60
acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN Monitoring-Bericht 2014 (gemäß §3 Abs. 3 Wiss FG)

acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN

Monitoring-Bericht 2014 (gemäß §3 Abs. 3 Wiss FG)

Page 2: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

Herausgeber:acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN, 2014

Geschäftsstelle Hauptstadtbüro Brüssel-BüroResidenz München Unter den Linden 14 Rue d’Egmont/Egmontstraat 13Hofgartenstraße 2 10117 Berlin 1000 Brüssel80539 München Belgien

T +49 (0) 89 / 5 20 30 90 T +49 (0) 30 / 2 06 30 96 0 T +32 (0) 2 / 2 13 81 80F +49 (0) 89 / 5 20 30 99 F +49 (0) 30 / 2 06 30 96 11 F +32 (0) 2 / 2 13 81 89

E-Mail: [email protected]: www.acatech.de

© acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN, 2014

Koordination und Redaktion: Dr. Jens PapeLayout-Konzeption: acatechKonvertierung und Satz: Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme IAIS, Sankt Augustin

Redaktionsschluss: 31. Juli 2014Berichtszeitraum: 1. Januar bis 31. Dezember 2013

Page 3: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

INHALT

INHALT

1. ZUSAMMENFASSUNG 5

2. SACHSTAND 72.1 Wissenschaft und Gesellschaft 72.2 Wissenschaft und Wirtschaft 102.3 Dynamische Entwicklung des Wissen schaftssystems: Strategische Erschließung neuer Themenbereiche 14

2.3.1 Themenschwerpunkt Energie, Ressourcen und Nachhaltigkeit 142.3.2 Themenschwerpunkt Technologie 162.3.3 Themenschwerpunkt Bildung und Technikkommunikation 162.3.4 Querschnittsthemen 17

2.4 Internationale Zusammenarbeit 172.4.1 Internationalisierungsstrategie 172.4.2 Internationale Aktivitäten 18

2.5 Die besten Köpfe 222.5.1 Gleichstellung von Männern und Frauen 222.5.2 Nachwuchs für die Wissenschaft 24

3. RAHMENBEDINGUNGEN 273.1 Darstellung der Finanzen und Entwicklung des Budgets (Haushaltsplan) 273.2 Flexible Rahmenbedingungen 27

3.2.1 Flexibilisierung der Mittelverfügbarkeit 273.2.2 Personalwesen 283.2.3 Beteiligungen 29

4. ANHANG 314.1 Kurzdarstellungen Projekte in 2013/2014 31

4.1.1 Themenschwerpunkt Energie, Ressourcen und Nachhaltigkeit 314.1.2 Themenschwerpunkt Technologien 334.1.3 Themenschwerpunkt Bildung und Technikkommunikation 394.1.4 Querschnittsthemen 42

4.2 Übersicht Publikationen in 2012 – 2014 474.3 Übersicht Veranstaltungen in 2013/2014 504.4 Die Gremien der Akademie 52

4.4.1 Vorstand 524.4.2 Geschäftsführendes Präsidium und Geschäftsleitung 524.4.3 Präsidium 524.4.4 Themennetzwerke 534.4.5 Senat 53

4.5 Mitgliedschaften ausländischer Personen 564.6 Frauenanteil in Arbeitsgruppen 57

Page 4: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche
Page 5: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

5

ZUSAMMENFASSUNG

1 Aus Gründen der Lesbarkeit wird im Text nur die männliche Form verwendet, gemeint sind aber selbstverständlich sowohl Frauen als auch Männer.2 Nicht eingerechnet sind hier Akademienprojekte des Ständigen Ausschusses, bei denen acatech mitwirkt, ohne die Federführung zu haben.

acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften berät Politik und Gesellschaft wissenschaftsbasiert und praxis-orientiert in technologie- und innovationspolitischen Fragen.

Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, greift die Akademie auf ein Netzwerk herausragender Wissenschaftler1 und auf das Wissen und die Erfahrung von Experten der führenden Tech-nologieunternehmen in Deutschland zurück. Die inhaltliche Arbeit tragen 424 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Gebieten der Technikwissenschaften einschließlich der Geistes-, Sozial und Wirtschaftswissenschaf-ten, die sich mit Technik und Innovation befassen. Im acatech Senat sind rund 70 Technologieunternehmen versammelt. Alle Akademiemitglieder und sonstigen Experten einschließlich der Präsidenten und des Präsidiums arbeiten ehrenamtlich.

acatech kooperiert intensiv mit den europäischen und inter-nationalen Netzwerken technikwissenschaftlicher Akademien. 2013 übernahm acatech Präsident Reinhard F. Hüttl mit dem den Vorsitz über den europäischen Verbund technikwissen-schaftlicher Akademien Euro-CASE und die Koordination der Euro-CASE-Plattformen zu Energie und Innovation.

Im Berichtszeitraum 2013 hat acatech insgesamt an 28 Pro-jekten gearbeitet.2 Dazu gehören erstens Kurzprojekte, die Handlungsoptionen oder Empfehlungen zu einem aktuellen Thema formulieren, zweitens Vertiefungsprojekte, die darüber hinaus eine fundierte Studie erarbeiten, und drittens Sonderpro-jekte. Ihr Schwerpunkt ist die Koordination und Moderation von Multistakeholder-Prozessen wie dem Innovationsdialog oder der Nationalen Plattform Elektromobilität.

Die Akademie erarbeitet in selbstbestimmter und unabhän-giger Weise Handlungsoptionen und Empfehlungen an Politik

und Gesellschaft. Deren Bewertung und Umsetzung obliegt den Adressaten. In Multistakeholder-Prozessen moderiert acatech Dia-loge, die zu Strategien, Roadmaps oder Handlungsempfehlungen führen. Die Akademie sucht dabei stets den Dialog mit Politik und Gesellschaft. Dafür werden größere Veranstaltungen wie Symposien ebenso wie viele kleinere Formate des Austauschs im politischen Raum genutzt (vgl. 2.1 und Übersicht 4.3).

Schwerpunktthemen waren in 2013 die Energiewende und der Wandel der industriellen Produktion in der Industrie 4.0. Zur Energiewende wurden unter anderem das Projekt „Energiesysteme der Zukunft“ (gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wis-senschaften Leopoldina und der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften) und das „Forschungsforum Energiewende“ (gemeinsam mit dem IASS und der Max-Planck-Gesellschaft) neu gestartet. Beide Projekte unterstützen die Gestaltung der Energie-wende in Deutschland. Auf der Hannover Messe 2013 übergab der von acatech und der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft initiierte Arbeitskreis Industrie 4.0 unter Leitung von acatech Prä-sident Henning Kagermann und Siegfried Dais von Bosch Empfeh-lungen an Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Der Haushalt der Akademie setzte sich im Jahr 2013 zu 31 Pro-zent aus der institutionellen Förderung und zu 69 Prozent aus Drittmitteln zusammen. Im Jahr 2014 wird die Drittmittelquote voraussichtlich auf 76 Prozent ansteigen. Die Zahl der Mitar-beiter der Geschäftsstelle stieg infolge der gesteigerten Projekt-aktivitäten im Jahr 2013 von 60 (1/2013) auf 73 (12/2013). Hinzu kommen 23 Studentische Hilfskräfte (12/2013).

Von den verbesserten Rahmenbedingungen auf Grundlage des WissFG hat acatech die Möglichkeit der gegenseitigen De-ckungsfähigkeit genutzt. Diese führte im Haushaltsvollzug zu ei-ner erheblichen Erleichterung bei der Aufgabenwahrnehmung.

1. ZUSAMMENFASSUNG

Page 6: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche
Page 7: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

7

MONITORING-BERICHT 2014

2.1 WISSENSCHAFT UND GESELLSCHAFT

Ziele der wissenschaftlichen Politikberatungacatech berät Politik und Gesellschaft in technologiepolitischen Zukunftsfragen auf unabhängige und gemeinwohlorientierte Wei-se. Das Ziel: nachhaltiges Wachstum durch Innovation. Damit aus wissenschaftlichen Inventionen Innovationen werden, müssen diese wirtschaftlich realisiert und von der Gesellschaft angenom-men werden. Deshalb bindet acatech die Kompetenzen führender Technologieunternehmen und der organisierten Zivilgesellschaft konsequent in die stets von hochrangigen Wissenschaftlern gelei-teten Projekte ein. acatech greift, technologisch, ökonomisch und gesellschaftlich relevante neue Themen frühzeitig und praxisbezo-gen auf. Dies wird ermöglicht durch die Mitarbeit in zentralen in-novationspolitischen Beratungsgremien wie der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft, durch den Austausch bei nationalen und internationalen Konferenzen und schließlich durch die Zu-sammenarbeit in fachbezogenen Netzwerken.

OrganisationDie Seite der Wissenschaften ist innerhalb der Akademie in der Mitgliederversammlung verankert. Die Vertreter der Wirtschaft, der Wissenschaftsorganisationen und der Zivilgesellschaft wer-den durch den Senat repräsentiert. Die wissenschaftliche Politik-beratung der Akademie wird durch die Büros in Berlin und Brüssel unterstützt. Die Akademie strukturiert ihre Angebote der Politik- und Gesellschaftsberatung entlang der drei Themenschwerpunk-te „Energie, Ressourcen und Nachhaltigkeit“, „Technologien“ so-wie „Bildung und Technikkommunikation“ (vgl. 2.3).

Die Beratungsangebote für Politik und Gesellschaft werden in acatech Projekten, Kooperationsprojekten der Akademien oder in Multistakeholder-Plattformen generiert.

y In acatech Projekten arbeiten die wissenschaftlichen Mit-glieder der Akademie mit Experten aus Wirtschaft und Zivil-gesellschaft zusammen. Beispiele im Bericht sind die Pro-jekte Internet Privacy (vgl. 2.1) und Future Business Clouds (vgl. 2.2).

y In Kooperationsprojekten der Akademien wird die Expertise von den Mitgliedern der deutschen Wissenschaftsakademien zusammengeführt. Ein Beispiel im Bericht ist das Akademien-projekt Energiesysteme der Zukunft (vgl. 2.3).

y Multistakeholder-Plattformen organisieren die Zusammen-arbeit unterschiedlichster Akteure aus Wissenschaft, Wirt-schaft und Gesellschaft (z. B. NGOs, Gewerkschaften) bei

komplexen innovationspolitischen Themen. Beispiele im Be-richt sind der Innovationsdialog (vgl. 2.1) und die Nationale Plattform Elektromobilität (vgl. 2.2).

Internationale DimensionAls international orientierte Akademie möchte acatech Beiträge zur Lösung globaler Herausforderungen mit Wertschöpfungs-perspektiven verbinden. Deshalb kooperiert acatech eng mit den europäischen Schwesterakademien im Verbund Euro-CASE und weltweit innerhalb von CAETS. Das Büro in Brüssel sichert den Dialog auf der EU-Ebene.

Leitlinien der wissenschaftlichen PolitikberatungZu den Qualitätsstandards der Akademie gehören Transparenz, Aktualität und eine allgemeinverständliche Aufbereitung der Projektergebnisse, die sich an den Beratungs- und Informati-onsbedürfnissen der Gesellschaft orientieren (vgl. Publikations-liste im Anhang, S. 47). Dafür hat sich acatech auf Leitlinien für die Politik- und Gesellschaftsberatung verpflichtet, die sich an bewährten Kodizes wie den Leitlinien zur Politikberatung der Berlin- Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) und den Vorschlägen der Deutschen Forschungsge-meinschaft zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis orien-tieren.

Im Folgenden wird eine Auswahl von Beratungsprojekten und-formaten vorgestellt. Weitere finden sich im Kapitel zu Projekten mit besonderem Bezug zur Wirtschaft (2.2) sowie im Kapitel zur strategischen Erschließung neuer Themenbereiche (2.3).

Innovationsdialog zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft Seit 2010 bereitet acatech den Innovationsdialog zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Diesem Beratungsgremium der Bundeskanzlerin gehören neben der Bundesforschungsministerin, dem Bundeswirtschaftsminis-ter und dem Chef des Bundeskanzleramts hochrangige Ver-treter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft an. Der Vorsitz des Steuerkreises liegt bei acatech Präsident Henning Kagermann. Der Innovationsdialog dient der Bundesregierung als unabhängige Fachberatung. Er identifiziert zentrale Herausforderungen und Themen für die Weiterentwicklung und Optimierung des deutschen Innovationssystems und ge-währleistet den dazu notwendigen Austausch auf höchster Ebene. acatech kommt dabei die Rolle zu, diese Themen inhalt-lich in einem breiten Stakeholder-Dialog vorzubereiten, dessen

2. SACHSTAND

SACHSTAND

Page 8: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

8

MONITORING-BERICHT 2014

Ergebnisse dann als Dossiers die Grundlage für die Treffen mit der Kanzlerin bilden. In Ergänzung zu dieser Grundstruktur wer-den spezifische Expertengruppen einberufen, die den Prozess der Dossiererstellung inhaltlich begleiteten. acatech greift bei der Erstellung der Dossiers auf ein einzigartiges Kompetenz-netzwerk zurück, das neben der wissenschaftlichen auch die wirtschaftliche Perspektive sowie die Perspektive der Verbände und Arbeitnehmervereinigungen bündelt. Darüber hinaus wird das erforderliche Fachwissen durch gezielte Experteninterviews aggregiert. Die Gespräche mit Experten dienen auch der Er-stellung eines aktuellen Stimmungsbildes zu innovationspo-litischen Zukunftsfragen, das für alle beteiligen Akteure von großem Interesse ist. Die Dialoge sind ausdrücklich nicht auf eine große öffentliche Wahrnehmung ausgelegt, sondern als vertrauliche, gut vorbereitete Arbeitsgespräche der Bundes-regierung mit Vertretern der Wirtschaft und Wissenschaft.

Im Jahr 2013 befasste sich der Innovationsdialog mit dem Thema „Neue Innovationspotenziale für Wertschöpfung und Be-schäftigung ermöglicht durch Digitalisierung.“ Für das Dossier „Erfolgsfaktoren moderner Innovationspolitik“ etwa wurde 2013 die Expertise von 24 Wirtschaftsvertretern mittels einer quali-tativen Befragung einbezogen (u. a. Bayer AG, Robert Bosch GmbH, Scheer Group GmbH, Siemens AG, TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH).

Im Anschluss an den 5. Innovationsdialog wurden in einem weiteren Dossier innovationspolitische Themen als zukünftige Beratungsgegenstände für mögliche Innovationsdialoge in der 18. Legislaturperiode aufgearbeitet. Hierzu wurden Skizzen zu folgenden Themen erstellt:

y Neue Formen des Ideen-, Wissens- und Technologie transfers y Sicherung und Stabilität des Innovationsstandorts Deutsch-

land gegenüber widrigen Ereignissen y Potenziale und Herausforderungen europäischer Innova-

tionspolitik für den Innovationsstandort Deutschland

Diese Themenskizzen wurden ergänzt durch eine Analyse zur regionalen Vernetzung und Qualitätssicherung von Angeboten zur MINT-Förderung sowie eine Themenliste zu technologischen Herausforderungen der Zukunft, die weitere inhaltliche An-regungen für zukünftige Innovationsdialoge gibt. Damit hat acatech ein aktuelles Portfolio zu besonders relevanten neuen Themen der Politikberatung im Bereich der Innovations-, Wissen-schafts- und Technologiepolitik erarbeitet.

Neben der Sicherstellung einer umfassenden und kontinuier-lichen Aufbereitung der Dialogthemen führte die Reihe auch zu konkreten politischen Ergebnissen: So wurde unter anderem eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Finanzierung innova-tiver Unternehmensgründungen ins Leben gerufen. Außerdem wurde zum Thema Clusterpolitik ein Bund-Länder-Arbeitskreis initiiert und die gemeinsam von BMBF und BMWi betriebene Clusterplattform (www.clusterplattform.de) gegründet. Viele der Empfehlungen aus den Dossiers zur Digitalisierung und zu den Erfolgsfaktoren moderner Innovationspolitik finden sich im Ko-alitionsvertrag der Bundesregierung in der Schwerpunktsetzung zur Digitalen Agenda wieder.

Der Innovationsdialog zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft hat sich als festes Gesprächsformat etabliert. Er wird in der neuen Legislaturperiode fortgesetzt.

Projektabschluss Internet-PrivacyDas Vertrauen und der Schutz der Daten im Internet haben sich zu einem zentralen politischen und gesellschaftlichen Thema ent-wickelt. Im Mai 2013 legte die Akademie einen Positionsband und eine umfassende Studie vor, die aufzeigen, wie sich eine tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche Voraussetzungen zusammenspielen. Die Empfehlungen zielen ab auf eine Internetkultur, die die Hoheit der Nutzer über ihre Daten sichert, ohne die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Poten-tiale des Internets zu opfern. Die Projektergebnisse wurden auf einem Abschlussforum öffentlich diskutiert, an Wolf-Dieter Lukas (BMBF) übergeben und an die angesprochenen politischen Gre-mien, Verbände und Journalisten versandt. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Internet Privacy – Eine Kultur der Privatheit und des Vertrauens im Internet“ unter Leitung von Johannes Buch-mann (TU Darmstadt) wurde 2011 eingerichtet.

Expertenworkshop Gesundheitstechnologien mit dem Bundes minister für GesundheitInnovative Gesundheitstechnologien heben die Lebensqualität und können die Kosten des Gesundheitssystems reduzieren. Doch sie stehen in Deutschland hohen Hürden gegenüber, die teils auch auf unnötig komplizierten Regelungen und Zustän-digkeiten beruhen. Die Akademie arbeitet an einer Neuauflage der Position zum Thema, die auch die Fortschritte und Perspek-tiven für die weitere Ausgestaltung bilanziert. Der damalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr diskutierte mit den Experten unter Leitung von Olaf Dössel (Karlsruher Institut für

Page 9: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

9

Technologie) im April 2013 in Berlin über Perspektiven für die Gesundheitstechnologien. Die Ergebnisse des Expertenwork-shops fließen ein in die Position der Akademie, die im Frühjahr 2014 vorgestellt wurde .

Neugründung des Forschungsforums EnergiewendeDie Gestaltung und Umsetzung der 2011 beschlossenen Energie wende ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. acatech bietet der Politik hierzu wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis gut be-gründeter Entscheidungen, die im gesellschaftlichen Dialog zu treffen sind. Um der Komplexität der Energiewende gerecht zu werden, wurden zwei eng miteinander verzahnte Projekte zur Begleitung der Energiewende aufgesetzt: das Akademien-projekt „Energiesysteme der Zukunft“ (vgl. 2.3) und das „Forschungsforum Energiewende“.

Bundesministerin Johanna Wanka eröffnete im Mai 2013 das Forschungsforum Energiewende, das von acatech, dem von Klaus Töpfer geleiteten Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) und der Max-Planck-Gesellschaft koordiniert wird. Das Forschungsforum dient als transdisziplinäre Platt-form, über welche die Akteure verschiedener gesellschaftlicher Bereiche (Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Verbände) die Ergebnisse des Akademienprojekts aufgrei-fen, gemeinsam diskutieren und bewerten. Auf dieser Grund-lage sollen Handlungsempfehlungen für den Weg hin zu einer sicheren, ressourcen- und umweltschonenden sowie bezahlba-ren Energieversorgung entwickelt werden. Das Projekt hat sei-ne Arbeitsformate etabliert, mehrere wissenschaftliche Papie-re stehen kurz vor der Veröffentlichung. Das Forschungsforum hat zudem im März 2014 mit der Erarbeitung einer Strate-gischen Forschungsagenda Energie wende begonnen. Dazu werden derzeit dialogorientierte Workshops mit unterschied-lichen Stakeholdern durchgeführt. Den Auftakt bildete ein Workshop mit zehn NGO-Vertretern im März 2014. Die Strate-gische Forschungsagenda fließt ein in die Weiterentwicklung des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung. Im Mai 2014 tagte das Leitungskollegium des Forschungsforums, dem Vertreter der Bundesregierung (u. a. Staatssektretär Georg Schütte) und die Spitzen des WWF, BDI, BDEW, IASS und IG BCE angehören. Noch zuvor traten die in das Forschungsforum entsandten Vertreter der Bundesländer zusammen.

Der dafür notwendige Dialogprozess, der eine enge Beteiligung der Bundesländer, aber auch der organisierten Zivilgesellschaft

(NGO, Gewerkschaften, Verbände) vorsieht, ist bereits im Gan-ge. Alle Bundesländer haben Vertreter in das Forschungsforum entsandt und aktives Interesse an einer Mitarbeit signalisiert.

Nationales MINT ForumEine der größten gesellschaftlichen und auch volkswirtschaft-lichen Herausforderungen ist der demografische Wandel in Deutschland. Dieser Wandel könnte dazu führen, dass sich der schon heute hohe Bedarf an Fachkräften zu einem Fachkräfte-mangel entwickelt – jedenfalls in einzelnen Regionen, Bran-chen und vor allem in technischen Berufen. Daher gibt es eine steigende Zahl von Unternehmen und unternehmensnahen Initiativen zur Förderung der Bildung in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik). Im Nationalen MINT Forum haben sich zur Zeit 26 Institu tionen zusammengeschlossen, die sich für die Förderung der MINT-Bildung einsetzen. Gegründet wurde der Zusammenschluss im Jahr 2012 auf Initiative von acatech und der BDA/BDI-Initiative „MINT Zukunft schaffen“. Das MINT Forum wird von acatech Präsident Henning Kagermann und Thomas Sattelber-ger (MINT Zukunft schaffen) geleitet. In diesem neuartigen integrativen Ansatz werden bildungspolitische Empfehlungen ausgesprochen und Qualitätsstandards und Vorhaben entwi-ckelt, die von allen relevanten Akteuren getragen werden. Das Forum hat drei Schwerpunkte, zu denen die Sicherung des Fachkräftebedarfs gehört – denn hochqualifizierte Fachkräfte sind unverzichtbar für die Wettbewerbs- und Innovationsfähig-keit des Standorts Deutschland. MINT-Bildung soll ebenso als Teil der Persönlichkeitsentwicklung verstanden und geför-dert werden. Ein dritter Schwerpunkt ist die Förderung der MINT-Bildung im Lebensverlauf.

Nationaler MINT Gipfel mit Bundesministerin Johanna Wanka Auf dem 1. Nationalen MINT Gipfel mit Bundesministerin Jo-hanna Wanka im Juni 2013 legte das Nationale MINT Forum zehn Handlungsempfehlungen für eine bessere MINT-Lehrer-bildung sowie einen Leitfaden für die Qualitätssicherung von MINT-Initiativen vor. Die ersten Ergebnisse und der Besuch von Bundesministerin Johanna Wanka auf dem Gipfel erzeug-ten Aufbruchsstimmung in der Förderung des technischnatur-wissenschaftlichen Nachwuchses. Die Fortschritte bei der För-derung des Nachwuchses im Bereich Mathematik, Informatik, Natur- und Technikwissenschaften werden auf jährlichen Gip-feln diskutiert.

SACHSTAND

Page 10: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

10

MONITORING-BERICHT 2014

Im Dialog mit der PolitikIn einer Vielzahl von Veranstaltungen, Kooperationen und Ge-sprächen sucht acatech den direkten Dialog mit der Politik. Beispiele des Berichtszeitraums sind:

y September-Dezember 2013: Auftakt einer Reihe von Be-suchen in den zuständigen Ministerien der Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen, Sachsen, Hamburg (Reihe wird fortgesetzt)

y 15. Januar 2013: Besuch des acatech Vorstands bei der AG Bildung und Forschung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

y 29. Januar 2013: Diskussion mit der AG Bildung und For-schung der FDP

y 26. Februar 2013: Fraktionsübergreifende Abendveranstal-tung des acatech Präsidiums mit Parlamentariern des Deut-schen Bundestags (u. a. Sprecher für Forschung und Innova-tion der Fraktionen)

y 28. Februar 2013: Diskussion von MdBs der CDU/CSU-Fraktion mit Henning Kagermann zum Stand der Elektro-mobilität in Deutschland

y 19. März 2013: Vorstellung des Akademienprojekts Energie-systeme der Zukunft und der Dialogplattform Energiewende auf Einladung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, gemein-sam mit StS Schütte (BMBF) und StS. Becker (BMU)

y 28. November 2013: Innovationspolitisches Gespräch von Henning Kagermann mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und Forschungsministerin Svenja Schulze (beide SPD)

acatech konnte im Berichtszeitraum zentrale technologie politische Debatten fördern und anstoßen. Die Schwerpunkte lagen auf den Themen Energiewende und Zukunft der Industrieproduktion in Deutschland. Als Gesellschafter von Wissenschaft im Dialog en-gagiert sich acatech in Kooperation mit den deutschen Wissen-schaftsorganisationen auch für die Verbesserung des Transfers zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Den Transfer zwischen Politik und Wissenschaft stärkt acatech nicht nur durch eigene Veranstaltungsformate, Gespräche und das Engagement in den innovationspolitischen Gremien der politischen Organe.

Unter den Abschlüssen der regulären acatech Projekte ragen in der politischen und öffentlichen Wahrnehmung die Themen Internet-Privacy, Future Business Clouds (vgl. 2.2) und Gesund-heitstechnologien hervor. Nach der Übergabe der Ergebnisse des Privacy-Projekts an Wolf-Dieter Lukas (BMBF) wurden diese gesell-schaftlich ausgerichteten Empfehlungen für eine tragfähige Inter-netkultur auch medial intensiv diskutiert. Unter anderem erläu-terte Projektleiter Johannes Buchmann die Ergebnisse in einem FAZ-Gastbeitrag und in einem ausführlichen Interview im Maga-zin brand eins. Das Projekt Gesundheitstechnologien (Workshop mit dem Bundesgesundheitsminister) wurde im Frühjahr 2014 ab geschlossen, hat aber bereits im Berichtszeitraum die technolo-giepolitische Debatte im direkten Dialog mit den zuständigen Ressorts unterstützt. Eine intensive Fachkommunikation mit der Gesellschaft, der Politik und den Medien erfolgt zum Abschluss der Projekte auf Basis der syndizierten Positionspapiere.

