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18 4.2018 Im Netz der digitalen Welt Schubmaststapler sind aus dem Lager nicht wegzudenken. Verglichen mit kon- ventionellen Gabelstaplern kommen sie mit geringeren Arbeitsgangbreiten aus, bieten höhere Resttragfähigkeiten in gro- ßen Hubhöhen und ermöglichen dadurch eine effizientere Raumnutzung. Stillstand in der Entwicklung ist nicht in Sicht. Die Hersteller arbeiten unter anderem an einer breiter angelegten Automatisie- rung, an digitaler Vernetzung, Assistenz- systemen und Energieeffizienz sowie an der Ergonomie ihrer Schubmaststapler. Gefragt sind auch hohe Tragfähigkei- ten und kundenspezifische Lösungen, beispielsweise im Schwerlastbereich. Im Rahmen dieser Marktumfrage beleuchtet dhf Intralogistik aktuelle Tendenzen im Hinblick auf Schubmast- stapler. JÜRGEN WARMBOLD Frage 1: Wie weit sind Ihre Schubmaststapler in Industrie 4.0-Umgebungen integriert, welche Aufgaben wi- ckeln die Geräte dort automatisch ab, und wo stoßen sie an Grenzen? Frage 2: Welche Entwicklungen erwarten Sie kurz- und mittelfristig im Bereich Schubmaststapler, bezogen auf Technik und Ergonomie? Frage 3: Bietet Ihr Unternehmen auch Schubmaststapler für Sondereinsätze an, zum Beispiel Elektro-Schwer- last- oder Elektro-Mehrwege-Schwerlast-Schubmaststapler? Frage 4: Lassen sich Ihre Schubmaststapler über Optionen einsatzspezifisch an die Bedürfnisse der Kunden anpassen? Folgende Fragen hat dhf Intralogistik an die Hersteller gerichtet: Herstellerumfrage Schubmaststapler Aktuelle Marktumfrage zu Schubmaststaplern

Aktuelle Marktumfrage zu Schubmaststaplern - dhf-magazin.com · Herstellerumfrage Schubmaststapler 19 Zu Frage 1: Genkinger-Fahrzeuge sind mit dem CAN-Bus-System ausgestattet und

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Page 1: Aktuelle Marktumfrage zu Schubmaststaplern - dhf-magazin.com · Herstellerumfrage Schubmaststapler 19 Zu Frage 1: Genkinger-Fahrzeuge sind mit dem CAN-Bus-System ausgestattet und

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4.2018

Im Netz der digitalen WeltSchubmaststapler sind aus dem Lager nicht wegzudenken. Verglichen mit kon-ventionellen Gabelstaplern kommen sie mit geringeren Arbeitsgangbreiten aus, bieten höhere Resttragfähigkeiten in gro-ßen Hubhöhen und ermöglichen dadurch eine effizientere Raumnutzung. Stillstand in der Entwicklung ist nicht in Sicht. Die Hersteller arbeiten unter anderem an einer breiter angelegten Automatisie-rung, an digitaler Vernetzung, Assistenz-systemen und Energieeffizienz sowie an der Ergonomie ihrer Schubmaststapler. Gefragt sind auch hohe Tragfähigkei-ten und kundenspezifische Lösungen, beispielsweise im Schwerlastbereich. Im Rahmen dieser Marktumfrage beleuchtet dhf Intralogistik aktuelle Tendenzen im Hinblick auf Schubmast-stapler. jürgen Warmbold

Frage 1: Wie weit sind Ihre Schubmaststapler in Industrie 4.0-Umgebungen integriert, welche Aufgaben wi-ckeln die Geräte dort automatisch ab, und wo stoßen sie an Grenzen?

Frage 2: Welche Entwicklungen erwarten Sie kurz- und mittelfristig im Bereich Schubmaststapler, bezogen auf Technik und Ergonomie?

