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Die entschlossenen Warn- streiks der Metallerinnen und Metaller bei FSG Auto- motive Oelsnitz hatten Er- folg: Ihre Entgelte steigen ab April in drei Stufen und ziehen am 1. Januar 2019 mit dem Flächentarif der sächsischen Metall- und Elektroindustrie gleich. Die Stärke der IG Metall im Be- trieb gab am Ende den Ausschlag: Waren IG Metall und Arbeitgeber in der Ver- handlungsrunde Ende Januar noch weit auseinander, gelang Anfang Februar end- lich der Durchbruch. »Wir konnten den Abschluss der Metall- und Elektroindustrie Sachsen von 2016 von 2,8 und 2 Prozent auch für die Beschäftigten der FSG durchsetzen«, berich- tete der Chemnitzer IG Metall-Bevollmächtigte, Mario John. Ab 1. Januar 2019 gilt für FSG die gleiche Tabelle, die für den Flächentarif vereinbart wird. Das erzielte Ergebnis bringt Positives für beide Seiten: »Die Kolleginnen und Kollegen haben mehr Geld in der Tasche. Die Geschäftsführung hat Planungssicherheit und Be- triebsfrieden bis 31. Dezember 2019«, sagte Mario John. FSG: Kämpfen hat sich gelohnt Die Tarifrunde im Kfz-Handwerk beginnt in diesem Monat, aber schon vorher gibt es Streit wegen der Übernahmeregelungen für Ausgebildete. Bei einem Gespräch mit den Arbeitgebern am 20. Februar wollte die IG Metall diese verbessern. Bisher ist eine Festanstellung nach der Ausbildung von mindestens sechs Monaten tariflich geregelt. Die IG Metall will diese Befristung aufheben, die Arbeitgeber nicht. »Dann legen wir ihnen diese Forderung in der Tarifrunde zusätzlich auf den Tisch«, kündigte der Verhandlungsführer für die IG Metall, Bodo Grzonka, an. »Die Ablehnung der Ar- beitgeber ist schwer zu verstehen, denn attraktiver wird die Arbeit in Kfz-Werkstät- ten damit nicht«, sagte er. Ein Drittel der Ausgebildeten wechselt in die Industrie. Immer mehr Kolleginnen und Kollegen beteiligen sich an der Aktion »Mein Leben – meine Zeit. Arbeit neu den- ken«. Harald Frick, Betriebsrats- vorsitzender bei Astronergy Solarmodule, sagt: »Wir müssen uns um bessere Regelun- gen für Schichtarbeit bemühen, weil Schichtarbeit die Gesundheit der Kolleginnen und Kollegen angreift. Es ist Raubbau an der Gesundheit.« Wer seine Meinung ebenfalls veröffentlichen will, schreibt eine Mail: [email protected] Rund 1000 Metallerinnen und Metaller machten im März Druck für mehr Entgelt in der ostdeutschen Stahlindustrie. »Wir fordern von den Arbeit- gebern ein verhandlungsfähiges Angebot und wollen ein Verhandlungser- gebnis, das den Leistungen der hart arbeitenden Beschäftigten der Branche gerecht wird«, sagte Verhandlungsführer Olivier Höbel am 16. März vor 650 Warnstreikenden in Eisenhüttenstadt. Wie es nach Redakti- onsschluss weiterging: igmetall-bbs.de Die Entgelte der Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburg und Sachsen sind zum 1. April um 2 Prozent gestiegen. Das erstritten die Metallerin- nen und Metaller bereits in der Tarifrunde 2016, die ein zweistufiges Ergebnis brachte. Vor einem Jahr stiegen die Tarifentgelte bereits um 2,8 Prozent. »Damit wird die Kaufkraft gestärkt, und das ist gut für die Wirtschaft«, sagte IG Metall-Bezirkslei- ter Olivier Höbel. Erfolge gibt es auch bei der Verbesserung der Tarifbindung: 32 Be- triebe haben ihre Mitgliederzahlen deutlich erhöht und Tarifverträge erstritten. Die Entgelte für Leiharbeitskräfte sind ab März gestiegen. Im November 2016 ver- einbarten die Tarifparteien Erhöhungen in drei Schritten über eine Laufzeit von 36 Monaten. Die Entgelte steigen 2017 bis 2019 im Osten jährlich um 3,5 bis 4,0 Pro- zent. Damit geht auch die Angleichung voran, denn im Westen erhöhen sich die Ent- gelte jährlich zwischen 2,5 und 3,0 Prozent. Die unteren Lohngruppen steigen dabei überproportional zwischen 12 Prozent (West) und 14 Prozent (Ost). Foto: Christian von Polentz, transitfoto.de Foto: IG Metall metall zeitung April 2017 28 Mit harter Kritik hat die IG Metall auf geplante Stellenstreichungen und Standort- schließungen bei Senvion, einem Hersteller von Windenergieanlagen, reagiert. Betroffen sind die brandenburgischen Standorte in Trampe und Eberswalde sowie ein Werk in Husum (Schleswig-Holstein) und Powerblades in Bremerha- ven. Kahlschlag ist kein Konzept, sagt die IG Metall. Gebraucht wird eine zu- kunftsträchtige nachhaltige Entwicklung marktfähiger Produkte. Aus Sicht des IG Metall-Bezirksleiters Olivier Höbel macht die Vernichtung von Arbeitsplätzen bei den produktiven und erfolgreichen Betrieben in Brandenburg überhaupt keinen Sinn. Die Schließungsdrohung sei getrieben von reinen Ren- dite-Erwägungen. »Senvion steht wirtschaftlich gut da. An diesem Erfolg waren auch die Beschäftigten in Ostbrandenburg beteiligt. Der Verlust von 200 Arbeits- plätzen mit all seinen Folgen für die Beschäftigten und ihre Familien wäre für die Region ein weiterer sehr harter Einschnitt.« Die IG Metall, so kündigte Höbel an, unterstützt die Betriebsräte bei den anstehenden Verhandlungen und im Kampf um Arbeitsplätze und Standorte. Aktuelle Tarifnachrichten Senvion: Kahlschlag kein Konzept! Stahl Ost: Warnstreiks im März Kfz-Handwerk: Streit schon vor der Tarifrunde Metall-Elektro: mehr Geld ab April Leiharbeit: Einkommen steigen weiter Arbeitszeit: jetzt neu denken Flächentarif für FSG Oelsnitz

