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4 aktuell Nr. 18 April 2012 Mieilungen des Freundeskreises KZ-Gedenkstäe Neuengamme e.V. und der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e.V. 1 Am Standort des ehemaligen Hannoverschen Bahn- hofs, von dem 7.692 Menschen aus Hamburg und Norddeutschland zwischen 1940 und 1945 wegen ihrer Zuordnung als Juden, Sin oder Roma in Ghet- tos, Arbeits- und Vernichtungslager in Ost- und Mit- teleuropa verschleppt wurden, entsteht in den nächsten Jahren eine zentrale Gedenkstäe. Die Ausstellung „In den Tod geschickt“ soll dauerha installiert werden und über Opfer, Täter, Zuschauer und Profiteure dieses Verbrechens der Nazi-Diktatur informieren. In einem bun- desweit einzigargen Pilot- projekt beteiligen sich derzeit über 40 Jugendliche an der Gestaltung des neuen Erinnerungsortes in der Hamburger HafenCity. Wiederentdeckung eines vergessenen Ortes Lange Zeit erinnerte in Hamburg nichts an den Hannoverschen Bahnhof am Lohseplatz, der bis zum Bau des Hauptbahnhofs als zentraler Personen- bahnhof für alle Zugreisen in den Süden fungierte. Erst mit der Neugestaltung der HafenCity und einer wissenschalichen Studie 2004 wurde dieser ins öf- fentliche Bewusstsein der Stadt gerückt. Seither er- innert am historischen Ort des Hannoverschen Bahnhofs eine Gedenktafel an die Deportaonen der Juden sowie Sin und Roma. Bis zum 22. August 2011 haen junge Menschen aus Hamburg und Umgebung im Alter von 16 bis 21 Jah- ren die Chance, sich für das Beteiligungsprojekt „Wie wollt ihr euch erinnern?“ zu bewerben. An insge- samt acht zweitägigen Workshops, davon einer in Berlin, lernen die Teilnehmenden von Oktober 2011 bis Juni 2012 die Geschichte des Hannoverschen Bahnhofs und die Planung für den Gedenkort am Lohseplatz kennen und überlegen sich Konzepte für dessen Gestaltung. Erfolgreicher Start ins Pro- jekt Der Auakt für das Beteili- gungsprojekt fand am 21. und 22. Oktober 2011 in der HafenCity sta. Hierbei stand zunächst das Kennen- lernen der Teilnehmenden und ihrer Begleiter auf dem Programm. Angeleitet von dem Historiker und Geogra- phen Dr. Stefan Brauckmann begaben sich die Jugendli- chen zudem auf Erkundung des ehemaligen Bahn- hofsgeländes. Ausgestaet mit GPS-Geräten suchten sie nach Spuren der Bahnhofsgeschichte, orteten hi- storische Gegenstände und untersuchten die erst seit kurzem unter Denkmalschutz stehenden Gleis- überreste. Am zweiten Tag tauschten sich die Ju- gendlichen unter anderem mit den Historikerinnen Dr. Linde Apel und Dr. Sylvia Necker über die Funde und ersten Erkenntnisse aus. Die HafenCity und ihre Geschichte Bundesweit einzigarges Pilotprojekt: Über 40 Jugendliche beteiligen sich an der Gestaltung des neuen Erinnerungsortes In der Hafen City: auf Spurensuche der Bahnhofsgeschichte.

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aktuellNr. 18 April 2012

Mi-eilungen des Freundeskreises KZ-Gedenkstä-e Neuengamme e.V.und der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e.V.

1

Am Standort des ehemaligen Hannoverschen Bahn-hofs, von dem 7.692 Menschen aus Hamburg undNorddeutschland zwischen 1940 und 1945 wegenihrer Zuordnung als Juden, Sin1 oder Roma in Ghet-tos, Arbeits- und Vernichtungslager in Ost- und Mit-teleuropa verschleppt wurden, entsteht in dennächsten Jahren eine zentrale Gedenkstä2e.

Die Ausstellung „In den Tod geschickt“ soll dauerha%installiert werden und über Opfer, Täter, Zuschauerund Profiteure dieses Verbrechens der Nazi-Diktaturinformieren. In einem bun-desweit einzigar6gen Pilot-projekt beteiligen sichderzeit über 40 Jugendlichean der Gestaltung desneuen Erinnerungsortes inder Hamburger HafenCity.

Wiederentdeckung einesvergessenen Ortes

Lange Zeit erinnerte inHamburg nichts an denHannoverschen Bahnhofam Lohseplatz, der bis zumBau des Hauptbahnhofs als zentraler Personen-bahnhof für alle Zugreisen in den Süden fungierte.Erst mit der Neugestaltung der HafenCity und einerwissenscha%lichen Studie 2004 wurde dieser ins öf-fentliche Bewusstsein der Stadt gerückt. Seither er-innert am historischen Ort des HannoverschenBahnhofs eine Gedenktafel an die Deporta6onender Juden sowie Sin6 und Roma.

