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AHO Fachkommission Nachhaltigkeitszertifizierung – HEFT 33
25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
Leiterin der Fachkommission:Felicitas SchoberthKEBE + SCHOBERTH ARCHITEKTEN TU-SIA
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AHO Fachkommission Nachhaltigkeitszertifizierung – HEFT 33
25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
Die Fachkommission Nachhaltigkeitszertifizierung im AHO hat es sich zur Aufgabe gemacht,Schnittstellen und Abgrenzungen zwischen Grundleistungen und zusätzlich erforderlichen Besonderen Leistungen detailliert herauszuarbeiten und somit eine Hilfestellung bei der Honorarvereinbarung nach den Grundsätzen der HOAI zu geben.
Das Heft verdeutlicht durch die tabellarische Gegenüberstellung undgraphische Darstellung der Leistungsbilder der HOAI mit den zusätzlichen Anforderungen einer Nachhaltigkeitszertifizierung den möglichen Mehraufwand.
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AHO Fachkommission Nachhaltigkeitszertifizierung – HEFT 33
25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
Die Neuerscheinung bietet allen an den Prozessen der Nachhaltigkeitszertifizierung Beteiligten einen umfassenden Überblick über die im Rahmen des Zertifizierungsprozesses notwendigen zusätzlichen Leistungen analog den Leistungsphasen der HOAI.
Die fachlichen Anforderungen, ein Nachhaltigkeitszertifikat für ein Neubauprojekt zu erlangen, können in Abhängigkeit vom angestrebten Zertifizierungsgrad sehr hoch sein, gleichzeitig wird in vielen der zu berücksichtigenden Aspekten Neuland betreten.
Die konsequente Implementierung ökologischer, ökonomischer und sozialer Kriterien, die Integration des Lebenszyklusgedankens und die ganzheitliche Herangehensweise setzen die Maßstäbe.
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AHO Fachkommission Nachhaltigkeitszertifizierung – HEFT 33
25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
Vorwort .............................................................................................................. VII1. Einleitung ................................................................................................. 1
2. Zertifizierungssysteme im Überblick ..................................................... 32.1 Allgemeines ................................................................................................ 32.2 Struktur der Zertifizierungssysteme ............................................................. 32.3 Zertifizierungskriterien ................................................................................ 42.4 Begriffserklärung ........................................................................................ 6
Lebenszyklus eines Gebäudes ..................................................................... 6Ökobilanz (LCA – Life Cycle Assessment) .................................................... 6Lebenszykluskostenanalyse (LCC – Life Cycle Costing) ................................ 7Vorprüfung, Quick-Check, Pre-Assessment ................................................. 8Vorzertifikat, Zertifikat ................................................................................ 8
3. Prozessbeteiligte ..................................................................................... 9
4. Leistungsbild Nachhaltiges Bauen ......................................................... 114.1 Vorbemerkung ........................................................................................... 114.2 Übersicht: Besondere Leistungen am Beispiel der Objektplanung ................ 12
5. Kosten und Mehrwert einer Zertifizierung ........................................... 15
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
6. Honorierungsempfehlung ...................................................................... 17
6.1 Einführung ................................................................................................. 176.2 Hinweise zur Honorierung .......................................................................... 17
Bewertungsansätze für die Honorarermittlung ............................................ 17Honorarvereinbarungen ............................................................................. 19
6.3 Einflussfaktoren .......................................................................................... 196.4 Hinweise zur Vertragsgestaltung ................................................................ 20
7. Zusammenfassung .................................................................................. 21
8. Weitere Hinweise .................................................................................... 238.1 Zertifizierungssysteme (Auswahl) ................................................................ 238.2 Literaturhinweise (Auswahl) ........................................................................ 248.3 Regelwerke (Auswahl) ............................................................................... 25
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
1. Zertifizierungskriterien ausgewählter Zertifizierungssysteme (DGNB, BREAM, LEED)
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
2. Übersicht Zertifizierungssysteme (DGNB, LEED, BREAM, BNB)
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
3. Exemplarische Wichtung des zusätzlichen Aufwands für die
Zertifizierung (dunkelgrau)
gegenüber
Grundleistungen (hellgrau)
Der dunkelgraue Balken bildet keine prozentualen Anteile ab.
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016Leistungs-katalog AHO NB
Leistungsbild AHO Nachhaltiges Bauen
Inhalt Zuordnung zum Leistungsbild HOAI Gebäude
Prozessbeteiligte
Nr. Bezeichnung Beschreibung LPH Bezeichnung0 Zertifizierungskonforme
BedarfsplanungDIN 18205 „Bedarfsplanung im Bauwesen"Die zertifizierungskonforme Bedarfsplanung ist vom Bauherren bereitzustellen.
PS, AR, ING, AU
1 Grundsätze / Aufgabenstellung / Projektzielvereinbarung / Projektzielplanung
System SGNI (CH); Erstellen eine Zielvereinbarung im Sinne von SIA 112/1. System BNB (D); Bedarfsbeschreibung nach ES-Bau, ZielvereinbarungstabelleSystem DGNB (D); Themenfeld Prozessqualität (PRO)
LPH 1, teilweise LPH 2
AR, ING, PS, FP
2 Potentialanalyse Erstellen bzw. Durchführen einer vorprüfung, Pre-Assessment / Quick Check, Entscheidungsfindung für das angestrebte Ergebnis
LPH 2 AU / AR, ING, FP, (GA)
Entscheidung und Registrierung Welches Ergebnis wird angestrebt und welches Zertifizierungssystem soll zur Anwendung kommen
BAUHERR
Das projektspezifische Pflichtenheft muss auf der Grundlage der Ziffern 0 und 1 gemeinsam mit dem Bauherren erarbeitet werden.
