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Magazin für außerklinische Beatmung Air Medi Plus airmediplus.de | Nr.4/2012 | 4,20 Euro Intensiv-Pflegeeinrichtung mit „Zuhause-Gefühl“ Pflege hauseins, Berlin Beatmungszentrum mit umfassendem Angebot Medizin Prof. Dr. Bernd Schönhofer, Hannover Spezialisierte Beatmungstherapie für junge Menschen Portrait Prof. Dr. Claudia Roll, Datteln

AirMediPlus 4-2012 RZ · Inhalt 4 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 Intensiv-, Beatmungs- und Schlaf medizin am Klinikum Oststadt-Heide haus in Hannover Spezialisierte Beatmungstherapie

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Magazin für außerklinische Beatmung

AirMediPlus

airmediplus.de | Nr. 4/2012 | 4,20 Euro

Intensiv-Pflegeeinrichtungmit „Zuhause-Gefühl“Pflegehauseins, Berlin

Beatmungszentrum mitumfassendem AngebotMedizinProf. Dr. Bernd Schönhofer, Hannover

Spezialisierte Beatmungs therapiefür junge Menschen PortraitProf. Dr. Claudia Roll, Datteln

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Intensiv-, Beatmungs- und Schlaf medizin am KlinikumOststadt-Heide haus in Hannover

Spezialisierte Beatmungstherapie und Betreuung für junge Menschen

hauseins – Was ist das?In Berlin hat ein ganz besonderes Haus eröffnet

„Ich fühle mich nicht krank, ich kann mich nur nicht bewegenund kriege keine Luft.“ Diagnose steht fest – aber das Leben geht weiter

Einfache Leckagebeatmung mit der StellarTM Serie von ResMed

Kostenübernahme für sterile Einmalhandschuhe beiTracheostomaversorgung durch die Krankenkasse

Interview mit Manfred Vavrinek, IpW – Institut für pflegeri-sche Weiterbildung GmbH

Nicht nur im Kindesalter informieren und vorbeugenErfahrungsaustausch hilft Menschen mit Polio-Spätfolgen

Termine 2012

Biografie und Fachliteratur

Aktuelle Meldungen

Medizin

Pflege

Medizintechnik

Recht

Informationen

Veranstaltungen

Literaturtipps

Kurzmitteilungen

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3AirMediPlus Nr. 4|2012

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie halten die letzte Ausgabe der Air Medi -Plus in diesem Jahr in den Händen!

Es wird Herbst und Winter – bald be ginntdie Weihnachtszeit. Für viele Men schenist dieser Abschnitt des Jahres mit beson-derer Freude und großen Erwartungenverbunden. Wer krank ist und gepflegtwerden muss, kann meist nicht oder nureingeschränkt an den Vorbereitungen fürdas Fest teilnehmen, hat aber ebenso dasBedürfnis nach Freude und Gemütlich -keit wie ein Gesunder. Damit es gelingt,auch heimbeatmete Menschen und ihreAngehö rigen eine schöne Weihnachts -zeit verleben zu lassen, ist die professio-nelle Hilfe vieler Berufsgruppen gefragt.

Unser Ma gazin will dazu beitragen, fach-liches Know-how auszutauschen und zufestigen – und das nicht nur zur Weih -nachtszeit!

Helfen Sie uns und den Betroffenen –beteiligen Sie sich mit Ihren Erfahrungs -be richten an der Air MediPlus!

Ich wünsche Ihnen einen guten und ge -sunden Jahresausklang!

Gregor H. LangStellvertretender Geschäftsführer F.U.K.24 gGmbH

Impressum/HerausgeberVerantwortlich im Sinne des Presserechts:Familien- und Krankenpflege Bochum gGmbH, Gesundheitszentrum am Bergmannsheil,Abteilung Außerklinische Beatmungs- und Intensivpflege Bürkle-de-la-Camp-Platz 2, 44789 BochumTelefon 0234 · 93 25 65 60, Telefax 0234 · 93 25 65 65Redaktion: Marina Bayer, Ramona Förster, Petra Janitzki, Gregor H. Lang, Michael Schreiber, Sylvia SchreiberDruck: Color Offset Wälter, Dortmund, Layout: Q3 design GbR, Dortmund, www.Q3design.deAbbildungen: Titelseite: Klinikum Oststadt-Heide haus, Hannover, Seite 3 oben: F.U.K.-Presse, Seite 4 –7:Klinikum Oststadt-Heide haus, Hannover, Seite 8/9: Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Seite 10/11:hauseins, Berlin, Seite 12: Sylvia Schreiber, Seite 13, oben u. unten rechts: privat, links: Sylvia Schreiber,Seite 14: ResMed, Seite 16: liveostockimages-Fotolia.com, Seite 17: Rechtsanwaltskanzlei Dr. von Einem, Seite 18/19: IPW, Seite 20: stuchin-Fotolia.com, Seite 22: H.Zielasko, Seite 26: Arche Regenbogen, untenrechts: Jan Schuler-Fotolia.com

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Die Klinik bildet ein internationales Zen -trum für Pneumologie, Intensiv- und Beat -mungsmedizin und gilt als eine der füh renden Lungenfachkliniken in Nord -deutsch land. Jährlich werden hier circa5.300 Patienten, in etwa 110 Betten, statio-

när betreut. Einen wesentlichen Schwer -punkt der Abteilung bildet die Pneumo-Onkologie. So werden im zertifiziertenLun genkrebszentrum jährlich knapp 1.500Patienten mit Turmor-Erkrankungen be -handelt, erläutert Chefarzt Prof. Dr. Bernd

Insgesamt zwölf Krankenhäuser betreibt das kommunale Unternehmen „Klinikum

Region Hannover“ (KRH) in der Region Hannover. Zu diesem Klinikverbund zählt

das Klinikum Oststadt-Heidehaus, an dem die Abtei lung für „Pneumologie,

Inten siv- und Beatmungsmedizin“ ansässig ist. Neben dem Schwerpunkt Pneumo-

Onkologie bietet die Abteilung unter anderem eine internistisch-pneumologische

Intensivstation, eine Weaning einheit, eine Heimbeatmungsstation sowie ein

Schlaflabor zur Behandlung pneumologischer Krankheitsbilder.

Schönhofer. Daneben zählen eine akuteVerschlechterung einer obstruktiven Atem -wegs- bzw. Lungenerkrankung (COPD bzw.Lungenemphysem), Pneumo nie, Lungen -tu berkulose, interstitielle Lun gener kran -kung und pulmonale Hyper tonie zu denhäufigsten Diagnosen, die eine Einwei -sung auf der Abteilung be gründen. Zu -sammen mit drei Normal sta tionen ergän-zen die einzelnen Einheiten der Abteilung– eine internistisch-pneumologische In -tensivstation, eine Wea ningeinheit, eineHeimbeatmungsstation sowie ein Schlaf -labor – sich gegenseitig und liegen inräumlicher Nachbarschaft zueinander. Indiesem Beitrag liegt das Augenmerk auf

Medizin

Intensiv-, Beatmungs- und Schlaf medizin amKlinikum Oststadt-Heide haus in Hannover

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Medizin

dem Schwerpunkt Inten siv-, Beatmungs-und Schlafmedizin der Abteilung, in derProf. Dr. Schönhofer mit den folgend ge- nannten Oberärzten eng zusammenar-beitet.

Internistisch-pneumologischer Schwer punkt der IntensivstationDie Intensivstation ist als primärer An lauf -punkt für das gesamte KRH zu verstehen.Sie weist dementsprechend interdiszipli-näre Strukturen auf. So verfügt diese fach-übergreifende Station über insgesamt 28Betten, von denen 12 Betten zur Klinik für„Pneumologie, Intensiv- und Beatmungs -medizin“ gehören. Der zuständige Ober -arzt für die Intensivmedizin ist Dr. MaikBrandes. Des Weiteren sind Vertreter derKliniken für Innere Medizin, Nephrologie,Kardiologie, Gastroenterologie, interven-tionelle Radiologie, Anästhesie, Bauch-,Gefäß-, Thorax- und Herzchirurgie auf derStation zu treffen; gegenwärtig werdenjährlich etwa 1.150 Patienten behandelt.

Hinsichtlich der Beatmungstherapie bil-den die nichtinvasive sowie die invasiveBeatmung wesentliche Schwerpunkte derArbeit.

Zertifizierte WeaningeinheitEin besonderes Charakteristikum der Wea - ningeinheit besteht in der engen Zusam -menarbeit mit der benachbarten Inten -siv station. So werden in dieser Ein heit vor-wiegend schwerstkranke Wea ning-Pa -tienten mit Mehrorganversagen und ho -her Ko-Morbidität behandelt. Die se Pa -tien ten werden aus externen Inten sivsta -tionen auf die Weaningstation verlegt;gleichfalls können sie im Notfall zügig aufdie Intensivstation des KRH verlegt wer-den. Die wesentliche Aufgabe innerhalbdieser Einheit besteht darin, solche Pa -tienten von der Beatmung zu entwöh-nen, die entweder aufgrund eines primärpneumologischen Krankheits bildes (einerCOPD bzw. eines Lungen emphysems odereiner restriktiven Lun generkrankung) be -

at met werden oder aufgrund einer Sepsis(umgangssprl. Blut vergiftung), einer neu-romuskulären Erkrankung, ex tre men Über - gewichts (das ein sog. Obesitas-Hy po ven -tilationssyndrom bedingen kann) oderauf grund eines komplikativen Ver laufsnach einer Opera tion, von einer maschi-nellen Beatmung zumindest teilweiseabhängig geworden sind.

Die Ko-Morbidität der Patienten er schwerthäufig die Entwöhnung vom Beat mungs -gerät. „Die Patienten sind in der Regel be -reits lange beatmet, wenn sie verlegt wer-den“, so der Chefarzt. Die Entwöhnungvom Respirator wird dabei unter anderemdurch die schwergradigen Grunderkran -kungen selbst oder durch komplexe psy -chosomatische Angststö rungen solcherPatienten erschwert.

