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Abtractband EFT 2011 - dge-bw.de · 5 Was bietet die 18. EFT Vorträge in Hörsaal B1 Kurzfassungen ab Seite 12 Markt der Möglichkeiten ... Indonesia. Phd., Gender and Nutrition

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Grußworte

MINISTERIUM FÜR LÄNDLICHEN RAUM UND VERBRAUCHERSCHUTZ

DER MINISTERIALDIREKTOR

Grußwort von Ministerialdirektor Wolfgang Reimer Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Ich freue mich sehr, dass ich heute zum ersten Mal bei der Eröffnung einer Fachtagung der Sektion Baden-Württemberg der DGE hier an der Universität Hohenheim dabei sein kann. Gerne übersende ich auch die Grüße von Herrn Minister Alexander Bonde, der heute leider einen anderen Termin wahrnehmen muss. Herrn Professor Dr. Liebig danke ich besonders dafür, dass Sie und die Universität Hohenheim wieder ihre Räume und Infrastruktur bereitstellen. Ohne diese wäre eine Tagung dieser Dimension für Ernährungsfachkräfte kaum zu organisieren. Schon seit 18 Jahren finden diese Veranstaltungen mit großem Erfolg statt und zeigen, dass die Themen für die Fachkräfte der Ernährungsberatung und Ernährungsbildung und auch für die Vertreter der Ernährungswirtschaft in der täglichen Arbeit direkt nutzbar sind. Das heutige Thema Welternährung ist besonders aktuell. Denn "Ernährung" ist Jahresthema 2012 im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung. Viele von Ihnen werden dazu sicher Unterrichtseinheiten planen und durchführen, um die Probleme der Globalisierung und des notwendigen weltumspannenden Nachhaltigkeitshandelns auch der jungen Generation bewusst zu machen. Der Film "Taste the Waste" über das weltweite Ausmaß der Lebensmittelverschwendung hat in den Medien, bei der Bevölkerung und auch in der Politik ein großes Echo ausgelöst. Vielleicht wurde bisher unterschätzt, in welchen Größenordnungen diese Verluste liegen. Wir alle sind aufgefordert, unser Verhalten in dieser Hinsicht kritisch zu prüfen und zu ändern. Noch größer als in den Industrieländern sind diese Verluste in den Entwicklungsländern, in denen viele Lebensmittel nach der Ernte den Verbraucher gar nicht erreichen. Die Bilder der Hungernden in Afrika machen uns tief betroffen. Trotz einer global ausreichenden Lebensmittelproduktion hungern über 900 Millionen Menschen auf der Erde. Gleichzeitig sind über 1 Milliarde Menschen übergewichtig. Krasser können die Gegensätze kaum sein.

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www.mlr.baden-wuerttemberg.de · www.service-bw.de

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Die Weltbevölkerung wächst weiter – von derzeit 7 Milliarden auf schätzungsweise 9,1 Milliarden Menschen bis 2050 – und damit die Konkurrenz um immer knapper werdende Ressourcen wie landwirtschaftliche Flächen, (Trink-)Wasser und Energie. Die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung ist ein Staatsziel, das sicher alle Nationen verfolgen - allerdings mit recht unterschiedlichen Voraussetzungen und Erfolg. Noch mehr als die wachsende Bevölkerung ist der Grund dafür die Änderung des Ernährungsstils in den sich entwickelnden Ländern: Die Menschen essen mehr Fleisch und weniger pflanzliche Lebensmittel. Das betonten auch die Referenten bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur Nachhaltigkeit vor wenigen Tagen. Sie raten zu einem maßvollen, qualitätsbewussten Konsum von Lebensmitteln, der soziale, ökologische und ökonomische Aspekte berücksichtigt. Weitere Ursachen für den Hunger kommen hinzu: Missernten wie z.B. in Australien oder USA, vermehrte energetische Nutzung von Nahrungspflanzen und hierdurch Verknappung der Getreidevorräte, Spekulationen auf Ernten, die die Preise steigen lassen und klimabedingte Verknappungen der möglichen Anbauflächen z.B. durch Winderosion, durch Wassermangel, durch Hitzeperioden oder Überschwemmungen. Diese Tagung bleibt bei der Beschreibung der heutigen Situation nicht stehen, sondern beleuchtet mit Experten Verhaltensansätze und Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, die Ernährung der Weltbevölkerung zu verbessern. Wir müssen Zukunftstrends erkennen und ein nachhaltigeres Verhalten lernen, d.h. die unsere Verantwortung für künftige Generationen übernehmen, sorgsam oder sorgsamer mit Nahrung und Ernährung, mit den Produktionsgrundlagen hier wie an anderen Stellen der Welt umgehen. Aus Sicht der Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sind dafür auch notwendig die Erforschung von Zusammenhängen zwischen Klima und Ernährungsversorgung, die Neuzüchtung klimaresistenter Pflanzensorten und ein verändertes Verbraucherverhalten mit bewussten Essen. Diese Inhalte müssen wir auch der heranwachsenden Generation nahe bringen. Unser Medienpaket "Konsu-mieren mit Köpfchen" kann Ihnen dabei eine Hilfe für die Unterrichtsgestaltung sein. Es beschäftigt sich u.a. auch mit den Auswirkungen des privaten Konsums und mit fairem Handel (weitere Informationen und Bestellung unter www.verbraucherportal-bw.de). Ich hoffe, dass diese Tagung uns alle zu weiterem Nachdenken anregt und die Themen insbesondere im Bildungsbereich, aber bei den Entscheidungsträgern, auch der Wirtschaft ankommen.

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Prof. Dr. Christiane Bode Vorstandsvorsitzende DGE-BW e.V. Prof. Dr. Peter Grimm Geschäftsführer DGE-BW e.V. Seit 2008 explodieren weltweit die Preise für Nahrungsmittel. Leere Vorratskammern, Spekulation, Missernten in Teilen der Erde, aber vor allem die stetig steigende Nachfrage sind für diese Probleme verantwortlich. Die Weltbevölkerung wächst unaufhaltsam, die Schwellenländer wollen immer mehr Fleisch, die Industrienationen Biosprit. In Europa diskutieren wir über protektive Langzeiteffekte bestimmter Nahrungsbestandteile oder Veränderungen im Ernährungsverhalten der Menschen, während in großen Teilen der Erde der Hunger immer mehr für Konfliktpotential sorgt. Und all diese Entwicklungen gehen fast spurlos an uns vorüber. Wer wie wir nur noch wenige Prozent seines Einkommens für Lebensmittel ausgibt, der bemerkt gar nicht, wenn der Weizenpreis steigt. Wir beschäftigen uns mit einer Vielzahl kleiner Einzelaspekte der Ernährung, auf einem Niveau, von dem Viele nicht mal träumen können. Das war für uns der Anlass, mal wieder über den Tellerrand hinauszuschauen. Worum geht es global gesehen wirklich, und wo könnte es in Zukunft hingehen? Das diesjährige Programm entstand unter schweren Bedingungen. An der Universität Hohenheim sind viele Fachgebiete vertreten, die sich mit der Ernährungssicherung weltweit beschäftigen. Aber: parallel zu unserer Veranstaltung findet der Tropentag in Bonn statt, weltweit eine der wichtigsten Veranstaltungen in diesem Bereich. Trotzdem konnten wir wieder ein sehr abwechslungsreiches, interessantes Programm zusammenstellen. Dafür möchten wir den Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats der Sektion Baden-Württemberg der DGE danken, die mit ihren vielfältigen Kontakten ein solches Programm erst ermöglichen. Unser Dank gilt auch dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz für die kontinuierliche Unterstützung der DGE-BW e.V., der Universität Hohenheim sowie allen sichtbaren und unsichtbaren Helferinnen und Helfern dieser Tagung.

