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„Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün“ Hildegard von Bingen Liebe Kunden, die Sommerzeit ist vorüber, Herbst und Winter stehen vor der Tür. Nach der Abschlussprüfung der Floristen, dem Azubi-Warm-Up, der Veranstaltung zum Sachkundenachweis und der Grünen Börse freuen wir uns, wenn etwas Ruhe auf dem Markt einkehrt und wir uns gemeinsam auf den wohl umsatzstärksten Abschnitt des Jahres konzentrieren können. Unsere Gärtner waren fleißig. Nutzen Sie die Vielfalt auf dem Markt für Ihre Kreativität. Apropos Vielfalt: Die Älteren unter uns kennen den Blumengroßmarkt noch anders als er heute ist. Wir waren einmal weitaus mehr, die gemeinsam ihre Ware auf dem Markt angeboten haben. Dass wir heute noch 42 Anbieter sind, ist nichts Negatives, sondern Zeichen eines Wandels, den wir gemeinsam mit unseren Kunden erleben und gestalten. Viele der traditionsreichen Betriebe sind gewachsen, der Markt ist heute voll mit bester Ware, genau wie früher. Vor allem aber konnten unsere Gärtner die Vielfalt auf dem Markt bewahren. Alle Anbieter verkaufen ihre Ware voller Stolz und aus Überzeugung die besten Blumen und Pflanzen im Angebot zu haben. Gärtner ist für sie kein Beruf, sondern eine Berufung. Erleben Sie in diesem Winter wieder, welches tolle Angebot der Markt für Sie bereit hält. Dieser Ausgabe des Marktblatts liegt der praktische DIN-A3-Jahresplaner bei, die XXL- Kalender erhalten Sie wie gewohnt an der Info. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Gert Hieber, Geschäftsführer Blumengroßmarkt Stuttgart eG Unsere Kontaktdaten Blumengroßmarkt Stuttgart eG Langwiesenweg 30 70327 Stuttgart-Wangen Tel + 49 711 484001 Fax + 49 711 484003 [email protected] www.blumengrossmarkt.de Öffnungszeiten Erzeugermarkt: Dienstag, Donnerstag und Samstag 04:00 - 08:00 Uhr Öffnungszeiten Ganztagesmarkt: Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag 05:00 - 12:00 Uhr 04:00 - 12:00 Uhr 05:00 - 20:00 Uhr 04:00 - 12:00 Uhr 05:00 - 12:00 Uhr 04:00 - 08:00 Uhr Öffnungszeiten der Ganztagesanbieter

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Page 1: „Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün“ · 2016. 10. 10. · ACM: Textilien und Farben inspirieren mich schon immer, genauso wie Einrichtungen. Ich gehe

„Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün“Hildegard von Bingen

Liebe Kunden,

die Sommerzeit ist vorüber, Herbst und Winter stehen vor der Tür. Nach der Abschlussprüfung der Floristen, dem Azubi-Warm-Up, der Veranstaltung zum Sachkundenachweis und der Grünen Börse freuen wir uns, wenn etwas Ruhe auf dem Markt einkehrt und wir uns gemeinsam auf den wohl umsatzstärksten Abschnitt des Jahres konzentrieren können. Unsere Gärtner waren fleißig. Nutzen Sie die Vielfalt auf dem Markt für Ihre Kreativität.

Apropos Vielfalt: Die Älteren unter uns kennen den Blumengroßmarkt noch anders als er heute ist. Wir waren einmal weitaus mehr, die gemeinsam ihre Ware auf dem Markt angeboten haben. Dass wir heute noch 42 Anbieter sind, ist nichts Negatives, sondern Zeichen eines Wandels, den wir gemeinsam mit unseren Kunden erleben und gestalten. Viele der traditionsreichen Betriebe sind gewachsen, der Markt ist heute voll mit bester Ware, genau wie früher. Vor allem aber konnten unsere Gärtner die Vielfalt auf dem Markt bewahren. Alle Anbieter verkaufen ihre Ware voller Stolz und aus Überzeugung die besten Blumen und Pflanzen im Angebot zu haben. Gärtner ist für sie kein Beruf, sondern eine Berufung. Erleben Sie in diesem Winter wieder, welches tolle Angebot der Markt für Sie bereit hält.

