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 1 y Kann ich Europa geographisch definieren? o -geographische Definition ist immer willkürlich o -keine eindeutige geographische  oder geologische Grenze gegenüber Asien o -Definition von Strahlenberg 1730: (Uralgebirge und Uralfluss bilden Ostgrenze zu Asien) o -Europa ist geographisch stark zergliedert (viele Halbinseln und Inseln)  o -der Begriff  des Erdteils umschließt  klassischer Weise die physische geografische Vorstellung  einer in sich geschlossenen allseits von Meeren umgebenen Landschaft -> trifft auf  Europa nicht zu o -Europa hat keine eindeutigen geographischen,  geologischen oder plattentektonischen  Grenzen. Deshalb sind die Grenzen Europas eine Frage gesellschaftlicher Übereinkunft, so dass eine rein geografische Definition Europas nicht möglich ist (  Europa ist kein Ort, sondern eine Idee.  Bernard-Henri Lévy) (http://www.lexas.org/geographie /kontinente/europa/index.asp)  y Kann ich Europa definieren (philosophisch-geisteswissenschaftlic h, technikgeschic htlich, politisch)? o -ja, man kann Europa definieren, jedoch ist die Definition stets subjektiv (Abhängigkeit vom politischen Umfeld) o o philosophisch- geisteswissenschaftlich o Sprachverwan dtschaft (z.T . gleiche lateinische Schriftzeichen) o technikgeschichtlich o o politisch o -die Staatsform der Demokratie, entstanden im antiken Griechenland wurde in der Neuzeit als gemeinsame Idee wiederaufgenommen von europäisc hen Denkern o - Europa steht für eine Vielzahl von geisteswissenschaftlichen/philosophischen Strömungen: o - eines der wichtigsten Strömung entstammt der Frühen Neuzeit: der Humanismu s (wendete sich ge gen die Scholastik (Trennung von Wissenschaft und Kirche) o - im Humanismus gewann das Indi viduum große Bedeutung was nachVorbild der Antike seine Persönlichkeit auf der G rundlage allseitiger theoretischer und moralischer Bildung frei entfalten kann (Bildung von Humanistischen Bildungseinrichtung wie St. Afra, St. Augustin«.) o - in diesem Sinne war er die Grundlage für den Buchdruck von Gutenberg, der durch die Äbewegen den Lettern³ den Erfolg der Reformation von Luther 1517 erst ermöglichte o - wichtige Humanist en Erasmus von Rotterdam, M elanchthon o - außerdem in früher Neuzeit: Kolonialismu s bzw. Erkundungsreisen durch z.B. Vasco da Gama Verbreitung des Europäischen Gedankengutes

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1

y  Kann ich Europa geographisch definieren?

o  -geographische Definition ist immer willkürlich 

o  -keine eindeutige geographische oder geologische Grenze gegenüber Asien 

o  -Definition von Strahlenberg 1730: (Uralgebirge und Uralfluss bilden Ostgrenze zu Asien) 

o  -Europa ist geographisch stark zergliedert (viele Halbinseln und Inseln) 

o  -der Begriff  des Erdteils umschließt klassischer Weise die physische geografische 

Vorstellung einer in sich geschlossenen allseits von Meeren umgebenen Landschaft-> 

trifft auf  Europa nicht zu 

o  -Europa hat keine eindeutigen geographischen, geologischen oder plattentektonischen 

Grenzen. Deshalb sind die Grenzen Europas eine Frage gesellschaftlicher Übereinkunft, 

so dass eine rein geografische Definition Europas nicht möglich ist ( Europa ist kein Ort,

sondern eine Idee.  Bernard-Henri Lévy) 

(http://www.lexas.org/geographie/kontinente/europa/index.asp) 

y  Kann ich Europa definieren (philosophisch-geisteswissenschaftlich,

technikgeschichtlich, politisch)?

o  -ja, man kann Europa definieren, jedoch ist die Definition stets subjektiv(Abhängigkeit vom politischen Umfeld)

o  philosophisch-geisteswissenschaftlich

o  Sprachverwandtschaft (z.T.gleiche lateinischeSchriftzeichen)

o  technikgeschichtlich o 

o  politisch o  -die Staatsform der Demokratie,entstanden im antikenGriechenland wurde in derNeuzeit als gemeinsame Idee

wiederaufgenommen voneuropäischen Denkern

o  - Europa steht für eine Vielzahl vongeisteswissenschaftlichen/philosophischen Strömungen:

o  - eines der wichtigsten Strömung entstammt der Frühen Neuzeit: der

Humanismus (wendete sich gegen die Scholastik (Trennung vonWissenschaft und Kirche)

o  - im Humanismus gewann das Individuum große Bedeutung wasnachVorbild der Antike seine Persönlichkeit auf der Grundlage allseitigertheoretischer und moralischer Bildung frei entfalten kann (Bildung vonHumanistischen Bildungseinrichtung wie St. Afra, St. Augustin«.)

o  - in diesem Sinne war er die Grundlage für den Buchdruck von Gutenberg,der durch die Äbewegenden Lettern³ den Erfolg der Reformation vonLuther 1517 erst ermöglichte

o  - wichtige Humanisten Erasmus von Rotterdam, Melanchthono  - außerdem in früher Neuzeit: Kolonialismus bzw. Erkundungsreisen durch

z.B. Vasco da Gama Verbreitung des Europäischen Gedankengutes

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(Christentum ± Eurozentrische Sichtweise), Ausbeutung vor allemSüdamerikas, Versklavung- Verschleppung nach Europa«.

o  - durch die Fugger frühkapitalistisches System- Grundlage für industrielle

Revolutiono  -weitere geisteswissenschaftl. Strömungen in Europa waren die z.B.

Aufklärung (siehe Fr. Revolution)o  Technikgeschichtlich:o  -die meisten technischen Erfindungen der Neuzeit gingen von Europa auso  - Europa als Vorreiter der industriellen Revolution (Ausgang in England)o  - ÄEntzauberung³ der Natur, Ausbeutung von Ressourcen, Beseitigung von

Mythen Rationalisierung der Gesellschaft ,Aufschwung derNaturwissenschaften

o  Mechanisierung und Technisierung der Gesellschaft riesenEntwicklungssprung, (Erfindung zahlreicher Maschinen«)

o  -Verschmutzung der Umwelt, krasse gesellschaftliche Spaltung inUnternehmer und Proletariat (siehe Soziale Frage)

o  Politisch:o  -die Staatsform der Demokratie, entstanden im antiken Griechenland

wurde in der Neuzeit als gemeinsame Idee wiederaufgenommen voneuropäischen Denkern

o  - Entstehung einer politischen Landschaft in Europa, durchgesellschaftliche Prozesse der Aufklärung und industriellen Rev. (Gründung

von ÄParteien³ schon 1848 (dt. Revolution)

o  Begriffe wie Nationalstaat, Liberalismus, Konservatismus, Nationalismus,Sozialismus werden definiert und in Form politischer Gruppierungenumgesetzt

Kontrollfragen Regionale Geographie Europas 02

1.  Was ist ein Kontinent?

-Kontinent (continens-zusammenhängendes Land) bezeichnet eine geschlosseneLandmasse

-Kontinent topographisch: Landmasse, die durch Wasser oder andere natürliche

Grenzen (fast) völlig abgegrenzt ist

-Kontinent geologisch: Landmasse mit dazugehörigem Schelfgebiet

- die klassisch geographische Gliederung eines Kontinents beinhaltet in der Regel

Topografische Aussagen, also wo befindet sich der Kontinent -----Rückschlüssezum Klima zur Fauna und Flora machen, wobei diese regional natürlich spezifischsind Aussagen zur Tektonik (Gebirgen, Gräben), (länge) den Flüssen, den

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umgrenzenden Meeren und den größten bzw. bedeutendsten Seen machen.(klassische Landeskunde)

-in der Anthropologe macht sich Gedanken, welche Länder sich auf den Kontinentbefinden, wo die Grenzen liegen

2.  Welche Versuche gibt es, Kulturerdteile zu definieren?

 Kulturerdteile sind - anders als die physischen Kontinente - nicht starr, sondernverändern sich langsam im Laufe der Geschichte. Sie weisen häufig breiteÜberschneidungsräume auf." 1

Die klassische Definition stammt von Albert Kolb aus dem Jahr 1962:

"Unter einem Kulturerdteil [wird] ein Raum subkontinentalen Ausmaßes verstanden,dessen Einheit auf dem individuellen Ursprung der Kultur, auf der besondereneinmaligen Verbindung der landschaftsgestaltenden Natur- und Kulturelemente, auf der eigenständigen, geistigen und gesellschaftlichen Ordnung und dem

 Zusammenhang des historischen Ablaufes beruht." 2

Ein Kulturerdteil ist ein Raum mit mindestens subkontinentalen Ausmaßen. Er entwickelteine zu seinen Nachbarräumen deutlich abgrenzbare, individuelle Physiognomie, die aus denWechselwirkungen zwischen den Naturelementen und dem gestalterischen Tun des Menschenentstand und sich stets weiter wandelt. Ein Kulturerdteil besitzt eigenständigeWirtschaftssysteme und -strukturen, die durch angepasstes (oder oft auch unangepasstes)Handeln des Menschen entstanden und sich weiter verändern. In einem Kulturerdteil ergebensich durch das existenzsichernde Wirtschaften des Menschen Formen des Zusammenlebens,das heißt eine raumprägende Gesellschaftsordnung mit Herrschaftssystemen eigenständigen

Charakters. Zur Sicherung der Herrschaftssysteme werden in einem Kulturerdteil geistigeGrundlagen (Religionen oder Ideologien) geschaffen oder den eigenen Verhältnissenangepasst.

3.  Wo verläuft die Ostgrenze Europas?

-es gibt verschiedene Definitionen und daher keine klare Ostgrenze

-geographisch ist sie nicht zu erklären (eher kulturräumlich)

-Definition von Strahlenberg 1730 (Uralgebirge und Uralfluss bilden Ostgrenze zuAsien)

4.  Welche naturräumlichen und welche objektiven Merkmale werden genutzt, um

Europas Grenzen festzulegen?

Die Europäischen Grenzen bilden im Süden das Mittelmeer bis zur Straße von Gibraltar, imWesten der Atlantik (wobei die Grenze zu Nordamerika zwischen Island und Grönlandgezogen wird), im Norden das Europäische Nordmeer und im Südosten das Kaspische undSchwarze Meer, sowie der Bosporus.

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Es gibt keine allgemein anerkannte und unumstrittene Definition der Grenze zwischen Europaund Asien. Vielmehr folgte die Grenzfestlegung wechselnden historischen undweltanschaulichen Kriterien und war daher im Lauf der Zeit immer wieder Änderungenunterworfen. Heutzutage wird als ÄGrenze³ das Uralgebirge, der Uralfluss, das KaspischeMeer, der Kaukasus, das Schwarze Meer, der Bosporus, das Marmarameer und dieDardanellen angesehen. Umstritten ist insbesondere der Bereich zwischen Kaspischem Meer 

und Schwarzem Meer.

5.  Welche historischen Ereignisse sind bei der diskursiven Formierung Europas wichtig

gewesen?

Werte der Demokratie, Menschenrechte, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit

- entgegen dazu Europa auch der Kontinent, auf denen 2 Weltkriege ihrenAusgangspunkt hatten

- weitere Definition obere Bestimmung Europas über Geschichte, Gesellschaftusw. siehe oben«.