Prof. Dr. Christiane Bode Prof. Dr. Peter Grimm

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Was bietet die 18. EFT Vorträge in Hörsaal B1 Kurzfassungen ab Seite 12 Markt der Möglichkeiten (Foyer Bio-Gebäude) ab Seite 8 Aussteller, Projekte, Ausstellungen Posterpräsentationen Hohenheimer Studenten

Rund ums Essen im Foyer Pausenverpflegung Äpfel, belegte Brötchen, Butterbrezeln Getränke Kaffee / Tee Euro 1,- Kaffee/Tee, kalte Getränke Belegte Brötchen Euro 1.50 Butterbrezel Euro 1,- Alles andere kostenfrei: Äpfel (aus Hohenheim) DGE-BW Mineralwasser DGE-BW Säfte DGE-BW Mittagessen Fa. EDEKA Südwest Kürbispfanne mit Schinken und Schafskäse, Schupfnudeln Euro 3,00 Blattsalate mit Karotten und Mais, Rapsöl-Senfdressing Euro 1,00 Der Erlös aus dem Mittagessen geht an die Stiftung „Sport in der Schule“.

Lageplan Seite 8

Weitere Informationen am Ende dieses Bandes

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Programmübersicht 9.00 Uhr Prof. Dr. Hans-Peter Liebig Rektor der Universität Hohenheim Ministerialdirektor Wolfgang Reimer Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Prof. Dr. Christiane Bode Universität Hohenheim, DGE-BW 9.30 Uhr Ernährung und Gesundheit in der Welt: Wo stehen wir heute? Dr. Johannes Schäfer Tropenklinik, Paul-Lechler-Krankenhaus, Tübingen 10.15 Uhr Kaffeepause (Gesprächsinseln) Die weltweite Entwicklung des Angebots an Nahrungsmitteln 10.45 Uhr Entwicklung der internationalen Agrarmärkte und Auswirkungen

auf die Welternährung Prof. Dr. Harald Grethe Universität Hohenheim 11.45 Uhr Der Blick auf/aus einen/einem benachteiligten Kontinent: Afrika Prof. Dr. Anastase Kimonyo KIST, Ruanda 12.30. Uhr Mittagspause Gesprächsinseln:

im Foyer präsentieren StudentInnen aus verschiedenen Regionen die Lage in ihren Heimatländern an Postern

Workshop für LehrerInnen in Hörsaal B1: „Weltweite Ernährungskrisen“ - Materialien für den Unterricht der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg Michael Koch, Realschule Brühl/Ketsch Daniel Doll, Realschule Ettenheim Pressegespräch

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Heute und 2030 und die Lösungsansätze 13.45 Uhr Ernährungssicherung aus Sicht der Deutschen

Entwicklungszusammenarbeit Alberto Vega-Exposito GIZ, Eschborn 14.30 Uhr Agrarforschung und Ernährungssicherung: Verdienste und Herausforderungen Dr. Steffen Abele Food Security Center, Universität Hohenheim 15.15 Uhr Kaffeepause (Gesprächsinseln) 15.45 Uhr Umdenken in allen Gesellschaften Christine Chemnitz Heinrich Böll Stiftung, Berlin 16.30 Uhr 2011 und 2030: eine Zusammenfassung Dr. Steffen Abele Universität Hohenheim Ende gegen 17 Uhr

Der Versand von Einladungen ist sehr teuer. Um künftig schneller, flexibler und auch kostengünstiger reagieren zur können, wollen wir einen Mail-Verteiler aufbauen. Bitte schicken Sie uns ein Mail und geben Sie in die Betreff-Zeile ein: Adresse Verteiler DGE-BW Wir werden dann die Absenderadresse in unseren Verteiler aufnehmen. Wir versichern Ihnen, dass wir die Adressen nicht weitergeben werden und nur zu Mitteilungen über unsere Aktivitäten nutzen werden. Die DGE-BW ist öffentlich gefördert und verfolgt keine kommerziellen Ziele.

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Gesprächsinseln Im Foyer finden Sie in den Pausen Gesprächsinseln vor. StudentInnen der Universität Hohenheim haben im Rahmen von Seminaren Teilgebiete der Ernährung in ihren Heimatländern beleuchtet. Diese Vorträge haben sie speziell für diese Tagung in Form eines Posters aufbereitet. Die Autoren stehen Ihnen in den Pausen für Fragen und Diskussionen zur Verfügung. 1. Ratna C Purwestri, Dyah A Inayati: Nutritional status and feeding

practices of under five years old children in Indonesia. Phd., Gender and Nutrition 2. Dyah A Inayati, Ratna C Purwestri: Dietary intake of mildly wasted young

children on Nias Island, Indonesia. Phd., Gender and Nutrition 3. Enzieh Hajazimi: Nutrition Deficiency within Sufficiency in Iran.

Master Program, Organic Food, Ernährung in den Subtropen 4. Julia Skibowski; Wibke Schulte: Nutritional Status and relevant Diseases

in Kazakhstan. Master Program, Ernährungs-Wissenschaft

5. Siret Saarsalu: Nutrition Related Health Problems in Estonia during the

Years of Economic and Political Transition. Master Program, Ernährungsmedizin

6. Virginia Mowra: Health and Nutritional Status of the Quilombolas in

Brazil. Master Program, Organic Agriculture, Gender and Nutrition

7. Josephine Montford: Nutrition of Pregnant women in Ghana.

Master Program, Agricultural Economics, Faculty of Agricultural Sciences

8. Judy Lauvai: Dietary patterns of pregnant and breastfeeding women in

Samoa. Diplom, Ernährungswissenschaft

9. Sandeep kumar Thamtam: Chronic Disease in India – Diabetes.

Master Program, Enviro Food, 10. C. Dilger,,Carolin Schmidt : Malnutirtion in Ethopian.

Diplom, Ernährungswissenschaft

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Plan Foyer Biogebäude

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Markt der Möglichkeiten 1 DGE-BW e.V. Tagungsbüro 2 AG der Landfrauenverbände mit Produkten der Firmen OMIRA, Obst vom Bodensee und Breisgaumilch 3 aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e.V. 4 Verbraucherzentrale Baden-Württemberg Stuttgart 5 Dr. Rainer Wild-Stiftung Stiftung für gesunde Ernährung, Heidelberg 6 EDEKA Handelsgesellschaft Südwest mbH Offenburg 7 Konrad Wittwer GmbH Unibuch Hohenheim, Stuttgart 8 EDV-Service Schaupp GmbH, Bietigheim 9 Kohl PR & Partner Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM), Bonn 10 Zweckverband Landeswasserversorgung Langenau 11 blueSENSE, Schwetzingen 12 SAPROS GmbH, Ilsfeld 13 AOK Baden-Württemberg, Stuttgart 14 Sodexho, Frankfurt am Main 15 Dareco, Lahr / Schwarzwald 16 Food Security Center, Universität Hohenheim 17 Brot für die Welt, Stuttgart 18 Landeszentrale für politische Bildung BW 19 Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW 20 Ausstellung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung

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Fa. EDEKA Südwest: Wie auch in den vergangenen Jahren unterstützt die EDEKA Südwest die Ernährungsfachtagung 2011 mit dem Mittagessen. Mitarbeiter der EDEKA Südwest bekochen die Teilnehmer der diesjährigen Tagung mit einer „Kürbispfanne“ nach einem Rezept der Ernährungsexpertin der EDEKA Südwest, Gabriele Voigt-Gempp, die auch gerne am Stand von EDEKA über das Ernährungskonzept von EDEKA Südwest berät.