2.2 WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT

Das Zusammenspiel von Wissenschaft und Wirtschaft ist gleicher-maßen Ziel und Strukturelement der Akademie. Mit dem Ziel der Beratung von Politik und Gesellschaft in innovationspoli-tischen Fragen unterstützt acatech den Dialog zwischen Wis-senschaft und Wirtschaft. acatech bildet einen Ort des Austau-sches, an dem führende Köpfe aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammenkommen. Für die Wirtschaft sind dies Persönlichkeiten

Bundesministerin Johanna Wanka auf dem Nationalen MINT-Gipfel 2013.

Quelle: acatech/David Ausserhofer

Page 11: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

11

SACHSTAND

aus technologieorientierten Unternehmen und Vereinigungen, die sich im Senat (Vorsitz: Ekkehard D. Schulz), Senatsausschuss (Henning Kagermann) und Senatskollegium (Bundespräsident a. D. Roman Herzog) versammeln. Sie unterstützen die Arbeit von acatech und stellen in den Projekten der Akademie den Austausch mit der industriellen Praxis sicher. In den Gremien und Projekten treffen die Senatsmitglieder und Unternehmensvertreter auf die wissenschaftlichen Mitglieder von acatech und arbeiten gemein-sam an technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Fragestellungen. Die Leitung der Projekte und Multistakeholder-Plattformen obliegt dabei stets hochrangigen Wissenschaftlern.

Die Wissenschaftler und Experten der Technologieunternehmen suchen dabei den frühzeitigen Austausch mit der Politik, um die Arbeitsergebnisse für Politik und Öffentlichkeit anschlussfähig zu gestalten. Deshalb sind die GWK-Vorsitzende und Bundesminis-terin Johanna Wanka sowie ihre Stellvertreterin Ministerin Doris Ahnen als Senatsmitglieder zu den Sitzungen des Senats gela-den. Regelmäßige Gastredner der jährlichen Senatsveranstaltung von acatech sind Mitglieder der bayerischen Staatsregierung.

Technologische Inventionen werden erst dann zu Innovatio-nen, wenn sie in der Wirtschaft umgesetzt und in die Fläche gebracht werden. Deshalb integriert acatech die Perspektive der praktischen Umsetzung in der Wirtschaft in ihre Arbeit. In allen Projekten der Akademie kommen die wissenschaftlichen Mitglieder, weitere externe Wissenschaftler und Experten aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Daher werden im Folgenden beispielhaft jene Projekte beschrieben, die einen be-sonders starken Bezug zur Wirtschaft vorweisen, der aber grund-sätzlich in allen acatech Projekten gegeben ist. Weitere Projekte mit Wirtschaftsbezug finden sich in Kapitel 2.1 und 2.2.

Beispielhaft für die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft sind im Berichtszeitraum die aus der Mitarbeit in der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft hervorgegangenen

und von acatech koordinierten Arbeitskreise Industrie 4.0 und Smart Service Welt, das Projekt Future Business Clouds sowie die Nationale Plattform Elektromobilität.

Arbeitskreis Industrie 4.0 Die Bundesregierung hat 2006 mit der Hightech-Strategie erst-mals gesellschaftliche Missionen für den Innovationsstandort Deutschland definiert und schaffte mit der Forschungsunion Wirtschaft – Wissenschaft eine Plattform für den kontinuierlichen Austausch mit Wirtschaft und Wissenschaft. Die Mitarbeit in der Forschungsunion führte zur Umsetzung der Zukunftsprojekte In-dustrie 4.0 und Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft.

acatech Präsident Henning Kagermann übernahm in der For-schungsunion die Leitung der Promotorengruppe Kommunika-tion. Daraus ging zunächst der Arbeitskreis Industrie 4.0 hervor, der von Henning Kagermann sowie dem acatech Senator, Sieg-fried Dais (Robert Bosch GmbH) geleitet und von acatech ko-ordiniert wurde. Der Arbeitskreis ist im Innovationsprozess das Bindeglied zwischen gesellschaftlich definierter Mission und de-ren Verwirklichung (vgl. Schaubild) und er schlug beim Thema Industrie 4.0 die Brücke zur Wirtschaft. Die Industrie 4.0 wird auch die Zukunft der Arbeit maßgeblich beeinflussen. Deshalb waren auch die Gewerkschaften von Beginn an beteiligt. Am Arbeitskreis Industrie 4.0 haben 16 Unternehmen, vier Wirt-schaftsverbände und drei Gewerkschaften mitgewirkt.

Mit dem Begriff Industrie 4.0 gelang es dem von acatech ko-ordinierten Arbeitskreis, die Digitalisierung der Produktion und angrenzender Wertschöpfungsnetzwerke auf eine Formel zu bringen, die aus dem innovationspolitischen Diskurs nicht mehr wegzudenken ist.

Auf der Hannover Messe 2013 übergab der Arbeitskreis Indus-trie 4.0 seinen Bericht an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der Bericht wurde zum Fundament für ein innovationspolitisches

Hightech-StrategieForschungsunionWirtschaft – Wissenschaft

PlattformIndustrie 4.0

AK Industrie 4.0

Der von acatech koordinierte Arbeitskreis Industrie 4.0 hat den grundlegenden Bericht zum Thema im April 2013 vorgelegt. Der Arbeitskreis ging aus der Forschungs-union Wissenschaft – Wirtschaft hervor, welche die Umsetzung der Hightech-Strategie der Bundesregierung begleitet und unterstützt. Mit Übergabe des Arbeitskreis-Berichts an Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde die Plattform Industrie 4.0 gegründet. Sie begleitet die weitere Umsetzung der Industrie 4.0 in Deutschland. acatech koordiniert den Wissenschaftlichen Beirat der Plattform Industrie 4.0.

Page 12: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

12

MONITORING-BERICHT 2014

Leitthema. Industrie 4.0 ist eingegangen in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung sowie in Programme der Bundes länder. Die Bundeskanzlerin und die zuständigen Regierungsvertreter von Bund und Ländern gehen auf die Industrie 4.0 in zahlreichen Re-den ein. In den Medien wird Henning Kagermann als Wegbereiter und zentraler inhaltlicher Ansprechpartner nachgefragt. Auch im wirtschaftlichen Diskurs ist die Industrie 4.0 verankert.

Henning Kagermann erläuterte die Industrie 4.0 auf zahl-reichen nationalen und internationalen Tagungen (beispiels-weise in der Britischen Botschaft). Er stellte die Perspektiven auf Ver anstaltungen in den Bundesländern wie der Industrie-konferenz Brandenburg im September 2013 ebenso vor, wie auf Ver anstaltungen mit Beteiligung der Bundesregierung wie der WELT-Konferenz Industrie 4.0 im Oktober 2013 mit Peter Alt-maier. Im Juni 2013 diskutierte er die Chancen und Herausfor-derungen mit dem Wirtschaftsrat. Zur Beteiligung der Gewerk-schaften stellte acatech das Thema unter anderem auf einer IG Metall Fachkonferenz im September 2013 vor.

Die Akademie begleitet die weitere Ausgestaltung mit ihrem Wis-sen und ihren Expertinnen und Experten. Auch die internationale Nachfrage nach dem Thema stieg an, unter anderem aus der EU, aus Indien, Großbritannien und Russland – acatech fördert die-sen Transfer mit zahlreichen internationalen Aktivitäten. Henning Kager mann hat zudem mehrere Publikationen und Veranstaltun-gen der Gesellschaft Germany Trade & Invest unterstützt, die im Auftrag der Bundesrepublik den Wirtschafts- und Technologie-standort Deutschland im Ausland vermarktet.

Plattform Industrie 4.0Nach der Übergabe des Berichts an die Bundeskanzlerin im April 2013 gründete die Wirtschaft die von Industrieverbänden getragene Plattform Industrie 4.0. Die Plattform Industrie 4.0 begleitet ein von acatech koordinierter wissenschaftlicher Beirat. Im Kontext von Industrie 4.0 entwickelte acatech na-tionale und internationale Projekte, wie den Internationalen Benchmark Industrie 4.0 (vgl. 2.3 und Anhang) oder Advan-ced Manufacturing in Indien (vgl. 2.3 und Anhang).

acatech leistet damit einen wesentlichen Beitrag dazu, dass sich Deutschlands Unternehmen branchenübergreifend auf die vier-te industrielle Revolution vorbereiten.

Arbeitskreis Smart ServicesÄhnliches könnte mit dem zweiten von Henning Kagermann gelei-teten und von acatech koordinierten Projekt der Forschungs union gelingen, dem Arbeitskreis Smart Service Welt. Anschließend an den Arbeitskreis Industrie 4.0 untersuchte dieser Arbeitskreis un-ter Leitung von Henning Kagermann und Frank Riemensperger (Accenture) die mit der vierten industriellen Revolution verknüpf-ten Internetbasierten Dienste. Produkte und Dienstleistungen ver-schmelzen im Zeitalter der Digitalisierung zu Smart Services. Ziel des Vorhabens ist es, die ersten Empfehlungen der Promotoren-gruppe Kommunikation der Forschungsunion weiter auszubauen, zu ergänzen und strategisch zu konkretisieren. Dazu bringt der Arbeitskreis Smart Service Welt die zentralen Akteure wie Vertre-ter von Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft (Verbände, Gewerkschaften) zusammen und fördert den gemeinsamen Aus-bau des Internets als Wirtschaftsplattform. Am Arbeitskreis Smart Service Welt waren 50 Unternehmen, 10 Wirtschaftsverbände, und drei Gewerkschaften beteiligt.

Der Arbeitskreis übergab seinen Bericht am 10. April 2014 auf der CeBIT an Angela Merkel. Er ist ein Weckruf an den Wirtschaftsstandort, weil die neuen Smart Services zwar neue Geschäftsmodelle ermöglichen, aber auch großen Internetunternehmen Chancen eröffnen, in klassische Indus-triebereiche wie etwa den Automobilbau einzudringen: Das Verhältnis von Originalherstellern, Zulieferern und Dienstleis-tern wird in den kommenden Jahren neu definiert. Der Bericht formuliert konkrete Handlungsempfehlungen, um internetba-sierte Dienste ins Zentrum von Unternehmensstrategien zu stellen und wurde unter anderem von der FAZ, dem Handels-blatt, dem SPIEGEL und einer Fülle weiterer Medien aufge-nommen. Dieser Bericht bzw. das Projekt ist Bestandteil des

Bundeskanzlerin Angela Merkel nimmt den Bericht des Arbeitskreises Indus-trie 4.0 auf der Hannover Messe entgegen.

Quelle: Bundespresseamt

Page 13: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

13

SACHSTAND

Themenclusters „Produktion und Wertschöpfung“ innerhalb des Themenschwerpunktes Technologie (vgl. 2.3).

Future Business Clouds – Internetbasierte Dienste für die WirtschaftDas vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderte Projekt „Future Business Clouds“ ist Teil des „Aktionsprogramms Cloud Computing“ des Ministeriums und unterstützt das Zukunftsprojekt „Internetbasierte Diens-te für die Wirtschaft“ der Forschungsunion. Die Projektgruppe aus Wissenschafts- und Unternehmensvertretern (u. a. Google, Deutsche Post, Deutsche Telekom, SAP und KMUs) hat interdis-ziplinäre und branchenübergreifende Handlungsempfehlungen an Politik und Gesellschaft formuliert. Das Projekt leistet eine umfassende Bestandsaufnahme der nationalen und interna-tionalen Cloud Initiativen, untersucht regionale Cloudstrategien und entwickelt konkrete Anwendungsszenarien. Im Juni 2013 legte die von Hans-Jürgen Appelrath (Universität Oldenburg) geleitete Projektgruppe auf der BMWi-Fachtagung „Future Busi-ness Clouds" einen Zwischenbericht vor. Im Mittelpunkt der Dis-kussion mit Vertretern des Ministeriums und der Europäischen Kommission sowie Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft standen Szenarien und Analysen zur Cloud-Strategie Singapurs und zum Cloud-Computing im Energiesektor.

Nationale Plattform ElektromobilitätBis 2020 soll sich in Deutschland ein selbsttragender Markt von einer Million Elektrofahrzeugen entwickelt und zugleich – u. a. auf Basis der acatech Position „Wie Deutschland zum Leitanbieter für Elektromobilität werden kann“ (2010) – eine Leitanbieterschaft in der Elektromobilität erreicht werden. 150 Partner aus Politik, Unternehmen, Gewerkschaften, Bran-chenverbänden und Wissenschaft kooperieren in der Natio-nalen Plattform Elektromobilität (NPE), die am 3. Mai 2010 gegründet wurde und die Aufgabe hat, Elektromobilität in Deutschland zu entwickeln sowie die Markteinführung zu be-obachten, vorhandene Hemmnisse zu identifizieren und zu lö-sen. Seit der Übernahme des Vorsitzes der NPE durch acatech Präsident Henning Kagermann im Mai 2010 moderiert und koordiniert acatech in enger Abstimmung mit der Gemeinsa-men Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung (GGEMO) diese Multistakeholder-Plattform. Der branchen-übergreifende Schulterschluss der Wirtschaft, Wissenschaft und der Politik ist ein internationales Alleinstellungsmerkmal. Allein im Lenkungskreis der NPE arbeiten Spitzenvertreter von zehn Unternehmen, zwei Wissenschaftseinrichtungen, drei

Wirtschaftsverbänden und einer Gewerkschaft mit vier Bun-desministerien zusammen. Insgesamt kooperieren 150  Ver-treter aus Industrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Gesellschaften. Beteiligt sind neun Wirtschaftsbranchen (Auto mobil, Maschinen- und Anlagebau, Elektrotechnik und Elektronik, Chemie, Metalle und Metallverarbeitung, IKT, Textil, Energie- und Verkehrssektor).

Wichtige Ergebnisse der NPE im Berichtszeitraum sind:

EREIGNIS ZIEL/INHALT DATUM

Internationale Konferenz Elektromobilität

Öffentlichkeitswirksame Positionie-rung Deutschlands als internationa-ler Leitmarkt/Leitanbieter

Mai 2013

Vision und Roadmap Systemischer Ansatz

Ausformulierung der Vision 2020 für Elektromobilität aus Sicht des Nutzers. Daraus abgeleitet Erstel-lung einer themenübergreifenden Arbeitsroadmap für die NPE für den Markthochlauf ab 2015

September 2013

TCO-Modell Berechnung von Markthoch-laufszenarien für die Entwicklung geeigneter Rahmen bedingungen für den Markthochlauf ab 2015

September 2013

Die Bundeskanzlerin und die Bundesregierung haben die NPE von Beginn an aufmerksam verfolgt und aktiv unterstützt. Im Mai 2013 luden die Bundesregierung und die NPE gemeinsam zu einer internationalen Konferenz Elektromobilität, an der auch die Bundeskanzlerin und die Minister aus BMVBS und BMWi selbst teilnahmen. Die Gäste und auch interessierte Passanten waren zu einer Probefahrt eingeladen. Die mediale Resonanz auf diese Veranstaltung war ausgesprochen gut.

Bis heute beobachten die Medien die Entwicklung der Elektro-mobilität ausgesprochen aufmerksam und debattieren, ob Deutschland die Ziele Leitmarkt, Leitanbieter und eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 erreichen wird. Das übergreifende Ziel, bei diesem Thema eine belastbare Kooperation von Politik (Bund und Ländern), Wirtschaft und Wissenschaft zu erzielen, wurde erreicht. Elektromobilität gehört zu den zentralen Inno-vationsthemen der Bundesregierung und auch der deutschen Unternehmen. Zentral ist der Abschluss der Marktvorbereitungs-phase und der Start des Markthochlaufs.

Die Nationale Plattform Elektromobilität hat im September 2013 eine medial vielbeachtete Studie des Fraunhofer ISI veröffentlicht,

Page 14: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

14

MONITORING-BERICHT 2014

die feststellt, dass Elektroautos schon heute für Pendler und Flot-tenkunden wirtschaftlich attraktiv sind. Auch in den einschlägi-gen Rankings hat Deutschland in den Jahren seit Einsetzung der NPE viel Boden gut gemacht. Anbieterseitig liegt Deutschland an erster Stelle. Auf der Nachfrageseite hat Deutschland eine gute Position im internationalen Vergleich, kann aber noch zulegen.

Die NPE zog eine positive Bilanz der bisherigen Marktvorbe-reitung: Elektromobilität ist nicht mehr bloß Zukunftsvision, sondern eine attraktive Alternative im Straßenverkehr. Die Plattform arbeitet eng zusammen mit den von der Bundes-regierung eingerichteten Schaufensterregionen der Elektro-mobilität, die diese in die Bundesländer bringen und in der Praxis testen.

2.3 DYNAMISCHE ENTWICKLUNG DES WISSEN SCHAFTSSYSTEMS: STRATEGISCHE ERSCHLIESSUNG NEUER THEMENBEREICHE

Neue Themenbereiche werden bei acatech unter Nutzung der in der Akademie versammelten Expertise systematisch erschlos-sen. Die zentralen Kriterien für die Auswahl neuer Themen sind wirtschaftliche/gesellschaftliche Relevanz sowie wissenschaft-lichtechnologische Bedeutung für künftige Wertschöpfung am Standort Deutschland bzw. in der Europäischen Union.

In zehn Themennetzwerken identifizieren die wissenschaft lichen Mitglieder gemeinsam mit Experten der Wirtschaft mit Fach-expertise Themen, die entsprechend dieser Kriterien eine beson-dere Bedeutung und Beratungsrelevanz besitzen. Dabei fließen in den Zuschnitt der neuen Themen eine Analyse der nationa-len sowie internationalen Wissenschafts- und Innovationsland-schaft ein sowie die Ergebnisse des breiten Stakeholder-Dialogs, den die Akademie mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft führt (vgl. 2.1 und 2.2). Zudem hat acatech zusam-men mit dem BDI mit dem Nationalen Kompetenz- Monitoring (NKM) einen Vorschlag für ein neuartiges Identifikationsinstru-ment für besonders umsetzungsrelevante Themen der Innova-tionspolitik entwickelt (s. u.).

Die inhaltliche Arbeit der Akademie orientiert sich an Themen-schwerpunkten, denen besondere Aufmerksamkeit in Politik und Gesellschaft zukommt und die von zentraler Bedeutung sind für die Aufgabe von acatech, nachhaltiges Wachstum durch Innovation zu ermöglichen:

1. Energie, Ressourcen und Nachhaltigkeit 2. Technologien 3. Bildung und Technikkommunikation 4. Querschnittsthemen

Im Themenschwerpunkt Energie, Ressourcen, Nachhaltig-keit werden die energetischen, materiellen und konzeptionel-len Grundlagen für Wertschöpfungsprozesse gebündelt. Der Themen schwerpunkt Technologien umfasst das Spektrum relevanter Technologien (Werkstoffe, Bio, Nano, IKT), durch deren Einsatz neue Produkte oder Prozesse generiert werden. Der Themenschwerpunkt Bildung und Technikkommunikation schließlich fokussiert auf die Rahmenbedingungen im Bildungs-system sowie auf den gesellschaftlichen Diskurs. Hinzu kommen die beiden Querschnittsthemen innovationspolitische Rahmen-bedingungen sowie Internationalisierung.

In sämtlichen Initiativen und Projekten der Akademie werden Themen aufgegriffen, denen aktuell oder in naher Zukunft eine besondere Relevanz für die Weiterentwicklung des deutschen In-novations- und Wissenschaftssystems zukommt. Dabei fokussiert sich die Akademie entweder auf besonders umsetzungsrelevante aktuelle Themen oder auf zukünftig potenzialreiche neue Themen außerhalb des Mainstreams. Zu deren Auswahl verfügt acatech über einen strategischen Selektions- und Portfolio-Prozess. In die-sem werden die Expertise der wissenschaftlichen Mitglieder und der Unternehmen, die Ergebnisse einer kontinuierlichen nationa-len wie internationalen Umfeldanalyse (Monitoring) sowie Im-pulse aus Gesellschaft und Politik gezielt zusammengeführt. Im Jahr 2013 hat acatech einen besonderen Akzent auf den Wandel des Energiesystems sowie die Zukunft der industriellen Produk-tion gelegt. Im Folgenden werden die Themenschwerpunkte von acatech mit den dazugehörigen Projekten vorgestellt.

2.3.1 Themenschwerpunkt Energie, Ressourcen und Nachhaltigkeit

acatech reagiert mit der Projektauswahl im Themenschwerpunkt Energie, Ressourcen und Nachhaltigkeit auf den globalen Mega-trend des steigenden Energie- und Ressourcenbedarfs und die dadurch bedingte Notwendigkeit, langfristig tragfähige Energie-versorgungs- und Klimaschutzkonzepte zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund werden aktuell fünf Projekte bearbeitet, die sich un-mittelbar mit den Erfordernissen und Implikationen des Wandels der Energiesysteme auseinandersetzen und technisch-wirtschaft-liche Lösungsansätze aufzeigen. Dabei soll eine möglichst große Bandbreite an Technologiefeldern behandelt, wie auch die jeweils

Page 15: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

15

SACHSTAND

dazugehörige gesellschaftliche Dimension berücksichtigt werden. Das oben (vgl. 2.1) beschriebene Forschungsforum Energiewende ist als komplementäres Projekt zu dem nachfolgend beschriebe-nen Kooperationsprojekt der Wissenschaftsakademien ebenfalls diesem Themenschwerpunkt zugeordnet.

Akademienprojekt Energiesysteme der ZukunftDer gesellschaftliche Konsens über die Energiewende wurde unter anderem von der Ethikkommission Sichere Energieversorgung vorbereitet, der acatech Präsident Rein-hard F. Hüttl und Präsidiumsmitglied Ortwin Renn angehör-ten. In dem Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ übernehmen die Wissenschaftsakademien Verantwortung für die Ausgestaltung der Energiewende. Sie erarbeiten Hand-lungsoptionen, die das Forschungsforum Energiewende (vgl. 2.1) in Handlungsempfehlungen umwandelt. Das von Robert Schlögl (Max-Planck-Gesellschaft) geleitete Akademienprojekt untersucht in acht Arbeitsgruppen alle Facetten der Energie-wende – von den gesellschaftlichen über die technischen, rechtlichen bis hin zu den wirtschaftlichen Voraussetzungen einer gelingenden Energiewende. Im März 2013 wurde das von acatech koordinierte Akademienprojekt gemeinsam mit Bundesministerin Johanna Wanka gestartet. Ebenfalls im März nahm acatech Präsident Reinhard F. Hüttl, der das Ku-ratorium des Akademienprojekts leitet, am Energiegipfel im Bundeskanzleramt teil. Auch der Akademietag, der in den Bun-desländern stattfindet, widmete sich der Energiewende und den dazu angelaufenen Projekten. Im Speziellen wurden beim Akademietag 2013 in Potsdam, an dem der damalige Minis-terpräsident Matthias Platzeck teilnahm die Perspektiven der Energiewende für das Land Brandenburg fokussiert. Damit die internationale Perspektive der Energiewende im Blick bleibt, übernahm acatech Präsident Reinhard Hüttl im Mai den Vor-sitz über die Energieplattform des europäischen Akademien-verbunds Euro-CASE (vgl. 2.4). Im Juni war das Akademienpro-jekt Gegenstand eines transatlantischen Innovationsdialogs mit der U.S. National Academy of Sciences (vgl. 2.4).

Gesellschaftliche Implikationen der Partitionierungs- & TransmutationsforschungAls einen Pfeiler der Energiewende hat die Bundesregierung den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Die Frage der Endlagerung radioaktiver Abfälle indes ist nicht geklärt und wird besonders kontrovers diskutiert. Gleichzeitig ver-fügt Deutschland über Fachleute und Technikressourcen für die Erforschung der Partionierung und Transmutation, d. h.

die Umwandlung von langlebigen radioaktiven Nukliden. Ge-länge die Partitionierung und Transmutation im großtechni-schen Maßstab, könnte dieses Verfahren die Langlebigkeit von radio aktiven Abfällen sehr stark verringern. Im Projekt „Gesell-schaftliche Implikationen der Partitionierungs- & Transmuta-tionsforschung“ wurden Chancen und Risiken herausgearbei-tet und davon ausgehend Handlungsempfehlungen für Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit erarbeitet. Insbe-sondere konnte ein kurz vor der Veröffentlichung stehendes Positionspapier erarbeitet werden, das von den Experten aus so verschiedenen Kontexten wie Nukleartechnik, Sicherheits-forschung, Endlagerforschung, Sozialwissenschaft und Wissen-schaftskommunikation getragen wird.

Künstliche Fotosynthese – Entwicklung von TechnikzukünftenIn einem Projekt zur Künstlichen Fotosynthese – Entwicklung von Technikzukünften werden Technikzukünfte für dieses Feld erstellt und bewertet. In der ersten Phase der Entwicklung die-ser Technikzukünfte haben deutsche und internationale Exper-ten aus Wissenschaft und Wirtschaft den Stand der Forschung erhoben. Mit der Künstlichen Fotosynthese als regenerative Energiequelle erschließt acatech ein neues Themenfeld und führt gleichzeitig auf Grundlage sozial- und kommunikations-wissenschaftlicher Forschung ein Experiment in der Technikkom-munikation durch: Das Projekt soll als Modell dienen für eine frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit auch bei der Entwick-lung neuer Technikfelder mit hoher gesellschaftlicher Relevanz.

Hydraulic Fracturing – Eine Technologie in der DiskussionMitten in der Diskussion um die ökologischen, ökonomischen, rechtlichen und soziopolitischen Implikationen steht das Hydraulic Fracturing („Fracking“). Mit diesem Verfahren wer-den Gas- und Ölvorkommen gefördert, die in Gesteinsschich-ten gebunden sind. Die öffentliche Debatte um das Fracking thematisiert in erster Linie die Gewinnung von Schiefergas. Im Zentrum dieser Debatte stehen mögliche Gefahren für die Umwelt, die Biosphäre und die Sicherheit angrenzender Gemeinden auf der einen und der mögliche Beitrag zur Ver-sorgungssicherheit auf der anderen Seite. Ziel des Projektes „Hydraulic Fracturing – Eine Technologie in der Diskussion“ ist es, einen umfassenden Überblick über Potenziale und Grenzen der Technologie zu geben und damit die Informationsbasis für Politik und Gesellschaft zu verbreitern. Das Projekt untersucht unterschiedliche Methoden und Einsatzgebiete des Fracking (im Rahmen der Tiefen Geothermie und der Förderung von

Page 16: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

16

MONITORING-BERICHT 2014

Schiefergas) und wägt Chancen und Risiken ab. Die Ergebnis-se werden Mitte 2014 vorgelegt.