Bis zum 22. August 2011 ha7en junge Menschen ausHamburg und Umgebung im Alter von 16 bis 21 Jah-ren die Chance, sich für das Beteiligungsprojekt „Wiewollt ihr euch erinnern?“ zu bewerben. An insge-samt acht zweitägigen Workshops, davon einer inBerlin, lernen die Teilnehmenden von Oktober 2011bis Juni 2012 die Geschichte des HannoverschenBahnhofs und die Planung für den Gedenkort amLohseplatz kennen und überlegen sich Konzepte fürdessen Gestaltung.

Erfolgreicher Start ins Pro-jekt

Der Au%akt für das Beteili-gungsprojekt fand am 21.und 22. Oktober 2011 in derHafenCity sta7. Hierbeistand zunächst das Kennen-lernen der Teilnehmendenund ihrer Begleiter auf demProgramm. Angeleitet vondem Historiker und Geogra-phen Dr. Stefan Brauckmannbegaben sich die Jugendli-

chen zudem auf Erkundung des ehemaligen Bahn-hofsgeländes. Ausgesta7et mit GPS-Geräten suchtensie nach Spuren der Bahnhofsgeschichte, orteten hi-storische Gegenstände und untersuchten die erstseit kurzem unter Denkmalschutz stehenden Gleis-überreste. Am zweiten Tag tauschten sich die Ju-gendlichen unter anderem mit den HistorikerinnenDr. Linde Apel und Dr. Sylvia Necker über die Fundeund ersten Erkenntnisse aus.

Die HafenCity und ihre GeschichteBundesweit einzigar6ges Pilotprojekt:

Über 40 Jugendliche beteiligen sich an der Gestaltung des neuen Erinnerungsortes

In der Hafen City: auf Spurensuche der Bahnhofsgeschichte.

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Am 4. und 5. November 2011 fand der zweite Work-shop zum Thema „Vernetzung mit der Stadt“ sta7.Dabei haben sich die Jugendlichen erste Konzeptefür eine Vernetzung der neuen Gedenkstä7e mit derStadt Hamburg erarbeitet. Mithilfe eines Wegwei-sersystems und eines mobilen Informa6onsstandssoll an verschiedenen Orten auf den Erinnerungsortaufmerksam gemacht werden.

„Warum erinnern wir heute?“

Der dri7e Workshop im Dezember 2011 stand unterder Lei5rage: »Warum erinnern wir heute?« Die Teil-nehmer beschä%igten sich mit den Einsatzmöglich-keiten von Film, Audio und HipHop als ergänzendeMedien innerhalb der Ausstellung. Dabei wurde

über den Bezug des Geschehens zu heute und übermögliche Verknüpfungen mit der Gegenwart disku-6ert. Die Jugendlichen konnten das Konzept der Aus-stellung mit den grafischen Gestaltern und derKuratorin der Ausstellung Dr. Linde Apel disku6eren.

Einflussmöglichkeiten der Jugendlichen

Das Ziel des Beteiligungprojekts liegt nicht darin, dieAusstellung inhaltlich zu verändern, sondern darin,Vernetzungspunkte mit anderen Gedenkorten zuentwickeln, einen zeitgemäßen Zugang für Jugendli-che zu schaffen und sie an der Gestaltung zu beteili-gen.

Viola Alessa Reymers, Lisa Sophie Kropp und KimberlyFoto: Henning Semat

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Ein großer Kreis von Freunden und Weggefährtentraf sich am 7. November 2011 in der Gedenk- undBildungsstä2e Israeli1sche Töchterschule, um Ca-rola Meinhardt in den verdienten Ruhestand zu ver-abschieden.

Ester Bauer, Ruben Herzberg, Dr. Linde Apel und Dr.Henning Voscherau würdigten aus jeweils unter-schiedlicher Perspek6ve ihre wirkungsvolle, jahr-zehntelange Tä6gkeit: Von 1991 bis 2011 war CarolaMeinhardt für das Besuchsprogramm für jüdischeehemalige Hamburgerinnenund Hamburger zuständig. Mitihrem Abschied von der Bühneverliert die Hansestadt die Er-bauerin einer ganz schwierigenBrücke, die vielen HolocaustÜberlebenden aus Hamburgund deren Nachkommen fürein paar Tage den Weg zurückin ihre alte Heimat ebnete.