Wir möchten uns bei EDEKA Südwest für das langjährige Engagement bedanken. Für das Mittagessen wird ein Beitrag von 3 Euro erhoben, den EDEKA Südwest wie in den vergangenen Jahren auch der Stiftung „Sport in der Schule“ spendet. Text EDEKA Südwest: Das EDEKA Südwest Wohlfühlkonzept Seit 1992 engagiert sich die EDEKA Südwest mit ihrem Ernährungskonzept für eine ausgewogene Ernährung mit Genuss. Unter dem Aspekt der richtigen Lebensmittelauswahl wurde das EDEKA Südwest Wohlfühlkonzept ständig weiterentwickelt. Seit mehreren Jahren kooperiert die EDEKA Südwest beispielsweise mit dem Kultusministerium in Baden-Württemberg, der AOK Baden-Württemberg und dem Regierungspräsidium in Stuttgart. Seit 9 Jahren übernehmen wir mit Freude die Verpflegung bei der jährlichen Ernährungsfachtagung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in der Sektion Baden-Württemberg. Bei all diesen Institutionen bzw. Veranstaltungen stoßen die einzelnen Module des Konzepts auf großes Interesse. Das EDEKA Südwest Wohlfühlkonzept setzt sich aus folgenden Modulen zusammen: • Der EDEKA Mix-Teller und wöchentlich in den Kundenzeitschriften

erscheinende Mix-Teller-Rezepte von Gabriele Voigt-Gempp. Auf der Homepage www.edeka-rezepte.de stehen 1200 z.T. gesondert klassifizierte Rezepte zur Verfügung.

Mit einer Portion ist es möglich mind. 30% des Tagesbedarfs der für die jeweilige Kategorie wichtigen Vitamine und Mineralstoffe zu decken. So gibt es beispielsweise unter den „herzgesunden“ Gerichten solche, die reichlich Schutzstoffe enthalten oder 30% des Tagesbedarfs der Vitamine B6, B12 und Folsäure enthalten, denn gerade eine optimale Versorgung mit diesen Nährstoffen kann Herz und Gefäße stärken.

• Die EDEKA Website (www.edeka-wohlfuehlkonzept.de) mit weiterführenden Informationen zu Ernährung, Bewegung und Entspannung.

• Ausbildung von Ernährungsservice-Mitarbeitern. Als besonderer Service stehen in den Märkten Lebensmittelfachkräfte mit ernährungsphysiologischen Grundkenntnissen zur Verfügung.

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Aktivitäten des Ernährungsservice:

− Verkaufen mit Ernährungskompetenz - Hilfestellung bei Lebensmittelauswahl und bei Ernährungsthemen – der Ernährungsservice kann mit Hilfe der Unterlagen und Rezepte auch im Hinblick auf Ernährungsthemen Lebensmittel empfehlen.

− Kundenzeitschrift, Internet, Verkostungen und weitere Aktionen verknüpfen und an den Kunden herantragen.

− Kunden sensibilisieren / Interesse wecken - Aktionen z.B. zu Themen wie „Gesundes Frühstück“ können den Kunden für Ernährungsfragen sensibilisieren und damit die Bereitschaft, mehr Aufmerksamkeit in eine gesunde Ernährung zu investieren, fördern.

• Der EDEKA-Sinnesparcours und die EDEKA-Marktrallye als Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, Lebensmittel zu erleben und dabei den richtigen Mix zu finden.

• Das Fitness-Coach-Programm in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium Baden Württemberg für mehr Ernährungskompetenz bei Schülern (http://www.schulsport-in-bw.de/fitness-coach.html und http://www.kultusportal-bw.de).

• Die Geschichte der Vitalowis, eine begleitende Kindergeschichte, welche die komplexe Ernährungslehre erlebnisreich und (be-)greifbar macht.

Das EDEKA Wohlfühlkonzept versteht sich als Hilfestellung im Hinblick auf die richtige Gewichtung der Lebensmittelauswahl und für eine gesundheitsfördernde Lebensführung. Die Informationsangebote basieren auf wissenschaftlich fundierten Empfehlungen für eine ausgewogene und vielseitige Ernährung und erheben nicht den Anspruch einer Ernährungsberatung im Sinne einer Therapie für den kranken Menschen. Dies ist nur in Zusammenarbeit mit einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft möglich. Jedoch kann der EDEKA Südwest Ernährungsservice zum Beispiel Kunden mit Lebensmittelunver-träglichkeiten bei der Auswahl der geeigneten Lebensmittel im Markt zur Seite stehen.

In den genannten Bereichen hat sich EDEKA Südwest in den letzten Jahren profilieren können und möchte sich auch künftig als der Ansprechpartner für das Thema: „Vitalstoffreiche Lebensmittelauswahl bei bester Qualität“ klar positionieren. In diesem Zusammenhang werden auch im schulischen Bereich weitere Aktionen in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium Baden-Württemberg und der Stiftung „Sport in der Schule“ durchgeführt.

Die nächsten Veranstaltungen der DGE-BW e.V.

20. 10. 2011: Tag der Schulverpflegung BW 26. 11. 2011: Tagung „fit im Alter“ 22. 3. 2012: DGE-BW-Forum Kräuter und Gewürze 27. 9. 2012: Ernährungsfachtagung Lebensmittelverpackung

Informationen und Anmeldung unter

www.dge-bw.de

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Ernährung und Gesundheit in der Welt: Wo stehen wir heute? Dr. Johannes Schäfer Tropenklinik, Paul-Lechler-Krankenhaus, Tübingen Die Bekämpfung von extremer Armut und Hunger und die Senkung der Kindersterblichkeit sind Teil der Millenium-Entwicklungsziele (MDGs), die im Jahr 2000 von der UN-Vollversammlung beschlossen wurden. Nach einer kurzen Darstellung des aktuellen Standes werden anhand des Beispiels eines mangelernährten Kindes die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Ernährungsstatus und der Gesundheit, insbesondere Infektionskrankheiten, dargestellt. Einerseits erhöht Mangelernährung das Risiko für Infektionskrankheiten wie z.B. Tuberkulose. Andrerseits können Infektionskrankheiten zu Mangelernährung und Entwicklungsverzögerung bei Kindern führen. Daraus ergeben sich eine Reihe von Herausforderungen und praktische Konsequenzen. Die Rolle von Mikronährstoffen, insbesondere Vitamin A, Zink und Eisen und ihre Bedeutung in der Vorbeugung von Infektionskrankheiten wird diskutiert. Dr. Johannes Schäfer Leiter des Fachbereichs Tropenmedizin Tropenklinik Paul-Lechler-Krankenhaus Paul-Lechler-Str. 24 72076 Tübingen

Angebote der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Baden-Württemberg

Suchen Sie Unterstützung beim Aufbau oder bei der Weiterentwicklung der Schulverpflegung? Wird Ihr Mensaangebot nicht optimal angenommen? Wir helfen Ihnen weiter mit:

• der prozessorientierten Arbeitshilfe • der Datenbank BAWIS • Werkstattgesprächen • Begleitung von Projektschulen • regionalen Netzwerken • Praxisbegleitern Schulverpflegung BW • dem Tag der Schulverpflegung • unserer Erfahrung

Informationen zu allen Angeboten finden Sie unter

www.dge-bw.de

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Entwicklung der internationalen Agrarmärkte und Auswirkungen auf die Welternährung Prof. Dr. Harald Grethe Universität Hohenheim Abnehmende Produktivitätssteigerungen sowie eine begrenzte Flächenverfügbarkeit führen zu einem geringeren Anstieg der Agrarproduktion, als er in den letzten Jahrzehnten zu beobachten war. Gleichzeitig wird ein bedeutender Anstieg der menschlichen Nachfrage aufgrund von Bevölkerungs- und Einkommenswachstum erwartet. Weiterhin wird Biomasse zunehmend nicht nur für die menschliche und tierische Ernährung, sondern auch energetisch und stofflich verwendet. Die sich hieraus ergebende Nutzungskonkurrenz führt tendenziell zu einer Verknappung von Agrarprodukten und einer Erhöhung der Agrarpreise. Eine solche Preisentwicklung ist seit 2002 zu beobachten und ihre Fortsetzung wird von vielen Marktbeobachtern erwartet. Sie hat in den letzten Jahren zu einem deutlichen Anstieg der Anzahl unterernährter Menschen geführt. Verschiedene agrar- und ernährungspolitische Maßnahmen können zu einer besseren globalen Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln beitragen.