2.3.2 Themenschwerpunkt TechnologieDie in Kapitel 2.2 genannten Arbeitskreise Industrie 4.0 und Smart Service Welt sowie das Projekt „Internet Privacy“ (vgl. 2.1) sind Bestanteil des Themenschwerpunkts Technologie. Der The-menschwerpunkt Technologie gliedert sich in fünf Cluster:

y Produktion und Wertschöpfung (Arbeitskreis Smart Ser-vice Welt, Bericht „Smart Service Welt“, Bericht Arbeitskreis Industrie 4.0, Wissenschaftlicher Beirat Industrie 4.0, Inter-nationaler Benchmark Industrie 4.0 [vgl. 2.2], Advanced Manufacturing in Indien)

y Information und Kommunikation (Future Business Clouds [vgl. 2.2], Internet Privacy [vgl. 2.1], Indo-German Science and Technology Centre)

y Mobilität (Nationale Plattform Elektromobilität, [vgl. 2.2]) y Gesundheit und Leben der Zukunft (Empfehlungen zur

Innovationskraft der Gesundheitstechnologien [vgl. 2.1], Stadt der Zukunft/Morgenstadt)

y Sicherheit (Resilience by Design)

In diesen fünf thematischen Clustern innerhalb des Themen-schwerpunktes Technologie werden Projekte durchgeführt, die sich zum einen an den Bedarfsfeldern der Hightech-Strategie 2020 orientieren, die von der Bundesregierung im Sommer 2010 verabschiedet wurde. Zum anderen werden Impulse aus Aktivitäten wie dem Innovationsdialog (vgl. 2.1) oder der inter-nationalen (bilateralen) Zusammenarbeit mit Akademien und anderen Einrichtungen in die Projektarbeit aufgenommen. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass die Projekte innerhalb des Themenschwerpunktes Technologie Ziele mit hoher Zukunfts-trächtigkeit, technologisch-ökonomischer Umsetzungsrelevanz sowie gesellschaftspolitischem Klärungsbedarf aufgreifen.

2.3.3 Themenschwerpunkt Bildung und Technikkommunikation

acatech hat im Themenfeld Bildung neuartige Formate ent-wickelt, die in diesem hoch fragmentierten Themenfeld eine bessere Zusammenarbeit und Koordinierung über die gesamte Bildungs kette hinweg erlauben (vgl. 2.1 zum Nationalen MINT Forum). Eine besondere Herausforderung besteht dabei darin, die Bildung im MINT-Bereich vom vorschulischen Alter an über die schulischen Einrichtungen bis zum Ausbildungs- und Hochschul-system besser aufeinander abzustimmen und die erheblichen

Qualitätsunterschiede zwischen den Bildungseinrichtungen im fö-deral gegliederten Bildungssystem Deutschlands auszugleichen.

Eine ähnliche Verknüpfung von Vernetzung, Qualitätssi-cherung und wissenschaftlicher Fundierung konnte für den frühkindlichen Bereich durch den Forschungslenkungskreis der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ erreicht werden, der von acatech und der Stiftung „Haus der kleinen For-scher“ einberufen worden ist. Neu aufgenommen wurde das Nachwuchsbarometer zum Monitoring der Einstellungen und Interessen von Jugendlichen. Das Projekt „Mobilisierung von Bildungspotenzialen für die MINT-Fachkräftesicherung – der Beitrag des dualen Studiums“ analysiert schließlich Mög-lichkeiten und Wege zur Erschließung neuer Zielgruppen für MINT-Studiengänge und adressiert damit ein hochaktuelles Thema der Fachkräfte förderung.

Im Themenfeld Technikkommunikation greift acatech neue Themen an der Schnittstelle von Wissenschaft/Technologie und ihrer gesellschaftlichen Diffusion auf. Dabei werden Be-standsaufnahmen und Analysen zur Kommunikation zwischen Wissenschaft und Technik auf der einen sowie Medien und Öffentlichkeit auf der anderen Seite vorgenommen. Ein Al-leinstellungsmerkmal der Arbeit von acatech in diesem Feld besteht darin, dass ein Netzwerk von Kommunikatoren aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie Sozial- und Kommunika-tionswissenschaftlern Perspektiven der Technikkommunika-tion entwickelt – sowohl theoretische Konzepte als auch Best Practice-Beispiele.

Ein besonders relevantes Thema hat das Akademienprojekt „Zum Verhältnis zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien“ aufgegriffen: Es erarbeitet Empfehlungen für eine för-derliche Wissenschaftskommunikation. Eine Arbeitsgruppe von Journalisten, Sozial- und Technikwissenschaftlern analysierte den Wandel des Verhältnisses zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien mit dem Ziel, bei den Beteiligten das Verständnis der unvermeidbaren strukturellen Barrieren und Kommunikati-onsprobleme zu wecken sowie Möglichkeiten zur Verbesserun-gen der Kommunikation im Sinne eines Qualitätsmanagements darzulegen. Das gemeinsam von acatech und der Berlin-Bran-denburgischen Akademie der Wissenschaften geleitete Projekt leistet eine bislang nicht dagewesene Bestandsaufnahme, bei der die von den Akademien repräsentierte Wissenschaft inten-siv mit Vertretern der Medien und Experten der Wissenschafts-kommunikation zusammenarbeitet und eine offene Diskussion

Page 17: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

17

SACHSTAND

über die nicht immer gelingende Wissenschaftskommunikation eröffnet wird. Erste Ergebnisse haben Experten aus dem Projekt bereits auf der Messe die WissensWerte im November 2013 zur Diskussion gestellt.

Schließlich wird im Themenfeld Technikkommunikation beson-deres Augenmerk auf die Entwicklung diskursiver Kommunika-tionsformate gelegt, die eine frühzeitige Information und Betei-ligung der Öffentlichkeit ermöglichen sollen.

2.3.4 QuerschnittsthemenIm letzten Abschnitt des Kapitels soll es um die sogenannten Querschnittsthemen bei acatech gehen – diese umfassen innova-tionspolitische Rahmenbedingungen sowie Internationalisierung.

acatech griff den Impuls des Innovationsdialogs zwischen Bun-desregierung, Wirtschaft und Wissenschaft mit der Bundes-kanzlerin (vgl. 2.1) auf und entwickelte gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) in einer Mach-barkeitsstudie die Konzeption eines Nationalen Kompetenz-Monitorings – ein Frühwarnsystem, das es erlaubt, besonders relevante neue Themenfelder der Innovationspolitik im Hin-blick auf die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft zu identifizieren. 17 Experten aus Wissen-schaft und Wirtschaft haben dabei in drei Workshops Empfeh-lungen erarbeitet, wie ein Nationales Kompetenz-Monitoring konkret ausgestaltet werden kann. Die Expertengruppe emp-fiehlt ein methodenbasiertes Vorgehen, das leicht anwendbar ist und im Rahmen eines sektorübergreifenden Stakeholder-Dialogs organisiert wird. Die Empfehlungen, die sich später aus dem Stakeholder-Dialog zum Kompetenzaufbau ableiten lassen, sollen die drei Handlungsbereiche „Forschungsbedar-fe“, „Struktur-, Ausbildungs- und Weiterbildungsbedarfe“ und „Kulturbedarfe“ disziplinen- und sektorübergreifend adressie-ren und schließlich in eine „Kompetenz-Roadmap Deutsch-land“ münden.

acatech bereitet gemeinsam mit dem BDI die Umsetzung der Initiative vor und steht dazu auch mit den relevanten Bundes-ressorts (BMBF, BMWi) ebenso wie mit dem Deutschen Ge-werkschaftsbund (DGB) in Kontakt. Durch eine Umsetzung im Kontext der Weiterentwicklung der Hightech-Strategie der Bun-desregierung kann mit dem Nationalen Kompetenz-Monitoring ein Instrument angeboten werden, mit dem auf einer breiten Akteursbasis für den Standort Deutschland besonders relevante neue Themen identifiziert werden.

Das Kompetenz-Monitoring wird auch unterstützt durch die Einsetzung eines Arbeitskreises Ökonomie und Innovations-forschung, mit dem acatech den Bedarf an einer verstärkten Systemperspektive in der wissenschaftsbasierten Politikberatung aufgreift. Die gezielte Zusammenführung der Technik- und Natur-wissenschaften mit den Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissen-schaften in acatech Projekten entspricht einem modernen und ganzheit lichen Verständnis von Innovation, wonach technologi-sche Fragen immer auch im wirtschaftlichen und gesellschaft-lichen Kontext zu betrachten sind. Der disziplinenübergreifende Arbeitskreis soll vor allem neue relevante Themen an der Schnitt-stelle von Technologie und Ökonomie identifizieren und auf diese Weise Impulse für vertiefende Projekte liefern. Zudem fließt seine Expertise in das nationale Kompetenz-Monitoring sowie in die Themenwahl der Akademie insgesamt ein.

2.4 INTERNATIONALE ZUSAMMENARBEIT

2.4.1 Internationalisierungsstrategie

Neue internationale Wissenschafts- und InnovationslandkarteDie globale Wissenschafts- und Innovationslandschaft befindet sich gegenwärtig in einem hoch dynamischen Veränderungspro-zess, der durch die Digitalisierung im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie durch Modelle „offener Innovation“ in der Zusammenarbeit und im Wissenstransfer wei-ter beschleunigt wird. Zugleich entstehen neben den alten star-ken Standorten in den USA, Japan und Europa neue Wissens- und Innovationszentren, die zu einer Kräfteverschiebung und einer neuen Wissenschafts- und Innovationslandkarte führen. Ange-sichts dieser globalen „Wissensrevolution“ verändert sich auch die Position Deutschlands und der Europäischen Union. Dabei sind die Chancen für Deutschland gut, vom Entstehen einer weltwei-ten „Wissenswirtschaft“ zu profitieren und vom „Wissensimpor-teur“ zum dauerhaften „Wissensexporteur“ zu werden.

Die gezielte internationale Ausrichtung der deutschen Wissen-schafts- und Innovationspolitik ist deshalb eine zentrale Aufga-be. Mit der „Strategie der Bundesregierung zur Internationalisie-rung von Wissenschaft und Forschung“ (2008) sind wesentliche Handlungsfelder benannt worden, um Deutschlands Rolle in der globalen Wissensgesellschaft aktiv zu gestalten. Die in-ternationalen Aktivitäten von acatech tragen dazu bei, die Position Deutschlands angesichts der beschriebenen globalen Wissensrevolution zu stärken. Im Jahr 2013 verabschiedete die

Page 18: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

18

MONITORING-BERICHT 2014

Akademie eine Internationalisierungsstrategie, die sich auf drei Kernelemente konzentriert:

1. Aufbau eines aktiven Netzwerks mit führenden Partner-organisationen in ausgewählten Ländern und Beteiligung an hochrangigen internationalen Veranstaltungen mit dem Ziel der Politikberatung auf europäischer und internationa-ler Ebene und dem Informationsaustausch über weltweit relevante Technologie- und Zukunftsthemen

2. Die Entwicklung und Verstetigung geeigneter internationa-ler Kooperationsinstrumente, um gemeinsame Potenziale erfolgreicher Innovationsstandorte weltweit noch besser nutzbar zu machen

3. Die Durchführung multilateraler Projekte, um der internatio-nalen Dimension gesellschaftlich relevanter Zukunftsfragen noch besser gerecht zu werden

Bei der Wahl ihrer Partnerländer fokussiert acatech auf starke In-dustrieländer wie die USA und weitere europäische Partner länder sowie auf BRICS-Staaten wie China, Indien und Süd afrika. Diese Partnerschaften tragen dazu bei, gemeinsam die Entwicklung von Wissen voranzutreiben und zugleich Exportchancen für deut-sche Technologien zum Beispiel bei Smart Cities, IKT-Technologi-en oder im Energie- und Klimabereich zu eröffnen.

Engagement auf Ebene der Europäischen UnionEin wesentlicher Bestandteil der internationalen Aktivitäten ist das Engagement auf Ebene der Europäischen Union. acatech hat im September 2011 ein Brüssel-Büro eröffnet und im Febru-ar 2012 eine eigene Europa-Strategie beschlossen. acatech Prä-sident Reinhard F. Hüttl ist seit 2013 Präsident von Euro-CASE (European Council of Academies of Applied Sciences, Technolo-gies and Engineering), dem Zusammenschluss der nationalen technikwissenschaftlichen Akademien aus 21 Staaten in Euro-pa. Mit dem Brüssel-Büro verstärkt acatech den Wissenstransfer zwischen der europäischen Ebene und den nationalen Projek-ten. Zudem werden die Ergebnisse ausgewählter nationaler Pro-jekte auf europäischer Ebene zur Diskussion gestellt.

Mehrwert der internationalen AktivitätenDie internationalen Aktivitäten der Akademie tragen maßgeb-lich zur Umsetzung deutscher Anliegen im Bereich der euro-päischen Technologie- und Innovationspolitik bei und eröff-nen Chancen für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Deutschland in der globalen Wissensgesellschaft. Zugleich unterstützen die internationalen Aktivitäten die nationale

Projektarbeit der Akademie, indem sie sicherstellen, dass die internationale Dimension angemessen berücksichtigt wird. Damit leistet acatech einen wichtigen Beitrag zur Internatio-nalisierung von Wissenschaft und Forschung und trägt damit zur Weiterentwicklung des im globalen Wettbewerb stehenden deutschen Wissenschafts- und Innovationssystems bei.

2.4.2 Internationale AktivitätenZentrale Elemente der Umsetzung der Internationalisierungs-strategie der Akademie sind das Engagement innerhalb des europäischen sowie des weltweiten Dachverbands der technik-wissenschaftlichen Akademien (Euro-CASE, CAETS), der Aufbau und die Pflege eines belastbaren Partnernetzwerks sowie die Mitwirkung an der Vorbereitung und Durchführung internatio-naler Konferenzen wie dem Science and Technology in Society forum (STS forum) oder der Falling-Walls- Konferenz. Durch die Zuwahl hochrangiger internationaler Wissenschaftler ergänzt acatech das internationale Netzwerk (vgl. 4.5 zu Mitgliedschaf-ten ausländischer Personen).

Mitgliedschaften in internationalen Organisationen

MITGLIEDSCHAFT AUFGABE

Euro-CASE (European Council of Academies of Applied Sciences, Technologies and Engineering)

R. Hüttl (acatech) Vizepräsident seit 2011 und Präsident des Verbundes seit 2013

Federführung der Euro-CASE-Plattformen Energie (2013 – 2014) und Innovation (2012 – 2014)

CAETS (International Council of Academies of Engineering and Technological Sciences)

F. Behrendt (acatech) im Board of Directors und Arbeitsgruppenmitglied „Energy”

Science and Technology in Society (STS) forum

Vertretung und Koordinierung der Inter-essen der deutschen Wissenschafts- und Wissenschaftsförder organisationen gegen-über dem STS forum

Europäisches Engagement im Akademienverbund Euro-CASEacatech hat sich mit einer Arbeitsgruppe unter Leitung des Eva-luators des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms und acatech Präsidiumsbeauftragten für EU-Angelegenheiten Ernst T. Rietschel aktiv in die Entstehungsphase von Horizon 2020 ein-gebracht. Die erarbeitete Stellungnahme zur Grünbuchkonsulta-tion wurde mit Robert-Jan Smits, EU-Generaldirektor Forschung und Innovation und Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft diskutiert und der Entstehungsprozess bis zum Beginn des For-schungsprogramms 2014 weiter begleitet. Zudem hat Euro-

Page 19: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

19

SACHSTAND

CASE auf Initiative von acatech eine Stellungnahme zum Euro-päischen Forschungsraum (ERA) erarbeitet.

acatech Präsident Reinhard F. Hüttl ist seit 2013 Präsident des europäischen Dachverbands der Technikwissenschaft lichen Akademien Euro-CASE. Unter seiner Verantwortung wurde eine neue EU-Strategie beschlossen: Der Verband verstärkt sein Engagement als Partner der Europäischen Institutionen und hat Leitlinien der Politikberatung beschlossen. Euro-CASE bietet unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung auf europäi-scher Ebene an. Aus der Erkenntnis, dass insbesondere die in der Europa Strategie 2020 beschriebenen Herausforderungen nur im europäischen Kontext wirksam begegnet werden können, erarbei-tet Euro-CASE evidenzbasierte Grundlagen für politische Entschei-dungen und begreift sich als unabhängiger wissenschaftlicher Partner der EU. Über die Mitgliedsakademien kann Euro-CASE auf die Expertise von über 6.000 Experten in Europa aus Wissen-schaft und Wirtschaft zurückgreifen. acatech reagiert mit seinem Engagement innerhalb von Euro-CASE auf den Beratungsbedarf bei der weiteren Ausgestaltung des Europäischen Forschungsrau-mes sowie bei der Umsetzung der Strategie Europa 2020 und der Innovationsunion. Dieser Bedarf wird von den Europäischen Institutionen zunehmend eingefordert.

Bestandteil der im Jahre 2013 beschlossenen neuen Euro-CASE Strategie ist die Fokussierung auf die Themen Innovationspoli-tik und Energiepolitik: Hierzu wurden jeweils Plattformen mit hochrangigen Repräsentanten von Wissenschaft und Wirtschaft

eingesetzt, auf denen nach wissenschaftlichen Verfahren Bera-tungsinhalte auf europäischer Ebene erarbeitet werden.

Auf der Innovationsplattform, geleitet zunächst von Diet-mar Harhoff, (Max-Planck-Institut für Innovation und Wettbe-werb) und im weiteren Verlauf von Ernst T. Rietschel (acatech Präsidiumsbeauftragter EU) sowie Bjoern Nilsson (Präsident IVA, Schweden) erarbeiten 13 europäische Akademien Analysen und Handlungsempfehlungen zu europäischen Innovations themen, die sich an die Europäische Union und an die Mitglieds staaten richten. Die Innovationsplattform hat bereits Publikationen vorgelegt zu den Themen EU Public-Private Partnerships in Re-search and Innovation, Financing Innovation, Innovation Procu-rement sowie Transforming Manufacturing.

Unter der Leitung von Ottmar Edenhofer, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, und Bernard Tardieu, NATF, Frankreich, diskutieren 17 nationale Akademien seit Oktober 2013 innerhalb der Energieplattform Szenarien für die Zukunft des europäischen Emissionshandels sowie deren Auswirkungen auf die Innovations-politik und die nationalstaatlichen Förderungsinstrumente der Erneuerbaren Energien. Darüber hinaus sollen Beratungsinhalte beispielsweise in den Bereichen Konkretisierung der EU-2030 Energie- und Klimaziele erarbeitet werden mit Fokus auf die tech-nischen Herausforderungen. Ein kontinuierlicher Dialog mit re-levanten europäischen Entscheidungs trägern wie beispielsweise mit EU-Kommissar für Energie Günther Oettinger gewährleistet die politische Anschlussfähigkeit der Beratungsinhalte.

Strategische KooperationspartnerEin wichtiger strategischer Partner von Euro-CASE ist das Joint Research Center der Europäischen Kommission. Ein Kooperations abkommen wurde 2013 durch gemeinsame Aktivitä-ten umgesetzt: Im September 2013 fand ein gemeinsamer Work-shop von Euro-CASE und dem JRC statt, zu dem die Präsidenten der in Euro-CASE zusammengeschlossenen Akademien und Vertre-ter aus 16 relevanten Generaldirektionen zusammen kamen. Der Workshop „Independent science- and technology-based policy ad-vice from Euro-CASE: How can technology increase Europe's com-petitiveness and innovative power?“ war der Auftakt eines konti-nuierlichen strukturierten Wissenschaft-Wirtschaft- Politik-Dialogs, der auf die Initiierung konkreter Beratungs projekte auf europä-ischer Ebene abzielt. Bestandteil der Euro-CASE Strategie ist es zudem, die Kooperation zu den zwei europäischen Akademie-verbünden zu stärken: dem European Academies Science Adviso-ry Council EASAC und der European Federation of Academies of Sciences and Humanties ALLEA. Die gut etablierte Zusammen-arbeit der deutschen Wissenschaftsakademien dient dabei als Muster der europäischen Zusammenarbeit. Im trans atlantischen

EU-Kommissar Günther Oettinger auf der acatech Veranstaltung „Finanzier-barkeit der Energiewende – Perspektive Europa“ in Brüssel mit Christoph M. Schmidt (l.) und Reinhard F. Hüttl (r.).

Quelle: acatech

Page 20: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

20

MONITORING-BERICHT 2014

Bereich engagiert sich Euro-CASE gemeinsam mit der US Natio-nal Academy of Engineering insbesondere durch die Ausrichtung des „EU-US Frontiers of Engineering Symposium“: Ausgewählte Nachwuchstechnikwissenschaftler aus der EU und den USA disku-tieren jährlich Lösungsansätze, wie neue innovative Technologien zukünftig besser als bisher für die Gesellschaft nutzbar gemacht werden können.

acatech Brüssel-BüroDie Euro-CASE Präsidentschaft, die neue EU-Strategie und die Ar-beit der Plattformen wird maßgeblich durch das acatech Brüssel-Bü-ro unterstützt. Der Sitz von Euro-CASE ist in Paris. Zwischenzeitlich konnte eine Bürogemeinschaft von acatech mit der schwedischen technikwissenschaftlichen Akademie (IVA) in Brüssel etabliert wer-den. acatech und IVA sind im Bereich der wissenschaftsbasierten Politikberatung moderne Arbeitsakademien. Sie dienen den euro-päischen Akademien als Modell und Impulsgeber. acatech leistet somit auch einen Beitrag zur europäischen Integration.

Die Akademie arbeitet in Brüssel in Abstimmung mit der Stän-digen Vertretung Deutschlands bei der EU und in Koopera-tion mit den Landesvertretungen der deutschen Bundes-länder. acatech ist Mitglied im Arbeitskreis der deutschen Forschungs- und Forschungsförderorganisationen (DLR, Fraunhofer- Gesellschaft, Helmholtz-Gemeinschaft, Leibniz-Gesellschaft, HRK, KoWi, MPG u. a.), im EU-Industriefor-schungskreis (BDI/BDA, VCI, VDI, VDE, ZVEI, VDMA, Bitkom sowie Vertreter der deutschen technologieorientierten Unter-nehmen), im Brüsseler Forschungstreff der deutschen Bun-desländer und im Europapolitischen Gesprächskreis des BMBF. acatech wird in der öffentlichen Liste der Vertreter der deutschen Organisationen und Unternehmen in Brüssel bei

der Deutschen Botschaft geführt und ist im Transparenzregis-ter der EU gelistet.

Internationales Engagement im weltweiten Dachverband (CAETS)acatech ist Mitglied im weltweiten Akademienverbund CAETS (International Council of Academies of Engineering and Technological Sciences). Zu den Zielen von CAETS gehören die Beratung von Regierungen und internationalen Organisationen, die Förderung des Verständnisses von Technologien in der Öffent-lichkeit, die Unterstützung des internationalen Austauschs und internationaler Projekte sowie die Verbesserung der Ingenieur-ausbildung. acatech engagiert sich in mehreren Arbeitsgruppen, die innovationspolitisch relevante Themen erörtern und benennt Sprecher für die Jahreshauptversammlung. Die aktive Mitwirkung in diesem Akademienverbund erlaubt den Austausch technik-wissenschaftlicher Akademien weltweit und wertvolle Rück-schlüsse über die Entwicklung der Innovationssysteme weltweit. acatech ist seit Januar 2013 mit Frank Behrendt (acatech) im Board of Directors des Akademienverbundes vertreten. Innerhalb des Dachverbands war acatech an der Erstellung verschiedener Stellungnahmen und Reporte beteiligt.

Bilaterale Zusammenarbeit mit Akademien und anderen Einrichtungen Neben dem Engagement in den Dachverbänden hat acatech die Beziehungen zu leistungsfähigen technikwissenschaft-lichen Akademien und ausgewählten weiteren Einrichtungen wie Stiftungen und Think-Tanks europa- und weltweit gestärkt. Entsprechend der Internationalisierungsstrategie lag der Fokus auf starken Industrienationen sowie auf den BRICS-Ländern.

Kooperationen mit ausländischen Akademien

PARTNER ABKOMMEN/ KOOPERATIONS GEGENSTAND

SATW – Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften

Kooperationsvertrag 23.11.2010

NATF – National Academy of Technologies of France

Kooperationsvertrag 04.05.2011

CAE – Chinese Academy of Engineering

Kooperationsvertrag 08.05.2012

INAE – Indian National Academy of Engineering

Kooperationsvertrag 06.07.2012

US National Academy of Sciences Gemeinsame Veranstaltungen

Ernst Th. Rietschel (l.) und Robert-Jan Smits, EU-Generaldirektor Forschung und Innovation der EU-Kommission, bei der Eröffnung des acatech Brüssel-Büros.

Quelle: acatech

Page 21: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

21

Gemeinsame (Forschungs-)Projekte mit ausländischen Partnern Im Berichtszeitraum wurden mehrere Projekte gemeinsam mit ausländischen Partnern durchgeführt. Dabei handelt es sich

durchweg um ausländische Akademien der Technikwissen-schaften. Die Projekte sind im Folgenden aufgelistet.