6.  Welche gesellschaftlichen Werte dienen zur Bestimmung Europas?

Demokratie, Menschenrechte, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit 

7.  Inwiefern ist eine geographische Abgrenzung Europas problematisch?

Europa als Erdteil Europa als kein ErdteilRelativ klare geographische

Abgrenzungen nach Norden, Südenund Westen

Europa als Subkontinent Eurasiens,

fehlende Ostgrenze

Europa definiert unter z.B.historischen, kulturellen, politischenoder wirtschaftlichen Aspekten

Verschiedene Definitionen unter denlinks stehenden Aspekten sind nichtklar abgrenzbar

Europa ist ein ÄGebilde³ (mitgemeinsamem Wirtschaftsraum,gemeinsamer Förderpolitik, gleicheGedankenströme)

Europa bedeutet bewusste Abgrenzung

Europa ist ein politisches Konstrukt

VL_03 Die Europäische Union I: Das institutionelle Europa

Kontrollfragen

1.  Welche wichtigen politischen und ökonomischen Staatenbündnissesind auf dem Gebiet von Europa eingerichtet worden?

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Staatenbündnis Gründung/Art Hauptziele undZuständigkeiten

NATO (Organisation desNordatlantikvertrags)

1949/politisch -gemeinsame Militärpolitik(Militärbündnis)-Pendant zum WarschauerPakt

Europarat (nicht verbundenmit der Europäischen Union) 1949/politisch/ökonomisch -Debatten allgemeinereuropäischer Fragen-Förderung vonwirtschaftlichem undsozialem Fortschritt

RGW (Rat für gegenseitigeWirtschaftshilfe)

1949/ökonomisch -Förderung gemeinsamerWirtschaftspolitik-Sozialistische Staaten

EGKS bzw. Montanunion(Europäische Gemeinschaftfür Kohle und StahlBestandteil der EG

(EuropäischenGemeinschaften)

1951/ökonomisch -gemeinsame Regelungenfür alle Mitgliedstaaten(Zugang zu Kohle undStahl ohne Zölle)

Nordischer Rat 1952/politisch -jährliche Neuwahl vonInteressen

WEU (WesteuropäischeUnion)

1954/politisch -militärischer Beistand

Warschauer Pakt 1955/politisch -gemeinsame Militärpolitik(Militärbündnis)-Pendant zur NATO

EWG (EuropäischeWirtschaftsgemeinschaft)Bestandteil der EG

(EuropäischenGemeinschaften)

1957/ökonomisch -Förderung gemeinsamerWirtschaftspolitik-Gründerstaaten: BRD,

FRAU, BENELUX, ITA

EAG bzw. EuratomBestandteil der EG(EuropäischenGemeinschaften)

1957/ökonomisch -Gemeinsame Entwicklungder Kernindustrien-Gegenseitige Kontrolleder Nukleartechnik

EFTA (EuropäischeFreihandelsassoziation)

1960/ökonomisch -Förderung von Wachstumund Wohlstand-Vertiefung von Handelund wirtschaftlicherZusammenarbeit-skandinavische Länder

OSZE (Organisation fürSicherheit undZusammenarbeit in Europa)

1975/politisch -Sicherung des Friedensund Wiederaufbau nachKonflikten

Schengenraum 1985/politisch/ökonomisch

-Abschaffung vonGrenzkontrollen

GUS (Gemeinschaftunabhängiger Staaten)

1991/politisch/ökonomisch

-gemeinsame Wirtschafts-und Sicherheitspolitik-Nachfolgestaaten derUdSSR

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CEFTA (MitteleuropäischesFreihandelsabkommen)

1992/ökonomisch -Abbau von Zöllen undHandelshemmnissen

GUAM (Sicherheitsallianz derLänder Georgien, Ukraine,Aserbaischan und Moldawien)

1997/politisch -Sicherung von Frieden

EAWG (Eurasische

Wirtschaftsgemeinschaft)

2000/ökonomisch) -Förderung gemeinsamer

Wirtschaftspolitik

2.  Welche sind die Hauptziele und Zuständigkeiten der folgendenBündnisse: NATO, OSZE, GUS, Europarat, EFTA, CEFTA, EAWG,GUAM?

Siehe tabelle oben

3.  Was ist die Europäische Union und zu welchem Zweck dient sie?-ein aus 27 Staaten (ca. 500 Mio. Ew., 4,2 Mio. km²) bestehenderStaatenverbund

-Zweck:

-Stärkung der Wirtschaft

-Gegengewicht zu den USA

-gegenseitige Unterstützung

4.  Welches sind die wichtigsten Politikfelder der Europäischen Union?-es gibt drei Hauptpolitikfelder der EU

-Europäische Gemeinschaften (Zoll- und Binnenmarkt, Wirtschafts- und

Währungsunion, Agrarpolitik, Strukturpolitik, Handelspolitik, Kulturpolitik,Industriepolitik, Umweltpolitik, Sozialpolitik)

-Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (Friedenserhaltung, Menschenrechte,

Demokratie, Hilfe für Drittstaaten, gemeinsame Verteidigungspolitik, Abrüstung,humanitäre Maßnahmen)

-Zusammenarbeit bei Innen- und Justizpolitik (justizielle Zusammenarbeit,polizeiliche Zusammenarbeit, Kampf gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit,Terrorismusbekämpfung, Kampf gegen Drogen- und Waffenhandel)

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7

5.  Welches sind die Erweiterungsschritte der Europäischen Uniongewesen?

1957: Gründerstaaten: Belgien, Niederlande, Luxemburg, Deutschland,Frankreich, Italien

-1973: Dänemark, Irland, Vereinigtes Königreich

-1981: Griechenland

-1986: Spanien, Portugal

-1995: Finnland, Österreich, Schweden

-2004: Estland, Polen, Tschechien, Lettland, Litauen, Malta, Slowakei, Slowenien,Ungarn, Zypern

-2007: Bulgarien, Rumänien

-in Verhandlung: Türkei, Mazedonien, Kroatien

6.  Aus welchen Bündnissen und Vertragssystemen ist die EUhervorgegangen?

1951: EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) -> Vertrag von

Paris

-1957: EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) und EURATOM -> Verträgevon Rom

-1965: Fusionsvertrag: Vertrag zur Einsetzung eines gemeinsamen Rates und

einer gemeinsamen Kommission der Europäischen Gemeinschaften (EGKS, EWG,EURATOM)

-Verträge von Maastricht, Amsterdam, Nizza: Beschlüsse zur politischen

Zusammenarbeit, Zusammenarbeit in Justiz, gemeinsame Außen- undSicherheitspolitik (jeweils Fusionierungen und Vereinheitlichung von

verschiedenen Gemeinschaften)

7.  Wie definiert die EU die Grenzen ihres institutionellenAktionsbereiches?

-EU deklariert nicht, was Europa ist

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-Definition nicht über territoriale Kriterien, sondern über politisch-ökonomische

8.  Warum ist die Frage nach der finalité d´europe so schwierig?-finalité d¶europe ist geographisch nicht zu bestimmen (politischer Pragmatismusentscheidet, was Europa ist und welche Staaten dazugehören)

9.  Was ist der Schengen-Raum?Gebiet, auf dem das Schengener Abkommen gilt (unterzeichnet: 1985, Schengenist ein Ort in Luxemburg)

-Schengener Abkommen: Kernziel ist die Abschaffung stationärer

Grenzkontrollen an Binnengrenzen der Schengenstaaten

-Schengenstaaten sind nicht klar definiert (u.a. Ausnahmeklauseln), es gibtVollanwender, Nicht-EU-Mitglieder und Schengen-Nutzer, sowie kooperierendeStaaten

VL_04:

Die Europäische Union I: Das institutionelle Europa

Kontrollfragen

1.  Was ist der Acquis Communautaire der EU?y  Umfasst alle Rechtsakte, die für die Mitgliedsstaaten der EU verbindlich

sind (31 Artikel)y  Müssen von einem Beitrittsbewerber anerkannt werdeny  (Übergangszeiten und Ausnahmen werden gewährt)

y

  Das Primärrecht, das heißt die Verträge der Europäischen Uniony  Das Sekundärrecht, das heißt die Verordnungen, Richtlinien und

Beschlüsse der Organe der EUy  Die Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofes und des Gerichts

Erster Instanzy  Entschließungen und Erklärungeny  Die Rechtsakte der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik und der

Zusammenarbeit im Bereich der Justiz und des Innereny  Die von der EU mit anderen Staaten oder Staatenbünden geschlossenen

Verträge und Abkommen

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2.  Welche wesentlichen Forderungen beinhaltet der AcquisCommunautaire?

y

  Inhalte: z.B. Anerkennung und Schutz von Minderheiteny  Etablierung einer funktionierenden Marktwirtschafty  Fähigkeit, die Verpflichtungen, die sich aus der Mitgliedschaft der EU

ergebend einzuhalten (politisch, wirtschaftlich, Währungsunion)y  Stabile und demokratische politische Institutioneny  Wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, die ausreicht um auf dem Niveau der EU

zu konkurrieren

3.  Welche Ziele verfolgt die Aufstellung des Acquis Communautaire?Wie 2.?

4.  Welche anderen großregionalen Integrationen gibt es weltweitund inwiefern unterscheiden sich diese von der EU?

y  Nafta-Nordamerika-nordamerikanisches Freihandelsabkommeny  Aladi-Südamerika-lateinamerikanische Intergrationsvereinigungy  Asean-Südostasien-Verband südostasiatischer Staateny  Unterschied EU-Nafta: Binnen-Außenhandel, in EU vergleichsweise hoch ±

vergleiche Grafik VL 3

5.  Was unterscheidet die NAFTA von der EU?

y  Unterschied EU-Nafta: Binnen-Außenhandel, in EU vergleichsweise hoch ±vergleiche Grafik VL 3

Im Unterschied zur EU weist NAFTA keinen gemeinsamen Außenzoll auf und stelltdamit keine Zollunion dar; die Bezeichnung "Freihandelszone" greift jedoch zukurz. NAFTA unterscheidet sich von konventionellen Freihandelsabkommen (seit

1947 wurden beim GATT 145 Freihandelsabkommen angezeigt) darin, daß esnicht nur Bestimmungen zur Beseitigung von Handelsbarrieren enthält, sondern

auch relativ neue Fragen wie den Handel mit Dienstleistungen, Investitionen undden Schutz geistigen Eigentums regelt. Ferner schneidet NAFTA als ersterFreihandelspakt überhaupt die Themen Umweltschutz und Arbeitsrecht an.

6.  Was war die Cassa per il Mezzogiorno?Nationale regionalstrukturpolitik

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Die Cassa del Mezzogiorno (Englisch: Registrieren Sie sich oder Fonds für dieSüd) war eine öffentliche Anstrengungen seitens der Regierung Italiens zuwirtschaftlichem Wachstum und Entwicklung in den weniger entwickelten

Regionen Süditaliens und Sardinien zu stimulieren. Es wurde 1950 gegründet inerster Linie auf öffentliche Bau-und Infrastruktur (Straßen, Brücken, Wasser-und

Bewässerung) Projekte zu erstellen und um Kredit-Subventionen undsteuerlichen Vergünstigungen bieten, um Investitionen zu fördern. Es hörte imJahr 1984, obwohl ihr Mandat durch aufeinanderfolgende, weniger zentralisierteOrganisationen erhalten bleibt.