Programme sind so gut, wie dieMenschen die sie gestalten. Ca-rola Meinhardt gestaltete dieses Senatsprogrammbesonders einfühlsam und sehr liebevoll zum Wohlefür die Gäste in schwieriger Mission. Mit dem Be-suchsprogramm half sie auch vielen Jugendlichen beiihrer Spurensuche und anderen Projekten. Sie ver-

mi7elte und begleitete viele Dialoge zwischen jun-gen Hamburgerinnen und Hamburgern von heuteund den Menschen, die einst hier zu Hause warenund ihre Heimat nach 1933 verlassen mussten. Ca-rola Meinhardt ha7e für beide Gruppen – für dieGäste sowie für die Jugendlichen – stets unglaublichviel Verständnis. Der große Kreis von Weggefährten,die zu ihrer Verabschiedung gekommen waren, warZeichen dieser hohen Anerkennung.

Der Freundeskreis verliert mit Carola Meinhardtnicht zuletzt auch eine wich-6ge Ansprechpartnerin in derSenatskanzlei, denn seit 2001betreute sie zusätzlich das Be-suchsprogramm für ehema-lige Zwangsarbeiterinnen undZwangsarbeiter aus Osteu-ropa. Sie stand Katja Hertz-Ei-chenrode und mir bei derBewäl6gung dieser für denFreundeskreis neuen Aufgabeimmer zur Seite.

Der Freundeskreis dankt Carola Meinhardt für ihretatkrä%ige Unterstützung sowie für die vertrauens-volle Zusammenarbeit in guten und schlechten Zei-ten und wünscht ihr viele glückliche Jahre im Ruhe-bzw. Unruhestand. Heiner Schultz

Ein persönlicher Dank an Carola Meinhardt

Heiner Schultz vom Freundeskreis mit Carola Meinhardt

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Jedes Jahr im September findet in der Gedenkstä2eein Wechsel sta2, ein Abschied und ein Neuanfang.Zwei junge Leute, Freiwillige der “Ak1on Sühnezei-chen/Friedensdienste”, verlassen uns in RichtungHeimat. Ihre Arbeit führen die “Neuen” weiter. DieFreiwilligen – wir nennen sie “unsere ASFler“ -kommen aus der ehemaligen Sowjetunion, siesprechen russisch und sind deshalb für die Ge-denkstä2e eine äußerst wertvolle Hilfe.

Ihre Freunde zeigten wenig Verständnis für das, wassie vorha7en. Sta7 nach dem Studium – wie vieleihrer Kommilitonen – schnelle Karriere und schnel-les Geld anzustreben, ver-pflichteten sich die beidenRussen für ein Jahr Frie-densdienste der Ak6onSühnezeichen. Sie – dassind Anastasia Kataeva, 23,aus Moskau und DenisTsoy, ebenfalls 23, aus Wol-gograd. Anastasia hatÜbersetzungswissenschaf-ten studiert und ist nunDolmetscherin für Deutschund Englisch. Denis stu-dierte Geschichte, auch erspricht Deutsch.

Beide ha7en in ihrer Heimat von den Friedensdien-sten erfahren und sich bei der Zentrale in Moskaubeworben. Seit September arbeiten sie nun in derGedenkstä7e. Anastasia übersetzt z.B. Originaltöneaus Interviews mit ehemaligen NS-Opfern aus Russ-land, Weißrussland und der Ukraine, die einst im KZNeuengamme inha%iert waren. Denis, groß undkrä%ig, nimmt sich der vielen Briefe aus der ehema-ligen Sowjetunion an, die nach wie vor an die KZ-Ge-denkstä7e geschickt werden. Darin wird z.B. umGeld für Medikamente gebeten, die für die Bedürf-6gen in ihrer Heimat zu teuer sind. Außerdem be-gleitet Denis Ost-Besucher in Neuengamme. Aufdiese Weise lernen Anastasia und Denis manche Le-bensgeschichte ihrer Landsleute und dadurch auchvieles über die Nazi-Zeit kennen.

Jeden Mi7woch treffen sie sich mit Heidburg Behlingvom Vorstand des Freundeskreises. Sie hil% ihnen,sich bei ihrer Arbeit und in der Gedenkstä7e zu-rechtzufinden. Genauso wich6g aber ist das persön-liche Gespräch über alles, was die beiden hier bei unsund fern der Heimat erleben.

Was bewegt junge Menschen, sich ausgerechnet miteinem so finsteren Kapitel der Geschichte zu be-schä%igen?

Sie möchte ihre Lebenserfahrung erweitern, ant-wortet Nastja. Wenn sie von den unfassbaren Grau-samkeiten höre und lese, lerne sie, Wich6ges von

Unwich6gem zu unter-scheiden. Angesichts desGrauens werde vielesklein und unbedeutend,Posi6ves hingegen deutli-cher sicht- und erfahrbar.So denkt auch Denis.Zudem möchten beidemit ihrem freiwilligenDienst zur Versöhnungund Verständigung beitra-gen.