Dieser Ausgabe des Marktblatts liegt der praktische DIN-A3-Jahresplaner bei, die XXL-Kalender erhalten Sie wie gewohnt an der Info.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Gert Hieber, Geschäftsführer Blumengroßmarkt Stuttgart eG

Unsere KontaktdatenBlumengroßmarkt Stuttgart eG Langwiesenweg 30 70327 Stuttgart-Wangen

Tel + 49 711 484001 Fax + 49 711 [email protected] www.blumengrossmarkt.de

Öffnungszeiten Erzeugermarkt:Dienstag, Donnerstag und Samstag 04:00 - 08:00 Uhr

Öffnungszeiten Ganztagesmarkt:Montag DienstagMittwoch DonnerstagFreitagSamstag

05:00 - 12:00 Uhr 04:00 - 12:00 Uhr05:00 - 20:00 Uhr 04:00 - 12:00 Uhr 05:00 - 12:00 Uhr 04:00 - 08:00 Uhr

Öffnungszeiten der Ganztagesanbieter

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Die Gärtnerei Klein aus Kornwestheim gehört zu den größeren Anbietern auf dem Erzeugermarkt. Wilhelm und Elisabeth Klein haben uns den Betrieb vorgestellt.Herr Klein, Sie führen das Unternehmen in dritter Generation.WK: Ja genau, wir sind jetzt die dritte Generation, die sich als Familie um die Gärtnerei kümmert. Unsere Großeltern haben noch Gemüse angebaut. Mein Vater und mein Onkel sind gelernte Zierpflanzengärtner und haben die Produktion nach und nach umgestellt hin zu unserem heutigen Sortiment. Mein Vater hatte acht Kinder und seine Schwester fünf. Wir sind also eine richtige Großfamilie. Wir waren von Kind an mit dabei, haben das Geschäft gelernt und sind nach und nach ein Teil des Betriebs geworden.

Wie ist die Gärtnerei strukturiert?WK: Wir sind schon immer sehr breit aufgestellt. Unseren Vorgängern war sehr wichtig, viele Standbeine zu haben, um Schwankungen auszugleichen. Bei uns bedeutet das, dass wir auf Produktion, Handel und unterschiedliche Absatzwege setzen. An Arbeitskraft mangelt es in einer Großfamilie nicht. Jeder hat eine eigene Abteilung. Sonst hängt man zu dicht aufeinander. Als Familie ziehen wir an einem Strang, jeder bringt sich ein. Wir sind die Definition einer Großfamilie nach dem Prinzip: „Jeder macht was er will. Keiner tut was er soll. Aber alle machen mit.“ Die Arbeit mit verderblicher Ware bedeutet, immer sehr schnell reagieren und entscheiden zu müssen. Da kann man keine komplizierten Abspracheprozesse brauchen. Gerade weil das Team so eingespielt ist und wir viel Erfahrung haben, funktioniert das gut. Das Vertrauen innerhalb der Familie macht auch vieles einfacher.EK: Unser Team auf dem Großmarkt besteht meist aus  Immanuel und Christian  Klein,  Rose Barth und Reiner Streicher. Mein Mann kümmert sich um den Großhandel. Gottfried Spallek, der Cousin meines Mannes,  ist Produktionsleiter. Die Cousinen meines Mannes  kümmern sich um den Endverkauf. Wir haben ja hier direkt bei der Produktion das Gartencenter und dann noch ein Geschäft in Kornwestheim am Bahnhof und eins in Ludwigsburg-Pflugfelden am Friedhof. Je nach Saison sind wir zwischen 40 und 50 Personen im Betrieb. Jeder bringt vollen Einsatz. Ich bin gelernte Einzelhandelskauffrau und Gärtnerin und kümmere mich zusätzlich ums Marketing, was inzwischen viel Zeit in Anspruch nimmt.

Was zeichnet Ihren Betrieb aus?WK: Wir versuchen, technisch immer auf dem Laufenden zu sein,  damit wir  kostengünstig produzieren und qualitativ hochwertige Ware zu einem günstigen Preis anbieten können. Der Verkauf unserer Ware soll Spaß machen. Wir sehen ja, dass es die Kunden nicht leicht haben am Markt. Die Konkurrenz ist groß. Da kann man sich nur noch durch bezahlbare Qualität, Besonderheiten, Kreativität und Service abheben.

