63
AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________ Inhaltsverzeichnis DANKSAGUNG .......................................................................................... 2 1. EINLEITUNG ......................................................................................... 2 2. RÄUMLICHE ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETS ........................ 3 3. MATERIAL UND METHODEN .................................................................... 4 3.1 Ablauf der Arbeiten ........................................................................... 4 3.2 Monitoring ....................................................................................... 5 3.3 Individualkartei ................................................................................ 6 3.4 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge ..................................................... 7 3.5 Praktikanten und Helfer ..................................................................... 7 3.5 Geführte Wanderungen ..................................................................... 7 4. ERGEBNISSE ........................................................................................ 8 4.1 Monitoring ....................................................................................... 8 4.2 Revierverteilung ............................................................................. 11 4.3 Reproduktion: Bruterfolg / brutbiologische Daten ................................ 12 4.4 Fremdadler .................................................................................... 20 4.5 Beutereste..................................................................................... 21 4.6 Individualkartei .............................................................................. 24 4.7 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge ................................................... 31 4.8 Praktikanten und Helfer ................................................................... 33 4.9 Geführte Wanderungen ................................................................... 34 4.10 Öffentlichkeitsarbeit ...................................................................... 36 4.11 Kooperationen mit Nutzerverbänden ................................................ 36 4.12 Hubschrauberreviere Chiemgau ...................................................... 37 5. Diskussion.......................................................................................... 38 5.1 Erhebungsjahr 2006........................................................................ 38 5.2 Gesamtsicht der bisher erzielten Ergebnisse im AHP Steinadler ............. 41 6. AUSBLICK .......................................................................................... 43 7. ZUSAMMENFASSUNG ........................................................................... 45 8. LITERATUR ......................................................................................... 47 9. ANHANG ............................................................................................ 48 1

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

  • Upload
    others

  • View
    46

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Inhaltsverzeichnis DANKSAGUNG.......................................................................................... 2 1. EINLEITUNG ......................................................................................... 2 2. RÄUMLICHE ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETS ........................ 3 3. MATERIAL UND METHODEN .................................................................... 4

3.1 Ablauf der Arbeiten........................................................................... 4 3.2 Monitoring ....................................................................................... 5 3.3 Individualkartei ................................................................................ 6 3.4 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge ..................................................... 7 3.5 Praktikanten und Helfer..................................................................... 7 3.5 Geführte Wanderungen ..................................................................... 7

4. ERGEBNISSE ........................................................................................ 8 4.1 Monitoring ....................................................................................... 8 4.2 Revierverteilung ............................................................................. 11 4.3 Reproduktion: Bruterfolg / brutbiologische Daten ................................ 12 4.4 Fremdadler.................................................................................... 20 4.5 Beutereste..................................................................................... 21 4.6 Individualkartei .............................................................................. 24 4.7 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge ................................................... 31 4.8 Praktikanten und Helfer................................................................... 33 4.9 Geführte Wanderungen ................................................................... 34 4.10 Öffentlichkeitsarbeit ...................................................................... 36 4.11 Kooperationen mit Nutzerverbänden................................................ 36 4.12 Hubschrauberreviere Chiemgau ...................................................... 37

5. Diskussion.......................................................................................... 38 5.1 Erhebungsjahr 2006........................................................................ 38 5.2 Gesamtsicht der bisher erzielten Ergebnisse im AHP Steinadler ............. 41

6. AUSBLICK .......................................................................................... 43 7. ZUSAMMENFASSUNG........................................................................... 45 8. LITERATUR......................................................................................... 47 9. ANHANG ............................................................................................ 48

1

Page 2: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

DANKSAGUNG Für die wertvolle Unterstützung bei der Durchführung des Artenhilfsprogramms durch die Nationalparkverwaltung Berchtesgaden und insbesondere des Nationalparkdienstes möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ohne das Entgegenkommen der Nationalparkverwaltung bei der Abwicklung des AHP als Nebentätigkeit im Rahmen meiner Anstellung hätte ich das Projekt im Jahr 2006 nicht vertrags- und fristgerecht bearbeiten können. Auch in diesem Zusammenhang ein großes Dankeschön an die Nationalparkverwaltung, besonders an deren Leiter, Herrn Dr. Vogel. Ganz besonderer Dank gilt außerdem allen Praktikanten und freiwilligen Helfern, die auch im Jahr 2006 maßgeblichen Anteil an der erfolgreichen Durchführung des Artenhilfsprogramms im Untersuchungsgebiet hatten. 1. EINLEITUNG Der vorliegende Bericht stellt den Abschlussbericht des Artenhilfsprogramms Steinadler für das Untersuchungsgebiet „Biosphärenreservat Berchtesgaden und angrenzende Gebirgsregionen“ für das Erhebungsjahr 2006 dar. Dieses Projekt wurde im Auftrag des Landesamtes für Umwelt durch den Diplom-Biologen Ulrich Brendel abgewickelt, der bereits seit 2001 die Bearbeitung dieses Untersuchungsgebietes durchführt. Untersuchungsgebiet ist das Gebiet des Biosphärenreservats Berchtesgaden (einschließlich Nationalpark Berchtesgaden = Kern- und Pflegezone des UNESCO-Biosphärenreservats) sowie die angrenzenden Berggebiete der Salzburger Kalkalpen und Teile der Chiemgauer Alpen auf einer Fläche von ca. 1.500 km². Das Untersuchungsgebiet umfasst aktuell 12 Reviere, nachdem im Jahr 2006 ein bisher unbekanntes Revierpaar im Bereich des Untersberges nachgewiesen werden konnte (vgl. Anhang 1 und Kap. 4). Außerhalb des offiziellen Untersuchungsgebiets werden drei Reviere lediglich als sogenannte „Hubschrauberreviere“ überwacht. Seit dem Jahr 2005 werden die auf österreichischer Seite des Untersuchungsgebiets gelegenen Reviere Bluntau (BT), Blühnbach (BB), Reith (RH) sowie das seit 2004 neu hinzugekommene Revier Hochkranz offiziell nicht mehr mit untersucht. Um die Kontinuität und Aussagekraft der bisher erhobenen Daten zu gewährleisten, werden die Monitoring-Ergebnisse dieser vier Reviere mit aufgeführt und in den jeweiligen Tabellen und Graphiken entsprechend gekennzeichnet.

2

Page 3: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Hohes Brett

Jenner

Abb. 1: Natürliche (Hohes Brett, 2340 m) und von Menschenhand geschaffene Jagdgebiete („Jennerwiesen“ unterhalb des Jenners, 1874 m) im Jagdgebiet des Steinadlerpaares Hoher Göll (Foto: Nationalparkverwaltung Berchtesgaden / NPV)

2. RÄUMLICHE ABGRENZUNG DES UNTERSUCHUNGSGEBIETS Das Monitoring des Steinadlers im Berchtesgadener Land umfasst zum einen die fünf Brutpaare, deren Reviere bzw. home ranges ausschließlich oder weitestgehend im Nationalpark Berchtesgaden liegen. Dabei handelt es sich im Einzelnen um die Brutpaare Hoher Göll (HG), Gotzen (GZ), Glunkerer (GL), Wimbach (WB) und Klausbach (KB). Innerhalb der Entwicklungszone des Biosphärenreservats Berchtesgaden liegen fünf weitere Reviere, nämlich Untersberg (UB), Wachterl (WA), Saalach (SA), Hoher Staufen (HS) und – erst im Jahr 2006 identifiziert – das Revier Ettenberg (EB). Nordwestlich bzw. westlich davon liegen die zwei Reviere Sonntagshorn (SH) und Röthelmoos (RM), deren Ausdehnungen im Westen durch das Achental begrenzt werden, das gleichzeitig die westlichste Grenze des Untersuchungsgebiets festlegt. Insgesamt handelt es sich somit um 12 Steinadlerreviere auf einer Untersuchungsfläche von etwa 1.500 km². Die zwischen Inn- und Achental gelegenen Reviere Achental (AT), Hochries (HR) und Geigelstein (GS) werden von freiwilligen Mitarbeitern im Rahmen der Vereinbarung zwischen dem BayStMUGV und den Hubschrauberverbänden in

3

Page 4: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Bayern sporadisch hinsichtlich Brutverlauf untersucht. In diesem Teilbereich der bayerischen Alpen gibt es nach wie vor die im Schlussbericht 2002 geschilderten Informationsdefizite aufgrund der zu geringen Beobachtungsdichte.

Abb. 2: Revierverteilung im Untersuchungsgebiet (einschließlich der nicht im AHP vorgesehenen, jedoch mit kontrollierten Reviere in Österreich (Quelle: NPV)

3. MATERIAL UND METHODEN 3.1 Ablauf der Arbeiten Ab Mitte Februar jeden Jahres werden die Horstbauaktivitäten der Adlerpaare dokumentiert und die entsprechenden Koordinaten an das LfU gemeldet. Ab diesem Zeitpunkt werden diesbezügliche Veränderungen zeitnah weitergegeben, um die Akzeptanz innerhalb der Nutzergruppen entsprechend hoch zu halten. Gleichzeitig wird die Individualkartei aus dem Vorjahr herangezogen, um feststellen zu können, ob es zu Partnerwechseln gekommen ist. Dies kann ein entscheidender Hinweis auf das Zustandekommen von Brutaktivitäten sein und somit die weiteren Arbeiten wesentlich erleichtern. Ab Mitte März wird gezielt versucht, die Brutaktivitäten zu dokumentieren, zu melden sowie die nicht besetzten – jedoch bereits unter „Horstbauaktivitäten“ gemeldeten – Horste möglichst zeitnah entsperren zu lassen. Bis Ende Juni laufen schwerpunktmäßig die Arbeitsmodule „Monitoring“ und „Erfolgskontrolle“, bevor im Juli / August der Ausflug der Jungvögel kontrolliert wird.

4

Page 5: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Parallel zu diesen Arbeiten wird die Individualkartei fortlaufend ergänzt, bevor diese im Oktober / November für das jeweilige Erhebungsjahr endgültig abgeschlossen wird. Ab Juni werden zudem im Rhythmus von 2 Wochen Führungen im Nationalpark angeboten bzw. während des gesamten Zeitraums (März – Oktober) angemeldete Führungen zum Thema „Steinadler“ abgewickelt. Die Nachsuche in allen „unsicheren“ Revieren erfolgt hauptsächlich in den Monaten September / Oktober. In erfolgreich bebrüteten Horsten – je nach Verhalten der Alt- bzw. Jungvögel sowie der Verfügbarkeit des Nationalparkdienstes – wird im Zeitraum September bis November ein Horsteinstieg durchgeführt, während dessen alle Beutereste sowie Federmaterial zur Analyse der Verwandtschaftsbeziehungen geborgen werden. Im Falle eines Brutabbruchs wird - möglichst schnell nach Feststellen dieses Ereignisses - versucht den entsprechenden Horst zu besteigen, um evtl. Eischalenreste oder andere Hinweise auf die Ursache des Brutabbruchs sicher zu stellen. Tab. 1: Übersicht der geleisteten Arbeiten

Leistung Qualifikation Mitarbeiter Anzahl Stunden ges. Revierkartierung, Horstsuche, Brutverlauf, Bruterfolg, Erstellung Berichte, Einweisung Hilfskräfte, Individualkartei, Datenauswertung, Koordination

Fachkräfte Dipl.-Biol. Ulrich Brendel 351

Horstsuche, Revierkartierung, Brutverlauf, Bruterfolg, Individualkartei, Datenauswertung

Hilfskräfte Patrick Guderitz, Helene Davesne, Grit Jachow, Alex Römer, Sebastian Tashiro, Hanna Czesnik

3.680

3.2 Monitoring Vereinbarungsgemäß werden ab Februar in den Revieren Klausbach (KB), Wimbach (WB), Hoher Göll (HG), Glunkerer (GL), Untersberg (UB), Wachterl (WA), Saalach (SA), Hoher Staufen (HS), Sonntagshorn (SH), Gotzen (GZ), Röthelmoos (RM) und – seit 2006 – Ettenberg (EB) mit der Beobachtung begonnen. Dabei wird zunächst nur auf Horstbauaktivitäten, die Paarzusammensetzung (Individualkartei) sowie

5

Page 6: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Fremdadleranwesenheit geachtet. Die Beobachtung erfolgt innerhalb der Reviere von zentral gelegenen Punkten aus, von denen eine möglichst umfassende Einsicht in das jeweilige Gebiet gewährleistet ist. Die jeweiligen Beobachtungspunkte haben sich zwischenzeitlich überaus bewährt und werden seit 1995 – damals noch im Rahmen des Steinadlerprojekts der Allianz Umweltstiftung - aufgesucht. Als Dokumentationsmedium dienen spezielle Datenkontrollblätter bzw. ein Horstkontrollblatt (vgl. Anlagen zum Schlussbericht 2002). Die Einweisung der Praktikanten und Helfer erfolgt wie immer zweigeteilt: Zum einen gibt es für jeden eine detaillierte theoretische Einweisung, zum anderen eine ausgiebige praktische Ausbildung im Gelände. Koordinatorische Aufgaben werden überwiegend in Form wöchentlicher Arbeitsbesprechungen durchgeführt. Die Unterstützung der Arbeiten im Gelände durch den Auftragnehmer orientiert sich an den vertraglich festgelegten Stundenzahlen pro Revier, wird aber alljährlich deutlich überschritten. Die Einweisung der Praktikanten findet traditionell überwiegend in den Revieren Klausbach und Wimbach statt, weshalb hier seit Jahren eine deutlich höhere Zahl von Arbeitsstunden eingebracht wird. Für das Auffinden der exakten Beobachtungspunkte mit Hilfe von GPS (Global Positioning System) sowie weiterer wertvoller Tipps in den Einzelrevieren wird von den Praktikanten die Ergebnisse aus GRAB (2002, unveröfftl. Diplomarbeit) verwendet. 3.3 Individualkartei Die Individualkartei wird ab Februar ständig aktualisiert und die Zeichnungen der Reviervögel mit Hilfe des Computerprogramms Adobe Photoshop 5.0.2 hergestellt. Als technische Ausrüstung dienen Ferngläser der Firmen Leica, Swarovski und Zeiss. Als Spektive werden Geräte der Firma Optolyth vom Typ TBS 80 (20-60x) und Zeiss vom Typ Diascope 85 T* FL verwendet. Das LfU hat dem Auftragnehmer für das Jahr 2006 leihweise zusätzlich zwei Geräte der Firma Swarovski (Typ Habicht AT 80 HD) zur Verfügung gestellt, die bis zum Frühjahr 2006 noch an ehrenamtliche Helfer des Projekts (Herr Schwarzer, Herr Obermeyr) ausgeliehen waren. Mit der Firma C. Zeiss Sport Optics besteht seit dem Jahr 2003 eine Sponsorenvereinbarung für das Artenhilfsprogramm / Projektbereich Ostbayerische Alpen. Die Datenaufnahme erfolgt über die speziellen Datenerhebungsblätter (vgl. Schlussbericht 2002). Zusätzlich werden Beobachtungskärtchen verwendet, die während des Steinadlerprojekts der Allianz Umweltstiftung entwickelt und angewandt