7.  Welche typischen Aufgaben übernimmt eine nationaleRegionalentwicklungspolitik?

y  Fortschreitende wirtschaftl. Integration 8und kooperation zwischenmitgliedstaaten

y  Zunehmende bedeutung lokaler und regionaler gebietskörperschafteny

  Erweiterung der eu und entwicklung der beziehungen zu nachbarstaaten

VL_05:

Die Europäische Union I: Das institutionelle Europa

1.  Was sind regionale Disparitäten?Unter regionalen Disparitäten sind regionale Unterschiede zu verstehen(Ein Nebeneinander von Ungleichheiten)-

y  ungleiche Lebensbedingungen innerhalb eines genau definierten Raumes insozialer und wirtschaftlicher Hinsicht (Arbeitsplätze, Dienstleistungen,Infrastruktur).

y  Räumliche (regionale) Disparitäten äußern sich in unterschiedlichenLebensbedingungen sowie in ungleichen wirtschaftlichenEntwicklungsmöglichkeiten. Der Stadt-Land-Gegensatz kann als eine Formder räumlichen Disparität aufgefasst werden.

y  Aus wirtschaftlicher Sicht kann man regionale Disparitäten als Folge von

unterschiedlichem regionalem Wachstum beschreiben.y  Indikatoren hierfür sind unter anderem die Arbeitslosenquote,

Durchschnittseinkommen, sowie allgemein die Lebensqualität.

2.  Was ist die NUTS-Klassifikation und wofür wurde sie eingerichtet?Definition vergleichbarer territorialer Einheiten in einem mehrebenenSystem-vergleichbare Statistiken

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NUTS 0- Nationalstaaten

NUTS 1- größere Regionen/ Landesteile (3-7 Mio EW) bundeländer

NUTS 2- mittlere Regionen/ Landschaften (800 000-3 Mio)regierungskreise

NUTS 3- kleinere Regionen/ Großstädte (150 000- 800 000) landkreise

Beispiel Größenunterschiede in den Einheiten:

Finnland in der Nuts 3 Klassifikation: 19 Regionen statistischer Einheiten

Belgien: 43 Regionen

Schweden: 24

Niederlande: 40

LAU 1- Gemeindeverbände (Local administrative Unit)

LAU 2- Gemeinden

o  Hilfsmittel zur Klassifikation zur Erhebung, Erstellung und Verbreitungvergleichbarer Statistiken

o  Eine mögliche Form der Klassifizierungo  Regionen werden anhand objektiver Kriterien erstellto  Vergleichbarkeit setzt voraus, dass Regionen ähnliche Bevölkerungszahlen

aufweiseno  Klassifikation darf nur in enger Absprache mit den Mitgliedsstaaten

geändert werden

3.  Wieso gibt es eine Regionalpolitik der EU?y  Verringerung des Entwicklungsgefälles zwischen Regionen und

Mitgliedsstaateny  Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhaltsy  Territoriale Kohäsion

o  Probleme der europäischen Raumentwicklung:o  Wirtschaftliche Ungleichgewicht und regionale Disparitäteno  Hohe Arbeitslosigkeito  Hohe Umweltbelastungo  Fortschreitende Ausuferung der Städte«

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12 

4.  Was versteht man unter Äterritorialer Kohäsion³?Territoriale Kohäsion

Der Begriff der 'Kohäsion' umfasst eine große Bandbreite von Konzepten wie

soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Zusammenarbeit zwischen denLändern und Regionen in Europa.

Die Ziele der wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion gehen auf den Vertragvon Rom (1957) zurück und wurden im Vertrag von Maastricht (1992)offizielle Ziele der Europäischen Union. Im geplanten Vertrag zur europäischenVerfassung wird der wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion die räumlicheKohäsion hinzugefügt. Räumliche Kohäsion ("territorial cohesion") hat denAbbau von Disparitäten zwischen den Regionen und eine ausgewogenepolyzentrische Raumstruktur zum Ziel.

5.  Welche Ursachen können Sie für die Entstehung regionalerDisparitäten nennen?

Die Ursachen der starken Disparitäten liegen in der unterschiedlichenProduktivität und der Beschäftigungsrate in den Regionen. Besonders die

größeren Städte profitieren von der Ansammlung an qualifiziertenArbeitnehmern, der guten infrastrukturellen Ausstattung und der Möglichkeit,Netzwerke auszubilden. Sie sind in der Lage, das vorhandene Humankapital zurSteigerung der Wirtschaftleistung zu nutzen, sich auf konkurrenzfähige High-Tech-Produkte und hochwertige Dienstleistungen zu spezialisieren und

transnationale Unternehmen anzuziehen. Im Gegensatz dazu drücken die hohenArbeitslosenzahlen der alten monostrukturierten Industrieregionen, diebesonders unter der Deindustrialisierung gelitten haben, und der ländlichenGebiete aus, das die vorhandenen Humanresourcen ungenutzt bleiben

y  unterschiedliche naturräumliche Ausstattung (z.B Böden, Klima) 

y  unterschiedliche geographische Lage (Entfernung zu Stadtzentren , Verkehrsverbindungen) 

y  unterschiedliche gesellschaftliche und auch wirtschaftliche Entwicklung 

siehe Hausarbeit in downloads

6.  Nennen Sie regionale Disparitäten, die ihre Ursachen in

unterschiedlichen Phasen der historischen Entwicklung in Europahaben.

DDR BRD

Bip

Arbeitlosikeit

Umweltbelastung

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13

Personen güterverkehr

7.  Welche Strukturfonds hat die EU eingerichtet?Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE-Aufgaben des EFRE siehe

Antworten Nr. 8) und der Europäische Sozialfonds (ESF- ist das wichtigsteFinanzierungsinstrument der Europäischen Union zur Unterstützung von

Beschäftigungsmaßnahmen in den Mitgliedstaaten sowie zur Förderung der

wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion. Die Ausgaben des ESF belaufen sich auf rund 10 % des Gesamthaushaltes der EU.)

8.  Welche wesentlichen Inhalte hat der Vertrag von Maastricht?y  Währungs- und Wirtschaftsunion 

y  Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik 

y

  Die Unionsbürgerschaft y  Demokratisierung 

y  Zusammenarbeit in der Innen- und Rechtspolitik 

y  Protokoll über die Sozialpolitik 

9.  Welche wesentlichen Inhalte hat der Vertrag von Lissabon?3.1.1 Europäisches Parlament

3.1.2 Europäische Rat und sein Präsident

3.1.3 Rat der Europäischen Union

3.1.4 ÄDoppelte Mehrheit³ bei Ratsentscheidungen

3.1.5 Hoher Vertreter für Außen- und Sicherheitspolitik

3.1.6 Kommission und ihr Präsident

3.1.7 Nationale Parlamente

3.1.8 Auflösung des Drei-Säulen-Modells und Rechtspersönlichkeit der EU

3.2 Inhaltliche Neuerungen

3.2.1 Kompetenzabgrenzung

3.2.2 Ziele und Werte der Union

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14 

3.2.3 Grundrechtecharta und Beitritt zur EuropäischenMenschenrechtskonvention

3.2.4 Klimawandel und Energiesolidarität

3.2.5 Gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik

3.2.6 Verstärkte Zusammenarbeit

3.2.7 Vertragsänderungsverfahren und Passerelle-Klausel

3.2.8 Bürgerinitiative

3.2.9 Freiwilliger Austritt und Beitrittskriterien

10.  Was beinhaltet die Territoriale Agenda der EuropäischenUnion?

y  Thematisiert neue territoriale Herrausforderungen der EU, wie Klimawandelund Energieversorgung, demographischer Wandel, Wachstum undInnovation sowie Risikomanagement, Infrastrukturanpassung undInnovations-und Clusterpolitiken

y  Evidenzbasierte Planungsmethodik (?)y  Partizipativer Charakter-Stakeholderdialog (Entwürfe sollen von Anfang an

der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden)y  Stakeholder: u.a. Nichtregierungsorganisationen, Gebietskörperschaften,

Unis, Stiftungen etc.y  Geht über die Vorstellungen des EUREK hinaus, weil sie die Bedeutung von

einer Politik des regionalen Zusammenhalts-also auch die Kooperation derGebietskörperschaften durch Stakeholderdialog-betont

11.  In welcher Form treten Regionen innerhalb der EU alsaußenpolitische Akteure auf?

y  Territoriale Zusammenarbeit der Regionen als Äterritoriale Governance³y  Wirtschaft (insbesondere das lokale und regionale Unternehmertum),

Wissenschaft, Verwaltung (lokale und regionale Gebietskörperschaften),Nichtregierungsorganisationen und Fachpolitiken arbeiten zusammen

y  Gestalten die Außenpolitik mit?

12.  Diskutieren Sie die Verwendung der Begriffe Zentrum undPeripherie in der Regionalentwicklungspolitik der EU.

Zentrum und Peripherie

 Zentrum und Peripherie

Dichotomie ( Gegensatz)

Komplementarität ( Ergänzung)

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 Geographische Betrachtung: ursprünglich rein räumlicheDifferenzierung

Zentrum (Äin der Mitte³)

Peripherie (Äam Rand³)

 Sozio-ökonomische Betrachtung: System mit vielfältigen Macht- und

Austauschbeziehungen

Politische Hierarchien

± Einflussbereiche, Abhängigkeiten, Entscheidungsbefugnisse, Autorität

± ÄZentralisierung³ versus ÄSubsidiarität³ / ÄDezentralisierung³

Ökonomische Verflechtungen

± Rohstoffe

± Güter

± Dienstleistungen

± Arbeitskräfte

± Kapital

Indikatoren zur Abgrenzung von Zentrum und Peripherie

Aktivitätendichte und -vielfalt

Erreichbarkeit (Integration / Isolation)

Wirtschaftsstruktur

Infrastrukturausstattung

Innovation

 Sozio-kulturelle Merkmale

Zentrum-Peripherie-Gegensätze auf unterschiedlichen Maßstabsebenen

Makroebene: global (Industriestaaten / Entwicklungsländer)

Mesoebene: national / regional (regionale bzw. nationale Zentren / periphereRegionen)

Mikroebene: lokal (lokale Zentren / lokale Peripherie)

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Siedlungssystem: Hierarchie von Zentren und Peripherien auf verschiedenen Ebenen 

Regionale bzw. nationale Zentren in Entwicklungsländern

Lokale Zentren in peripheren Regionen

Periphere Gebiete in nationalen / regionalen Zentralräumen

13.  Welche wichtigen Raumstrukturprobleme berücksichtigt dieRegionalentwicklungspolitik der EU?#y  wirtschaftliche ungleichgewichte, regionale disparitäteny  hohe arbeitslosigkeity  zunehmender persone 8und güterverkehry  hohe umweltbelastungy  ausuferung der städtey  gefährd8ung des natürl. Und kulturellen erbes

VL_06:

Thema: Natur und Gesellschaft

Kontrollfragen 

1. Durch welche naturräumlichen Eigenschaften ist Europagekennzeichnet?

-  passiver Kontinentalrand (Atlantik) relative Sicherheit gegenübergeologischen Naturkatastrophen

-  hauptsächlich in gemäßigter Klimazone, (nach NEEF)-  Vegetationszonen: arktisch, boreal, gemäßigt, mediterran

Begünstigt Landwirtschaft, Tourismus 

2.  Welche naturbedingten Risiken sind für Europa typisch?Hochwasser

- Waldbrände

- Lawinengefahren

- Hydrometeorologische Ereignisse (Sturmfluten, Starkregen,

Stürme,«)

- geologische Ereignisse (Vulkane

  

tna, Vesuv,«.; Erdbeben

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I, GR, Balkan; Seebeben ¡   gäis)