Chefarzt Prof. Dr. Bernd Schönhofer

(2. von links) mit seinem Team.

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Medizin

Auf der Weaningeinheit, die unter derLeitung des Oberarztes Dr. Dirk Heine -meyer steht, werden zur Zeit jährlich etwa60 Patienten behandelt. Dabei stehengegenwärtig sechs Behandlungsplätze zurVerfügung. Für das Jahr 2013 ist ge plantdie Weaningeinheit auf zehn Betten aus-zuweiten. Die Weanigeinheit ist zertifi-ziert durch das Kompetenznetzwerk pneu-mologischer Weaningzentren „WeanNet“.Neben der Zertifizierung von Weaning -zentren besteht ein wesentliches Ziel desNetzwerkes im Aufbau eines umfassen-den Patientenregisters. So werden durchdas Behandlungsteam am Klini kum Ost -stadt-Heidehaus verschiedene Daten(über die gesundheitliche Vorge schichte,Dauer der Beatmung, vergangene Kom -pli ka tionen u. a.) an das zentrale Patien -ten register übermittelt.

Das Behandlungsteam in der Abteilungfür „Pneumologie, Intensiv- und Beat -mungsmedizin“ besteht dabei aus spezia-lisierten Pflegekräften (überwiegend mit

der Fachweiterbildung Intensivmedizin),aus Atmungstherapeuten, Physiothera -peuten, Ärzten mit unterschiedlichenSchwerpunkten (Internisten, Pneumo lo -gen, Intensivmediziner, Weiterbildungs -assistenten), aus Mitarbeitern des So zial -dienstes sowie aus externen Super visoren(Beratern).

Heimbeatmungsstation und SchlaflaborDie auf häusliche Beatmung spezialisier-te Normalstation (auch: Heimbeat mungs- station oder Heimbeatmungs schwer -punktstation) wird geleitet von den Ober -ärzten Dr. Dirk Heinemeyer und Dr. WolfHarms. Hier werden gegenwärtig etwa800 Patienten pro Jahr betreut – aufge-teilt in (1.) Neueinstellung auf häuslicheBeatmung, (2.) akutes Krisenmana ge - ment nach Einstellung und (3.) reguläreVerlaufskontrollen. Gleichfalls liegt einSchwerpunkt der Arbeit auf dem Ent -lassungsmanagement. „In der Regel wer-den die Patienten direkt von der Wea -ningstation mit großem Zeitaufwand im

Entlassungsmanagement in weiterfüh-rende Einrichtungen, zum Beispiel Reha -bilitationskliniken und außerklinische Be -atmungseinrichtungen entlassen. Wenndies nicht zeitnah möglich ist, werden diePatienten nach Möglichichkeit auf dieHeim beatmungsschwer punkt stationver legt und dort bis zur Ent lassung wei-terbehandelt.“, erklärt Prof. Dr. Schön ho -fer. In direkter Nachbarschaft zur Heimbe -at mungsstation befindet sich zudem dasSchlaflabor, das durch Ober arzt Dr. WolfHarms geführt wird. Hier werden schwer-punktmäßig schlafbezogene Atmungs -stö rungen und nächtliche Hypoventilati -onen mit unterschiedlichen nicht-invasi-ven Positivdruckver fah ren be handelt. Ak -tuell werden hier etwa 750 Patien ten jähr-lich betreut.

Die Patientenzahlen im Bereich Heim -beat mung nehmen stetig zu, erläutertder Chefarzt und verweist auf einen kom-plexen Hintergrund in diesem Zusam -menhang. So könnte etwa die zunehmen-

Oberarzt Dr. Dirk Heinemeyer (Mitte)

leitet die Weaningeinheit der Klinik.

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MedizinMedizin

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de Ko-Morbidität in einer alternden Ge -sellschaft als eine Ursache dieser Ent -wick lung identifiziert werden. Einen wei-teren Grund stelle auch eine Zunahmevon COPD und des Obesitas-Hypoventi -lationsyndroms (infolge eines extremenÜbergewichts) dar.

Zur PersonProf. Dr. Schönhofer arbeitet seit 2002 alsChefarzt der porträtierten Klinik. Zuvor ar -beite er an der Loyola-Uni ver sität in Chi -cago und zehn Jahre als Oberarzt am Zen -trum für Pneumologie, Beat mungs- undSchlafmedizin im Krankenhaus Kloster

Graf schaft. In dieser Zeit spezialisierte ersich zum Facharzt für Innere Medizinsowie für Lungen- und Bronchialheil -kunde – und erwarb den Qualifikations -nachweis Som nologie (Schlafforschungund -medizin) sowie die Zusatzbe zeich -nung Internis tische Intensivmedizin. Sei -ne berufliche Tätigkeit wurde immer wie-der begleitet von Lehrtätigkeiten an derUniversität sowie Tätigkeiten im Bereichder pneumologischen Forschung. Gegen -wärtig ge hört er der medizinischen Fa -kultät der Medizinischen HochschuleHannover an. Darüber hinaus engagierter sich national und international in ver-

Chefarzt Prof. Dr. Bernd Schönhofer.

schiedenen Kon ferenzen, Arbeitsgemein -schaften und -verbänden aus den Berei -chen Beatmung und Weaning.

KRK Klinikum Oststadt-HeidehausMedizinische Klinik IIKlinik für Pneumologie, Intensiv- undSchlafmedizinPodbielskistraße 380 30659 Hannover Telefon 0511 · 906-3347 Telefax 0511 · 906-3779 [email protected]

Das KRH Klinikum Oststadt-Heidehaus

bietet als Akademisches Lehrkrankenhaus

der Medizinischen Hochschule Hannover

(MHH) ein umfangreiches und hoch spezi-

alisiertes medizinisches Angebot.

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Medizin

Durch die Abteilung und durch ihre Zu -sammenarbeit mit weiteren Einrichtun -gen und Abteilungen wird ein wesentli-cher Versorgungsbedarf in der Region so -wie darüber hinaus abgedeckt. Strukturellbetrachtet zählt die Abteilung zu demKrankenhausverbund „Vestische Caritas-Kliniken GmbH“. Praktisch betrachtet ver-teilt sie sich mit drei Stationen an zweiStandorten in Datteln: An dem „St. Vin -cenz-Krankenhaus“ führt sie (1.) eine Neu-und Frühgeborenen Intensivsta tion mit 18 Betten – davon 14 Beat mungs plätze. InVerbindung mit der Ab teilung „Geburts -hilfe“ des „St. Vincenz-Krankenhauses“

bildet sie ein „Level-1-Perinatalzentrum“,welches speziell Früh- und Neugeboreneversorgt. In diesem Zuge besteht eineenge Kooperation mit den Geburts kli -niken in der Region. Die Abteilung stelltein Neugeborenen-Not arzt-Team, das diePatienten bei unerwarteten Problemenrund um die Uhr versorgen und wennnötig an ein spezialisiertes Zentrumtransportieren kann.

Daneben führt die Abteilung an der„Vestischen Kinder- und Jugendklinik“ (2.)eine Früh- und Neugeborenen-Stationmit 30 Betten sowie (3.) eine weitere In -

Neu- und Frühgeborene, Kinder und Jugendliche haben aufgrund ihres Entwick -

lungsstandes andere Bedürfnisse hinsichtlich eines Klinikaufenthalts als Erwach -

sene. Um diesen Ansprüchen optimal zu begegnen, widmet sich die „Vestische

Kinder- und Jugendklinik Datteln“ in Nordrhein-Westfalen, als eine von wenigen

Kliniken in Deutschland, ausschließlich der Behandlung junger Menschen. Beat -

mungspflichtige Patienten finden insbesondere in der Abteilung „Neonatologie

und Pädiatrische Intensivmedizin“ ein Team mit einem hohen Erfahrungsschatz

auf dem Gebiet, das ein umfassendes Behandlungsspektrum sowie eine spezielle

medizinisch-technische Ausstattung bietet.

tensivstation als gemischte Station fürFrüh- und Neugeborene, Kinder und Ju -gend liche. Hier werden acht Betten undebenso viele Beatmungsplätze gestellt.Auf beiden Intensivstationen zusammenwerden jährlich etwa 220 beatmungs-pflichtige Patienten behandelt. Dabei kön-nen die Eltern auf allen Stationen im sel-ben Zim mer mit ihrem Kind übernachtenund da durch kontinuierlich bei ihnen sein.

Breites Angebot durch vernetzte OrganisationGleichfalls arbeiten die Chefärztin der Ab -teilung „Neonatologie und PädiatrischeIntensivmedizin“, Prof. Dr. Claudia Roll,und die Oberärztin Dr. Uta Schürmann beider Beatmungseinstellung mit demSchlaflabor sowie dem Kinderpal lia tiv -zentrum der Kinder- und Jugend klinik engzusammen – wo etwa 80 weitere Patien -ten mit Tracheostoma bzw. Beatmungs -pflicht eine kindgerechte Betreuung fin-den. Zudem ist auf dem Gelände der Kli -nik ein außerklinisches Wohnheim fürlangzeitbeatmete Kinder und Jugendlicheansässig, wo sieben junge Menschendauerhaft leben. Die Kinder finden imHaus pädagogische Begleitung und spe-zialisierte Pflege; regelmäßige (Beat -mungs-)Visiten durch die Klinikärz tin -nen/-ärzte ergänzen dieses Angebot. Zu -

Spezialisierte Beatmungstherapieund Betreuung für junge Menschen

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9AirMediPlus Nr. 4|2012

MedizinMedizin

dem kann hier nach Bedarf auf quasi je -des ärztliche Wissen an der Klinik jeder-zeit zurückgegriffen werden.

