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Nr. 11-12 15. Juni 2017 Kultur Banater Post Die im Banat geborene und in Ulm lebende Künstlerin und Autorin Ilse Hehn stellt in ihrem neuen Buch „Sandhimmel“ das Thema Liebe in den Mittelpunkt sowohl ihrer lyri- schen Beschreibung als auch ihrer wörtlich zu verstehenden Bild- betrachtung. Inspiriert von bedeu- tenden Werken großer Maler wie Otto Dix, Pablo Picasso, Marc Cha- gall, Gustav Klimt, Egon Schiele und vielen anderen, greift sie die Kern- elemente des Dargestellten auf und antwortet mit Gedichten, sodass ein Dialog zwischen Bild und Text ent- steht. Darüber hinaus verleiht sie dem jeweiligen Kunstwerk ihre eige- ne Note durch Übermalungen, ohne dadurch den ursprünglichen Cha- rakter zu zerstören. Farbkleckse, Schlieren, Kreise, Striche und schwungvolle Rundungen sorgen für eine neue Dynamik und zeugen von der individuellen Anschauungsweise der Autorin. Auf jeder Doppelseite stehen sich Bild und Text gegenüber. Die dadurch verstärkte Ausdrucks- kraft sorgt für einen oft fließenden Übergang vom Bild zum Text und umgekehrt. Was Ilse Hehn hier zwi- schen Hall und Widerhall gelingt, erschließt sich dem Leser, der sich diesem hochwertig gearbeiteten und inhaltlich anspruchsvollen Buch in- tensiv widmet, als Spiegelbild viel- fältiger Befindlichkeiten. Das Thema Liebe, ein besonders in der Lyrik viel strapaziertes, oft ab- gedroschenes Thema, läuft allzu oft Gefahr, in Kitsch abzugleiten. Ganz anders hier: Ilse Hehn geht scho- nungslos und radikal mit den vielen Facetten der Liebe um. Man kann al- so davon ausgehen, dass ihr „Sand- himmel“ geerdet ist: „du kannst mich reinlegen“. Frech, radikal, ironisch bis hin zum bitteren Sarkasmus – Ilse Hehn nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, die dunklen, triebhaften und verletzen- den Seiten von Erotik und Sinnlich- keit aufzuzeigen. Wer völlig desillu- sioniert ist, scheint „Im Bilde“ zu sein, wie der Titel eines Gedichts lautet. Es ist ein Bild mit winter- lichem Rahmen im Wonnemonat Mai. Das ist aber, laut Ilse Hehn, „kein Grund zur Panik / Whisky her / die Rechnung bitte“, denn – „Hey Liebe – ich hab noch eine Rechnung offen.“ Doch es gibt auch jene elegische Stimmung, die Ilse Hehn in einer ganz anderen Tonlage anzusprechen und auszusprechen weiß, in welcher die Liebe „der Seele Trauerrand öff- net“, und jene Einsamkeit, in der man „im Innersten nicht mehr er- reichbar“ ist, wenn „im Sterben die Blätter fallen“. Ilse Hehn kennt die vielen Facet- ten des Phänomens Liebe, das letzt- lich nicht zu fassen, sondern immer nur zu umkreisen und zu umschrei- ben ist. Die Liebe ist „ein weites Ge- fühl dieses Spiel / da wir zurückfallen in uns und staunen.