- Biologische Ereignisse (Epidemien)

- Dürren 

3.  Wie sind die ÄGemäßigten Breiten³ definiert?- Als gemäßigte Breiten bezeichnet man die Klimazone zwischen den Subtropenund den subpolaren Regionen im Norden und Süden der Erde. Die klimatischenVerhältnisse werden hier durch Jahreszeiten (Frühling, Sommer, Herbst undWinter) geprägt. Das bedeutet, dass die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit

im Verlaufe eines Jahres stark schwanken. Ebenso verändert sich die Tageslängeim Verlaufe eines Jahres sehr

4.  Auf welche Naturkatastrophen bereitet sich die Vorsorge der EUvor?

Hochwasser

- Waldbrände

- Lawinengefahren

- Hydrometeorologische Ereignisse (Sturmfluten, Starkregen,

Stürme,«)

- geologische Ereignisse (Vulkane ¢   tna, Vesuv,«.; Erdbeben

I, GR, Balkan; Seebeben ¢   gäis)

- Biologische Ereignisse (Epidemien)

- Dürren 

5.  Wie sind die Naturkatastrophen, auf die sich die EU vorbereitet,räumlich verbreitet?

- Erdbeben v. A. in Südeuropa (Italien, Griechenland, Balkan; Seebeben £   gäis)

- Tsunamigefahr verstärkt an Mittelmeerküste

- Vulkanausbrüche z.B. £   tna relativ begrenzt

- Sturmfluten und Winterstürme besonders in Nordeuropa an Nord- undOstseeküste, Winterstürme auch in Westeuropa, Mitteleuropa, Nordeuropa TeilenSüdwesteuropas und Teilen Osteuropas Gefahr

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- Waldbrandgefahr v. A. in südlichen Ländern

- Lawinengefahr in Alpen, Teilen Schwedens

- Hochwassergefahr in weiten teilen Mittel- und Westeuropas 

6.  Wie werden die Begriffe Naturgefahren und Naturkatastrophenabgegrenzt?

Naturgefahr (natural hazards)

-  Drohendes, allgegenwärtiges und bekanntes Unheil, das sich durchgeeignete Prävention verhindern lässt

-  Forschung über Naturgefahren ist naturbezogen und ursachenorientiert

Naturkatastrophe:

-  Unheil, das tatsächlich eingetreten ist, ÄProdukt³ des Hazards-  gebunden an einen im(materiellen) Schaden, von dessen Ausmaß die

Einschätzung des Ereignisses abhängtForschung über Naturkatastrophen ist gesellschaftbezogen undwirkungsorientiert 

7.  Was ist eine Rückversicherung?-  Versicherungsgesellschaften, die Versicherungen versichern-  D.h. sie tragen einen Teil der Risiken, die Erstversicherer von privaten

oder gewerblichen Kunden übernehmen Erstversicherer müssen sich

rückversichern, weil im Schadenfall ihre finanzielle Belastung zu groß wäre(Münchner Rück)

8.  Welche Ursachen kommen für die Zunahme vonVersicherungsschäden durch Naturereignisse weltweit in jüngererZeit in Frage?

-  zunehmende Verstädterung, die Besiedelung und Industrialisierunghochexponierter Regionen

-  Verwundbarkeit und Kapitalintensivität moderner Technologien-  Anthropogene Umweltveränderungen-  Evtl. Zunahme von Naturereignissen ( Klimawandel)-  Bevölkerungszunahme in Ägefährdeten Gebieten³ (Küsten, Auen,«)-   Ä nderung von ÄSchwellenwerten³ für Katastrophen (Globalisierung,

finanzielle Vernetzung)Zunahme der zu versichernden Werte 

9.  Wie wurden Naturkatastrophen im Laufe der Geschichtewahrgenommen und gedeutet?

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-  mythologisch, religiös, astro-meterologisch-  ein ÄWerk³ Gottes-  Bauernregeln, Wettersprüche, Volksglaube

10.  Welche Konzepte sind für den begrifflichen undideengeschichtlichen Wandel von Naturkatastrophenverantwortlich?

MEHR ODERWENIGER GERATEN:

- verstärkte Ausbreitung Atheismus?

- Siegeszug der Wissenschaften, damit Glaube, dass Natur beherrschbar ist undalles seine erklärbaren Gründe hat

- Aufklärung

11.  Wann und mit welchem Ziel wurde der Solidaritätsfonds derEU gegründet?

- im Jahr 2002 eingerichtet

- Nothilfe im Falle einer Naturkatastrophe größeren Ausmaßes

- verfügbare Jahreshaushalt des EUSF derzeit 1 Milliarde Euro

- ein Viertel dieses Betrags sollte am 1. Oktober jedes Jahres noch verfügbarsein, um die eventuellen Bedürfnisse bis Ende des Jahres zu decken

Maßnahmen:

-  kurzfristiger Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur-  Bereitstellung von Notunterkünften-  Sicherung der Schutzeinrichtungen und Maßnahmen zum

unmittelbaren Schutz kulturellen Erbes

Säuberung der betroffenen Gebiete einschließlich der Naturräume 

12.  Welche Strategien der Risikominimierung im Bereich derLandwirtschaft in Europa sind Ihnen bekannt? Nennen SieBeispiele.

1.  Anpassung an naturräumliche Bedingungen, Kompensation durchräumliche Mobilität

-  Transhumanz von Schafen (Vercors) (alte Form der Weidewirtschaftmit jahreszeitlichem Wechsel der Weidegebiete; bis zu 800 kmWegstrecke)

-  Nomadentum

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2.  Modifikation der natürlichen Bedingungen durch Einsatz von Technik vorOrt

-  Mattenabdeckung als Frostschutz (Zitronengärten Sorrent)-  Huerta (fruchtbar, künstlich bewässert)- Landwirtschaft ± offene

geführte Wasserzuleitungen und Zitrusbaumkultur (tradit. Lawi)Valencia

-  Anbau in Folien und Gewächshäusern (Andalusien)-  Künstliche Bewässerung-  Frostschutzberegnung um Spätfrostschäden zu vermeiden

3.  Anpassung der Anbauprodukte an naturräumliche Bedingungen- Bsp. Erweiterung des Anbaugebietes für Mais durch neue

Zuchtsorten

4.  Risikostreuung durch räumliche Verteilung:

Risikostreuung durch räumliche Vernetzung: Bsp. Ebro-Überleitung Spanien 

VL 07: Kontrollfragen

Die europäische ÄKein-Risiko-Gesellschaft³

1.  Wie kann man Risiko definieren?

- Wort kommt aus der Handelsschifffahrt im 17.Jh. (von ital. risco > ÄKlippe³, diees zu umschiffen gilt)

>> Risiko = ist die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Ware/Schrift ihr Ziel erreicht> man kalkuliert dabei das Risiko (ökonomisch/technische definiert)

- später auch für Versicherungen, Kapitalanlagen und Glücksspiel verwendet

wirtschaftl. Def. (nach Holzheu): Risiko = Motor für den ökon. Erfolg (gr. Risiko

> gr. Erfolg) > i. d. Zukunft investieren, Bsp. Studium

allg. Def. (Brockhaus): Risiko = Bezeichnung für die Möglichk., dass eine

Handlung o. Aktivität körperl. o. materiellen Schaden und Verlust verursacht(bzw. andere Nachteile mit sich bringt). Man spricht vom Risiko, wenn die Folgeneiner Handlung/Aktivität ungewiss sind.

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-geografische Ansätze siehe Frage 3

2.  Aus welchen historischen Umständen der europäischenWirtschaftsentwicklung ist der Risikobegriff entstanden?

Produktion von Reichtum in der fortschreitenden Moderne geht einher mit derProduktion von Risiken

3.  Wie werden die Begriffe Risiko und Gefahr unterschieden?

Nach Luhmann:

- Gefahr: Äjede nicht allzu unwahrscheinliche negative Einwirkung auf deneigenen Lebenskreis³; Bsp. Blitzeinschlag > Haus brennt ab

- Risiko: Änur, wenn Nachteile einer eigenen Entscheidung zugerechnet werdenmüssen³

> Unterschied Risiko zur Gefahr: Aspekt der eigenen Entscheidung > Folge der Entscheidung ist einkalkulierbar

4.  Was versteht man unter dem objektivistischen und demkonstruktivistischen Ansatz in der geographischenRisikoforschung?

objektivistischer Ansatz(naturwissenschaftl./

geowissenschaftl.Ansatz)

konstruktivistischer Ansatz(sozialwissenschaftl. Ansatz)

Naturrisiken als Aspekte der Realitätgesehen > d.h. als obj. Sachverhalte,die berechenbar und damit techn.Kontrollierbar sind

im Mittelpunkt sind die Akteure, die sichdurch konkretes Handeln Risikenaussetzen >> Subjekt wägt in eigenenEntscheidungen Risiken & Chancen abund trägt die Verantwortung für dieFolgen (d.h., Risiken sind im Kontext v.

konkreten Handlungs- & Lebensbedingungen zu verstehen)

Gegensatz Natur-Mensch: Risiko gehtv. d. Natur aus, M. ist Opfer oderVerursacher

subjekt- & handelszentriert: Risiko wirdvom Menschen konstruiert

 _Ansatz der natur- & ingenierwissenschaftl. Risikoforschung

erforschen z. B.Eintrittswahrscheinlichkeiten,

 _Ansatz der Risikosoziologie (z.B.Luhmann): Frage, wann werdenGefahren in Risiken übersetzt?(Konstruktion)

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Schadenshöhen, Vorsorgemaßnahmen,Frühwarnsysteme > Basis fürVersicherungen

 _Beck

Risiko => von außen über denMenschen/die Gesellschaft

hereinbrechendes Ereignis, dass bzgl.des damit entstandenen Schadensrelevant ist

Risiko => vom Menschen selbsthergestellt (konstruiert) durch seine

Wahrnehmung und Handlungen >Mensch trägt die Verantwortung dafür

5.  Nennen und beschreiben Sie Beispiele für die anthropogeneÜberprägung der europäischen Landschaft (Schaffung vonKulturlandschaft), die mit Risikominderung zu erklären sind.

Flussbegradigung der Mäander am Rhein bei Straßburg durch J.G. Tulla

-  für Industrieansiedlungen an den Ufern & Auen (Bsp. Wörth am Rhein,Mülldeponie am Rhein)> Nutzung der Flussufer aufgrund guter Verkehrsanbindung

-  Voraussetzung: kalkulierbare Überschwemmung durch Deiche & Polder(Gebiet, was durch Abtrennung von Überflutungsgebieten gewonnenwurde)

 _Trockenlegung von Mooren und Sümpfen am Oderbruch durch Otto Intze

 _ Küstenschutz durch Deichbau (Bsp. Ostsee: Sturmflutschutzmaßnahmen inMeckPom)

 _ Naturschutzgebiete als Gegenmittel

6.  Nennen Sie Bespiele für den Umgang mit Risiken und fürStrategien, diese zu minimieren?

- Anpassung durch Mobilität: Transhumanz (Transport v. Viehherden über großeStrecken, Wi: Ebene (Ackerbau) > So: Berge)

> optimale Nutzung der Ressourcen (Subsistenz vorausgesetzt)

- Anpassung durch Technik-Einsatz:

> Frostschutzmatten in den Zitronengärten der Halbinsel Sorrent (Italien)

> Frostschutz-Beregnung in der Haseldorfer Marsch (b. Hamburg)

> Heurta-Landwirtschaft (hist.) im Mittelmeerraum => Wassertransport durchoffene Wasserzuleitungen in den Zitrusoasen (Bsp. Valencia, ES)

> großflächiger Bewässerungsanbau in Albacete, La Mancha (ES)

> Folien- & Gewächshäuser-Anbau in Almeria (ES)=> Ausfallsicherheit

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- Anpassung durch räumliche Verteilung (Streuung des Risikos):

> Realerbteilung in den Alpen & am Weinanbau am Kaiserstuhl => kl.Felder > kl.Risiko (Tendenz zur Zusammenlegung der Felder > Risiko des Totalausfalls durchz.B. Hagel größer)

- Anpassung durch räumliche Vernetzung

> Spanischer Nationaler Wasserplan 2001 & geplante Ebro-Überleitung =>Versorgung der wasserärmeren Küstenstädte mit Wasser aus dem Zentrum

Spaniens (dort überschüssig) durch Kanäle, Unterstützung durch Pump- & Hebewerke sowie Wasserkraftwerke

7.  Was versteht man unter Civil Hazards?  

= zivile Risiken, die durch technologische Entwicklungen entstanden sind

d.h. durch Industrie (chem.Unfälle, Explosionen, Feuer«)

Energiegewinnung (Atomkraft), Transportwesen (Flugzeugabsturz, Ölkatastropendurch gesunkene Tanker (Galizien 2002), Bahn- & Verkehrsunfälle, etc.