Fein abgestimmte Behandlung und Medizin-TechnikIn der Therapie wird auf ein breitesSpektrum von Behandlungsmöglich kei -ten zurückgegriffen. So wird die konven-tionelle Beatmung, Hochfrequenzoszil -lationsbeatmung, Langzeitbeatmung,NO-Beatmung, nichtinvasive Beatmung(NIV), CPAP, Infant-Flow, Weaning, Husten-Assistent sowie Heimbeatmung ange-wandt. „Die NO-Beatmung, die wir einset-zen, kann nur in spezialisierten Klinikenvorgehalten werden, da sie eine langjähri-ge Beatmungserfahrung voraussetzt undzudem kostenintensiv ist, so dass dieseBeatmungsmöglichkeit in kleineren Ab -tei lungen meistens nicht besteht. Es han-delt sich um eine Rescuetherapie bei Pati -enten mit dem Krankheitsbild einer pul-monalen Hypertonie. Wir behandeln jähr-lich zwischen fünf und zehn Patien tenmit dieser besonderen Therapie.“, so Dr.Schürmann.

Bei den jungen Patienten gilt es, zugleichbesondere Methoden und Geräte in derBeatmungstherapie zu nutzen. So ver-fügt die Abteilung beispielsweise, als einevon wenigen Kliniken im Ruhrgebiet, überein spezielles Beatmungsgerät, welcheseine Hochfrequenzoszillationsbeatmungnicht nur bei Neugeborenen, sondernauch bei größeren Kindern ermöglicht.Auch wird seit einigen Jahren versucht,die Zahl der Intu bationen und invasivenBeatmungen bei Frühgeborenen, durch

die sehr frühe Ver ab reichung der Subs -tanz Surfactant in die Luftröhre unterBIPAP- oder CPAP-Maskenbeatmung zuverringern. „Da die Lun gen der kleinenPatienten hochempfindlich sind, wird dieBeatmung auf jedes einzelne Kind sehrfein abgestimmt und möglichst lungen-schonend durchgeführt – dazu werdenspezielle Beatmungs ge räte eingesetzt“,erklärt Dr. Schürmann.

Versorgung seltener und verbreiteter Krankheitsbilder Neben seltenen Krankheitsbildern wer-den verbreitete pneumologische Krank -hei ten, wie etwa das ANS bzw. Atem -notsyndrom im Bereich Früh- und Neu -geborenen-Medizin, behandelt. Diesestritt in den ersten Stunden nach der Ge -burt auf. Ein Großteil der Patienten im Pe rinatalzentrum weist diese akute Er -krankung auf und benötigt für einige Zeiteine invasive bzw. nichtinvasive Atemun -terstützung. Bei Kindern und Jugend -lichen behandelt die Abteilung häufig dieKrankheitsbilder Pneumonie (Lungenent -zün dung), ARDS bzw. das akute Atemnot -syndrom sowie respiratorische Insuffi -zienz. „Beatmungspflichtige Pneumonienkönnen auch bei Patienten ohne pulmo-nale Vorschädigung auftreten“, erklärt dieOberärztin.

Betreuung durch qualifizierte MitarbeiterSeit 2005 wird die Abteilung von Chef -ärztin Prof. Dr. Roll geführt, die seit 1985im Bereich Kinder- und Jugendmedizinarbeitet. Sie spezialisierte sich zunächstzur Ärztin für Kinderheilkunde und arbei-

tete anschließend zwölf Jahre als Ober -ärz tin im Bereich „Neonatologie und Pä-dia tris che Intensivmedizin“, während siedie entsprechenden Schwerpunktbe zeich -nun gen erwarb. Zusammen mit der Chef -ärztin betreut Dr. Schürmann – seit 2006als Oberärztin – schwerpunktmäßig diePädiatrische Intensivstation und die Kin -der mit Langzeitbeatmung. Beide ar bei -ten hier seit 1996 zusammen. Insge samtarbeiten u.a. sechs Oberärz tinnen/-ärztesowie über 100 Pflege kräfte auf der Ab -teilung.

Vestische Kinder- und JugendklinikDattelnDr.-Friedrich-Steiner-Straße 545711 Datteln Telefon 02363 · 9750 Telefax 02363 · 64211 www.kinderklinik-datteln.de

Chefärztin Prof. Dr. Claudia Roll.

Oberärztin Dr. Uta Schürmann.

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Pflege

In einem Jahr Bauzeit entstand ein neuesZu hause für Menschen, die intensive Pfle -ge benötigen oder Anspruch auf eine spezialisierte ambulante Palliativ-Pflege(SAPV) haben. Insgesamt 22 in sich abge-schlossene Apartments stehen den Mie -tern zur Verfügung. Trotzdem ist hauseinskein Pflegeheim oder Hospiz. „Wir legengroßen Wert darauf, dass unsere Mieterihre neue Adresse als wirkliches Zuhauseempfinden,“ erläutert Kathrin Büchner, dieGe schäftsführerin der hauseins Ver mie -tung und Beratungsgesellschaft mbH diegrundsätzliche Philosophie des Hau ses.„Oft werden Menschen aus den Kran ken -häusern nach Hause entlassen, obwohldort eine gute, professionelle Pflege nichtgewährleistet werden kann. Entweder sieleben alleine oder die Räumlichkeiten sindnicht geeignet. Für diese Menschen habenwir hauseins ins Leben gerufen.“

Das Ambiente und die Einrichtung vonhauseins entsprechen deshalb auch mehreinem Vier-Sterne-Hotel als einer Pflege -ein richtung. Lichtdurchflutete und sty-lisch eingerichtete Lobbies und Gemein -schaftsflächen strahlen eine freundlicheHeiterkeit aus. Eine große Sonnen terras -se, die Gartenanlage im Innenhof und na -türlich ausreichend Parkplätze für Be -sucher und Gäste sind nur der auffallendeäußerliche Ausdruck von einem durch-dachten Konzept.Schon vor der offiziellen Eröffnung vonhauseins war ein Großteil der Apartmentsvermietet. „Dass ein großer Bedarf an die-ser Wohnform hier in Berlin herrscht, waruns bewusst“, so Kathrin Büchner weiter.„Dass wir mit unserem Angebot abersolch einen durchschlagenden Erfolg ha -ben werden, hat uns selbst überrascht.“Dabei ist die Finanzierung des Woh nens

Genau gegenüber der Deutschen Oper öffnete Ende April dieses Jahres das

„hauseins“ seine Pforten, das in Berlin einzigartig ist. „intensiv. anders. leben.“

prangt als Erklä rung über der Einfahrt dieses besonderen Hauses. Doch was

ist hauseins genau? Wir haben uns umgeschaut.

bzw. der Pflege genau so geregelt, wie esim normalen Zuhause wäre. Intensiv-pflichtige Mieter, die die Sicher heit einerumfassenden Versorgung zu schätzenwissen, zahlen eine monatliche Miete von390 € (warm) für die Apart ments. Die er -forderlichen Pflegeleis tun gen werden vonden üblichen Kostenträ gern wie Kranken -kassen, Pflegekassen, ggf. Sozialhilfeträ -gern geleistet. Alle Apartments verfügen über einen klei-nen Flur, der auf Wunsch mit einer Pantry-Kitchinette ausgestattet werden kann,einem geräumigen Wohn-/Schlafbereichund einem eigenen, behindertengerech-ten Duschbad.Trotz ihrer individuellen Atmosphäre sinddie Apartments hochspezifisch auf dieAnforderungen der Mieter mit Pflegebe -darf ausgerichtet. So befinden sich alleAnschlüsse, technische Vorrichtungen undAusstattungen genau dort, wo sie imAlltag gebraucht werden. Eine bedarfsge-rechte Alarm- und Brandmeldeanlage ge -hört ebenso zur Ausstattung wie Kom -munikations- und Unterhaltungs medien.Die lichtdurchfluteten, gemeinschaftlichzu nutzenden Lebensbereiche dienen denMietern als Orte der Kommunikation unddes sozialen Lebens. Loungen, große Ge -

hauseins – Was ist das?In der Bismarckstraße in Berlin hat im Aprilein ganz besonderes Haus eröffnet

Besonders beliebt: Die Sonnenterrasse

über den Dächern von Berlin.

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11AirMediPlus Nr. 4|2012

Pflege

meinschaftsküchen, die Sonnenterrasseund die Lobbies werden genutzt, um sichzu verabreden und Zeit gemeinsam zu ver-bringen. Alles ist licht und hell, freundlichund anspruchsvoll eingerichtet. „DieGemeinschaftsbereiche werden gerneund intensiv genutzt“, weiß KathrinBüchner zu berichten. „Ich freue mich im -mer darüber, wenn unsere Mieter gemein-sam in der Küche sitzen oder auf der Son -nen terrasse das gute Wetter ge nießen.Ge nau so haben wir uns das bei der Pla -nung des Hauses gewünscht.“

Das BeratungszentrumHerzstück von hauseins ist das Bera tungs -zentrum im Erdgeschoss des Ge bäudes.Hier finden Mieter und deren Angehöri-ge Hilfestellung bei allen Fragen rund um die Lebensgestaltung von ge handicaptenMenschen. So werden vom Beratungszen -trum externe Fachbereiche und Anbieterwie Reha-Einrichtungen und Fachärztekoordiniert, behördliche und soziale Fra -gen geklärt und bei der Suche nach ande-ren Dienstleistern, wie Physio- und Ergo -the rapeuten, Logopäden oder Hospiz -diensten, wird geholfen. Ein interdiszipli-näres Netz mit speziell auf den Be darf derKlientel ausrichteten Anbie tern hat sichinzwischen gefunden und wird vom haus-eins-Beratungszen trum koordiniert.

Durch einen regen Kontakt zu Vereinen,kirchlichen und sonstigen Organisationenund Besuchsdiensten nehmen die Mietervon hauseins so weit wie möglich amgesellschaftlichen Leben teil. Im Bera -tungs zentrum finden für Angehörige, In -ter essierte und potenzielle neue Mieterso wie für professionelle Anbieter im Ge -sundheitswesen regelmäßig Informa ti -onsveranstaltungen, Schulungen, Aus stel - lungen und Gesprächskreise statt.