6

Page 7: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

wurden (vgl. Schlussbericht 2003). In dieser Form gehen vor allem Beobachtungsdaten von Berufsjägern und anderen Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung ein. 3.4 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge Die Bearbeitung dieses Projektmoduls erfolgt unabhängig von einem bestimmten Beobachtungsrhythmus, d.h. immer dann, wenn im Gelände Daten erhoben werden. Als Beobachter dienen sowohl Praktikanten als auch zahlreiche ehrenamtliche Helfer. Entsprechende Beobachtungen werden wie immer bezüglich der Parameter „Reizquelle“, „Reizart“ und „Reizdauer“ unter „Bemerkungen“ aufgeschlüsselt und dokumentiert. Als zusätzliche Daten werden „Entfernung zum Horst“ sowie „Witterung“ aufgenommen. Die Hubschraubertypen werden gemäß dem vom LfU zur Verfügung gestellten Bildmaterial zugeordnet. Die Dokumentation erfolgt über das bereits beschriebene Datenkontrollblatt (vgl. Schlussbericht 2002). 3.5 Praktikanten und Helfer Die Arbeiten werden durch Praktikanten(innen) und Helfer unterstützt, die in den Monaten Februar bis Oktober u.a. wichtige Beobachtungstätigkeiten im Rahmen des Artenhilfsprogramms übernehmen. Die Unterbringung der Praktikanten erfolgt überwiegend in der Forschungsstation Ramsau. 3.5 Geführte Wanderungen Im Zeitraum Juni bis Oktober werden alljährlich im Rahmen des Wanderprogramms der Nationalparkverwaltung im Rhythmus von 2 Wochen geführte Wanderungen unter dem Motto „König der Lüfte“ angeboten. Darüber hinaus besteht für Schulklassen, Vereine, Verbände oder andere interessierte Gruppen die Möglichkeit, Führungen „Ins Reich des Steinadlers“ zu buchen. Die „Berchtesgadener Land Tourismus GmbH“ bietet des weiteren Urlaubspauschalen an, zu denen auch ein Gutschein für eine geführte „Adlerwanderung“ gehört. Alle Führungen werden vom AN oder entsprechend geschulten Praktikanten/Innen durchgeführt.

7

Page 8: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

4. ERGEBNISSE 4.1 Monitoring Wie bereits in den Jahren 2002 - 2005 wurden vom Auftragnehmer (AN) im Bereich „Monitoring“ mehr Stunden investiert, als im entsprechenden Angebot kalkuliert. Die Summe der gefahrenen Kilometer liegt aktuell (27. Oktober 2006) bei 8571 km (Ø 779 km / Revier). Die Arbeiten innerhalb dieses Aufgabenfeldes umfassen die unter §1 (Vertragsgegenstand) im Projektvertrag formulierten Module. Das intensive Monitoring begann Anfang Februar in den Revieren Klausbach (KB), Wimbach (WB), Wachterl (WA), Untersberg (UB) und Saalach (SA). Die Reviere Glunkerer (GL), Hoher Göll (HG), Hoher Staufen (HS), Sonntagshorn (SH) und Röthelmoos (RM) konnten wegen der vorherrschenden Witterung, der Schneelage oder aufgrund der Entfernung erst später aufgesucht werden. Aus dem Revier Klausbach liegen Beobachtungsdaten bereits ab Mitte Januar vor, da das Revierzentrum bereits zu dieser Zeit unabhängig von der Schneelage ohne großen zeitlichen Aufwand erreichbar sind. Tab. 2 verdeutlichen die Kontrollaktivität des AN, von Praktikanten und Helfern pro Einzelrevier. In den Revieren Wimbach, Untersberg und Klausbach wurde am intensivsten beobachtet, was u.a. mit der hohen Antreffwahrscheinlichkeit für Steinadler in diesen Revieren zusammenhängt, was vor allem für Ausbildungszwecke genutzt werden kann. Wurde in einem Revier festgestellt, dass keine Eiablage erfolgt worden war, wurde die Beobachtungsintensität entsprechend zurückgefahren. Tab. 2: Revier Hoher Göll (HG) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N DReviertage - 1 3 5 5 6 6 2 3 2 - - Kontrollzeit [min] - 120 540 1.500 1.800 1.500 2.160 480 720 240 - - Tab. 3: Revier Gotzen (GZ) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N D Reviertage - - - 1 2 3 3 - - - - - Kontrollzeit [min] - - - 180 360 720 1.500 - - - - -

8

Page 9: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Tab. 4: Revier Glunkerer (GL) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N D Reviertage - - - 2 4 4 4 5 4 2 - - Kontrollzeit [min] - - - 360 960 1.200 1.200 1.500 640 240 - - Tab. 5: Revier Klausbach (KB) 2006 – Kontrollaktivität durch AN, Praktikanten und Helfer in Reviertagen bzw. Beobachtungsminuten

J F M A M J J A S O N D Reviertage 5 8 10 10 5 3 3 3 3 4 - - Kontrollzeit [min] 450 960 1.200 1.800 900 360 720 720 720 640 - - Tab. 6: Revier Wimbach (WB) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N DReviertage - 2 10 10 6 6 2 2 2 2 - - Kontrollzeit [min] - 240 1.200 1.500 1.080 1.200 600 240 240 240 - - Tab. 7: Revier Wachterl (WA) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N D Reviertage - 2 5 5 2 2 - 1 2 1 - - Kontrollzeit [min] - 360 900 900 360 360 - 180 240 240 - - Tab. 8: Revier Saalach (SA) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N D Reviertage - 2 5 5 5 3 - - 2 1 - - Kontrollzeit [min] - 360 800 600 600 720 - - 360 300 - - Tab. 9: Revier Sonntagshorn (SH) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N D Reviertage - 2 3 3 4 5 2 - 1 1 - - Kontrollzeit [min] - 120 180 720 1.200 1.500 360 - 180 120 - - Tab. 10: Revier Hoher Staufen (HS) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N D Reviertage - 1 3 4 2 - - - 2 2 - - Kontrollzeit [min] - 180 720 960 480 - - - 360 240 - - Tab.11: Revier Röthelmoos (RM) 2006 – Kontrollaktivität

J F M A M J J A S O N D Reviertage - - 1 4 4 1 1 1 1 2 - - Kontrollzeit [min] - - 120 640 900 180 180 120 240 360 - -

9

Page 10: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Tab. 12: Schwerpunkte der Reviernutzung innerhalb der Reviere des AHP im Jahr 2006 Reviername Reviercode Nutzungsschwerpunkte

Hoher Göll HG (1) Das Paar nutzte im Jahr 2006 während der Brutzeit vor allem das Weissenbachtal (A) auf der östlichen Seite sowie den Bereich zwischen Kehlstein und Roßfeld auf der Nordseite des Hohen Göll; kurz vor Ende der Brutzeit war eine deutliche Schwerpunktverlagerung in Richtung Hohes Brett, Jenner, Königstal-, Königsbach- und Büchsenalm (Ost- und Südseite Hoher Göll) zu erkennen. Dort befinden sich ausgedehnte Murmeltierbestände, wobei mehrere Angriffe auf Murmeltiere beobachtet werden konnten.

Gotzen GZ (2) Das Revier war im Jahr 2006 nicht besetzt. Die Jagdgebiete zwischen Jenner und Obersee wurden sowohl vom Paar Hoher Göll als auch vom Paar Glunkerer genutzt. Das Paar Glunkerer nutzte sogar einen Horst innerhalb des Reviers GZ (GZ 204)

Glunkerer GL (3) Das Revierpaar nutzte neben den bekannten Jagdgebieten zwischen Hachelköpfen (Watzmann-Südseite) und dem Funtensee-Bereich neuerdings auch Flächen auf der Gotzenalm und um den Funtenseetauern (Steinernes Meer). Als Brutbereich wurde erstmals ein Horst innerhalb eines fremden Reviers in den Wänden unterhalb des Regenbergs gewählt (Obersee).

Wimbach WB (4) Als Brutbereich (bis zum Brutabbruch) diente dem Paar wie stets der Wandbereich zwischen Kitzkartauern und Brentenwand im nördlichen Teil des Wimbachtales. Jagdflüge konnten zur Brutzeit überwiegend auf der Hochalm (Nordostflanke Hochkalter), außerhalb der Brutzeit vor allem im hinteren, südlichen Wimbachtal (Trischübel, Hundstod) beobachtet werden.

Klausbach KB (5) Das Paar baute an mehreren Horsten sowohl an der Ostflanke der Reiteralm wie auch auf der Nordwestflanke des Hochkalter. Zur Eiablage kam es nicht. Als bevorzugte Jagdflächen wurden der Bereich oberhalb der Halsgrube, die Reiteralm selbst sowie das hintere Klausbach- sowie das obere Sittersbachtal (Hockkalterstock) identifiziert werden.

Wachterl WA (6) Sowohl in der Nordostflanke der Reiteralm wie auch auf der West- und Südseite des Lattengebirges wurden mehrere Horste "begrünt". Eine Eiablage fand nicht statt. Als bevorzugte Jagdflächen wurden die Hochebene der Reiteralm wie auch das Lattengebirge selbst identifiziert.

Saalach SA (7) Das Paar startete seinen Brutversuch in einem tiefgelegenen Horst (ca. 800 m ü. NN) im Saalachtal auf den nordwestlichen Abhängen des Lattengebirges. Als Hauptjagdgebiete wurden wie immer die Hochflächen rund um das Müllnerhorn sowie das Lattengebirge und - zumindest anteilig - auch die Hochfläche der Reiteralm genutzt.

Untersberg UB (8) Gebrütet wurde wie in den letzten Jahren im Bereich oberhalb der Gemarkung Hallthurm in den westlichen Abhängen des Untersberges. Die wichtigsten Jagdgebiete lagen vor allem auf dem Untersbergplateau sowie auf den östlichen Ausläufern des Lattengebirges.

Sonntagshorn SH (10) Der Brutbereich dieses Paares ist nach wie vor unbekannt, liegt jedoch wahrscheinlich entweder in den talnahen Steilwäldern am östlichen Abhang des Bogenhorns oder aber im Bereich des westlichen Ristfeuchthorns. Jagdflüge konnten besonders im Bereich des östlichen Sonntagshornes sowie in den großen Längstälern auf der Süd- und Nordseite des Bogenhornes beobachtet werden.

Hoher Staufen HS (11) Zur Vorbrutzeit war dieses Paar hauptsächlich im Bereich zwischen Zwiesel, Falkenstein und Rauschberg anzutreffen, besonders häufig an den Abstürzen des Zwiesels im Falkensteiner Tal. Horstbauaktivitäten konnten nicht beobachtet werden. Zur Eiablage kam es nicht. Ein Partnerwechsel ist in nächster Zeit nicht auszuschließen. Die Jagdgebiete lagen auf der Nordseite der Gebirgskette zwischen Hohem Staufen bis Rauschberg sowie auf einigen Almflächen südlich dieses in West-Ost-Richtung verlaufenden Kammes.

Röthelmoos RM (14) Das Paar konnte nicht beim Horstbau beobachtet werden. Es gab keinen Brutversuch. Die Jagdgebiete lagen erneut z. T. im westlichen Teil des Revieres, schwerpunktmäßig jedoch im Bereich von Hochgern und Hochfelln sowie der an diesen Berg nach Südosten hin anschließenden Almflächen bis nach Ruhpolding. Am Unternberg wurden die Vögel ebenfalls häufiger beobachtet, wobei Jagdflüge nicht nachgewiesen werden konnten.