=> sind EU-Thema, da sie nationale Grenzen überschreiten > zentrale Steuerung

8.  Wo lassen sich Beispiele in der ÄLandschaft³ finden, wie durch denVersuch, Risiken zu minimieren, neue Risiken erzeugt werden?

Kernkraftwerk Phillipsburg (Baden-Württenberg) > ÄUnser AKW istbombensicher³ (???)

 _ Schild, das vor dem Risiko der Überschwemmung in einem warnt ÄBetreten auf eigene Gefahr > Straßen & Wege, die im Gebiet liegen, können überschwemmtwerden (???)

 _ Einrichtung von Poldern am Oberrhein zur Landgewinnung > Risiko derÜberschwemmung bei starkem Hochwasser gefährdet dortige Industrie & 

Wohnungen > Risiko der Trinkwasserverseuchung bei Unfällen; Gefährdung desvorigen Ökosystems (???)

 _ Stauseen zum Ausgleich der unregelmäßigen Jahresniederschläge und zurEnergiegewinnung > Gefahr des Einbruches der Staudämme (Bsp.Möhnetalsperre Nähe Dortmund, Val Vajont Staudamm i.d. ital. Alpen):Überschwemmung von Siedlungen

 _ Plastiklandschaften in Almeria: Ganzjährl. Versorgung mit Obst/Gemüse >Umweltrisiken/soz. Risiken für die Arbeiter

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9.  Wie definiert U. Beck ÄRisikogesellschaft³, ÄWeltrisikogesellschaft³und die ÄReflexivität der Moderne³?

Risikogesellschaft:

 _ die westlichen Gesellschaften produzieren mit der Produktion von Reichtum(ökonom. Fortschritt) auch zunehmend Risiken (> siehe Civil Hazards)

> die Verteilung von Risiken wird wichtiger als Verteilungsprobleme desReichtums

> Gesellschaft wird durch die Logik der Risikoverteilung bestimmt, d.h. wichtigesMerkmal des Alltages ist der Umgang mit Risiko & Ungewissheit

> äußert sich in Missvertrauen gegenüber Fortschritt & pol.Sicherheitsversprechen

Weltrisikogesellschaft:

 _ Beck hat Risikoges. auf globale Ebene projiziert >> Weltrisikogesellschaft

 _ Annahme, dass bestimmte Risiken eintreten werden > sobald sie eintreten(Realität sind), werden sie zu Katastrophen erklärt

 _ Risiken werden vergegenwärtigt (z.B. durch überdramatisierteBerichterstattung > Produktion von Angst) > werden so zur Realität

> Ziel: Abwendung der Risiken durch bewusste Entscheidungen (Kontrolle)

> als Rechtfertigung für politisches Handeln & neue Handlungslogik genutzt(Basis dafür ist eine globale Unsicherheit & Ungewissheit)

 _ Weltrisiko = Realitätsinszenierung durch mediale Repräsentanz & pol./kulturelle Wahrnehmung, Beck: ÄKraft, die die Welt verändert³

> globale Auswirkungen von lokalen Ereignissen wird angenommen

> drei Weltrisiken: ökologische Risiken, Finanzkrise, internat. Terrorismus

Reflexivität der Moderne:

 _ die Folgen der Modernisierung rücken in den Vordergrund der modernenGesellschaft (die Nutzbarmachung der Natur hintergründig geworden)

> Probleme der technisch-ökonomischen Entwicklung werden reflektiert (dieGesellschaft reflektierend sich also selbst /ist reflexiv)

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10.  Nennen und beschreiben Sie Beispiele, wie Risiken in Europaräumlich umverteilt werden.

 _ Versicherungen: Risiko des Ernteausfalles in der Landwirtschaft (durch Hagel,

Sturm, Frost) wird auf die Versicherung übertragen _ Freizeitparadiese: Risiko schlechter Witterung wird durch Einhausung entgegengewirkt > garantierter Freizeitwert (Tropical Island, Center Parks usw.)

 _ Naturschutz: Risiko negativer Auswirkungen durch die technologisch-ökonomische Entwicklungen auf die Umwelt wird den Naturschützern überlassen

> Bsp. Europäischer Naturschutz: ÄEuropean Environment Agency ³ übernimmtEinstufungen der für verschiedene europäischer Regionen bzgl. der Gefährdungdurch den Klimawandel > entsprechende Schutzmaßnahmen damit verbunden

11.  Beschreiben Sie die Lage ernobyls.

eine Stadt im Norden der Ukraine, in der Kiewer Oblast, 15 Kilometer entferntvon der Grenze zu Weißrussland.

12.  Wo liegt die Oberrheinebene innerhalb von Europa?Beschreiben Sie ihre Lage in Beziehung zu anderen europäischenRegionen

Die Oberrheinische Tiefebene ist ein etwa 300 Kilometer langes und bis zu 40Kilometer breites Tiefland am Mittellauf des Rheins zwischen den Städten Basel

(Schweiz) und Frankfurt am Main

13.  Wo liegt Andalusien? Beschreiben sie die Lage der Region inBeziehung zu anderen europäischen Regionen, insbesondere inBezug auf die Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte.

Südliche spanien, oliven, mandel wein 

VL 08: Kontrollfragen

Die Europäische Stadt I

1.  Was versteht man unter dem ÄLesen³ einer Stadt?Stadt kann

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auch als Äversteinertes³ Ab-Bild von Gesellschaft, Politik, Wirtschaft usw. verstanden

werden. Eingeschrieben in Stadtraum sind dabei nicht nur heutige Planungen und

Nutzungen von Stadt, sondern auch solche vergangener Zeiten. So gesehen kann Stadt

als eine Art Text verstanden werden 

Multisensuelle Raumwahrnehmung Die Konstruktion der Identität eines Ortesdurch emotionale und refklektierte Zuschreibung. Atmosphäre, Nutzung. Mythos,Spuren der Zeit. Stadtgeräusche und Lautstärke. Wahrnehmung von

Beschriftung, Farbe, Licht. Schrift, Bild, Volumetrie. Linien, Skylilne. Zustand derbaulichen Substanz.

2.  Welche Probleme bringt der Anspruch, einen ÄRaum zu lesen³ mitsich?

3.  Welche Erkenntnisziele können Sie sinnvollerweise mit derTechnik, ÄRaum-lesen³ verbinden?

4.  Was ist die griechische Polis und inwieweit ist das heutigeVerständnis von ÄÖffentlichkeit³ durch sie geprägt?

Griech. Polis: Äein Zusammensiedeln von Bodeneigentümern bzw. Grundherrenzum Zwecke eines kultischen Schwurverbandes und zur gemeinschaftlichenRegelung öffentlicher Angelegenheiten.³

-  Demokratisch organisiert

-  Stadtstaat-  Gleichheit und Rechtstaatlichkeit innerhalb der Stadt

Mit der Agora wurde nicht nur eine Art Marktplatz und Kultplatz sondern auch einVersammlungs- und Diskussionsort der freien Bürger, also quasi eine Vorläuferin

des heutigen Parlaments geschaffen. Auch wurden hier Nachrichten ausgetauscht

und die neuen Entschlüsse verkündet. Es wurde also eigentlich eininstitutionalisierter öffentlicher Raum geschaffen, welcher schon einige Elementedes von Habermas gewünschten öffentlichen Raumes beinhaltete.

5.  Welche infrastrukturellen Errungenschaften gehen auf die Stadtder römischen Antike zurück?

-  Eine öffentliche (Trink-)Wasserversorgung (Aquädukte)-  Öffentliche Einrichtungen zur Unterhaltung (Theater, etc.)-  Ausgebaute (Fern-)Straßensysteme-  Öffentliche Bäder-  Öffentliche Bildungseinrichtungen-  (öffentliche Verwaltungen, eine Art Polizei, manchmal auch Feuerwehr)

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6.  Welche Elemente sind Ätypisch³ für den Grundriss einerÄmittelalterlichen Stadt³ in Mitteleuropa?

-  Stadtmauer (teilweise zugehörig: (Wasser-)Graben-  Kompakte Siedlungsform mit zentralen Einrichtungen wie Kirchen,

Marktplatz, Rathaus usw.-  Kein sehr geordnetes Straßensystem (also nicht senkrecht/parallel

zueinander oder ¤   hnliches)-  (soziale und beruflich Differenzierung nach Stadtvierteln)

7.  Auf welchen gesellschaftlichen und sozialen Konstrukten beruhtdie Ämittelalterliche Stadt³ in Mitteleuropa?

-  Lehnswesen o  auch F eudalwesen (Feudalismus) oder Benefizialwesen, bezeichnet

das politisch-ökonomische System der Beziehungen zwischenLehnsherren und belehnten Vasallen.Der Lehnsherr (rechtlicher Eigentümer von Land) verlieh demLehnsempfänger auf Lebenszeit Land. Dafür musste der

Lehnsempfänger dem Lehnsherrn persönliche Dienste leisten. Dazugehörten z. B. auch das Halten des Steigbügels, die Begleitung beifestlichen Anlässen. Beide verpflichteten sich zu gegenseitiger

Treue: Der Lehnsherr zu Schutz und Schirm, der Lehnsempfängerzu Rat und Hilfe.

-  ÄFreiheit³ der Stadt:Bedeutet Unabhängigkeit vom Lehnswesen (ÄStadtluft machfrei!!!³), Handel/ Marktwesen, Arbeitsteilung, Schutz durch Mauer

8.  Nennen Sie Beispiele mittelalterlich gegründeter Städte.-  Leipzig - Freiburg (Breisgau)

Magdeburg - Brügge

-  Lübeck - Erfurt-  Würzburg-  Augsburg-  Nürnberg 

9.  Was ist die Hanse? Was ist der oberitalienische Städtebund?

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Hanse: Vereinigung Nord-Niederdeutsche Vereinigung von Kaufleuten (und somitderen Städte) zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert. Ziele waren in erster Liniedie Sicherheit bei der Überfahrt vor Piraten u. ¥   . und die Vertretung gemeinsamerwirtschaftlicher Interessen, insbesondere im Ausland.