Wie vertreiben Sie Ihre Ware?WK: Der Blumengroßmarkt ist unser Hauptstandbein. Auf dem Markt läuft  einiges  über Vorbestellung, die Ware wird dann nur noch auf dem Markt abgeholt. Dieser Service wird genutzt, um morgens Zeit zu sparen, aber das meiste wollen die Kunden sehen und dann kaufen.  Da die Ware verderblich ist, müssen wir schauen, dass wir sie in hoher Frequenz zeitnah verkauft bekommen, damit Frische und Qualität stimmen. Die Rückläufer vom Blumengroßmarkt werden sofort neu sortiert und zu etwa 80 Prozent weiterverkauft. Am Folgetag wird dann die neue frische Ware für den nächsten Markt gerichtet. Auf den Blumengroßmarkt kommt die Ware nur ein einziges Mal. Die Kunden merken, wenn Ware drei Tage lang auf dem Wagen stand. Die sehen, dass immer

GärtnereiKlein

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neue Ware da ist und somit auch immer maximale Frische geboten wird. Das macht den Marktbesuch jedes Mal wieder interessant. Die Ausnahme sind natürlich Gehölze und haltbare Pflanzen. In meinen Augen sind Frische und Qualität die wichtigsten Eigenschaften und sogar wichtiger als Regionalität. Weiter beliefern wir einige Großhändler, die mit unserer Ware Verkaufstouren fahren oder einen eigenen Abholmarkt haben. An die verkaufen wir vor allem unsere Überproduktion. Außerdem haben wir einen eigenen Lieferservice, mit dem wir in der Region unterwegs sind.

Wie trennen Sie Handelsware von Ihrer Eigenproduktion?WK: Zwischen 10 und 20% unserer Ware produzieren wir selber. Die haben wir zum Teil als Eigenmarke gekennzeichnet. Die Eigenproduktion ist uns sehr wichtig. Wir versuchen, das so zu steuern, dass wir, wenn möglich, antizyklisch arbeiten. Wenn viele Pflanzen einer Sorte am Markt sind, können wir die in guter Qualität zukaufen, wenn der Markt leer ist, können wir unsere eigene Produktion  verstärkt  anbieten. Damit haben wir automatisch ein großes Sortiment und immer gute Qualität. Produktion und Handel ergänzen sich also. Unsere Umsätze auf dem Markt sind stabil. Das liegt vielleicht an unserer Flexibilität und Kreativität, den Neuheiten und dem Mix an eigener und Handelsware.

Woher wissen Ihre Kunden, welche Ware gerade lieferbar ist, vor allem auch in Hinsicht auf die Bestellungen?WK: Wir haben kein Warenwirtschaftssystem. Darum sieht mein Tag so aus, dass ich laufend mit meinem Elektro-Scooter durch die Gärtnerei fahre und schaue, was und wie viele Pflanzen ich anbieten kann.  Bei speziellen Anfragen mache ich ein Foto mit dem Smartphone und schicke es direkt an den Kunden, damit dieser die Pflanze sehen kann. Das ist unkompliziert und geht schnell. Der Pflanzeneinkauf erfolgt meist direkt von Gärtnereien, welche auf bestimmte Kulturen spezialisiert sind. Die sitzen meist in den großen Gartenbauregionen wie am Niederrhein, in Holland, Belgien, Dänemark, Spanien und Italien, aber auch in der Region.  Das sind langjährige Partnerschaften. Gewisse Ware wird nur für uns produziert.  Das garantiert eine sehr hohe Qualität und Verfügbarkeit. 

Warum setzen Sie trotz der guten Handelsware auf eine eigene Produktion?WK: Die Produktion ist uns schon aus Tradition wichtig. Wir produzieren zum Teil Sachen, die wir nicht zukaufen können. Man hat auch ein Know-How über die Jahre aufgebaut. Wir produzieren  vor allem  exklusive Besonderheiten, wie zum Beispiel  blühende  Topfstauden. Jede Produktion hat ihre Eigenarten und damit unterscheiden sich auch die Pflanzen. Der Kunde ist sehr sensibel für Nuancen in der Ware.