Einmal in der Wocheprak6zieren die beidensolidarische Hilfe. Dann

besuchen sie Witwen ehemaliger KZ-Hä%linge, kau-fen für sie ein, räumen bei Bedarf die Wohnung aufoder putzen sogar. Am wich6gsten aber sei das Ge-spräch mit den alten, meist recht einsamen Men-schen.

Bis August bleiben sie hier, was werden sie in ihreHeimat mitnehmen?

„Die Erinnerung daran, wie freundlich und offenher-zig wir hier in Hamburg aufgenommen wurden“,sagen die beiden, „wir werden voller Dankbarkeit zu-rückkehren“.

Die Gedenkstä7e und der Freundeskreis dankenNastja und Denis für ihren Friedensdienst.

Hartmut Ludwig

Wertvolle Hilfe für den Freundeskreis und die Gedenkstä7e:Nastja und Denis aus Russland

Nastja und Denis mit ihrer Betreuerin Heidburg Behling

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Mit der Wiedereröffnung der Gedenkstä-e in derSchule am Bullenhuser Damm wurde den Besu-chern auch eine neue Dauerausstellung zugänglichgemacht, bei deren Konzep,on man sich zur Ziel-gruppe und ihren Bedürfnissen Gedanken machte.

Die zweisprachige Ausstellung richtet sich vor alleman junge Menschen. So sind es hauptsächlich Schü-lerInnen und KonfirmandInnen, die die Gedenkstä7ebesuchen und sich mit der Geschichte des Ortes undder Opfer beschä%igen. Die Gruppen werden beiihren Besuchen von Gedenkstä7enpädagogen be-gleitet. Eine von ihnen ist Sandra Wachtel.

FA: Sandra, wie hat sich die Arbeit der Pädagogenaus Deiner Sicht durch die neu gestaltete Ausstel-lung verändert?

Sandra: Schön war, dass wir bei der Auswahl der Ge-staltungsbüros hinzugezogen wurden. So konntendie Belange der Gruppenarbeit gut eingebracht wer-den. Es ist halt ein Unterschied, ob Einzelbesucherda sind oder man mit 20 Leuten arbeiten möchte.Ich beginne immer oben im Seminarraum. Es hatsich für mich bewährt, zunächst herauszubekom-men, was die Schüler schon über den Ort und seineGeschichte wissen. Und über die Shoah insgesamt.Das Vorwissen ist da sehr unterschiedlich. Anhandhistorischer Zeichnungen, Fotos und an6jüdischerPostkarten vermi7le ich die historischen Zusam-

menhänge. Erst dann geht’s in die eigentlichen Aus-stellungsräume. Dort erläutere ich anhand derAusstellung die Heißmeyer-Experimente und damitverbunden die Geschichte der Opfer und der Täterim Detail. Und auch, wie in der Nachkriegszeit damitumgegangen wurde; da denken viele der Jugendli-

chen, die Täter seien alle bestra% worden. Nach die-ser Einführung lasse ich immer Raum für Fragen.

Wonach fragen die Jugendlichen dann?

Wie wurden die Täter bestra%? Woher weiß manüberhaupt vom Schicksal der Kinder? Wie wurde dasGebäude nach Kriegsende genutzt? Solche Sachen.Für mich kommt aber der eigentlich spannende Teildanach, wenn die Jugendlichen selbstständig recher-chieren. Da ist bei ihnen eine große Neugierde da.

Und wonach lässt Du sie recherchieren?

Das ist ganz unterschiedlich – ob sie sich mit Opfer-oder Täter-Biographien, dem Umgang mit den Täternnach 1945, der Entwicklung des Ortes zu einer Ge-denkstä7e oder auch der Frage, wie Gedenken heuteaussehen kann, beschä%igen, bleibt ihnen überlas-sen. Hier bietet die neue Ausstellung ganz andereMöglichkeiten: Während vorn in zwanzig pastellfar-benen Koffern die Biographien der Kinder und ihrerFamilien zusammengetragen sind, stehen hinten inder sogenannten Ver6efungsebene in Schublädenund Schränken ganz unterschiedliche Informa6onenzur Verfügung. So ist es auch möglich, längere Ver-anstaltungen von vier Stunden durchzuführen undden SchülerInnen mehr Zeit zu geben, ihre Themenzu wählen und zu bearbeiten. Auch der historischeRaum, der für Kuns6nstalla6onen zur Verfügungsteht, wird einbezogen. Die Kunstobjekte bieten denJugendlichen ein Beispiel, wie sich AltersgenossenGedenken heute vorstellen können.