Aktuelle Tarifnachrichten Senvion: Kahlschlag kein Konzept! · Unterwegsschlossen sichviele demZug an. 700 fordern in HennigsdorfAntwortenvonBombardier,wiees mitden Betrieben an ihremStandortweitergeht

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Die entschlossenen Warn-streiks der Metallerinnenund Metaller bei FSG Auto-motive Oelsnitz hatten Er-folg: Ihre Entgelte steigenab April in drei Stufen undziehen am 1. Januar 2019mit dem Flächentarif dersächsischen Metall- undElektroindustrie gleich. DieStärke der IG Metall im Be-trieb gab am Ende den Ausschlag: Waren IG Metall und Arbeitgeber in der Ver-handlungsrunde Ende Januar noch weit auseinander, gelang Anfang Februar end-lich der Durchbruch.»Wir konnten den Abschluss der Metall- und Elektroindustrie Sachsen von 2016von 2,8 und 2 Prozent auch für die Beschäftigten der FSG durchsetzen«, berich-tete der Chemnitzer IG Metall-Bevollmächtigte, Mario John. Ab 1. Januar 2019 giltfür FSG die gleiche Tabelle, die für den Flächentarif vereinbart wird. Das erzielteErgebnis bringt Positives für beide Seiten: »Die Kolleginnen und Kollegen habenmehr Geld in der Tasche. Die Geschäftsführung hat Planungssicherheit und Be-triebsfrieden bis 31. Dezember 2019«, sagte Mario John.