10

Page 11: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

4.2 Revierverteilung Die Verteilung der Einzelreviere für das Untersuchungsgebiet ist aus Anhang 1 ersichtlich. Im Vergleich zum Jahr 2006 musste die Revierausdehnung des Reviers Untersberg (UB) verändert werden, da im östlichen und nördlichen Bereich dieses Gebirgsstocks ein weiteres Brutpaar (Ettenberg EB) entdeckt werden konnte. Die Wahrscheinlichkeit der Existenz eines solchen Revieres wurde bereits im Schlussbericht 2005 angedeutet. Die Grenzen für das Revier Gotzen (GZ) sind momentan nicht existent, da das Revier auch im Jahr 2006 nicht durch ein territoriales Paar besetzt war und somit als „verlassen“ angesehen werden muss. Das Revier Hochkranz (HK) östlich des Saalachtales im Naturpark Weissbach (A) wird seit 2004 mit aufgeführt. Dort konnte 2006 ein neuer Bruthorst entdeckt werden. Die Grenzen der Steinadlerreviere innerhalb des Untersuchungsgebietes sind als Anhänge 6 – 17 diesem Bericht beigefügt. Durchschnittlich beanspruchen die zwölf Brutpaare im Untersuchungsgebiet eine Revierfläche von ca. 70 km². Das Paar Glunkerer (GL) wie auch das Paar Hoher Göll (HG) haben erneut Flächenanteile des Reviers Gotzen (GZ) mit genutzt. Schwer abgrenzbar ist nach wie vor die tatsächliche Ausdehnung der beiden Reviere Hoher Göll (Südgrenze) und Glunkerer (Nordgrenze), die unmittelbar an das auch heuer verwaiste Revier Gotzen angrenzen. Für das Revier Gotzen (GZ) konnte auch im Jahr 2006 kein Revierpaar dokumentiert werden, was bedeutet, dass dieses Revier wie in den Jahren 2003 bis 2006 nicht von einem Revierpaar besetzt war. Das Gebiet wurde wie in den Jahren zuvor größtenteils durch das Paar Glunkerer (GL) mit beansprucht. Dies konnte durch die Individualkartei zweifelsfrei festgestellt werden. Aus diesem Grund sind in die Berechnung des Bruterfolgs lediglich 10 statt der vertraglich festgelegten 11 Brutpaare eingeflossen. Das Brutpaar Ettenberg (EB) wurde 2006 noch nicht berücksichtigt. Ausschlaggebend für die Identifikation dieses Reviers war eine intensive Nachsuche in diesem Gebiet aufgrund von Beobachtungsdaten, welche belegen, dass das Revierpaar Untersberg (UB) entsprechend gut als Jagdgebiet geeignete Bereiche des Untersberges meidet. Darüber hinaus zeigten beide Partner regelmäßig deutliche Girlandenflüge in Regionen, die zur Markierung der eigenen Reviergrenzen zunächst „unsinnig“ erschienen. Während mehrerer Beobachtungstage konnte letztendlich ein weiteres Paar zweifelsfrei festgestellt werden. Die Horstsuche konnte aufgrund mangelnder Zeit leider nicht in dem Maße durchgeführt werden, wie erforderlich, so dass aktuell (September 2006) über den Bruterfolg dieses Paares nur gemutmaßt werden kann. Beobachtungen durch Dritte aus der 38. Kalenderwoche deuten jedoch auf eine erfolgreiche Brut hin, da ein

11

Page 12: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Altvogel mit einem bettelnden Jungvogel im Bereich Fürstenbrunn beobachtet werden konnte. Aus Kontinuitätsgründen ist dieses Revier in der aktuellen Auswertung des Bruterfolgs im Untersuchungsgebiet gesondert markiert (vgl. Tab. 13).

Abb. 3: Thermik- und Jagdgebiete sowie historische Brutwand (roter Kreis) im neu nachgewiesenen Revier Ettenberg am Untersberg (Foto: NPV) 4.3 Reproduktion: Bruterfolg / brutbiologische Daten Der Bruterfolg im Jahr 2006 ist im Vergleich zum Vorjahr auf 0,4 gestiegen und liegt im Untersuchungsgebiet seit 2000 (= Jahr, seit dem alle 10 BP durchgehend überwacht werden) bei 0,29 flüggen Jungvögeln pro Paar und Jahr (vgl. Tab. 13). Seit dem Jahr 2000 wurden im Untersuchungsgebiet 13 Brutpaare durchgehend überwacht, in den Jahren 2005 und 2006 11 Brutpaare. Im Jahr 2006 konnten in 6 Revieren bzw. in 11 verschiedenen Horsten Horstbauaktivitäten beobachtet bzw. aufgrund der Verhaltensweisen auf eine solche rückgeschlossen werden. Nur im Revier Hoher Staufen (HS) konnten keine derartigen Aktivitäten festgestellt werden. In den Revieren Röthelmoos (RM), Glunkerer (GL) und Hoher Göll (HG) konnte aufgrund der Schneelage die Beobachtung erst im April aufgenommen werden.

12

Page 13: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Ende März / Anfang April schritten fünf Brutpaare nachweislich zur Brut. Die Beobachtungen im Revier Sonntagshorn (SH) ließen erneut Brutaktivitäten vermuten, was jedoch in der Folge trotz intensiver Suche nicht belegt werden konnte, da kein besetzter Horst gefunden werden konnte. Vier Brutpaare begannen definitiv nicht mit der Brut (Klausbach, Wachterl, Hoher Staufen und Röthelmoos). Die Horstbauaktivitäten in den Revieren Klausbach (KB 503 und KB 507) und Wachterl (WA 602 und 603) erreichten im Monat März ihren Höhepunkt und wurden erst Mitte April von den jeweiligen Brutpaaren eingestellt. Im Revier Hoher Staufen (HS) wurden mehrfach drei ausgefärbte Steinadler gemeinsam fliegend beobachtet, wobei es sich bei zwei dieser Vögel um das Revierpaar aus dem Jahr 2005 handelte. Aufgrund vergleichbarer Beobachtungen aus den Vorjahren ist nicht auszuschließen, dass sich in diesem Revier ein Partnerwechsel andeutet. Ähnliche Verhaltensweisen wurden bereits in den Revieren Untersberg (2002) und Klausbach (1999) kurz vor einem Partnerwechsel beobachtet. Anflüge an die bekannten Horste in diesem Revier konnten nicht dokumentiert werden. Nachdem das Revier Wachterl (WA) im Jahr 2005 durch ein neues Revierpaar wiederbesetzt wurde, konnten dort auch im Spätwinter 2006 intensive Horstbauaktivitäten dokumentiert werden. Zur Eiablage kam es jedoch – wie auch im unmittelbar angrenzenden Revier Klausbach - nicht. Die Reviergrenze des Paares Klausbach hat sich in Folge der Wiederbesiedlung des Reviers Wachterl (WA) deutlich verschoben (vgl. Anhang 1). Im Revier Röthelmoos (RM) konnte aufgrund der Schneelage erst im April mit einem intensiven Monitoring begonnen werden. Vorher erfolgte eine sporadische Kontrolle durch verschiedene ehrenamtliche Helfer, die an den bekannten Horsten keine Bauaktivitäten feststellen konnten. Anfang August konnten vier Jungvögel dokumentiert werden. Dabei handelt es sich jeweils um einen Jungadler der Brutpaare Untersberg (UB) und Hoher Göll (HG) sowie um zwei Jungvögel des Brutpaares Glunkerer (GL). Der Jungvogel im Revier Hoher Göll (HG) ist als „Überraschung“ zu werten, da der AN Anfang Juli von einem Brutabbruch in diesem Revier ausgegangen war. Grund dafür ist zum einen, dass der Horststandort in einem nicht einsehbaren und kaum bekletterbaren Gebiet im österreichischen Weissenbachtal liegt und somit ein direkter Einblick in den Horst zu keinem Zeitpunkt möglich war. Zum anderen verlagerten die Altvögel Anfang Juli ihren Aktivitätsraum eindeutig in Richtung Jennergebiet, Beobachtungen im Bereich des Weissenbachtals blieben dagegen aus. Ende August konnte dann aber doch ein bettelnder Jungvogel mit den beiden Altvögeln im Bereich Kehlsteinhaus, also unweit des Weissenbachtales beobachtet werden.

13

Page 14: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

In den nicht mehr zum offiziellen Monitoring gehörenden Revieren Bluntau (BT), Blühnbach (BB), Reith (RH) und Hochkranz (HK) wurde ein Jungadler flügge. Erfolgreich war lediglich das Brutpaar Hochkranz (Horst HK 1502). Zu Horstbauaktivitäten kam es im Revier Reith an dem bisher unbekannten Horst BT 1403. In den Revieren Blühnbach (BB) und Reith (RH) konnten keine Horstbauaktivitäten nachgewiesen werden. In Tabelle 13 ist der Bruterfolg sowie die Anzahl der Partnerwechsel und Brutabbrüche für die einzelnen Brutpaare im Untersuchungsgebiet wiedergegeben. Darüber hinaus ist der Bruterfolg pro Jahr für alle jeweils kontrollierten Brutpaare innerhalb des AHP (d. h. ohne Reviere in A) angegeben (blaue Zahlen).

Im Revier Glunkerer (GL) fand nach der Brutaufgabe im Frühjahr 2005 im Spätsommer desselben Jahres ein Partnerwechsel statt, als das ausgefärbte durch ein immatur gefärbtes Weibchen „ersetzt“ wurde. Dieses Paar war 2006 für die erste Zweierbrut im Untersuchungsgebiet seit mehr als 20 Jahren verantwortlich. Das neu entdeckte Brutpaar Ettenberg (EB) ist in Tab. 13 bereits mit aufgenommen, wird aber für die brutbiologische Auswertung noch nicht mit ausgewertet. Hinweise aus der Bevölkerung deuten darauf hin, dass in diesem Jahr ebenfalls ein Jungvogel flügge geworden ist. Im Revier Gotzen (GZ) konnte auch im Jahr 2006 kein Revierpaar festgestellt werden. Das Revierpaar Glunkerer (GL) nutzte im Untersuchungsjahr neben den Jagdgebieten auch einen Brutbereich dieses derzeit nicht besetzten Reviers und brütete dort unterhalb des sogenannten „Regenbergls“ im Horst GZ 204 (vgl. Abb. 4). Die Revierpaare Klausbach (KB) und Wachterl (WA) schritten nach ihren Horstbauaktivitäten nicht zur Eiablage. Vor dem Schlupf des Jungvogels haben die Paare Wimbach (WB) und Saalach (SA) ihre Brutaktivitäten abgebrochen (vgl. Tab. 14). Nach dem Schlupf hat das Paar Sonntagshorn das Brutgeschäft eingestellt. Der Horst des Paares Hoher Göll (HG) lag im Weißenbachtal und somit auf österreichischem Territorium. Aus diesem Grund wurden lediglich die Brutaktivitäten, nicht jedoch der Horststandort gemeldet (der auch nicht entdeckt werden konnte; vgl. Tab. 14). Nach dem sehr erfolgreichen Brutjahr 2004 mit 6 flüggen Jungvögeln im Untersuchungsgebiet und dem mäßig erfolgreichen Jahr 2005 (zwei Jungvögel) wurden im Jahr 2006 vier Jungvögel flügge, wobei allein zwei davon im Revier Glunkerer (GL) erbrütet wurden.

14

Page 15: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Tab. 13: Monitoring der Einzelreviere von 1994 bis 2006. Die offiziell ins AHP eingehenden Reviere sind grau unterlegt (Abkürzungen der Reviernamen vgl. Kap.2).

RH 9

RM 14

SH 10

HS 11

SA 7

UB 8

HG 1

BT 12

BB 13

GZ 2

GL 3

WB

4

KB 5

WA 6

HK 15

EB 16

BE/J

1993

?

?

?

?

?

?

0

?

?

?

?

?

0

1

?

?

0,3

1994

?

?

?

?

?

?

1

?

?

0

?

0

0

RA1

?

?

0,2

1995

1

?

?

?

2

?

0

?

?

0

?

0

0

-

?

?

0,4

1996

?

?

?

?

?

0

0

?

?

0

?

0

BA

-

?

?

0

1997

1

?

?

?

?

1a

b

?

?

0

?

0

b

-

?

?

0,2

1998

0

?

?

?

1

BA

1

0

?

0

?

0

1

-

?

?

0,5

1999

1

1

?

?

1

1a

b

b

?

b

b

BA

PW

-

?

?

0,4

2000

0

0

0

0

0

1a

b

b

b

b

b

1

b

-

?

?

0,2

2001

BA

1

b

BA

BA

b

BA

1

1

0

BA

1

BA

-

?

?

0,2

2002

1

b

BA

b

1

PW

b

0/?

1*

0

b/?

1

BA

-

?

?

0,2

2003

BA

0

0

BA

BA

1

0

?

1

RA

1

1

BA

-

?

?

0,3

2004

BA

0

BA

0

1

1

0

1

0

RA

1

1

1

0

1

-

0,5

2005

1

1

0

0

0

1

0

1

0

RA

BA PW

BA

BA

BA

0

-

0,2

2006

0

0

BA

0

BA

1

1

0

0

RA

2

BA

0

0

1

1?

0,4

∑ JV

5

3

0

0

6

7

3

3

3

0

4

5

2

1

2

1

45

BE

0,5

0,38

0(?)

0(?)

0,60

0,63

0,27

0,38

0,43

0(?)

0,5

0,38

0,15

0,25

0,66

1

PW

-/?

-/?

-/?

-/?

-/?

1

-

1

-/?

-

1

1

1

1

0

0

BA

4

?

3

2

3

1

2

?

?

?

2

3

4

3

0

0

BE = Bruterfolg; PW = Partnerwechsel; BA = Brutabbruch; ∑ JV= Summe Jungvögel; a = 2 Nestlinge; b = Horstbauaktivitäten; RA = Revieraufgabe; 1 = als Folge auch Brutabbruch; ∑ = Summe; a = toter Nestling; * = Nachweis durch Dritte; 0 = kein Bruterfolg; ? = genaue Angaben fehlen

15

Page 16: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Abb. 4: Horst GZ 204 oberhalb des Obersees im Steinadlerrevier Gotzen – im Jahr 2006 genutzt vom Revierpaar Glunkerer Tab.14: Brutbiologische Auswertung der einzelnen Revierpaare im Untersuchungsgebiet für das Jahr 2006. Die offiziell im AHP untersuchten Brutpaare sind grau unterlegt. Revier 1. Beobachtung /

Horstbau Eiablage Schlupf Anzahl

flügger JV Ausflug Brutabbruch Partner-

wechsel HG 1 07.04. ca. 30.03. ca. 14.05. 1 ? - - GZ 2 Revier Gotzen im Jahr 2006 ohne Revierpaar GL 3 24.05. ca. 26.3. ca. 10.5. 2 20.7 (W)

28.7. (M) - Spätsommer

2005 WB 4 27.02. ca. 25.3. - 0 - ca. 05.05. - WA 6 19.02. - - 0 - - - KB 5 19.02. - - 0 - - - SA 7 18.02. ca. 25.03. - 0 - ca. 10.05. -

HS 11 - - - 0 - - - UB 8 16.02. 21.03. 05.05. 1 16.07. - - SH 10 nicht bekannt nicht

bekannt nicht

bekannt 0 - nicht bekannt -

RM 14 ? - - 0 - - - EB 16 ? ? ? 1? ? - - RH 9 - - - 0 - - - BT 12 01.04. - - 0 - - - BB 13 ? - - 0 - - - HK 15 13.04. ca. 25.03. 10.05. 1 27.07. -

JV = Jungvögel * = Beginn der Horstbauaktivitäten nicht bekannt M = Männchen W = Weibchen

16

Page 17: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Bei den ausgeflogenen Jungvögeln konnte bei allen vier Individuen das Geschlecht nahezu zweifelsfrei zugeordnet werden. So handelte es sich bei den beiden Jungvögeln im Revier Glunkerer (GL) um ein Weibchen (= Erstgeborenes) und einen Terzel (= Zweitgeborenes), im Revier Untersberg (UB) um einen Terzel sowie im Revier Hoher Göll (HG) um ein Weibchen. Die (wahrscheinliche) Zuordnung wurde durch den Vergleich zwischen Alt- und Jungvogel möglich. Auch in dem nicht offiziell zum AHP gehörenden Revier Hochkranz (HK) konnte das Geschlecht des JV mit hoher Wahrscheinlichkeit als „weiblich“ ermittelt werden. Im Revier Sonntagshorn (SH) konnte in dem relativ unzugänglichen Gebiet trotz intensiver Bemühungen erneut kein aktuell besetzter Horst identifiziert werden, obwohl aufgrund der Verhaltensweisen des Paares von Brutaktivitäten auszugehen war. Noch im Juni bestand aufgrund von Beuteflügen Brutverdacht. Eine Nachsuche im Revier in den Monaten August und September verlief erfolglos, so dass der AN davon ausgehen muss, dass es zu einem Brutabbruch nach Schlupf des JV gekommen sein könnte. Tab. 15: Name der Reviere, ID-Nummer der jeweils benutzten Horste und Brutverlauf im Jahr 2006

Reviername

Horst-ID

Höhe ü. NN

Brutverlauf

Bemerkung

Wimbach

WB 403

1426 m

Abbruch in der 18 KW

Felshorst

Glunkerer

GZ 204

1402 m

Ausflug Ende Juli

Felshorst

Untersberg

UB 805

1217 m

Ausflug Ende Juli

Feslhorst

Hoher Staufen

?