Welche Reak,onen bekommst Du von den Jugend-lichen auf die Ausstellung?

Es gibt sehr unterschiedliche Meinungsäußerungen– abhängig vom Alter und vom Vorwissen. Das Kon-

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Ein Bogen zur GegenwartPädagogische Arbeit am Bullenhuser Damm

Sandra Wachtel hat in WienGeschichte, Judais6k und

Poli6kwissenscha%en studiert.Sie kam 1998 nach Hamburg

und über ihre Studieninteres-sen schnell zur pädagogischen

Arbeit in die Gedenkstä7eNeuengamme.

Seit 2003 begleitet sie die Ver-anstaltungen in der Gedenk-

stä7e Bullenhuser Damm.

Sandra Wachtel führt Schüler durch die Ausstellung

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zept wird insgesamt sehr posi6v aufgenommen. DenSchülerInnen ist das Bild „ein Koffer für jedes Kind“gut zugänglich, auch die Farbgebung finden sie pas-send. Und die Möglichkeit zur längeren, intensive-ren Eigenrecherche wird sehr gern genutzt.

Ist der Ablauf für die Veranstaltung so Standard?

Das kann ich gar nicht für alle sagen. Wir Gedenk-stä7enpädagogen sind in der Gestaltung recht frei.Natürlich tauschen wir uns untereinander aus. Aberletztlich gestaltet es jeder wie es ihr/ihm am bestenerscheint.

Kinder als Opfer sind ein sensibles Thema. Am Bul-lenhuser Damm ist das besonders spürbar. Wiegehen die Jugendlichen damit um?

Die Betroffenheiten sind sehr unterschiedlich. Ichfrage immer im Rosengarten in einer Abschluss-runde ab, wie es ihnen jetzt geht. Von „Ja, wie in derFrüh.“ bis „Das tut mir rich6g weh.“ ist alles dabei.Ich berichte ihnen dann von meinen eigenen Me-chanismen, um immer wieder hinkommen zu kön-

Am 1. Dezember 2011starb Felicja Zylberberg,Mitbegründerin der Verei-nigung Kinder vom Bullen-huser Damm e.V., derenVorstand sie lange Jahrehindurch angehörte.

Felicja Zylberberg, gebo-rene Waksman, wurde als

jüngstes von acht Kindern am 9. Oktober 1918 inOzarow, Polen geboren. Dort wuchs sie auf, gingzur Schule und erlernte den Beruf der S6ckerin. Sieging 1936 nach Warschau, wo sie ihrem späterenEhemann, Henryk Zylberberg, begegnete. Die bei-den heirateten noch im selben Jahr.

Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges flüchteten beide indie Sowjetunion. Anfänglich lebten sie in einemWaldlager, in dem die Männer Bäume fällten. Nacheinigen Monaten wurden sie nach Uzbekistan eva-

kuiert, wo große Not und Hunger herrschten. Ihrerstes Kind, Maxim, starb 1941 an den Folgen derEntbehrungen. 1944 kam Alexander Zylberberg zurWelt. Nach dem Ende des Krieges 1946 kehrte dieFamilie nach Polen zurück. Als Aufenthaltsortwurde ihr Ste9n zugewiesen. Hier wurde 1946 dasdri7e Kind, Rosa, geboren.

Die Suche nach den zahlreichen Familienmitglie-dern, die nicht rechtzei6g fliehen konnten, ergab,dass sie alle im KZ umgebracht wurden. Sie und ihrBruder Michael waren die einzigen Überlebenden.Aus Angst vor Repressalien kehrte Felicja Zylber-berg nie in ihr Heimatort Ozarow zurück.

Wegen des anhaltenden An6semi6smus in Polenübersiedelte die Familie 1958 nach Hamburg. Hiererfuhr Felicja Zylberberg von dem Schicksal ihrerNichte Ruchla, die zusammen mit 19 anderen jüdi-schen Kindern in der Schule am Bullenhuser Dammvon den Nazis erhängt wurde.

nen. Und ich ermu6ge sie, von ihrem Besuch zu er-zählen, sage ihnen, dass sie doch jetzt einmal mehrwissen als ihre Eltern, ihnen also was beizubringenkönnen. Das ist ja für viele auch etwas Neues.

Was würdest Du Dir für die Veranstaltungen wün-schen?

Ich würde mich über die Möglichkeit freuen, die Vor-bereitung im Schulunterricht mit den LehrerInnennoch mehr abzus6mmen. Eine Gruppe ha7e sichmal so intensiv mit dem Thema beschä%igt, dass siees gar nicht recht verarbeiten konnte. Wir haben unsdann noch mal am Bullenhuser Damm getroffen undnur über ihre Befindlichkeiten gesprochen, wie siemit dem Thema umgehen können, ohne die Ge-schichte komple7 zu verdrängen. Wir haben dannsehr viel über Zivilcourage gesprochen und so einenBogen in die Gegenwart geschlagen.