Gemeinsame (Forschungs-)Projekte mit ausländischen Partnern

THEMA PARTNER ÖFFENTLICHE FÖRDERUNG DURCH:

FÖRDER-SUMME 2013 (EURO)

Euro-CASE Platform „Innovation“ National Academy of Science and Engineering, acatech (Vorsitz)Royal Swedish Academy of Engineering Sciences, IVA (Vorsitz)Engineering Academy of the Czech Republic, EACREngineering Academy of Slovenia, EASNational Academy of Technologies of France, NATFNetherlands Academy of Technology and Innovation, AcTINorwegian Academy of Technological Sciences, NTVA Portuguese Academy of Engineering, PAEReal Academia de Ingenieria, RAISwiss Academy of Engineering Sciences – SATWTechnology Academy Finland, TAFThe Irish Academy of Engineering, IAEThe Royal Academy of Engineering – RAEng, United Kingdom

-- --

Euro-CASE Platform „Energy“ National Academy of Science and Engineering, acatech (Vorsitz)National Academy of Technologies of France, NATF (Vorsitz)Académie royale de Belgique, ARBEngineering Academy of the Czech Republic, EACREngineering Academy of Slovenia, EASDanish Academy of Technical Sciences, ATVHungarian Academy of Engineering, HAENetherlands Academy of Technology and Innovation, AcTINorwegian Academy of Technological Sciences, NTVA Portuguese Academy of Engineering, PAEReal Academia de Ingenieria, RAIRoyal Swedish Academy of Engineering Sciences, IVAPolish Academy of Sience, PANSwiss Academy of Engineering Sciences – SATWTechnology Academy Finland, TAFThe Irish Academy of Engineering, IAEThe Royal Academy of Engineering – RAEng, United Kingdom

-- --

ARTE-Sendereihe über Zukunftstechnologien NATF – National Academy of Technologies of France -- --

Workshop “A Ranking Scheme for Intelligent Cities“ (München, 2013)

CAE – Chinese Academy of Engineering -- --

Konferenz „ICT as an Enabler for Intelligent City Development“ (München, 2013)

CAE – Chinese Academy of Engineering -- --

Deutsch-Indischer Workshop „Big Data in Engineering and Science“ (Berlin, 2013)

INAE – Indian National Academy of Engineering -- --

International Konferenz “Meeting Global Challen-ges: US German Innovation Policy”, Berlin 2013

NAS - US National Academy of Sciences BMBF 30.000(Reisekosten)

Advanced Manufacturing/Industrie 4.0 am Beispiel ausgewählter indischer Metropolen

Gesellschaft für inter-nationale Zusammen-arbeit GIZ

199.974

SACHSTAND

Page 22: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

22

MONITORING-BERICHT 2014

3 Siehe Statistisches Bundesamt, Personal an Hochschulen – Vorbericht 2012 (Wiesbaden: 2013).

(Mit-)Autorenschaft von internationalen Stellungnahmen Im Rahmen des Engagements bei Euro-CASE und CAETS sowie einzelner Kooperationsprojekte mit ausländischen Partnern hat acatech sich im Berichtszeitraum an einer Reihe von interna-tionalen Stellungnahmen als Mitautor beteiligt. Diese sind im Anhang unter Abschnitt 4.2 aufgeführt.

Kooperationspartner internationaler KonferenzformateDas Science and Technology in Society forum (STS) gilt als wichtigste internationale Plattform für den Dialog zwischen Poli-tik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien über die Beiträge der Wissenschaft, Forschung und Technologie zur Lösung der globa-len Herausforderungen. acatech beteiligt sich seit dem Jahr 2009 am STS forum; seit dem Jahr 2012 vertritt und koordiniert acatech dort die deutschen Wissenschafts- und Wissenschaftsförder-organisationen. Beim STS forum im Oktober 2012 organisierte und leitete Henning Kagermann die Public Session „Enhancing Innovation. Dialogue among Political Leaders, Scientists and In-dustrialists“. acatech Präsident Reinhard F. Hüttl leitete in den Jah-ren 2012 und 2013 die Session „Water“, acatech-Mitglied Frank Behrendt war Sprecher in der Session „Future of Fossil Energy“. Im Council des STS forums sind beide acatech Präsidenten sowie der acatech Präsidiumsbeauftragte Ernst T. Rietschel Mitglied und damit an der inhaltlichen Weiter entwicklung dieser Konferenz beteiligt. Reinhard F. Hüttl ist überdies Mitglied der Gruppe des „Regional Action on Climate Change – Meeting“. Im Jahr 2013 leitete er das Treffen des weltweiten technikwissenschaftlichen Akademienverbundes (CAETS) im Rahmen des STS forum.

Die „Falling Walls Conference“ fördert den Dialog zwischen Wis-senschaft, Politik und Gesellschaft und trägt zur interdisziplinären internationalen Vernetzung bei. Die „Falling Walls Foundation“ lädt jährlich 20 weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler nach Berlin ein. Dort präsentieren sie ihre aktuellen Durchbrüche. Sie diskutieren Lösungen für globale Herausfor-derungen. acatech ist akademischer Partner dieser Konferenz und unterstützt die inhaltliche Vorbereitung und die Auswahl der internationalen Sprecher. acatech Präsident Reinhard F. Hüttl moderierte eine Session über die Themen Innovation und Nachhaltigkeit und leitete gemeinsam mit Ernst T. Rietschel, dem Chairman des Board of Trustees der Falling Walls Foundation, bis 2012 die Jury des „Falling Walls Lab“. Hier stellen Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus aller Welt ihre Durchbrüche in Kurzvorträgen vor.

2.5 DIE BESTEN KÖPFE

2.5.1 Gleichstellung von Männern und Frauen

Anzahl und Anteil von weiblichen Beschäftigten in der Geschäftsstelle In den Entgeltgruppen 5 bis 8 waren im Dezember 2013 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (in der Folge Mitarbeiter) beschäftigt, davon 11 Frauen. In den Entgeltgruppen 9 bis 12 waren 16 Mitarbeiter beschäftigt, davon 9 Frauen. In den Ent-geltgruppen 13 bis 15 waren 41 Mitarbeiter beschäftigt, davon 15 Frauen. Der Frauenanteil in den Entgeltgruppen 5 bis 8 und 9 bis 12 war in den vergangenen drei Jahren kontinuierlich hoch (zwei Drittel bis drei Viertel). Der Frauenanteil in den Entgelt-gruppen 13 bis 15 stieg in den vergangenen drei Jahren von rund einem Viertel auf rund ein Drittel. Der Frauenanteil unter allen Beschäftigten lag bei rund 50 Prozent.

Um die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, wurden im Berichtszeitraum mehrere Maßnahmen verfolgt. Die zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat abgeschlossene Betriebsvereinbarung „Arbeitszeitregelung“ ermöglicht eine Vielzahl von Ausgestaltungsmöglichkeiten – die Verteilung und Länge der täglichen Arbeitszeit sowie den Ausgleich von Über-stunden betreffend – und fördert somit die Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf. Die Schaffung von Teilzeitarbeitsplätzen (über alle Entgeltgruppen verteilt) ist eine weitere Maßnahme. Ende 2013 lag der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei rund 13%.

Frauenanteil an Mitgliedern, in Führungspositionen, in Gremien und in Arbeitsgruppen Die Akademie bemüht sich intensiv darum, den Anteil von Frauen in der Mitgliedschaft zu erhöhen und fordert die Mitglieder regelmäßig auf, entsprechende Zuwahlvorschläge einzureichen. Die Erhöhung des Frauenanteils unter den Mit-gliedern ist auch deshalb ein längerer Prozess, weil der Frauen-anteil an den Professuren in den Ingenieurwissenschaften (TH/Uni) in Deutschland unter zehn Prozent liegt.3

Alle folgenden Angaben beziehen sich auf den Stand 31.12.2013.

Page 23: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

23

SACHSTAND

Frauenanteil bei Mitgliedern

ANZAHL FRAUEN/ ANZAHL GESAMT

ANTEIL FRAUEN IN PROZENT

Mitglieder 30/424 7,0 %

Mitglieder <70 Jahre (ab 70 Jahre Entpflichtung)

24/246 9,8 %

Frauenanteil in Führungspositionen

ANZAHL FRAUEN/ ANZAHL GESAMT

ANTEIL FRAUEN IN PROZENT

Präsidenten 0/2 0 %

Senatsvorsitz 0/1 0 %

Themennetzwerk sprecher/innen 1/10 10%

Weibliche Beschäftigte in der Geschäftsstelle

ENTGELT-GRUPPEN

JAN 11 JAN 12 JAN 13 DEZ 13

Mitarbeiter/innen gesamt Anzahl

davon weiblich Anzahl/%

Mitarbeiter/innen gesamt Anzahl

davon weiblich Anzahl/%

Mitarbeiter/innen gesamt Anzahl

davon weiblich Anzahl/%

Mitarbeiter/innen gesamt Anzahl

davon weiblich Anzahl/%

5 – – 2 1/50 3 2/67 1 1/100

6 – – 1 1/100 2 2/100 1 0/0

8 6 5/83 11 9/82 8 8/100 11 10/91

9 6 5/83 5 4/80 6 5/83 6 5/83

10 3 1/33 2 1/50 1 1/100 1 1/100

11 2 1/50 3 0/0 5 1/20 7 1/14

12 1 1/100 2 2/100 2 2/100 2 2/100

13 7 6/86 14 12/86 8 4/50 10 4/40

14 19 6/32 19 5/26 15 4/27 22 8/36

15 5 1/20 7 1/14 8 2/25 9 3/33

B2 1 0/0 1 0/0 1 0/0 1 0/0

B6 1 0/0 1 0/0 1 0/0 1 0/0

Zwischen-summe

51 26/51 68 36/53 60 29/48 73 35/48

Studierende/Aushilfen

21 – 18 – 20 – 23

Azubis 2 0/0 2 0/0 2 0/0 3 3/100

Beschäftigte gesamt inkl. Stud., Aushil-fen, Azubis

74 – 88 – 82 – 99

Page 24: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

24

MONITORING-BERICHT 2014

Frauenanteil in Gremien

ANZAHL FRAUEN/ ANZAHL GESAMT

ANTEIL FRAUEN IN PROZENT

Präsidium 0/14 0,0 %

Senatsausschuss 1/11 9,1 %

Senat 5/106 4,7 %

TN* Mobilität, Logistik, Luft- und Raumfahrt

2/25 8 %

TN Gesundheitstechnologien 0/15 0,0 %

TN Biotechnologie und Bioökonomie

3/29 10,3 %

TN Energie und Ressourcen 4/77 5,2 %

TN Informations- und Kommunikationstechnologie

3/56 5,4 %

TN Nanotechnologie 2/28 7,1 %

TN Materialwissenschaft und Werkstofftechnik

2/34 5,9 %

TN Produktentwicklung und Produktion

2/60 3,3 %

TN Sicherheit 2/13 15,4 %

TN Gesellschaft und Technik 13/139 9,4 %

AK** Bildung 3/7 42,9 %

AK Grundfragen der Technikwissenschaften

2/11 18,2%

AK Ökonomie und Innovationsforschung

2/9 22,2%

AK Technikkommunikation 2/9 22,2%

* TN = Themennetzwerk

** AK = Arbeitskreis

Frauenanteil in Arbeitsgruppen Der durchschnittliche Frauenanteil in den Arbeitsgruppen (Projekt gruppen) von acatech beträgt 9,8 Prozent, wobei die Werte stark variieren. Eine Übersicht der Arbeitsgruppen mit dem jeweiligen Frauenanteil findet sich im Anhang 4.6.

2.5.2 Nachwuchs für die Wissenschaftacatech hat es sich zur Aufgabe gemacht, den technikwissen-schaftlichen Nachwuchs zu fördern. Dies beinhaltet nicht nur den Nachwuchs für die Hochschulen und Forschungseinrichtungen, sondern auch technikwissenschaftlich ausgebildete Fachkräfte für die Wirtschaft und weitere Berufsfelder. acatech engagiert sich daher in vielfältiger Weise für die Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern, beispielsweise mit dem Nationalen MINT

Forum, dem Projekt „Nachwuchsbarometer“ oder einem Schü-lerwettbewerb (s. o.). Als Akademie ist acatech zwar nicht an der Hochschullehre beteiligt, jedoch haben einige Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Möglichkeit, im Rahmen von acatech Projekten zu promovieren. In 2013 waren zwei Doktorandinnen im Rahmen des Projekts „Mobilisierung von Bildungspotenzialen für die MINT- Fachkräftesicherung – der Beitrag des dualen Studiums“ bei acatech beschäftigt. Dar-über hinaus können Nachwuchswissenschaftler im Rahmen von acatech Projekten erste Erfahrungen im Wissenschaftsmanage-ment sammeln.

Die Nachwuchsförderung innerhalb der Akademie ist insofern strukturell begrenzt, als acatech hohe Anforderungen an die wissenschaftliche Laufbahn und die Reputation ihrer Mitglieder stellt und daher nur erfahrene Personen als Mitglieder nomi-niert und zugewählt werden. Gleichwohl soll der Austausch und die Zusammenarbeit mit herausragenden jungen Nachwuchs-wissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern intensiviert und da-für eine Junge Technikakademie gegründet werden.

Zudem sind oder waren nahezu alle acatech Mitglieder als Hochschullehrerinnen und -lehrer in der Lehre engagiert. Die Mitglieder leisten wichtige Beiträge zu den acatech Projek-ten, mit denen die Akademie eine alle Bildungsphasen um-fassende Förderung des Nachwuchses in Naturwissenschaft und Technik anstrebt. Zur Koordinierung dieser Aktivitäten wurde der Arbeitskreis Bildung gegründet, der multidisziplinär zusammengesetzt ist und dessen Mitglieder vom Präsidium berufen werden.

Das „Leitbild Bildung“ als OrientierungsrahmenAuf Initiative der Mitglieder des AK Bildung hat das acatech Präsidium im Juni 2012 ein Leitbild Bildung verabschiedet, das den Orientierungsrahmen der Initiativen von acatech in der Technikbildung und Fachkräftesicherung vorgibt. Danach setzt acatech zur Förderung der mathematischen, natur wissenschaftlichen und technischen Bildung auf zwei Schwerpunkte:

y Abstimmung, Verstärkung und Verbesserung der mathema-tischen, naturwissenschaftlichen und technischen Bildung über den Verlauf der Lebensspanne und

y Leitbilder für Technische Bildung – Problemlösen und Gestalten in gesellschaftlicher Verantwortung.

Page 25: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

25

SACHSTAND

In diesen Schwerpunkten ist das Arbeitsprogramm von acatech verortet. In den Jahren 2012 bis 2015 will acatech sich insbe-sondere mit den folgenden Themen auseinandersetzen:

y MINT-Lernende: Unterstützung von Lernprozessen im Bil-dungs- und Beschäftigungssystem

y MINT-Lehrende: Ausbildung des pädagogischen Personals y MINT-Partizipation: Befähigung zur Teilnahme an aktuellen

Technikdiskursen y MINT-Diversity: Nutzen der Chancen sozialer und kultureller

Vielfalt von Lernenden und Arbeitenden und y MINT-Monitoring: Beobachtung der weiteren Entwicklungen

in den MINT-Fächern, verbunden mit wissenschaftlich fun-dierten Vorschlägen zur Verbesserung der Attraktivität von MINT-Studiengängen und -Berufen.

Einzelvorhaben und weitere Aktivitäten Die im Jahr 2013 bearbeiteten Themen des Themenschwerpunkts Nachwuchsförderung bzw. Bildung sind unter Abschnitt 2.3.3 skizziert, die Projekte im Einzelnen im Anhang unter 4.1.3 darge-stellt. Darüber hinaus engagiert sich acatech seit Gründung beim Lindauer Nobelpreisträgertreffen. Dieses bringt seit 1951 Nobel-preisträger mit herausragenden Nachwuchs wissenschaftlern für eine Woche zu den Themenfeldern Chemie, Physik und Medizin/Physiologie zusammen. Das Treffen bietet den jungen Forscherin-nen und Forschern einen einzigartigen Raum für Diskussion und Austausch mit den Besten ihres Fachs sowie auch untereinander. acatech schlägt jedes Jahr bis zu fünf Nachwuchswissenschaftler zur Teilnahme vor und übernimmt dafür auch die Kosten.

Außerdem hat acatech im Rahmen ihres MINT-Engagements 2013/14 gemeinsam mit dem Holbein-Gymnasium in Augsburg einen Schülerwettbewerb für technikbegeisterte Forscher und Jugendliche ausgeschrieben. Die Teilnehmer waren aufgefor-dert, Vorschläge einzureichen, welchen Zweck ein jüngst auf-getauchtes technisches Instrument, dessen Funktion bislang unbekannt ist, haben könnte. Eine wissenschaftliche Experten-Kommission unter Leitung des Generaldirektors des Deutschen Museums, Wolfgang Heckl, hat die eingereichten Lösungsvor-schläge geprüft und Sieger ermittelt.

Page 26: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche
Page 27: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

27

3. RAHMENBEDINGUNGEN

3.1 DARSTELLUNG DER FINANZEN UND ENTWICKLUNG DES BUDGETS (HAUSHALTSPLAN)

2011 IN t€ 2012 IN t€ 2013 IN t€

Institutionell 2.500 2.500 2.500

Drittmittel Bund 2.534 5.188 5.870

Drittmittel Länder 83 0 0

Drittmittel Unternehmen 2.334 3.889 4.396

Spenden 2.225 684 687

Sonstige Einnahmen 4 0 0

Gesamt 9.680 12.261 13.453

Bund und Länder haben in der Ausführungsvereinbarung acatech (AV acatech vom 27.10.2008) festgelegt, „dass die gemeinsame institutionelle Förderung der acatech regelmäßig höchstens ein Drittel der Gesamteinnahmen beträgt.“

Betrug die institutionelle Förderung in 2008 zunächst 1 Mio. EUR, so wuchs diese bis zum Jahr 2011 entsprechend der ursprüng-lichen Planung auf 2,5 Mio EUR an. Ausgehend von der o.g. AV acatech sollten also pro Jahr rund 5 Mio. EUR an Spenden und Projektmitteln eingeworben werden („Drittel-Regelung“).

Als Beratungsinstitution für Politik und Gesellschaft ist es die Aufgabe der Akademie, eigenständig neue, noch außerhalb des Mainstreams liegende oder auch kontroverse Themen anzuge-hen. Hier spielt die Unabhängigkeit eine wichtige Rolle. In den letzten beiden Jahren hat sich gezeigt, dass acatech als neuer Akteur im deutschen Fördersystem nur auf ein eingeschränktes Angebot von Mitteln für unabhängige Beratungsprojekte in oftmals neuen Themenfeldern zurückgreifen kann. Dazu kom-men Aufgaben für die es keine Projektmittel gibt, z. B. bei der Pflege bi- und multilateraler Kontakte ins Ausland, aus der re-levante Impulse für den Wissenschafts- und Innovationsstand-ort Deutschland erwachsen sowie darüber hinaus weitere Auf-gaben des Ministeriums an die acatech (z. B. Vorsitz NPE, Treiber von Industrie 4.0, Vorsitz Jury Forschungscampus, Vorbereitung Innovationsplattform China u. a.).

Angesichts der Vielzahl an Aufgaben, Aktivitäten und Beiträge der Akademie hat die GWK im Juni 2012 festgestellt: „Bund und Länder haben bei der Beratung über die Höhe der Zuwen-dung berücksichtigt, dass die gemeinsame institutionelle För-derung, auch angesichts ihres Anteils am Gesamtbudget, eher den Charakter einer Anerkennung der wissenschaftspolitischen

Bedeutung des Wirkens der acatech denn den einer einen Fehlbedarf deckenden Grundfinanzierung hat.“ (GWK 12.21 vom 11.06.2012).

Es gibt bei acatech bis dato neben dem TVöD-Leistungsentgelt ein Zulagensystem, das auf das „Gewinnen und Halten“ von wissenschaftlichen Mitarbeitern abzielt, siehe Abschnitt 3.2.1.

3.2 FLEXIBLE RAHMENBEDINGUNGEN

3.2.1 Flexibilisierung der Mittelverfügbarkeit

Summarische Kommentierung der Auswirkungen auf den Vollzug der Wirtschaftspläne Im Hinblick auf den relativ geringen Anteil der institutionel-len Förderung durch Bund und Länder besteht kein Bedarf an dem Instrument der überjährigen Mittelverwendung; ein etwaiger Minderbedarf würde zunächst durch den geringeren Einsatz von Spenden ausgeglichen. Bund und Länder gewäh-ren ihre institu tionellen Zuwendungen im Wege der anteiligen Festbetragsfinanzierung.

Die volle gegenseitige Deckungsfähigkeit der Titel ist wegen des hohen Maßes an Planungsunsicherheit bei der Einwerbung von Projektmitteln für acatech von großer Bedeutung. Hinzu kommt, dass acatech Projekte aufgrund der hohen Aktualität nicht zwölf Monate im Voraus (Zeitpunkt der Haushaltsaufstel-lung) in diesem hohen Detaillierungsgrad planbar sind. Die hohe Deckungsfähigkeit muss deshalb häufig in Anspruch ge-nommen werden.

Exemplarische Kurzdarstellung der drei bis fünf relevantes-ten Maßnahmen, für die Deckungsfähigkeit genutzt wurde Die Deckungsfähigkeit wurde in den vergangenen drei Jahren ausschließlich für Mehrbedarfe bei Investitionsausgaben in Anspruch genommen. Die Investitionen bestanden im Wesent-lichen aus der Erweiterung der Unternehmenssoftware (Zeit-erfassungssystem und Projektmanagementsoftware) sowie aus Anlagenzugängen beim EDV-Equipment, bei Lizenzen und Büro-einrichtungen. Die gestiegenen Aufwendungen und die damit einhergehenden Neu- und Erweiterungsinvestitionen waren zum damaligen Zeitpunkt in diesem Umfang nicht vorherseh-bar. Aufgrund vorsichtiger Planung der Betriebsmittel wurden an diesen Stellen Mittel frei, die zur Deckung dieser Neu- und Erweiterungsinvestitionen berücksichtigt wurden.

RAHMENBEDINGUNGEN

Page 28: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

28

MONITORING-BERICHT 2014

Höhe der Mittel der institutionellen Förderung, die in den Haushaltsjahren 2011 bis 2013 aus Betriebsmitteln zur Deckung von Investitionsausgaben herangezogen wurden (jeweils in T Euro), insgesamt in den genannten drei Jahren 536 T Euro:

BETRIEBSMITTEL > INVESTITIONSAUSGABEN

INVESTITIONSMITTEL > BETRIEBSAUSGABEN

2011 -50 –

2012 -303 –

2013 -183 –

3.2.2 PersonalwesenAufgrund der zunehmenden Aktivitäten von acatech kam es in den vergangenen drei Jahren im Mittel zu einem kontinuierlichen Personalaufwuchs. Hintergrund für die Schwankungen ist die Projekttätigkeit der Akademie mit Projektlaufzeiten von ein bis drei Jahren. Über die drei Jahre ist jedoch ein Personalaufwuchs zu verzeichnen, der auf die wachsende Nachfrage nach den Leis-tungen der Akademie auf dem Gebiet der Politik- und Gesell-schaftsberatung zurückzuführen ist. Im Laufe des Jahres 2013 stieg die Mitarbeiterzahl von 60 auf 73 (ohne Studentische Hilfskräfte und Auszubildende), was vor allem durch die zwei neuen Projekte „Energiesysteme der Zukunft“ und „Forschungs-forum Energiewende“ begründet ist.

Es gab keine Sondertatbestände im Berichtszeitraum.

Personalentwicklung pro Entgeltgruppe

ENTGELTGRUPPEN JAN 11 JAN 12 JAN 13 DEZ 13

Mitarbeiter/ innen gesamt Anzahl

Mitarbeiter/ innen gesamt Anzahl

Mitarbeiter/ innen gesamt Anzahl

Mitarbeiter/ innen gesamt Anzahl

5 – 2 3 1

6 – 1 2 1

8 6 11 8 11

9 6 5 6 6

10 3 2 1 1

11 2 3 5 7

12 1 2 2 2

13 7 14 8 10

14 19 19 15 22

15 5 7 8 9

B2 1 1 1 1

B6 1 1 1 1

MA gesamt 51 68 60 73

Studierende/Aushilfen 21 18 20 23

Azubis 2 2 2 3

MA gesamt inkl. Studierende/Aushilfen, Azubis 74 88 82 99

Page 29: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

29

Privat finanzierte VergütungsanteileDas im Berichtsjahr 2013 bestehende Zulagensystem bei acatech zielte auf das „Gewinnen und Halten“ von wissen-schaftlichen Mitarbeitern ab. Bewerbern aus der Privatwirt-schaft mit einem höheren Gehalt als dem ihnen aufgrund von Eingruppierung und Einstufung gemäß TVöD zustehenden Tabellenentgelt kann eine Gewinnungszulage gewährt wer-den, wenn die Person für die Arbeit von acatech von großer Bedeutung ist und kein anderer, gleichermaßen geeigneter Be-werber bzw. Bewerberin für die Stelle gefunden werden kann. Die Gewinnungszulage soll den Gehaltsverlust des Bewerbers ausgleichen. Ebenso kann bei acatech Beschäftigten und für die Akademie besonders wichtigen Mitarbeitern eine Halte-zulage gewährt werden, wenn ein konkretes Abwerbeangebot vorliegt und die betreffende Person bei acatech gehalten wer-den soll. Hierbei bestehen folgende Obergrenzen für die fol-genden Entgeltgruppen:

EG 15: 1.500 €EG 14: 1.250 €EG 13: 1.000 €

Das Zulagensystem wurde in den Jahren 2011 – 2013 wie folgt genutzt:

Im Jahre 2011 wurden tarifliche Zulagen aus privaten Mitteln in Höhe von 80.591,88 € an insgesamt 7 Mitarbeiter gezahlt,

im Jahre 2012 wurden tarifliche Zulagen aus privaten Mitteln in Höhe von 68.048,72 € an insgesamt 7 Mitarbeiter gezahlt und

im Jahre 2013 wurden tarifliche Zulagen aus privaten Mitteln in Höhe von 55.042,68 € an insgesamt 5 Mitarbeiter gezahlt.

3.2.3 Beteiligungen

Keine

RAHMENBEDINGUNGEN

Page 30: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche
Page 31: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

31

4 Akademienprojekte des Ständigen Ausschusses, an denen acatech mitwirkt, ohne die Federführung zu haben, sind hier nicht aufgeführt. Diese finden sich in den Berichten von Leopoldina bzw. BBAW.