Frage 3: Bietet Ihr Unternehmen auch Schubmaststapler für Sondereinsätze an, zum Beispiel Elektro-Schwer-last- oder Elektro-Mehrwege-Schwerlast-Schubmaststapler?

Frage 4: Lassen sich Ihre Schubmaststapler über Optionen einsatzspezifisch an die Bedürfnisse der Kunden anpassen?

Folgende Fragen hat dhf Intralogistik an die Hersteller gerichtet:

Herstellerumfrage Schubmaststapler

Aktuelle Marktumfrage zu Schubmaststaplern

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19Herstellerumfrage Schubmaststapler

Zu Frage 1:Genkinger-Fahrzeuge sind mit dem CAN-Bus-System ausgestattet und können in Richtung Automation erweitert werden. Sie verfü-gen über Fernwartung via GPS oder WLAN. Die angesprochenen Grenzen sind manchmal nicht technisch bedingt, sondern vom Pla-ner bewusst gesetzt, da die Vorteile der durch Menschen bedienten Geräte gegenüber einer noch zu starren Automatisierung überwiegen. Genkinger ar-beitet an den Schnittstellen von Mensch-Maschine-Kon-zepten, um die spezifischen Flurförderzeuge weiter zu optimieren und für die Be-diener effizienter sowie er-gonomischer zu gestalten.

Zu Frage 2:Wir gehen hö-here Anforde-rungen bezogen auf Leistungs- und Tragfähigkeiten aus. Ein anderer Fokus liegt auf der Ergonomie. Die Belastung der Fahrer soll reduziert werden, zum Beispiel durch konstruktive Optimierungen, aber auch durch De-tails wie Farbdisplays, die das Ein- und Auslagern erleichtern. Da-rüber hinaus erwarten die Kunden ein vielseitiges Angebot an Zu-satzoptionen, etwa im Bereich der Beleuchtung oder Sicherheit.

Zu Frage 3:Genkinger verfügt marktweit über eine der differenziertesten Pro-duktpaletten an Elektro-Schwerlast-Schubmaststap-lern. Das Unternehmen sieht sich als Innovator in diesem Segment, inklusive der Mehrwege-Varian-ten. 2016 wurde eine Standardserie für 3,5 Tonnen Tragkraft und mehr vorgestellt, die durch Praxisvortei-le in Ergonomie und fortschrittli-ches Design überzeugt. Zuletzt drang Genkinger mit einem aus der Serie heraus entwickelten Sonder-gerät in neue Leistungs-bereiche vor: Ein weltweit ein-zigartiger Elek-

tro-Schwerlast-Schubmaststapler trägt durch eine aufwendig be-rechnete Konstruktion mit einem sondergefertigten Triplex-Mast bei Lastschwerpunkt 600 Millimeter bis zu 20 Tonnen; bei Last-schwerpunkt 1100 Millimeter sind es elf Tonnen. Durch die ho-hen Tragfähigkeiten des Fahrzeugs, die Wendigkeit und die gute Rundumsicht, ließ sich der Warenumschlag signifikant steigern.

Zu Frage 4:Auf Basis eines Baukastensystems, zu dem auch Chassis mit definier-ten Maßen gehören, konstruiert Genkinger einsatz- und gangbrei-tenangepasste Schwerlast-Schubmaststapler, etwa für Anwendun-gen im Coil-Handling. Oft geht es um wenige Zentimeter, um die Lagerfläche maximal nutzen zu können. Genkinger-Geräte tragen dazu bei, die Einsätze für die Fahrer komfortabler und sicherer zu gestalten. Assistenzsysteme wie Genkinger Curve Control verbes-sern die Sicherheit und die Produktivität. Darüber hinaus werden erhöhte Pickzeiten erreicht und Transportbeschädigungen bis auf null reduziert. u www.genkinger.de