Interview: Tom Schmekel

In Gedenken an Felicja Zylberberg

Pädagogische Begleitungen durch die Ausstellung für Gruppenund Schulklassen sind buchbar über den Museumsdienst:www.museumsdienst-hamburg.de / Tel.040-428 13 10

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Bäume als Symbol von Leben und HoffnungKunstprojekt des Hansa-Gymnasiums am Bullenhuser Damm

Hamburger Stadtteil Rothenburgsort. Außenla-ger des KZ Neuengamme in der ehemaligenSchule am Bullenhuser Damm.Am 20.April 1945erhängten hier in einem Kellerraum SS-Männerzwanzig jüdische Kinder, an denen zuvor im KZNeuengamme medizinische Versuche durchge-führt worden waren.

Hansa-Gymnasium Bergedorf. Neun Schülerin-nen imKunstleistungskurs. Sie besuchen den Kel-lerraum, in dem das Verbrechen geschah. „Mitdem Geschehenen wollen wir uns künstlerischauseinandersetzen? Keine von uns war in derLage, einen klaren Gedanken zu fassen. Wir allewaren einfach zu betroffen.“

Ein halbes Jahr beschä%igte sich der Kunstleistungs-kurs mit Verbrechen im Na6onalsozialismus undMahnmalen. Die Schülerinnen besuchten das ehe-malige KZ Auschwitz, das Jüdische Museum und dasDenkmal für die ermordeten Juden Europas in Ber-lin sowie das Kriegerdenkmal mit dem Gegendenk-mal am Hamburger Dammtorbahnhof.

Für die neun Schülerinnen stand fest, dass an derGedenkstä7e Bullenhuser Damm „Grauen nicht dieeinzige Erinnerung bleiben soll“, sondern dass ver-sucht werden solle, das Bewusststein der Besucherzu sensibilisieren und Hoffnung zu geben. „Die Hoff-nung darauf, dass eine bessere Welt ohne Verbre-chen möglich ist, aber nur, wenn der einzelne bereitist, sich dafür zu engagieren. … Unser Ziel ist es, die

Menschen auch in ihrem alltäglichen Leben auf-merksamer zu machen, auf Willkür, Gewalt und Un-gerech6gkeit. So etwas darf sich nicht noch einmalwiederholen!“ (Zitate aus der Rede einer Schülerinam 28. November 2011)

Der Entwurf von Marie Rau mit der Installa6on„Neujahrsfest der Bäume“wurde zur Realisierung ausge-wählt. Sie bezog sich mit ihrerInstalla6on auf das entspre-chende jüdische Fest. Bei die-sem Fest ist es Brauch, fürjedes neugeborene Kind einenBaum zu pflanzen: Für Jungenpflanzt man Zedern oder Zy-pressen, für Mädchen diePinie. Bei der Hochzeit der Kin-der fällt man die krä%igsten Äste der Bäume und ver-wendet sie zur Befes6gung des Hochzeitbaldachins.

Die Installa6on zeigt kleine Zypressen und kleine Pi-nien. Zu ihrem Konzept schreibt Marie Rau: „ Geradein dem Raum, in dem jegliche Hoffnung auf Wachs-tum, Entwicklung und Leben ausgelöscht wurde, sollwieder Wachstum sta8inden. Der Baum steht sym-bolisch für das, was den Kindern genommen wurde:Leben und Hoffnung.“

Und aus dem Tatraum soll der Besucher Baumsamenmitnehmen. Dazu sagt Marie Rau: “Erinnerung istwie eine Pflanze, sie muss gepflegt werden, damitsie überleben und ‚Früchte tragen’ kann. Beim Gie-ßen der Pflanze gießt man symbolisch die Erinne-rung. So wie die Pflanze ihre Wurzeln in der Erde –ihrem Nährboden – verankert, so soll die Erinnerungin unseren Gedanken – dem ‚Nährboden’ für unserHandeln – verankern.“

Am 28. November 2011, dem Jahrestag der Ankun%der 20 Kinder im KZ Neuengamme, zeigten die Schü-lerinnen ihre Entwürfe für die künstlerische Gestal-tung in der Gedenkstä7e Bullenhuser Damm. BisEnde Februar blieb der Tisch mit den kleinen Pinienund Zypressen stehen, nun ist der Kellerraum wie-der leer. Eine andere Schülergruppe beschä%igt sichmit der Geschichte der Kinder und bereitet eineneue Installa6on vor. Wolfgang Poppelbaum