Auch die Pflege wird organisiertDie Mieter von hauseins haben die Mög -lichkeit, einen Pflegevertrag, u. a. mit derRundum Pflegedienst Berlin GmbH, abzu-schießen. „Unser Unternehmen hat bei derEinrichtung und Gestaltung von hauseinsvon Anfang an mitgewirkt und ist deshalbfür die Versorgung der Mieter bestensgeeignet“, erläutert Matthias Kunold, Ge -schäftsführer der Rundum PflegedienstBer lin, das Engagement des Pflege diens -tes. „Wir sind seit unserer Gründung aufdie häusliche Pflege und Versorgung vononkologisch-palliativen sowie intensiv-pflichtigen Menschen spezialisiert. Wir alsSpezialisten sind damit der ideale Partnerfür diese besondere Wohnform.“ Als zuge-lassener Pflege dienst im Rahmen derSAPV versorgt ein eigenständiges Palliativ-Team Patienten in enger Zusammenarbeitmit Palliativ medizinern und ambulantenHospiz diensten. Die Versorgung findet be -zirksübergreifend in Berlin sowie an -grenzend in Brandenburg statt. Die Ver -sorgung der Patienten im hauseins ent-spricht somit der langjährigen fachlichenSpezialisie rung und Erfahrung der Rund -um Pflege dienst Berlin GmbH.Die Pflegekräfte, die in hauseins arbeiten,werden ausschließlich in diesem Projekt

eingesetzt. Dadurch kennen sie die Mie -ter, deren Bedürfnisse und Wünsche be -sonders gut. Mit ausschlaggebend für diegroße Zufriedenheit ist auch die Qua l i -fikation der eingesetzten Mitarbeiterin -nen und Mitarbeiter. Alle im hauseins ein-gesetzten Pflegefachkräfte haben eineZusatzausbildung für außerklinische In -tensivpflege oder Palliativ-Care und verfü-gen nachweislich über entsprechende Er fahrungen in der Versorgung und Pfle -ge von beatmeten bzw. intensiv-pflege-bedürftigen Klienten. Freundliches unddienstleistungsorientiertes Pflegeper so -nal rundet das Personalkonzept vonRund um für das hauseins ab.Ein weiterer Vorteil des Rundum Pflege -dienstes für die Mieter von hauseins istdie gute Vernetzung des Unternehmensim Berliner Gesundheitswesen. So kanndie hauseigene, spezialisierte Physio the -rapie ebenso schnell und unkompliziertangefordert und eingesetzt werden wiefirmeninterne Sozialpädagogen/innen,externe Ernährungsberater/innen oderSpe zialisten für die Stoma- und Inkon -tinenz-Versorgung. Ein multiprofessionel-les Team verschiedener Anbieter rundetdie Gesamtpalette des Pflegedienstes ab.Die ärztliche Versorgung und Betreuungübernehmen entweder die bereits be -kannten Fachärzte oder zuständigen Pal -lia tivmediziner, die fast täglich die Mietervon hauseins aufsuchen. Weitere Fach -ärzte können bei Bedarf hinzugezogenwerden und sind durch die gute Lage deshauseins auch schnell und unkompliziertvor Ort.

Weitere Informationen: www.hauseins-berlin.de

Licht, hell und freundlich: Die anspruchsvoll eingerichteten

Gemeinschaftsbereiche werden intensiv genutzt.

Das Beratungszentrum im Erdgeschoss des

Gebäudes ist das Herzstück von „hauseins“.

Behagliche Sitzecken laden

zum Verweilen ein.

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12 AirMediPlus Nr. 4|2012

Pflege

Im Januar 2005 wurde im Krankenhauseine Muskelbiopsie durchgeführt unddabei eine spinale Muskelatrophie festge-stellt. Zu dem Zeitpunkt waren beide Ar -me des Patienten von Lähmungen betrof-fen. Bis August 2005 ging Herr Reismannweiterhin seiner beruflichen Tätigkeitnach, doch als sich aufgrund der körperli-chen Einschränkungen massive Problemebeim Autofahren einstellten, ließ sich derdreifache Familienvater nach einem er neu -

ten Arztbesuch erstmalig für eine längereZeit krank schreiben. „Zwei Jahre hat meinArbeitgeber mir meinen alten Ar beits -platz freigehalten“, erzählt der ge lernteGas-Wasser-Installateur. „Und auch alsklar war, dass ich erstmal nicht mehr ar -beiten gehen kann, waren die Kollegenimmer für mich und meine Familie da. So -gar heute können wir bei meinem altenArbeitgeber anrufen“, bemerkt der zumSchluss als Be triebs leiter in der Wasser -

ver sorgung tätig Ge wesene, „wenn wirHil fe benötigen, wissen wir, dass immerjemand kommt.“

Diagnose steht fest – aber das Lebengeht weiterIm Frühjahr 2006 holte Herr Reismannauf eine ärztliche Empfehlung eine zwei-te medizinische Meinung ein. Hier wurdedie Diagnose ALS verkündet, allerdingsschon in einem sehr fortgeschrittenenSta dium, was zu einem baldigen Tod desPatienten führt. „Wir waren geschockt, alswir hörten, dass mein Mann austhera-piert ist und die Ärzte nichts mehr für ihntun können", erinnert sich Astrid Reis -mann. „Für mich war das Leben nochnicht vorbei", sagt ihr Ehemann Jürgen,„ich wollte weiter leben und wusste, esgibt dafür immer einen Weg."

„Ich fühle mich nicht krank, ich kann michnur nicht bewegen und kriege keine Luft.“ Lieblingssatz von Jürgen Reismann

Vor acht Jahren, im Oktober 2004, hatte der damals 44-jährige Dortmunder

Jürgen Reismann Beschwerden in seinem linken Arm. Es fing an mit einem

Taubheitsgefühl und zog sich rasch vom linken auf den rechten Arm herüber.

Sein Hausarzt überwies ihn zum Neurologen und der lieferte ihn in ein Kran-

kenhaus ein. Nach einer gründlichen Untersuchung, dachte Herr Reismann

immer, dass seine Symptome wieder weg gehen. Doch leider musste der

Sölderholzer die Erfahrung machen, dass sich sein Gesundheitszustand

nicht verbesserte.

Fachpflegeschwester Julinate

Chwalek-Dec mit Jürgen Reis -

mann, der seine aktuelle Indivi -

dualmaske trägt.

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Pflege

Fortschritte sind jeden Tag zu sehenIm Sommer 2006 verlangte Jürgen Reis -mann das erste Mal nach einem Rollstuhl.„Das war eine enorme Überwindung fürmich", erinnert sich Astrid Reismann,„meinem Mann einen Rollstuhl zu besor-gen." Leider sollte das nicht die letzte kör-perliche Veränderung sein – es wurde dieerste Maske, eine Full-Face-Maske, ange-passt. Diese sollte bis 2011 zum täglichenBegleiter von Jürgen Reismann werden.Leider gab es nicht nur Vorteile durch dieMaskenbeatmung, der Tragekomfort be -einträchtigte das Gesichtsfeld des Fami -lienvaters auf eine ungewohnte, extremeWeise und führte zu einer stetig wach-senden Unzufriedenheit des Patienten.

Ein Leben mit Maske – ohne Hilfe geht es nichtBei einem weiteren Klinikaufenthalt wur -de Jürgen Reismann durch einen Atem -the ra peuten eine Individualmaske ange-passt. Der Tragekomfort verbesserte sichund die Lebensqualität des Patientennahm zu. Heutzutage trägt der Dortmun -die dritte Maskenart in seinem Leben under profitiert wieder von den Fortschrittender Technik: „Jetzt finde ich die Maske op -

timal. Ich kann wieder essen, sprechen, jasogar mit meinen Freunden telefonie-ren – trotz Maske", freut sich der heute 52-Jährige. Allerdings baute der Leistungs -sport ler in den letzten Jahren stark kör-perlich ab. Er verlor sein Gewicht von 90auf 53 Kilo, wurde bettlägerig und nacheiner gewissen Zeit entschied sich dieFamilie einen Pflegedienst zur Unterstüt -zung einzustellen. Hier wurde zunächstmit ein paar Stundeneinsätzen am Tagge plant, doch das zeigte sich bald alsnicht mehr ausreichend. „Das meiste derPflege hat meine Frau ja noch übernom-men", erinnert sich Jürgen Reismann,„doch auch hier gerieten wir irgendwannan die Grenzen unserer Kräfte."

Neue Therapiewege abseits der NormAuch neue Therapiewege taten sich fürden Dortmunder auf: Durch Bekanntelernte Familie Reismann alternative The -ra piemethoden kennen: Literatur überHo mö opathie, Heilpraktiker, Heiler undSchamanen wurde zur täglichen Lektüredes Ehepaares. „Wir suchten den Kontaktzu interessanten Menschen, durch diesich immer wieder eine neue Tür öffnete",erklärt Astrid Reismann. Ihr Ehemann hat -te seine eigene Einstellung dazu: „An denRat eines Heilers, meine Tabletten ab -zusetzen, weil sie nicht gesund für michseien, hielt ich mich einfach und konntedanach keine Verschlechterung meinesZustandes feststellen. Also fühlte ichmich auf dem richtigen Weg", beschreibtder Hobby-Fußballer seine neue Lebens -situation.

Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mitdem Pflegedienst ist entscheidendAnfang 2012 ist Familie Reismann in einneues größeres Haus gezogen, in dem esfür jedes der Kinder ein eigenes Zimmergibt und so auch für die mittlerweile her-anwachsenden Jugendlichen die eigenePrivatsphäre gewährleistet ist. Hier gibtes auch ein extra Zimmer für Herrn Reis -mann mit einem neuen auf ihn einge-

stellten Pflegebett und seinen eigenenWohn- und Pflegeutensilien. „Wir habenseit Mitte dieses Jahres einen 24-h-Pfle -gedienst eingestellt und stellen fest, dasses wichtig ist ein Team im Hintergrund zuhaben, das mich in einer vertrauensvollenZusammenarbeit sehr gut in meinemHeilungsprozess unterstützen kann", be -schreibt Reismann. Seine Ehefrau pflich-tet bei: „Trotzdem ist es immer noch un -gewohnt, täglich fremde Menschen ummich zu haben."