Richard LudwigGeschäftsführer, Genkinger GmbH

Michael RöbigMarketingleiter, Hubtex Maschinenbau GmbH & Co. KG

Zu Frage 1:Unsere Schubmaststapler sind dann interessant, wenn in Serie ge-fertigte Schubmaststapler an ihre Grenzen stoßen. Meist handelt es sich dabei um spezielle Einsätze, bei denen der Kunde kompak-te Fahrzeugabmessungen und zugleich besonders hohe Tragfä-higkeiten fordert. Im Gesamtmarkt sind unsere Schubmaststapler daher eher als Nischenprodukt zu sehen. Dementsprechend sel-ten kommt es vor, dass Kunden bei uns vollautomatisierte Schub-maststapler anfragen. Dennoch arbeiten wir bereits seit Jahren an der Weiterentwicklung unseres umfangreichen Angebots an As-sistenzsystemen, durch die wir auch das Thema Automatisierung vorantreiben. Das heißt, wir können alle unsere Industrie 4.0-fä-higen Lösungen über das Hubtex Information Terminal (HIT 3) in den Fahrzeugen einsetzen.

Zu Frage 2:Ein Dauerthema aufseiten der Hersteller ist die Energieeffizienz der Flurförderzeuge. Im Hinblick darauf ist in den nächsten Jah-ren primär eine höhere Leistungskapazität der Motoren und Bat-teriesysteme gefragt. Dadurch wird die Investition in Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Batterien auch für Einsätze mit einer mittleren Betriebsstundenzahl interessant.

Ein zusätzlicher Trend ist, dass die Grenzen zwischen Fahrzeu-gen und peripheren Systemen, wie dem Warehouse-Management, mit den Möglichkeiten, die das Internet of Things bereithält, wei-ter verschwimmen. Schon heute lassen sich über intelligente Be-dieneinheiten, wie das Hubtex Information Terminal, zahllose Vorteile generieren.

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20 Herstellerumfrage Schubmaststapler

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Zu Frage 3:Genau das sind die Stärke und die Kernkompetenz von Hub-

tex. Wir führen Schub-maststapler mit Trag-fähigkeiten von bis zu

sechs Tonnen im Programm, und das bei kompaktesten Abmes-sungen. Die Fahrzeuge sind vor al-lem für Unternehmen geeignet, de-ren Transportanforderungen durch besonders schwere und sperrige Las-ten steigen und deren Materialfluss gleichzeitig auf engem Raum neu zu organisieren ist. Neben der kom-pakten SQ-Serie bieten wir eine Schwerlastausführung unserer Schubmaststapler an, bei Bedarf

mit Mehrwege-Lenkung.

Zu Frage 4:Aufgrund unseres Bau-kastensystems mit seinen

vielfältigen Optionen lassen sich die Stapler an die meisten Bedürfnis-

se unserer Kun- den anpassen. Ist auf diese Weise keine passende Lösung zu finden, können wir wegen unserer individuellen Pro-duktionsmöglichkeiten anwendungsspezifische Einzelanfertigun-gen realisieren. In diesem Fall binden wir unsere Entwicklung be-reits in die Konzept- und Angebotsphase ein und projektieren ein maßgeschneidertes Fahrzeugkonzept, das perfekt auf den jeweili-gen Einsatz zugeschnitten ist. u www.hubtex.com

Lithium-Ionen-Batterie. Da sich durch diese Technologie, schnell zu laden oder zwischenzuladen, Batteriewechsel erübrigen, muss die Batterieform künftig nicht mehr quaderförmig sein und auch keiner DIN-Norm entsprechen. Stattdessen lässt sie sich für einen spezifischen Fahrzeugtyp optimieren. Beim ETV 216i ist die Bat-terie fest integriert und besitzt eine L-Form. Ergebnisse sind ein revolutionäres Design und eine deutlich verbesserte Ergonomie. Zudem steht der ETV 216i für viel größere Bewegungsfreiheit, eine perfekte Rundumsicht, besondere Bedienerfreundlichkeit und hohe Sicherheit. Durch seine sehr kompakte Bauweise erreicht das Gerät maximale Agilität und ist gegenüber herkömmlichen Schub-

maststaplern wesentlich produktiver.

