43
Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Aspekte zur Globalisierungsdebatte

Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Page 2: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Globalisierung

Themen

Begriff Globalisierung Mythos oder Wirklichkeit / Chance oder Gefahr

Position auf den Weltmärkten Außenhandelsdaten

Rolle der Lohnkosten Lohnstückkosten und Wechselkurse

Stichwort Direktinvestitionen

internet-Ökonomie

Handlungsoptionen

Shareholder Value und Unternehmensstrategien

Page 3: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Definitionen -I- Ulrich Beck (Soziologe)

Globalismus Auffassung das die zunehmende Dominanz des Weltmarktes das politische Handeln verdrängt

der Staat müsse zukünftig wie ein Unternehmen geführt werden es gibt einen bejahenden (Neoliberalismus) und einen verneinenden Globalismus ( rote, grüne und schwarze

Proktektionisten) Globalität

wir leben längst in einer „Weltgemeinschaft“ - es gibt keine geschlossene Räume mehr kein Land, keine Gruppe kann sich mehr gegeneinander „abschließen“ transnationale Produktionsformen, Arbeitsmarktkonkurrenz, globale Medienberichterstatttung, transnationale

Käuferboykotts, transnationale Lebensformen, globale Wahrnehmung von Krisen und Kriegen

Globalisierung die Folgen und Auswirkungen der Globalität für den Nationalstaat Verlust des Nationalstaates an Souveränität durch transnationale Akteure neue Machtakteure, neue Machtkonstellationen, neuartige Abhängigkeiten für Natioalstaat- und Politik Auflösung der Identität von Nationalstaat und „Nationalgesellschaft“

Page 4: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Definitionen -II- Hubert Markl (Naturwissenschaftler - Max-Planck-Institut)

Globalisierung ist die transnationale Vernetzung nicht nur von Gütern und Kapital

sondern auch von Informationen, Wissen, Kenntnissen und Fertigkeiten

„ständig intensiver werdender, ständig offener wirkender Wettbewerb auf allen Gebieten der menschlichen Kultur und Zivilisation“

„Wettbewerb in Künsten und Medienprodukten, Wettbewerb in fast allen Bereichen der Wissenschaften, Wettbewerb in allen Wirtschaftsbereichen, Wettbewerb von Investitionen uns Arbeitsplätzen, Wettbewerb um die Gunst der Käufer, aus weltweit immer offeneren Märkten, Wettbewerb sogar im politischen, rechtlichen, fiskalischen System, der bestimmt, wo die erfolgversprechenden Investitionen veranlaßt werden“(Rheinischer Merkur 10.5.96)

Page 5: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Definitionen -III- Joachim Hirsch - Universität Frankfurt

Globalisierung wird als „Fetisch“ analysiert „Heilsbringer“

geheime Macht die „Alles“ beherrscht

reale Veränderungen neue Technologien - Informations- und Kommunikationstechnoogien

politisch - Ende des kalten Krieges - Hegonomiestreben der USA

ideologisch-kulturell - Universalisierung von Wertemustern, Durchsetzung von universellen Menschenrechten

Ökonomisch

Ergebnis einer Kapitalverwertungskrise des Kapitals Macht der multinationalen Konzerne

Page 6: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Nach: Communications Outlock, OECD 1994

Definitionen -II- OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development)

Verstärkte Entwicklung internationaler strategischer Allianzen ein hohes Gewicht der Auslandsproduktion durch

Direktinvestitionen die internationale Ausrichtung nicht nur der Produktion, sondern

auch anderer Unternehmens-Funktionen, wie z.b. Finanzierung, FuE, Marketing, Beschaffung (global sourcing)

eine breitere Streuung der Auslandsaktivitäten eine gewisse Koordination der gesamten Auslandsaktivitäten

Page 7: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Was ist "Globalisierung" ?

zunehmende Verflechtung der Weltwirtschaft Produktion / Handel / Direktinvestitionen / Finanzströme