„Wir schmieden täglich Pläne für unseregemeinsame Zukunft.“„Und körperliche Fortschritte gibt esauch", freut sich Jürgen Reismann, „ichhabe wieder einen gesunden Appetit undschon 10 Kilo zugenommen. Außerdem istmeine Bauchmuskulatur im Aufbau.“ Bisin der Landesliga spielte der Borussia-Dort mund-Fan Fußball und auch demTennissport, den er 15 Jahre im Verein be -trieben hat, möchte er irgendwann wie-der nachgehen. Selbstverständlich stehenfamiliäre Ziele aber im Vordergrund: Beider Kommunion seines zwölfjährigenSoh nes saß Jürgen Reismann noch mitRollstuhl und Beatmungsmaske an derFest tagstafel. „Bei der nächsten Fami -lienfeier", ist Frau Reismann sich sicher,„bei der nächsten Feier wird Jürgen wie-der gesund sein."

Sommerurlaub der Familie Reismann

auf der Ostseeinsel Zingst 2006.

Jürgen Reismann und sein Sohn

bei der Erstkommunion.

Full-Face-Maske

Individualmaske

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Medizintechnik

Einfache Leckagebeatmung mitder StellarTM Serie von ResMed

„Die Beatmung ist viel angenehmer und leiser. Ich habe an Lebensqualität

gewonnen“, Kommentar eines mit Stellar 150 versorgten Patienten.

2011 hat das Medizintechnikunter neh menResMed die Beatmungsplattform Stellareingeführt. Die Geräte Stellar 100 und150 sind zur invasiven und nicht-invasi-ven Leckagebeatmung.

Das bedeutet, dass unter Verwendungimmer eine gewollte, fest definierteLeckage vorliegen muss. Dies kann z. B.über Beatmungsmasken / den Einsatzvon Beatmungsmasken erreicht werden,die über Öffnungen verfügen, die eineCO2-Auswaschung sicherstellen.

Die Stellar Geräte verfügen über folgen-de Beatmungsmodi:

- CPAP

- Bi-level S- Bi-level ST

- Bi-level T- APCV

Bi-Level S entspricht der PSV-Beatmung.Bi-Level ST ist PSV mit Back-Up-Frequenzund Bi-Level T kommt dem PCV-Modusgleich. Stellar 150 verfügt zusätzlich überden neuen iVAPS-Modus.

iVAPS (intelligent Volume Assured Pres -sure Support) passt automatisch dieDruckunterstützung an, um die alveoläreZielventilation zu erreichen und auf-rechtzuerhalten. Bei Nichterreichen deralveolären Mindestventilation, erfolgteine automatische Erhöhung der Druck -unterstützung.

CPAP

- Bi-level S - Bi-level ST

- Bi-level T - APCV

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Medizintechnik

Bisherige Volumenabsicherungen orientieren sich aus - schließlich am Tidalvolumen, ohne die Atem fre quenzzu berücksichtigen. Das Nichterreichen des eingestell-ten Zielvolumens beantworten diese Absiche run genlediglich mit der Erhöhung der Druckunter stützung. InFolge dessen können sowohl eine Hypo- als auch eineHyperventilation entstehen.

Ein weiteres iVAPS-Merkmal ist die selbstanpassendeintelligente Hintergrundfrequenz. Diese ermöglichtdem Patienten, das Beatmungsgerät jederzeit spontananzutriggern. Darüber hinaus gewährleistet sie dieSicherheit einer klassischen Back-Up-Frequenz. Die ak -tuelle Atemfrequenz des Patienten wird kontinuierlichüberwacht.

iVAPS bietet Patienten maximalen Komfort und garan-tiert dabei eine alveoläre Mindestventilation.

Fallbeispiel aus der Praxis: Beatmung mit Stellar 150 und iVAPSEin 21-jähriger Patient wurde in einer Klinik von seinembisherigen Beatmungsgerät (Beatmung mit Volumen -vorgabe) auf Stellar 150 mit iVAPS umversorgt. Anlasswar der Wunsch des Patienten nach mehr Mobilität,da er die Aufnahme eines Studiums plante.

Zur Umgewöhnung wurde der Patient zunächst im T-Modus beatmet. Unter dieser Therapie wurden 17Apnoen/h und 35 Hypopnoen/h bei einer maximalenEntsättigung bis 85 %, max. pCO2 58 mmHg erfasst.Anschließend erfolgte die Umstellung auf iVAPS.Unter iVAPS wurden 0 Apnoen/h und 0 Hypopnoen/hbei einer maximalen Entsättigung bis 91 %, max. pCO248 mmHg festgestellt.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass der junge Mann wesent-lich an Mobilität gewonnen hat und im Alltag flexiblerist. Der Patient berichtet, dass mit dem Stellar 150 dieTherapie viel angenehmer und leiser sei. Mittlerweilehat der 21-Jährige sein Studium begonnen.

Autoren: Marcus Förster und Susanne Wildensee

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Recht

Kostenübernahme für sterile Einmalhand-schuhe bei Tracheostoma-versorgung durch dieKrankenkasseRechtsanwältin Dr. Astrid von Einem, Fachanwältin

für Medizin- und Sozialrecht aus Köln, macht auf eine

aktuelle Entscheidung des Sozialgerichts Hamburg

zum Thema Hilfsmittelversorgung aufmerksam

(SG Hamburg vom 18.2.2011, Az.: S 48 KR 735/08)

Ein selbstbestimmtes Leben:Beatmung daheim

Unsere Leistungen:• 24-Stunden-Versorgung• Wir versorgen Patienten mit z.B. hohem Querschnitt,

Amyotropher Lateralsklerose (ALS), COPD, Wachkoma,Gendefekten

• Ausgebildete Pflegedienstleitungen für die Intensiv- und Beatmungspflege

• Examinierte Kranken- und Kinderkrankenpfleger• Kostenlose Visiten durch Fachärzte• Umfangreiches Überleitungsmanagement (Wohnungsberatung,

Hilfsmittelberatung, Kostenklärung, Rechtsbeistand)• Kooperationspartner von mehreren Krankenkassen, Unikliniken,

Medizinproduktefirmen

Seit über 10 Jahren bietet dieFamilien- und KrankenpflegeBochum gGmbH in NRW außer klinische Beatmungs- und Intensivpflege für Kinder und Erwachsene an.

Es entspricht unserem Verständnisvon häuslicher Pflege, unserenPatienten ein weitgehend selbst-bestimmtes Leben zu ermöglichen.

Familien- und Krankenpflege Bochum gGmbHBeratungsbüro am BergmannsheilBürkle-de-la-Camp-Platz 2, 44789 BochumTelefon 0234 - 932 56 56 0Telefax 0234 - 932 56 56 5www.beatmungspflege.com

Die Richter des Sozialgerichts Hamburg urteilten, dass die ge -setzliche Krankenkasse die Kosten für die Versor gung des Klä -gers mit sterilen Einmalhandschuhen über nehmen muss.

Der Kläger leidet unter einer Muskelerkrankung mit Atem-in suffizienz und notwendiger intermittierender Beat mungüber ein Tracheostoma. Er benötigt mehrfach täglich bron-chiale Absaugungen, für welche regelmäßig sterile Materia -lien – u. a. Einmalhandschuhe – erforderlich sind. Diese sindvon den Ärzten jeweils verordnet worden.

Die Krankenkasse hat eine Übernahme der Kosten für die sterilen Einmalhandschuhe u. a. mit dem Hinweis abgelehnt,dass Einmalhandschuhe gemäß § 2 Nr. 10 der Verordnung

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über Hilfsmittel von geringemtherapeutischem Nutzen odergeringem Abgabepreis von derHilfs mittelversorgung grund-sätzlich ausgeschlossen seien.

Für die Richter des Sozialge -richts Hamburg war jedochent scheidend, dass die Veror -dnung auch Ausnahmen vor-sieht, wie beispielsweise fürden Fall, dass es sich um steri-le Ein mal handschuhe zur re -gelmäßigen Kathete risierunghandelt. Bei dem Kläger, dermit einem Tra cheo stoma versorgt ist und mehrfach täglichder Ab sau gung bedarf, liege unstreitig ein vergleichbarer Fallvor, so dass die Krankenkasse in diesem Fall die Kosten für diesterilen Einmalhandschuhe übernehmen müsse. Auch andereLeistungsträger, wie beispielsweise die Pfle gekasse, kamen imvorliegenden Fall nicht als Kos ten trä ger in Betracht.

Gegen die Entscheidung wurde Berufung zum LSG Ham burgeingelegt (Az.: L 1 KR 58/11).

Rechtsanwaltskanzlei Dr. von EinemClemensstraße 5–750676 KölnTelefon 0221 · 27 23 49 55Telefax 0221 · 27 23 49 [email protected]

Rechtsanwältin

Dr. Astrid von Einem,

Fachanwältin für Medizin-

und Sozialrecht.

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Informationen

AirMediPlus: Welche Fort- und Weiterbil -dun gen bieten Sie an? Manfred Vavrinek: Als Gründer und Ge -schäftsführer der IpW GmbH, Instítut fürpflegerische Weiterbildung, biete ich seitca. sieben Jahren Fachweiterbildungenfür außerklinische Intensivpflege und seitca. fünf Jahren die Fachweiterbildung fürpädiatrische außerklinische Intensiv pfle -ge an. Zusammen mit verschiedenen Koopera -tions partnern entwickeln wir Schulungenfür verschiedene Berufsgruppen inner-halb der Pflege. So entstand beispielswei-se der FAB, Fachberater für außerklinischeIntensivversorgung. Dieser Kurs wendetsich an Mitarbeiter von homcare-Provi -dern und wird in Kooperation mit derReha-Vital GmbH bundesweit angeboten. Darüber hinaus bietet die DGpW, Deut -sche Gesellschaft für pflegerische Weiter -bildung, Weiterbildungen zum Atmungs -therapeuten und, ganz aktuell, die Weiter -bildung zum Wachkomatherapeuten an.