FSG: Kämpfen hat sich gelohnt

Die Tarifrunde im Kfz-Handwerk beginnt in diesem Monat, aber schon vorher gibt esStreit wegen der Übernahmeregelungen für Ausgebildete. Bei einem Gespräch mitden Arbeitgebern am 20. Februar wollte die IG Metall diese verbessern. Bisher isteine Festanstellung nach der Ausbildung von mindestens sechs Monaten tariflichgeregelt. Die IG Metall will diese Befristung aufheben, die Arbeitgeber nicht. »Dannlegen wir ihnen diese Forderung in der Tarifrunde zusätzlich auf den Tisch«, kündigteder Verhandlungsführer für die IG Metall, Bodo Grzonka, an. »Die Ablehnung der Ar-beitgeber ist schwer zu verstehen, denn attraktiver wird die Arbeit in Kfz-Werkstät-ten damit nicht«, sagte er. Ein Drittel der Ausgebildeten wechselt in die Industrie.

Immer mehr Kolleginnen und Kollegenbeteiligen sich an der Aktion »MeinLeben – meine Zeit. Arbeit neu den-ken«.

Harald Frick, Betriebsrats-

vorsitzender bei Astronergy

Solarmodule, sagt:

»Wir müssen uns um bessere Regelun-gen für Schichtarbeit bemühen, weilSchichtarbeit die Gesundheit derKolleginnen und Kollegen angreift.Es ist Raubbau an der Gesundheit.«

Wer seine Meinung ebenfalls veröffentlichen will, schreibt eine Mail:[email protected]

Rund 1000 Metallerinnen und Metaller machten im März Druck für mehr

Entgelt in der ostdeutschen Stahlindustrie. »Wir fordern von den Arbeit-

gebern ein verhandlungsfähiges Angebot und wollen ein Verhandlungser-

gebnis, das den Leistungen der hart arbeitenden Beschäftigten der

Branche gerecht wird«, sagte Verhandlungsführer Olivier Höbel am 16.

März vor 650 Warnstreikenden in Eisenhüttenstadt. Wie es nach Redakti-

onsschluss weiterging: igmetall-bbs.de

Die Entgelte der Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Berlin, Brandenburgund Sachsen sind zum 1. April um 2 Prozent gestiegen. Das erstritten die Metallerin-nen und Metaller bereits in der Tarifrunde 2016, die ein zweistufiges Ergebnisbrachte. Vor einem Jahr stiegen die Tarifentgelte bereits um 2,8 Prozent. »Damit wirddie Kaufkraft gestärkt, und das ist gut für die Wirtschaft«, sagte IG Metall-Bezirkslei-ter Olivier Höbel. Erfolge gibt es auch bei der Verbesserung der Tarifbindung: 32 Be-triebe haben ihre Mitgliederzahlen deutlich erhöht und Tarifverträge erstritten.

Die Entgelte für Leiharbeitskräfte sind ab März gestiegen. Im November 2016 ver-einbarten die Tarifparteien Erhöhungen in drei Schritten über eine Laufzeit von 36Monaten. Die Entgelte steigen 2017 bis 2019 im Osten jährlich um 3,5 bis 4,0 Pro-zent. Damit geht auch die Angleichung voran, denn im Westen erhöhen sich die Ent-gelte jährlich zwischen 2,5 und 3,0 Prozent. Die unteren Lohngruppen steigen dabeiüberproportional zwischen 12 Prozent (West) und 14 Prozent (Ost).

Foto:ChristianvonPolentz,transitfoto.de

Foto:IG

Metall

metallzeitungApril 2017

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Mit harter Kritik hat die IG Metall auf geplante Stellenstreichungen und Standort-schließungen bei Senvion, einem Hersteller von Windenergieanlagen, reagiert.Betroffen sind die brandenburgischen Standorte in Trampe und Eberswaldesowie ein Werk in Husum (Schleswig-Holstein) und Powerblades in Bremerha-ven. Kahlschlag ist kein Konzept, sagt die IG Metall. Gebraucht wird eine zu-kunftsträchtige nachhaltige Entwicklung marktfähiger Produkte.Aus Sicht des IG Metall-Bezirksleiters Olivier Höbel macht die Vernichtung vonArbeitsplätzen bei den produktiven und erfolgreichen Betrieben in Brandenburgüberhaupt keinen Sinn. Die Schließungsdrohung sei getrieben von reinen Ren-dite-Erwägungen. »Senvion steht wirtschaftlich gut da. An diesem Erfolg warenauch die Beschäftigten in Ostbrandenburg beteiligt. Der Verlust von 200 Arbeits-plätzen mit all seinen Folgen für die Beschäftigten und ihre Familien wäre für dieRegion ein weiterer sehr harter Einschnitt.« Die IG Metall, so kündigte Höbel an,unterstützt die Betriebsräte bei den anstehenden Verhandlungen und im Kampfum Arbeitsplätze und Standorte.