Die Schülerinnen erläutern ihre Entwürfe im Kunstraum

Installa6on von Marie Rau

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Besuchsprogramm ehemalige Zwangsarbeiterinnen und ZwangsarbeiterAbschied von Katja Hertz-Eichenrode

Liebe Katja,einundzwanzig Jahre Arbeit für die Gedenkstä7e,davon zwölf Jahre beim Besuchsprogramm des Ham-burger Senats, das du im Au%rage des Freundes-kreises betreutest : eine lange Zeit, die nun zu Endegehen soll. Sicher war es für dich eine interessante,intensive Arbeit mit vielen bewegenden Begegnun-gen. Aber sie war auch Krä%e zehrend, besonders inden letzten Jahren, als unsere Gäste immer älter unddamit hilfsbedür%iger wurden.

Du hast dich entschlossen, diese Arbeit nun in an-dere Hände zu geben (s.u.), das bedauern wir, kön-nen aber deine Entscheidung gut nachvollziehen.Keiner, der nicht einmal eine Besuchsgruppe wäh-rend einer Woche begleitet hat, kann ermessen,welche Arbeit in der Vorbereitung und Durchfüh-rung steckt, angefangen bei der Recherche der je-weiligen Arbeitseinsatzorte in Hamburg undUmgebung über die Organisa6on von Rathausemp-fängen, Stadt- und Hafenrundfahrten, Zeitzeugen-gesprächen an Schulen und anderen Orten bis hinzu der Frage, wer wo und wann eine Brille oder einHörgerät bekommt. Wer kann die Bedeutung dieserReisen besser zum Ausdruck bringen als unsereGäste selbst und auch ihre Gastgeber:

Frau G., Belgoroder Gebiet, Jahrgang 1935Brief von Juli 2009:

Ich bin Ihnen für Ihre Mühe, Ihre Wärme, für denEmpfang, für den herzlichen Abschied sehr dankbar.Ich werde mich bis zum Ende meines Lebens daran

erinnern. Vielen Dank für Ihre Offenheit und Ihre Er-innerung an das, was wir als Kinder während desKrieges im Ihren Land erleben mussten….Die Zeit ver-geht und wir werden immer schwächer. Und in un-serem Gedächtnis bleibt Gutes und Schlechtesgespeichert. Und niemand kann das löschen.Ich bin Ihnen auch dafür dankbar, dass Sie die jün-gere Genera)on so erziehen, dass sie ihre Ge-schichte, so wie sie ist, lernen, und dass Sie sich nichtnur um uns Zwangsarbeitern aus Russland, sondernauch um die Deutschen kümmern. Deswegen nochein Mal vielen Dank dem „Freundeskreis“ für die Or-ganisa)on und Durchführung von unserem Besuch…

Frau K., Lehrerin an der Max-Brauer-SchuleEmail von Mai 2009:

Noch einmal vielen Dank für die Möglichkeit Zeit-zeugen zu treffen. Alle Schülerinnen und Schülerwaren sehr beeindruckt von den Geschichten, dieFrau Schuravleva erzählt hat. Die Erinnerungenwaren so lebendig, dass sie sich sehr gut vorstellenkonnten, wie sie sich gefühlt hat. Das ist über ge-schriebene Geschichten viel schwerer zu vermi*eln.Wir waren ja vorher in der Deporta)onsausstellung.Die geballten Informa)onen konnten die Schülerin-nen und Schüler nicht verarbeiten, die lebendige Er-zählung aber schon.

Liebe Katja, wir wünschen dir für deine beruflicheZukun% viele interessante Projekte, in die du deineKompetenzen und all deine Erfahrungen aus der bis-herigen Arbeit einbringen kannst. Barbara Hartje

Katja Hertz-Eichenrode (rechts) bei der Verabschiedung der21. Besuchsgruppe im März 2011

Hallo! Ich freue mich, das Besuchspro-gramm für die letzten polnischen Gruppenleiten zu können. Kurz zu meiner Person:Ich bin 34 Jahre alt, studierter Soziologeund Fotograf. In meiner bisherigen beruf-lichen Lau!ahn arbeitete ich bei der S6f-tung Polnisch-Deutsche Aussöhnung inWarschau und beim Dokumenta6onszen-trum Prora in Berlin und auf Rügen. Dortwar ich zuständig für die historisch-poli6-sche Bildungsarbeit, für wissenscha%lichen Publika6onen undAusstellungen zur NS-Zeit (Schwerpunkt NS-Zwangsarbeit).Freiberuflich bin ich als Übersetzer und Lektor für Polnischtä6g. Von Zeit zu Zeit arbeite ich an fotografischen Projekten.Im Moment ist allerdings – aus Zeitgründen – meine kleineTochter Naomi (1,5 Jahre) das einzige Model, dem ich michausgiebig widmen kann.