Haben Sie Ideen für die Zukunft?WK: Wir haben gerade in ein neues Gewächshaus mit Ladehalle investiert. Vergrößern könnte man immer. Die Fläche hier am Standort begrenzt uns aber auch in einem gewissen Maße. Gerade sind alle Familienmitglieder voll ausgelastet. Wenn man etwas ganz Neues auf die Beine stellen wollte, müssten wir neue Mitarbeiter einstellen. Und die zu finden ist heute sehr schwer.EK: Unser Angebot geht mit der Zeit und ändert sich ständig. Trends kommen und gehen. Im Moment sind  bepflanzte Arrangements immer mehr gefragt. Um die kümmere ich mich persönlich. Die Zusammenstellung muss hochwertig und geschmackvoll sein, um den Ansprüchen der Floristen gerecht zu werden. Der Preis muss natürlich  auch  stimmen, damit unsere Kunden daran verdienen können. Ich habe hier in der Produktion einen extra eingerichteten Arbeitsbereich mit einer Vielzahl an Gefäßen und Körben. Die Pflanzen dazu suche ich mir hier im Betrieb zusammen. Ich gestalte dann die Prototypen und unsere Mitarbeiterinnen vervielfältigen sie.

Was können wir im Winter von der Gärtnerei Klein erwarten?WK: Bei den Christrosen beziehen wir Rohware eines sehr guten spezialisierten Betriebs. Diese Rohware stellen wir im Oktober auf den Feldern aus. Nach und nach werden die Pflanzen in die Gewächshäuser eingeräumt und angetrieben. Je nach Wetter- und Marktentwicklung  können wir durchgehend blühende Ware anbieten. Die Christrose ist eine ganz spezielle Kultur, die viel Aufmerksamkeit benötigt und daher sehr hochwertig ist. Außerdem haben wir Weihnachtssterne und Koniferen, Amaryllis und vieles mehr. Elisabeth garniert dann auch viele Miniatur-Bäume, Christrosen  und Amaryllis. Darauf folgen im Frühjahr dann die Zwiebelgewächse – Schneeglöckchen, Tulpen, Osterglocken und dergleichen.  Später dann die  Frühjahrsblüher wie Primeln, Ranunkeln und so weiter.

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Blumen Mergenthaler

Andrea Clauß-Mergenthaler und Knut Mergenthaler führen in Esslingen am Ebershaldenfriedhof ein Blumenfachgeschäft und eine Friedhofsgärtnerei.

Wie ist Ihr Betrieb in Esslingen verwurzelt?KM: Die Ursprünge reichen bis ins Jahr 1930 zurück. Das Viertel hier am Ebershaldenfriedhof hat sich schon immer als Standort für Gärtnereien angeboten – der Name Blumenstraße kommt nicht von ungefähr. Meine Frau Andrea ist im März 1989 bei unseren Vorgängern, der Familie Hägele, als Meisterin wiedereingestiegen, nachdem sie dort bereits ihre Ausbildung absolviert hatte. Familie Hägele hat den Grundstein für das heutige Geschäft gelegt und 1965 das Firmengebäude errichtet, das wir 2012 komplett renoviert haben. Ich bin 1990 als Florist und Friedhofsgärtnermeister dazugekommen und zwei Jahre später haben wir den Betrieb offiziell übernommen. Seitdem haben wir den Binderaum angebaut, den Schnittblumenbereich vergrößert und mit dem Glasanbau die Verkaufsfläche erweitert. 2012 haben wir das Gebäude komplett energetisch saniert und aufgestockt, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Wir beschäftigen 15 MitarbeiterInnen, davon sind 5 mit mir auf dem Friedhof unterwegs.