Netzwerktreffen/Werkstattgespräche/Aktionen der Vernetzungsstelle Schulverpflegung

Baden-Württemberg 12. Oktober 2011 Werkstattgespräch Regionales Netzwerk Main-Tauber-Kreis 17. Oktober 2011 Fachtag Ganztagsschulen Kooperation mit der Serviceagentur ganztägig lernen, Stuttgart 20. Oktober 2011 Tag der Schulverpflegung Baden-Württemberg 26. Oktober 2011 Profi-Treff für Caterer: Werkstattgespräch rund um die Schulverpflegung Stuttgart 09. November 2011…Regionales Netzwerk Alb-Donau-Kreis, Erbach 16. November2011 Werkstattgespräch Freudenstadt 17. November 2011…Regionales Netzwerk Karlsruhe 18. November2011 Werkstattgespräch Sinsheim 29. November 2011…Regionales Netzwerk Esslingen 30. November 2011…Regionales Netzwerk Ravensburg 30. November 2011 Regionales Netzwerk Schwarzwald-Baar-Kreis Donaueschingen

Anmeldung und Informationen unter www.dge-bw.de � Termine

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Der Blick auf/aus einen/einem benachteiligten Kontinent: Afrika Prof. Dr. Anastase Kimonyo KIST, Ruanda Der Zugang zu sicheren und gesunden Lebensmitteln wurde von allen völkerrechtlichen Organisationen als Grundrecht eines jeden Menschen anerkannt. Essen ist ein essentielles und lebenserhaltendes (existenzielles) Grundbedürfnis. Die Sicherung der Nahrung bedeutet jedoch nicht nur eine ausreichende landwirtschaftliche Nahrungsmittelproduktion über die Selbstversorgung hinaus, es beinhaltet zusätzlich all die unterschiedlichsten Möglichkeiten, einschließlich finanzieller Art, eines jeden Menschen sich die Nahrung zu beschaffen. Afrika ist der zweitgrößte Kontinent nach Asien mit einer Fläche von ca. 30,3 Millionen qkm, einschließlich der verschiedenen kleinen und größeren Inseln. Die Vereinten Nationen schätzten 2005 die Bevölkerung Afrikas auf etwa 888 Millionen. Die breite Sahara Wüste, die sich über eine Fläche weit größer als die Vereinigten Staaten Amerikas erstreckt, teilt Afrika in Nord- und Subsahara. Trotzdem hätte Afrika alle die notwendigen Naturgegebenheiten, vor allem um sich selbst und eventuell auch andere Kontinente ernähren zu können. Afrika bleibt jedoch Außenseiter unter den Kontinenten mit der größten Bevölkerungsarmut, schlechtesten Lebensmittelversorgung und niedrigem Einkommensniveau. Der Beitrag Afrikas im Welthandel beträgt statistisch gesehen nur 3%. Meine Präsentation wird auf wissenschaftlich technologische Aspekte eingehen und versuchen, die Benachteiligung Afrikas in der weltweiten Entwicklung des Angebots an Nahrungsmitteln zu erklären sowie auch gewisse politische Hintergründe zu beleuchten. Folgende Punkte werden zur Diskussion präsentiert: 1. Das Verhältnis zwischen der Bevölkerungsentwicklung und der

Nahrungsmittelsituation im Allgemeinen, in Ostafrika und insbesondere in Rwanda.

2. Die politische Entwicklung und die konkreten Anstrengungen in der ökonomischen Entwicklung und Armutsbekämpfung mit Beispielen aus Rwanda.

3. Wissenschaftlich-technologische Herausforderungen und vereinzelte potenzielle Lösungen.

4. Die Rolle der Deutschen und Europäischen Entwicklungshilfe im „Konzert unterschiedlicher Akteure“ zur Nahrungsmittel- und ökonomischen Entwicklung. Leisten die Chinesen bessere Entwicklungshilfe?

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Ernährungssicherung1 aus Sicht der Deutschen Entwicklungs-zusammenarbeit Alberto Vega-Exposito GIZ, Eschborn Lange Zeit wurden die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung vernachlässigt. Spätestens seit der Ernährungs- und Weltwirtschaftskrise 2008 und nun auch durch die erneute Hungerkatastrophe am Horn von Afrika ist klar geworden, dass die Vernachlässigung des ländlichen Raumes ein gravierender Fehler ist, der die Erreichung der Millenniumsentwicklungsziele gefährdet und selbst die Industrieländer in große Bedrängnis bringen kann. Angesichts der strukturellen Ursachen von chronischer Unterernährung in vielen Entwicklungsländern sowie der prognostizierten Zukunftsszenarien bezüglich Bevölkerungswachstum, Nachfragesteigerung bei knapper werdenden Ressourcen, Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft sowie der fortschreitenden Umweltdegradation, wird deutlich, dass die Sicherung der Welternährung eine globale Herausforderung ist, die weltweit, umfassend, partnerschaftlich und koordiniert angegangen werden muss. Inzwischen hat sich hierzu eine neue internationale Ernährungssicherungsarchitektur (z.B. FAO, WFP, CFS, G 20, G 8,), die zahlreiche internationale Vereinbarungen hervorgebracht hat, herausgebildet. Mit dem sog. Comprehensive Framework for Action der Hochrangigen Arbeitsgruppe zur Globalen Nahrungsmittelkrise der Vereinten Nationen, verfügt die internationale Gemeinschaft nun über einen Orientierungsrahmen, der sowohl handlungsleitende Ziele und Aktionen als auch die Prinzipien zu deren Umsetzung vorgibt. Es wird zwischen kurz- und mittelfristigen Maßnahmen zur Ernährungssicherung einerseits und langfristig ausgerichteten Maßnahmen zur strukturellen Ernährungssicherung andererseits, unterschieden, die aber zeitgleich umgesetzt werden müssen. (sog. twin track approach). 1 Ernährungssicherheit ist gegeben, wenn

a) genügend Nahrungsmittel auf den lokalen und globalen Märkten verfügbar sind um die Versorgung der dort lebenden Menschen zu gewährleisten (Nahrungsmittelverfügbarkeit);

b) die Menschen in diesen Wirtschaftsräumen (lokale, nationale, regionale Märkte und Weltmarkt) sich diese Nahrungsmittel in ausreichender Menge, Qualität und Diversität kaufen bzw. leisten oder selbst produzieren können. Wo dies nicht der Fall ist müssen soziale Sicherungssysteme oder spezielle Förderprogramme etabliert werden (ökonomischer und physischer Zugang zu Nahrungsmitteln);

c) die Menschen durch einen guten Gesundheitszustand (vor allem Zugang zu sauberem Trinkwasser, ärztlicher Versorgung und Ernährungswissen- und Aufklärung über vitaminreiche gesunde Ernährungsgewohnheiten) die ihnen zur Verfügung stehenden Nahrungsmittel auch biologisch gut verwerten können (Verwertung und Verwendung von Nahrungsmitteln);

d) die Versorgung auf Haushaltsebene im Jahreszyklus und langfristig (generationenübergreifend) nicht gefährdet, sondern stabil bleibt (Versorgungsstabilität). Die stabile, nachhaltige Versorgung der Menschen mit Nahrung, Einkommen und wirtschaftlichen Ressourcen ist dabei ebenso ausschlaggebend wie die Minimierung von externen Risiken (u.a. Preisvolatilität, Konflikte, Epidemien, Klimawandel, ökologische Degradation und Verlust von Biodiversität) und die nachhaltige Sicherung natürlicher Ressourcen (ökologische Nachhaltigkeit).