Oberitalienischer Städtebund (eigentlich: Lombardenbund):

Ein militärisches Bündnis verschiedener oberitalienischer Städte (Verona,

Vicenza, Venedig, Padua u.v.a.) mit Sitz in Mailand. Ihr Bestreben war einestarke Union gegen die Expansionspolitik der Deutsch-Römischen Kaiser zustellen.

10.  Welche idealisierten ÄStadttypen³ lassen sich im Laufe derGeschichte benennen, was unterscheidet sie?-  Griechische Polis-  Römische Städte

-  Mittelalterliche Stadttypen (frühmittelalterl. Keimzellen, Mutterstädte,ältere Gründungsstädte des Adels, territoriale Klein- und Zwergstädte)

-  Frühneuzeitliche Stadttypen ( Berg-, Exulanten-, Fürsten-, Kolonisations-,Garnisons-, und Festungsstädte)

-  Die industrielle Stadt (Gründerzeitlich, Werkskolonien,Genossenschaftswohnbau, Gartenstadt)

-  Postmoderne Stadt 

11.  Welche ökonomischen Prinzipien prägen die mittelalterlicheund die industriezeitliche Stadt? Wie äußern sich diese Prinzipienräumlich?

Mittelalterliche Stadt

Lehnswesen, Gilden und Zunftzugehörigkeit, Marktrecht, Kaufleute,Handwerk, städtische Freiheit

Industriezeitliche Stadt

Liberale Wirtschaftsordnung, Verkauf von Arbeit, Akkumulation von Kapital,

besitzlose Arbeiter / Proletariat, reiche Besitzer der Maschinen/ Fabriken, Bauvon patriarchalischen Werkskolonien, soziale Inversion (?)

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12.  Was versteht man unter Äöffentlichem Raum³ und wieverändert er sich in der Geschichte der Stadt?

y  Raum/ ÄOrt³ für Austausch von Interessen als Ausgleich von Äoben³und Äunten³

y  Idealtypus der bürgerlichen Öffentlichkeit gegenüber der feudalenOrdnung der repräsentativen Öffentlichkeit (passives Publikum)

y  Begrifflicher Ursprung liegt in griechischer Antike

Aktuelle Kritik: Die Rolle der Medien entzieht den Interessenträgern dieGestaltungsmöglichkeit von Öffentlichkeit Verkümmerung des öffentlichenRaumes als Ort des Aushandelns und Austausches 

13.  Nennen Sie Beispiele Äorganisierter Solidarität³ in der Stadt!y  Hierbei handelt es sich um kodifizierte Formen organisierter Solidarität aus

der Pflicht der Versorgung herausBeispiele wären: Klosterhöfe , Krankenhäuser & ÄSiechhöfe³: Auslagerunggesellschaftlich bzw. gesundheitlich gefährdender Menschen(Ansteckungsgefahr)

VL 09: Kontrollfragen

Die Europäische Stadt II

1.  Welches sind nach Max Weber (und der nachfolgendensozialwissenschaftlichen Forschung) die wesentlichen Merkmale,die die europäische Stadt ausmachen?

Marktwirtschaft und Selbstverwaltung.

2.  Was versteht Habermas unter Bürgerlicher Öffentlichkeit?3 Bedingungen für Bürgerliche Öffentlichkeit:

a) Die Offenheit des Zugangs für alle gesellschaftlichen Gruppen sowiefür alle Themen von kollektiver Bedeutung bis zum öffentlichen Diskurs;

b) Das Prinzip der Diskursivität im öffentlichen Diskurs. Unter Diskursversteht Habermas ein Prozess der vernünftigen Begründung von Normen.In diesem Prozess sollen Argumente ausgetauscht und zur Überzeugunganderer Beteiligten genutzt werden ( diskursives Handeln ). Es gebekeinen Zwang, außer dem besseren Argument. Die öffentliche Meinung,

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die von Habermas als ÄProdukt der Diskussion³ bezeichnet wird, soll nichtdurch Kompromisse, wie die meisten Fälle in der Verhandlung, sonderndurch Überzeugung der besseren Argumente zustande kommen( V alidierungsfähigkeit  ); 

c) Die Legitimationsfunktion der Öffentlichkeit für die Politik. NachHabermas¶ Vorstellung sollten öffentliche Diskurse einerseits derpolitischen Elite die Entscheidungsressourcen einbringen, andererseitslassen sich die politischen Entscheidungen im öffentlichen Diskurslegitimieren, wodurch mehr Demokratie geschaffen werden kann.- Äoben³ und Äunten³ im Austausch miteinander

3.  Was versteht Habermas unter Repräsentativer Öffentlichkeit?»repräsentative¦   Öffentlichkeit der europäischen Höfe im 16. und 17. Jahrhun-

dert (Florenz, Urbino, Paris, London

Feudalismus 

4.  Wie kann Öffentlicher Raum definiert werden? Welche Argumentewerden in der aktuellen Debatte für seinen ÄVerfall³ und welchefür seine ÄRenaissance³ herangezogen?

Öffentlicher Raum Privater Raum

Juristisch Reguliert durch

öffentliches Recht

Reguliert durch privates

Eigentums

und

Hausrecht

Funktional Vorbehalten für Handel,

Freizeit und kulturelle

Funktionen

Private Betriebe und

Wohnungen vorbehalten

für Produktion und

Reproduktion

Sozial Ort ritualisierter

Anonymität, eines

stilisierten gleichgültigen

Ort von Körperlichkeit,

Intimität und

Emotionalität

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Verhaltens

Verfall:

-Gentrifizierung, Gated Communities, Überwachung, Privatisierung vonöffentlichen Räumen

Die Rolle der Medien entzieht den Interessenträgern die Gestaltungsmöglichkeitvon Öffentlichkeit Verkümmerung des öffentlichen Raumes als Ort des

Aushandelns und Austauschens

Renaissance:

Kampf um Raum ???

5.  Beschreiben Sie utopische Elemente in europäischen Städtenverschiedener historischer Epochen (mittelalterliche Stadt, Stadtdes Absolutismus, der Industriezeit usw.)

-  Modell idealistischer Gemeinschaft/ Die ideale Stadt-  Gartenstadt (E. Howard)

6.  Welche utopischen Elemente in der europäischen Stadtentwicklungkennen Sie? Benennen und beschreiben Sie diese.

-  Modell idealistischer Gemeinschaft/ Die ideale Stadt-  Gartenstadt (E. Howard)-  Konzentrische stadtmodell

7.  Welche Prozesse prägen die Stadtstrukturentwicklung der

Nachkriegszeit in Europa?

  Suburbanisierung vs. Reurbanisierung (zeitlich zyklisch verlaufenderProzeß)

  Edge Cities / Zwischenstädte (autarke, mit allen Funktionen einer Stadtausgestattete Orte außerhalb einer Großstadt)

  Postsozialistische Stadtentwicklung (Suburbanisierung von Wohnen undHandel, rasante und massive Deindustrialisierung, perforierte Stadt)

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  Metropolregionen (Madrid, London, Mailand, Paris, München, Hamburg => ÄPentagon³, Verband von Metropolregionen)

8.  Wodurch unterscheiden sich Suburbanisierungsprozesse inWesteuropa und in den postsozialistischen Ländern?

9.  In postsozialistischen Ländern verlief S. wesentlich schneller, da verspätet(in Westeuropa ab 60/70er J., in post-s.-Ländern ab 90er Jahre)

10.Verstärkt durch Eigenheimzulage (1996 eingeführt, 2006 abgeschafft) undPendlerpauschale (1971: 0,36 DM/km; 1990: 0,50; 2001: 0,70 )

11.  Welche Prozesse prägen die Stadtstrukturentwicklung heutein Europa?

 Ak tuell :

  ökonomischer und gesellschaftlicher Strukturwandel  Internationalisierung der Produktion  Globalisierung  wirtschaftlicher Strukturwandel  De-Industrialisierung

& Folgen:

  Polarisierung des Stadtbildes  Verdrängungseffekte  (Gentrifizierung)  (sozialräumliche Segregation)

12.  Was versteht man unter ÄVerräumlichung gesellschaftlicherProbleme³?

Wenn gesellschaftliche Zustände z.B. bedingt durch Arbeitslosigkeit in einemGebiet sehr sichtbar sind

Eine heterogene Gesellschaft schafft heterogenen Raum

Z.B. Demographischer Wandel Aussterben von kleinen Dörfern

Z.B. Segregation ± Sozial Ghettos

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13.  Wo sehen Sie in der Europäischen RaumentwicklungspolitikElemente der ÄVerräumlichung gesellschaftlicher Problem ± mein

Vortrag förderung der wettbewerbsfähigkeit [erste Fragen aus demSeminar bei Herr Kawka; es kommen weitere]

14.  Welche Stadtentwicklungsprogramme der EU gab es in denvergangenen Förderperioden (1994-1999, 2000-2006)?

  `94-`99: URBAN I  `00-`06: URBAN II

15.  Welche Indikatoren werden herangezogen, um URBANProjektgebiete auszuwählen bzw. um ihre Effekte zu messen?

  hohe Langzeitarbeitslosigkeit  geringe Wirtschaftstätigkeit  hohes Armutsniveau und erhöhtes Maß der Ausgrenzungen  besonderer Umstellungsbedarf aufgrund lokaler wirtschaftlicher und

sozialer Schwierigkeiten

  hoher Anteil an Einwanderern, ethnischen Minderheiten oderFlüchtlingen

  niedriges Bildungsniveau, erhebliches Defizit an Qualifikationen in derBevölkerung, und hohen Schulaussteigern  hohe Kriminalitätsrate  problematische Bevölkerungsentwicklung  in besonderem Maße geschädigte Umwelt

16.  Nennen Sie Projektbeispiele aus den URBAN - Programmen!Welche inhaltlichen Schwerpunkte werden in den Projekten verfolgt?

  Dortmunder Nordstadt (URBAN II)1.  Verbesserung der Stadträumlichen Qualität (Jugendzentrum)2.  Förderung der lokalen Ökonomie (Arbeits- und Wirtschaftsbüro)3.  Aufbau von Bewohner getragenen Einrichtungen und Strukturen

(Konflikvermittlung)  Bristol South (UK) (URBAN II)

1.  Our Work ±Soziale Inklusion durch verbesserte Ausbildungschancen2.  Our Place - Attraktivitätssteigerung des Viertels insbesondere für

 junge Menschen

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3.  Our Future ± Aktive Einbindung und Partizipation junger Menschenin lokale Entscheidungsprozesse

  Noord aan de Rotte ± Rotterdam (Niederlande) (URBAN II)1.  Wirtschaftliche und städtische Umwelt2.  Stimulierung der Wirtschaftstätigkeit3.  Stärkung des sozioökonomischen Potenzials

4.  Technische Hilfe  Perama Athen (Griechenland) (URBAN II)1.  Multifunktionale und umweltgerechte Revitalisierung urbaner

Gebiete

2.  Unterstützung von innovativen Unternehmensstrategien3.  Bekämpfung sozialer Exklusion

17.  Inwiefern unterscheidet sich die ÄPhilosophie³ der neuenFörderperiode von den vorangegangenen?

y  Quartiersebene  JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment

in City Areas / revolvierende Stadtenwicklungsfonds, Förderung alsKredit)

   ÄGood Governance³  Klimaschutz und Stadt  Integrative Lösungen zusammen mit dem Umland der Städte