Zu Frage 3:Jungheinrich bietet über den Son-derbau Schwerlast-Schubmaststap-ler mit Tragfähigkeiten bis 6 500 Ki-logramm an.

Zu Frage 4:Mit dem ETV C hat Jungheinrich einen Schubmaststapler entwi-ckelt, der sich durch Superelastik-Bereifung sowohl für die Halle als auch für Außeneinsätze auf unebenen Böden eignet. Der opti-onal mit Wetterschutzkabine erhältliche ETV C verfügt über hohe Resttragfähigkeiten und kompakte Arbeitsgangbreiten.

Dagegen ist der ETV Q für wirtschaftliche, platzsparende Trans-porte von Langgut ausgelegt. Mit fünf Lenkmodi lässt sich der Mehrwege-Schubmaststapler selbst von ungeübten Bedienern in jede Richtung fahren. Drei mitlenkende Räder ermöglichen schnel-le Richtungswechsel und einen minimalen Wenderadius. Sperrige Lasten lassen sich bis zwölf Meter Länge auch in engen Lagern seit-lich transportieren, in großen Höhen einlagern und bei der Lkw-Beladung kollisionsfrei manövrieren.

Für Einsätze bis minus 28 Grad Celsius hält Jungheinrich für seine Schubmaststapler Tiefkühlpakete bereit, bestehend aus kor-rosionsfester Lackierung und einem Fahrerplatz mit beheiztem Le-dersitz oder geschlossener Kabine. u www.jungheinrich.de

Fabien TozziLeiter Produktmanagement Schubmaststapler, Jungheinrich AG

Zu Frage 1:Digitale Vernetzung steigert die Effizienz unserer Schubmaststap-ler. Mit dem Assistenzsystem liftNAVIGATION kommuniziert das WMS automatisch die notwendige Hubhöhe an das Fahrzeug. Erreicht die Gabel die angeforderte Höhe, stoppt der Hubvorgang automatisch. Dadurch beschleunigt sich das Einlagern, und Feh-ler werden vermieden.

Zu Frage 2:Der aktuell wichtigste Trend beim Entwickeln von Flurförderzeugen besteht darin, die Vorteile der leistungsfähigen und platzsparenden Lithium-Ionen-Technologie bereits bei der Konstruktion der Fahr-zeuge zu nutzen. Mit dem ETV 216i präsentiert Jungheinrich den ersten Schubmaststapler der Welt mit serienmäßig fest verbauter

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21Herstellerumfrage Schubmaststapler

Zu Frage 1:Neu im Programm ist der autonome Schubmaststapler Linde R-MATIC, der palettierte Waren bis 1,6 Tonnen vollautomatisch in Hochregale transportiert und sie dort selbständig in Hubhöhen bis zehn Meter ein- und auslagert. Wie alle Geräte des Linde Robotics-Portfolios ermöglicht der Schubmaststapler die schrittweise Auto-matisierung und Vernetzung und damit den Einstieg in die Industrie 4.0. Die automatisierten Flurförderzeuge funktionieren entweder „stand alone“ oder kommunizieren in einer weiteren Ausbaustufe über Schnittstellen mit Maschinen, Anlagen oder Rollenbahnen. Bei umfangreicheren Flotten übernimmt die Leitsteuerung die Steue-rung der autonomen Fahrzeuge und tauscht Daten mit betriebli-chen IT-Systemen aus.