“ Im Gedicht „Liebe“ wird litaneiartig aufgezählt, was die von Egon Schiele gemalte Frau mit derselben bereits „angefan- gen“ hat. Das reicht vom Vergolden bis zum Verhöhnen, Auspfeifen und Vergraben. Aber letztlich hat sie sie, ähnlich wie im Märchen, „auch / über sieben Berge getragen“. Zwischen Unentrinnbarkeit und Unmöglichkeit angesiedelt sind die beiden Gesichter, die uns die Liebe zeigen kann. Der so genannte siebte Himmel ist dem Tod oft gefährlich nahe. Eros und Thanatos sind Ge- schwister und Rivalen seit jeher. Der auf Lebenserfahrung basierende Rat der Autorin lautet deshalb: „Liebe / das kann auch Abstand / bedeuten zwischen dir / und mir / Distanz / die uns das / Schwimmen ermöglicht.“ Mit den Mitteln der Sprache schlägt Ilse Hehn einen weiten Bogen um dieses unerschöpfliche Thema, das auch die hellen und faszinie- renden Momente mit einschließt. So entstehen Sprachbilder von großer Schönheit und Vielschichtigkeit: „Im Schneefall / pflücken wir in unseren Augen Äpfel“, oder „zwischen den Augen trocknen die Feldwege ab“. Und letztlich liegt über allen Dis- sonanzen ein unüberhörbar versöhn- licher Ton, einer, der sich an ein uraltes biblisches Wort anlehnt mit der Erkenntnis: „Doch noch immer wehrt Liebe dem Tod.“ Eingestreut und vornehmlich im letzten Drittel des Buches zu finden sind noch Gedichte, die andere The- men aufgreifen, wie zum Beispiel „Ost-Aleppo 2016“, aber auch das Betrachten von Naturphänomenen und ihre lyrische Umsetzung. Die für Ilse Hehn inzwischen wohl zur zweiten Heimat gewordene Stadt Ulm wird mit einer sehr phantasie- vollen Hommage bedacht: „Mächtig atmet der Münsterturm mit kalter Brust / die Donau / ihr langer Gei- genton der Sehnsucht“. Mit ihrem eigenständigen Gemälde „Landschaft bei Ulm“ und dem Gedicht „Schwä- bisches Motiv“ stimmt die Autorin eine „Ode an die Freude“ an, wäh- rend sich „Nebel über Heimatlob“ legt. Wie auch im Gedicht mit dem Titel „Ulm oh Ulm ach“, welches laut Anweisung der Autorin „scherzoso“ – also scherzhaft – zu intonieren sei, ist auch hier der zynische Unterton unverkennbar und – ich zitiere die Worte des Verlegers auf der Cover- Rückseite des Buches – „irritiert, amüsiert, lässt schmunzeln und macht vor allem: Peng!“ Ilse Hehn ist zu der Erkenntnis ge- kommen, dass „das Wort viel zu schwach ist / für die Dauer einer Umarmung“ und hat mit ihren Über- malungen ins Bild gesetzt, was sich ohne Worte sagen lässt. Möge der Leser, der beidem nachspürt, sich Zeit nehmen und sich durch die in diesem Buch waltende Kunst und Poesie (ver)führen lassen, bis sich so mancher Nebelschleier, der über dem Reich der Liebe liegt, zu lichten beginnt. Anneliese Merkel Ilse Hehn: Sandhimmel. Lyrik & Übermalungen. Ulm: danube books Ver- lag, 2017 (edition textfluss). 105 Sei- ten. ISBN 978-3-946046-06-6. Preis: 18 Euro. Zu bestellen über den Buch- handel oder direkt beim Verlag unter www.danube-books.eu. Zu Ilse Hehns neuem Buch „Sandhimmel. Lyrik und Übermalungen“ Liebe – der dunkle Magnet Ilse Hehn Sandhimmel Die Liebe ist eine Portion Sand ein Sandhimmel aus Himmel gemacht du kannst mich reinlegen Die Maschinerie der Küsse wenn die Nacht am leersten ist Die Liebe schmeckt nach Symptomen ich sehe so gekürzt in deinen Augen aus ich wuchere zurück Liebe ist ein Schattenspiel Liebe ist ein Kalenderblatt ein pas de deux ein enges Haus eins zwei drei und du bist raus