?

Abbruch ?

vermutlich Baumhorst

Saalach

Sa 705

807 m

Abbruch ca. 18 KW

Felshorst

Hoher Göll

HG 105

ca. 1100 m

Ausflugsdatum

unbekannt

Vermutlich Felshorst (Horst liegt in

Österreich)

Tab. 16: Bruterfolg im Untersuchungsgebiet (nach Vorlage LfU)

Gesamtzahl kontrollierter Brutpaare? 10 Aufgegebene / nicht besetzte Steinadlerreviere? 1 Paare nur mit Horstbau, aber ohne Brutbeginn? 2 Partnerwechsel bis zum Beginn der Brutzeit? 1 Paare mit Brutaufgabe vor dem Schlupf? 2 Paare mit Brutaufgabe nach dem Schlupf? 1 Anzahl flügger Juv.? - davon Zwillingsbruten? 4/1 Keine genaueren Ergebnisse in x Revieren? 1 Anzahl Totfunde? 0

17

Page 18: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Tab. 17: Der Bruterfolg der Steinadler in den Berchtesgadener und Salzburger Kalkalpen von 1979 bis 2006 unter Berücksichtigung der unveröfftl. Daten von LINK (1987) für den Zeitraum zwischen 1979 und 1987.

Jahr

AbP

AkP

eb

BA

1 JV

2 JV

Σ

% R

BE

TF

PW

RA

1979

4

4

2

?

2

0

2

50

0,5

0

?

0

1980

4

4

1

?

1

0

1

25

0,25

0

?

0

1981

9

8

1

1

1

0

1

13

0,12

0

?

0

1982

9

9

1

6

1

0

1

11

0,11

0

?

0

1983

9

9

2

4

2

0

2

22

0,22

2a

?

0

1984

9

9

2

0

2

0

2

22

0,22

0

?

0

1985

9

9

1

2

1

0

1

11

0,11

0

?

0

1986

9

8

2

0

2

0

2

25

0,25

0

?

0

1987

9

9

1

0

1

0

1

11

0,11

0

?

0

Ausweitung des Monitoringgebiets im Rahmen des Steinadlerprojekts der Allianz Umweltstiftung 1993

9

3

1

0

1

0

1

33

0,33

0

0

0

1994

14

5

1

1

1

0

1

20

0,2

0

0

1

1995

13

6

2

0

1

1

3

33

0,5

0

0

0

1996

13

6

0

1

0

0

0

16

0

0

1

0

1997

13

6

2

0

2

0

2

33

0,33

1a

0

0

1998

13

8

3

1

3

0

3

38

0,38

1a

1

0

1999

13

12

3

1

3

0

3

25

0,25

1

0

0

2000

13

13

2

0/?

2

0

2

17

0,15

1a

1

0

2001

13

13

4

6

4

0

4

31

0,31

0

0

0

2002

13

13

4

2

4

0

4

31

0,31

0

1

0

2003

12

12

4

4

4

0

4

33

0,33

0

0

1

2004

12

12

6

2

6

0

6

50

0,5

0

0

1

2005

11

10

2

3

2

0

2

18

0,2

0

0

1

2006

11

10

3

3

2

1

4

27

0,4

0

1

1

11

198

50

37

48

2

52

31

0,29

6

5

5

BE = Bruterfolg; PW = Partnerwechsel; BA = Brutabbruch; ∑ JV = Summe Jungvögel; a = 2 Nestlinge; b = Horstbauaktivitäten; RA = Revieraufgabe; 1 = als Folge auch Brutabbruch; AbP = Anzahl bekannter Paare; AkP = Anzahl kontrollierter Paare; ∑ = Summe; a = toter Nestling; R = Anzahl reproduzierender Paare (in %) Eb = erfolgreich brütend; TF = Todfund

18

Page 19: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

In den vier Revieren auf österreichischem Gebiet konnte im Revier Hochkranz 1 JV nachgewiesen werden. Um das Bild bezüglich Brutverhalten der Steinadler im Untersuchungsgebiet abzurunden, wurde wie in den Jahren zuvor eine dementsprechende Auswertung der Beobachtungsdaten von LINK (1987, unveröfftl.) mit einbezogen.

Die Anzahl kontrollierter Brutpaare liegt über 20 Jahre bei insgesamt 198. Der Bruterfolg für den Steinadler in den Berchtesgadener bzw. Salzburger Kalkalpen liegt im Jahr 2006 mit 0,4 flüggen JV pro Paar wie auch im langjährigen Mittel (1987–2003) mit 0,29 flüggen Jungvögeln pro Paar und Jahr über dem für die übrige deutsche Teilpopulation angegebenen Mittelwert Ende der 90iger Jahre von 0,18 bzw. 0,21 (vgl. SCHÖPF 1989, BEZZEL & FÜNFSTÜCK 1994 und KLUTH 1999). Der Prozentsatz der sicher brütenden Paare im Untersuchungsgebiet liegt für das Jahr 2006 bei 60 %, die Zahl der Nichtbrüter bei 40% (vgl. Abb. 6).

0

2

4

6

8

10

12

14

1979 1981 1983 1985 1987 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006

Kontrollierte Brutpaare Erfolgreiche Brutpaare Bruterfolg

Abb. 5: Entwicklung des Bruterfolgs im Untersuchungsgebiet zwischen 1979 und 2006 (zwischen 1988 und 1993 kein Monitoring)

Im Untersuchungsjahr konnte im Jahr 2006 erneut kein Totfund eines Adlers dokumentiert werden. Im Jahr 2006 konnte kein Partnerwechsel festgestellt werden. Der Partnerwechsel im Revier Glunkerer (GL) fand nach Brutaufgabe (vgl. Schlussbericht 2005) bereits im Jahr 2005 (nach Erstellung des Schlussberichts 2005) statt, wird jedoch in Tab. 13 für 2006 dokumentiert.

19

Page 20: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Im Revier Gotzen (GZ) konnte kein Revierpaar festgestellt werden, weshalb auch keine Individualkartei erstellt werden konnte.

0

2

4

6

8

10

12

14

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006

Kontrollierte Paare Erfolgreiche Paare keine Brut

Abb. 6: Entwicklung der Anzahl erfolgreich brütender Paare sowie der Paare ohne Brut während der kontinuierlichen Erhebungsphase zwischen 1999 und 2006

4.4 Fremdadler Tabelle 18 gibt die Anzahl der im Untersuchungsgebiet im Jahr 2006 dokumentierten Einzel- bzw. Fremdadlerbeobachtungen wieder. Selbstverständlich geben diese Daten keinen vollständigen Eindruck der Fremdadlereinflüge sondern sind vielmehr stark abhängig von der jeweiligen Beobachtungsintensität. Die Angabe des Bruterfolgs im Untersuchungsjahr dient daher lediglich als Hinweis auf mögliche Effekte der „Einzeladlerbelastung“ auf das Brutverhalten der Revieradler. Tab. 18:Einzeladlernachweise im Untersuchungsgebiet 2006

Revier Datum Bruterfolg

2006 Hoher Göll (1) 25.03. 1 Gotzen (2) Revier nicht besetzt 0 Glunkerer (3) 24.05. / 28.05. 2 Wimbach (4) 15.03. / 27.03. 0

Klausbach (5) 19.02. / 02.03. / 06.03. / 08.03. / 15.04. 0

Wachterl (6) 09.04. 0 Saalach (7) 01.05. 0 Untersberg (8) 20.03. / 21.03. / 10.04. 1 Sonntagshorn (10) Keine 0 Hoher Staufen (11) Keine 0 Röthelmoos (14) 30.05. 0

20

Page 21: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Die Zahl der Beobachtungstage, an denen im Untersuchungsgebiet umherstreifende Fremdadler dokumentiert werden konnten, war mit 13 Tagen wesentlich geringer als die im Jahr 2005, als an 52 Beobachtungstagen Einzeladler beobachtet werden konnten. 4.5 Beutereste Bis Mitte Oktober 2006 wurden sechs Horstbegehungen durchgeführt. Im Einzelnen handelt es sich um die Horste SA 705, WB 403, UB 805, GZ 204, HK 1502 und WA 602 (vgl. Tab. 19). In Zusammenarbeit mit dem Nationalparkdienst der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden wurden drei Horste „geleert“ (SA 705, HK 1502 und WB 403), mit Hilfe von Praktikanten die Horste UB 805, WA 602 und GZ 208. Die Ergebnisse lagen bei Erstellung dieses Abschlussberichts noch nicht vor. Tab. 19: Zusammenfassung der Horstbesteigungen 2006

Horst-ID Datum der Besteigung Besteiger Entnahme

Letzte Brut / Brutversuch

SA 705 08.09.2006 Nationalparkdienst Beutereste + Federn 2006 WB 403 26.06.2006 Nationalparkdienst Beutereste + Federn 2006 UB 805 22.09.2006 Praktikant Beutereste + Federn 2006 GZ 202 02.10.2006 Praktikant Beutereste + Federn 2006

HK 1502 16.10.2006 Nationalparkdienst Beutereste + Federn 2006 WA 602 19.10.2006 Praktikant Federn unbekannt HK 1501 17.11.2006 Nationalparkdienst Beutereste 2005

Die Ergebnisse der Analysen aus den Besteigungen der Horste RM 1402, WB 404 und 405, BT 1202, WA 603 und RH 903 im Jahr 2005 liegen vor und sind in Tabelle 8 zusammengefasst. Die Analyse der zu den im AHP überwachten Brutpaare gehörenden Horste erbrachte wenig Überraschungen. Anders in einem der Reviere, die außerhalb des Untersuchungsgebietes liegen: Im Revier Bluntau (BT / A) wurden unterhalb des Horstes BT 1202 Knochen (Unter- [28 cm] und Oberschenkel [22 cm]) eines Raubsäugers gefunden, die sehr wahrscheinlich einem größeren Hund zugeordnet werden müssen. Ob dieser als Beutetier durch die Adler genutzt wurde, ist eher unwahrscheinlich, da im Horst selbst keine Knochenreste dieses Tieres festgestellt werden konnten. Darüber hinaus wurde in diesem Horst erstmals ein Steinkitz als Beutetier innerhalb des Untersuchungsgebietes nachgewiesen. Verwunderlich ist außerdem die teilweise geringe Größe sowie die Anzahl von verschiedenen Beutetieren, welche von den Altvögeln in diesem scheinbar „ideal ausgestatteten“ Revier während der Nestlingszeit eingetragen wurde.

21

Page 22: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Abb. 7: Horsteinstieg in GZ 204 am 02.10.2006 (Foto: S. Tashiro)

Im Jahr 2006 ist eine Besteigung von HK 1501 durch den Nationalparkdienst geplant. Im Horst WB 404 wurden zudem die Überreste eines jungen Steinadlers gefunden, dessen Knochen (Becken, komplett, Laufknochen 2, OA 1,Großgefieder HS+AS rechts und links [stecken noch in Blutkielen, Kleingefiederreste + Flaumfedern] vollständig skelettiert und damit mehrere Jahre alt sein dürften. Die letzte Brut im Horst WB 404 wurde im Jahr 2002 dokumentiert. Der Jungvogel war bei Eintritt des Todes etwa 7-8 Wochen alt. Anhang 18 dokumentiert die bisherigen Ergebnisse aus 22 Horstbegehungen innerhalb von acht Revieren, die im Rahmen des AHP überwacht werden. Dargestellt ist der jeweilige Anteil von Beutetieren in % der Gesamtzahl an gefundenen Beutetieren. Im Untersuchungsgebiet spielt demnach die Gams mit einem Anteil von 25 % eine entscheidende Rolle als Nestlingsnahrung, gefolgt von Rotfuchs (11 %), Reh und Birkhuhn (je 10 %) sowie Murmeltier und Feldhase (je 6 %).