Sprechen wir zuerst über die Floristik. Wie sind Sie hier aufgestellt?ACM: Gemeinsam mit unseren Floristinnen kümmere ich mich um unser Blumenfachgeschäft. Uns stehen 140 m2 Fläche für Schnittblumen, Pflanzen und Accessoires zur Verfügung, außerdem ein 65 m2 großer Binderaum. Während wir die Sträuße binden, gehen viele unserer Kunden durch den Laden, entdecken schöne Accessoires, holen sich Anregungen und Ideen und kaufen oft noch ein Geschenk oder eine Aufmerksamkeit zusätzlich. Das ist ein schöner Nebeneffekt. Wir versuchen, den gesamten Kreislauf des Lebens abzudecken – von der Geburt bis zum Tod. Natürlich bieten wir auch „bündelweise“ Blumen der Saison als Mitnahmeartikel an. Außerdem legen wir Wert darauf, dass unsere Stammkunden nach Möglichkeit stets von der gleichen Floristin bedient werden. Diese Mitarbeiterin kennt im Idealfall den Geschmack, die Wünsche und Vorlieben des Kunden. Es ist aber ebenso wichtig, dass ich als Firmenchefin selbst im Laden bin, dass ich unsere Kunden begrüße oder selbst bediene. Wir versuchen, ein möglichst abwechslungsreiches Sortiment zu bieten, denn wir wollen unsere Kundschaft immer wieder aufs Neue überraschen. Dabei hilft uns natürlich die Nähe zum Blumengroßmarkt. Das große, vielfältige Angebot mit hoher Qualität und vielen regionalen Produkten, die uns und unserer Kundschaft sehr wichtig sind, komplettiert unsere Arbeit.

Wir haben auch das Glück, hin und wieder ein ganzes Haus dekorieren und gestalten zu dürfen. Derartige Aufträge werden zwar weniger, sind aber immer eine tolle Abwechslung im täglichen Geschäft.

Woher nehmen Sie die Inspirationen für Ihre Arbeit?ACM: Textilien und Farben inspirieren mich schon immer, genauso wie Einrichtungen. Ich gehe die Floristik immer mit einem Konzept an. Das ist für mich wichtig. Ich suche mir ein Thema oder Motto und setze es dann konsequent um. So richtig kreativ austoben kann ich mich hin und wieder bei Feiern, Hochzeiten oder Ausstellungen. Bei unseren eigenen Aktionen geht das natürlich auch. Neben den ganz normalen saisonalen Veranstaltungen wie Advent oder Ostern finden in unseren Räumen regelmäßig auch besondere Events statt. Ein Beispiel ist unsere Dessous-Modenschau, bei der wir unsere Präsentationstische als Laufstege genutzt haben. Oder das Dinnerprojekt „Grüner Ochse“, bei dem unser Laden in Zusammenarbeit mit dem Esslinger Restaurant Goldener Ochse mit einer großen Tafel und einer mobilen Küche ausgestattet und in ein Schlemmerlokal verwandelt wurde. Die Essensgäste waren vom fünfgängigen Menü und der Kombination Blumen – Pflanzen – Essen hellauf begeistert.

Können Sie solche Events als Marketingtool empfehlen?ACM: Unbedingt. Man kann bei derartigen Veranstaltungen mit vielen Menschen ins Gespräch kommen und die Kunden viel ungezwungener kennen lernen. Die Kooperationen mit anderen kreativen Esslinger Unternehmen bei gemeinsamen Events wie „Einblicke“ oder „Wohnen draußen und drinnen“ schaffen außerdem Synergien. Viele schöne, interessante Begegnungen sowie wertvolle Freundschaften sind daraus entstanden.

Wie wichtig sind Ihnen Ihre Mitarbeiter?ACM: Um das Team zu stärken und Inspirationen zu geben, gibt es bei uns regelmäßig Freizeitangebote – etwa den gemeinsamen Besuch von Kunstausstellungen und kulturellen Veranstaltungen oder Kirchen- und Stadtführungen. Die letztjährige Adventsshow auf dem Großmarkt war ein echtes Highlight: Wir sind vorher zusammen essen gegangen und haben den Abend auf uns wirken lassen, richtig toll. 08/15 geht gar nicht für mich. Zwei Mitarbeiterinnen aus meinem Team gehen jetzt noch auf ein Verkaufsseminar, von dem ich mir ebenfalls viel verspreche. Und ich bin auch sehr stolz, wenn meine Auszubildende ausgezeichnet werden, wie in diesem Jahr.

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Herr Mergenthaler, wie entwickelt sich das Friedhofsgeschäft?