Aktuelle Tarifnachrichten Senvion: Kahlschlag kein Konzept!

Stahl Ost: Warnstreiks im März

Kfz-Handwerk: Streit schon vor der Tarifrunde

Metall-Elektro: mehr Geld ab April

Leiharbeit: Einkommen steigen weiter

Arbeitszeit: jetzt neu denken

Flächentarif für FSG Oelsnitz

Unterwegs schlossen sich viele dem Zug an.

700 fordern in Hennigsdorf Antworten von Bombardier, wie es

mit den Betrieben an ihrem Standort weitergeht.

Waggonbau bleibt!

Die drohende Arbeitsplatz-Vernichtungbeim größten Arbeitgeber bringt dieNeiße-Stadt in heftige Bewegung – Kolle-ginnen und Kollegen von BombardierBautzen,Mannheim und Frankfurt/Main,aus Görlitzer Betrieben sowie zahlreicheBürger und Politiker der Stadt bekunde-ten: »Wir stehen zumWaggonbau.«

Demo statt Samstagseinkauf So vieleMenschen hatte derMarienplatz das letzteMal 1990 gesehen. Da verteidigten sieihren Waggonbau zum ersten Mal. ZurDemonstration vom Bombardier-Werk-tor zur Kundgebung im Görlitzer Zen-trum hatten viele gleich die ganze Familiemitgebracht. Denn sie haben Zukunfts-sorgen: Bombardier will 1430 Arbeits-plätze vernichten, vor allem in Ost-deutschland, und hier vor allem inGörlitz. Aber Genaues ist seit Monatennicht zu erfahren. »Die Beschäftigten set-zen dieser massiven Gefährdung ihrer

Existenz entschlossenen Widerstand ent-gegen. »Die IG Metall fordert, anstelleverfehlter Unternehmenspolitik der ver-gangenen Jahre jetzt durch alternativeKonzepte für bessere Produktivität, mehrWettbewerbsfähigkeit und Beschäfti-gungssicherung zukunftsfähig zu wer-den«, sagte Bezirksleiter Olivier Höbel.

»Hier kehrt keine Ruhemehr ein, biswir den Waggonbau-Standort Görlitz ge-rettet haben – egal unter welchemNamen«, sagte der IGMetall-Bevollmäch-tigte Jan Otto. Arbeitsplätze im Waggon-bau sichern nicht nur die Existenz derdort Beschäftigten, sondern auch weitereJobs bei den Zulieferern«, unterstrich derGörlitzer Bombardier-Betriebsratsvorsit-zende René Straube.

Mit der Forderung nach »Klarheitüber die Zukunft des Waggonbaus« de-monstrierten am 14. März rund 700 Be-schäftigte am Standort Hennigsdorf –auch hier kehrt vorerst keine Ruhe ein.

3000 auf demMarienplatz in Görlitz, 700 auf der Straßein Hennigsdorf. Deutsche Standorte halten zusammen.

Herzenssache: Mehr als 3000 demonstrierten am 4. März in Görlitz für den Erhalt des Waggonbaus.

Foto:PawelSosnowski

Foto:PawelSosnowski

Foto:PeterFriedrich

Foto:PeterFriedrich

>IMPRESSUM

Verantwortlich: Olivier Höbel, Redaktion: Marlis Dahne,

Anschrift: IG Metall, Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen,

Alte Jakobstr. 149, 10969 Berlin. Tel.: 030 25 37 50-23

[email protected] igmetall-bbs.deBerlin-Brandenburg-Sachsen

30 metallzeitung

auch bei den zugekauften, tarifgebun-denen Betrieben. Die Berliner Aus-einandersetzungen verfolgen auch dieBeschäftigten anderer Knorr-Bremse-Unternehmen. Sie zeigen sich solida-risch.