22

Page 23: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Tab. 20: Ergebnisse der Beutetier-Analysen aus dem Jahr 2006

Beutetierart Anzahl und Alter des Beutetiers Horst-ID: RM 1402 Gams 2 Ex (juv) Murmeltier 2 Ex Rotfuchs 1 Ex (juv) Birkhuhn 3 Ex (1 juv, 2 ♂) Straßentaube 1 Ex Waldkauz 1 Ex Horst-ID: WA 609 Beutetierart Anzahl und Alter des Beutetiers Gams 1 Ex (juv) Hase spec. 1 Ex Horst-ID: WB 404 Hase spec. 1 Ex Rotfuchs 1 Ex Gams 3 Ex (juv) Kolkrabe 1 Ex Horst-ID: WB 405 Hase spec. 2 Ex Turmfalke 1 Ex Birkhuhn 1 Ex (♀) Horst-ID: BT 1202 Hase spec. 1 Ex Murmeltier 1 Ex Steinmarder 1 Ex Hermelin 2 (1 juv. 2/3 erwachsen) Steinbock 1 Ex (juv. / mehrere Wochen alt) Gams 4 Ex Alpenschneehuhn 1 Ex Birkhuhn 3 Ex (2 ♂, 1 juv. ½ erwachsen) Kolkrabe 1 Ex Ringdrossel 1 Ex Singvogel spec. 1 Ex (etwa Kleindrosselgröße) Horst-ID: RH 903 Hase spec. 1 Ex Rotfuchs 1 Ex (juv.) Reh 1 Ex (juv.) Gams 2 Ex (juv.) Birkhuhn 2 Ex (1 ♂, 1 juv., ½ erwachsen) Misteldrossel 1 Ex Tannenhäher 1 Ex Kolkrabe 1 Ex

23

Page 24: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Reviere AHP / Anteil Beutetiere (n = 22)

Gams25%

Rotfuchs11%

Murmeltier6%

Reh10%

Schneehase2%

Feldhase6%

Birkhuhn10%

Schneehuhn4%

Andere15%

Auerhuhn2%

Kleinvögel2%

Kolkrabe3%

Marderartige2%

Eichhörnchen2%

Abb. 8: Anteil der Beutetiere in % (n = 22 Stichproben) aus allen bisher kontrollierten Revieren (n = 8) innerhalb des AHP 4.6 Individualkartei Die Ergebnisse der Individualkartei für das Jahr 2006 sind in den Abbildungen 9 bis 19 dargestellt. Das neu entdeckte Revierpaar Ettenberg (EB) wurde ebenfalls dokumentiert. Für die österreichischen Reviere Bluntau (BT), Blühnbach (BB), Hochkranz (HK) und Reith (RH) wurde ebenfalls Individualkarteien erarbeitet, welche diesem Bericht als Anhang 2 bis 5 beigefügt sind.

Männchen

Weibchen Abb. 9: Revierpaar Hoher Göll

24

Page 25: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Im Revier Hoher Göll (HG) wirkt der Terzel nach wie vor etwas dunkler als das Weibchen, das zudem hellere Gefiederpartien im HS- und AS-Bereich aufweist. Zudem ist beim Weibchen von oben die Schwanzbinde deutlich hell abgesetzt zu erkennen. Zum letzten Erhebungszeitpunkt (Oktober 2006) hatte das Weibchen eine +/- deutliche Lücke im inneren, rechten AS-Bereich, das Männchen eine Lücke im Schwanz.

Männchen

Weibchen Abb. 10: Revierpaar Glunkerer (GK)

Der Terzel des Reviers Glunkerer ist vollständig ausgefärbt und hatte zum letzten Erhebungszeitpunkt (Oktober 2006) eine relativ undeutliche Gefiederlücke im rechten AS-Bereich. Das Weibchen ist auffällig größer. Es besitzt mehrere helle (cremefarbene) Gefiederpartien in AS- und HS-Bereich sowie in der Schwanzbinde und hatte zuletzt keine sichtbare Gefiederlücke.

25

Page 26: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Männchen

Weibchen Abb. 11: Revierpaar Wimbach (WB)

Beide Altvögel im Revier Wimbach sind komplett ausgefärbt, das Männchen wirkt etwas heller, ist zudem deutlich kleiner als das Weibchen. Das Weibchen hatte zum letzten Erhebungszeitpunkt (September 2006) zwei deutliche Gefiederlücken, jeweils im mittleren AS-Bereich.

Männchen

Weibchen Abb. 12: Revierpaar Klausbach (KB)

Der Terzel im Revier Klausbach ist vollständig ausgefärbt und hatte zuletzt (Oktober 2006) eine kleine Gefiederlücke im linken AS-Bereich. Das Weibchen hat nach wie vor hellere Unterflügelpartien, zudem eine relativ helle Schwanzbinde sowie je eine aktuelle Gefiederlücke im Schwanz sowie im HS-Bereich links und rechts.

26

Page 27: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Männchen

Weibchen Abb. 13: Revierpaar Saalach (SA)

Der Terzel des Paares Saalach ist auffällig dunkel gefärbt und hatte zum letzten Erhebungszeitpunkt (September 2006) keine aktuellen Gefiederlücken. Das Weibchen wirkt deutlich heller; auffällig ist vor allem jeweils eine strichförmige Aufhellung in beiden Unterflügeln sowie cremefarbene HS-Partien. Im September 2006 waren zudem zwei Gefiederlücken im rechten AS- bzw. HS-Bereich sowie eine im linken AS-Bereich erkennbar.

Männchen

Weibchen Abb. 14: Revierpaar Untersberg (UB)

27

Page 28: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Beide Altvögel im Revier Untersberg sind komplett ausgefärbt und nur anhand des Größenunterschiedes zu unterscheiden. Zum letzten Erhebungszeitpunkt (Oktober 2006) war lediglich beim Terzel eine kleinere Gefiederlücke im linken AS-Bereich feststellbar.

Männchen

Weibchen Abb. 15: Revierpaar Hoher Staufen (HS)

Beide Vögel des Paares Hoher Staufen wirken komplett ausgefärbt, wobei das Weibchen mehrere helle Gefiederflecken im Unterschwingenbereich aufweist. Zum letzten Erhebungstermin (September 2006) waren erneut nur beim Weibchen eine kleinere Gefiederlücken im linken AS-Bereich feststellbar.

28

Page 29: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Männchen

Weibchen Abb. 16: Revierpaar Sonntagshorn (SH)

Beide Altvögel im Revier Sonntagshorn sind komplett ausgefärbt, wobei das Weibchen leicht cremefarbene Flügelpartien im Unterschwingenbereich aufweist. Zum letzten Erhebungstermin (September 2006) hatte der Terzel eine kleine Gefiederlücke im linken AS-Bereich.

Männchen

Weibchen Abb. 17: Revierpaar Röthelmoos (RM)

29

Page 30: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Das Männchen im Revier Röthelmoos wirkt vollständig ausgefärbt, das Weibchen weist dagegen etwas hellere Gefiederfelder im Unterschwingenbereich auf. Auch die Schwanzbinde hebt sich deutlich vom restlichen Schwanzgefieder ab. Zum letzten Erhebungstermin (September 2006) waren beim Terzel je eine Gefiederlücke im linken und rechten AS-Bereich, beim Weibchen drei Gefiederlücken (linker und rechter HS-Bereich sowie im Stoß) erkennbar.

Männchen

Weibchen Abb. 18: Revierpaar Wachterl (WA)

Der Terzel im Revier Wachterl ist komplett ausgefärbt und wies zum letzten Erhebungszeitpunkt (September 2006) eine kleinere Gefiederlücke im linken AS-Bereich auf. Das Weibchen ist nach wie vor insgesamt sehr auffällig, besitzt deutlich helle Flügelfenster in beiden Schwingen sowie eine helle Schwanzbinde. Markant ist auch der jeweils ausgefranst wirkende AS-Hinterrand sowie derzeit (September 2006) mehrere Gefiederlücken im Schwanz.

30

Page 31: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Männchen

Weibchen Abb. 19: Revierpaar Ettenberg (EB) Der Terzel des Paares Ettenberg wirkt komplett ausgefärbt und besitzt aktuell (September 2006) eine kleiner Gefiederlücke im rechten AS-Bereich. Das Weibchen wirkt aufgrund großflächiger, cremefarbener Unterflügelpartien insgesamt heller (immatur). Zum letzten Erhebungstermin konnte bei ihr keine Gefiederlücke festgestellt werden. 4.7 Erfolgskontrolle Hubschrauberflüge Im Jahr 2006 wurden dem LfU insgesamt 11 Horste gemeldet. Mit der Weitergabe an die Hubschrauberverbände wurde dieser sensible Bereich jeweils vorrübergehend (bis zur Entsperrung, maximal bis 30.06.) für Hubschrauberflüge in einem Umkreis von 1 km um diesen Punkt gesperrt wurde. In den Horsten UB 805 und GZ 204 wurde erfolgreich und ohne Beeinträchtigungen durch Hubschrauber gebrütet. Der Horst des Paares Hoher Göll (HG) liegt auf österreichischen Gebiet und ist somit über diese Maßnahme nicht zu schützen. Für die übrigen Koordinaten wurde je nach Aktualität bis zum 30.06. wieder „Entwarnung“ gegeben und somit dieser Bereich für den Flugverkehr wieder „freigegeben“. Die Zusammenarbeit zwischen Hubschrauberverbänden und den Bearbeitern des Steinadler-Monitorings im Untersuchungsgebiet verlief im Jahr 2006 bis auf das Revier Saalach (SA) nahezu reibungslos. Dort wurde Ende April über einen Zeitraum von mehreren Tagen mehrfach je ein Hubschrauber beobachtet, der unmittelbar vor der Horstwand und dem besetzten Horst SA 705 zwischen Bad Reichenhall und

31

Page 32: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Oberjettenberg hin und her flog. Der Hubschrauber konnte nicht näher identifiziert werden, wobei die Grundfärbung grau und die „Schnauze“ gelb-rot (Flammensymbol) gespritzt war. Als Beobachter traten sowohl Mitarbeiter des Projekts wie auch Anwohner des Ortsteils Fronau (liegt der Horstwand genau gegenüber). Die Nachfrage beim LfU erbrachte von Seiten der Bundeswehr die Auskunft, dass es sich vermutlich um internationale Truppen handeln dürfte und somit eine Identifizierung unmöglich wäre. Die Brut im Horst SA 705 wurde im betreffenden Zeitraum abgebrochen, ohne unmittelbare Reaktionen der Altvögel auf Hubschrauberflüge dokumentieren zu können. In den Revieren Untersberg (UB), Hoher Göll (HG) und Glunkerer (GL) konnten die vier weiteren, dem AN bekannten Jungvögel wohlbehalten ausfliegen. Beim Terzel des Geschwisterpaares aus Horst GZ 204 waren zunächst deutliche Gefiederbildungsrückstände zu erkennen, die der Jungvogel im Laufe der Monate August und September aufholen konnte. Im September waren zwischen ihm und seiner Schwester keine flugtechnischen Unterschiede mehr zu erkennen. Lediglich ein heller „Kehlfleck“ zeugt nach wie vor (Oktober 2006) von den oben angesprochenen Abnormitäten bzgl. der Gefiederausbildung. Tab. 21: Sperrung und Entsperrung von Horsten im Jahr 2006. Die grau unterlegten Horste zeigen diejenigen mit flüggem Jungvogel im Jahr 2006.

Lfd. Nr Horst-ID Sperrung Anlass / Bemerkungen Entsperrung

1 KB 507 19.02.2006 Kurzes Einfliegen des Weibchens 26.4. Paar brütet nicht 2 KB 503 19.02.2006 Beide Adler kurz im Horst 26.4. Paar brütet nicht 3 UB 805 16.02.2006 Beide Adler kurz im Horst; Brutbeginn 21.03.06 4 SA 702 18.02.2006 Männchen ca. 10 min im Horst 31.3. Brut in SA 705 5 WA 603 19.02.2006 Weibchen a. 5 min im Horst 26.4. Paar brütet nicht6 WB 404 27.02.2006 Beide Adler kurz im Horst 30.03.2006

7 WB 405 01.03.2006 Beide Adler kurz im Horst keine Sperrung, da sehr nahe an WB 404

8 WA 602 27.03.2006 Beide Adler befliegen mehrfach den Horst 26.4. Paar brütet nicht

9 WB 403 30.03.2006 Brutgeschäft, wahrscheinlich schon seit 27.3.

24.05. Keine Fütterung oder andere Aktivitäten mehr

10 SA 705 31.03.2006 Brutablöse beobachtet (Biggi); Brut wahrscheinlich schon einige Tage

12.06. Keine Beobachtung mehr am

Horst

11 GZ 204 24.05.2006 Brutaktivitäten;Paar aus M Glunkerer und neuem Weibchen (immat)

Tab. 22: Hubschraubermeldungen an das LfU im Untersuchungsjahr 2006

Revier / Horst Meldung Typ Organisation Beobachtung Saalach / SA 705 26.04. ? BW ? Mehrfach horizontal < 100 m am Horst

32

Page 33: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

4.8 Praktikanten und Helfer Tabelle 23 gibt einen Überblick über Namen und zeitliche Verteilung der Praktikanten im Jahr 2006. Die Praktikanten kamen aus den Studienbereichen Forstwirtschaft (FH Eberswalde und FH Rottenburg), Landschaftsplanung (TU München), Agrarwissenschaft (Institut National Agronomique Paris-Grignon / Frankreich) und Umweltwissenschaften (UNI Lüneburg). Die Einsatzschwerpunkte der Praktikanten lagen in folgenden Bereichen:

• Revierkartierung • Aktualisierung der Individualkartei • Horstsuche • Brutüberwachung • Datenübertragung und Auswertung mit Hilfe des Geographischen

Informationssystems (ArcView) • Durchführung von Wanderungen zum Thema „Steinadler“.