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Die deutsche EZ leistet durch das Instrument der „Entwicklungsorientierte Not- und Übergangshilfe (ENÜH)“ und die strukturell orientierte Entwicklungszusammenarbeit zur Armutsminderung bereits seit Jahren einen Beitrag zur Umsetzung dieses Ansatzes. Um den neuen internationalen Vereinbarungen zur Hungerbekämpfung und Ernährungssicherung sowie der konkreten Situation in den Partnerländern noch wirksamer gerecht zu werden, aktualisiert und schärft das BMZ derzeit sein entwicklungspolitisches Instrumentarium. Deutschlands Entwicklungspolitik begründet ihren Beitrag zur Ernährungssicherung auf dem Menschenrecht auf Nahrung und verfolgt zu dessen Verwirklichung einen ganzheitlichen Entwicklungsansatz, der im BMZ-Konzept „Entwicklung ländlicher Räume und ihr Beitrag zur Ernährungssicherung“ durch vier Handlungsfelder präzisiert wird: Nachhaltige Entwicklung der ländlichen Wirtschaft, Nachhaltiges Management der natürlichen Ressourcen, Bereitstellung soziale Dienste und technischer Infrastruktur und Verbesserung der politisch-institutionellen Rahmenbedingungen. Auf internationaler Ebene strebt die deutsche Entwicklungspolitik einen Abbau handelsverzerrender Subventionen, die Einschränkung der Spekulation mit Nahrungsmitteln und die Bereitstellung kontextgerechter Finanzierungsmechanismen an. Um die Rahmenbedingungen für die kleinbäuerliche Landwirtschaft zu verbessern tritt Deutschland u.a. dafür ein, dass die freiwilligen Leitlinien der FAO „zur verantwortungsvollen Regierungsführung zu Zugangs- und Nutzungsrechten zu Land und anderen natürlichen Ressourcen“ und die „Prinzipien für verantwortungsvolle Investitionen in die Landwirtschaft“ von Weltbank, FAO, UNCTAD und IFAD (RAI) miteinander in Einklang gebracht, verabschiedet und umgesetzt werden; Wie dieser integrierte Ansatz der ländlichen Entwicklung und strukturellen Ernährungssicherung inhaltlich ausgestaltet und durch eine Mehr-Ebenen-Förderstrategie umgesetzt wird und wie kurz- und mittelfristige Strategien der ENÜH und der Ernährungssicherung im Kontext von Krisen, Konflikten und Naturkatastrophen besser ineinandergreifen können, wird derzeit anhand zahlreicher Lernerfahrungen aus dem deutschen EZ-Portfolio intensiv diskutiert. Einige Beispiele sollen während der 18. Ernährungsfachtagung als Denkanstoß vorgestellt werden.

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Agrarforschung und Ernährungssicherung: Verdienste und Herausforderungen Dr. Steffen Abele Food Security Center, Universität Hohenheim Die „Consultative Group of International Agricultural Research (CGIAR)“, die Dachorganisation der internationalen Agrarforschung stellt auf ihrer Website Daten vor, die zeigen, dass ohne Agrarforschung die Produktion von Nahrungsmitteln weltweit bis zu 5 % niedriger wäre, dass gerade in Entwicklungsländern bis zu 8 % weniger Nahrung produziert werden würde, und dass Getreidepreise global bis zu 21 % höher wären, als sie es aktuell sind. 15 Millionen Kinder mehr wären unterernährt. Investitionen in die Agrarforschung lohnen sich: Von 1960 – 2008 wurden mit Ausgaben von etwa 7 Mrd. US $ Nahrungsmittelwerte von etwa 14 Mrd. US $ geschaffen, weniger konservative Schätzungen sprechen von 120 Mrd. US $ - Erlösen, die den Produzenten und Konsumenten zu gute kommen, weil die öffentliche Agrarforschung ihre Technologien nicht an Bauern verkauft, sondern „umsonst“ verteilt werden – für jeden Dollar, den man in die Agrarforschung investiert, erhalten die Menschen in Entwicklungsländern drei Dollars an Wertsteigerung der Nahrungsmittelproduktion (CGIAR 2011a). Trotz dieser beeindruckenden Zahlen gibt es viele Kritikpunkte: Zahlen zwischen fünf und zehn Prozent bei der Reduktion der Hungernden und Steigerung von Erträgen wirken wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Dies gilt nicht nur für das „große“ Bild, sondern auch für viele kleinere Erfolgsgeschichten: Eine speziell für Afrika entwickelte Reissorte (New Rice for Africa) wird auf gerade einmal zwei Prozent der Reisfläche auf dem Kontinent angebaut, ß-Carotin-reiche Süßkartoffeln erreichen etwa 1,5 % der Menschen in Ost-und Südafrika (CGIAR 2011a, FAO 2011). Von 1960-2000 wurde das Hauptaugenmerk auf Getreide wie Weizen, Mais und Reis gelegt, die gerade für Afrika wichtigen Feldfrüchte wie Maniok, Süßkartoffeln und Bananen wurden nicht im großen Umfang beforscht. Allerdings hat sich dies in den letzten Jahren geändert, in denen nicht nur die o.g. Feldfrüchte intensiver beforscht wurden, sondern auch Fragestellungen der landwirtschaftlichen Betriebssysteme, Institutionen und Politik stärker in den Vordergrund rückten (Pingali 2001, Renkow und Byerlee 2010). Eine weitere Kritik an der „Grünen Revolution“ der 70 und 80er Jahre ist die, dass zwar mehr Nahrungsmittel produziert wurden, diese aber die Hungernden oft nicht erreichten, so dass die Zahl der Hungernden in den 80ern absolut weiter angestiegen ist, und erst in jüngster Zeit wieder etwas abgenommen hat. Das Fazit der FAO zu dieser Entwicklung: Die Zahl der Hungernden in der Welt ist gesunken, aber immer noch inakzeptabel hoch (Food First/Institute for Food and Development Policy 2011, FAO/WFP 2010).