„Fließende Räume. Karten des Donauraums“ · Nr. 11-12 15. Juni 2017 Kultur 5 Banater Post Mit der „schönen blauen Donau“ verbinden wir spätestens seit dem Walzer von Johann

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Page 1: „Fließende Räume. Karten des Donauraums“ · Nr. 11-12 15. Juni 2017 Kultur 5 Banater Post Mit der „schönen blauen Donau“ verbinden wir spätestens seit dem Walzer von Johann

Nr. 11-12 � 15. Juni 2017 Kultur 5Banater Post

Mit der „schönen blauen Donau“verbinden wir spätestens seit demWalzer von Johann Strauß eine euro-päische Landschaft, deren ZentrenWien und Budapest zugleich Mittel-punkte des Habsburgerreichs bilde-ten. Das war nicht immer so: Erst inden militärischen Auseinanderset-zungen mit den Osmanen wurdenim 18. Jahrhundert weite Teile Süd-osteuropas für den Kaiser erobert.Als „Türkenlouis“ erwarb sich Mark-graf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden, Oberbefehlshaber der Trup-pen, militärischen Ruhm.

Doch erst die Werke von Kartogra-fen brachten die unbekannten Land-schaften ins Bild und erschufen soneue Regionen. Die Donau war dasverbindende Element, das die imZug der Türkenkriege erworbenenGegenden zu einem einheitlicheneuropäischen Raum verknüpfte: vomUrsprung des Flusses bei Donau-eschingen bis zur Mündung in dasSchwarze Meer.

In subtiler Weise legitimierten dieneu geschaffenen Donaukarten herr-schaftliche Ansprüche und kulturelleAbhängigkeiten. Das Feindbild des„heidnischen und barbarischen Tür-ken“ fand auch auf diesem Wegschnelle Verbreitung. Es war nichtzuletzt die „Macht der Kartografen“,die den Donauraum erfand.

Das Generallandesarchiv Karls-ruhe und das Institut für donau-schwäbische Geschichte und Lan-deskunde Tübingen (IdGL) präsen-tieren vom 5. Juli bis 27. Oktober2017 die Ausstellung „FließendeRäume. Karten des Donauraums1650-1800“. Die Ausstellung zeigt

anhand von 70 wertvollen, oft erst-mals ausgestellten Stücken die Ent-wicklung der Kartografie des Donau-raums von der Mitte des 17. bis Endedes 18. Jahrhunderts. Grundlage derPräsentation bildet die umfangreicheSammlung von Karten und Plänendes Generallandesarchivs, die vonden badischen Markgrafen zu militä-rischen Zwecken angelegt wordenwar. Stücke aus der Sammlung desTübinger Instituts für donauschwä-bische Geschichte und Landeskundeund privater Leihgeber aus dem In-und Ausland bereichern diese ein-malige Schau. Die Ausstellung lädt

dazu ein, ein vielfach „unbekanntesEuropa“ zu entdecken. Denn Südost-europa war nicht nur militärischumkämpft, es wurde seit dem 18.Jahrhundert für viele Auswandereraus Südwestdeutschland zu einerneuen Heimat. Landkarten schufendabei durch ihre Bildwelten einengemeinsamen europäischen Erfah-rungsraum.

Die Ausstellung wird am Dienstag,dem 4. Juli 2017, um 18.30 Uhr er-öffnet. Nach der Begrüßung durchden Leiter des GenerallandesarchivsKarlsruhe, Prof. Dr. Wolfgang Zim-mermann, folgen Grußworte von

Guido Wolf MdL, Minister der Justizund für Europa des Landes Baden-Württemberg, und Emil Hurezeanu,Botschafter von Rumänien in derBundesrepublik Deutschland, sowieein Vortrag von Prof. Dr. ReinhardJohler, Leiter des Instituts für donau-schwäbische Geschichte und Lan-deskunde Tübingen. Die Führungdurch die Ausstellung übernimmtderen Kurator Josef Wolf (IdGL).Die Veranstaltung wird durch dasEnsemble Claribel musikalisch um-rahmt.

Die Ausstellung im Generallan-desarchiv Karlsruhe, Nördliche Hil-dapromenade 3, 76133 Karlsruhekann von Dienstag bis Donnerstagvon 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr, freitagsvon 8.30 Uhr bis 19 Uhr und sonn-tags von 13 Uhr bis 17.30 besichtigtwerden. Montags und samstags istsie geschlossen. Der Eintritt ist frei.

Zur Ausstellung erscheinen zweiBegleitpublikationen, beide im Ver-lag Schnell & Steiner Regensburg:der Ausstellungskatalog „FließendeRäume. Karten des Donauraums,1650–1800“ (Herausgeber: JosefWolf und Wolfgang Zimmermann)und der Aufsatzband „Die spätenTürkenkriege. Wahrnehmen – Wis-sen – Erinnern“ (Herausgeber: Wolf-gang Zimmermann und Josef Wolf).Begleitet wird die Ausstellung vonvier Vorträgen, die rechtzeitig in der„Banater Post“ angekündigt werden.