Zu Frage 2:Hubhöhen bis 13 Meter verlangen den Bedienern Tag für Tag ei-niges ab. Deshalb spielen Assistenzsysteme eine große Rolle. Sie entlasten den Fahrer, helfen, die Produktivität zu steigern und er-höhen die Prozesssicherheit. Die Lichtlösung „VertiLight“ zielt in die gleiche Richtung. Anders als bei regulären Arbeitsscheinwer-fern wird kein punktueller Lichtkegel erzeugt, sondern es entsteht eine großflächige, gleichmäßige und blendungsfreie Aus-

leuchtung.Mit dem Schubstapler-Kon-

zept bietet Linde eine weitere Baureihe für hohe Umschlag-leistungen an. Bei diesen Mo-

dellen ist die Batterie unter dem Fahrersitz angeordnet. Dadurch verdoppelt sich das Platzangebot in der Kabine, und die Sicht durch den Mast ist um ein Vielfaches hö-her. Mittelfristig eröffnet die Lithi-um-Ionen-Batterietechnik neue konstruktive Gestaltungsoptio-

nen, um sowohl Schubmast-stapler als auch Schubstapler hinsichtlich Ergonomie und Bedienerfreundlichkeit weiter zu entwickeln.

Zu Frage 3:Kundenspezifische Lösungen

folgen der Philosophie von Linde, auf individuelle Anforderungen ganz spezifisch einzugehen. Bereits heute machen

Sonderlösungen einen beträchtlichen Teil des Auftragseingangs aus. Ein Beispiel ist der Dornstapler, ein Sondergerät auf Basis des Schubmaststaplers Linde R20 mit zwei Tonnen Tragfähigkeit. Das Chassis ist so konstruiert, dass der Stapler schwergewichtige Pa-pierrollen mit einem großen Metalldorn aufnehmen und sicher transportieren kann.

Zu Frage 4:Ja, die Schubmaststapler von Linde stehen in verschiedensten Chas-sisbreiten und -längen sowie in Kabinen-, Batterie- und über 200 Mastvarianten zur Verfügung. Optional erhältlich sind Assistenz-systeme wie Dynamic Mast Control, Kamerasysteme, das Flotten-managementsystem „connect“, Kühlhausausführungen, Wetter-schutzkabinen oder Windschutztüren, um nur einige Optionen zu nennen. u www.linde-mh.de

Tobias ZierhutVice President Product Management Industrial Trucks – Warehouse, Linde Material Handling GmbH

Jacqueline WieckerPressereferentin, Still GmbH

Zu Frage 1:Wie sich Still Schubmaststapler in Industrie 4.0-Umgebungen in-tegrieren lassen, zeigt das Innovationsprojekt, das der Automobil-hersteller Audi als Teil der Vision einer Smart Factory, gemeinsam mit Still und Dematic umgesetzt hat.

Da Still Schubmaststapler ab Werk mit Automatisie-rungsschnittstellen versehen sind, die eine einfache Aus-stattung mit modularen Au-tomatisierungskomponenten und eine Vernetzung mit vor-handenen IT-Systemen des Kunden ermöglichen, sind sie perfekt integrierbar.

Um einen sicheren Wa-rentransport zu gewährleis-ten, legen wir automatisierte Serienfahrzeuge technisch immer für den dualen Be-trieb aus. Daher kann der Betreiber bei einem Sys-temausfall, etwa durch einen Fehler in der IT, leicht in den manuellen Betrieb wechseln.

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22 Herstellerumfrage Schubmaststapler

4.2018

Weil Schubmaststapler, wie alle automatisierten Flurförder-zeuge, bei maximalen Ein- und Auslagerhöhen an ihre Grenzen stoßen, können die maximalen Hubhöhen des normalen Serien-fahrzeugs, abhängig von den Rahmenbedingungen, gegebenenfalls nicht ausgeschöpft werden.

Zu Frage 2:Weiter entwickeln werden sich die Assistenzsysteme, die dem Fahrer das Arbeiten erleichtern, die Produktivität steigern und die Sicherheit für Fahrer und Last erhöhen. Ein einzigartiges Beispiel dafür ist der optische Hubhöhensensor von Still. Er be-grenzt unter anderem den Endhub oder schaltet das Fahrzeug bei angehobenen Gabeln auf Schleichfahrt um. Zudem lässt sich über die Easy Target-Funktion eine automatische Hubhöhen-vorwahl realisieren.