Inzwischen sind ein DutzendSolidaritätsadressen in Berlin einge-troffen. »Mit größter Anerkennungverfolgen wir den Widerstand gegendie geplante Einführung der42-Stunden-Woche bei vollemLohnklau und die Verlagerung derHasse & Wrede-Produktion nachTschechien«, schreiben beispielswei-se Betriebsrat und IG Metall-Ver-trauensleute von Haldex Heidelberg.

Gegen das Geschäftsgebaren à laKnorr-Bremse helfen nur Einigkeitunter den Beschäftigten, ein hohergewerkschaftlicher Organisations-grad und gelebte Solidarität, wie siebeispielsweise die Kolleginnen undKollegen von tedrive Steering SystemsGmbH zeigen: »Wir als Betrieb imKonzern der Knorr-Bremse möchtenEuren Widerstand unterstützen. Ihrkämpft nicht nur für Euch, sondernauch für uns. Die gesamte Belegschaftdes Konzerns wird früher oder spätermit diesen Themen und diesen Um-gangsformen konfrontiert werden.«Was in Berlin beschlossen wird, setztalso Zeichen fürs ganze Land.

April 2017

Kein Lohnklau mehr bei Knorr-Bremse fordern die Berliner Beschäftigten

Foto:C

hristian

vonPo

lentz/

transitfoto

»42-Stunden-Woche bei vollem Lohnklau«Das System Knorr-Bremse basiert auf Einschüchterung und Angst. Bei den Beschäftigten der Berliner Betriebe Hasse & Wrede und KBPowerTech rührt sich Widerstand gegen die Verlagerung nach Tschechien und den Lohnklau per 42-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich.

»Im September feiere ich mein40-jähriges Dienstjubiläum. Kurzdarauf werde ich wohl den blauenBrief bekommen und dann auf derStraße sitzen«, sagt Uwe Poeggel, Be-triebsrat bei Hasse & Wrede. 57 Jah-re ist er alt und nach einem Herzin-farkt zu 50 Prozent schwerbehindert.»Mich stellt dann niemand mehrein«, sagt er. 118 Kolleginnen undKollegen und 25 Leihbeschäftigte,die gesamte Produktion, will Knorr-Bremse nach Tschechien verlagern.

Dabei habe der Betrieb demKonzern Marge eingebracht, hattendie Beschäftigten erst 40 statt 35,dann sogar 42 Stunden gearbeitet –ohne Lohnausgleich. Denn: »Immerhatte die Unternehmensführung ge-sagt, wir würden sonst pleite gehen«,sagt der Gewerkschafter. »Und nunsoll die Produktion vor allem nachTschechien verlagert werden.«

Mehrarbeit ohne Lohnausgleich,mit Abwanderung drohen – das hatMethode bei Knorr-Bremse. Gleich-

zeitig ist aber immer genug Kapitalfür neue Unternehmenskäufe da.Knorr-Bremse und sein Eigentümer– der Multimilliardär Heinz-Her-mann Thiele, laut Forbes-Liste 2016der achtreichste Deutsche – sammelnUnternehmen wie andere Bierdeckel.

Auch mit KB PowerTech hatKnorr-Bremse Pläne auf Kosten derBelegschaft. Das Tegeler Unterneh-men soll in die wegen der Produkti-onsschließung dann leeren Räumevon Hasse &Wrede in Marzahn ein-ziehen. Dort sollen die Beschäftigten42 Stunden pro Woche ohne einenCent mehr Entgelt arbeiten. Sie hat-ten bereits in Tegel drei Stunden proWoche umsonst gearbeitet, um dieSanierung des Unternehmens zu un-terstützen. Der Dank von HerrnThiele ist ihnen gewiss: Nun sollensie noch vier Stunden draufsatteln.Dabei sieht der Tarifvertrag vor, dasssie ab Juni wieder zur 35-Stunden-Woche zurückkehren. Ein ganzerArbeitstag pro Woche für lau: Dasist, was die KB-Spitze will.

