsame Basis schaffen für die ZusammenarbeitPlanung: Ziele definieren, mögliche Umsetzung,

Zeitplan, Abläufe, Räumlichkeiten Vereinbarungen treffen

Info und Einbeziehung von Kindern und Eltern Projektstart

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Praxisbeispiel: Leseprojekt – SchülerInnen zu Besuch im Kindergarten

SchülerInnen erleben einen Vormittag im Kindergarten - hier zu sehen im Freispiel, bei gemeinsamen Aktivitäten im „Stationenbetrieb“ zum Bilderbuch “Elmar“ – und in einer gemeinsamen Abschlussrunde.

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Leseprojekt – Kindergartenkinder zu Besuch in der Schule

Kindergartenkinder lernen den Schulbetrieb kennen- Personen, Räume und Abläufe.Kinder kommen miteinander in Bewegung, sind kreativ, hören Geschichten und vertiefen diese im darstellenden Spiel.

Wer hört das „x“ bei der Hexengeschichte?

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erweitern ihre Sozialkompetenz – lernen

RücksichtsnahmeHilfsbereitschaftEmpathie

festigen ihr Wissen durch Weitergabe

Schulkinder

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können sich mit Personen, Räumen, Abläufen vertraut machen

finden verbindende Elemente

ältere Kinder haben Vorbildwirkung für jüngere

Kindergarten-kinder

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Literaturhinweise

„Schulhausrallye, Winterolympiade, Sternentag“ und andere Praxisbeispiele in:

Hand in HandDas Amberger Modell -ein Kooperationsprojekt für Kindertagesstätten und Grundschulen

von Brigitte Netta, Erzieherin, und Marion Weigl, Grundschullehrerin

Schritt für Schritt gemeinsame Kooperationsprojekte für Kindertagesstätten und Grundschulen zur Buch-, Erzähl- und Schriftkultur

 Petra Hiebl und Carola SteffekAmt der NÖ Landesregierung/Abteilung Kindergärten

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„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ ( H. Hesse)

erstellt: Eva Stundner, Christa Schrammel, Amt der NÖ- Landesregierung / Abt. Kindergärten / März 2010