Ergonomie ist längst ein Thema bei Still und wird aufgrund des demografischen Wandels auch in Zukunft eine wichtige Rolle spie-len. So gehören Features wie eine proportionale Sitz- und Fußplat-tenverstellung, eine individuell verstellbare Lenksäule, ein niedri-ger Einstieg sowie eine ergonomische und damit ermüdungsfreie Bedienung bereits heute bei Still zum Standard.

Zu Frage 3:Unsere FM-X Schubmaststapler-Baureihe bietet große Varianten-vielfalt. Zu den Beispielen zählen eine schmale Variante für engste Gänge, breitere Versionen, wenn es auf höchste Kraft ankommt, Super-Elastik-Bereifungen bei unebenen Böden oder Rampenfahr-ten sowie ein Vier-Wege-Stapler für den Transport von Langgut in schmalen Gängen. Auch spezielle Einsätze, etwa im Einfahr-regal, sind durch Optionen wie das Drive-In-Fahrerschutzdach durchführbar.

Zu Frage 4:Grundsätzlich liefert Still kein Fahrzeug von der Stange, sondern konfiguriert es den Anforderungen entsprechend. Zu den zahlrei-chen Optionen gehören Ausstattungen für Spezialeinsätze, zum Beispiel Kühlhausausführungen für Temperaturen bis minus 30 Grad Celsius. u www.still.de

punkte für Optimierungen? All das ist mit einer Vernetzung in I_Site möglich. Mittelfristig wird sich die Technik weiter in Rich-tung fahrerlose Transportsyste-me entwickeln. Hauptsächlich bei monotonen und sich wieder-holenden Tätigkeiten können au-tomatisierte Schubmaststapler Aufgaben effizienter und vor allem rund um die Uhr erle-digen. Ein- und Auslagerun-gen übernehmen diese Geräte automatisch. Aufträge sind auch via Software zuweisbar. Die Schub-maststapler suchen sich dann die güns-tigsten Routen.

Zu Frage 2:Durch unsere aktuelle Serie an Schubmaststaplern fokussieren wir bereits das Thema Ergono-mie, das in Zukunft immer wichti-

ger werden dürfte. Der Bediener profitiert von einem gewissen

Komfort und von Ergono-mie, beispielsweise weil sich sein Fahrersitz ver-gleichbar mit einem Au-

tositz einstellen lässt. Anders ausgedrückt sind unsere Schub-

maststapler wie Automobile mit einem vollständig anpassbaren

Fahrerplatz ausgestattet.

Zu Frage 3:Ja, eine Vielzahl an speziel-

len Schubmaststaplern ist Bestandteil unseres Pro-duktprogramms. Vier-Wege-Schubmaststapler

gehören ebenso dazu wie Ge-räte für die härtesten Einsätze, etwa

in Tiefkühlhäusern. Uns ist es wichtig, stets das passende Fahrzeug für den Kundeneinsatz zu finden.

Zu Frage 4:Ja. Toyota bietet eine Reihe an Optionen für die Serie der BT Re-flex Schubmaststapler an. Hierzu zählen zum Beispiel ein Gabelpo-sitionslaser für ein präzises Ein- und Auslagern in der Höhe, eine Gabelkamera oder eine Hubhöhenvorwahl. Durch diese Optionen passen wir die Schubmaststapler individuell an die Gegebenheiten unserer Kunden an. u www.toyota-forklifts.de

Sandra ZimmermannSpezialistin Produktmarketing, Toyota Material Handling Deutschland GmbH

Zu Frage 1:Klassisch werden Schubmaststapler für Ein- und Auslagerungen im Hochregal genutzt. Höhen bis zu 13 Meter sind heute erreichbar. Da es bei größeren Flotten schnell unübersichtlich werden kann, bietet Toyota dem Kunden mit der Telematik-Lösung I_Site stets einen Überblick über die eingesetzten Flurförderzeuge, der über ein online-basierendes Webportal erfolgt. Wo befinden sich die einzelnen Fahr-zeuge, welchen Batterieladezustand weisen sie auf, wo sind Ansatz-

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Tobias LaxaGroup Marketing Director, Unicarriers Europe GmbH

Zu Frage 1:Digitalisierung und Industrie 4.0 sind Forschungs-schwerpunkte für Mitsubishi Logisnext, zu dem Unicarriers jetzt gehört. Dabei werden viele Ein-satzfelder in Betracht gezogen, die sich nicht pro-duktspezifisch eingrenzen lassen.