Tarifverträge mag Heinz-Her-mann Thiele nicht. Sich Arbeitskraftumsonst erschleichen will er aber

>TERMINE

Senioren-Arbeitskreis■ Montag, 3. April, 10 bis 14 Uhr,

IG Metall-Haus, Raum 110, Telefon25387–110: Anmeldung für denBesuch des Spargelhofes in Krem-men am Dienstag, 9. Mai.

■ Montag, 10. April, 10 bis 14Uhr, IG Metall-Haus, Raum 110,Telefon 2 53 87-110: Anmeldungfür die Besichtigung des SchlossesGlienicke am Freitag, 26. Mai.

■ Mittwoch, 26. April, 14 Uhr,IG Metall-Haus, Alwin-Brandes-Saal, Mitgliederversammlung zumThema »Rente«.

Neuer Ortsjugendausschuss, neue Gesichter, neue ZieleIn vielen Ortsjugendausschüssengibt es Vorsitzende, im Berliner OJAentscheidet ein Leitungskollektiv.Das besteht seit dem 15. Februar2017 statt aus drei nun aus fünf Me-tallerinnen und Metallern. Zumneuen Leitungskollektiv des OJA ge-hören Sabine Dziewior (Hach Lan-ge), Joshua Matheis (Siemens),Francis Schwan (GE), Simon Stern-heimer (Student) und Jim Frindert(Student). Auf ihrer Agenda stehendrei Themen: »Wir wollen mehrMitglieder gewinnen. Außerdem be-reiten wir das nächste Startercampfür die diesjährigen Auszubildendenvor und dann wollen wir uns nochbei der Novellierung des Bundesbil-dungsgesetzes einmischen«, sagt Jo-shua Matheis, der auch Mitglied desOrtsvorstands der IG Metall Berlinist. »Denn das bestimmt entschei-

dend mit, welchen Pflichten Studie-rende und Auszubildende künftigunterworfen sind, und welche Rech-te sie haben. Im Leitungskollektivhaben wir mit Simon und Jim jetztauch Studierende dabei. So könnenwir den großen Anteil der studie-

renden Mitglieder auch im Lei-tungskollektiv darstellen und vertre-ten.«

Was der OJA in den nächstenJahren genau vorhat, erfahrt Ihr ineinem großen Interview online:

igmetall-berlin.de

Größer, stärker, studentischer: Das ist der OJA Berlin für die nächsten Jahre

Berlin

>IMPRESSUMIG Metall BerlinAlte Jakobstraße 149, 10969 BerlinTel.: 030 25387-103, Fax: 030 25387-200,

[email protected], igmetall-berlin.deRedaktion: Klaus Abel (verantwortlich), Jörn Breiholz, Michael Netzhammer

>RECHTSTIPP

Versetzung zulässig?Wann darf der Arbeitgeber einemBeschäftigten einen anderenArbeitsplatz zuweisen? DamianoValgolio von der Anwaltskanzleidka gibt die Antworten:

igmetall-berlin.de

Foto

:OJA

Berl

in

30 metallzeitungApril 2017

Cottbus & Südbrandenburg

IMPRESSUMIG Metall CottbusTöpferstraße 2, 03046 Cottbus, Tel.: 0355 38058-0,IG Metall SüdbrandenburgFriedrich-Engels-Str. 21, 03238 Finsterwalde, Tel.: 03531 507878-0,

suedbrandenburg.igmetall.deRedaktion: Gabi Eichner, Willi Eisele (verantwortlich)

Beitragsanpassung

Die IG Metall-Beiträge der Be-schäftigten in der Metall- undElektroindustrie, die von den Er-gebnissen der Tarifrunde profi-tieren, werden zum 1. April 2017um 2,0 Prozent angehoben. InBetrieben mit Haus- bzw. Aner-kennungstarifverträgen werdenentsprechend der erzielten Ab-schlüsse ebenfalls Beitragsanpas-sungen vorgenommen.