Nach Karlsruhe macht die Präsen-tation als internationale Wanderaus-stellung Halt in zahlreichen Städtendes Donauraums in Österreich, Un-garn, Rumänien, Serbien und Kroa-tien.

Die im Banat geborene und in Ulmlebende Künstlerin und Autorin IlseHehn stellt in ihrem neuen Buch„Sandhimmel“ das Thema Liebe inden Mittelpunkt sowohl ihrer lyri-schen Beschreibung als auch ihrerwörtlich zu verstehenden Bild-betrachtung. Inspiriert von bedeu-tenden Werken großer Maler wie Otto Dix, Pablo Picasso, Marc Cha-gall, Gustav Klimt, Egon Schiele undvielen anderen, greift sie die Kern-elemente des Dargestellten auf undantwortet mit Gedichten, sodass einDialog zwischen Bild und Text ent-steht. Darüber hinaus verleiht siedem jeweiligen Kunstwerk ihre eige-ne Note durch Übermalungen, ohnedadurch den ursprünglichen Cha-rakter zu zerstören. Farbkleckse,Schlieren, Kreise, Striche undschwungvolle Rundungen sorgen füreine neue Dynamik und zeugen vonder individuellen Anschauungsweiseder Autorin. Auf jeder Doppelseitestehen sich Bild und Text gegenüber.Die dadurch verstärkte Ausdrucks-kraft sorgt für einen oft fließendenÜbergang vom Bild zum Text undumgekehrt. Was Ilse Hehn hier zwi-schen Hall und Widerhall gelingt,erschließt sich dem Leser, der sichdiesem hochwertig gearbeiteten undinhaltlich anspruchsvollen Buch in-tensiv widmet, als Spiegelbild viel-fältiger Befindlichkeiten.

Das Thema Liebe, ein besondersin der Lyrik viel strapaziertes, oft ab-gedroschenes Thema, läuft allzu oftGefahr, in Kitsch abzugleiten. Ganzanders hier: Ilse Hehn geht scho-nungslos und radikal mit den vielenFacetten der Liebe um. Man kann al-so davon ausgehen, dass ihr „Sand-himmel“ geerdet ist: „du kannst michreinlegen“. Frech, radikal, ironischbis hin zum bitteren Sarkasmus –Ilse Hehn nimmt kein Blatt vor denMund, wenn es darum geht, diedunklen, triebhaften und verletzen-

den Seiten von Erotik und Sinnlich-keit aufzuzeigen. Wer völlig desillu-sioniert ist, scheint „Im Bilde“ zusein, wie der Titel eines Gedichtslautet. Es ist ein Bild mit winter-lichem Rahmen im WonnemonatMai. Das ist aber, laut Ilse Hehn,„kein Grund zur Panik / Whisky her/ die Rechnung bitte“, denn – „HeyLiebe – ich hab noch eine Rechnungoffen.“

Doch es gibt auch jene elegischeStimmung, die Ilse Hehn in einerganz anderen Tonlage anzusprechenund auszusprechen weiß, in welcherdie Liebe „der Seele Trauerrand öff-net“, und jene Einsamkeit, in derman „im Innersten nicht mehr er-reichbar“ ist, wenn „im Sterben dieBlätter fallen“.

Ilse Hehn kennt die vielen Facet-ten des Phänomens Liebe, das letzt-lich nicht zu fassen, sondern immernur zu umkreisen und zu umschrei-ben ist. Die Liebe ist „ein weites Ge-fühl dieses Spiel / da wir zurückfallenin uns und staunen.“ Im Gedicht„Liebe“ wird litaneiartig aufgezählt,was die von Egon Schiele gemalteFrau mit derselben bereits „angefan-gen“ hat. Das reicht vom Vergoldenbis zum Verhöhnen, Auspfeifen undVergraben. Aber letztlich hat sie sie,