Zu Frage 2:Wir erwarten in Zukunft zwei getrennte Entwick-lungsstränge, einen für manuell betriebene und ei-nen für autonome Fahrzeuge. Bei Schubmaststap-lern, die wir als fahrerlose Transportfahrzeuge bau-en, ist die Ergonomie unwesentlich, da es keinen Fahrer gibt. Diese Flurförderzeuge werden ohne Fahrerkabine angeboten. Bei bemannten Staplern wird es auch im Bereich Ergonomie Entwicklungen geben. Was Unicarriers betrifft, streben wir die Nutzung neuer sowie die Verbesserung verfügbarer Technologien an, mit dem Ziel, die Geräte noch ergonomischer zu gestalten. Diese Optimierungen werden mittelfristig in einem Relaunch unserer er-gonomischen Schubmaststapler-Familie TERGO aufgehen. Hierbei fokussieren wir uns besonders auf Fahrerassistenzsysteme, wie Wegeoptimierung und Augmented Reality. Auch Lithium-Ionen-Batterien werden künftig eine wichtige Rolle spielen.

Zu Frage 3:Unicarriers bietet Schubmaststapler und Zubehör für Sondereinsätze an. Für den Mehr-schichtbetrieb liefern wir beispielsweise optional das von uns entwickelte Power-Bed-Batteriewechselsystem, das einen sicheren und ergonomischen Batteriewechsel in ei-ner Minute ermöglicht. Der Austausch erfolgt mithilfe von zwei gegenüberliegenden Batteriewechselgestellen, die das manuelle Handling auf ein Minimum reduzieren.

Für anspruchsvolle Anwendungen im Schwerlastbereich führen wir die Produkt-linie Tergo UHD mit Hubhöhen bis 11,5 Meter im Portfolio. Die Modelle UHD 160 und UHD 200 sind für den Einsatz in Verteilzentren oder Lagerhäusern geeignet, in denen schwere Lasten von 1 000 Kilogramm in über 10 Meter Höhe ein- und aus-zulagern sind. Der UHD 250 ist speziell für Lasten bis zu 2 500 Kilogramm oder für doppeltiefe Einsätze konstruiert. Für ein noch größeres Leistungsvermögen steht der Elektro-Schwerlast-Schubmaststapler Tergo UHX 200 mit Tragfähigkeiten bis 2 000 Kilogramm und Hubhöhen von 13 Meter oder mehr.

Zu Frage 4:Durchaus. Ein wesentlicher Anteil unserer verkauften Schubmaststapler entfällt auf Sonderanfertigungen. Die Modifikationen reichen von kleinen Kundenwünschen bis hin zu umfangreichen individuellen Designänderungen. Wir haben eine eigene Abtei-lung, die sich ausschließlich mit kundenspezifischen Anpassungen befasst. Alle Son-derbauten sind so konzipiert, dass sie sich am Montageband zusammen mit unseren Standardgeräten fertigen lassen. u www.unicarrierseurope.com

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www.dhf-magazin.com E2225

4.2018

Messe CeMAT 2018Branchentreff der Intralogistik23. bis 27. April in Hannoverab Seite 15

FlurförderzeugeHerstellerumfrage: SchubmaststaplerNeueste Technik und Anwendungenab Seite 18

Lagerlogistik + MaterialflussSinnvolle Digitalisierungslösungen,zukunftsweisende Technologienab Seite 66

Schubmaststapler ohne Kompromisse (12)