Der 1. Mai in Cottbus und Finsterwalde»Wir sind viele. Wir sind eins« lautet das Motto des DGB in diesem Jahr am Tag der Arbeit.

Am Tag der Arbeit werden im »Su-perwahljahr 2017« die Gewerk-schaften natürlich die Themen set-zen, die die Politik unbedingt ange-hen muss, um Deutschland sozialerund gerechter zu machen. Das Jahr2017 steht im Zeichen von dreiLandtagswahlen – im Saarland, inSchleswig-Holstein und in Nord-rhein-Westfalen – und der Bundes-tagswahl im Herbst. Die Themen-schwerpunkte Rente und Arbeitszeitwerden die Gewerkschaften deshalb2017 besonders vorantreiben – aucham 1. Mai.

Forderungen an Parteien Um dieInteressen der Arbeitnehmerinnenund Arbeitnehmer in den Mittel-punkt zu stellen, hat der DGB früh-zeitig seine umfangreichen Forde-rungen an alle demokratischen Par-

teien formuliert. Alle profitieren,wenn Defizite bei Wohnungsbau,Bildung, Gesundheitsversorgungund Infrastruktur behoben werden.

In Cottbus wird ab 10 UhreineKundgebung auf dem Platz amStadtbrunnen (Heronplatz) stattfin-den. In moderierten Talkrunden zuaktuellen betrieblichen Problemenund kommunalen Themen wird mit

>TERMINE

Seniorentreffen■ 12. April, 10 Uhr,

Treffen der Ü 18 in der Geschäfts-stelle Cottbus.

Ortsvorstand■ 26 April, 15 Uhr, in der

Geschäftsstelle Finsterwalde;■ 27. April, 15 Uhr,

in der Geschäftsstelle Cottbus.

wünscht das Team derGeschäftsstelle

Cottbus & Südbrandenburg.

Tarifrunden in den Betrieben der Geschäftsstelle CottbusBei Actemium BEA, Förderanlagen-bau Magdeburg (FAM) und derWärmeversorgungsgesellschaft Hoy-erswerda fanden im vergangenenQuartal Tarifverhandlungen statt.Hier konnte die IG Metall Entgelt-steigerungen über Festgeldbeträgeoder über prozentuale Erhöhungendurchsetzen. Bei TransTec F&E Vet-schau ging es nach der Insolvenz um

eine tarifliche Sonderregelung derErhöhung der Tabellenwerte analogzum Flächentarifvertrag und einerBeschäftigungssicherung nebst einerBonuszahlung für die IG Metall-Mitglieder.

Die Verhandlungen fanden alle-samt unter den derzeit schwierigenwirtschaftlichen Rahmenbedingun-gen und Herausforderungen der

Teilnehmern diskutiert und infor-miert. Außerdem soll am 1. Mai wie-der der DGB-Betriebs-/Personal-rats-Oscar verliehen werden.

In Finsterwalde laufen die Vor-bereitungen auf Hochtouren. Überden genauen Ablauf wird die IGMe-tall Südbrandenburg auf ihrerHomepage informieren.

nächsten Zeit statt. Nichtsdestotrotzwaren die Verhandlungen vom erns-ten Willen der Einigung gekenn-zeichnet.

Gute Tarifergebnisse fallen abernicht vom Himmel. Hier braucht esstarke und gut organisierte Beleg-schaften.

Alles andere wäre Bitten undBetteln.

Betriebsräteberatung – nächster Termin am 11. AprilAm 11. April von 13 bis 17 Uhr fin-det die nächste Betriebsräteberatungin der Geschäftsstelle Cottbus statt.

Dieser neue Service umfasstunter anderem die rechtliche Prü-fung und Beratung zu Betriebsver-einbarungen. Darüber hinaus kön-nen Beratungen zur Einhaltung vongesetzlichen und tariflichen Min-

destschutzbestimmungen, zu Frei-stellungsfragen, Werkverträgen undvielem mehr in Anspruch genom-men werden.

Die Terminvereinbarung zu ei-ner Beratung sollte erst nach einemBeschluss des Betriebsratsgremiumsin der Geschäftsstelle vorgenommenwerden.