ähnlich wie im Märchen, „auch /über sieben Berge getragen“. Zwischen Unentrinnbarkeit und Unmöglichkeit angesiedelt sind diebeiden Gesichter, die uns die Liebezeigen kann. Der so genannte siebteHimmel ist dem Tod oft gefährlichnahe. Eros und Thanatos sind Ge-schwister und Rivalen seit jeher. Derauf Lebenserfahrung basierende Ratder Autorin lautet deshalb: „Liebe /das kann auch Abstand / bedeutenzwischen dir / und mir / Distanz / dieuns das / Schwimmen ermöglicht.“

Mit den Mitteln der Spracheschlägt Ilse Hehn einen weiten Bogenum dieses unerschöpfliche Thema,das auch die hellen und faszinie-renden Momente mit einschließt. Soentstehen Sprachbilder von großerSchönheit und Vielschichtigkeit: „ImSchneefall / pflücken wir in unserenAugen Äpfel“, oder „zwischen denAugen trocknen die Feldwege ab“.

Und letztlich liegt über allen Dis-sonanzen ein unüberhörbar versöhn-licher Ton, einer, der sich an einuraltes biblisches Wort anlehnt mitder Erkenntnis: „Doch noch immerwehrt Liebe dem Tod.“

Eingestreut und vornehmlich imletzten Drittel des Buches zu findensind noch Gedichte, die andere The-men aufgreifen, wie zum Beispiel„Ost-Aleppo 2016“, aber auch dasBetrachten von Naturphänomenenund ihre lyrische Umsetzung. Diefür Ilse Hehn inzwischen wohl zurzweiten Heimat gewordene StadtUlm wird mit einer sehr phantasie-vollen Hommage bedacht: „Mächtigatmet der Münsterturm mit kalterBrust / die Donau / ihr langer Gei-genton der Sehnsucht“. Mit ihrem eigenständigen Gemälde „Landschaftbei Ulm“ und dem Gedicht „Schwä-bisches Motiv“ stimmt die Autorineine „Ode an die Freude“ an, wäh-rend sich „Nebel über Heimatlob“legt. Wie auch im Gedicht mit demTitel „Ulm oh Ulm ach“, welches lautAnweisung der Autorin „scherzoso“– also scherzhaft – zu intonieren sei,ist auch hier der zynische Untertonunverkennbar und – ich zitiere dieWorte des Verlegers auf der Cover-Rückseite des Buches – „irritiert,amüsiert, lässt schmunzeln undmacht vor allem: Peng!“

Ilse Hehn ist zu der Erkenntnis ge-kommen, dass „das Wort viel zuschwach ist / für die Dauer einerUmarmung“ und hat mit ihren Über-malungen ins Bild gesetzt, was sichohne Worte sagen lässt. Möge derLeser, der beidem nachspürt, sichZeit nehmen und sich durch die indiesem Buch waltende Kunst undPoesie (ver)führen lassen, bis sich somancher Nebelschleier, der überdem Reich der Liebe liegt, zu lichtenbeginnt. Anneliese Merkel

Ilse Hehn: Sandhimmel. Lyrik &Übermalungen. Ulm: danube books Ver-lag, 2017 (edition textfluss). 105 Sei-ten. ISBN 978-3-946046-06-6. Preis:18 Euro. Zu bestellen über den Buch-handel oder direkt beim Verlag unterwww.danube-books.eu.