KM: Die Friedhofskultur befindet sich in einem großen Umbruch. Dieser Wandel schlägt natürlich auch bei uns voll durch. So schön unser Standort hier direkt am Friedhof und mitten in der Stadt ist – der Ebershaldenfriedhof hat einen sehr großen Altbestand an Gräbern. Diese Grabstätten werden nach 30, 40, 50 Jahren aufgelöst, weil die Nachkommen keinen Bezug und keine Bindung mehr zu Stadt und den Vorfahren haben. Oder weil sie weit entfernt wohnen. Die Friedhofsgebühren sind zudem exorbitant gestiegen. Das macht es noch schwieriger, diese Kunden zu halten, denn sie betrachten den Friedhof ohnehin als Belastung. Das ist hier ganz extrem zu beobachten. Es bedarf einer gewissen Wertschätzung der Vorfahren, um solche Gräber zu unterhalten, und die bringen leider nur noch Wenige auf. Auf der anderen Seite gibt es glücklicherweise aber auch immer noch Neukunden. Ich habe erst vor kurzem fünf neue Gräber von einem Kunden zur Pflege dazu bekommen. Um auf dem Friedhof noch Geld verdienen zu können, brauchen wir neue Konzepte und Angebote wie schön gestaltete Baumgräber oder Urnenfelder und die müssen gut vermarktet werden. Die Kunden brauchen klare Preisansagen für die Dauergrabpflege, vor allem über lange Zeiträume hinweg und ein für sie stimmiges Konzept. Wichtig wird dabei die Namensnennung des Verstorbenen auf einem Schild sein – das heißt weg von der kompletten Anonymität hin zu einem Ort, an dem man seiner Lieben gedenken kann. Dann wird auch die Bereitschaft wieder steigen, Geld dafür auszugeben. Außer dem Ebershaldenfriedhof betreuen wir noch viele Gräber auf anderen Friedhöfen, zum Beispiel auf dem Friedhof in Esslingen-Berkheim, einem Vorort. Dort hat sich ebenfalls einiges verändert. Auch dort werden inzwischen viele Familiengräber aufgelöst. Doch die Berkheimer gehen gerne auf ihren Friedhof, der gleich neben der Kirche liegt. Und sie sehen die Arbeit der Friedhofsgärtner. Ist diese Arbeit gut, honorieren es die Kunden und wir bekommen den Auftrag. Allerdings ist der Logistikaufwand für uns mit der Betreuung weiterer Friedhöfe in den Vororten enorm gestiegen. Das fängt mit dem erhöhten zeitlichen Aufwand an und hört mit den benötigten Transportfahrzeugen auf. Trotzdem denke ich oft, dass es uns im Verhältnis besser als den Floristen geht. Wir sind ausschließlich Wind und Wetter ausgesetzt. Das ist viel einfacher, viel geregelter. Kundentermine vor Ort mache ich übrigens sehr gerne. Da kann man beraten, betreuen, Vorschläge machen und oft auch Trauerarbeit leisten. Denn wir Friedhofsgärtner und das Floristenteam sind oft die ersten Ansprechpartner für Menschen, die gerade einen lieben Angehörigen verloren haben.

Wir drehen den Spieß um: Statt Blumen im Restaurant heißt es Restaurant in den Blumen. Ein exklusiver Abend bei Blumen Mergenthaler. Das Team des Goldenen Ochsen serviert ein 5-Gänge-Menü mit begleitenden Weinen. Nur an diesem Abend. Limitiert für 30 Gäste.

» JETZT ANMELDEN UND DABEI SEIN: TELEFON: 0711-3509509 ODER [email protected] «

DER GRÜNE OCHSE R E S T A U R A N T I N D E N B L U M E N

@ BlumenMergenthaler

12. JUNI20.00 Uhr

Bei uns ist immer was los...

75 €PRO PERSON

Landesgartenschau Öhringen – GemeinschaftsarbeitJanis Mergenthaler (ES) & Georg Hilligardt (PF)

Event: „Der grüne Ochse“

Rathaus ES: „Wohnen 2015“

Event: „k.triny* Dessous“

Nachtschicht: „Florale Kreuze“

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auch heute noch die besonderen Fähigkeiten des Gärtners aus. Das sollte unseren Kunden zeigen, dass auch das „normale Programm“ von bester Qualität ist. Obwohl es heute immer schwerer wird, das Besondere zu finden, das gleich den hohen Qualitätsansprüchen der Kunden entspricht – in Haltbarkeit, Form und Farbe. Jede Pflanze sollte quasi identisch aussehen. Und wenn man das dann hinbekommen hat, muss man eigentlich Marketing dafür betreiben, über Art und Pflege aufklären und am besten eine Geschichte dazu erzählen. Als produzierender Gärtner ist das schwer zu leisten.