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Damit ergeben sich auch die Herausforderungen an die Agrarforschung, insbesondere in Entwicklungsländern: Fehlende Verteilungsmöglichkeiten von neuen Sorten und Technologien aufgrund von schlecht funktionierenden nationalen Agrarforschungs- und Beratungsstrukturen und oftmals fehlenden privaten Unternehmen, eine zu „technokratische“ und zu wenig „ganzheitlich-systemorientierte“ Agrarforschung, schlechter Marktzugang für Produzenten und Konsumenten, geringes politisches Interesse und Unterstützung, aber auch politische Instabilität und schlicht und einfach die geringe Kaufkraft bzw. geringen Einkommen der Ärmsten behindern die Wirkung der Forschung. Die Herausforderungen an die Agrarforschung – und die Politik – wurden im Economist (2011) drastisch dargestellt: Bevölkerungswachstum und die steigende Nachfrage der „Schwellenländer“ erfordern eine steigende Nahrungsmittelproduktion, gleichzeitig müssen aber auch die in der landwirtschaftlichen Produktion anfallenden klimarelevanten Gase reduziert werden. Sinkende Ertragszuwachsraten müssen ausgeglichen werden, und nicht nur Unter- sondern auch Fehlernährung durch einen Mangel an Mikronährstoffen (Eisen, Zink, Vitamin A/�-Carotin) müssen eine größere Rolle spielen. Kritisch wird auch die Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und Bioenergie gesehen (The Economist 2011). Wie kann die Agrarforschung den Herausforderungen begegnen? Die Entwicklung neuer, verbesserter Sorten spielt immer noch eine zentrale Rolle, und es gibt auch Stimmen, die eine Rückkehr zu mehr technologieorientierter Forschung fordern (Renkow und Byerlee 2010). Hier gibt es zum einen die konventionelle Züchtung, die immer mehr molekularbiologisch unterstützt wird – hier werden bei Pflanzen oder Tieren bestimmten Gene, die die erwünschten Eigenschaften tragen identifiziert und Sorten/Rassen mit den gefundenen gewünschten Genen werden dann konventionell gekreuzt, ohne dass eine Genmanipulation stattfindet. Auch die eigentliche Gentechnologie, der Transfer bestimmter Gene von einer Art auf die andere, wird an Bedeutung zunehmen, allerdings ist dies kosten- und zeitintensiv. Die Sortenentwicklung wird insbesondere bei der Verbesserung des Mikronährstoffgehalts von Grundnahrungsmitteln eine wesentliche Rolle spielen. Andere Biotechnologien wie die Inokulation von in-vitro-gezogenen Setzlingen („tissue culture“) mit Mikroorganismen, die Schädlingsbefall verhindern, werden ebenfalls an Bedeutung gewinnen. Im Bereich Management und der Agronomie werden optimierte Inputs, Bewässerungsverfahren sowie auch Technologien zur Reduktion der sehr hohen Nachernteverluste, zur Wertsteigerung und Verbesserung der Handelsmöglichkeiten in den Vordergrund treten. Wo braucht die Agrarforschung Unterstützung? Zunächst muss mehr Geld in Agrarforschung für Entwicklungsländer zur Verfügung gestellt werden: Die Verzinsungen von bis zu 300 % auf das eingesetzte Forschungskapital im Sinne von Mehrerträgen für Produzenten und Konsumenten zeigen, dass hier noch viel Spielraum für Investitionen ist.

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Trotzdem haben sich die Beiträge der internationalen Geber zur Agrarforschung seit Mitte der 80er Jahre bis 2005 halbiert (The World Bank 2007). Bessere Verteilungspartnerschaften müssen entstehen, über die oft unterfinanzierten Nationalen Agrarforschungssysteme in Entwicklungsländern hinaus, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit privaten Saatgutfirmen (CGIAR 2011b). Eine Verbesserung der Infrastruktur, die Abschaffung von Handelsrestriktionen, - gerade auch regional zwischen Entwicklungsländern, die Bekämpfung politischer Instabilität – die großen Verlierer im Kampf gegen den Hunger sind gerade auch die politisch instabilsten Länder, vor allem in Afrika (IFPRI und Welthungerhilfe 2010) - sind unerlässlich zur Bekämpfung des Hungers. Die Schaffung außerlandwirtschaftlichen Einkommensmöglichkeiten sind Anforderungen an die Politik, ohne deren Erfüllung die Probleme der Welternährung – von der Agrarforschung allein – nicht gelöst werden können. Referenzen CGIAR 2011a: Research & Impact. http://www.cgiar.org/impact/index.html, accessed 17/08/2011

CGIAR 2011b: Can Agricultural Research Help Eradicate Famine? http://cgiarinaction.wordpress.com/2011/08/15/can-agricultural-research-help-eradicate-famine/, accessed 17.08.2011.

FAO 2011: Statistical Database.

FAO/WFP 2010: The state of food insecurity in the world. Rome, FAO/World Food Program

Food First/Institute for Food and Development Policy 2011: Lessons from the Green Revolution, http://www.foodfirst.org/node/230, accessed 17.08.2011.

IFPRI und Welthungerhilfe 2010: Global Hunger Index 2010. Washington/Bonn, IFPRI/DWHH.

Pingali, P.L. 2001. Milestones in Impact Assessment Research in the CGIAR, 1970-1999. Standing Panel on Impact Assessment, Technical Advisory Committee of the Consultative Group on International Agricultural Research.

Renkow, M. and Byerlee, D. (2010): The impacts of CGIAR research: A review of recent evidence. Food Policy, 35(5), 391-402

The Economist February 26th 2011: The 9 billion people question A special report on feeding the world.

The World Bank 2007: World Development Report 2008: Agriculture for Development. Washington, D.C., The World Bank.

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Umdenken in allen Gesellschaften Christine Chemnitz Heinrich Böll Stiftung, Berlin Hunger im Überfluss Während in Deutschland immer mehr Menschen mit den gesundheitlichen Folgen von Übergewicht kämpfen nimmt der Hunger weltweit zu. Doch, dass heute fast ein Sechstel der Weltbevölkerung Hunger leidet, liegt nicht daran, dass es nicht genügend Nahrung gibt. Ein großer Teil der Menschen auf der Welt kann es sich schlichtweg nicht leisten ausreichend Nahrungsmittel zu kaufen. Armut und Hunger sind eng miteinander verknüpft. Mehr als eine Milliarde Menschen leben unterhalb der absoluten Armutsgrenze von einem US Dollar am Tag. Die Zahl der Hungernden wurde im letzten Jahr von der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen der FAO auf die fast identische Zahl von etwa 1,2 Milliarden Menschen geschätzt. Um sich das Ausmaß der 1,2 Milliarden Hungernden wirklich vorzustellen muss man sich vor Augen führen, dass dies die Bevölkerung der USA; Kanadas und der EU zusammengenommen ist. Aber in diesen Teilen der Welt hungern kaum Menschen – sie leben vor allem in Asien und Subsahara Afrika. Zahlen des World Food Programm folgend leben heute etwa 75% der Hungernden auf dem Land. Etwa die Hälfte dieser Menschen lebt in kleinbäuerlichen Familien (UNDP 2005). Weitere 22% der Hungernden sind Landarbeiter, acht Prozent Nomaden, von der Fischerei oder der Nutzung von Wäldern abhängig. Mehr als 60 % der chronisch hungernden Menschen sind Frauen. Wie es wurde was es ist Das gerade Menschen Hungern, die aus dem bäuerlichen Umfeld kommen erscheint in der ersten Betrachtung unverständlich. Müssten doch gerade die Menschen auf dem Land sich selbst ernähren können. Dass das nicht so ist hat eine Vielzahl von Gründen: die zu bewirtschaftenden Flächen sind zu klein, der Boden ist übernutzt, es fehlt an den nötigen Produktionsmitteln, an Infrastruktur, an guten Lagermöglichkeiten und landwirtschaftlicher Beratung. Daher sind gerade Kleinbauern auf dem Land Netto- Nahrungsmittelkonsumenten. Viele der oben genannten Punkte könnten geändert werden aber dazu braucht es einen Politischen Rahmen, politische Visionen für eine nachhaltige Entwicklung und den Willen zu investieren. Obwohl noch heute sind die meisten Menschen in Entwicklungsländern in der Landwirtschaft beschäftigt sind haben sowohl die Regierungen der Entwicklungsländer als auch die internationalen Geber in den letzten zwanzig Jahren kaum in den Agrarsektor investiert – es lohnte sich schlichtweg nicht. Die realen Preise für Agrarprodukte sanken abgesehen von einer kurzen „Hochpreisphase“ in den 1970er-Jahren konstant seit den 50er-Jahren. Einer der Hauptgründe ist, dass viele Industrieländer ab den 50er Jahren riesige Summen für landwirtschaftliche Subventionsprogramme ausgegeben haben. Die Subventionen waren an die Menge der Produktion gekoppelt und setzten damit den Anreiz, einen möglichst hohen Ertrag pro Hektar zu erwirtschaften. Die Folge dieser Art der Subventionierung war eine starke Überproduktion, die mit weiteren Subventionen versehen exportiert wurde. Mit dem Resultat, dass die Preise für Agrargüter weltweit immer billiger wurden.