4.1 KURZDARSTELLUNGEN PROJEKTE IN 2013/20144

4.1.1 Themenschwerpunkt Energie, Ressourcen und Nachhaltigkeit

Energiesysteme der ZukunftAkademienprojekt im Rahmen des Ständigen Ausschusses, Federführung acatech

Laufzeit: 04/2013 bis 02/2016Leitung: Prof. Dr. Robert Schlögl, Fritz-Haber-Institut der MPG

Die Energiewende erfordert einen umfassenden Umbau des Energiesystems. Das Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“ soll dazu beitragen, das erforderliche Systemver-ständnis zu erarbeiten. Ziel ist es, Handlungsoptionen für eine langfristig sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Energie-versorgung aufzuzeigen.

Die gemeinsame Initiative der Wissenschaftsakademien acatech, Leopoldina und Akademienunion bündelt die Experti-se von mehr als 50 Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrich-tungen. Technik- und Naturwissenschaftler beleuchten gemein-sam mit Fachleuten der Rechtswissenschaft, Soziologie und Ökonomie die Wechselwirkungen zwischen den unterschied-lichen Elementen der Energieversorgung. Sie berücksichtigen

die Verfügbarkeit von Rohstoffen und Ressourcen, vorhandene und noch zu erforschende Technologien, volkswirtschaftliche Kosten und Marktdesigns ebenso wie die gesellschaftlichen und die rechtlichen Rahmenbedingungen der Energiewende. Die Projektergebnisse werden in der „Schriftenreihe zur wissen-schaftsbasierten Politikberatung“ des Ständigen Ausschusses der Nationalen Akademie der Wissenschaften veröffentlicht.

Die Federführung liegt bei acatech. Hier ist auch die Koordinie-rungsstelle angesiedelt. Ein Kuratorium, das mit Vertretern der deutschen Wissenschaftslandschaft besetzt ist, verantwortet die strategische Ausrichtung der Projektarbeit. Der Steuerkreis un-ter Leitung von Robert Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft sowie des Max-Planck-Instituts für chemische Energiekonversion, koordiniert die inhaltliche Arbeit in acht interdisziplinären Arbeitsgruppen.

Forschungsforum EnergiewendeLaufzeit: 04/2013 bis 02/2016Leitung: Prof. Dr. Michael Klein, acatech

Die Umsetzung der Energiewende ist eine Gemeinschaftsauf-gabe von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Um diesen Akteuren eine Plattform für die Diskussion zentra-ler Fragen der Energiewende aus Sicht von Wissenschaft und Forschung zu bieten, wurde vom BMBF das „Forschungsforum Energiewende“ ins Leben gerufen.

4. ANHANG

ANHANG

Mitglieder des Projekts „Energiesysteme der Zukunft“ bei der ersten Vollver-sammlung am 5. September 2013 in Berlin.

Quelle: acatech/David Ausserhofer

Bundesministerin Johanna Wanka eröffnete am 8. Mai 2013 die konstituierende Sitzung der Dialogplattform „Forschungsforum Energiewende“ in Berlin.

Quelle: acatech

Page 32: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

32

MONITORING-BERICHT 2014

Das Plenum des Forschungsforums besteht aus Vertretern von Bundesministerien, der Bundesländer, der Verbände, wissen-schaftlicher Einrichtungen sowie zivilgesellschaftlicher Orga-nisationen. Ein Leitungskollegium unter Vorsitz des Bundes-ministeriums für Bildung und Forschung hat die strategische Steuerung übernommen.

Unter Bezugnahme auf die wissenschaftlichen Ergebnisse des Akademienprojekts „Energiesysteme der Zukunft“ erarbeitet das Forschungsforum Politikempfehlungen. Darüber hinaus entwickelt die Plattform bis Ende 2014 im Auftrag des BMBF die „Strategische Forschungsagenda Energiewende“, die in die Weiterentwicklung des Energieforschungsprogramms der Bundesregierung einfließen soll. Das Projekt trägt damit direkt zur Umsetzung einer beschleunigten, effizienteren Energiewen-de bei und unterstützt die Erreichung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung.

Koordiniert wird das Forschungsforum Energiewende von einer von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, dem Institute for Advanced Sustainability Studies IASS und der Max-Planck-Gesellschaft getragenen Geschäftsstelle. Sie entwi-ckelt auch ein systematisches Begleitprogramm für die Arbeit des Forschungsforums. Ziel ist es, alle Akteure und Perspektiven der Energiewende einzubeziehen und das Forum für Rückmeldungen und Sichtweisen breiter gesellschaftlicher Bereiche zu öffnen.

Gesellschaftliche Implikationen der Partitionierungs- & TransmutationsforschungLaufzeit: 09/2012 bis 02/2014Leitung: Prof. Dr. Ortwin Renn, Universität Stuttgart

Zu Partitionierung und Transmutation, also der Umwandlung von langlebigen radioaktiven Nukliden, gibt es bislang vorwie-gend technischnaturwissenschaftliche Studien mit dem Ziel, die Umsetzungsoptionen dieser Verfahren zu prüfen. Wenn der Einsatz von Partitionierung und Transmutation in einem großtechnischen Maßstab gelänge, so könnte dieses Verfah-ren möglicherweise das Volumen langlebiger Nuklide und damit die Langlebigkeit von radioaktiven Abfällen insgesamt verringern.

Da in Deutschland einerseits die Endlagerung radioaktiver Ab-fälle besonders kontrovers diskutiert wird und andererseits die Fachleute und Technikressourcen zur Erforschung von Partiti-onierung und Transmutation zur Verfügung stehen, stellt sich

hier besonders drängend die Frage der Positionierung – ins-besondere auch vor dem Hintergrund der Energiewende und eines forcierten Ausstiegs aus der Nutzung der Kernenergie zur Stromgewinnung. Was bedeutet Transmutation und Parti-tionierung für die Endlagerung des radioaktiven Mülls, der in Deutschland vorliegt und noch anfallen wird? Welches sind die gesellschaftlichen Voraussetzungen und Rahmenbedin-gungen, welche die Akzeptanz von Transmutations- und Parti-tionierungs-Verfahren bedingen?

Das Projekt soll Impulse für die Positionierung des Stand-ortes Deutschland in der Debatte um Partitionierung und Transmutation bieten. Konkretes Ziel des Projektes ist die Erstellung einer Studie, die als Empfehlungsgrundlage für künftige poli tische Entscheidungen im Bereich der Partitio-nierung und Transmutation dient. Die Studie informiert über wissenschaftliche, technologische (dies insbesondere auf der Basis von Arbeiten der Projektpartner) und besonders über gesellschaftlich relevante Chancen und Risiken der Partitio-nierungs- und Transmutationsforschung, bewertet diese und leitet aus der Bewertung Empfehlungen für eine angemessene Kommunikations- und Handlungsstrategie für politische Ent-scheidungsträger ab.

Künstliche Fotosynthese − Entwicklung von TechnikzukünftenLaufzeit: 10/2013 bis 06/2015Leitung: Prof. Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld,

Prof. Dr. Armin Grunwald, Karlsruher Institut für Technologie

Künstliche Fotosynthese ist angesichts der unbegrenzten Res-source Sonnenlicht und vor dem aktuellen Hintergrund der Energie wende eine vielversprechende regenerative Energie-quelle. In diesem Projekt sollen – ausgehend von einer Analyse des wissenschaftlichtechnischen Forschungsstandes – „Technik-zukünfte“ für dieses ebenso visionäre wie inspirierende Feld er-stellt und bewertet werden, und zwar auf der Basis von Impul-sen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Mit diesem Projekt erschließt die Akademie ein neues The-menfeld (Künstliche Fotosynthese) und führt gleichzeitig auf der Basis sozial- und kommunikationswissenschaftlicher Forschung ein Experiment in Technikkommunikation durch. Insbesondere wird aber eine Ausstrahlung des hier entwickel-ten Ansatzes auf andere Technikfelder erwartet, in denen die Öffentlichkeit frühzeitig in Innovationsprozesse einzubeziehen

Page 33: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

33

ANHANG

ist. Der hier geführte Dialog kann für Deutschland und da rüber hinaus für Europa und andere Industrienationen Modell sein für eine frühzeitige Einbindung der Öffentlichkeit auch bei der Entwicklung anderer Technikfelder mit einem hohen Potenzial für Kontroversen und öffentlichen Protest.

Hydraulic Fracturing – Eine Technologie in der DiskussionLaufzeit: 08/2013 bis 05/2014Leitung: Prof. Dr. Rolf Emmermann, Deutsches GeoForschungs-

Zentrum Potsdam

Die Technologie des Hydraulic Fracturing („Fracking“) bezeich-net ein Verfahren, mit dessen Hilfe in festen, geringpermeablen Gesteinen im Untergrund aus Bohrungen heraus, unter Verwen-dung von Wasser und Stützmitteln, Risse (Fracs) und Wegsam-keiten für die Freisetzung und den Transport von Fluiden erzeugt werden. Während diese Technik im Bereich konventionellen Erd-gases und der Tiefen Geothermie seit Jahrzehnten Anwendung findet, ist das Fracking zur Gewinnung von Schiefergas aus dich-ten tonigen Gesteinen in den letzten Jahren in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Die öffentliche Debatte umfasst mögliche Gefahren für die Umwelt, die Biosphäre oder die Sicherheit angrenzender Ge-meinden und den möglichen Beitrag der Technologie zur Ver-sorgungssicherheit, Kostensenkung und Nachhaltigkeit im Rah-men der Energiewende.

Ziel des Projektes ist es, einen umfassenden Überblick über Potenziale und Grenzen der Technologie zu geben und damit die Informationsbasis für Entscheidungsträger zu verbreitern. Neben der Klärung wissenschaftlicher und technischer Aspekte wird die zu erstellende Position aus-führlich die ökologische, ökonomische, rechtliche und sozio-politische Dimension der Fracking-Technologie beleuchten. Ein Fokus liegt hierbei auf der Unterscheidung von Fracking im Rahmen der Tiefen Geothermie und der Förderung von Schiefergas sowie der jeweiligen Abwägung von Chancen und Risiken.

Mit der Veröffentlichung der Position ist Mitte 2014 zu rechnen.

4.1.2 Themenschwerpunkt Technologien

Nationale Plattform ElektromobilitätLaufzeit: 05/2010 – offen Leitung: Prof. Dr. Henning Kagermann, acatech

Im Februar 2010 legte acatech eine Position zur Elektromobilität vor, in der erstmals neben dem Regierungsziel Leitmarkt auch das Ziel der Leitanbieterschaft formuliert wird. Das Leitanbieter- Konzept wurde der Öffentlichkeit erstmalig bei der Gründung der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE) am 3. Mai 2010 vorgestellt. Mit der Übernahme des Vorsitzes des Lenkungs-kreises der Nationalen Plattform Elektromobilität durch Herrn Prof. Henning Kagermann wurde das Leitanbieter-Konzept von acatech in der Position „Wie Deutschland zum Leitanbieter für Elektromobilität werden kann“ weiter konkretisiert.

Seit der Übernahme des Vorsitzes der NPE durch acatech Prä-sidenten im Mai 2010 unterstützt die acatech Geschäftsstelle Henning Kagermann in allen organisatorischen und inhalt-lichen Belangen zur Wahrnehmung seiner Amtsgeschäfte in Koordination mit der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektro-mobilität der Bundesregierung (GGEMO). Dies umfasst im Einzelnen:

y Vor- und Nachbereitung der Sitzungen des 20-köpfigen Lenkungskreises

y strategische Koordination der Anliegen der NPE- Mitglieder und AG-Vorsitzenden

y Koordination und inhaltliche Abstimmung mit der GGEMO y Wissenstransfer aus dem und in das acatech Themen-

netzwerk y Bearbeitung von Presseanfragen an den NPE- Vorsitzenden

und Kommunikation y Vorbereitung von Vorträgen, Reden und Stellung nahmen

des NPE-Vorsitzenden y Monitoring relevanter Studien und Aktivitäten aus dem

Themengebiet

Von Dezember 2011 bis Mai 2012 übernahm acatech dazu erst-malig die Redaktion und Koordination des Fortschrittsberichtes der NPE (Dritter Bericht). Der Bericht wurde am 20. Juni 2012 an die beiden Bundesminister für Verkehr und Wirtschaft im Rahmen einer Bundespressekonferenz übergeben. Zielsetzung dieses Dritten Berichtes der NPE war das Monitoring der wich-tigsten Fortschritte seit der Übergabe des Zweiten NPE-Berichtes

Page 34: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

34

MONITORING-BERICHT 2014

(Mai 2011). Neben einer Darstellung des systemischen Ansatzes der NPE wurden die Umsetzung in den einzelnen Arbeitsgruppen nach den Bereichen Leitanbieterschaft und Leitmarkt untersucht sowie ein internationales Benchmarking vorgenommen.

Mit Übergabe des Dritten Berichts übernahm acatech zusam-men mit der Gemeinsamen Geschäftsstelle Elektromobilität der Bundesregierung die Koordination der inhaltlichen Ausgestal-tung der im Mai 2013 durchgeführten Internationalen Konfe-renz Elektromobilität sowie der dazugehörenden Ausstellung. acatech stellt des Weiteren die Schnittstelle zu den einzelnen Arbeitsgruppen der NPE dar und koordiniert zusammen mit den jeweiligen Arbeitsgruppen anstehende Berichtsaufgaben.

Internet PrivacyLaufzeit: 08/2011 bis 05/2013Leitung: Prof. Dr. Johannes Buchmann, Technische Universität

Darmstadt

Der Umgang mit Privatsphäre im Internet ist häufig geprägt von einem Widerspruch: Das Internet wird intensiv genutzt, Daten werden oftmals allzu bereitwillig überlassen. Dem stehen – teils berechtigte, teils übertriebene – Befürchtungen gegenüber, dass Privatsphäre verletzt wird und dadurch Nachteile entstehen. Die-ser Widerspruch kann dazu führen, dass die vielfältigen Potenzi-ale des Internets nicht voll zur Geltung kommen. Sie werden des-halb nicht wirksam, weil zwischen der Wirtschaft einerseits und den Nutzern andererseits Misstrauen besteht, das zumeist auf Informationsmängeln beruht, aber auch Folge davon ist, dass es keinen von allen Akteuren akzeptierten Verhaltenskodex gibt.

Ziel des interdisziplinären Projektes war es, Empfehlungen (ein-schließlich exemplarischer Technik) an Politik, Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zu erarbeiten, die im Ergebnis eine Kultur der Privatheit und des Vertrauens im Internet an-regen und fördern. Diese Empfehlungen beziehen sich auf die Weiterentwicklung der Rechtsordnung, Bildung sowie auf so-genannte best practice-Beispielen für die Wirtschaft. In dem Projekt arbeiteten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Ethik, Soziologie, Recht, Wirtschaft und Technik mit wichtigen Unternehmen zusammen. Die Projekt-gruppe erarbeitete Vorschläge für soziale Regeln und Normen, wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen sowie exemplarische technische Lösungen. Sie konnte so aufzeigen, wie ein adäquates Maß an Privatheit in unterschiedlichen Nut-zungskontexten des Internets einschätzbar und durchsetzbar

werden kann. Anwendungsgebiete sind voraussichtlich das Web 2.0 (einschließlich der sozialen Netzwerke) und der e-Commerce.

Im Nachgang zu diesem Projekt wurde die „acatech POSITION“ zur Internet Privacy an den Generaldirektor der General-direktion Communications Networks, Content and Technology (CONNECT) Robert Madelin übergeben. Er und wissenschaft-liche (Akademie-)Vertreter von Euro-CASE wollen an einem ge-planten Workshop zum Thema Internet Privacy in Brüssel 2014 teilnehmen und dort die durch acatech angestoßene Diskussion auf europäischer Ebene fortführen.

Stadt der Zukunft/MorgenstadtLaufzeit: 12/2011 bis 12/2015Leitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus Weinert, Technische Universität

Dortmund

Die weltweite Urbanisierung ist eine zentrale Herausforde-rung des 21. Jahrhunderts. Die Zahl der Menschen, die in Städten leben, wächst rapide: seit 2007 wohnen erstmals mehr Menschen in Ballungsräumen als in ländlichen Regio-nen und verbrauchen hierbei 75 Prozent der global erzeugten Energie.

Angesichts dieser Entwicklungen widmete sich die Forschungs-union im Bedarfsfeld Klima/Energie im Jahr 2010 dem Zu-kunftsprojekt „Die CO2-neutrale, energieeffiziente und klima-angepasste Stadt/Morgenstadt“. Mit der Veröffentlichung des Aktionsplans der Bundesregierung zur Umsetzung der High-tech-Strategie 2020 im März 2012 und Zukunftsprojekten, unter anderem zur Morgenstadt, begann ein ressortübergrei-fender Agendaprozess der Bundesministerien BMBF, BMWi, BMVBS, BMU sowie weiteren Stakeholdern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Auf Beschluss von BMBF und BMVBS erfolgte 2012 die Gründung der Nationalen Plattform Zukunftsstadt. Im März 2013 fand das Gründungstreffen der Nationalen Plattform mit 35 Stakeholdern aus allen relevanten Bereichen statt. acatech hat diesen Prozess frühzeitig begleitet und ar-beitet von Anfang an in der Nationalen Plattform Zukunfts-stadt mit.

Das Ziel des Projektes ist es, eine strategische Forschungs-agenda zu erstellen, die den Forschungsbedarf zum nachhal-tigen Umbau der Städte und Kommunen erfasst. Innerhalb der Arbeitsplattform gibt es Arbeitskreise, die einen ganzheitlichen

Page 35: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

35

5 Wenngleich unmittelbare Vergleiche zwischen Deutschland und anderen Ländern wie zum Beispiel den USA aufgrund unterschiedlicher Abgrenzungen schwierig sind (zum Beispiel im Grenzbereich zwischen ziviler und militärischer Sicherheitsforschung), lässt sich doch sagen, dass das Fördervolumen in den USA um ein vielfaches höher ist als in Deutschland. Während in Deutschland im Rahmen der Sicherheitsforschung etwa 100 Millionen Euro jährlich ausgegeben werden (inkl. IT-Sicherheit; Quelle: Bundesbericht Forschung und Innovation 2012), bewegt sich das US-amerikanische Fördervolumen im zweistelligen Milliarden-Dollarbereich (Quelle: Marktpotenzial von Sicherheitstechnologien und Sicherheitsdienstleistungen. Schlussbericht der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH und Arbeits-gemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft e.V., Berlin, 2010).

ANHANG

und integrativen Leitansatz verfolgen. Forschungs- und innova-tionspolitische Fragen nachhaltiger Stadtentwicklung werden in Wechselwirkung mit den Zielen und Handlungsansätzen der Hightech-Strategie weiterentwickelt. Dazu werden die in Deutschland bereits zahlreich vorhandenen innovations- und forschungspolitischen Initiativen identifiziert, zusammenge-führt und ergänzt, um hieraus Empfehlungen abzuleiten. Die Arbeitskreise verfolgen darüber hinaus ein einheitliches Arbeits-programm und haben eine vergleichbare Struktur. Sie beziehen sich in den Arbeitszeiten und Arbeitsergebnissen aufeinander. Schnittmengen sollen ebenso identifiziert werden wie Inhalts-felder ermittelt, die ergänzt werden sollten. Die Themen der Arbeitskreise sind:

y Mit geringerem Energie- und Ressourcenverbrauch zur CO2-neutralen Stadt

y Die klimaangepasste, resiliente und wandlungsfähige Stadt y Transformationsmanagement und Governance für die CO2-

neutrale, energie-/ressourceneffiziente und klimaangepasste Stadt

y Systemforschung zur Nutzung von Schnittstellen und Syner-gien

Projektergebnisse werden Vorschläge für die Forschung und Empfehlungen für die Umsetzung der vorliegenden Erkenntnis-se sein. Dazu gehören:

y Eine strategische Forschungsagenda, die den Forschungs-bedarf über einen Zeitraum von etwa vier Jahren beschreibt

y Empfehlungen für die praktische Anwendung neuer Techno-logien des jeweiligen Feldes

y Empfehlungen für nicht-technologische Innovationen im je-weiligen Feld

Resilience by Design Laufzeit: 07/2012 bis 06/2014Leitung: Prof. Dr.-Ing. Klaus Thoma, Fraunhofer EMI

In Deutschland und Europa sind in den vergangenen Jahren inhaltlich wie finanziell aufwendige Programme im Bereich der Sicherheitsforschung initiiert worden. Sowohl das nationale

Forschungsprogramm für zivile Sicherheit als auch das euro-päische Forschungsrahmenprogramm sind im Prozess ihrer jeweiligen Fortschreibung.5 Die Sicherheitsforschung ist da-mit mittlerweile als Querschnittsdisziplin etabliert. Zukunfts-szenarien hinsichtlich Bedrohungen und dagegen wirksame Sicherheitstechnologien und Konzepte zum Schutz kritischer Infrastrukturen werden vielseitig diskutiert. Allerdings werden Sicherheitsaspekte häufig monoperspektivisch im Sinne eines „add-ons“ behandelt. Im Gegensatz dazu beinhaltet eine ganz-heitliche Betrachtung gemäß des sogenannten „Security/ Resilience-by-Design“-Ansatzes bereits die Integration von Sicher heitsaspekten in den Designprozess. Resilienz zielt dar-auf ab, die generelle Widerstands- und Regenerationsfähigkeit von technischen und gesellschaftlichen Systemen zu erhöhen und beinhaltet in seiner Gesamtheit neben der Bewältigung von Krisensituationen auch entsprechende Vorbeugungs-/ Schutzmaßnahmen.

Die Grundlage für das acatech Projekt „Resilien-Tech“ bildet die Entwicklung nachhaltiger, resilienter Zukunftstechnologien im Bereich Sicherheit. Sie verlangen nach der gesonderten Verknüp-fung von technischen, organisatorischen, institutionellen und ge-sellschaftlichen Fragestellungen. Ziele des Projektes sind daher:

y die inhaltliche Ausgestaltung des Resilienz-Ansatzes, sodass er sich unter dem Stichwort „ResiliencebyDesign“ auf die verschiedenen gesellschaftlichen Lebensbereiche übertra-gen lässt

y das Aufzeigen von Handlungs-, Forschungs- und Entwick-lungsbedarf für die resiliente Gesellschaft von morgen

y die Ableitung entsprechender Empfehlungen für Entschei-dungsträger in Politik und Wirtschaft

Neben der Definition des Begriffes Resilienz und einer damit verbundenen Betrachtung aus nationaler sowie internationaler Perspektive wird beim Thema „Resiliente Unternehmen“ der Resilienzansatz beispielhaft an entsprechenden Unternehmen unter sucht, wobei hier das gesamte Spektrum betrachtet wer-den soll – von der Resilienz der physischen Anlagen (Gebäude, Produktionsstätten etc.) bis hin zur Resilienz der im Unterneh-men vorhandenen Lieferketten.

Page 36: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

36

MONITORING-BERICHT 2014

Future Business CloudsLaufzeit: 08/2012 bis 12/2013Leitung: Prof. Dr. Hans-Jürgen Appelrath, Universität

Oldenburg

Das Projekt „Future Business Clouds“ ist Teil des 2010 vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie initiierten „Aktions programms Cloud Computing“. Cloud Computing be-schreibt ein neues Computing-Paradigma, nach dem Ressourcen der Informationstechnik (IT) wie Rechenleistung, Speicher, Appli-kationen und Daten dynamisch über das Internet bereitgestellt, verwaltet und abgerechnet werden. Der Wechsel zu diesem Pa-radigma ermöglicht eine stärkere Industrialisierung der IT. Die Entwicklung geht weg von einschränkenden IT-Infrastrukturen der Unternehmen und Konsumenten hin zur dynamischen Nut-zung von IT-Ressourcen „aus der Wolke“.

Das Projektziel ist es, eine Metaanalyse zu erarbeiten, die neben den umfangreichen Vorarbeiten der deutschen Zukunfts projekte auch internationale Ergebnisse aus Wissenschaft und Industrie berücksichtigt. Sie sollen mit dem Stand der deutschen Forschung und Entwicklung in Beziehung gesetzt werden, sodass ein inter-nationaler Vergleich und damit eine Standort bestimmung für Deutschland ermöglicht wird. Die in Deutschland vorhandenen Stärken im Feld Cloud-Computing sollen bewertet werden, sodass die Ergebnisse des Projekts „Future Business Clouds“ helfen, Chan-cen für eine deutsche Vorreiterrolle in spezifischen Themenberei-chen bzw. Anwendungsfeldern aufzudecken und wahrzunehmen. Die Analyse ergebnisse werden weiterhin zu einer verstärkten in-ternationalen Zusammen arbeit und zur Stärkung der deutschen Position bei der wirtschaftlichen Nutzung von Cloud-Technologie verwendet. „Future Business Clouds“ identifiziert über diese Analy-sen hinaus nicht nur entsprechende Potenziale, sondern setzt auch erste Impulse, zum Beispiel in Form von Vernetzungsaktivitäten.

Empfehlungen zur Innovationskraft der Gesundheitstechnologien (Neuauflage) Laufzeit:10/2012 bis 03/2014Leitung: Prof. Dr. Olaf Dössel, Karlsruher Institut für

Technologie

Deutschland ist im Welthandel in den Gesundheitstechnologien die Nummer zwei hinter den USA. Der Markt nimmt kontinuier-lich zu und es werden langfristig überdurchschnittliche Stei-gerungsraten vorhergesagt. Das Gebiet ist sehr innovativ, über inkrementale Verbesserungen vorhandener Produkte hinaus. So

existieren zunehmend neuartige Ansätze für Diagnostik und The-rapie und eine Verbreiterung der Märkte zum Beispiel in Richtung „home care“, „Telemedizin“, „wellness“, „Betreuung und Pflege“ steht in Aussicht. Der Markt in Deutschland stagniert indes heu-te aufgrund regulatorischer Maßnahmen. Für innovative Ansätze werden in Deutschland immer höhere Hürden aufgebaut.