AirMediPlus: Wie sehen Sie den Weiterbil -dungsbedarf in der außerklinischen Beat -mungspflege? Manfred Vavrinek: Der Pflegenotstand istja seit langem in aller Munde. Durch dieständig wachsenden Patientenzahlenwird es immer schwieriger, eine optimaleVersorgung zu gewährleisten. In der au -ßerklinischen Beatmungspflege kommter schwerend hinzu, dass examiniertesKranken- und Altenpflegepersonal nichtautomatisch für eine verantwortungsvol-

le und kompetente Versorgung qualifi-ziert ist. Eine fundierte Weiterbildungspe ziell zugeschnitten auf die Bedürf -nisse in der Beatmungspflege sollte füralle hier tätigen Pflegekräfte obligat sein.De fakto ist das leider noch lange nicht so– daher ist der Bedarf hier enorm.

AirMediPlus: Sie bieten die Weiter bil dungzum Atmungstherapeuten an, das istnoch relativ neu, was hat es damit aufsich? Manfred Vavrinek: Durch meine langjähri-ge Tätigkeit in der außerklinischen Beat -mungspflege bin ich der Überzeugung,dass der Einsatz von Atmungsthera peu -ten die Qualität der Pflege und somit dieLebensqualität der Patienten deutlich ver-bessern kann. Die DGP, Deutsche Gesellschaft für Pneu -mologie, bietet seit einigen Jahren dieWeiterbildung zum Atmungstherapeutenan. Der Bedarf in der außerklinischen In -tensivversorgung kann hierdurch aberwe der in der Kapazität noch in der spe-ziellen Ausrichtung gedeckt werden. Dieses Bild wurde auch durch die regel-mäßigen Anfragen bei der IPW gestützt.Für mich allein war die Herausforderung,eine so komplexe Schulung zu konzipie-ren, jedoch zu groß. Erst durch den Zusammenschluss mitRené Limberger, Inhaber des ISPM, Institutfür System Pflege Management, und dieUnterstützung durch andere fachliche Be -rater konnten wir die Deutsche Gesell -schaft für pflegerische Weiterbildung,

DGpW, gründen. Gemeinsam haben wiruns der Aufgabe gestellt, die Weiterbil -dung zum Atmungstherapeuten auf diespeziellen Bedürfnisse in der außerklini-schen Beatmungspflege abzustimmen.

AirMediPlus: Was gibt es da aus Ihrer Sichtfür Besonderheiten? Manfred Vavrinek: Die Besonderheit derWeiterbildung zum Atmungstherapeuten(DGpW) liegt in der grundsätzlichen Aus -richtung. Wir sehen unsere Atmungs the -rapeuten als kompetente, hochspeziali-sierte Pflegefachkräfte. Durch ihre hoheklinische Expertise in medizinischen, the-rapeutischen und pflegewissenschaftli-chen Disziplinen sind sie ein wichtigesBindeglied zwischen dem Patienten, demPflegeteam, dem behandelnden Arzt undnicht zuletzt der Familie des Betroffenen.

AirMediPlus: Was für Änderungen würdenSie sich wünschen?Manfred Vavrinek: Ich würde mir eingrundlegendes Umdenken in der Gesund -heitspolitik wünschen, das größeren Wertauf Qualität legt, Weiterbildung fordertund honoriert und durch verstärke Kon -trollen Missstände aufdeckt.Die momentane Forderung nach Schu -lungen mit 40 Stunden Theorie und 80Stun den Praktikum für die Pflegekraft oh -ne Leitungsfunktion ist völlig unzurei-chend. Dazu kommt, dass ein Großteil der Pfle ge -kräfte in der außerklinischen Intensiv pfle -ge von examinierten Altenpflege kräf tengestellt wird. Folgt man den Forde rungender DIGAB, ist diesen der Zugang zu um -fangreicheren Schulungen sogar ver wehrt.

Interview mit Manfred Vavrinek, IpW GmbH,Institut für pflegerische Weiterbildung

Praxisbezogener Unterricht – üben

des TK-Wechsels am Modell.

In der außerklinischen Beatmungspflege werden Patienten mit den verschie-

densten Grunderkrankungen und schweren chronischen Verläufen versorgt.

Um die komplexen Anforderungen erfüllen zu können, bedarf es engagierter

und qualifizierter Fachkräfte. Das IpW, Institut für pflegerische Weiterbil dung

GmbH, ist ein Bildungsträger, der sich auf die Qualifizierung von Pflege -

personal im Bereich der außerklinischen Intensivpflege und Heimbeat mung

spezialisiert hat. Wir sprachen mit dem geschäftsführenden Gesell schafter,

Manfred Vavrinek.

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In meinen Augen sollte das gesamte Pfle geteameine 200-Stunden-Weiterbildung absolvieren.Pflegekräfte mit Leitungs funktion sollten zusätz-lich im psychosozialen Bereich geschult sein, hierdenke ich an Gesprächsführung, Kriseninter ven -tion, Mitarbeiterführung u. a. Jedes Pflegeteamsollte regelmäßig oder bei Bedarf von einemAtmungstherapeuten unterstützt werden.

AirMediPlus: Was ist das Besondere an Ihrem In -stitut? Manfred Vavrinek: Da wir ein kleines, unabhängi-ges Institut sind, das keiner Klinik oder Organisa -tion verpflichtet ist, können wir unsere Schulun -gen individuell, be darfs orientiert und überregio-nal anbieten. Grundsätzlich arbeiten wir mit kompetenten Ko -ope rationspartnern zusammen, Praxisrelevanzund -nähe spielen beim Un terricht eine erhebli-che Rolle. EBN (evidence based nursing = auf wis-senschaftlichen Erkenntnissen basierende Pfle -ge) ist in unseren Schulungen implimentiert. Darüber hinaus bietet die IpW GmbH nichts an,von dem wir nicht überzeugt sind – so wird es bei-spielsweise auch in Zukunft den „kleinen Kurs“mit seinen 80 Stunden bei uns nicht geben.

AirMediPlus: Wo sehen Sie die Entwicklung in deraußerklinischen Beatmungspflege? Manfred Vavrinek: Durch den medizinischen Fort -schritt und demografischen Wandel gibt esimmer mehr Patienten. Der Pflegenotstand ver-schärft sich – darunter wird die Qualität, die inder außerklinischen Beatmungspflege gebotenwer den kann, leiden. Eine qualifizierte Aus- undWeiterbildung ist der Schlüssel für eine patien-tengerechte professionelle Versorgung, hoffent-lich reagieren die Pfle gedienste und die Kontroll -instanzen in Zukunft entsprechend.

AirMediPlus: Was möchten Sie noch hinzufügen?Manfred Vavrinek: Unser nächstes Projekt ist dieImplimentierung einer E-Learning-Plattform indas IpW- und DGpW-Schulungskonzept. Hier be -kommen die Kursteilnehmer die Möglichkeit,sich auf Unter richtsthemen vorzubereiten undihr Wissen online zu überprüfen.

AirMediPlus: Herzlichen Dank für das Gespräch.

Die Teilnehmer des 1. Kurs „Atmungstherapeut DGpW“

mit Rene Limberger und Manfred Vavrinek.

Zur Person: Manfred Vavrinek • Examinierter Krankenpfleger nach Quereinstieg• Berufserfahrung OP, Station, Druckkammer,

außerklinische Intensivpflege• Nach Bedarfsfeststellung aus der Praxis heraus die

Idee, eine Fachweiterbildung anzubieten, Gründung der IpW 2005 (von Anfang an mit kompetenten Kooperationspartnern)

• Mitgründer der DGpW in 2010 • Netzwerkorientiertes Arbeiten, Gründungsmitglied

bei CNI und KNAIB, ständige Mitarbeit in verschie-denen Arbeitsgruppen

19AirMediPlus Nr. 4|2012

Firmenpräsentation im Rahmen des

Heimbeatmungskongresses in Kassel.

Manfred Vavrinek

Informationen

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Informationen

Doch bei der Poliomyelitis liegt die Be son -derheit zu anderen kindlichen Infek tionendarin, dass Jahrzehnte nach der Erster -krankung eine neue, der Polio ähnliche Er -krankung auftreten kann. Die Anzei chendieses Post-Polio-Syndroms (PPS) könnenMuskelschwäche oder verminderte Mus -kel ausdauer, allgemeine Ermüd bar keit,Muskelatrophie oder Schmerzen sein. DasPPS ist ein eigenständiges Krank heitsbildund tritt zumeist etwa 20 bis 40 Jahrenach der Ersterkrankung auf.

Merkmale des Post-Polio-SyndromsDas Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eineTeil kategorie der Spätfolgen. Es wird als

Etwa 50.000 bis 60.000 Menschen leben in Deutschland mit den Folgen

der Poliomyelitis (Kinderlähmung), einer heimtückischen Krankheit, die seit

Einführung der Schluckimpfung Anfang der 60er Jahre in diesem Land als

überwunden gilt.

eine neurologische Störung mit vermehr-ter Schwäche geschädigter, aber auch alsSchwäche scheinbar nicht beeinträchtig-ter Muskeln definiert.

Hauptmerkmale des Komplexes von Symptomen sind:• Schmerzen in Muskeln und Gelenken• Extreme Müdigkeit, rasche Erschöpfung

bereits am Vormittag• Neue oder zusätzliche Muskel-

schwächen• Schlafstörungen• Probleme beim Atmen und Schlucken• Zunehmend Aufwachprobleme aus

Vollnarkose, sofern bei Wahl und Dosierung der Narkosemittel die durchgemachte Polio nicht berück-sichtigt wurde.