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Die nationale landwirtschaftliche Produktion in vielen Entwicklungsländern konnte mit den subventionierten Importen nicht konkurrieren. Vor allem, weil die agrarpolitische Ausrichtung im Süden quasi konträr zu der der Industrieländer stand. Die Landwirtschaft wurde nicht subventioniert sondern oft sogar besteuert. Die jeweiligen Regierungen investierten kaum Geld in Forschung, Infrastruktur, Beratung oder auch Vermarktungssysteme. Die heimischen Produkte wurden von den billigeren importierten Produkten vom Markt verdrängt und vielen Bauern wurde die Existenzgrundlage genommen. Die billigen Weltmarktpreise in Kombination mit fehlenden Visionen für eine nachhaltige Agrarentwicklung im Süden bildete in der Vergangenheit die Basis für die Ernährungsstrategie der Regierungen vieler Entwicklungsländer: Nahrungsmittel wurden möglichst günstig importiert und den Konsumenten im eigenen Land zur Verfügung gestellt. Dass dieses Konzept weder heute noch in der Vergangenheit aufgegangen ist, zeigt die Zahl der Hungernden in den letzten Jahrzehnten. Allein in den letzten 10 Jahren haben kontinuierlich mehr als 800 Mio. Menschen weltweit gehungert. Auch die sehr niedrigen Agrarpreise der 90ger Jahre konnten an dieser traurigen Situation nichts ändern. Im Gegenteil: Die Agrarsektoren im Süden wurden immer mehr geschwächt. Unzählige Betriebe wurden aufgegeben und damit verschwanden die Einkommensmöglichkeiten für die ländliche Bevölkerung. Im Jahr 2000 setzte eine agrarpreisliche Trendwende ein und die Preise schossen plötzlich, rasant aber auch stark schwankend in die Höhe. Die Gründe dafür sind vielfältig und sowohl in der Angebots aber auch auf der Nachfrageseite zu finden: eine größere Nachfrage nach Nahrungsmitteln aufgrund einer wachsenden Weltbevölkerung und aufgrund veränderter Konsumgewohnheiten, der Einsatz von Nahrungsmitteln zur Energiegewinnung, Ernteausfälle aufgrund von Wetterextremen wie Dürren oder Überschwemmungen sind einige der Hauptgründe. Wie wirken sich die steigenden Agrarpreise aus? Während eine durchschnittliche Familie in Deutschland lediglich 14 Prozent ihres Einkommens für Nahrungsmittel ausgibt steigt der für Nahrungsmittel ausgegebene Anteil des Einkommens bei armen Bevölkerungsschichten in Entwicklungsländern auf bis zu 80 Prozent. Daher hat die Preisentwicklung der Jahre 2007/ 08 in denen die Preise für verschiedenste Grundnahrungsmittel in kürzester Zeit um mehr als 100% angestiegen sind dazu geführt, dass heute mehr als 150 Millionen Menschen zusätzlich von Hunger betroffen sind. Für all jene, die mehr Nahrungsmittel kaufen als sie verkaufen (oder produzieren) egal ob sie auf dem Land oder in der Stadt leben, werden sich die hohen Preise fatal auf ihre Lebenssituation auswirken. Und dennoch - höhere und vor allem faire Preise für Bauern weltweit eröffnen eine Chance für wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Räumen vieler Entwicklungsländer. Sie legen den Grundstein für neue Investitionen und Visionen. Bessere Produzentenpreise und mehr Arbeitsplätze im ländlichen Raum könnten neue wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten vorantreiben. Dies kann aber nur passieren, wenn sich die politischen Rahmenbedingungen ändern. Die Regierungen des Südens müssen politische Strukturen schaffen, die es den Produzenten ermöglichen von den höheren Preisen zu profitieren.

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Die Gewährung von Landrechten, der Zugang zu Wasser, funktionierende ländliche Beratungssysteme und Forschung in lokal angepasste und nachhaltige Produktionstechniken – um nur einige der vielen politischen Handlungsfelder zu nennen, die zu einer gerechteren ländliche Entwicklung führen würden. Damit würden mehr Menschen auf dem Land ein faires Einkommen haben und es würde weniger Abwanderung in die Städte geben. Wie könnten neue Wege und nachhaltige Lösungen in der Landwirtschaft aussehen? Welche Ideen und Vorschläge gibt es, um weltweite Ernährungssituation zu verbessern und wie nachhaltig sind sie? Alle verschiedenen Akteure die im Bereich Ernährungssicherung und Landwirtschaft tätig sind sind sich in vier grundlegenden Punkten einig: 1) Es bedarf mehr Investitionen in die Landwirtschaft in Entwicklungsländern, sowohl von staatlicher Seite als auch von Seiten der internationalen Geber, 2) Hunger und Armut müssen mit expliziten Strategien bekämpft werden und ihre Bekämpfung ist kein Nebenprodukt einer allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, 3) Kleinbäuerliche Produzenten spielen eine wichtige Rolle im Kampf gegen Hunger und Armut. 4) Hunger und Armut werden nur dann nachhaltig bekämpft, wenn die Herausforderungen des Klimawandels als Integraler Bestandteil einer Landwirtschaftlichen Entwicklungsstrategie mitgedacht werden. Auch wenn es in diesen Punkten einen weitreichenden Konsens der unterschiedlichen Akteure gibt, so gehen die Meinungen bei der Umsetzung weit auseinander. Dahinter stehen grundlegend verschiedene agrarpolitische Ideen und Weltbilder. Unter dem gemeinsamen Dach von AGRA kämpfen die Rockefeller und die Gates Stiftung, gemeinsam mit der FAO und einigen internationalen Unternehmen für eine „neue Grüne Revolution in Afrika“. Dahinter verbirgt sich die grundlegende Idee eines weitreichenden Technologietransfers, der die Bereitstellung von genetischverändertem Saatgut und Düngemitteln beinhaltet. Vieles von dem, was heute als „neue Grüne Revolution“ kommuniziert wird, entspricht aber in den Grundstrukturen der „alten Grünen Revolution“, die schon in den 70ger Jahren in Afrika kaum zu Ertragssteigerungen beitrug. Wie damals ist das Herz der neuen Grünen Revolution der Technologietransfer und ihr Ziel ist klassisch: Produktionssteigerung. Aber auf Produktionssteigerung alleine konzentriert sich die Agrarforschung seit Jahrzehnten – ohne dabei signifikante Erfolge in der Bekämpfung von Hunger und Armut zu erzielen. Die Landwirtschaft in Afrika ist ein Mosaik aus unterschiedlichen Ökosystemen, Produktions- und Lebensweisen, die in jeweils sehr unterschiedliche politische, institutionelle und infrastrukturelle Rahmenbedingungen eingebettet sind. Lösungen, die weder die lokalen Bedürfnisse, noch die lokalen Fähigkeiten der Produzenten ausreichend berücksichtigen, haben damals nicht funktioniert und werden es heute auch nicht tun.