Begleitend zur großen Reform der Finanzierung des Gesund-heitssystems wurden 2007 Empfehlungen erarbeitet, die den Innovationsprozess in den Gesundheitstechnologien nachhaltig stärken und beschleunigen. Neben allgemeinen gesundheits-politischen Forderungen – wie „mehr Wettbewerb im Gesund-heitswesen“ – hat acatech konkrete Empfehlungen an die Politik, an Institutionen der Prüfung und Zulassung, an die Forschung sowie an das F&E-Management in der Industrie formuliert und begründet. Zu den zentralen Empfehlungen zählen:

y dass niedergelassene Ärzte und Kliniken – ähnlich wie in den USA – mit innovativen Leistungen um Patienten werben dürfen.

y dass die gesetzlichen Krankenkassen mehr Freiheiten be-kommen, um über Zuzahlungen oder Zusatzversicherun-gen besondere Leistungen wie etwa innovative Methoden anzubieten. Der Grundleistungsanteil sollte jedoch immer aus der normalen Versicherung heraus erstattet und nur die Mehrkosten über Zuzahlung oder Zusatzversicherungsange-bote finanziert werden.

Mit der Neuauflage der in 2007 publizierten „acatech POSITION“ sollen folgende Fragen beantwortet werden: Welche Empfeh-lungen wurden in der Zwischenzeit umgesetzt? Auf welche Weise ist dies geschehen? Wo sind neue Innovationshürden hinzugekommen?

Die Position wurde im Frühjahr 2014 der Öffentlichkeit vorge-stellt. Zunächst erfolgte eine erste Vorstellung und Ankündi-gung der Position auf der BMBF-Veranstaltung am 19. Februar 2014 in Erlangen: „Germany – Partner for Medical Technology“.

Bericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 Laufzeit: 11/2012 bis 05/2013Leitung: Prof. Dr. Henning Kagermann, acatech

Deutschland ist spezialisiert auf die Erforschung, Entwicklung und Fertigung von Produktionstechnologien und der führen-de Fabrikausrüster der Welt. Der globale Wettbewerb in der

Page 37: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

37

ANHANG

Produktionstechnik nimmt jedoch zu. In Zukunft muss die In-dustrie zunehmend individuelle, leistungsfähigere Produkte zu gleichbleibenden Preisen fertigen, um den veränderten Ansprü-chen der Menschen zu genügen. Neben diesen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen sieht sich die deut-sche Industrieproduktion auch mit einem technischen Meilen-stein konfrontiert: Sie steht vor einer vierten industriellen Re-volution (Industrie 4.0), die durch das Internet der Dinge und Dienste ermöglicht wird – also der evolutionären Entwicklung auto nomer eingebetteter Systeme, die drahtlos untereinan-der und über das Internet vernetzt werden können. Durch das Zukunfts projekt „Industrie 4.0“ der Bundesregierung sollen auf Empfehlung der Forschungsunion Wirtschaft-Wissenschaft die zentralen wirtschafts- und standortpolitischen Perspektiven für den Produktions standort Deutschland eröffnet werden.

Zielsetzung des Vorhabens war es, die am 2. Oktober 2012 vor-gelegten Empfehlungen des Arbeitskreises Industrie 4.0 weiter auszubauen und zu vertiefen. Dazu übergab der Arbeitskreis In-dustrie 4.0 am 8. April 2013 auf der Hannover Messe konkrete Umsetzungsempfehlungen an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das Vorhaben hat damit der Erarbeitung und Verbreitung eines Berichtes mit strategischen Handlungsempfehlungen zur Um-setzung des Zukunftsprojektes „Industrie 4.0“der Bundesregie-rung einen wichtigen Beitrag geleistet.

Seit dem 9. April 2013 orchestriert die von den Verbänden BITKOM, VDMA und ZVEI getragene Plattform Industrie 4.0 den Aufbau eines deutschen Leitmarkts und einer Leitanbieterschaft modernster Produktionstechnologien. Die Wissenschaft wird dabei auch weiterhin die Umsetzung des Zukunftsprojektes ak-tiv begleiten. Im Juni 2013 kam der von acatech koordinierte wissen schaftliche Beirat der Plattform Industrie 4.0 zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen (siehe neu begonnene Pro-jekte). Darüber hinaus plant acatech in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften eine Workshopreihe, bei der die arbeits-wissenschaftlichen und qualifikatorischen Implikationen von Industrie 4.0. auf Beschäftigte in unterschiedlichen Wirtschafts-sektoren analysiert und diskutiert werden sollen.

Arbeitskreis Smart Service WeltLaufzeit: 09/2013 bis 06/2015Leitung: Prof. Dr. Henning Kagermann, acatech

Deutschland hat die Chance, seine starke Technologiekompe-tenz und sein Know-how in Unternehmenssoftware zu nutzen,

um Wertschöpfung im internetbasierten Dienstleistungs sektor zu generieren und digitale Services „made in Germany“ zu eta-blieren. Die Promotorgruppe „Digitale Wirtschaft und Gesell-schaft“ der Forschungsunion adressiert diese Herausforderung daher nach „Industrie 4.0“ in einem komplementären zweiten Projekt, in dem das Internet der Dienste ins Zentrum rückt: „Internet basierte Dienste für die Wirtschaft“. Ermöglicht wer-den diese neuen Dienste durch die riesigen Datenmengen im Internet („Big Data“). Sie können analysiert werden, in ihnen können Muster identifiziert und Informationen gewonnen werden, die sich zu neuem Wissen vernetzen lassen und so die Grundlage für die Entwicklung neuer Dienstleistungen schaf-fen. Als Ergebnis lassen sich Geschäftsprozesse durch vollau-tomatisierte Rückführung von noch feinmaschigeren Echtzeit-daten optimieren; Nachfrage und Angebote werden zeitnah zur Deckung gebracht.

Das Projekt zielt zum einen auf die Analyse und Bewertung der Chancen und Herausforderungen internetbasierter Diens-te für Wirtschaft und Wissenschaft. Aufbauend auf den tech-nologischen Stärken deutscher Wissenschaft und Industrie soll aufgezeigt werden, welche technologischen Weiterentwicklun-gen bzw. Innovationen und Rahmenbedingungen notwendig sind für eine Überführung in kommerziell tragfähige inter-netbasierte Dienstleistungen. Das Projekt zielt zum anderen auf Community-Building und Wissenstransfer, vor allem durch Einbindung von KMU und Start-Ups. Letztlich soll über den er-folgreichen Ausbau des Internets als Wirtschaftsplattform ein Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands geleistet werden.

Der von acatech Präsident Henning Kagermann und Frank Rie-mensperger (Accenture) geleitete Arbeitskreis Smart Service Welt hat sich im März 2013 konstituiert. Sein Ziel ist es, durch Nutzung sicherer Cloud-Infrastrukturen und die Bereitstellung neuer Dienste-Plattformen die Grundlagen für die Internet-ökonomie in Deutschland zu schaffen. Der Arbeitskreis umfasst derzeit rund 150 Mitglieder aus Wissenschaft und Wirtschaft, organisiert in fünf Arbeitsgruppen.

y AG 1: Integrierte Produktions- und Dienstleistungsinnovation (Verzahnung mit Industrie 4.0)

y AG 2: Internet- und Dienstleistungswirtschaft y AG 3: Technologische Enabler y AG 4: Anforderungen an die Unternehmensorganisation y AG 5: Rahmenbedingungen

Page 38: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

38

MONITORING-BERICHT 2014

Diese Arbeitsgruppen sollen mit ihren Berichten konkrete Um-setzungsempfehlungen zur Erreichung der zuvor genannten Ziele erarbeiten, wie z. B. zur strategischen Ausrichtung der Forschungs- und Innovationsförderung, zur Erarbeitung von Normen und Standards (bspw. bei der Cloud Infrastruktur) so-wie zur Ausbildung und Weiterqualifizierung. Der entsprechen-de Bericht wurde auf der CeBIT 2014 an die Bundeskanzlerin übergeben.

Wissenschaftlicher Beirat Industrie 4.0Laufzeit: 09/2013 bis 08/2015Leitung: Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, Technische Universität

Darmstadt

Auf Empfehlung der Forschungsunion sind durch das Zu-kunftsprojekt „Industrie 4.0“ der Bundesregierung die zentra-len wirtschafts- und standortpolitischen Perspektiven für den Produktionsstandort Deutschland eröffnet worden (siehe auch Bericht des Arbeitskreises Industrie 4.0).

Mit dem durch acatech koordinierten Abschlussbericht des Arbeitskreises vom April 2013 und den darin enthaltenen Umsetzungsempfehlungen (unter anderem zu Forschungs-themen) wurde das Zukunftsprojekt weiter konkretisiert. Seit dem 9. April 2013 ist unter gemeinsamer Leitung der drei In-dustriefachverbände VDMA, ZVEI und BITKOM die „Plattform Industrie 4.0“ eröffnet worden (www.plattform-i40.de), auf der sich Industrieunternehmen zur weiteren Umsetzung des Zukunftsprojektes zusammengeschlossen haben. Die Platt-form gliedert sich in mehrere Arbeitsgruppen, die sich noch im Aufbau befinden:

y AG 1: Strategie und Framework y AG 2: Referenzarchitektur, Standardisierung und Normung y AG 3: Forschung y AG 4: Sicherheit vernetzter Systeme

Themen weiterer Arbeitsgruppen werden sein: Aus- und Weiter-bildung, Mensch und Arbeit in der Industrie 4.0, Geschäfts-modelle, rechtliche Rahmenbedingungen, Demonstratoren.

Mit der Einberufung und Koordination eines „Wissenschaft lichen Beirates Industrie 4.0“ wird die wissenschaftliche Qualitäts-sicherung der Plattform institutionalisiert und die Umsetzung und Weiterentwicklung der vorliegenden Forschungsempfehlun-gen durch die Industrie fachlich begleitet.

Industrie 4.0 – Internationaler BenchmarkLaufzeit: 11/2013 bis 10/2015Leitung: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier, Universität

Paderborn

Das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 der Bundesregierung hat eine herausragende Bedeutung für die Zukunft der Produktion in Deutschland und damit die Sicherung des Produktionsstand-ortes im internationalen Wettbewerb (siehe die in diesem Kontext bereits benannten Projekte). Produktionsprozesse wer-den sich im Zuge dieser Revolution ebenso verändern wie die Wartung von Maschinen oder das Systems Engineering. Ne-ben den eigentlichen Produktionsprozessen werden aber auch natio nale und globale Herausforderungen wie die Energie-effizienz oder die Arbeitsorganisation in Zeiten des demografi-schen Wandels adressiert.

Ziel der Studie ist das Zukunftsthema Industrie 4.0 um bisher nicht verfügbare Foresight-Aktivitäten sowie ein internationa-les Benchmarking mit Bezug zum Industriestandort Deutsch-land zu vertiefen und Handlungsempfehlungen für die Politik abzuleiten. Dabei soll zum einen untersucht werden, wie gut Deutschlands Position im globalen Wettbewerb gegenüber seinen Hauptkonkurrenten aus Asien und Amerika ist; zum an-deren, welche Chancen deutsche Anbieter auf internationalen (Leit-)Märkten im Kontext von Industrie 4.0 haben. Die aus diesen Untersuchungen resultierenden strategischen Hand-lungsempfehlungen für Politik, Industrie, Forschung und Ver-bände zur Sicherung des Produktionsstandortes Deutschland im internationalen Wettbewerb sollen durch das Projekt erar-beitet und allen relevanten Akteuren zur Verfügung gestellt werden.

Indo-German Science and Technology Centre: Durchführung von deutsch-indischen bilateralen Workshops mit dem Ziel einer gemeinsamen Projektentwicklung Laufzeit: 10/2013 bis 06/2014Leitung: Prof. Dr. Otthein Herzog, Jacobs University Bremen

acatech hat mit der Indischen Akademie der Wissenschaften (INAE) eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Ziel der Kooperationsvereinbarungen ist, diese mit gemeinsamen Aktivitäten wie Projekten oder Workshops zu unterlegen, um die Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft bei-der Länder zu stärken. Thematisch sollen diese im Feld „Big Data for Engineering“ angesiedelt sein. Während im ersten

Page 39: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

39

ANHANG

gemeinsamen Workshop im Frühjahr 2013 in Berlin spezifische Themengebiete auf dem Gebiet „Big Data“ für gemeinsame Projekte identifiziert wurden, fand im Januar 2014 ein zweiter Workshop in Delhi statt, in dem konkrete Projektideen unter Beteiligung von Industriepartnern definiert und ausformuliert wurden. Thematisch geht es um diverse Aspekte des Advanced Manufacturing, inklusive Logistik, Automotive, Industrie 4.0, Modellierung und Simulation. Perspektivisch soll die Diskus-sion der Workshops in gemeinsame Projekte überführt werden, zu denen es bereits erste Vorlagen gibt (siehe nachfolgendes Projekt).

Advanced Manufacturing in IndienLaufzeit: 11/2013 bis 05/2014Leitung: Prof. Dr. Bernard Müller, Leibniz-Institut für

ökologische Raumentwicklung

Vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern findet in-dustrielle Produktion nahezu ausschließlich in Städten statt. Dies zieht neben Vorteilen räumlicher Nähe negative Effekte für die Bevölkerung, Verkehr und Umwelt nach sich. Inwieweit die im Rahmen von Industrie 4.0 entwickelten Ansätze einer IKT- und technologiegetriebenen urbanen Produktion Poten-ziale für die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) aufweisen, indem sie zum Beispiel zu nachhaltigem Wirtschaftswachs-tum in den schnell wachsenden Städten in Schwellen- und Entwicklungsländern beitragen, und wie diese Potenziale ge-nutzt werden können, soll im Rahmen dieses Projektes unter-sucht werden.

Zielsetzung des Vorhabens ist die Entwicklung konkreter Handlungsansätze für die Profilbildung der deutschen EZ in Bezug auf IKT- und technologiegetriebene industrielle urbane Produktion und Logistik im Kontext urbaner Entwicklung am Beispiel Indien. Untersucht wird auch, welche gesellschaft-lichen Rahmenbedingungen förderlich und an welche städ-tischen Strukturen und Prozesse erwartete positive Effekte geknüpft sind. Am Ende liegen Handlungsempfehlungen und eine Roadmap vor. Zudem soll aufgezeigt werden, wie indi-sche Unternehmen über Konzepte des Advanced Manufac-turing (perspektivisch Industrie 4.0) in global vernetzte Pro-duktionsprozesse integriert werden können. Dabei soll auch die Rolle deutscher Unternehmen in diesem Prozess der EZ untersucht werden.

4.1.3 Themenschwerpunkt Bildung und Technikkommunikation

Das Nationale MINT Forum und der Nationale MINT Gipfel: Vernetzung und Koordination der AkteureLaufzeit: 06/2012 bis 06/2015 Leitung: Prof. Dr. Henning Kagermann, acatech

Thomas Sattelberger, Initiative „MINT Zukunft schaffen“

Im Nationalen MINT Forum haben sich derzeit 26 Institutionen (vgl. 4.1) zusammengeschlossen, die sich für die Förderung der MINT-Bildung einsetzen.

Gegründet wurde der Zusammenschluss im Jahr 2012 auf Ini-tiative von acatech und der BDA/BDI-Initiative „MINT Zukunft schaffen“. Zu den Gründungsmitgliedern zählen zahlreiche Stiftungen, Wissenschaftseinrichtungen, Fachverbände, Hoch-schulallianzen und andere Initiativen. Diese verstehen MINT-Bildung als wesentlichen Bestandteil einer umfassenden Bil-dung. Sie stehen für die gesamte MINT-Bildungskette: von der frühkindlichen über die schulische und die außerschulische, die

Manfred Prenzel beim 1. Nationalen MINT-Gipfel am 10. Juni 2013 in Berlin.

Quelle: acatech/David Ausserhofer

Page 40: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

40

MONITORING-BERICHT 2014

berufliche und die akademische Bildung bis zur Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen.

Das Nationale MINT Forum unterstützt die Initiativen der einzel-nen Mitglieder und fördert gemeinsame Aktivitäten. In den derzeit neun Arbeitsgruppen werden zu Einzelthemen der MINT-Bildung bildungspolitische Empfehlungen, gemeinsame Qualitätsstan-dards oder gemeinsame Vorhaben entwickelt und festgelegt. Am 10. Juni 2013 veranstaltete das Forum den 1. Nationalen MINT Gipfel und stellte sich erstmals der Öffentlichkeit vor. Der diesjäh-rige Nationale MINT Gipfel ist für den 8. Mai 2014 geplant.

Das Nationale MINT Forum wird von Henning Kagermann, acatech Präsident, und Thomas Sattelberger, Vorsitzender der Initiative „MINT Zukunft schaffen“, koordiniert. Am 30. Septem-ber 2013 wurden beide für zwei weitere Jahre als Sprecher des Nationalen MINT Forums wiedergewählt.

Forschungslenkungskreis der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“: Qualitätssicherung von MINT-InitiativenLaufzeit: 01/2011 bis 12/2013Leitung: Prof. Dr. Henning Kagermann, acatech

Prof. Dr. Manfred Prenzel, TU München School of Education

acatech und die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ wollen ge-meinsam die Basis der wissenschaftlichen Erkenntnis zur Funk-tion und Wirkung frühkindlicher Bildung im MINT-Bereich ver-breitern. Gemeinsame Ziele der Akademie und der Stiftung sind:

y Aufbau und Durchführung eines Begleitforschungs-programms

y Gemeinsame Erarbeitung von adressatenorientierten Hand-lungsempfehlungen

y Öffentliche Vorstellung und Diskussion der Empfehlungen und gemeinsames Vorantreiben der Umsetzung mit Akteu-ren aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft

y Ermittlung eines weiteren Forschungsbedarfs und Identifi-zierung von umsetzungsrelevanten Maßnahmen

y Verbesserung der Kommunikation und Austausch zwischen ver-schiedenen Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis

Zur Erfüllung dieser Ziele wurde eine breit aufgestellte interdis-ziplinäre Expertengruppe – der Forschungslenkungskreis (FLK) – eingerichtet. Die Aufgaben des interdisziplinär zusammenge-setzten FLKs bestehen aus:

y Beratung und Begleitung der Stiftung beim Aufbau und der Durchführung eines Begleitforschungsprogramms

y Formulierung von Forschungsfragen und y Begleitung der Evaluationsforschung der Stiftung sowie an-

schließende Bewertung der Ergebnisse und Ableitung von neuen Empfehlungen

Zur Unterstützung der Arbeit des FLKs wurde 2012 eine von acatech koordinierte Jury eingesetzt. Sie berät bei Ausschrei-bungen zur Begleitforschung der Stiftungsarbeit, begutachtet Forschungsanträge an die Stiftung „Haus der kleinen For-scher“ für die Vergabe von Forschungsprojekten. Auf dieser Grundlage wurde eine Forschergruppe mit einer sogenannten Wirkungsstudie beauftragt. Dieses Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und das Ziel, Erkenntnisse über Bildungswir-kungen des Ansatzes zu gewinnen, den das „Haus der kleinen Forscher“ verfolgt und umsetzt. Im Blickpunkt stehen Wirkun-gen zum einen auf Bildungsprozesse und -ergebnisse bei den Kindern, zum anderen bei den Fachkräften in den Kinderta-gesstätten.

Außerdem hat acatech die Stiftung bei der Vorbereitung und Durchführung einer Institutionellen Evaluation unterstützt, die im Jahr 2013 erstmals und unter der Leitung von Olaf Köller, IPN Kiel, durchgeführt wurde.

Mobilisierung von Bildungspotenzialen für die MINT- Fachkräftesicherung – der Beitrag des dualen StudiumsLaufzeit: 07/2012 bis 05/2014Leitung: Prof. Dr. Andrä Wolter, Humboldt-Universität Berlin

Die Sicherung von Fachkräften im MINT-Bereich, also in Ma-thematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, gilt als die Herausforderung der nächsten Jahre. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist es, junge Menschen für einen MINT-Beruf zu begeistern und zu qualifizieren. Hier gibt es noch viele un-genutzte Potenziale, wie beispielsweise Menschen mit Migra-tionshintergrund, aus bildungsfernen oder sozial schwachen Familien, Studienabbrecher, Frauen oder Studienberechtigte mit Schwellenängsten gegenüber einem Studium. Für sie gilt es un-ter anderem, MINT-Berufe attraktiv zu machen, die Berufs- und Studienorientierung zu verbessern, Zugänge zu MINT-Bildungs-gängen zu erleichtern, Praxisbezüge im Studium zu verstärken, Studienabbruch zu vermeiden und zielgruppenadäquate Weiter-bildungsangebote zu schaffen. Eher selten wird in diesem Kontext das duale Studium thematisiert. Dabei hat diese einst

Page 41: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

41

ANHANG

unterschätzte Studienform in den letzten 30 Jahren eine bemer-kenswerte Erfolgsgeschichte geschrieben: Ursprünglich nur an Berufsakademien erprobt und eingeführt, wird das duale Studi-um mittlerweile in einer großen Bandbreite auch an Fachhoch-schulen und Universitäten angeboten. Die Nachfrage nach dua-len Studiengängen ist größer als das Angebot an Studienplätzen – insbesondere im MINT-Bereich. Bisher wenig bekannt ist aller-dings, welchen Beitrag duale Studiengänge zur Mobilisierung von Bildungspotenzialen für eine MINT-Fachkräftesicherung leisten (können). Ziel des Projektes ist es daher, Möglichkeiten und Wege zur Erschließung und Aktivierung neuer bzw. weite-rer Zielgruppen für duale MINT-Studiengänge aufzuzeigen. Da-bei wird gefragt, wie duale MINT-Studiengänge gestaltet sein müssen, um ansprechend für verschiedene Zielgruppen, flexibel und anschlussfähig zu sein, um die Studierfähigkeit und den Studienerfolg sicherzustellen und ein lebenslanges Lernen zu ermöglichen. Hierzu werden Empfehlungen für Politik, Bildung und Wirtschaft sowie konkrete Gestaltungshinweise erarbeitet und bereits vorliegende Best Practices herausgestellt.

Labordidaktik: Studium und Lehre in den Ingenieurwissen-schaftenLaufzeit: 12/2011 bis 05/2015Leitung: Prof. Dr.-Ing. A. Erman Tekkaya, Technische Universität

Dortmund

Die ingenieurwissenschaftliche Laborausbildung ist ein tra-ditionsreiches Instrumentarium und wichtiges Format in der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung. Ihr kommt in anwen-dungs- und forschungsorientierten Studiengängen eine zentrale Bedeutung zu. Dies umfasst unter anderem die praktische Um-setzung theoretischer Zusammenhänge als eigenes ingenieur-technisches Handeln durch die Durchführung und Auswertung von praktischen Versuchen und die kritische Beurteilung des eigenen Vorgehens.

Insbesondere in der Produktionstechnik wird die Laborausbil-dung eingesetzt, damit Studierende unterschiedlicher Erfah-rungsstufen durch eigenes exemplarisches Forschungshandeln ingenieurwissenschaftliches Wissen, praktische Fertigkeiten und domänenspezifische Kompetenzen erwerben und vertiefen. Ziel des Projektes ist die Verbesserung des anwendungs- und kom-petenzorientierten Einsatzes von Laborveranstaltungen in der ingenieurwissenschaftlichen Ausbildung. Damit soll ein Beitrag zur optimalen Qualifizierung des ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchses geleistet werden.

Nachwuchsbarometer: Monitoring der Einstellungen & Interessen von JugendlichenLaufzeit: 07/2013 bis 06/2017Leitung: Prof. Dr. Ortwin Renn, Universität Stuttgart

Das „Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften“ dokumen-tierte 2008/2009 erstmals Untersuchungsergebnisse zum Image von technischen und naturwissenschaftlichen Berufen sowie zu individuellen Gründen der Studien- und Berufswahl. Dabei stützte es sich auf umfangreiche Befragungen von Schü-lerinnen und Schülern, Studierenden sowie Ingenieurinnen und Ingenieuren.

Seit 2013 setzt acatech das „Nachwuchsbarometer Technik-wissenschaften“ gemeinsam mit der Körber-Stiftung als l angfristig angelegtes Monitoring fort. Mit dem generellen Fo-kus auf die Angebotsseite des Arbeitsmarktes im MINT-Bereich verfolgt es die Ziele,

y die individuellen Einstellungen, Interessen, Perspektiven und Motivationslagen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu ermitteln,

y vertiefende Untersuchungen zu Schwerpunkthemen und zu speziellen Zielgruppen durchzuführen und

y Aussagen zu beobachtbaren Veränderungen zu machen und Trends zu identifizieren.

Das „Nachwuchsbarometer Technikwissenschaften“ wird jährlich erscheinen und alle zwei Jahre um vertiefende Schwerpunkte ergänzt werden. Es basiert methodisch überwie-gend auf Sekundäranalysen, zu den Schwerpunktthemen sollen auch eigene Erhebungen und Befragungen durchgeführt wer-den. Das Vorhaben ist zunächst auf vier Jahre angelegt.

APPsist – Intelligente Wissensdienste für die Smart ProductionLaufzeit: 01/2014 bis 12/2016Leitung: N.N.

Die Vernetzung der industriellen Produktion mit dem Internet der Dinge, Daten und Dienste, die unter dem Begriff der „Indus-trie 4.0“ diskutiert wird, beinhaltet große Herausforderungen. So führt die flexible Automatisierung zu einem stetigen Anstieg der Komplexität sowohl in der Bedienung und Instandhaltung von Anlagen als auch in der Steuerung der Produktionsabläufe. Die gleichzeitig sinkende Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

Page 42: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

42

MONITORING-BERICHT 2014

in der Produktion bei komplexer werdenden Arbeitsprozessen be-schleunigt und erweitert den Informationsbedarf sowie die not-wendige berufliche Expertise. Daher müssen Informations-, Qua-lifizierungs- und Trainingsprozesse zeitgleich und in hohem Maße flexibilisiert, arbeitsplatzintegriert und individualisiert werden.

Im Rahmen des Projektes APPsist sollen CPS-integrierte As-sistenzsysteme und Internetdienste entwickelt und imple-mentiert werden, die sich auf die fachlichen Aufgaben sowie das formelle und informelle Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen und das vorliegende Know-how von Unternehmen und Dienstleistern effizient vernetzen können. Ebenfalls sollen Modelle zur betrieblichen Integration der As-sistenzsysteme sowie geeignete Geschäftsmodelle entwickelt und erprobt werden. acatech hat die Aufgabe, die Vernetzung des Verbundvorhabens in Wissenschaft und Wirtschaft zu unterstützen und wird dazu den Projektbeirat aufbauen und koordinieren. Außerdem wird acatech verschiedene Fachwork-shops zu technologischen und organisationsbezogenen Inno-vationen durchführen.