Tab. 23: Übersicht über die Praktikantenstellen im Jahr 2006

Name Jan Febr März April Mai Juni Juli August Sept Okt Patrick Guderitz + + Helene Davesne + + + + + +

Grit Jachow + + + + + Alexander

Römer + + + + + +

Hanna Czesnik + In den Monaten Februar bis April wurden von den Praktikanten schwerpunktmäßig die Bereiche Revierkartierung, Individualkartei, Erfolgskontrolle und Horstsuche bearbeitet. Von Mai bis Juni konzentrierten sie sich auf die Arbeitsmodule Brutüberwachung sowie Erfolgskontrolle. Im Zeitraum Juli bis Oktober standen Umweltbildung, Nachsuche, Brutkontrolle und Datenübertragung im Mittelpunkt der Tätigkeiten. Als ehrenamtliche Helfer bei der Suche und Überwachung von besetzten Steinadlerhorsten arbeiteten während der Brutphase 12 interessierte Naturschützer bzw. ehemalige Praktikanten/Innen mit. Dabei handelte es sich um folgende Personen:

• Hans-Werner Scheller • Hubert Dufter • Franz Obermeyer

33

Page 34: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

• Nikolaus Mieslinger • Dr. Hubert Zierl • Arno Sigl • Siegfried Nagl • Peter Suppan • Biggi Suppan • Julia Oberwimmer • Stefan Mayr • Toni Wegscheider

Der „Runde Tisch“ am 21. März 2006 wurde wie immer zum Erfahrungsaustausch genutzt, wobei neu hinzu gestoßenen Personen auch die Zielsetzung des AHP erläutert sowie Arbeiten und Schwerpunkte für den bevorstehenden Untersuchungszeitraum koordiniert wurden. Darüber hinaus wurden die ehrenamtlichen Mitarbeiter über die neuesten Projektergebnisse informiert. Des weiteren werden auch von den Mitarbeitern der Nationalparkwacht bzw. von den Berufsjägern im Nationalpark einzelne Beobachtungsdaten an den AN weitergeleitet. 4.9 Geführte Wanderungen Dieses Arbeitsmodul gehört nicht zum Auftrag des LfU, stellt aber im Rahmen einer ökologisch-nachhaltigen Bewusstseinsbildung nach Auffassung des AN einen zunehmend wichtigen Beitrag zur Sicherung des Steinadlerbestandes in Bayern dar. Bei Wanderungen im Rahmen des Wanderprogramms der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden (Sommerprogramm), auf angemeldeten Führungen sowie über Urlaubspauschalen wurden im Jahr 2006 während 21 Veranstaltungen insgesamt 500 Personen zum Thema „Im Reich des Steinadlers“ durch den Nationalpark oder im UNESCO-Biosphärenreservat geführt. Im Einzelnen verteilen sich die Teilnehmer pro Termin und Führungsart wie unter Tabelle 24 bzw. in Abb. 21 dargestellt. Zusätzlich wurden im zwei Terminen zwei Familien (6 Teilnehmer) zur gleichen Thematik geführt. Tab. 24: Veranstaltung, Anzahl der Veranstaltungen und Teilnehmerzahl 2006

Wanderprogramm

Angemeldete Führung

Mit dem Forscher

unterwegs

Urlaubspauschale

389 Teilnehmer (Ø 39) 10 Veranstaltungen

91 Teilnehmer (Ø 11) 8 Veranstaltungen

14 Teilnehmer (Ø 14) 1 Veranstaltung

6 (Ø 3) 2 Veranstaltungen

34

Page 35: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Abb. 20: Führungen mit Kindern in den Lebensraum des Steinadlers erfreuen sich großer Beliebtheit (Foto: NPV)

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

26.04. 06.05. 08.06. 29.06. 11.07. 20.07. 17.08. 13.09. 28.09. 12.10.

Wanderprogramm NP Angemeldete Führungen

Abb. 21: Termine und Verteilung der Teilnehmer pro Veranstaltung im Jahr 2006

35

Page 36: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

4.10 Öffentlichkeitsarbeit Wie bereits in den vergangenen Jahren gab es auch 2006 zahlreiche Anfragen von Presse, Funk und Fernsehen bezüglich einer aktuellen Berichterstattung zum Thema Steinadler. Darüber hinaus wurde in der regionalen und überregionalen Presse in mehreren Artikeln über Fortschritte, Ergebnisse und bestimmte Ereignisse innerhalb des Projekts berichtet. Im Rahmen mehrerer Vorträge wurde eingehend über Inhalte und Zielsetzungen des Artenhilfsprogramms allgemein bzw. im Untersuchungsgebiet im Speziellen berichtet (vgl. Tab. 25). Tab. 25: Vorträge mit Schwerpunktthema „Artenhilfsprogramm Steinadler“ im Jahr 2006

Datum Ort / Anlass Zuhörer 11.02.2006 Trafoi (I) / Steinadler-Symposium 105 Personen

04.04.2006 VHS Bad Reichenhall / Steinadler in Bayern 40 Personen

02.05.2006 Kulturkreis Piding / Steinadler in den Alpen 35 Personen

Die Mitarbeit und Akzeptanz der Bevölkerung im Untersuchungsgebiet kann auch im Erhebungsjahr 2006 als positiv bewertet werden. Die Pflege des Winterfressplatzes für Steinadler im Klausbachtal ist ebenfalls kein Arbeitsmodul im Artenhilfsprogramm, stellt aber seit 1997 eine wichtige und öffentlichkeitswirksame Umweltbildungsmaßnahme zur Information der Bevölkerung dar. Im Winter 2005 / 2006 wurde der Fressplatz wieder regelmäßig – vor allem nach längeren Schlechtwetterperioden - von den Revieradlern des Paares Klausbach zur Nahrungsaufnahme aufgesucht. Beide Adler verließen den Fressplatz wie immer nach einigen Mahlzeiten – spätestens am zweiten Tag - wieder, um selbständig zu jagen, obwohl noch ausreichend Futter (Aas) vorhanden gewesen wäre. Eine „Domestizierung“ ist daher nach wie vor nicht zu befürchten. Seit Frühjahr 2003 werden die Arbeiten zum Erhalt und Pflege des Winterfressplatzes durch den Nationalparkdienst der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden durchgeführt. 4.11 Kooperationen mit Nutzerverbänden Die intensive Zusammenarbeit mit dem Deutschen Hängegleiterverband (DHV), den lokalen Hängegleiterclubs und denjenigen Verbänden, die das Untersuchungsgebiet vor allem zu Hubschrauberflügen nützen (u.a. Bergwacht, Bundeswehr, Polizei, Bundesgrenzschutz, Rettungsdienste allgemein), wurde im Jahr 2006 fortgesetzt.

36

Page 37: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Das Frühwarnsystem in Form der Schautafeln an der Talstation der Jenner Bergbahn wurde wie bisher gepflegt und immer möglichst zeitnah aktualisiert. Die Schautafeln werden nach Auskunft der Piloten von den Sportlern sowohl zur Information als auch zur Weitergabe von Informationen (Selbstkontrolle, Mitteilungen, Bekanntmachungen, Hinweise) weiterhin rege genutzt. In Kooperation mit dem lokalen Gleitschirmfliegerclub (= Veranstalter, zusammen mit Deutschem Hängegleiterverband) wurden die Wettkampfrouten für die „Berchtesgaden Open 2006“ vom 12.05. - 19.05.2006 in Berchtesgaden festgelegt. Auch das übrige Flugprogramm wurde dementsprechend abgestimmt. Leider mussten – wie schon 2005 - zahlreiche Wettkämpfe wegen der ungenügenden Thermikbedingungen komplett gestrichen werden. Im Rahmen der freiwilligen Vereinbarung zwischen Drachen- und Gleitschirmpiloten und Naturschutz konnten keinerlei erwähnenswerte Unterschreitungen von Sicherheitsabständen zu den jeweils besetzten bzw. gemeldeten Horsten dokumentiert werden. 4.12 Hubschrauberreviere Chiemgau In den sogenannten „Hubschrauberrevieren“ Achental (AT), Hochries (HR) und Geigelstein (GS) konnten keine Brutaktivitäten festgestellt werden. Auch die Nachsuche im August erbrachte in keinem dieser Reviere Anhaltspunkte für das Vorhandensein eines Jungvogels. Dies wird zudem durch die Beobachtungen mehrerer ehrenamtlicher Mitarbeiter in diesem Gebiet bestätigt. Dagegen wurde von Herrn Klaus Mieslinger im Bereich Fellhorn - und damit unmittelbar an der Grenze zu Österreich - ein bettelnder Jungvogel mit zwei Altvögeln beobachtet, wobei nach seiner Einschätzung das Zentrum dieses Paares auf österreichischer Seite liegen dürfte (Reviername: Fellhorn FH / A; vgl. Anhang 17). Eine Zugehörigkeit zu einem der oben genannten Reviere schloss Herr Mieslinger aus. Aufgrund von Revierkartierungen im Spätsommer 2006 muss allerdings eine neue Revierverteilung angenommen bzw. eine Umbenennung vorgenommen werden. Demnach ist die Revierbezeichung Achental irreführend, da aufgrund aktueller Beobachtungen das Gebiet zwischen Unterwössen und Reit im Winkl sowohl vom Paar Geigelstein als auch vom Paar Röthelmoos (RM) genutzt wird. Die Reviergrenzen des österreichischen Reviers Fellhorn grenzen unmittelbar südlich von Reit im Winkl an (vgl. Anhang 17). Diese neue Abgrenzung führt jedoch zu keiner Abnahme der Revierzahl in Bayern, da im Bereich des Dürnbachhorns ein Brutpaar (Reviername: Dürnbachhorn DB) beheimatet ist, das große Teile seines Aktivitätsraumes auf deutscher Seite nutzt (vgl. Anhang 17).

37

Page 38: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Ein Partnerwechsel konnte in diesem Gebiet weder von ihm noch vom AN registriert werden. Todfunde wurden auch hier nicht bekannt. 5. Diskussion 5.1 Erhebungsjahr 2006 Der Bruterfolg im Untersuchungsgebiet des AHP hat sich im Vergleich zum Jahr 2005 von 0,2 auf 0,4 Jungvögel / Paar und Jahr erhöht. Das ist zunächst erfreulich, sollte jedoch nicht überbewertet werden, da die Stichprobe relativ klein ist. Berücksichtigt man den gesamten Naturraum der ostbayerischen Alpen sowie die unmittelbar angrenzenden Reviere auf österreichischer Seite, so ergibt sich bei 17 kontrollierten Brutpaaren und sechs flüggen JV ein Bruterfolg von 0,35. Dieser Wert ist um einiges aussagekräftiger und liegt +/- gut im langjährigen Mittel dieses Brutparameters für diesen Naturraum. Die Anzahl der Nichtbrüter ist im Vergleich zum Vorjahr etwas geringer, was möglicherweise auf die deutliche Abnahme von Einzeladleraktivitäten (- 70% im Vergleich zu 2005) im Gebiet zurückzuführen ist. Die Zahl der Brutabbrüche scheint mit dieser Entwicklung ebenfalls zu korrelieren und ist mit 3 Ereignissen geringer als 2005 (n = 4). In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass sowohl die Anzahl der Nichtbrüter als auch diejenige der Brutabbrüche über den Vergleichswerten aus dem Erhebungsjahr 2004 liegen. Insgesamt sind für das Untersuchungsgebiet hinsichtlich der drei wichtigsten Brutparameter deutliche Schwankungen erkennbar, die - aufgrund der Beobachtungen aus den letzten Jahren zumindest für das vorliegende Untersuchungsgebiet - augenscheinlich vor allem auf intraspezifische Konkurrenz als Selbstregulationsmechanismus zurückgeführt werden können (vgl. JENNY 1992 und Schlussbericht 2005). Unterschiedliche Voraussetzungen hinsichtlich Beutetierangebot- und dessen Erreichbarkeit spielen diesbezüglich - wahrscheinlich zumindest in einzelnen Revieren (z. B. Revier Hoher Staufen) - eine nicht zu unterschätzende Rolle. Brutbereitschaft sowie die Verfügbarkeit an ausreichender Nestlingsnahrung wären hierbei die negativ beeinflussten Faktoren, welche sich zusätzlich negativ auf den Bruterfolg im Untersuchungsgebiet auswirken könnten. Exakte Daten hierzu fehlen jedoch und scheinen z. B. im Revier Röthelmoos nicht belegbar zu sein, da das dortige Revierpaar sehr wohl auf das veränderte Beutetierangebot reagieren zu können scheint und Brutabbrüche ausbleiben. Bemerkenswert ist die erfolgreiche Brut im Horst GZ 204 durch das neu formierte Paar Glunkerer (GL). Erst im Spätsommer 2005 konnte hier ein neues, immatur gefärbtes Weibchen zusammen mit dem bekannten Männchen beobachtet werden. Beide schritten erstaunlicherweise bereits nach kurzer „Kennenlernphase“ zur Brut und schafften es sogar zwei Jungvögel groß zu ziehen (vgl. Kap. 4). Dies ist umso

38

Page 39: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

erstaunlicher, da das Erstgeborene ein Weibchen, das Zweitgeborene ein Männchen war. Das Überleben des Zweitgeborenen wird unter derartigen Umständen allgemein als sehr unwahrscheinlich eingestuft (vgl. HALLER 1996, WATSON 1997). Eine erfolgreiche Zweierbrut wurde im Untersuchungsgebiet schon seit mehr als 20 Jahren nicht mehr dokumentiert. Im Revier Röthelmoos (RM) scheint sich bezüglich der Brutaktivitäten ein zweijähriger Rhythmus einzustellen. Daher war das Ausbleiben des Brutgeschäfts keine Überraschung, ebenso wenig wie im Revier Hoher Staufen (HS), wo schon seit mehreren Jahren nicht mehr gebrütet wurden. Hier scheint sich nach den letzten Beobachtungen möglicherweise ein Partnerwechsel anzudeuten, da mehrfach 3 adulte Adler gemeinsam im Revier beobachtet werden konnten. Diese Entwicklung soll im Jahr 2007 selbstverständlich genauer untersucht werden Die Schwierigkeiten bei der Identifizierung des Horststandorts im Revier Sonntagshorn (SH) sind dem AG hinlänglich bekannt und hängen vor allem mit der Unwegsamkeit, der Uneinsehbarkeit sowie der kleinräumigen Gliederung dieses Reviers zusammen. Aufgrund des Verhaltens beider Altvögel muss jedoch auch 2006 eindeutig von einem Brutversuch ausgegangen werden, was sich jedoch erneut nicht bestätigen ließ. Die mehrfache Nachsuche im August brachte keinen Erfolg, weshalb in diesem Revier nach Ansicht des AN von einem Brutabbruch nach Schlupf ausgegangen werden muss. Unerklärlich bleibt das Scheitern der Brut im Wimbachtal, wo es bereits im zweiten Jahr hintereinander zu einem Brutabbruch vor Schlupf gekommen ist. Vermehrte Einzeladlerdurchflüge oder Unterschreitungen der Mindestabstände durch Hubschrauber oder Paragleiter und Drachenflieger konnten nicht festgestellt werden. Bei der Horstbesteigung in WB 404 konnten zudem keine Eierschalenreste geborgen werden, was die Ereignisse noch rätselhafter macht – vor allem vor dem Hintergrund, dass das gleiche Paar im Zeitraum 2000 bis 2004 alljährlich einen JV groß gezogen hatte. Die Entwicklung der Gamswildpopulation hat sich in diesem Revier gegenüber den 90iger Jahren – aufgrund des abnehmenden Jagddrucks auf Gamswild im Nationalpark – spürbar verbessert. Nahrungsspezifische Gründe scheinen demnach ebenfalls keine Rolle zu spielen. Da es sich bei den beiden Altvögel um ein „alteingesessenes“ Paar handelt, das mindestens schon seit 1994 in dieser Zusammensetzung besteht, wäre eine gentechnische Analyse des bisher geborgenen Federmaterials beider Partner interessant, um z. B Anhaltspunkte für eine evtl. altersbedingte Infertilität genauer untersuchen zu können. Die Wiederansiedlung eines Adlerpaares im Revier Wachterl (WA) hatte für die angrenzenden Reviere offensichtliche Auswirkungen. Die fehlende Brutbereitschaft des Paares Klausbach im Jahr 2006 wird weniger der Anwesenheit von Fremdadlern zugerechnet, sondern vielmehr den häufig zu beobachtenden Auseinandersetzungen