“global sourcing” / transnationale Unternehmen Beschaffung von Vorprodukten im Ausland

technische Entwicklung Verkehrsinfrastruktur/Transportkosten

Informations- und Kommunikationstechnologien

politische Einflüsse und Auswirkungen Entgrenzung / Zusammenbruch der Blöcke

Deregulierung der Märkte/ Liberalisierung der Kapitalmärkte

Page 8: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

1972 = 100%

Indikatoren der fortschreitenden weltwirtschaftlichen Integration 1970 - 1995

806

12771780

4226

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

Weltproduktion Weltexport Direktinvestitionen Finanzmärkte

Page 9: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Thesen zur Globalisierung:SPIEGEL- Buch "Globalisierungsfalle"

80:20 Gesellschaft / Rifkin 20% der Bevölkerung reichen um Weltwirtschaft in Schwung zu

halten

für 80 % Brot und Spiele

Deutschland als Hochlohnland wird Wohlstandsposition nicht halten können

"to have lunch or to be lunch"

Page 10: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Thesen zur Globalisierung:Horst Afheldt

Arbeit so billig wie Dreck weltweite Angebot an Arbeit geht gegen unendlich

Preis geht gegen Null

bei weltweiter Liberalisierung von Handel und freiem Fluß von Kapital ist kein Standort mit Sozialstaat zu retten

auch keine Demokratie

Page 11: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Thesen zur GlobalisierungGerhard Fels / institut der deutschen wirtschaft

Globalisierung - nur eine mentale Falle abschotten töricht / Konditionenkartell illusionär

nicht Nullsummenspiel ; alle können gewinnen

erhöhter Anpassungdruck kann nicht geleugnet werden Friktionen auf Arbeitsmarkt wegen ungenügender Bereitschaft zum

Strukturwandel

grundlegende Korrekturen notwendig

Globalisierung und Tertiarisierung ergänzen sich neue Arbeitsplätze im Dienstleistungsbereich

Deregulierung / Reform des Sozialstaates

Initiative : Neue Soziale Marktwirtschaft (www.chancenfueralle.de)

Page 12: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Exporte von Gütern

781

552

479

298

284

277

249

238

213

USA

Deutschland

Japan

Frankreich

Vereinigtes Königreich

Kanada

China

Italien

Niederlande

Mrd. $

2000

Page 13: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Handelssalden

100

49

32

24

15

1

-7

-53

-477

Japan

Deutschland

Kanada

China

Niederlande

Italien

Frankreich

Vereinigtes Königreich

USA

Mrd. $

2000

Page 14: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Außenhandel der Bundesrepublik DeutschlandWarenverkehr

16,56 22,43 32,4 39,39 46 54,39 63,4 69,93 65,2 59,194,2

326,6 322,0292,9

317,7338,0 347,7

388,9417,5

444,8

538,3 543,1

343,1 344,4325,3

357,1384,0

402,1

452,3

487,5510,0

597,5

637,3

91 92 93 94 95 96 97 98 99 2000 2001

Mrd. Euro

Ausfuhr

Einfuhr

Ausfuhrüberschuß

Page 15: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Handelspartner Deutschlands

Quelle: Bundesbank

70,7

69,9

67,3

53,3

47,5

39,3

34,2

32,6

28,4

27,6

24,5

13,1

12,9

12,1

51,7

68,4

45,5

38,2

35,7

46,3

30,3

20,8

15,6

19,8

27,8

22,6

9,1

19,7

Frankreich

MOE

USA

Vereinigtes Königreich

Italien

Niederlande

Belgien und Luxemburg

Österreich

Spanien

Schweiz

SO-Asien

Japan

Schweden

China

Ausfuhr Einfuhr

2001 in Mrd. Euro

Page 16: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Arbeitskosten in der verarbeitenden Industrie

49,23 DM46,28 DM

44,46 DM44,30 DM

42,84 DM40,42 DM39,99 DM39,99 DM

39,35 DM39,22 DM

38,23 DM35,28 DM

33,77 DM32,77 DM

31,21 DM30,24 DM

29,43 DM26,34 DM26,19 DM

16,30 DM12,03 DM

WestdeutschlandNorwegenDänemark

SchweizBelgien

SchwedenÖsterreich

FinnlandNiederlande

JapanLuxemburg

USAFrankreich

Ver. KönigreichOstdeutschland

ItalienKanada

IrlandSpanien

GriechenlandPortugal

Direktentgelt

Zusatzkosten

Quelle: institut der deutschen wirtschaft

1999 in DM je Stunde

Page 17: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Lohnstückkostenentwicklung