David Rojkowski

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Aktuell Nr. 18 April 2012 Freundeskreis KZ-Gedenkstätte Neuengamme e.V.

IMPRESSUM

Redaktion:Barbara Hartje, Nicole Heinicke,Wolfgang Poppelbaum, Tom SchmekelTel.: 040 / 712 32 30Email: [email protected]: 1000 Exemplare

Herausgeber:Freundeskreis KZ-GedenkstätteNeuengamme e.V.Jean-Dolidier-Weg 75D 21039 Hamburgwww.kz-gedenkstaette-neuengamme.deTel: 040 / 88 30 13 95Fax: 040 / 88 30 13 96Hamburger Volksbank (BLZ 201 900 03)Konto-Nr. 144 55 404

In Zusammenarbeit mit derVereinigung Kinder vomBullenhuser Damm e.V.Tel: 040 / 851 87 926Fax:040 / 851 87 927Email: [email protected]. 100 52 11 444Haspa (BLZ 200 50 550)

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Neue Filme auf DVD

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Der Freundeskreis hat es sich inden letzten Jahren zur Aufgabe ge-macht, im Rahmen des Besuchs-programms für ehemaligeZwangsarbeiterinnen und Zwangs-arbeiter besonders eindrücklicheSchicksale und Begegnungen beidiesen Besuchen in Filmen festzu-halten und diese als DVD in größe-ren Auflagen herstellen zu lassen.Der Filmemacher Jürgen Kinter be-gleitet einzelne Gäste oder die ge-samte Gruppe bei ihrerSpurensuche in Hamburg und do-kumen6ert so ganz unmi7elbarihre Empfindungen, Eindrücke undErzählungen bei der Begegnung mitden Orten ihrer Zwangsarbeit, aberauch mit Hamburgern, die sichnoch erinnern, oder mit Schülerin-nen und Schülern.

Die Filme sind zwischen 30 und 45Min. lang, kosten jeweils 7,- € undkönnen bei uns bestellt oder auchin der Hauptausstellung der KZ-Ge-denkstä7e Neuengamme erwor-ben werden:

Zur Zwangsarbeit nach HamburgEine Spurensuche mit Pelageya Mi-schus6na und Igor Litwinow (2012)

In der Finkenau geborenEhemalige Zwangsarbeiterkinderberichten (2012)

„Alle diese Jahre konnte ich Ham-burg nicht vergessen“Begegnung ehemaliger Zwangsar-beiter mit Schülern der Max-Brauer-Schule (2007)

„Wir hä-en ins KZ kommen kön-nen“Maria aus der Ukraine und Lydia,ihre deutsche Arbeitskollegin, erin-nern sich (2003)

Neue Mitglieder imFreundeskreis:Frank KoschmiederGunhild MargotStefanie NoldtWolfgang RickManuel SarrazinMarkus TrebitschSusanne Winkler

Neues Mitglied in derVereinigung:Tom Schmekel

15. April 2012 um 11 UhrHeiner Schultz lädt ein zu einemRundgang über das Lagergeländedes ehemaligen Konzentra6onsla-gers am Falckenbergsweg in Neu-graben. Treffpunkt: BushaltestelleNeugrabener Heideweg (Bus 240in Richtung Waldfrieden)

13.-29. April 2012“Woche des Gedenkens” in Berge-dorf. Zwei Wochen lang erinnertund gedenkt Bergedorf mit einemüberaus breiten Angebot von Ver-anstaltungen an die Zeit des Na6o-nalsozialismus, auch als Teil derBergedorfer Geschichte.Programm unter www.freundes-kreis-neuengamme.de

20.4. 2012 um 15 UhrGedenkfeier für die Kinder vomBullenhuser Damm, die dort am20.4.1945 ermordet wurden.Gedenkstä7e, Bullenhuser Damm92 (S-Bahn Rothenburgsort)Um 14 Uhr Mitgliederversamm-lung der Vereinigung

3. Mai 2012 um 17 UhrGedenkfeier zum 67. Jahrestag derBefreiung des KZ Neuengamme.Mahnmal auf dem Gelände derGedenkstä7e. Ausführliches Pro-gramm aller Veranstaltungen aufwww.kz-gedenkstae7e-neuen-gamme.de

23.5. 2012 um 18 UhrMitgliederversammlung desFreundeskreises. Gedenkstä7eBullenhuser Damm 18 Uhr.

9. Juni 2012Mitgliederfahrt des Freundeskrei-ses zur Gedenkstä7e des KZ-Au-ßenlagers von Neuengamme inKaltenkirchen. Einladung und Pro-grammablauf erfolgt Ende April.

Termine