39

Page 40: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

an der Grenze zum Paar Wachterl (WA). Möglicherweise waren diese Begegnungen auch für das neuerliche Nichtbrüten des Paares Wachterl (WA) verantwortlich. Das ebenfalls von der Wiederansiedlung betroffene Paar Saalach (SA) hat mit dem Brutgeschäft begonnen, dies jedoch Anfang Mai abgebrochen. In wie weit dies evtl. durch verringertes Beuteangebot aufgrund verkleinerter Jagdgebiete beeinflusst wurde, ist schwerlich zu beweisen. In diesem Revier scheinen dem AN eher die kurzfristig häufigen Hubschrauberflüge in unmittelbarer Horstnähe ausschlaggebend gewesen zu sein (vgl. Kap 4.7), wobei auch dafür eine klare Beweisführung ausbleiben muss. Die Entdeckung eines neuen Reviers am Untersberg rückt die Beurteilung des bisherigen Reviers Untersberg (UB) bezüglich Revierqualität und Reviernutzung in ein neues Licht. Große Anteile von besonders geeigneten Jagdgebieten auf dem Untersbergplateau muss sich dieses Paar wohl schon seit längerem mit einem anderen Paar teilen (vgl. Anhang). Auch die ausgezeichneten Thermikbereiche (vgl. Abb. 2) auf der Südseite des Untersberges liegen überwiegend innerhalb des Reviers Ettenberg (EB). Subjektiv als hervorragend einzustufende Horstbereiche auf der Nordseite dieses Gebirgsstocks liegen dagegen sogar komplett in diesem Revier und stehen dem Paar Untersberg (UB) nicht zur Verfügung. Aufgrund dieser Umstände scheinen für dieses Paar die Bereiche westlich des Untersberges, also das Lattengebirge bis zur Mordau-Alm, von größerer Bedeutung zu sein als bisher angenommen. Auf solche Fragestellungen sollte in den nächsten Jahren genauer eingegangen werden. Weitere Revierverschiebungen scheint es im Jahr 2006 nicht gegeben zu haben. Lediglich im Bereich des ehemaligen Reviers Gotzen (GZ) kam es zu einer Schwerpunktverlagerung der Jagdgebiete des Paares Glunkerer (GL) nach Nordosten in Richtung der vormaligen Jagdgebiete des Reviers Gotzen (GZ). Die Erfolgskontrolle hinsichtlich der Einhaltung von Mindestabständen durch Hubschrauber hat gezeigt, dass diese Art der Kooperation mittlerweile sehr gut funktioniert. Andererseits verdeutlichen die Geschehnisse im Revier Saalach, dass in diesem Zusammenhang neue (politische) Entwicklungen sehr schnell zu Rückschlägen führen können. Nach Ansicht des AN sollte daher von Seiten des LfU unbedingt versucht werden, dass auch solche - bisher nicht anmeldungspflichtigen Flugbewegungen im bayerischen Alpenraum – meldepflichtig werden und gleichzeitig Zugang zu Horstkoordinaten erhalten, um die entsprechenden Abstände berücksichtigen zu können.

40

Page 41: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Partnerwechsel im Jahr 2006 konnten nicht dokumentiert werden, was nach Auffassung des AN ein Indiz für relativ stabile Revierverhältnisse ist. Todfunde blieben erneut aus. Der leichte Rückgang in der Zahl geführter Personen zum Thema „Steinadler“ liegt eindeutig an den drei verregneten Exkursionstagen im Frühjahr, als sich jeweils zahlreiche Interessierte angemeldet hatten, wegen des Schlechtwetters die Führung jedoch entweder ganz abgesagt (Bayern Tour Natur) oder lediglich unter wenig aussichtsreichen Witterungsbedingungen (LBV-Wanderung am 29.04., VHS-Führung am 13.05.) durchgeführt werden konnten. Dass sich das Thema „Steinadler“ nach wie vor einer hohen Beliebtheit erfreut, zeigen die erneut gestiegenen Besucherzahlen bei Steinadlerwanderungen im Rahmen des Wanderprogramms der Nationalparkverwaltung. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass das Klausbachtal nach Überzeugung des AN ganzjährig die besten Beobachtungsbedingungen für Steinadler in ganz Deutschland aufweist. Lediglich während einer Veranstaltung konnten hier im Jahr 2006 keine Steinadler beobachtet werden. 5.2 Gesamtsicht der bisher erzielten Ergebnisse im AHP Steinadler Seit Beginn des Artenhilfsprogramms Steinadler und der Umsetzung entsprechender Artenhilfsmaßnahmen hat sich der Bruterfolg des Steinadlers in den Bayerischen Alpen bei etwa 0,3 flüggen JV / Paar / Jahr eingependelt. Damit liegt er deutlich über den Werten Ende des 20. Jahrhunderts (z.B. SCHÖPF 1989 und KLUTH 1998). Der Bruterfolg unterliegt kleineren Schwankungen, weshalb beispielsweise das sehr erfolgreiche Jahr 2004 nicht als Entwicklungstrend sondern vielmehr als Ausnahme gewertet werden muss (vgl. JENNY 1992). Durch die inzwischen gut funktionierende Zusammenarbeit mit den Nutzerverbänden bei der Vermeidung von Störungen im Horstbereich konnte die Anzahl dokumentierter Brutabbrüche, die eindeutig auf menschliche Störungen zurückzuführen sind, deutlich reduziert werden. Aus diesen Gründen erscheint es nach Ansicht des AN auch nur bedingt möglich – wenn überhaupt – den oben genannten Bruterfolg mit weiteren gezielten Schutzmaßnahmen weiter anzuheben. Nicht zuletzt durch die GIS-gestützten Untersuchungen in BRENDEL et. al (2000) wissen wir, dass die Nördlichen Kalkalpen einen suboptimalen Lebensraum für Steinadler darstellen. Aus mehreren Gründen sind daher langjährige Ergebnisse beim Bruterfolg wie z. B. aus dem Nationalpark Les Ecrins (F) mit 0,5 bis 0,6 JV / Paar und Jahr (COLOUMY 2006 mündl. Mitteilung) nicht realistisch. Die bisher erarbeiteten Methoden haben vielmehr aufgezeigt, wie die bayerische Steinadler-Teilpopulation effizient geschützt werden kann, nämlich indem menschliche Störungen als zusätzliches Stellglied innerhalb der

41

Page 42: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Populationsdynamik nahezu ausgeschlossen werden. Da unter diesen Bedingungen bereits Selbstregulationsmechanismen greifen, scheint nach Meinung des AN der Bruterfolg des Steinadlers in Bayern – unter den derzeit herrschenden Umweltbedingungen – im mehrjährigen Mittel an seine natürliche Obergrenze gestoßen zu sein. Äußerst interessant erwies sich die Analyse der Beutereste von 22 Horstbegehungen aus acht kontrollierten Revieren innerhalb des AHP. Die Ergebnisse von NEWTON (1979) zeigen, wie aussagekräftig die Analyse von Beutetierresten aus Horsten auf die qualitative Nahrungswahl von Steinadlern während der Nestlingszeit rückschließen lässt. Obwohl es sich bei den bisher vorliegenden Ergebnissen um eine relativ kleine Datenmenge handelt, lassen sich jedoch schon einige interessante Aspekte ablesen. So besitzt die Gams (erwartungsgemäß) den höchsten Anteil an der Gesamtzahl eingetragener Beutetiere. Reh und Rotfuchs haben - vor allem aufgrund ihrer Dominanz in den voralpinen Revieren (dies liegt nicht zuletzt am Grad der Schalenwildreduktion in den betreffenden Revieren) - eine höhere Bedeutung als Nestlingsnahrung als beispielsweise die „klassisch“ alpinen Beutetiere wie Murmeltier, Schneehuhn, Birkhuhn und Schneehase. Das Auerhuhn wird – zumindest während der Fütterungsperiode - nur selten als Beutetier angenommen – weniger noch als der Kolkrabe. Über die Gründe bzw. Entwicklungen und Trends innerhalb der einzelnen Reviere zu spekulieren, ist zum momentanen Zeitpunkt sicherlich noch zu früh. Die Ergebnisse zeigen jedoch, dass der Steinadler zum einen als „Schlüsselart“ bestimmter Lebensräume dienen kann, zum zweiten, dass es sich lohnt, weiterhin Beutereste aus bebrüteten Horsten zu bergen, um für spätere Schlussfolgerungen eine möglichst fundierte Datengrundlage zu schaffen. Darüber hinaus beinhalten das noch nicht ausgewertete Federmaterial ein noch nicht absehbares Potenzial an hervorragenden Daten zum Aspekt der Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der bayerischen Teilpopulation. Eine Auswertung der genetischen Zusammenhänge wäre daher unbedingt wünschenswert. Umweltbildung wurde im Projekt nach Ansicht des AN vergleichsweise spät als mitentscheidender Faktor einer nachhaltigen Sicherung der bayerischen Steinadler-Teilpopulation erkannt, weshalb entsprechende Schwerpunktverlagerungen in den einzelnen Untersuchungsgebieten innerhalb der letzten Jahre äußerst begrüßenswert sind. Insgesamt kann man dem Artenhilfsprogramm Steinadler einen sehr erfolgreichen Verlauf bescheinigen, wobei in diesem Zusammenhang die Rolle der Allianz Umweltstiftung nicht vergessen werden darf: Sie hat mit dem Konzept „Kooperation statt Konfrontation“ zwischen Naturschutz und Nutzergruppen sowie einem entsprechenden Pilotprojekt im Nationalpark Berchtesgaden bereits im Jahr 1994 die

42

Page 43: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Weichen für das später eingesetzte „Artenhilfsprogramm Steinadler“ in Bayern gestellt und aufgezeigt, was im Natur- und Artenschutz - trotz teilweise massiver Wiederstände innerhalb der jeweiligen Interessensgruppen - durch kooperatives Miteinander erreicht werden kann. 6. AUSBLICK Für eine möglichst langfristige und nachhaltige Sicherung der bayerischen Steinadler-Teilpopulation wird es notwendig sein, die bisher etablierten Schutzmaßnahmen konsequent weiter zu führen. Nur so kann gewährleistet werden, dass menschliche Störungen in den sensiblen Horstbereichen auch in Zukunft auf ein Minimum reduziert bleiben und die Populationsdynamik der Steinadler nicht durch einen weiteren, gravierenden Faktor negativ beeinflusst wird. Wie effizient Artenschutzmaßnahmen sein können, hat die Entwicklung des Bruterfolgs in Bayern eindrucksvoll bewiesen. Weitere Maßnahmen zur Anhebung des Bruterfolgs beim Steinadler erscheinen aufgrund natürlicher Einschränkungen bezüglich der Lebensraumqualität in den bayerischen Alpen wenig sinnvoll. Die Arbeitsschwerpunkte sollten daher weiterhin eindeutig auf Monitoring, Erfolgskontrolle der Vereinbarungen mit Hubschraubern sowie in der Umweltbildung liegen. Die aktuelle Revierverteilung in Bayern sowie das klare Auftreten von Selbstregulationsmechanismen hat darüber hinaus deutlich gezeigt, dass das derzeitige Optimum der Siedlungsdichte dieser Greifvogelart in Bayern erreicht ist. Diese positiven Trends dürfen jedoch nicht dazu verleiten, sich selbstzufrieden zurück zu lehnen oder gar das Monitoring des Steinadlers einzustellen bzw. auf das für die Erfolgskontrolle der Hubschraubervereinbarungen notwendige Maß zu reduzieren. Dazu sind zum einen die sich – mit großem Aufwand erreichten - allmählich einstellende, natürliche Populationsdynamik beim Steinadler wie auch die Lebensraumsituation in den bayerischen Alpen allgemein viel zu labil. Nach wie vor handelt es sich beim Steinadler um eine potenziell gefährdete Tierart, die sehr sensibel auf jede Veränderung ihrer Umwelt reagiert. Negative Entwicklungen hinsichtlich Lebensraumveränderung (z. B. durch veränderte Nutzungsformen oder zunehmenden Landschaftsverbrauch) sowie die Zunahme von Störungen (durch eine weiterhin steigende Zahl von Erholungssuchenden) werden allgemein für die bayerischen Alpen prognostiziert. Glücklicherweise handelt es sich beim Steinadler um einen Organismus, der uns deutlichen Alarmsignale liefert, sobald diese Entwicklungen ein ökologisch akzeptables Maß überschritten haben. Daher können wir Ergebnisse aus dem Monitoring der bayerischen Steinadler unmittelbar in die Entwicklung und Umsetzung entsprechender Managementstrategien einfließen

43

Page 44: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

lassen. Nicht zuletzt deshalb ist der Steinadler die „Schlüsselart“ bestimmter alpiner Lebensräume. Die Überwachung von Brutverlauf und Bruterfolg sowie seines Beutespektrums liefert - weit über den Schutz der Einzelart hinaus - wichtige Hinweise für die weitere Entwicklung vieler charakteristischer Tier- und Pflanzengesellschaften im Alpenraum sowie des Ökosystems Alpen allgemein. In Bayern sind aktuell 46 Brutpaare erfasst bzw. werden in unterschiedlicher Intensität überwacht. Aufgrund der überregionalen Bedeutung Bayerns für die Identifikation von Veränderungen im alpenweiten Steinadlerbestand (aufgrund seiner Lage am Nordrand der alpinen Population sind Veränderungen hinsichtlich Bruterfolg und Siedlungsdichte in den Quellgebieten wahrscheinlich am ehesten in solchen Randgebieten zu spüren) und der sich daraus ergebenden Möglichkeit zur Etablierung von gegensteuernden Maßnahmen wird vom AN erneut auf die Wichtigkeit einer langfristigen Implementierung von Maßnahmen zum Schutz des Steinadlers in Bayern hingewiesen. Eine Eindampfung der Mittel bzw. die Reduktion des Monitorings auf ein Minimum könnte fatale Folgen für den Steinadler sowie den Lebensraumschutz in den bayerischen Alpen allgemein haben. Zur weiteren Optimierung des Artenhilfsprogramms könnten nach Einschätzung des AN folgende Punkte beitragen:

• Eine der wichtigsten Fragen überhaupt, nämlich ob und inwieweit sich die bayerische Adlerpopulation zukünftig selbständig regenerieren kann oder nicht, kann nach Auffassung aller Experten nur mit Hilfe moderner Satellitentelemetrie beantwortet werden. Hierfür sind bereits geeignete Sender auf dem Markt, die lediglich auf die besonderen Anforderungen in den Alpen angepasst werden müssten. Für die Umsetzung ist eine Anhebung oder Umlagerung des Projektbudgets notwendig, was aufgrund der derzeitigen Haushaltslage des Freistaats Bayern wenig realistisch erscheint. Aus diesem Grund sollten sich sowohl die einzelnen Auftragnehmer sowie die Staatliche Vogelschutzwarte als Koordinator und „Imageträger“ des Projekts verstärkt für die Aquise von potenziellen Sponsoren einsetzen.