1976 1980 1985 1990 1995 1998

0

2

4

6

8

10

12

-2

Veränderung geg. Vorjahr in % und Landeswährung

0

2

4

6

8

10

12

-2

18 Industrieländer

Westdeutschland

Berechnungen nach Angaben des DIW

Page 18: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Anstieg der Lohnstückkosten von 1980 bis 1998 in Prozent

33,7 %

223,1 %

34,1 %

99,2 %

82,5 %

102,9 %

95,9 %

130,9 %

53,5 %

34,1 %

36,2 %

74,9 %

36,2 %

55,2 %

Japan

Italien

BRD (West)

Frankreich

USA

Großbritannien

Industrieländer

in Landeswährung

in DM

DGB-Berechnungen nach Angaben des DIW

Page 19: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Lohnstückkostenentwicklung im internationalen Vergleich

92 93 94 95 96 97 98 99 2000

0

1

2

3

4

5

6

7

-1

Veränderung geg. Vorjahr in % und Landeswährung

0

2

4

6

Euroland

Deutschland

Quelle: SVR 2000

USA

Page 20: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Außenwert der DM gegenüber 18 Industrieländern

75

, 6

76

, 1

83

, 1

88

, 5

87

, 6

86

, 7 91

, 8

90

, 4 93

, 1 94

, 9

94

, 9 10

0,0

98

, 1

93

, 1

93

, 6

80 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 9870,0

75,0

80,0

85,0

90,0

95,0

100,0

105,0Ende 1995=100

70,0

75,0

80,0

85,0

90,0

95,0

100,0

105,01995/80 = + 32 %

Page 21: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Gewinn-Erlös-Relation des SVR

71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98

0

1

2

3

4

5

6

7

8

-1

-2

-3

-4

%

0

1

2

3

4

5

6

7

8

-1

-2

-3

-4

Deutschland

Westdeutschland

Page 22: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Arbeitslosigkeit im Vergleich

Standardisierte Arbeitslosenquoten 2000 in % nach OECD

15,0

14,1

11,4

10,8

9,7

9,0

9,0

7,7

6,7

5,5

4,7

4,6

4,0

2,8

Polen

Spanien

Griechenl.

Italien

Frankreich

Euroland

Tschechien

Deutschland

Kanada

Großbrit.

Japan

Österreich

USA

Niederlande

0,0 2,0 4,0 6,0 8,0 10,0 12,0 14,0 16,0 18,0%

OECD:6,2 %

Page 23: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Arbeitslosigkeit im Vergleich

Standarisierte Arbeitslosenquoten der OECD

92 93 94 95 96 97 98 99 2000 2001 2002 20032

4

6

8

10

12

%

2345678910111213

%

Frankreich

Deutschland

USA

Japan

Großbritannien

Italien

Page 24: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Direktinvestition

= Form der Auslandsinvestition Kapitalexport durch Wirtschaftssubjekte eines Landes in

ein anderes Land mit dem Ziel: Immobilien zu erwerben

Betriebsstätten oder Tochterunternehmen zu errichten

ausländische Unternehmen zu erwerben

oder sich an ihnen mit einem Anteil zu beteiligen, der einen entscheidenden Einfluß auf die Unternehmens-politik gewährleistet

(Gabler-Wirtschaftslexikon)

Page 25: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Direktinvestitionen1990 -1995

334

150

145

134

100

78

39

18

14

258

7

129

21

72

48

23

57

30

USA

Japan

Großbritannien

Deutschland

Frankreich

Niederlande

Italien

Spanien

Australien

Mrd. $

ausfließende

einfließende

Quelle: OECD

Page 26: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Direktinvestitionen

Motive: Laut Ifo-Institut dienen 60 - 80 % der deutschen

Auslandinvestitionen der Markterschließung

nur bei 10% sind die Lohnkosten maßgeblich

Ziele: 80% der deutschen Direktinvestitionen gehen in die OECD

ein großer Teil entfällt auf Kauf und Beteiligung bereits bestehender Unternehmen (weltweit ca. 80 %)

Direktinvestitionen / Exporte: Bundesbank: DI folgen den Exporten: sie substituieren nicht die

Exporte, sondern komplettieren

Page 27: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

SVR- Gutachten 1998/99

Diese Zunahme der deutschen Direktinvestitionen im Ausland kann angesichts der kräftigen Exportkonkunktur in der Industrie nicht überraschend, folgen diese - laut Ergebnissen empirischen Studien - doch häufig dem Wachstum wichtiger Exportmärkte zur Markterschließung oder zur Sicherung bestehender Marktanteile.