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Aber es gibt auch andere Prozesse, die denen der „neuen Grünen Revolution“ entgegenstehen. Einer davon hat in den letzten zwei Jahren international viel Aufsehen erregt, weil er genau das geschafft hat, was AGRA nie leisten kann. Der in 2008 veröffentlichte Bericht des IAASTD (International Assessment of Agricultural Science and Technology for Development, 2008) brachte in einem vier Jährigen internationalen Dialogprozess mehr als 400 Wissenschaftler und Vertreter von Zivilgesellschaft und Wirtschaft zusammen, um gemeinsam neue Konzepte für eine nachhaltige Landwirtschaft zu entwickeln. Er vereinigt Stimmen verschiedener kultureller und professioneller Hintergründe und es ist beeindruckend, wie anders die Konzepte einer zukunftsfähigen Landwirtschaft aussehen, wenn ein Prozess diese vielfältigen Stimmen erst nimmt. Der IAASTD Bericht unterstreicht die multifunktionelle Bedeutung der Landwirtschaft, in der sie nicht nur als Produzent von Lebensmitteln betrachtet wird, sondern auch in ihrer Rolle als Lebensgrundlage für die ländliche Bevölkerung und für den Erhalt von Ökosystemen und Ressourcen. Er fordert, traditionelles Wissen, ökologische und soziale Fragen stärker in die Agrarforschung einzubeziehen und sieht im Gegensatz zu AGRA die Forschung im Spitzentechnologiebereich, wie z.B. im Bereich der GMOs nicht als ein adäquates Mittel für eine nachhaltige ländliche Entwicklung. Der IAASTD Bericht schafft es, ein umfassendes Konzept einer ökologisch und sozial nachhaltigen Landwirtschaft zu entwerfen. Er hat den Mut der Komplexität des Problems mit vielschichtigen Antworten zu begegnen. Um Hunger nachhaltig zu Bekämpfen muss die ökonomische Situation der Hungernden verbessert werden. Ganz konkret heißt das in vielen Entwicklungsländern die Stärkung der Kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Dafür müssen Ernährungssicherheit und Klimaschutz intelligent miteinander verknüpft werden. Lokal angepasste integrierte Produktionsweisen, vielfältige Sortenwahl und Produzenten, die die eigene Produktion mit ihren jeweiligen Eigenheiten und Unwägbarkeiten kennen und damit umgehen können. Kleine Wirtschaftseinheiten, die in lokale Kreisläufe eingebunden sind. Eine Landwirtschaft, die das Potential hat Armut zu mindern und die ländliche Ernährung zu sichern – ohne dabei massiv zum Klimawandel beizutragen. Um diese Art der Produktion zu fördern muss die kleinbäuerliche Produktion mit all ihren Schwierigkeiten aber eben auch ihren Potentialen ernst genommen werden. Weitreichende Investitionsprogramme in Bildung, Beratung, Infrastruktur, Ernte und Lagertechnik müssten gestartet werden. Es muss regionale Antworten geben und keine globalen. Kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern – mit mehr als subventioniertem Düngemittel – ist ein langfristiger Weg, der ohne die ganz schnellen Lösungen auskommen muss. Damit ist er für viele Regierungen eher unattraktiv. Literatur

IAASTD, 2009. Agriculture at the crossroads. http://www.agassessment.org/.

UNDP 2005. Millennium Project Task Force on Hunger: Halving Hunger: It Can BeDone. Millennium Project, New York.

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VernetzungsStelle SchulVerpflegung Baden-Württemberg

Schule ist coolinarischSchule ist coolinarischSchule ist coolinarischSchule ist coolinarisch Tag der Schulverpflegung am 20.10.2011

Mitmach - Angebote für alle Schulen / Schulmensen

1. Tag der offenen Tür in der Mensa

2. Einheitliches Menü an allen Mensen - Kürbissuppe - Menü 1: Aprikosen-Quarkauflauf mit fruchtiger Soße - Menü 2: Penne del autonno mit gemischtem Salat - Menü 3: Lachs an Zitronen-Dill-Soße, Gemüsereis, gemischtem Salat - Beerenquark oder Beerenmuffin

3. Gemeinsames Kochen in der Schulküche - Einheitliches Menü - Gestaltung der Pausenverpflegung für kleinere und größere Gruppen

4. Einführung in die Mensa für Schulneulinge– wie funktioniert Mensa?

5. Workshops zu verschiedenen Themen, z.B. - Schüler werden Geschmacksprofis. - So sieht die Mensa cooler aus. - Knigge trifft Mensa.

6. Kontakte für externe Angebote (über Land- wirtschaftsamt), z.B.

- BeKi-Fachfrauen - Blickpunkt Ernährung-Teamer

7. Materialien z. B. - Esspedition Schule (aid) - SchmExperten (aid) - Qualitätsstandards für die Schulver-

pflegung der DGE (DGE)

8. Wettbewerb „Spot an für die Mensa“

Quintessenz

Alle Angebote zum Nachmachen sowie Kontaktdaten der

Kooperationspartner unter www.dge-bw.de

Praxisbegleiter Schulverpflegung BW gestalten mit Schulen

den Tag mit besonders viel Action rund um die

Mensa.

Sektion Baden-Württemberg der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. DGE-BW e.V.

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VernetzungsStelle SchulVerpflegung Baden-Württemberg

Spot an für die MensaSpot an für die MensaSpot an für die MensaSpot an für die Mensa am Tag der Schulverpflegung am 20.10.2011

1. Kategorie: Medien - Der beste Werbe-Clip für Eure Schulmensa! Dreht mit der Digital-Kamera oder Handycam einen eigenen Werbe-Clip für Eure Mensa! Lasst Euch inspirieren und gewinnt einen Workshop "Trickfilmwerkstatt" von kinomobil! Die drei besten Werbe-Clips werden zudem im Rahmen einer Premieren-Party im Kommunalen Kino gezeigt.

2. Kategorie: Aktionen/Events - Das coolste Event für Eure

Schulmensa! Welche Aktion bringt so richtig viele Leute in Eure Mensa? Denn die kann man ja auch mal anders nutzen und dort fetzige Veranstaltungen stattfinden lassen! Natürlich könnt Ihr auch mehrere Ideen einreichen. Als Hauptgewinn gibt es für die Arbeitsgruppe einen Besuch im Europa-Park Rust.

Als weitere Preise winken Gutscheine für Materialien zur Lärmdämmung in der Mensa sowie für Lebensmittel für Aktionen in der Mensa! Alle Kategorien sollen mehr Lust auf Eure Mensa machen: Ab sofort kann gedreht und geplant werden! Einsendeschluss ist der 11. November 2011. Weitere Infos findet Ihr unter www.dge-bw.de in der Newsbox. Mit freundlicher Unterstützung von:

Wettbewerb für Schüler

LKK bawü

Landesverband Kommunale Kinos Baden-Württemberg

im

Sektion Baden-Württemberg der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. DGE-BW e.V.

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Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. mit Sitz in Bonn ist eine weitgehend öffentlich finanzierte Fachgesellschaft. Die Sektion Baden-Württemberg – DGE-BW – wird vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg unterstützt. Unsere Aufgabe ist es, unabhängige, neutrale Ernährungsinformationen den Multiplikatoren im Ernährungsbereich in BW zur Verfügung zu stellen. Wenn Sie fachliche Fragen haben, Referenten für eigene Veranstaltungen benötigen oder andere Anliegen rund um das Thema Ernährung haben, können Sie sich jederzeit an uns wenden. Bitte beachten Sie: Wir dürfen aus zeitlichen Gründen nur Multiplikatoren Auskünfte erteilen. Privatpersonen müssen sich mit ihren Fragen an andere Stellen wenden. Die DGE-BW wird gefördert durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden Württemberg. Die DGE-BW dankt an dieser Stelle auch allen Kooperationspartnern, ohne die diese Tagung nicht hätte realisiert werden können.

Sektion Baden-Württemberg der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.

DGE-BW e.V.