Was wird die Zukunft in Hinblick auf das Sortiment bringen?Roland Sauer: Das bleibt spannend. Ich bin ja Gärtner aus Leidenschaft. Mein Hauptvertriebsweg ist aus voller Überzeugung der Blumengroßmarkt. Ich suche nach den richtigen Kulturen, die bei den Kunden gut ankommen und mit denen ich genug Umsatz machen kann. Meine Besonderheiten sind Wicken, Mohn und besondere Schnittstauden im Freiland, das Schnittgrün wie Ballonwein und Perlstrauch und dann noch Weihnachtssterne, Fuchsien und Anemonen. Damit biete ich eine spannende Ergänzung zum Standardprogramm der größeren Kollegen. Gerade die Ware von uns kleinen Gärtnern hat diese authentische Geschichte vom regionalen Gärtner, der liebevoll produziert. Das gefällt auch den Endkunden, wenn man sie darauf hinweist. Unsere Ware kommt nicht aus einem Kühllaster aus Nirgendwo, sondern aus der Region. Das ist in meinen Augen ein starkes Verkaufsargument und rechtfertigt auch einen höheren Preis.

Gärtnerei Sauer

Die Gärtnerei Sauer ist heute vor allem für ihre Anthurien als Schnitt und Pflanze bekannt. Der Betrieb hat eine lange Geschichte. Roland Sauer und seine Mutter Roswitha haben sich Zeit für unsere Fragen genommen.Herr Sauer, die Gärtnerei in Schwaikheim gibt es seit 1956.Roland Sauer: Das ist richtig. Meine Eltern Werner und Roswitha haben zu dieser Zeit hier am Standort mit Gemüseanbau begonnen. Meine Mutter ist Blumenbinderin und kommt ursprünglich aus Mönchengladbach. Mein Vater ist Gärtnermeister. Kennengelernt haben sich die beiden in Bonn-Friesdorf auf der Meisterschule.Roswitha Sauer: Wir mussten während des Kriegs nach Norddeutschland fliehen. Rein mit den Essensmarken konnte man nicht überleben. Daher kam die Entscheidung, Gärtnerin zu werden. Meine Lehrzeit in Bonn war aufregend und abwechslungsreich. Als Blumenbinderin dekorierten wir ganze Rheindampfer und statteten Empfänge aus. Als ich mit meinem Mann hier in Schwaikheim ankam, haben wir von Null angefangen, das Gelände hier war nicht mehr als ein Stoppelacker. Meine Schwiegereltern haben nebenher mitgearbeitet. Wir waren von Beginn an sehr experimentierfreudig. Spinat zum Beispiel kam nicht gut an. Im Gegensatz dazu rissen uns die Kunden unsere Chrysanthemum Segetum – gelb oder gelb-weiße Margeriten – aus den Händen. Das erste Gewächshaus auf dem Gelände haben wir 1957 gebaut mit einer Ölfeuerung, was damals sehr modern war. Roland Sauer: Über die Jahre haben wir immer modernisiert, zum einen um die Bedingungen für die Pflanzen zu verbessern, aber auch um immer energieeffizienter zu produzieren. 2004 haben wir ein neues Foliengewächshaus gebaut, alle Gebäude werden inzwischen CO

2-neutral mit einer Hackschnitzelheizung beheizt.

Wie lange pflanzen Sie schon die Anthurien?Roswitha Sauer: Die roten Anthurium scherzerianum seit 1966. Die Jungpflanzen kamen vom Niederrhein. Die Züchtung der Anthurien war schon immer aufwendig – ähnlich wie bei einer Orchidee. Wir brauchen je nach Jahreszeit zwischen 6 und 7 Monaten für eine verkaufsfähige Pflanze im 13er-Topf.Roland Sauer: Spezialitäten zu suchen und zu finden waren meinem Vater und mir schon immer wichtig. Mein Vater hat für einige Schnittstauden, zum Beispiel seinen selbstkultivierten Eisenhut, auf Bundes- und Landesgartenschauen Preise gewonnen. Wir haben hier etliche Medaillen. Leider kann man von dieser Kreativität nicht leben. Experimente benötigen Kulturfläche, Zeit und viel Energie. Manches geht schief, funktioniert nicht wie gedacht oder findet keinen Absatz. Ich denke, gerade solche Experimente zeichnen

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Schnittgrün Adolf Weinmann

Bei uns steht der Kunde im Mittelpunkt!