Die Ertragslage der Unternehmen hat sich verbessert, und zwar immerhin so weit, daß bei stabilen Rahmenbedingungen und anhaltender konjunkturelle Erholung von daher einer neuen Investitionsdynamik nichts mehr im Wege steht.

Page 28: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Erwerbstätige in der deutschenChemischen Industrie

1991-1999, in 1000

300

350

400

450

500

550

600

650

700

750

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999

in Deutschland

in ausländischen Tochterunternehmen

Page 29: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Hieraus kann man nicht auf eineVerdrängung schließen, weil ...

• Nachfragebedingungen in In- und Auslandsich unterscheiden können.

• Veränderungen in einzelnen Unternehmennicht ersichtlich werden.

• Nicht ersichtlich ist, wie sich die Beschäfti-gung in Deutschland entwickelt hätte,hätten sich die Unternehmen nicht imAusland engagiert

Page 30: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Abschätzung der Auswirkungen aufdie heimische Beschäftigung

• PlausibilitätsüberlegungenWo investieren Chemie-Unternehmen?

• Mikroökonomische StudienWas passiert in den Unternehmen, dievermehrt im Ausland produzieren, an dendeutschen Standorten?

Page 31: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n Wo wird investiert?

• Einkommensniveau und Größe des Gastlandessind entscheidende Faktoren.

• Entfernung von Deutschland spielt keine Rolle.• Geringe Bedeutung der Löhne im Gastland.• Keine Hinweise, dass Suche nach F&E-

Kapazitäten Standortwahl bestimmt.• Schwache Hinweise auf Agglomerationsvorteile.• Geringe Bedeutung der Entwicklungs-,

Schwellen- und Transformationsländer.

Page 32: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Mikroökonomische Studien• Vergleich von Unternehmen mit unterschied-

lichen „Globalisierungsgraden“• Hat sich die Beschäftigung in Deutschland dort

ungünstiger entwickelt, wo in hohem MaßeArbeitsplätze im Ausland geschaffen wurden?

• Komponentenzerlegung der Beschäftigung:– Umsatzeffekt (Inland und Ausland)– Auslandsproduktionseffekt– Produktivitätseffekt

Page 33: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Beitrag des Auslandes zurBeschäftigung in Deutschland

Veränderungen in %

-20

-10

0

10

20

30

40

90-94 91-95 92-96 93-97 94-98

-20

-10

0

10

20

30

40

Verluste durch wachsende Auslandsbeschäftighng

Gewinne durch wachsende Auslandsumsätze

Saldo

Durchschnittswerte für 26 Großunternehmen der deutschen Chemischen Industrie

Page 34: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Beschäftigungsbilanz insgesamtVeränderungen in %

-40

-30

-20

-10

0

10

20

30

90-94 91-95 92-96 93-97 94-98

-40

-30

-20

-10

0

10

20

30Ausland

Inlandsumsatz

Produktivität

Differen-zen

Saldo

Durchschnittswerte für 26 Großunternehmen der deutschen Chemischen Industrie

Page 35: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n Schlussfolgerungen

• Das wachsende Auslandsengagement der deutschenChemischen Industrie schafft per saldo Arbeits-plätze in Deutschland.

• Trotz wachsender Direktinvestitionen hat sich derBeschäftigungsgewinn im Zeitablauf vergrößert.