3 Darstellung der Flexibilität und der Umnutzungsfähigkeit
Beschreiben und Bewerten der möglichen Nutzungsmöglichkeiten eines Gebäudes.Beschreiben eines möglichen Änderungs- bzw. Umbauszenarios, insbesondere unter Berücksichtigung der haustechnische Platz- und Leistungsreserven
LPH 2 und LPH 3
AR, ING, FP
4 Variantenvergleiche LCA / LCC
Kontrolle und Bewertung der Ergebnisse des Pre-Check / Pre-Assessment / Quick Check in Abwägung zwischen Lebenszykluskosten, Ökobilanz und dem gewünschten Zertifizierungsergebnis (SOLL-IST-Kontrolle)
LPH 2 und LPH 3
AR, ING, FP, AU
5 Aufstellen eines zertifizierungskonfor-men Bauteilkatalogs
> Planungstechnische Vorleistung für das Erstellen einer Ökobilanz.Es müssen alle Parameter der Stoffe / Baustoffe / Bauteile aus dem Baustoff-katalog und der Mengen-und Massen-ermittlung des Gebäudes erfasst werden, die für die Berechnung der Ökobilanz erforderlich sind.Hierrunter fallen auch Stoffe / Baustoffe / Bauteile der haustechnischen Installationen. Die Rückkoppelung zur Ökobilanz macht ggf. eine Wiederholung der Erfassung unter Berücksichtigung alternativer Materialien erforderlich.
LPH 3 und LPH 5
AR, ING, GA, FP-Zuarbeit
4. ÜBERSICHT DER BESONDEREN LEISTUNGEN
AM BEISPIEL DER OBJEKTPLANUNG
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AHO Fachkommission Nachhaltigkeitszertifizierung – HEFT 33
25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
Leistungs-katalog AHO NB
Leistungsbild AHO Nachhaltiges Bauen
Erläuterung Zuordnung zum Leistungsbild HOAI Gebäude
Prozessbeteiligte
Nr. Bezeichnung Beschreibung LPH Bezeichnung
6 Material- und Produktrecherche
Recherche und Einordnung der Materialien und Produkte aus dem Bauteilkatalog sowie der Abgleich mit den gestellten Anforderungen. Die Rückkoppelung zur Materialauswahl bezüglich ihrer Unbedenklichkeit macht ggf. eine Wiederholung der Recherche erforderlich.
LPH 3 und LPH 5
AR, ING, FP
7 Prozessdokumentation
Dokumentation der Nachhaltigkeitsziele an Hand des projektspezifischen Pflichtenheftes mit Rollenverteilung und einer Zuweisung von Verantwortlichkeit.
LPH 1 bis 9 AR, ING, FP, AU,PS
8 Integration von NH-Aspekten in Ausschreibung und Vergabe
Einarbeitung von NH-Aspekten in Ausschreibung und Vegabe sowie Auswahl geeigneter AN (ausf. Unternehmen) nach Zertifizierungsvorgaben
LPH 6 und LPH 7
AR, ING, FP
9 Qualitätssicherung der Bauausführung zur Erlangung des Zertifikates
Dokumentation der qualitätssichernden Maßnahmen, zum Beispiel:Blower Door Test, Gebäudethermografie,Schallschutzmessungen, Schadstoffmessungen während des gesamten Bauprozesses
LPH 8 undLPH 9
AR, ING, FP, AU, PS, FM
10 Erstellen eines Nutzerhandbuches
Zusammenstellung von Gebrauchshinweisen für den Nutzer und den Gebäudebetrieb
LPH 8 und LPH 9
PS, AR, ING, FP, GA, FM
ZUORDNUNG DER BESONDERE LEISTUNGEN ZU DEN LEISTUNGSPHASEN DER GRUNDLEISTUNGEN GEM. HOAI § 34
Abkürzungen Prozessbeteiligte:AU_Auditor / AR_Architekt / ING_ Ingenieur / FP_Fachplaner / GA_Gutachter / PS_Projektsteuerer / BH_Bauherr / FM_Facility Manager
4. ÜBERSICHT DER BESONDEREN LEISTUNGEN
AM BEISPIEL DER OBJEKTPLANUNG
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
5. Bewertungssätze für die HonorarermittlungAufwand LEED und DGNB im Vergleich (Beispiel: Neubau im Prozess)
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
6. Honorarvereinbarungen
In der Praxis werden drei mögliche Honorarvereinbarungen in Betracht kommen:
1. ein Zeit- bzw. Stundenhonorar
2. ein Honorar, welches sich als Zuschlag auf die Honorare für Grundleistungen bezieht
3. ein Pauschalhonorar
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25. SITZUNG DES RUNDEN TISCHES NACHHALTIGES BAUEN_24.05.2016
Zu 1. Honorierung des Aufwands nach Stunden
– Aufwandsabschätzung erforderlich– Dokumentation des Aufwands– Vereinbarung angemessener und auskömmlicher Stundensätze
Zu 2. Zuschlag auf die Honorare der Grundleistungen
– Je nach Leistungsumfang ergeben sich unterschiedliche prozentuale Zuschläge– Prozentualer Zuschlag auf das Honorar der Grundleistungen– Bei Veränderung der Honorierung ist die Honorierung der Zuschläge
entsprechend anzupassen / fortzuführen
Zu 3. Pauschalhonorar
– Dies ist eine Möglichkeit, wenn bestimmte Erfahrungswerte zugrunde gelegt werden können