Die Folge ist ein Verlust an Ausdauer undFunktion von körperlicher Leistungsfähig -keit. Ein Sonderkapitel sind Lähmungs-fol gen, wenn neben der Bein- auch dieRumpf muskulatur betroffen ist. Im Laufeder Zeit kommt es zu erheblicher Ske -lettverschiebung mit Beckentiefstandund extremer Skoliose. Die zunehmendenAtemschwierigkeiten, an denen auchfunktionsbeeinträchtigte Teile der Atem -muskulatur und des Zwerchfells beteiligtsind, werden hier und da als „Asthma“ ab -getan – mit verheerenden Folgen.

Aktivitäten nach Diagnose zurückschrauben Eine Heilung gibt es derzeit nicht. Des -halb rät der Bundesverband Polio e.V.,dass es umso wichtiger ist, den Zustand in

Nicht nur im Kindesalter informieren und vorbeugenErfahrungsaustausch hilft Menschen mit Polio-Spätfolgen

der gesamten Lebensweise zu berücksich-tigen. Das bedeutet:• Aktivitäten, Anstrengungen und

Belastungen (auch solche psychischer Natur) möglichst zurückschrauben

• Informationen einholen, am besten über die Selbsthilfegruppe und Erfahrungen mit anderen Polio-Betroffenen austauschen

• Mindestens einmal jährlich eine gründliche allgemein-medizinische und neuro-muskuläre Untersuchung bei einem polio-erfahrenen Arzt durch-führen lassen

• Auf den Körper „hören“ und Überlas-tungs- und Schmerzsignale als Warn- zeichen beachten, Ermüdung durch Anstrengung sollte nach 10 Minuten Pause überwunden sein

• Familien, Personen im Umfeld über die neuen Schwierigkeiten informieren, notfalls aufklären und an Experten verweisen.

Erfahrungsaustausch wird ermöglichtSeit seiner Gründung im Jahre 1991 arbei-tet der Bundesverband Poliomyelitis e.V.als Interessenvertreter aller Poliobetroffe -nen deutschlandweit. Im Bundesverbandsind 2.939 Mitglieder organisiert und lei-sten in über 72 regionalen Selbsthilfe -gruppen, in mehr als 43 Kontaktstellenund 10 Landesverbänden gezielte Öffent-lichkeitsarbeit. Damit tragen sie dazu bei,das Leben mit den Spätfolgen der Kinder -lähmung besser einzuschätzen und sichdarauf einzustellen sowie – im Rahmender Möglichkeiten – dem Postpoliosyn -drom vorzubeugen. So wird vor Ort ein re -ger Erfahrungsaustausch zwischen denBetroffenen ermöglicht.

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Aufgaben des BundesverbandesDer Selbsthilfeverband „Bundesverband Polio e.V.“ nimmtfolgende Aufgaben wahr:• Information und Beratung von

Betroffenen und Angehörigen• Information von Ärzten, Therapeuten,

Krankenkassen und Behörden• Aufbau und Unterstützung von regio-

nalen Selbsthilfegruppen (Regional- gruppen), Kontaktstellen und Landes- verbänden

• Gezielte Öffentlichkeitsarbeit zum Abbau von Informationsdefiziten

• Aufbau eines Informationsnetzes durch Schaffung einer poliobezogenen Datenbank.

Bundesweite Betreuung für alle Betroffenen Unter Einbindung des sozialen Umfeldes, der Arbeitsweltund der Familie soll dem Poliobetroffenen geholfen wer-den, seine eigene Situation besser einzuschätzen und sei-nen künftigen Lebensweg umzustellen. Es gilt im Rahmender Möglich keiten ganz besonders dem PPS vorzubeugen.Bundesweit wird der Aufbau von Selbsthilfegruppen vorOrt unterstützt und vorangetrieben. Die europäischenund internationalen Kontakte sowie der medizinisch-wis -senschaftliche Beirat des Verbandes stellen sicher, dass dieneuesten Forschungsergebnisse für alle zu gänglich sind.Der Bundesverband arbeitet deutschlandweit in etwa 60regionalen Gruppen und 50 Kontaktstellen. In vielen Bun-desländern gibt es weiterhin Lan desverbände.

Bundesverband Polio e.V.Beratungs- und GeschäftstelleFreiberger Straße 3309488 Thermalbad WiesenbadTelefon 03733 · 504 1187Telefax 03733 · 504 [email protected]

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Veranstaltungen/Termine 2012

Sprecher der diesjährigen Herbsttagungder Sektion Intensiv- und Beatmungs -medizin in Kooperation mit der Sektionmedizinische Assistenzberufe ist Prof. Dr.med. Wolfram Windisch aus Köln undstell vertretender Sprecher ist Dr. med.Jens Geiseler aus Gauting.

Die Kinderanästhesie ist ein oft unter-schätztes Feld in der Intensivmedizin. Sieist häufig nicht „evidence based“. So sindetwa die verkürzten Nüchternheitszeitenund die optimierte postoperative Schmerz -therapie nur durch Versuche so weit ge -kommen. Dennoch hat sie in den letztenJahren ein hohes Maß an Sicherheit er -reicht. Grund für die wenigen Studien ist,dass die Hürden hier höher als bei Er -wachsenen sind. So stimmen Eltern nichtzu, die Kinder sind an den Tagen krankoder es fehlt die Manpower, um die Stu -dien durchzuführen. Das größte Hin der -nis ist jedoch, dass auf Grund der niedri-gen Fallzahlen die Kinderanästhesie fürdie Pharmaindustrie gänzlich unprofi-tabel ist. Daher wird auf dieser Veran -stal tung vieles „eminence based“ vorge-stellt, auf Basis langjähriger klinischerErfah rung.

11. Stuttgarter KinderanästhesietageStuttgart-Fellbach, 8. – 10. November 2012

Herbsttagung der Sektion Intensiv- undBeatmungsmedizin in Kooperation mit derSektion medizinische AssistenzberufeGöttingen, 3. November 2012

Die Vortragsthemen auf den Kinderanäs -the sietagen lauten u. a.:• Die TIVA ist die Methode der Wahl

in der Kinderanästhesie.• Die Larynxmaske macht Narkosen

bei Kindern mit Infekten der oberen Luftwege einfacher.

• Die Narkose ist für Früh- und Neuge- borene nicht schädlicher als bei älteren Patienten.

Am 7. November finden bereits zweiWorkshops zu den Themen „Ultraschall -ge steuerte Verfahren in der Kinder anäs -thesie“ und „Airwaymanagement beiKindern und Techniken der intraossärenInfusion“ statt.

25 Jahre nach dem 1. Deutschen Sym -posium über die Atempumpe findet wie-der eine Tagung in Göttingen statt, beider die Atemmuskulatur im Vordergrundsteht.

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Lebensqualität zu Hause Im Rhein-Main-Gebiet versorgen wir individuell mitFachpflegeteams bis zu 24 Stunden täglich Patienten zu Hause.

Trotz einer schweren Erkrankung ist der Aufenthalt zu Hause möglich.

Mit unserer Einsatzleitung wird die Überleitung nach Hause Schritt für Schritt geplant.

Wir bieten:• Überleitungsmanagement • Kostenlose Wohnraumberatung • Planung und Koordination des Einsatzes der

medizinischen Geräte • Kostenklärung • Kostenlose Visiten durch Fachärzte • Urlaubsbegleitung • Unterstützung bei Alltagsaktivitäten

Wir arbeiten ausschließlich mit examiniertem Pflegepersonal.

www.fuk24.de

F.U.K. 24Volker BingenheimerBeratungsbüro Mainz Im Haus der Gesund-heitsberufeGärtnergasse 3, 55116 Mainz

www.fuk24.de www.beatmungspflegeportal.de

Telefon 06131 - 14 33 970Telefax 06131 - 14 33 971Mobil: 0152 - 219 943 34

KAI 2012Brandenburg a.d. Havel,17. November 2012

Am 17. November folgt in Brandenburg dieFortsetzung des Kongresses für außerklini-sche Intensivpflege. Zum dritten Mal stellensich in Brandenburg Ärzte, Therapeuten undPflegekräfte den Herausforderungen deram bulanten Intensivpflege – der Kongressfür Außerklinische Intensivpflege (KAI) gehtin seine dritte Runde.

Die Leitung hat dieses Jahr Sven Rohde unddie wissenschaftliche Leitung Dr. med. Gün -ter Schrot.

Workshops des diesjährigen KAI:• Workshop 1 – Einfluss der Beatmung auf

die BlutgasanalyseDr. Günter Schrot (Oberarzt der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin des Johanniterkrankenhauses im Fläming Treuen brietzen GmbH, Wissenschaftliche Leitung)

• Workshop 2 – Individuelle Auswahl von TrachealkanülenMichael Brüggemann (Medizinischer Berater, Fahl Medizintechnik)

• Workshop 3 – Begleittransporte Beatmeter in die KlinikMartin Meinke (Gesundheitspfleger der Jedermann Gruppe)

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Literaturtipps

Memorix KinderanästhesieKarin Becke, Christoph Eberius, Christian Siebert, Franz-Josef Kretz

Kinder sind besondere Patienten in der Anästhesie. Dieses Buch bietet für die spezielle anästhe-siologische Behandlung von Kindern fundiertes Expertenwissen sowie konkrete Handlungs -anweisungen im bewährten Memorix-Konzept. Ein Plus für die tägliche Arbeit, das Sicherheit fürdie richtige Vorgehensweise gibt. • ideal für die Kitteltasche • kompakte und übersichtliche Darstellung • Hilfe in Stresssituationen bei der Anästhesie von Kindern • schnelle Information für Anästhesisten, Pädiater und Kinderchirurgen, aber

auch für Fachpflegepersonal Aus dem Inhalt:• Praxis der Kinderanästhesie mit ausführlichem Regionalanästhesie-Teil • Anästhesie bei Kindern mit Begleiterkrankungen sowie bei speziellen Eingriffen • Zusammenstellung der wichtigsten Medikamente und Techniken

Thieme Verlag, 1. Auflage 2011, 199 Seiten, 39,99 Euro, ISBN: 978-3131472311

Unterstützte Kommuni ka tion (UK) ist für Menschen, die nichtsprechen, nicht verständlich sprechen oder nicht mehr ver-ständlich spre chen können, eine Mög lichkeit, mit ihren Mit -men schen zu kommunizieren. Das gilt für Menschen jeden Al -ters, also sowohl für Kin der als auch für Jugendliche und Er -wachsene. Sie können mit Hilfe der Unter stützten Kommuni -kation von sich er zählen, ihre Wün sche formulieren, diskutieren,Fragen stellen, sich einmischen, ihre Gefühle mitteilen.