Zum Verhältnis zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und MedienProjekt im Rahmen des Ständigen Ausschusses, Federführung acatech und BBAWLaufzeit: 01/2012 bis 05/2014Leitung: Prof. Dr. Peter Weingart, Universität Bielefeld

Die Aufmerksamkeit, die Wissenschaftsthemen in der Öffentlich-keit geschenkt wird, wird überwiegend von den Medien gesteu-ert: durch die Auswahl von Nachrichten, ihre Kommentierung und Strukturierung. Die mediale Berichterstattung über Entwicklungen in der Forschung und Erkenntnisse, die von großem öffentlichen Interesse sind, unterliegt dabei vielfältigen Randbedingungen, angefangen bei der Konkurrenz um Aufmerksamkeit bis hin zu sogenannten Nachrichtenwerten, die Vereinfachungen und Dra-matisierung erzwingen. In diesem Spannungsfeld können Reakti-onen in der Öffentlichkeit erfolgen, die – aus der Sicht der Wissen-schaft – der kommunizierten Information nicht entsprechen. Die Probleme werden weiter verschärft, da die Intensität der Kommu-nikation stark zugenommen hat.

Wenngleich der Wissenschaftsjournalismus in Deutschland eine vergleichsweise hohe Qualität aufweist, ist er durch die immer stärkere Ökonomisierung der Medienlandschaft und die Folgen der Digitalisierung gefährdet. Die Gefahren, denen sich die

Qualitätsmedien ausgesetzt sehen, bedrohen auch und gerade die Zukunft der Berichterstattung über die Wissenschaft.

Diese Probleme der Wissenschaftskommunikation haben die Nationale Akademie Leopoldina, die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften dazu veranlasst, eine Arbeits-gruppe einzusetzen, die das Verständnis der unvermeid baren strukturellen Barrieren und der aus ihnen resultierenden Kom-munikationsprobleme wecken soll und darauf aufbauend Möglichkeiten zur Verbesserungen der Kommunikation im Sinne eines Qualitätsmanagements erkundet.

4.1.4 Querschnittsthemen

Der Innovationsdialog zwischen Bundesregierung, Wirt-schaft und WissenschaftLaufzeit: 12/2009 bis 03/2014Leitung: Prof. Dr. Henning Kagermann, acatech

Seit 2010 bereitet acatech den Innovationsdialog zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Diesem Beratungsgremium der Bundeskanzlerin gehören neben der Bundes forschungsministerin, dem Bundeswirtschaftsminister und dem Chef des Bundeskanzleramts hochrangige Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft an, die den so-genannten Steuerkreis bilden. Der Vorsitz dieses Steuerkreises liegt bei acatech Präsident Henning Kagermann. Der Innovati-onsdialog dient der Bundesregierung als unabhängige Fachbe-ratung. Sein Ziel ist es, zentrale Herausforderungen und Themen für eine erfolgreiche Weiterentwicklung und Optimierung des deutschen Innovationssystems zu identifizieren und auf höchs-ter Ebene einen Austausch über dafür notwendige Maßnahmen zu gewährleisten.

Die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung des Innova-tionsdialogs liegt in den Händen einer bei acatech angesiedel-ten Geschäftsstelle, die aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert wird. Aufgabe der Geschäfts-stelle Innovationsdialog ist es, das in Wissenschaft, Wirtschaft und verschiedenen Beratungsgremien vorhandene Wissen zu sichten, zu konsolidieren und im Sinne von Handlungs-empfehlungen zu priorisieren. Dies geschieht in Abstimmung mit dem Bundeskanzleramt, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministeri-um für Wirtschaft und Energie (BMWi). acatech erstellt zur

Page 43: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

43

ANHANG

inhaltlichen Vorbereitung der Sitzungen des Innovationsdialogs Dossiers zu einem oder mehreren Themen.

Bei der Erstellung dieser Dossiers werden die verschiedenen Kompetenznetzwerke der Akademie genutzt, wobei die heraus-ragenden Persönlichkeiten unter den acatech Mitgliedern und Senatoren eine hervorgehobene Rolle spielen. Aber auch Orga-nisationen und Experten jenseits der Akademie werden regel-mäßig einbezogen.

So sind unter anderem alle Mitglieder des Steuerkreises konti-nuierlich eingebunden: unmittelbar in Form von „Patenschaf-ten“ für die Erstellung eines Dossiers und in Form von regel-mäßigen Steuerkreistreffen, bei denen Zwischenergebnisse der Vorbereitungen diskutiert werden. Mittelbar werden die Mitglie-der des Steuerkreises durch die von ihnen benannten Referen-ten über den Expertenkreis an der inhaltlichen Vorbereitung der Innovationsdialoge beteiligt. Der Expertenkreis besteht ne-ben den Steuerkreis-Sherpas aus ausgewählten Vertretern von Wissen schaftsorganisationen, Unternehmen und Verbänden. Auch Vertreter des Bundeskanzleramtes, des BMBF und des BMWi nehmen an den Sitzungen des Expertenkreises teil. Durch den damit hergestellten kontinuierlichen Informationsfluss wird die politische Anschlussfähigkeit der diskutierten Handlungs-optionen erhöht.

In Ergänzung zu dieser Grundstruktur werden ja nach Bedarf auch spezifische Expertengruppen einberufen, die den Prozess der Dossiererstellung inhaltlich begleiten. Darüber hinaus wird das erforderliche Fachwissen durch gezielte Experteninterviews gewonnen und aufbereitet. Diese Gespräche mit zum Teil sehr hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dienen auch der Erstellung eines aktuellen Stim-mungsbildes zu (innovations-) politisch relevanten Zukunfts-fragen, das für alle beteiligen Akteure von großem Interesse ist.

Insgesamt werden über die Nutzung des acatech Netzwerkes und darüber hinaus deutlich über 200 Personen direkt in die Erstellung eines Dossiers eingebunden. Die auf diese Weise zur Verfügung gestellte hochwertige Beratungsleistung stellt einen wichtigen Beitrag von acatech für die Vorbereitung der Innovationsdialoge im Bundeskanzleramt dar.

Seit Herbst 2010 hat sich der Innovationsdialog mit folgenden sechs Themen detailliert befasst:

y Internationales Benchmark Innovationssystem – Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?

y Analyse der Clusterlandschaft – Die Rolle von Clustern und Clusterpolitik im deutschen Innovationssystem

y Finanzierung innovativer Unternehmensgründungen y Technologiefelder und Dienstleistungsinnovationen mit

hohem Potenzial für Wertschöpfung und Beschäftigung in Deutschland

y Die internationale Dimension der deutschen Innovations-politik – das Beispiel Asien

y Innovationspotenziale für Wertschöpfung und Beschäfti-gung ermöglicht durch Digitalisierung

Für den 5. Innovationsdialog am 20. März 2013 erstellte acatech ein Dossier zum Thema „Innovationspotenziale für Wertschöp-fung und Beschäftigung ermöglicht durch Digitalisierung“. Als fachliche Paten standen dabei Jürgen Großmann (Georgsmarien-hütte) und Stephan Jansen (Zeppelin Universität) als Mitglieder des Innovationsdialogs zur Seite. Auf Wunsch des Bundeskanz-leramtes wurde zur Sitzung auch Marco Börries (Number Four AG) als externer Gast eingeladen und in die Vorbereitungen einbezogen.

Analyse

Expertenkommission Forschung und Innovation

EFIAnalysen zur technologischen

Leistungsfähigkeit

Dialog

acatech, Leopoldina, Union

AkademienWissenschaftlicher Dialog

über die globalen Herausforderungen

ForschungsunionImplementation derHightech-Strategie

Implementierung

Wissenschaftsrat

Evaluation Strukturen

der Wissenschaft

Bürg

erdi

alog

eD

ialo

gpla

ttfo

rmfü

r Bür

ger

Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft

Innovationsdialog

Beratung zur Forschungs- und Innovationspolitik

Beratungsstruktur im Bereich Forschung und Innovation.

Quelle: BMBF

Page 44: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

44

MONITORING-BERICHT 2014

Ausgangspunkt des Dossiers für den 5. Innovationsdialog war die Erkenntnis, dass Innovationen in Wirtschaft und Wissen-schaft zwar oft auf neuen Technologien basieren, teilweise aber auch darüber hinausgehen. Tatsächlich spielen neue Dienstleistungen und Geschäftsmodelle sowie innovative Arbeits- und Organisations formen eine in Deutschland oft unterschätzte Rolle für das Innovationsgeschehen. In dem Dossier wird aufgezeigt, wie die digitale Vernetzung als zentraler Innovations treiber in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft wirkt. Intelligente Geräte in intelligenten Net-zen verbinden sich zu neuen Wertschöpfungsnetzwerken, die Nutzergewohnheiten und Märkte revolutionieren. Außerdem werden die Chancen und Risiken der erheblich zunehmenden Datenströme („Big Data“) erörtert und die zu erwartenden Veränderungen in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt aufgezeigt.

Im Anschluss an den 5. Innovationsdialog wurden in einem wei-teren Dossier wichtige innovationspolitische Themen als zukünf-tige Beratungsgegenstände für mögliche Innovationsdialoge in der 18. Legislaturperiode aufgearbeitet. Hierzu wurden Skizzen zu folgenden Themen erstellt:

y Neue Formen des Ideen-, Wissens- und Technologietransfers y Sicherung und Stabilität des Innovationsstandortes Deutsch-

land gegenüber widrigen Ereignissen y Potenziale und Herausforderungen europäischer Innova-

tionspolitik für den Innovationsstandort Deutschland

Diese Themenskizzen wurden ergänzt durch eine Analyse zur regionalen Vernetzung und Qualitätssicherung von Angeboten zur MINT-Förderung sowie eine Themenliste zu technologischen Herausforderungen der Zukunft, die weitere inhaltliche Anre-gungen für zukünftige Innovationsdialoge geben.

Für die Aufbereitung möglicher Beratungsthemen wurden au-ßerdem ein Abgleich mit den Themenschwerpunkten nationaler und internationaler Studien der Innovationsforschung sowie Empfehlungen einschlägiger innovationspolitischer Gremien vorgenommen. In Ergänzung zur Auswertung der Fachliteratur führte die Geschäftsstelle Innovationsdialog Experteninterviews mit mehr als 70 nationalen und internationalen Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft durch. Diese Gesprä-che wurden durch eine schriftliche Befragung der Mitglieder der „Innovation Platform“ des europäischen Dachverbands der 21 Technikakademien (Euro-CASE) ergänzt.

Neben der Sicherstellung eines umfassenden und kontinuier-lichen innovationspolitischen Dialogs zwischen Politik, Wirt-schaft, Wissenschaft und Gesellschaft führte der Innovations-dialog in den vergangenen Jahren auch zu konkreten politischen Ergebnissen. So wurde unter anderem eine interministerielle Arbeitsgruppe zur Finanzierung innovativer Unternehmensgrün-dungen ins Leben gerufen. Außerdem wurde zum Thema Cluster-politik ein Bund-Länder-Arbeitskreis initiiert und die gemein-sam von BMBF und BMWi betriebene Clusterplattform (www.clusterplattform.de) gegründet. In den von acatech begleiteten Zukunftsprojekten Industrie 4.0 und Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft wurden und werden verschieden Impulse aus dem Innovationsdialog aufgenommen und zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern konkretisiert. Schließlich wur-den durch die Innovationsdialoge weitere Prozesse angestoßen, die zum Berichtszeitraum noch andauern. Hier sind beispiels-weise die Entwicklung einer Machbarkeitsstudie von acatech und BDI für ein Nationales Kompetenz-Monitoring zu nennen, eine Studie von Leopoldina und IfD Allensbach zu „Chancen der Wissenschaftskommunikation am Beispiel der synthetischen Biologie“ und eine Pilotkonzeption zum Thema „Global Know-ledge Sourcing“ durch VDI-TZ, Fraunhofer MOEZ und acatech.

Vorausdenken und Bewerten von TechnikzukünftenLaufzeit: 09/2010 bis 04/2013Leitung: Prof. Dr. Armin Grunwald, Karlsruher Institut

für Technologie

Technikforschung und -entwicklung erfolgen grundsätzlich vor dem Hintergrund von Zukunftsdiagnosen, Erwartungen an zukünftige Problemlösungen durch neue Technik, Prognosen, Befürchtungen etc. Umgekehrt hat Technik einen wichtigen Ein-fluss auf die zukünftigen gesellschaftlichen und individuellen Lebensbedingungen. Technik wird daher zu einem guten Teil be-reits vor ihrer vollständigen Entwicklung und breiten Einführung gesellschaftlich bewertet, indem mit unterschiedlichen prognos-tischen Techniken (zum Beispiel Szenarien) Zukunftsbilder ent-wickelt und dann auf ihre gesellschaftliche Wünschbarkeit oder Akzeptierbarkeit hin bewertet werden. Daher hat die Akademie eine Projektgruppe eingerichtet, in der das Vorausdenken und die Bewertung möglicher zukünftiger Entwicklungen reflektiert werden, sowohl hinsichtlich Prognosen des technischen Fort-schritts als auch hinsichtlich Prognosen zu kulturellen, ökono-mischen, sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen, die damit einher gehen. Grundlage der Projektarbeit waren Literatur-recherchen, Befragungen und strukturierte Diskussionen.

Page 45: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

45

ANHANG

Zentrales Ergebnis des Projekts ist eine Publikation „acatech IMPULS“, in der ein grundsätzliches Verständnis von Technik-zukünften vermittelt wird, der Forschungsstand diskutiert wird und unterschiedliche Methoden zum Vorausdenken von Technik-zukünften charakterisiert werden. Zudem werden Aussagen zu den Möglichkeiten und Grenzen der Zukunftsbetrachtung, zum Vorausdenken und zur Bewertung möglicher zukünftiger Ent-wicklungen in Technik und Gesellschaft formuliert.

Die Grenzen ergeben sich daraus, dass zukünftige Technik und die Formen ihrer gesellschaftlichen Einbettung das Resultat komplexer gesellschaftlicher Interaktionen sind. Technologien stellen zwar Randbedingungen für die Entwicklungsmöglich-keiten der Gesellschaft dar. Andererseits sind Technologien aber selbst das Produkt eben dieser Gesellschaft. Dieser komplexe Zusammenhang entzieht sich in weiten Teilen einer genauen Vorhersage. In Technikzukünften – so das Ergebnis dieses Pro-jekts – können daher in der Regel lediglich Aussagen darüber getroffen werden, welche Entwicklungen von Technik und Ge-sellschaft möglich sind. Sie bringen damit Vorstellungen über die Zukunft zum Ausdruck, die immer auch anders gedacht wer-den können. In gesellschaftlichen Diskursen werden deshalb im-mer mehrere Technikzukünfte verhandelt – daher ist der Plural hier von zentraler Bedeutung.

Technikwissenschaften im System der WissenschaftenLaufzeit: 10/2010 bis 02/2013Leitung: Prof. Dr. Klaus Kornwachs, Technische Universität

Cottbus

Um Gesellschaft und Politik in technikwissenschaftlichen Zu-kunftsfragen beraten zu können, ist die Auseinandersetzung der Akademie mit der eigenen Disziplin von zentraler Bedeu-tung. Deshalb hat acatech eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich damit auseinandergesetzt hat, was die Technikwissen-schaften sind, was sie wollen und was von ihnen erwartet wer-den kann.

Recherchen, Befragungen und strukturierte Diskussionen führ-ten die Projektgruppe zur Formulierung mehrerer Thesen, von denen die zentralen hier aufgeführt werden:

y Bei den Technikwissenschaften handelt es sich um eine ei-genständige Wissenschaftsgruppe, die sich hinsichtlich ihres Gegenstands, ihrer Ziele, Methoden und Institutionen von anderen Wissenschaften unterscheidet.

y Technikwissenschaften untersuchen die Technik hinsichtlich ihrer Struktur und Funktion, ihrer Folgen für Umwelt und Mitwelt sowie ihrer soziokulturellen Entstehungs- und Ver-wendungszusammenhänge. Dabei geht es um den gesam-ten Lebenszyklus der Technik.

y Sie umfassen alles wissenschaftlich fundierte Wissen, das wir über das Hervorbringen und Verwenden von Technik, de-ren kognitive und praktische Voraussetzungen sowie deren Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft haben.

y Technikwissenschaftler und Ingenieure tragen die Verant-wortung für das bestmögliche Funktionieren einer men-schenfreundlichen Technik, für den sparsamen und schonen-den Umgang mit den natürlichen Ressourcen

y sowie für das Aufzeigen von denkbaren und machbaren Al-ternativen in der zukünftigen Gestaltung unserer technisier-ten Welt.

Diese Thesen bilden nun eine Basis für die weitere Diskussion und Reflexion des Selbstverständnisses der Akademie und ihrer Arbeit.

Machbarkeitsstudie „Nationales Kompetenz-Monitoring“ Laufzeit: 04/2013 bis 10/2013Leitung: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier, Universität

Paderborn Dr. Reinhold Achatz, ThyssenKrupp AG

Im Innovationsdialog zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft mit der Bundeskanzlerin wurde 2012 die Empfeh-lung formuliert, für Deutschland ein „Nationales Kompetenz-Mo-nitoring“ aufzubauen, das es erlaubt, besonders relevante The-menfelder der Innovationspolitik im Hinblick auf die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Volkswirtschaft zu identifi-zieren. acatech hat diesen Impuls aufgegriffen und das Konzept eines solchen „Frühwarnsystems“ in einer gemeinsamen Mach-barkeitsstudie mit dem Bundesverband der Deutschen Indust-rie (BDI) entwickelt: 17 hochrangige Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft haben dabei in drei Workshops Empfehlungen erarbeitet, wie ein Nationales Kompetenz- Monitoring konkret ausgestaltet werden kann. Die Expertengruppe empfiehlt ein methodenbasiertes Vorgehen, das leicht anwendbar ist und im Rahmen eines sektorübergreifenden Stakeholder-Dialogs organi-siert wird. Die Empfehlungen, die sich später aus dem Stakehol-der-Dialog zum Kompetenzaufbau ableiten lassen, sollen die drei Handlungsbereiche „Forschungsbedarfe“, „Struktur-, Ausbildungs- und Weiterbildungsbedarfe“ und „Kulturbedarfe“ disziplin- und

Page 46: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

46

MONITORING-BERICHT 2014

sektorübergreifend adressieren und schließlich in eine „Kompe-tenz-Roadmap Deutschland“ münden. acatech bereitet derzeit ge-meinsam mit dem BDI die Umsetzung der Initiative vor und steht dazu auch mit den relevanten Bundesressorts (BMBF, BMWi) in Kontakt.

Workshop-Reihe zur Vorbereitung einer China-Strategie des BMBFLaufzeit: 12/2013 bis 07/2014Leitung: Dr. Sicco Lehmann-Brauns, acatech Geschäftsstelle,

Bereichsleiter, Innovationsforum/Internationales

Das BMBF beabsichtigt, zur Vorbereitung der 3. Deutsch-Chine-sischen Regierungskonsultation sowie der WTZ- Verhandlungen 2014 mit dem chinesischen Ministry of Science and Technology (MoST) ein Konzept für ein China-spezifisches Monitoring sowie eine China-Strategie für die deutsche Wissenschafts- und Inno-vationspolitik zu erarbeiten. Dabei geht es insbesondere um eine Analyse der Ausgangssituation für den Wettbewerb und die Kooperation mit China, eine Einschätzung der zukünftigen Entwicklungen sowie die Ableitung von Handlungsempfehlun-gen. Die Einschätzungen der deutschen Industrie sollen in die-sen Prozess einfließen.

Zur weiteren Ausarbeitung der China-Strategie wird im BMBF eine Steuerungsgruppe unter Vorsitz von Herrn Rieke, Leiter der

Abteilung 2 (Europäische und internationale Zusammenarbeit in Bildung und Forschung), mit den Grundsatzreferaten der BMBF-Fachabteilungen und ggf. weiteren Teilnehmern aus Wis-senschaft und Wirtschaft eingesetzt. Herr Professor Gerybadze, Mitglied der EFI-Kommission und acatech Mitglied, hat sich be-reit erklärt, der Steuerungsgruppe als Berater zur Verfügung zu stehen. Das BMBF beabsichtigt, vor allem folgende sechs The-menfelder vertiefend zu analysieren:

y Lebenswissenschaften, Biotechnologie, Bioökonomie y Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) ein-

schließlich Optische Technologien, LED y Produktionstechnik, Werkstoff- und Nanotechnologien y Umwelttechnik, Wasser, Klima, Geowissenschaften und

Polar-/Meeresforschung y Erneuerbare Energien, Elektromobilität y Hochschulkooperationen

Dieser thematische Fokus wird ergänzt durch Querschnitts-themen wie u. a. Monitoring/Berichterstattung, China-Kompe-tenz in Deutschland und wechselseitige F&E-Investitionen.

Ziel des Prozesses ist es, umfassendes Orientierungswissen für eine gezielte Ausrichtung der künftigen Kooperationen im Rah-men einer China-Strategie des BMBF zu erarbeiten und in regel-mäßigen Abständen zu aktualisieren.

Page 47: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

47

ANHANG

4.2 ÜBERSICHT PUBLIKATIONEN IN 2012 – 2014

> acatech POSITION (MIT WISSENSCHAFTSBASIERTEN HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN UND OPTIONEN) Herausgeber: acatech

Future Energy Grid. Informations- und Kommunikationstechno-logien für den Weg in ein nachhaltiges Energiesystem; Heidel-berg u. a.: Springer Verlag 2012 (auch in in englischer Sprache erhältlich)

Mehr Innovationen für Deutschland. Wie Inkubatoren akademische Hightech-Ausgründungen besser fördern können; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012 (auch in in englischer Sprache erhältlich)

Georessource Wasser – Herausforderung Globaler Wandel; Hei-delberg u. a.: Springer Verlag 2012 (auch in in englischer Spra-che erhältlich)

Biotechnologische Energieumwandlung in Deutschland. Stand, Kontext, Perspektiven; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Menschen und Güter bewegen. Integrative Entwicklung von Mobilität und Logistik für mehr Lebensqualität und Wohlstand; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Die Energiewende finanzierbar gestalten. Effiziente Ordnungs-politik für das Energiesystem der Zukunft; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012 (auch in in englischer Sprache erhältlich)

Anpassungsstrategien in der Klimapolitik; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Faszination Konstruktion – Berufsbild und Tätigkeitsfeld im Wandel; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Perspektiven der Biotechnologie-Kommunikation. Kontroversen – Randbedingungen – Formate; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012 (auch in Englisch erhältlich)

Georessource Boden – Wirtschaftsfaktor und Ökosystemdienst-leister; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2013

Privatheit im Internet. Chancen wahrnehmen, Risiken einschät-zen, Vertrauen gestalten; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2013 (auch in in englischer Sprache erhältlich)

Innovationskraft der Gesundheitstechnologien. Neue Empfeh-lungen zur Förderung innovativer Medizintechnik; München: Herbert Utz Verlag 2014

Future Business Clouds. Cloud Computing am Standort Deutsch-land zwischen Anforderungen, nationalen Aktivitäten und inter-nationalem Wettbewerb; München: Herbert Utz Verlag 2014

Partitionierung und Transmutation nuklearer Abfälle: Chancen und Risiken in Forschung und Anwendung; München: Herbert Utz Verlag 2014 (im Erscheinen)

Resilien-Tech „Resilience-by-Design“: Strategie für die technologi-schen Zukunftsthemen; München: Herbert Utz Verlag 2014

> acatech IMPULS Herausgeber: acatech

Technikzukünfte. Vorausdenken – Erstellen – Bewerten; Heidel-berg u. a.: Springer Verlag 2012

Technikwissenschaften. Erkennen – Gestalten – Verantworten; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2013

> acatech STUDIE

Herausgeber: Hans-Jürgen Appelrath/Henning Kagermann/Christoph Mayer; Future Energy Grid – Migrationspfade ins In-ternet der Energie; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012 (auch in englischer Sprache erhältlich)

Herausgeber: Reinhard Hüttl/Oliver Bens; Georessource Wasser – Herausforderung Globaler Wandel; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Herausgeber: Dieter Spath/Achim Walter; Mehr Innovationen für Deutschland – Wie Inkubatoren akademische Hightech- Ausgründungen besser fördern können; Heidelberg u. a.: Sprin-ger Verlag 2012

Page 48: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

48

MONITORING-BERICHT 2014

Herausgeber: Eva Geisberger/Manfred Broy; agendaCPS – Integrierte Forschungsagenda Cyber-Physical Systems; Heidel-berg u. a.: Springer Verlag 2012

Herausgeber: acatech; Recommendations on the Future of the Engineering Doctorate; München 2012

Herausgeber: Johannes Buchmann; Internet Privacy – Eine multi disziplinäre Bestandsaufnahme; Heidelberg u. a.: Sprin-ger Verlag 2012

Herausgeber: Albert Albers/Berend Denkena/Sven Matthiesen; Faszination Konstruktion - Berufsbild und Tätigkeitsfeld im Wan-del; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Herausgeber: Johannes A. Buchmann; Internet Privacy. Options for adequate realization; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2013

Herausgeber: Hans-Jürgen Appelrath/Henning Kagermann/Helmut Krcmar; Future Business Clouds. Ein Beitrag zum Zu-kunftsprojekt Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft; Mün-chen: Herbert Utz Verlag 2014

Herausgeber: Ortwin Renn; Partitionierung und Transmutation: Forschung – Entwicklung – Gesellschaftliche Implikationen; München: Herbert Utz Verlag 2014 (im Erscheinen)

Herausgeber: Klaus Thoma; Resilien-Tech „Resilience-by-Design“: Strategie für die technologischen Zukunftsthemen; München: Herbert Utz Verlag 2014 (auch in englischer Sprache erhältlich)

> acatech DISKUSSION

Herausgeber: Reiner Anderl/Martin Eigner/Ulrich Sendler/Rainer Stark; Smart Engineering. Interdisziplinäre Produktent-stehung; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Herausgeber: Marc-Denis Weitze/Alfred Pühler/Wolfgang M. Heckl/Bernd Müller-Röber/Ortwin Renn/Peter Weingart/ Günther Wess; Biotechnologie-Kommunikation. Kontroversen, Analysen, Aktivitäten; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2012

Herausgeber: Peter Russer/Paolo Lugli/Marc-Denis Weitze; Nano elektronik. Kleiner – schneller – besser; Heidelberg u. a.: Springer Verlag 2013

Autoren: Günther Schuh/Joachim Warschat et al.; Potenziale ei-ner Forschungsdisziplin Wirtschaftsingenieurwesen; München: Herbert Utz Verlag 2013

> acatech MATERIALIEN

Autoren: Birgit Vogel-Heuser/Gülden Bayrak/Ursula Frank; For-schungsfragen in „Produktionsautomatisierung der Zukunft"; München 2012

Autoren: Hans-Jürgen Appelrath/Sebastian Rohjans/Sebastian Lehnhoff/Andreas König; Hybridnetze für die Energiewende – Forschungsfragen aus Sicht der IKT; München 2013

Autoren: Hans-Jürgen Appelrath/Gerd Brunekreeft/Anke Weid-lich/Carsten Wissing/Christoph Mayer/Anja Ohsenbrügge/Sab-rina-Cynthia Schnabel/Martin Tröschel; Future Energy Markets – Mehr Markt für eine effiziente Energiewende; München 2014.