Verstärkter Einbezug der Bürger

VL 10: Kontrollfragen

Migration

1.  Wie wird Migration/Migrant in der Wanderungsforschung und wievölkerrechtlich definiert?

-  Wanderungsbewegungen von Menschen (Arbeits-kräften) zwischenStaaten oder administrativen Untereinheiten eines Staates(Binnenwanderung), die zu einem längerfristigen oder dauerndenWechsel des ständigen Aufenthaltsortes der daran beteiligtenPersonen führen

-  Häufig durch politische, soziale oder wirtschaftliche Not der sog.Migranten hervorgerufen

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2.  Welche größeren Wanderungsbewegungen gibt es aktuell inEuropa? (Nennen Sie Beispiele)

- Flüchtlinge von Afrika nach Europa

- Studenten- und Elitenmobliität in ausgesuchte Länder Europaso  ÄIncome-Mix³, transnationale Migration

o Ziel: GB, Deutschland, Frankreich

o Herkunft: China, Südosteuropa, Maghreb-Staaten

o Grund: Industrienationen,

Stellung des Studienabschluss,

Höhe des Einkommens

- Altenwanderung oder Altersmigration nach meist Südeuropa, vor Allem auf dieInseln (oft nur zeitlich begrenzt, zum Sterben geht¶s zurück nach Hause)

o Kehren oft nach einigen Jahren zurück zyklische Migration

o Ziel: Spanien, Italien,Portugal GR

o Herkunft: vor allem GB und Dtl.,

ansonsten aus ganz Europa

- Gastarbeiterwanderung (z.B. Gemüse-plantagen Spanien)

o Rotationsmigration

o Bilaterale Verträge, illegal oder einfach mit Arbeitserlaubnis

o Ziel: vor allem LW in Südeuropa

o Herkunft: Maghreb-Staaten,

Osteuropa, Südosteuropa 

3.  Nennen Sie Beispiele für historische Wanderungsbewegungen inEuropa, die der territorialen Erschließung, der territorialenSicherung, der Erschließung von Ressourcen dienten.

- ab 1500:transatlantisches Migrationssystem aus Südwest-europa nachZentral- und Südamerika (Kolonisation)

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- Erschließung neuer Kontinente für europ. Markt -Christianisierung- Eroberung

- beschränkte sich auf Missionare, Seefahrer, Kaufleute- bis 1800: ca. 2 Mio nach Amerika, 30.000 nach Asien

- ab 1600: zweites transatl. Migrationssystem aus Nordwest-europa nachNordamerika ( Kolo-nialisierung Amerikas)

- nach Ende 2. Europ. Krieg (1815): transatl. Massenwanderung vonLohnarbeitskräften und Siedler-familien aus zunächst West- undNordeuropa, ab 1850 aus Südeuropa, ab 1880 aus Osteuropa nachSüdamerika

- Auswanderung in die Äneue Welt³ (USA, Kanada, Brasilien, Argentinien)vor Allem aus Irland, Großbritannien, Deutschland, Italien

Motive: z.B. Hungersnöte, 

4.  Nennen Sie Beispiele für historische Wanderungsbewegungen, diedurch Einschränkungen in der Überzeugungs-/Glaubensfreiheitausgelöst wurden.

- im Zuge der Reformation religiös-kirchliche Vereinheitlichung der europ.Gesellschaft nach lutherischen, katholischen oder reformierter Konfession

Folgen:- mindere Rechtsstellung; Vertreibung -16. ± 18. Jhd über 500.000 Glaubensflüchtlinge, überwiegend aus kath.Gebieten -häufig Intellektuelle, hochspezialisierte Handwerker, Kaufleute,Fabrikanten mit großem Unternehmens- und Handelsgeist- hauptsächlich von protestantischen Städten in Mittel,- West sowieNordeuropa aus ökonomischen oder humanitären Gründen aufgenommen

5.  Was besagt das Schengener Übereinkommen?

1985:- schrittweiser Abbau von Kontrollen an gemeinsamen Binnengrenzen

- Einführung des freien Personenverkehrs

- verstärkte Sicherung der Außengrenzen Abschottung?

- Schaffung eines einheitlichen Raums der Sicherheit und des Rechts

Maßnahmen:

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- Vereinheitlichung der Einreisevorschriften für Ausländer

- Harmonisierung der Visumpolitik Visumpflicht für 130 Nicht-EU/-Schengen-Länder (=ÄSchengen-Visum³)

- polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit, um entstandenes

Kontrolldefizit an Binnengrenzen auszugleichen

- Schaffung des Schengener Informationssystems (SIS)  Identifikation von Asylsuchenden und illegalen Migranten

6.  Was wurde im Dubliner Übereinkommen und der Dublin IIVerordnung festgelegt und welche Folgen ergeben sich daraus?

DU-Übereinkommen (1990):

- völkerrechtl. Vertrag über die Bestimmung des zuständigen Staates für diePrüfung eines in einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften gestelltenAsylantrags: Staat, in den der Asylbewerber nachweislich zuerst eingereist ist,muss das Asylverfahren durchführen.

Garantie für Durchführung des Verfahrens

nur ein Antrag im Hoheitsgebiet der Mitgliedsstaaten möglich

Beabsichtigt: Vermeidung von langer Ungewissheit für den Asylbewerber, daZuständigkeit für Antrag klar geregelt ist

DU-II-Verordnung (2003):

- ersetzt DU-Übereinkommen

- Verordnung, nach der Mitgliedsstaat bestimmt wird, der für die

Durchführung eines Asylverfahrens zuständig ist

- Mitgliedstaat für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig, der dieEinreise veranlasst oder nicht verhindert hat (Verursacherprinzip) verstärkteGrenzkontrollen und Abschottung der EU gegen Flüchtlinge

7.  Was ist zirkuläre Migration?-2005 von EU entwickeltes Konzept

- derzeit als wichtiges migrationspolitisches Steuerungselement diskutiert

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- befristete Zuwanderung von Arbeitskräften nach Europa wenn Bedarf besteht,ähnlich der Gastarbeiter-Anwerbung

- beinhaltet, mit Herkunftsländern ÄMobilitätspartnerschaften³ zu vereinbaren

- Äzirkulär³ bedeutet laut UN, dass Fach-kräfte mehrmals ein- und ausreisen

dürfen

- je nach Interessenslage/Interpretation soll es dem europ. Arbeitsmarkt dienenoder entwicklungspolitische Ziele verfolgen (Fachkräfte lernen dazu)

-Gegner befürchten, dass es ähnlich wie bei Gastarbeiter-Anwerbung zudauerhafter Migration kommt

- ebenso der Verdacht, dass EU mit Rücknahmeabkommen unter Deckmantel derEntwicklungshilfe Migration verhindern will 

8.  Was sind Gastarbeiter?- Begriff kam in 1950er auf; gilt als Euphemismus

- im Ausland angeworbene Arbeitsmigranten

- bezeichnet Personengruppe, der aufgrund von sogenannten

Anwerbeabkommen zur Erzielung von Erwerbseinkommen ein zeitlich

befristeter Aufenthalt in der BRD oder DDR gewährt wurde

- Begriff suggeriert vorübergehenden Aufenthalt im G ast land aus einem

bestimmten Grund ( Arbeit ), blendet damit soziale & kulturelle

Aspekte aus

- beabsichtig eine qualifiziertere Rückkehr der Gastarbeiter um ihre eigenenNationalökonomien zu unterstützen

- bestand weder Absicht, den Menschen eine neue Heimat zu geben,

noch hatten die Gastarbeiter in der Regel die Absicht, sich dauerhaft

eine neue Heimat in Deutschland zu suchen

- 1970er: Annahme des befristeten Aufenthalts traf nicht mehr zu:

Nachzug von Familienangehörigen per Gesetz geregelt

- 1973: Anwerbungsstopp BRD wurde de facto Einwanderungsland,

 jedoch bis in 1990er keine aktive Integrationspolitik 

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9.  Was versteht man in der EU unter ÄArbeitnehmerfreizügigkeit³?Erläutern Sie dies an einem Beispiel.

Die Arbeitnehmerfreizügigkeit gehört zur Grundfreiheit der Personenfreizügigkeitin der Europäischen Union. Sie ist eine der vier Grundfreiheiten des

Gemeinsamen Marktes und damit Kernbestandteil des für alle EU-Mitgliedstaatenverbindlich geltenden Gemeinschaftrechtes. Jeder Unionsbürger hat demnach das

Recht, ungeachtet seines Wohnortes in jedem Mitgliedstaat, dessenStaatsangehörigkeit er nicht besitzt, unter den gleichen Voraussetzungen eineBeschäftigung aufzunehmen und auszuüben wie ein Angehöriger dieses Staates.Freizügigkeit ist also gegeben, wenn es keine auf der Staatsangehörigkeitberuhende unterschiedliche Behandlung der Arbeitnehmer der Mitgliedstaaten inBezug auf den Zugang zur Beschäftigung, die Beschäftigung, die Entlohnung unddie sonstigen Arbeitsbedingungen gibt

BSP. Fußball

10.  Was spricht für, was gegen die Bezeichnungen Äbraindrain/brain gain³?

FÜR:

- viele hist. Wanderungen führten in Aufnahmegebieten zu einem wirtschaftl.,techn,. polit., kulturellen Aufschwung, da Einwanderer oft wichtige Fähigkeitenmitbrachten (siehe Hugenotten)

- gleichzeitig Wissensverlust in Herkunftgebieten

Beispiele für Brain Drain/Gain:

- europ. Studenten an ital. Unis

- politische & intellektuelle Flüchtlinge aus NS-Deutschland

- Studenten- und Elitenmobilität heutzutage (vor Allem nach FR, GB, D)

- von DDR BRD

GEGEN:

- Brain Drain bedeutet nicht nur negative Auswirkungen für Herkunftsland:- bei temporärem Brain Drain und späterer Rückwanderung kann sogar einzusätzlicher Brain Gain stattfinden;

- Auswanderer kann in Ausw.-Land Kontakte knüpfen oder selber alsKontaktperson dienen und somit Wirtschaft in Herkunftsland nützen

- beträchtl. Geldbeträge als Rücküberweisungen in Herkunftsländer stärken diese

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- Begriffe (gerade Drain) drücken nicht aus, dass es heutzutage sowohl positivewie negative Auswirkungen geben und im besten Fall beide Regionen profitierenkönnen

11.  Was ist und besagt die EU-Menschenrechtskonvention?1950 in Rom beschlossen:

- Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten

- z.B: Recht auf Leben; Verbot der Folter; Recht auf Freiheit & 

Sicherheit; faires Gerichtsverfahren; Achtung der Privatsphäre;

Meinungsfreiheit; Verbot der Diskriminierung

- Zuständigkeit: Europ. Gerichtshof f. Menschenrechte in Straßburg

- Unterzeichnung & Ratifikation der EMRK hat sich zu einer festen

Beitrittsbedingung für Staaten zum Europarat entwickelt

12.  Was besagt die Weltsystemtheorie bezüglich Migrationen?Gemäß der Weltsystemtheorie entsteht Migration durch das Übergreifen desKapitalismus auf ein nicht kapitalistisch organisiertes Land. Hierbei werden diebestehenden sozialen und ökonomischen Strukturen durch den kapitalistischenWeltmarkt zerstört und die Menschen so ihrer angestammten Lebensgrundlageberaubt und zu LohnarbeiterInnen gemacht. Diese migrieren dann in die Städteoder andere Länder.