Bei Kindern kann eine Körperbehinderung, eine geistige Behin -derung oder eine Sprachbehinderung dazu führen, dass sie sichnicht lautsprachlich verständigen können. Bei Erwachsenen sindoftmals fortschreitende Muskelerkrankungen oder ein Schlag -anfall dafür verantwortlich. Jederzeit und in jedem Lebensalterkann ein Unfall diese kommunikative Notlage hervorrufen.

Innerhalb der Unterstützten Kommunikation stehen körpereige-ne, nicht-elektronische und elektronische Kommunikationshilfenzur Verfügung, die auf die individuelle Situation des kaum odernicht sprechenden Menschen und sein Umfeld abgestimmt wer-den müssen. Ziel der Unterstützten Kommunikation ist die Ent -wicklung eines individuellen multimodalen Kommunikationssys -tems, um den betroffenen Personen eine effektivere und zufrie-denstellendere Kommunikation zu ermöglichen.

Ausgehend von der Darstel -lung der individuellen Be -son derheiten der Menschenohne Lautsprache werden indiesem Ratgeber die Ein -satzmöglichkeiten der Un- terstützten Kommunika tionaufgezeigt. Die zwei Auto -rinnen informieren nichtnur über die einzelnen Kom -munika tionsformen, son-dern auch über die Rolle derGe sprächspartner, die Be -deu tung Unterstützter Kom -mu ni kation für die Sprach -ent wicklung, über Diagnos -tik und Interventions planung, Therapie, Beratung sowie über dieKostenübernahme von Kommunikationshilfen. Hier können inter-essierte El tern und Angehörige sowie Therapeuten und Päda go -gen zahlreiche Tipps und praktische Anregungen zum Einsatz vonUnter stützter Kom mu nikation finden, die ihnen die Umset zungdieser Methode in den Alltag erleichtern.

Schulz-Kirchner Verlag 3. Auflage Mai 2012, 8,99 EuroISBN: 978-3824803323

Unterstützte KommunikationEin Ratgeber für Eltern, Angehörige sowie Therapeuten und Pädagogen Katrin Otto, Barbara Wimmer

24 AirMediPlus Nr. 4|2012

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Einmal noch MarseilleBjörn Kern

„Ich werde mich nicht mehr bewegen können“, sagt dieMutter des Erzählers in Björn Kerns zweitem Roman. „Ichwerde nicht mehr schlucken können, und am Ende erstickeich.“ Das Leben in der kleinen Familie aus Vater, Mutter undSohn wird kompliziert, grotesk, eine Belastung für die Ner -ven, eine Herausforderung für die Liebe und für die Bereit -schaft, dazubleiben.

Björn Kern erzählt schnell, genau, mit Witz, Liebe und gänz-lich unsentimental davon, was es bedeutet, mitten imLeben Abschied nehmenzu müssen. Seine präzise,poetische Spra che trägtden Leser durch den auf-wühlenden und be we -genden Ro man, den mannicht mehr vergisst.

C.H.BECK Verlag3. Auflage 2009 127 Seiten 12,90 EuroISBN 978-3-406-53551-2

Fallbuch Anästhesie, Intensivmedizin und Notfallmedizin Harald Genzwürker, JochenHinkelbeinDas „Fallbuch Anästhesie, Inten -siv medizin und Notfallmedizin“beinhaltet 95 praxisorientierteFälle mit dem dazugehörigen Lö -sungsteil und ausführlichen Kom -mentaren im zweiten Teil des Bu -ches. Die interdisziplinär gestalte-ten Patientenbeispiele haben ei -nen klaren Bezug zum Klinik all tagund sollen der Leserschaft ein fall-und problemorientiertes Vorge -hen vermitteln.

Thieme Verlag, 2. Auflage 2007, 347 Seiten, 24,99 EuroISBN: 978-3-13-139312-8

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Kurznachrichten

Entspannung und Erholung für Familienmit intensivpflegebedürftigen Kindernund Jugendlichen bietet das Haus Meer -blick in Meersburg am Bodensee. DasHaus verfügt über zwei liebevoll ein ge -rich tete, behindertengerechte Ferien woh -nungen für jeweils fünf Personen, die zujeder Jahreszeit wohlige Urlaubs stim -mung spüren lassen.

Die Familie entscheidet, ob sie ihr Kindselbst pflegt oder ob sie professionelleUn terstützung wünscht, die nach Voran -meldung individuell von den Mitarbeiternder ARCHE Regenbogen zusammenge-stellt wird.

Sicherheit gewährt der medizinische undpflegerische Service vor Ort:• Hausbesuche und kinderärztliche

Betreuung• Kinderklinik mit Intensivstation

in der Nähe• Medizintechnik• Pflegedienst• Apotheke im Ort

Die Wellness-Oase im Haus (ab 2013 miteigener Sauna), der große Garten mitgran dioser Aussicht auf den Bodenseeund privatem Zugang zum Seeufer, derphantasievolle Kletter- und Spielbereichfür Kinder ermöglicht jedem Familien mit -glied, die Seele baumeln zu lassen undKraft für den Alltag zu sammeln.

Das Haus Meerblick, direkt an einem mitWanderwegen durchzogenem Natur -schutz gebiet gelegen, ist ebenfalls einidealer Ausgangspunkt für Ausflüge in

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die Umgebung, wie z. B. zum Affenbergnach Salem, zur Reutesmühle, zur Boden -seetherme oder zur vom Haus aus sicht-baren Insel Mainau; auch der Fähranlegernach Konstanz ist in wenigen Minutenerreichbar.

Ausstattung der Wohnungen:Wohnung Seestern im Erdgeschoss• Terrasse• 2,5 Schlafzimmer• Wohn-Ess-Zimmer• Vollausgestatte Küche mit

Geschirrspülmaschine• Bad mit Behindertendusche/-WC• Separate Toilette• Pflegebett 0,90 x 2 m• Lifter• Duschliege• Babypaket (Töpfchen, Flaschenwärmer,

Hochstuhl etc.)

Wohnung Möwe im Obergeschoss• Balkon• 2,5 Schlafzimmer• Wohn-Ess-Zimmer• Vollausgestattete Küche mit

Geschirrspülmaschine• Bad mit Dusche und Badewanne• Separate Toilette• Pflegebett 0,90 x 1,70 m• Badewannenliege• Babypaket (Töpfchen, Flaschenwärmer,

Hochstuhl etc.)

Buchungen und weitere Informationen:ARCHE RegenbogenFrau HoldermannTelefon 0157 · 36 98 64 52

Atemholen in der ARCHE Meerblick

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F.U.K.24 versorgt bereits seit 11 Jahren Patienten in NRWund im Rhein/Main-Gebiet. Um den Kostenträgern den ge -wünschten einheitlichen Qualitätsstandard und eine Pfle -ge der Patienten durch einen lokalen bzw. regionalen Pfle -ge dienst garantieren zu können, wird ein bundesweit agie-rendes Lizenzsystem aufgebaut, F.U.K.24. F.U.K.24 baut bundesweit ein flächendeckendes Netz an Li -zenzpartnern für hochprofessionelle außerklinische Inten -siv- und Beatmungspflege auf. In den definierten Ballungs -ge bieten arbeitet jeweils nur ein Lizenzunterneh men insei nem exklusiven und geschützten Bereich.Durch eine intensive Vorbereitung in allen Bereichen kannein Lizenzpartner sehr schnell das Geschäft starten. DasSystem F.U.K.24 sorgt dafür, dass sich jeder Lizenzpartnerum das Wich tigste kümmern kann: sein Geschäft.

Mehr Infos: www.fuk24.de oder www.fuk24-mainz.de Infos anfordern: [email protected]

Auf der diesjährigen Herbsttagung der Sektion Intensiv-und Beatmungsmedizin in Kooperation mit der Sektion me -dizinischer Assistenzberufe in Göttingen-Weende ist auchdie AirMediPlus mit einem Ausstellungsstand vertreten.Zusammen mit dem beatmungspflegeportal und F.U.K.24finden Sie uns im Dachge schoss von Haus Nr. 6, Stand Nr. 18.Das beatmungspflegeportal ist die größte deutsche Wis -sens plattform im Internet für Beatmungs- und Intensiv -pfle ge. Es bietet unter anderem tagesaktuelle Nachrichtenaus der 24-h-Pflege, Experteninterviews, Linktipps, eine Vi -deo thek und eine umfangreiche Stellenbörse an. Medi -zinprodukt-Firmen haben eine eigene Profilseite, Kranken -häu ser, Pflegedienste, Wohngruppen und Beatmungszen -tren stellen sich und ihre Arbeit ausführlich vor. Es gibtInterviews von Betroffenen und aktuelle Rechtsurteile ausder Heimbeatmung.Hierzu mehr lesen: www.beatmungspflegeportal.de

Besuchen Sie uns doch einfach in Göttingen: Wir freuen unsdarauf, Ihnen unsere Neuigkeiten rund um das Thema Beat -mungs- und Intensivpflege persönlich vorzustellen.

Die AirMediPlus ist auf derHerbsttagung 2012 in Göttingen

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F.U.K.24 – Ein Erfolgsmodellfür Pflegedienste

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