> KOOPERATIONSPUBLIKATIONEN

Herausgeber: Promotorengruppe Kommunikation, Forschungs-union Wirtschaft – Wissenschaft/acatech/Deutsches For-schungszentrum für Künstliche Intelligenz; Umsetzungsempfeh-lungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0. Zwischenbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0; Berlin 2012

Herausgeber: Wolfgang Heckl; Nano im Körper. Chancen, Risi-ken und gesellschaftlicher Dialog zur Nanotechnologie in Medi-zin, Ernährung und Kosmetik; Stuttgart 2013

Herausgeber: Promotorengruppe Kommunikation, Forschungs-union Wirtschaft – Wissenschaft/acatech/Deutsches For-schungszentrum für Künstliche Intelligenz; Deutschlands Zukunft als Produktionsstandort sichern. Umsetzungsempfeh-lungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0. Abschlussbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0; Berlin 2013

Page 49: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

49

ANHANG

Herausgeber: Nationales MINT Forum; Zehn Thesen und Forde-rungen zur MINT-Lehramtsausbildung – Empfehlungen des Na-tionalen MINT Forums Nr. 1; München 2013

Herausgeber: Arbeitsgruppe Qualitätssicherung / Evaluation des Nationalen MINT Forums; Leitfaden 1.0 für die Qualitäts-sicherung von MINT-Initiativen; München 2013

> (MIT-)AUTORSCHAFT VON INTERNATIONALEN STELLUNG-NAHMEN/BERICHTEN

Euro-CASE (Ed.): EU Public-Private Partnerships in Research and Innovation, Paris 2013

Euro-CASE (Ed.): Financing Innovation, Paris 2013

Euro-CASE (Ed.): Innovation Procurement, Paris 2013

Euro-CASE (Ed.): Transforming Manufacturing. A path to a Smart, Sustainable and Inclusive growth in Europe, Paris 2013

CAETS (Ed.): Educating Engineers, Statement, June 2013

CAETS (Ed.): Opportunities for Low-Carbon Energy Technolo-gies for Electricity Generation to 2050, Working Group Report, June 2013

Page 50: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

50

MONITORING-BERICHT 2014

4.3 ÜBERSICHT VERANSTALTUNGEN IN 2013/2014

DATUM ORT VERANSTALTUNGSTITEL FORMAT

09.01.2013 Bonn Workshop „Erfolgspotenziale einer Forschungsdisziplin Wirtschaftsingenieurwesen“ mit Deutscher Forschungsgemein-schaft

Workshop

14.01.2013 München Senatskollegiumssitzung Gremiensitzung

23.-24.01.2013 Helsinki Euro-CASE Innovationsplattform „Changing Industry structure“ Gremiensitzung

25.01.2013 Berlin Start-up Konferenz Ind 4.0 Konferenz in Kooperation mit Google

29.01.2013 Berlin Forschungspolitisches Gespräch mit der AG Bildung und Forschung der FDP-Bundestagsfraktion

Fachgespräch

19.02.2013 Berlin Hintergrundgespräch Elektromobilität mit MdB J. Pfeiffer Fachgespräch

20.02.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Produktentwicklung und Produktion

Gremiensitzung

21.02.2013 München Senatsausschusssitzung Gremiensitzung

26.02.2013 Berlin Forschungspolitisches Gespräch Abendveranstaltung des acatech Präsidiums mit Forschungspolitikern im Deutschen Bundestag

26.02.2013 Berlin Präsidiumssitzung Gremiensitzung

28.02.2013 Berlin Koordinierungskreis Elektromobilität der CDU/CSU Bundes-tagsfraktion

Fachgespräch

19.03.2013 Berlin Die Energiewende gestalten Informationsveranstaltung der CDU/CSU-Bundes-tagsfraktion zu den Projekten „Energiesysteme der Zukunft“ und „Forschungsforum Energiewende“

20.03.2013 Berlin 5. Innovationsdialog „Innovationspotenziale für Wertschöp-fung und Beschäftigung ermöglicht durch Digitalisierung“

13.–15.03.2013 Berlin Workshop „Big Data for Engineering” mit Indian National Academy of Engineering

Workshop

09.04.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Gesellschaft und Technik Gremiensitzung

11.04.2013 Potsdam Akademietag in Brandenburg „Energiewende – Chancen für Brandenburg?“

Akademietag

16.04.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Informations- und Kommuni-kationstechnologie

Gremiensitzung

16.04.2013 Braunschweig Sitzung des Themennetzwerkes Sicherheit Gremiensitzung

15.05.2013 Berlin Abschlussforum „Internet Privacy – eine Kultur der Privats-sphäre und des Vertrauens im Internet“

Ergebnispräsentation

15.–16.05.2013 München Euro-CASE Boardmeeting Gremiensitzung

16.–17.05.2013 München Präsidiumssitzung Gremiensitzung

24.05.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Energie und Ressourcen Gremiensitzung

05.–06.06.2013 Madrid Euro-CASE Innovationsplattform „Advanced Manufacturing, Industry 4.0”

Gremiensitzung

06.06.2013 Berlin Fachtagung „Future Business-Clouds“ Ergebnispräsentation

10.06.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Materialwissenschaft du Werkstofftechnik

Gremiensitzung

10.06.2013 Berlin 1. Nationaler MINT Gipfel „MINT Zukunft schaffen“ Ergebnispräsentation

10.–11.06.2013 Berlin Internationale Konferenz in Kooperation mit der National Aca-demy of Sciences: „Meeting Global Challenges: US – German Innovation Policy“

Konferenz

03.07.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Produktentwicklung und Produktion

Gremiensitzung

05.07.2013 München Senatsausschusssitzung Gremiensitzung

Page 51: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

51

DATUM ORT VERANSTALTUNGSTITEL FORMAT

05.07.2013 München Senatssitzung Gremiensitzung

05.07.2013 München Senatsveranstaltung Empfang

08.–09.08.2013 Berlin acatech Kommunikationskreis Workshop

05.09.2013 Berlin Vollversammlung Akademienprojekt „Energiesysteme der Zukunft“

Workshop

09.09.2013 Brüssel Euro-CASE Workshop mit Europäischer Kommission Workshop

10.09.2013 München First Joint German-Chinese Workshop Workshop

11.–12.09.2013 München Symposium „ICT as an Enabler for Intelligent City Develop-ment: Perspectives from Germany and China” (mit Chinese Academy of Engineering und Münchner Kreis)

Symposium

19.09.2013 Brüssel Euro-CASE Konferenz „Science and Technology – Energy and Climate Change”

Konferenz

26.–27.09.2013 Gmund/Tegern-see

Präsidiumssitzung Gremiensitzung

01.–02.10.2013 Brüssel Auftaktveranstaltung der europäischen Energieplattform von Euro-CASE

Workshop

14.10.2013 München Sitzung des Themennetzwerkes Nanotechnologie Gremiensitzung

23.10.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Sicherheit Gremiensitzung

23.10.2013 Berlin Mitgliederversammlung Mitgliederversammlung

23.10.2013 Berlin acatech Kommunikationskreis Workshop

23.10.2013 Berlin Präsidiumssitzung Gremiensitzung

23.10.2013 Berlin Festveranstaltung

24.10.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Informations- und Kommuni-kationstechnologie

Gremiensitzung

07.–08.11.2013 München 10. Symposium der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für inte-grative Wissenschaft „Bildung durch Integration von Technik und Gesellschaft“

Symposium

08.11.2013 Berlin Sitzung des Themennetzwerkes Energie und Ressourcen Gremiensitzung

12.–13.11.2013 Berlin Präsidiumssitzung Gremiensitzung

30.–31.10.2013 Lissabon Euro-CASE Innovationsplattform „Why the innovation gap between US and EU?”

Workshop

10.–11.12.2013 Lissabon Euro-CASE Jahreskongress „Why the innovation gap between US and EU?”

Kongress

14.01.2014 Berlin, Bundes-tag

„acatech am Mittag“ Technologisches Wissen im Dienste der Gesellschaft

Informationsveranstaltung

20.01.2014 TU München Informationsabend „Nanoelektronik als Innovationstreiber“ Informationsabend

23.–24.01.2014 New Delhi Deutsch-Indischer Workshop „Strategies and Concepts for Advanced Manufacturing"

Workshop

24.01.2014 München Roundtable „Corporate Venturing” mit 3M Roundtable

04.02.2014 München Workshop des Projekts „Künstliche Fotosynthese“ (acatech und MPG)

Workshop

05.02.2014 Kanadische Bot-schaft, Berlin

Risikobewertung / Resilienz Workshop

12.02.2014 Bundestag, Berlin

Treffen des acatech Präsidiums mit Forschungspolitikern des Bundestages

Diskussion

13.02.2014 Brüssel Euro-CASE Energieplattform Workshop

10.03.2014 Berlin Forschungsforum Energiewende: „Strategische Forschungs-agenda Energiewende“

Workshop

ANHANG

Page 52: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

52

MONITORING-BERICHT 2014

4.4 DIE GREMIEN DER AKADEMIE

4.4.1 Vorstand y Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h. c. Reinhard F. Hüttl, Präsident

acatech und Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstands-vorsitzender Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungs-Zentrum GFZ

y Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Henning Kagermann, Präsident acatech

y Prof. Dr. habil. Michael Klein, Generalsekretär acatech

4.4.2 Geschäftsführendes Präsidium und Geschäftsleitung y Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h. c. Reinhard F. Hüttl, Präsident

acatech und Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstands-vorsitzender Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungs-Zentrum GFZ

y Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Henning Kagermann, Präsident acatech

y Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier, Universität Paderborn y Dr.-Ing. E. h. Bernd Pischetsrieder, Munich RE y Prof. Dr. habil. Michael Klein, Generalsekretär acatech

(Geschäftsleitung) y Manfred Rauhmeier, Geschäftsführer acatech

(Geschäftsleitung)

4.4.3 Präsidium

Präsidenten y Prof. Dr. rer. nat. habil. Dr. h. c. Reinhard F. Hüttl,

Wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender Helmholtz-Zentrum Potsdam, Deutsches GeoForschungs-Zentrum GFZ

y Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Henning Kagermann

Vizepräsidenten y Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier, Universität Paderborn y Dr.-Ing. E. h. Bernd Pischetsrieder, Munich RE

Mitglieder des Präsidiums y Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Rolf Emmermann, Landeshoch-

schulrat Brandenburg y Prof. Dr. Dr. h. c. Utz-Hellmuth Felcht,, One Equity Partners

Europe GmbH y Prof. Dr. rer. nat. habil. Manfred Hennecke, Bundes anstalt

für Materialforschung und -prüfung y Prof. Dr.-Ing. Bernd Hillemeier, Technische Universität Berlin y Dipl.-Ing. Wolfgang Mayrhuber, Deutsche Lufthansa AG y Prof. Dr. rer. nat. habil. Alfred Pühler, Universität Bielefeld y Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Prof. E. h. Ortwin Renn, Universität

Stuttgart y Prof. Dr. Eberhard Umbach, Karlsruher Institut für

Technologie y Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Klaus Weinert, Technische Universität

Dortmund y Prof. Dr. habil. Michael Klein, Generalsekretär acatech

(beratend)

Page 53: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

53

4.4.4 Themennetzwerke

THEMENNETZWERK SPRECHER/IN

Biotechnologie und Bioökonomie Prof. Dr. rer. nat. habil. Günther Wess, Helmholtz Zentrum München

Energie und Ressourcen Prof. Dr. Robert Schlögl, Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft

Gesellschaft und Technik

– AK Bildung Prof. Dr. Manfred Prenzel, TU München School of Education

– AK Technikkommunikation Prof. Dr. Peter Weingart, Universität Bielefeld

– AK Grundfragen der Technikwissenschaften Prof. Dr. phil. Wolfgang König, Technische Universität Berlin

– AK Ökonomie und Innovationsforschung Prof. Dr. Christoph M. Schmidt, Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschafts-forschung RWI

Gesundheitstechnologie Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Otmar Schober, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Informations- und Kommunikationstechnologie Prof. Dr.-Ing. José Luis Encarnação, Technische Universität Darmstadt

Materialwissenschaft und Werkstofftechnik Prof. Dr.-Ing. Christina Berger, Technische Universität Darmstadt

Mobilität, Logistik, Luft- und Raumfahrttechnologie Prof. Dr. Karsten Lemmer, DLR Institut für Verkehrssystemtechnik

Nanotechnologie Prof. Dr. Rüdiger Iden, nanid Scientific Consulting

Produktentwicklung und Produktion Prof. Dr.-Ing. Reiner Anderl, Technische Universität Darmstadt

Sicherheit Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Beyerer, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

4.4.5 Senat

NAME SENATOR/IN INSTITUTION

Für die GWK:

Prof. Dr. Johanna Wanka Bundesministerium für Bildung und Forschung

Doris Ahnen Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz

Weitere Senator(inn)en alphabetisch:

Dipl.Phys. Hans Beckhoff Beckhoff Automation GmbH

Prof. Dr. h. c. Roland Berger Roland Berger Strategy Consultants GmbH

Rainer Blickle SEW-EURODRIVE GmbH & Co. KG

Prof. Dr.-Ing. habil. Bruno O. Braun TÜV Rheinland Berlin Brandenburg Pfalz e.V.

Dr. Werner Breuers LANXESS AG

Dr. Werner Brinker EWE Aktiengesellschaft

Dr.-Ing. Hubert P. Büchs Jopp GmbH

Reinhard Clemens Deutsche Telekom AG

Dr.-Ing. Peter Dahlmann Stahlinstitut VDEh

Dr. Siegfried Dais Robert Bosch Industrietreuhand KG

Dr. Marijn Dekkers Bayer AG

Dr. Klaus Engel Evonik Industries AG

Prof. Dr. Hermann Eul Intel Mobile Communications GmbH

Georg Fahrenschon Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.

Prof. Dr. Dr. h. c. Utz-Hellmuth Felcht One Equity Partners Europe GmbH

ANHANG

Page 54: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

54

MONITORING-BERICHT 2014

NAME SENATOR/IN INSTITUTION

Stefan R. Fuchs Fuchs Petrolub AG

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann Salzgitter AG

Stefan Gabriel 3M New Ventures

Prof. Dott. Ing. Emanuele Gatti Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA

Richard Gaul

Ulrich Grillo BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.

Dipl.-Ing. Gerd Grimmig K+S Aktiengesellschaft

Dr.-Ing. Dr. E. h. Jürgen Großmann Georgsmarienhütte Holding GmbH

Dr. Rüdiger Grube Deutsche Bahn AG

Prof. Dr. Peter Gruss Max-Planck-Gesellschaft

Dr.-Ing. Ulrich Hackenberg Audi AG

Jim Hagemann Snabe SAP AG

Wolfgang Hatz Porsche AG

Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Wolfgang A. Herrmann Technische Universität München

Bundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog

Sven Hohorst WAGO Kontakttechnik GmbH & Co

Dr. Wieland Holfelder Google Germany GmbH

Berthold Huber IG Metall

Dr. Christian Jacobs Jacobs AG

Dipl.-Ing. Martin Jetter IBM Deutschland GmbH

Dr. Torsten Jeworrek Munich Re

Prof. Dr. rer. nat. Dr.-Ing. E. h. Henning Kagermann acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften

Dr. Michael Kaschke Carl Zeiss AG

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Hans-Peter Keitel BDI - Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.

Prof. Dieter Kempf BITKOM

Susanne Klatten momentum Beteiligungsgesellschaft mbH

Dr. Karl-Ludwig Kley Merck KGaA

Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V.

Prof. Dr. Renate Köcher Institut für Demoskopie Allensbach

Dr. Peter Köhler Weidmüller Gruppe

Dr. Hans-Joachim Konz SCHOTT AG

Dr. Andreas Kreimeyer BASF SE

Dr.-Ing. E. h. Peter Leibinger TRUMPF Laser- und Systemtechnik GmbH

Dr. Stephan Leithner Deutsche Bank AG

Friedhelm Loh Friedhelm Loh Stiftung & Co. KG

Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. mult. Hubert Markl Universität Konstanz

Prof. Dr. rer. soc. Karl Ulrich Mayer Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e. V.

Dipl.-Ing. Wolfgang Mayrhuber Deutsche Lufthansa AG

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Dr.-Ing. E. h. mult. Joachim Milberg BMW Group

Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Dr.-Ing. E. h. Jürgen Mittelstraß Universität Konstanz

Prof. Dr. Jürgen Mlynek Helmholtz-Gemeinschaft Dt. Forschungszentren

Dr.-Ing. Thomas Muhr Muhr und Bender KG

Page 55: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

55

NAME SENATOR/IN INSTITUTION

Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. h. Dr.-Ing. e. h. Dr. h. c. Reimund Neugebauer Fraunhofer-Gesellschaft

Hartmut Ostrowski Bertelsmann SE & Co. KGaA

Dr. Karsten Ottenberg BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH

Dr.-Ing. Georg Pachta-Reyhofen MAN SE

Friedhelm Päfgen SURTECO SE

Prof. Dr. Eric-Paul Pâques Grünenthal GmbH

Prof. Dr. h. c. mult. Hasso Plattner Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH

Dr. Reinhard Ploss Infineon Technologies AG

Johanna Quandt

Stefan Quandt DELTON AG

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle Linde AG

Prof. Dr. Hermann Requardt Siemens AG

Gisbert Rühl Klöckner & Co SE

Dr. Norbert Sack Egon Zehnder International GmbH

Dr. Walter Schlebusch Giesecke & Devrient GmbH

Prof. Dr. Andreas Schlüter Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Dr. Ralf Schneider Allianz Deutschland AG

Dr.-Ing. Joachim Schönbeck SMS Holding GmbH

Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Dr. h. c. Ekkehard D. Schulz ehem. ThyssenKrupp AG

Hannes Schwaderer Intel GmbH

Prof. Dr. Burkhard Schwenker Roland Berger Strategy Consultants GmbH

Prof. Dr. Dr. h. c. Hans-Werner Sinn ifo Institut für Wirtschaftsforschung

Dr. Stefan Sommer ZF Friedrichshafen AG

Dr. Martin Sonnenschein A.T. Kearney GmbH

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Dr. h.c. Diet-er Spath Wittenstein AG

Erich Staake Duisburger Hafen AG

Dr. Martin Stark

Dr.-Ing. Axel Stepken TÜV SÜD AG

Karl-Heinz Streibich Software AG

Prof. Dr. Peter Strohschneider Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Peter Terium RWE AG

Dr. Peter Terwiesch ABB AG

Dr.-Ing. Frank Thielemann UNITY AG

Prof. Dr. Klaus Töpfer Institute for Advanced Sustainability Studies e.V.

Prof. Dr.-Ing Udo Ungeheuer Verein Deutscher Ingenieure e. V.

Peter van Hüllen Georgsmarienhütte Holding GmbH

Michael Vassiliadis IG BCE Industriegewerkschaft Bergbau

Dr.-Ing. Eberhard Veit Festo AG & Co. KG

Dr. Günter von Au Clariant AG

Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker HFSPO

Prof. Dr. rer. nat. Martin Winterkorn Volkswagen AG

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Johann-Dietrich Wörner Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR)

ANHANG

Page 56: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

56

MONITORING-BERICHT 2014

NAME SENATOR/IN INSTITUTION

Prof. Dr. Alexander J. B. Zehnder Alberta Water Research Institute (AWRI)

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Zeidler DEKRA e. V.

Dr.-Ing. Dieter Zetsche Daimler AG

4.5 MITGLIEDSCHAFTEN AUSLÄNDISCHER PERSONEN

Die folgende Liste umfasst Ordentliche und Außerordentliche Mitglieder.

TITEL NACHNAME VORNAME INSTITUTION ZUWAHL

Prof. Dr. Dr. h. c. Fratzl Peter Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung 2013-10-23

Prof. Dingwell Donald Bruce

Ludwig-Maximilians-Universität München 2013-10-23

Prof. Cheetham Anthony K. Department of Materials Science & Metallurgy 2013-10-23

Prof. Dr. Nowotny Helga Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds 2013-10-23

Prof. Dr.-Ing. habil. Aneziris Christos G. Technische Universität Bergakademie Freiberg 2011-10-18

Prof. PhD Bai Chunli Chinese Academy of Sciences 2011-10-18

Prof. Dr. Cloetingh Sierd Department of Earth Sciences 2010-04-27

Prof. Dr. Blöschl Günter Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie 2010-04-27

Prof. Dr. Horsfield Brian Helmholtz-Zentrum Potsdam 2009-04-23

Prof. Dr. Ir. van Houten Fred J.A.M. Technical University of Twente 2009-04-23

Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Byrne Gerald University College Dublin 2009-04-23

Prof. Dr.-Ing. E. h. Inasaki Ichiro Science and Technology Research 2009-04-23

Prof. Dr. Dr. h. c. Hess Karl University of Illinois 2009-10-20

Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Dr. h. c. mult. Ph. D. Mang Herbert Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen 2008-04-24

Prof. em. DI. Dr. Glatzel Gerhard Österreichische Akademie der Wissenschaften 2006-03-28

Prof. Dr. Dr. h. c. Flühler Hannes ETH Zentrum CHN E22 2006-10-17

Prof. Dr. Dr. h.c. Bradshaw Alexander Max-Planck-Institut für Plasmaphysik 2003-05-08

Prof. Dr. Dr. h. c. Zimmerli Walther Christoph

Humboldt-Universität Berlin 2004-05-10

Univ.-Prof. Dr. techn. Dr. h. c. mult. Kopacek Peter 2002-10-18

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Wirth Niklaus 2002-02-12

Prof. Parkin Robert M. Loughborough University 2002-10-18

Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Dr. e. h. Encarnação José Luis Technische Universität Darmstadt 2002-10-18

Page 57: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche

57

4.6 FRAUENANTEIL IN ARBEITSGRUPPEN

Zu Kap. 2.5.1

ANZAHL FRAUEN/ ANZAHL GESAMT ANTEIL FRAUEN IN PROZENT

Energiesysteme der Zukunft 5/46 (alle AGs + Steuerkreis, ohne Kuratorium)

10,9 %

Forschungsforum Energiewende 4/26 15,4 %

Gesellschaftliche Implikationen der Partitionierungs- & Transmutationsforschung 0/8 0 %

Künstliche Fotosynthese − Entwicklung von Technikzukünften 0/8 0 %

Hydraulic Fracturing – Eine Technologie in der Diskussion 1/25 4 %

Nationale Plattform Elektromobilität 0/25 (Steuerkreis) 0 %

Internet Privacy 1/7 14,3 %

Stadt der Zukunft /Morgenstadt Keine Projektgruppe n/a

Resilience by Design 1/10 10 %

Future Business Clouds 1/6 16,6 %

Empfehlungen zur Innovationskraft der Gesundheitstechnologien (Neuauflage) 0/3 0 %

Bericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 3/38 7,9 %

Arbeitskreis Internetbasierte Dienste für die Wirtschaft 0/8 0 %

Wissenschaftlicher Beirat Industrie 4.0 2/19 10,5 %

Industrie 4.0 – internationales Benchmark 2/17 11,8 %

Indo-German Science and Technology Centre: Durchführung von deutsch-indischen bilateralen Workshops mit dem Ziel einer gemeinsamen Projektent-wicklung

0/5 0 %

Advanced Manufacturing in Indien 0/4 0 %

Das Nationale MINT Forum und der Nationale MINT Gipfel: Vernetzung und Koordination der Akteure

11/39 (alle AGs) 28,2 %

Forschungslenkungskreis der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“: Qualitätssi-cherung von MINT-Initiativen

7/18 38,9 %

Mobilisierung von Bildungspotenzialen für die MINT-Fachkräftesicherung – der Beitrag des dualen Studiums

8/24 33 %

Labordidaktik: Studium und Lehre in den Ingenieurwissenschaften 1/17 5,9 %

Nachwuchsbarometer: Monitoring der Einstellungen & Interessen von Jugend-liche

Im Aufbau n/a

APPsist – Intelligente Wissensdienste für die Smart Production Projektbeirat im Aufbau n/a

Zum Verhältnis zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien 1/8 12,5 %

Der Innovationsdialog zwischen Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft 2/15 (Steuerkreis) 13,3 %

Vorausdenken und Bewerten von Technikzukünften 0/6 0 %

Technikwissenschaften im System der Wissenschaften 0/10 0 %

Machbarkeitsstudie „Nationales Kompetenz-Monitoring“ Keine Projektgruppe n/a

Workshop-Reihe zur Vorbereitung einer China-Strategie des BMBF Im Aufbau n/a

ANHANG

Page 58: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche
Page 59: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche
Page 60: acatech – DEUTSCHE AKADEMIE DER TECHNIKWISSENSCHAFTEN · tragfähige Internetkultur in Deutschland erreichen lässt. Explizit müssen dabei technologische, rechtliche und gesellschaftliche