13.  Welche Elemente enthält das ÄMigrationsmanagement³ derEU?

EFF ± Europäischer Flüchtlingsfonds

o Unterstützung der EU-Mitgliedsstaaten bei der Aufnahme von

Asylbewerbern, Flüchtlingen und Vertriebenen

o Maßnahmen zur Aufnahme, Integration und freiwilligen Rückkehr

o Etat: 628 Mio. Euro (seit 31.12.2004)

EIF ± Europäischer Integrationsfonds

o Maßnahmen zum Aufenthalt von neu zugereisten

Drittstaatsangehörigen (Vermittlung von Grundkenntnissen desAufnahmestaats, grenzüberschreitende Kooperationsnetze)

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o Etat: 825 Mio. Euro

ERF ± Europäischer Rückkehrfonds

o

Förderung gemeinsamer Rückführungsvorschrifteno Etat: 676 Mio. Euro

ESF ± Europäischer Sozialfonds

o Fördert die Schaffung von Arbeitsplätzen, Weiterentwicklung

persönlicher Fähigkeiten zur Verbesserung der Berufsaussichten

14.  Wie kann Migration definiert werden, welche Phänomenebeschreibt sie?

-  Wanderungsbewegungen von Menschen (Arbeits-kräften) zwischenStaaten oder administrativen Untereinheiten eines Staates(Binnenwanderung), die zu einem längerfristigen oder dauerndenWechsel des ständigen Aufenthaltsortes der daran beteiligtenPersonen führen

-  Häufig durch politische, soziale oder wirtschaftliche Not der sog.Migranten hervorgerufen

-  Ausführung einer räuml. Bewegung, die einen vorübergehendenoder permanenten Wechsel des Wohnsitzes bedingt (Albrecht)

-  es gibt keine exakte Definition

-  freiwillige, erzwungene Migration, Unzufriedenheit, Hoffnung auf Verbesserung

-  Wer macht Migranten zu Migranten?-  Welche Akteure?

Einigung auf Definitionen/Zuschreibungen durch Akteure 

15.  Was versteht man unter Staatsangehörigkeit und worauf basiert diese?

-  Rechtl. Stellung einer Person als Mitglied eines Staates-  Mit franz. Revolution eingeführt-  Teilhabe an staatsbürgerlichen Rechten und Pflichten: Wahlrecht,

diplom. Schutz, Anrecht, sich im Staatsgebiet aufzuhalten,Wehrpflicht

-  Erwerb in der Regel durch Geburt im jeweiligen Land, inAbhängigkeit der Staatsangehörigkeit der Eltern oder durchEinbürgerung

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Basiert in D auf Persona-litätsprinzip: Grundsatz, nachdem sich bestimmterechtliche Verhältnisse einer Person nach dem Heimatrecht (Abstammung) undnicht nach dem Aufenthaltsrecht (Territo-rialitäsprinzip) richten  Kopplung von Geburt und Staatsbürgerschaft 

16.  Wie wird laut UNHCR Flüchtling definiert?

Flüchtling ist:

-  Wer sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeiter besitzt oder den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmenkann/will wegen begründeter Furcht vor Verfolgung aus Gründenseiner Rasse, polit. Meinung, Religion, Nationalität, Zugehörigkeiteiner sozialen Gruppe

ODER

- Aus diesen Gründen Staatenlos geworden ist und sich daheraußerhalb seine Ursprungslandes aufhält und nicht dorthinzurückkehren kann/will

17.  Was versteht man unter Exil, was unter Asyl?

Exil= Äin der Fremde weilend, verbannt³;

- Abwesenheit eines Menschen/einer Volksgruppe aus der eigenen Heimat,

- Gründe: Ausweisung, Verbannung, Vertreibung, Ausbürgerung,Zwangsumsiedlung, religiöser oder politischer Verfolgung, unerträglicheVerhältnisse im Heimatland; anschließende Auswanderung

- Exil geht stets mit Einschränkungen und Beschneidungen desIndividuums einher

- manchmal auch Auswanderung als Äfreiwilliges Exil³ bezeichnet

Asyl:

- ein sicherer Ort, an den sich ein Mensch flüchten kann, dessenUnversehrtheit in erster Linie durch andere Menschen gefährdet ist(Gründe siehe Exil).- nicht nur Schutz vor Bedrohung gewährleistet, sondern auchBereitstellung einer existenziellen Grundsicherung

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18.  Nennen und beschreiben Sie große historischeMigrationsbewegungen in Europa. Wodurch waren sie motiviert?Welche Möglichkeiten gibt es, sie zu ordnen?

Laut Hoerder:

- ab 1500:transatlantisches Migrationssystem aus Südwest-europa nachZentral- und Südamerika (Kolonisation)

- Erschließung neuer Kontinente für europ. Markt -Christianisierung- Eroberung

- beschränkte sich auf Missionare, Seefahrer, Kaufleute- bis 1800: ca. 2 Mio nach Amerika, 30.000 nach Asien

- ab 1600: zweites transatl. Migrationssystem aus Nordwest-europa nach

Nordamerika ( Kolo-nialisierung Amerikas)

- nach Ende 2. Europ. Krieg (1815): transatl. Massenwanderung vonLohnarbeitskräften und Siedler-familien aus zunächst West- undNordeuropa, ab 1850 aus Südeuropa, ab 1880 aus Osteuropa nachSüdamerika

- Auswanderung in die Äneue Welt³ (USA, Kanada, Brasilien, Argentinien)vor Allem aus Irland, Großbritannien, Deutschland, Italien

Motive: z.B. Hungersnöte, Hoffnung auf besseres Leben, Vertreibung aus

religiösen oder polit. Gründen, 1. WKWeitere Migrationsbewegungen:

- europ. Studenten an ital. Unis in früher Neuzeit- polit. & intelektuelle Flücht- linge aus NS-Deutschland- Vertriebene & Umsiedler nach 2. WK -deutsche Flüchtlinge und Zuwan-derer der DDR in die BRD -ital. Gastarbeiter in Mitteleuropa

Außereuropäische Fußballspieler

Konfessionsmigration:Ausgangspunkt:- im Zuge der Reformation religiös-kirchliche Vereinheitlichung der europ.Gesellschaft nach lutherischen, katholischen oder reformierter Konfession

Folgen:- mindere Rechtsstellung; Vertreibung -16. ± 18. Jhd über 500.000 Glaubensflüchtlinge, überwiegend aus kath.Gebieten -

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häufig Intellektuelle, hochspezialisierte Handwerker, Kaufleute,Fabrikanten mit großem Unternehmens- und Handelsgeist- hauptsächlich von protestantischen Städten in Mittel,- West sowieNordeuropa aus ökonomischen oder humanitären Gründen aufgenommen

Auswirkungen:

- wirtschaftl. Impulse, Modernisierungsschub -Entwicklung des Bank- und Versicherungswesens, Großgewerbe und Handels

- Herausbildung neuer Bürgertyp: herrschaftsfreies Großbürgertum

Beispiele:- Jesuiten zu Beginn des 30jährigen Krieges- Hugenotten ( seit 16. Jhd.)

Stichwort Peuplierung:- Besiedlung leerer oder bevölkerungsarmer Gebiete- Werben um Zuzug von ausländischen Fachkräften, meistGlaubensflüchtlinge- Ziele: mehr Wohlstand, wirtschaftl. Entwicklung- Bsp.: Besiedlung Oderbruch durch Holländer; Ansiedlung von Deutschenin Rußland

- ÄBrain Drain³ von Herkunftsgebieten, Aufschwung von Zielgebieten

19.  Nennen Sie Beispiele für historische Anwerbepolitiken inEuropa.

-  Krupp (Polen, Schlesier)--> Ruhrpolen-  Hugenotten (seit 16. Jhd) z.B. durch Kurfürst Wilhelm von

Brandenburg; Gewährung besonderer Privilegien, da sie zumleistungsfähigsten Teil der Gesellschaft zählten und wirtschaftl.Aufschwung versprachen

-  Walsersiedlung in den Alpen: Walser durften in Bergenleben/wirtschaften, mussten für den Machthaber aber dieBerggrenzen verteidigen

-  Besiedlung Oderbruch durch Holländer

Ansiedlung von Deutschen in Rußland 

20.  Nennen Beispiele für Kulturlandschaften, die durch größereWanderungsbewegungen geprägt worden sind.

- Ruhrgebiet durch Polen und Italiener (siehe Schlacke 04)

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- Kolonialisierung von z.B. Südamerika

- erzwungene Migration von Schwarzen nach Amerika als Sklaven

21.  Inwiefern ist es gerechtfertigt, historischeWanderungsbewegungen mit der Green-Card-Anwerbepolitik derBundesregierung zu vergleichen?

Gründe gegen Vergleich:

- Green Card-Programm nur für bestimmten Zeitraum ausgelegt, hist.Wanderungs-bewegungen waren oft auf Dauer ausgelegt. Ausnahme z.B.ursprüngl. Gastarbeiter-Anwerbung

- Motiv der Peuplierung trifft auf Green Card wegen begrenzter Aufenthaltsdauernicht zu

- keine humanitären Gründe wie Aufnahme von Verfolgten/Vertriebenen beiGreen Card bezweckt

- Green Card sollte besonders spezialisierte Fachkräfte anwerben, hist. Wander-bewegungen betrafen oft die Breite Maße, nicht nur Elite; Ausnahme eventuell:

Hugenottenwanderung, da diese als sehr gebildet, Teil der oberen Gesellschaftgalten und daher aufgenommen wurden

- Green Card galt nur für Ausländer außerhalb EU und Schweiz

- hist. Wand. Nicht nur aus ökonomischen Gründen, sonder auch aus Verfolgung

-Anwerbung von Ruhrpolen ab 19. Jhd wird als Ähistorische Green Card³bezeichnet, Argument dafür?

MEIN Fazit: Vergleich eher schwierig, aber nich völlig absurd siehe obigeAusnahmen ( Liste kann wahrscheinlich noch verlängert werden, was denkt ihrdazu?)

22.  Wie kann man die Regionen in Europa, die durchZuwanderung geprägt sind, typisieren? Wie diejenigen, die durchAbwanderung geprägt sind?

Nicht ganz sicher was er meint,

ENTWEDER

Zuwanderung:

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- positive Migrationsbilanz & positive natürliche Bilanz

- positive Migrationsbilanz & negative natürliche Bilanz

- negative Migrationsbilanz & positive natürliche Bilanz

Abwanderung:

- negative Migrationsbilanz & positive natürliche Bilanz

- positive Migrationsbilanz & negative natürliche Bilanz

- negative Migrationsbilanz & negative natürliche Bilanz

ODER (aber eher unwahrscheinlich):

- Typ 1: große Städte mit sehr positiver Balance für Junge, und negativer (oderweniger positiver für alle anderen Alterskl.

- Typ 2: verdichtete zentrale Gebiete mit positiver Balance für Junge undüberwiegend neutral für die anderen Altersklassen

- Typ 3: größten Teile Osteuropas und periphere Gebiete charakterisiert durchein sehr neutrales Altersprofil

- Typ 4: touristische Gebiete und Vororte mit positiver Balance für alleAltersklassen, außer Junge Leute

- Typ 5: periphere Gebiete, alte Industriegebiete und Pariser Becken mit sehrnegativer Balance für Junge und neutral (oder positiv) für die anderenAltersklassen

- Typ 6: touristische Gebiete und Vororte, sehr attraktiv für alleAltersklassen, besonders junge Aktive 

23.  Welche Erkenntnisprobleme oder ±fragen ergeben sich ausder räumlichen Gegenüberstellung von Bevölkerungsentwicklung

und den Ursachen Änatürliche³ und ÄWanderungs³-Entwicklung,wie sie der ESPON-Atlas vornimmt?