‡ Zu Ilse Hehns neuem Buch „Sandhimmel. Lyrik und Übermalungen“

Liebe – der dunkle Magnet

‡ Ausstellung im Generallandesarchiv Karlsruhe vom 5. Juli bis 27. Oktober 2017

„Fließende Räume. Karten des Donauraums“

‡ Bukarest

Doku-Serie ausgezeichnet

Die Vereinigung der FilmkünstlerRumäniens (Uniunea Cineaştilor dinRomânia, UCIN) zeichnete bei ihrerPreisgala am 24. April die 80-teiligeDokumentarfilmserie „Deportaţii“(Die Deportierten) von Filaret Acatri-nei (Produzent), Cristian Amza (Re-gisseur), Radu Găina, Georges Bois-nard, Dan Micu und Nicoleta Epuremit dem „Preis des Präsidenten derUCIN – 2016“ aus. Die langjährig aufTVR2 ausgestrahlte Filmreihe be-leuchtet anhand von Zeitzeugenbefra-gungen die Deportationen verschie-dener Bevölkerungsgruppen währenddes kommunistischen Regimes in Rumänien, darunter die Deportationvon mehr als 70 000 Deutschen ausRumänien zur Zwangsarbeit in dieehemalige Sowjetunion im Januar1945 sowie die Verschleppung vonüber 45 000 Menschen (unter ihnenrund 10 000 Banater Schwaben) in die Bărăgansteppe im Juni 1951.Zurzeit wird die Serie jeden Samstagum 17 Uhr auf TVR3 ausgestrahlt.Auf die bereits gesendeten Folgenkann im Online-Archiv unterwww.tvrplus.ro zugegriffen werden.

‡ Augsburg

Studienreise desBukowina-Instituts

Das Bukowina-Institut Augsburg or-ganisiert vom 18. bis 30. August eineStudienreise „Banat – Siebenbürgen –Donaudelta – Bukowina – Maramu-resch“. Die Abfahrt erfolgt am 18. Au-gust um 6 Uhr in Augsburg. ÜberWien und Györ geht es nach Temes-war und weiter nach Siebenbürgen(Hermannstadt, Tartlau, Kronstadt).Auf dem Weg nach Bukarest wirdSchloss Peleş in Sinaia besichtigt, inder rumänischen Hauptstadt steheneine Stadtrundfahrt und der Besuchdes Volkshauses (Casa Poporului) aufdem Programm. Nächste Station istdas Donaudelta, dann geht es weiterin die Südbukowina, nach Suceava(der Bezirk Suceava ist rumänischePartnerregion des Bezirks Schwaben).Geplant ist sodann ein Tagesausflugnach Czernowitz (ukrainische Part-nerregion des Bezirks Schwaben).Nach einem Abstecher in die Mara-muresch geht es über Budapest zu-rück nach Augsburg (Ankunft am 30.August, gegen 18 Uhr). Der Preis fürdie Reise beträgt 1480 Euro im Dop-pelzimmer (EZ-Zuschlag: 210 Euro).Darin enthalten sind folgende Leis-tungen: Fahrt mit klimatisiertem Rei-sebus, Übernachtungen in guten Ho-tels, Verpflegung (12 x Vollpension,davon 8 x Picknick, und 1 x Halbpen-sion), Eintritte, Stadtführungen, Rei-seleitung. Anmeldungen sind bis 14.Juli beim Bukowina-Institut möglich:Alter Postweg 97a, 86159 Augsburg,Tel. 0821 / 577067, E-Mail [email protected].

‡ Temeswar

Schubert-Konzertim Dom

Zu einem vokalsinfonischen Konzertluden das Römisch-Katholische Bis-tum Temeswar und der Deutschspra-chige Wirtschaftsclub Banat amAbend des 21. Juni in die TemeswarerDomkirche ein. Anlass war der 220.Geburtstag des Komponisten FranzSchubert. Das Orchester der Kathe-drale (Konzertmeister: Dr. JohannFernbach) und der Kammerchor derTemeswarer Philharmonie „Banatul“(Chormeister: Iosif Tode) führten un-ter der Gesamtleitung von Dom-kapellmeister Dr. Walter Kindl dieMesse in C-Dur und das OratoriumStabat Mater auf. An der Orgel beglei-tete Dr. Silviana Cîrdu. Als Solistenwirkten mit: Alina Todea (Sopran),Maria Virginia Onița (Sopran), DanielZah (Tenor) und Lucian Onița (Bass).

Ilse HehnSandhimmel

Die Liebe ist eine Portion Sandein Sandhimmelaus Himmel gemachtdu kannst mich reinlegen

Die Maschinerie der Küssewenn die Nacht am leersten ist

Die Liebe schmeckt nach Symptomenich sehe so gekürzt in deinen Augen ausich wuchere zurückLiebe ist ein SchattenspielLiebe ist ein Kalenderblatt

ein pas de deuxein enges Hauseins zwei drei und du bist raus