• Um eine Optimierung der Aussagekraft der Ergebnisse im AHP zu erreichen, sollten diese durch Auswertungen und Darstellungen mit Hilfe eines bayernweiten GIS unterstützt werden. Dies kann mit Hilfe des GIS am Nationalpark Berchtesgaden erreicht werden. Für eine Umsetzung ist jedoch eine Anhebung des Arbeitsstundenbudgets für den AN notwendig.

44

Page 45: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Im Untersuchungsgebiet des Biosphärenreservats Berchtesgaden und seiner angrenzenden Gebirgsregionen haben sich als Zielsetzung für das Jahr 2007 neben den vertraglich festgehaltenen Bearbeitungspunkten vorläufig folgende Schwerpunkte herauskristallisiert:

• Anhebung der zu untersuchenden Paare von 11 auf 12; • Untersuchung der Flächenausdehnung und Raum-Zeitnutzung im

Revier Ettenberg (EB); • Identifikation eines besetzten Horstes im Revier Sonntagshorn (SH); • Verstärkung des Umweltbildungsangebotes.

7. ZUSAMMENFASSUNG Im Rahmen des „Artenhilfsprogramms Steinadler“ des Bayerischen Landesamtes für Umwelt wurde vom AN im Untersuchungsjahr 2006 Siedlungsdichte, Bruterfolg und Individualkennung sowie etwaige Entwicklungen dieser Parameter erfasst und diese Ergebnisse in anwendungsorientierte Managementmaßnahmen umgesetzt. Darüber hinaus wurden die Maßnahmen zur Hubschraubervereinbarung durchgeführt und hinsichtlich der Einhaltung durch die Piloten kontrolliert (Erfolgskontrolle). Im Untersuchungsgebiet mit einer Fläche von ca. 1.500 km² wurden im Zeitraum Februar bis Oktober die brutbiologischen Parameter von 10 +1 Steinadlerpaaren detailliert erfasst. Das Revier Gotzen (GZ) war wie bereits in den Jahren 2003 bis 2005 nicht besetzt. Die hinsichtlich Beutetierangebot und –erreichbarkeit hervorragend ausgestatteten Jagdgebiete dieses Reviers wurden erneut von den beiden angrenzenden Paaren Hoher Göll (HG) und Glunkerer (GL) mit genutzt. Darüber hinaus brütete das Paar Glunkerer (GL) in einem Horst des Reviers Gotzen (GZ). Am Untersberg konnte ein zweites Brutpaar festgestellt werden, das überwiegend den südöstlichen und nördlichen Teil dieses Gebirgsstocks nutzt. Entsprechend des Bereichs der bisher häufigsten Sichtungen wurde das Paar Ettenberg (EB) genannt und trägt im Untersuchungsgebiet die Revierkennzahl 16. Wie bereits 2005 wurde auch 2006 kein Brutpaar auf österreichischer Seite des Untersuchungsgebietes im AHP berücksichtigt. Das Monitoring der betreffenden vier Brutpaare wurde jedoch in Anlehnung an die Datenerhebung im AHP fortgesetzt und umfasste die Dokumentation aller Verhaltensweisen, welche im Zusammenhang mit Reviernutzung, Horstbau- und Brutaktivitäten beobachtet werden konnten. Der Brutverlauf sowie der Bruterfolg wurde ebenfalls überwacht.

45

Page 46: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Im Untersuchungsjahr konnte bei 6 von 10 Paaren ein eindeutiger Brutbeginn festgestellt werden. Zwei Paare haben jeweils 1 Jungvogel erfolgreich groß gezogen (Paare Untersberg und Hoher Göll), während das Paar Glunkerer (GL) zwei Jungvögel zum Ausfliegen brachte. Der Jungvogel im Revier Hoher Göll (HG) konnte erst durch Nachsuche im August nachgewiesen werden. Vier Paare begannen überhaupt nicht mit dem Brutgeschäft, der Nichtbrüteranteil lag somit bei 40 %. Ein Revier (Revier Gotzen) war nicht besetzt, weshalb hierzu genauere Angaben fehlen. Insgesamt wurden drei Brutabbrüche registriert, zwei vor und einer nach Schlupf des Jungvogels. Die Ursachen für den jeweiligen Brutabbruch können in zwei Fällen (Wimbach, Sonntagshorn) nur vermutet werden. Im Revier Saalach (SA) ist ein Zusammenhang mit der mehrfachen Unterschreitung des Mindestabstandes zum Horst durch einen (nicht identifizierbaren) Militärhubschrauber als Ursache wahrscheinlich. Die Anzahl beobachteter, durchfliegender Fremdadler hat im Vergleich zu 2006 um 70% abgenommen. Insgesamt ist der Bruterfolg mit 0,4 JV / Paar und Jahr für das Untersuchungsgebiet als „gut“ zu bezeichnen. Im Erhebungsjahr konnte kein Todfund eines Steinadlers dokumentiert werden. Die Methodik zur Erhebung der Individualkartei ist inzwischen weitestgehend als „optimal“ zu bezeichnen. Die Überprüfung und Aktualisierung der Kartei erbrachte, dass im Untersuchungsjahr kein Partnerwechsel stattgefunden hat. Die Erfolgskontrolle der Vereinbarung zwischen den Hubschrauberverbänden in Bayern und dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (StMUGV) wurde während der Geländeerhebungen kontinuierlich durchgeführt. Bis auf das Revier Saalach (siehe oben) wurden die Abstandsvorgaben zur Vermeidung von Störungen im Horstbereich durch die Hubschrauber eingehalten. Zur Bergung von Beuteresten konnten bis zum 27. Oktober sechs Horste bestiegen werden. Die Analyse der Horstinhalte aus dem Jahr 2005 liegt für 6 Horste vor. Nach wie vor ist das überwiegend breite Nahrungsspektrum der einzelnen Brutpaare auffällig, was die Vermutung zulässt, dass sich die entsprechenden Altvögel auch während der Brutzeit nicht auf wenige Beutetierarten konzentrieren, sondern sich auch während dieser Phase überwiegend „opportunistisch“ verhalten. Aussagen über mögliche Entwicklungen und Trends innerhalb der betreffenden Reviere sind aufgrund der geringen Datenmenge zum heutigen Zeitpunkt jedoch noch zu spekulativ.

46

Page 47: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit wurden zahlreiche Veranstaltungen und Veröffentlichungen genutzt, um die Zielsetzung und Inhalte des Artenhilfsprogramms einem möglichst breiten Publikum näher zu bringen. Das Arbeitsmodul Umweltbildung wurde zusätzlich (ohne Zusatzkosten für den Auftraggeber) bearbeitet, da diesem vom AN und der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden eine übergeordnete Bedeutung für den nachhaltigen Schutz des Steinadlers in Bayern zugeschrieben wird. 8. LITERATUR BEZZEL, E. & FÜNFSTÜCK H.-J. (1994): Brutbiologie und Populationsdynamik des

Steinadlers (Aquila chrysaetos) im Werdenfelser Land/Oberbayern. Acta orntihoecol. 3 (1): 5 - 32.

BRENDEL, U., R. EBERHARDT, K. WIESMANN-EBERHARDT & W. d`OLEIRE-OLTMANNS (2000): Der Leitfaden zum Schutz des Steinadlers in den Alpen. Nationalparkverwaltung Berchtesgaden, Forschungsbericht Nr. 45: 112 S.

GRAB, J. (2002): Optimierung der Horstbeobachtungen am Beispiel des Steinadlers (Aquila chrysaetos, L.) – Ein GIS-gestütztes Programm für eine effektive Umsetzung des Monitoring-Konzeptes im Nationalpark Berchtesgaden. – Unveröfftl. Diplomarbeit an der Fachhochschule Rottenburg, 2002: 80 S.

JENNY, D. (1992): Bruterfolg und Bestandsregulation einer alpinen Population des

Steinadlers Aquila chrysaetos. – Der Ornithologische Beobachter 89: 1 – 43

(1992).

KLUTH, S. (1998): Der Steinadler im Werdenfelser Land. Vogelschutz 2/99: 26 - 29. LINK, H. (1987): Einflüsse der landschaftlichen Gegebenheiten auf die Populationen

von Greifvögeln und Eulen im Alpenpark Berchtesgaden. Nationalparkforschung Berchtesgaden, unveröff.: 191 pp.

NEWTON, I. (1979): Population ecology of raptors. – T. & A. D. Poyser Ltd., Berkhamsted, Hertfordshire, England. 399 S.

SCHÖPF, H. (1989). Der Steinadler in den Bayerischen Alpen. Laufener Seminarbeiträge. 1/89: 57 - 59.

WATSON, J. (1997): The Golden Eagle. – T. & A. D. Poyser Ltd., London. 374 S.

47

Page 48: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

9. ANHANG Anhang 1: Revierverteilung im Untersuchungsgebiet 2006 Anhang 2 – 5: Individualkarteien der im Untersuchungsjahr nicht zum offiziellen

Monitoring gehörenden Revierpaare Bluntau, Blühnbach, Hochkranz und Reith

Anhang 6 – 16: Grenzen der Einzelreviere innerhalb des Untersuchungsgebiets sowie bisher bekannte Horststandorte

Anhang 17: Derzeitige räumliche Verteilung der sog. „Hubschrauberreviere“ in den Chiemgauer Alpen Tabelle mit den Ergebnissen der

Anhang 18: Beuterestanalysen aus 22 Horsten in acht Steinadlerrevieren innerhalb des AHP

48

Page 49: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 1: Revierverteilung im Untersuchungsgebiet 2006

49

Page 50: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 2: Individualkartei Bluntau (BT)

Männchen

Weibchen Weibchen deutlich größer als Männchen; beide Altvögel weisen auf den Flügelunterseiten helle Gefiederpartien auf, allerdings erscheinen diese beim Weibchen etwas größer und deutlicher als beim Männchen; Gefieder am Stoßansatz leicht aufgehellt Anhang 3: Individualkartei Blühnbach (BB)

Männchen

Weibchen Das Männchen weist in beiden HS-Bereichen helle Gefiederpartien auf sowie zum letzten Beobachtungszeitpunkt (August 2006) mehrere deutliche Gefiederlücken in den HS-Bereichen links und rechts sowie im AS-Bereich rechts. Das Weibchen zeichnet sich durch cremefarbene Flächen in den AS-Bereichen der Unterschwingen aus.

50

Page 51: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 4: Individualkartei Hochkranz (HK)

Männchen

Weibchen Männchen und Weibchen wirken ausgefärbt. Beim Weibchen fällt oberseits die helle Schwanzbinde auf. Das Männchen hatte zum letzten Beobachtungszeitpunkt 2 Gefiederlücken in den HS-Schwingen links und rechts. Anhang 5: Individualkartei Reith (RH)

Männchen

Weibchen Beide Altvögel wirken mehr oder weniger ausgefärbt. Beim Weibchen sind die relativ hellen Flügelfelder etwas großflächiger ausgeprägt. Zudem wies sie bei der letzten Kontrolle eine Gefiederlücke im rechten AS-Bereich auf.

51

Page 52: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 6: Reviergrenze Hoher Göll (HG)

52

Page 53: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 7: Reviergrenze Glunkerer (GL)

53

Page 54: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 8: Reviergrenze Wimbach (WB)

54

Page 55: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 9: Reviergrenze Klausbach (KB)

55

Page 56: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 10: Reviergrenze Wachterl (WA)

56

Page 57: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 11: Reviergrenze Saalach (SA)

57

Page 58: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 12: Reviergrenze Untersberg (UB)

58

Page 59: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 13: Reviergrenze Sonntagshorn (SH)

59

Page 60: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 14: Reviergrenze Hoher Staufen (HS)

60

Page 61: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 15: Reviergrenze Röthelmoos (RM)

61

Page 62: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 16: Reviergrenze Ettenberg (EB)

62

Page 63: AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden ... · AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 _____ Hohes Brett

AHP Steinadler – Biosphärenreservat Berchtesgaden Schlussbericht 2006 ___________________________________________________________________________

Anhang 17: Derzeitige räumliche Verteilung der sog. „Hubschrauberreviere“ in den Chiemgauer Alpen

63