• Einschränkungen der Aussagekraft:– Durchschnitts vs. Einzelfallbetrachtung– Globalisierung und Produktivität– Globalisierung und Arbeitsbedingungen

Page 36: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Position der Gewerkschaften

Vorteile würdigen ohne Risiken zu übersehen oder Nachteile herausstellen ohne Chancen zu übersehen ??

bisher richtig: Deutschland als Exportland Gewinner im Globalisierungsprozeß

Deutschland mit seinem Außenhandelsüberschuß importiert Arbeitsplätze

hohe Produktivität gewährleistet Wohlstandsniveau

aber "Globalisierungsfalle" Gefahr eines Wettlaufs um günstige Investitionsbedingungen

angetrieben durch internationale Kapitalmärkte

Page 37: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Auswirkungen globaler Finanzmärkte auf Produktionssphäre

Renditeerwartungen aus der Produktionssphäre werden mit den Renditen der Finanzmärkte verglichen „rheinischer Kapitalismus“ unter dem Druck von

„Shareholder-value“

Nationen treten in einen Kostensenkungswettbewerb um das Geldkapitel

Page 38: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Position der Gewerkschaften

Risiken der Globalisierung Wettbewerbsdruck auf nationale

Produktionsbedingungen nimmt zu

Strukturwandel beschleunigt sich

Spielräume für nationale Wirtschaftspolitik werden geringer

Verhältnis von hoch- und niedrigqualifzierten Tätigkeiten wird gestört

Konfliktverschärfung zwischen Arbeit und Kapital

Page 39: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

1 andere Berechnungen gehen sogar von 3/4 der Anteile aus vgl.. Dunning, John H. 1992, The global economy ........

Transnationale Unternehmen als Treiber der Globalisierung

Transnationalen Konzerne 1995 gab es 39 000 mit 265 000 Tochterunternehmen

1993 Weltumsatz von 6.000 Mrd. US-$ bei einer Weltausfuhr von 4.700 Mrd. US-$

2/3 der Weltausfuhr gingen auf das Konto der transnationalen Konzerne

1/3 des gesamten Welthandels ist konzernintern

die größten 100 machen 3/4 der Umsätze aller transnationalen Konzerne

Page 40: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Transnationale Unternehmen

Strategietrends Konzentration auf das „Kerngeschäft“

„Shareholder-value“- Orientierung

„Outsourcing“ - Verringerung der Fertigungstiefe

„Spartenorientierung“

ständige Rationalisierungsbemühungen

von vertikaler Organisation zur Vernetzungsorganisation

Flexibilisierung der internen Arbeitsorganisation

Verlagerung lohnintensiver Fertigungsbereiche in Länder mit niedrigen Lohnkosten aber hoher Qualifikation

Page 41: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Wirtschaftspolitische Optionen

Anpassung an globale Sachzwänge Mitrennen: fitter, schlanker, schneller, besser werden

bessere Nutzung nationaler Handlungsspielräume autonome Arbeitsmarkt- , Geld-, Finanz- und Sozialpolitik

Politische Flankierung des Globalisierungsprozesses internationale Standards, Kooperation

Page 42: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Strategie im Leitbild zur Globalisierung:Wir , die IGBCE ...

10. ...wollen den Industriestandort Deutschland mit seinen hohen wirtschaftlichen, technologischen und sozialen Standards im globalen Wettbewerb positionieren.

11. ... wollen Innovationen, Forschung, Entwicklung und Investitionen zur Stärkung der Wettbewerbsposition und für zukunftsfähige Arbeitsplätze fördern

13. ... das Bildungssystem als herausragender positiver Standortfaktor ...voranbringen

15. ... Mitbestimmung ausbauen .. sowie den Anforderungen anpassen, dis sich ... aus der Globalisierung ergeben

6. .. wollen an der Zukunftsfähigkeit und Modernisierung des Sozialstaates mitwirken

14. .. Verbindlichkeit des Flächentarifvertrages mit flexiblen und differenzierten Regelungen erhalten

Page 43: Abt. Wirtschaftspolitik - Industriegruppen Aspekte zur Globalisierungsdebatte Abt. Wirtschaftspolitik-Industriegruppen

Abt

. Wirt

scha

ftspo

litik

- In

dust

riegr

uppe

n

Alte Erkenntnisse zur Globalisierung

Kurt Tucholsky „Was die Weltwirtschaft angeht, so ist sie verflochten.

Eine wichtige Rolle im Handel spielt der Export. Export ist, wenn die anderen kaufen sollen, was wir nicht kaufen können. (1931)“

„Zwischenstaatlich organisiert sind in Europa nur dasVerbrechen und der Kapitalismus.(1927)“

„Wenn die Unternehmen alles Geld ins Ausland geschafft haben, nennt man das den Ernst der Lage. (1930)“