Unser Herbst- / Wintersortiment:

» Tannengrün / Koniferengrün» Schlehen» Mooszweige » Beeren / Beerenzweige » Hortensien

» Kränze / Trauerkränze» Verschiedene Moosarten» Schnittgrün von Efeu, Buxus, Weide Eiche, Roteiche, Koniferen, Pistazien

Gerne erfüllen wir Ihre Wünsche auf Bestellung auf dem Blumengroßmarkt.

Pfalzstraße 6 | 72631 Aichtal-NeuenhausMobil: 0172 - 6035072Telefon: 07127 - 5321 | Fax: 07127 - 56670

Ein weiteres Angebot, das ich ausbauen möchte, ist die Überwinterung von schützenswerten Kübel- und mediterranen Pflanzen. Es hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass eine professionelle Pflege der Pflanzen gerade über den Winter wichtig ist und nicht nebenher gestemmt werden kann. Durch unsere große Erfahrung können wir eine auf die Pflanzen abgestimmte Wässerung, Düngung und Schädlingsbekämpfung sichern. Bei Bedarf bringen wir die Pflanze durch einen fachgerechten Form- und Erziehungsschnitt in Form. Diesen Service können meine Großmarktkunden auf dem Markt ihren Endkunden anbieten. Die Pflanzen können sie einfach morgens zum Markt mitbringen und ich nehme sie dann mit in die Gärtnerei. Den Ablauf kann man individuell klären.

Schleifendruck in Qualität und Vielfalt

TurnierschleifenTrauerschleifenKranzschleifenPreisschleifen

SchärpenBänder

mit traditionellem Prägedruck oder modernem

Digitaldruck

Abholdepot täglich bei trend’tic im BGM Stuttgart

Tel.: 07141 487 2467Fax.: 07141 239 2573

Bestellannahme:Mo, Mi, Fr 8:30 – 17:30 UhrDi und Do 8:30 – 15:00 Uhr

IBVH GroßflächeUnser Marktkunde Blumen Schmid aus Löchgau hat sich für Wer-bung im Großformat entschieden. Großflächenplakate sind ein echter Hingucker und wesentlich günstiger als viele denken. Die „Ich bin von hier!“-Anzeige wurde schnell und günstig für Schmid angepasst. Großflächen können heute sehr einfach über Internet-Angebote wie zum Beispiel www.mein-plakat.de recherchiert und gebucht werden. Für weitere Informationen können Sie sich jederzeit an Herrn Hieber wenden.

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Einen spannenden und unterhaltsamen Tag rund um den Berufseinstig bekamen in diesem Jahr wie-der die neuen Auszubildenden beim Florist-Azubi-Warm-Up auf dem Blumengroßmarkt geboten. Die Teilnehmer hatten die Gelegenheit, den Blumen-großmarkt kennenzulernen und bei Workshops und floristischen Demos viel über die Facetten dieses tollen Berufs zu lernen. Organisiert wird der Tag vom Fachverband Deutscher Floristen.

Gemeinsam positivin den Beruf einsteigen

sei dabei!am 24.09.2016

FloristUpAzubi

WarmEin MUSS für alle Ausbildungsstarter 2016 ganz exklusiv – nur für Euch...

... und das könnt Ihr unter anderem Erwarten:Workshop – Umgang mit Deinen Kunden

Floristische Demo bei der Ihr aktiv mitwirken könnt

Interessante Kurzvorträge

Und vieles mehr...

Und das Beste:

Kostenlos für Euch und Euren Ausbildungsbetrieb

Fachverband Deutscher Floristen Landesverband Baden-Württemberg e.V.Albstraße 25 70597 Stuttgart

Informationen und Anmeldung unter:

Tel 0711 - 758 64 48 0Fax 0711 - 758 64 48 8

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