30 metallzeitungApril 2017

Ostbrandenburg

Frohe Ostern!

Liebe Kolleginnen,liebe Kollegen,

das Team der Geschäftsstellewünscht Euch und Euren

Angehörigen schöne Ostern underholsame Feiertage!

Aktuelles zur Tarifpolitik

650 Kolleginnen und Kollegen vonArcelorMittal/EKO sowie von Toch-terfirmen und Dienstleistern folgtenam 16. März dem Warnstreikaufrufder IG Metall Ostbandenburg anden Toren 1, 2 und 3 in Eisenhütten-stadt.

Einbezogen in die Tarifrunde2017 sind auch die Betriebe mit An-erkennungstarifvertrag Stahl Ost(VEO, ArcelorMittal Auto Proces-sing, ArcelorMittal Recycling, For-schungs- und Qualifizierungszen-trum). Solidarisch beteiligten sichmit einer Delegation die Kollegin-nen und Kollegen von Imperial Con-Pro, die sich derzeit in einer eigenenTarifrunde mit der IG Metall befin-

den. Die dritte Verhandlungsrundefindet am 19. April 2017 statt.

Ebenso unterstützten denWarnstreik Vertreter der AGA-Ar-beitskreise sowie die Kollegen vonFerrostaal Maintenance und Indus-trieanlagen-Technik (IAT). Bei IATgibt es Bestrebungen, die Tarifver-handlungen wieder aufzunehmen.Erste Tarifkommissionssitzungenhaben bereits stattgefunden.

Tarifverhandlung Beim Solarmo-dulhersteller Astronergy in Frank-furt an der Oder sollte nach Redak-tionsschluss der metallzeitung diezweite Tarifverhandlung stattfin-den.

>TERMINE

AGA-Arbeitstagung3. bis 4. April:Hotel Kranichsberg in Woltersdorf,Beginn ist um 10 Uhr.Der Teilnehmerkreis wurdegesondert eingeladen.

Am 13. März wurden die rund 200Beschäftigten, darunter 18 Auszu-bildende, beim Windkraftanlagen-hersteller Senvion in Trampe imLandkreis Barnim und von der Sen-vion Servicegesellschaft aus Ebers-

walde von der Geschäftsführungüber die beabsichtigte Schließunginformiert. Ebenso sollen derSenvion-Standort in Husum sowieder Rotorblatt-FertigungsstandortPower Blades in Bremerhaven ge-schlossen werden. Trotz satter Ge-winne im vergangenen Geschäfts-jahr und vollen Auftragsbüchernwill Senvion 780 Arbeitsplätze ab-bauen – davon allein 730 inDeutschland. Senvion wurde 2015vom US-Investor Centerbridge ge-kauft und im März 2016 mit»Traumrenditen«, wie es in derPresse hieß, an die Börse gebracht.Zu Recht ist die Empörung der Be-

Entgelterhöhung Für die Beschäf-tigten der tarifgebundenen Betriebein der Metall- und Elektroindustrieim Tarifgebiet Berlin und Branden-burg gibt es nochmals 2 Prozent ausdemTarifabschluss 2016. Bereits zum1. Juli 2016 gab es 2,8 Prozent Entgelt-erhöhung. Die Tarifpolitik in den ver-schiedenen Branchen und Betriebenwird zukünftig ein Schwerpunkt derIG Metall-Arbeit in Ostbrandenburgsein. Um sich mit den betrieblichenTarifkommissionsmitgliedern derGeschäftsstelle auszutauschen, wirddie IG Metall im Herbst ein entspre-chendesWochenend-Seminar durch-führen. Ort und Terminwerden nochbekannt gegeben.

triebsräte groß, da es im Vorfeldkeine Informationen zu den Schlie-ßungsabsichten gegeben hatte.

Auf der Betriebsversammlungam 15. März 2017 vor dem Senvion-Werk in Trampe deutete sich an,dass es für die Konzernspitze mit Sitzin Hamburg ungemütlich wird.Brandenburgs WirtschaftsministerAlbrecht Gerber kündigte seine volleUnterstützung an. Auch die IG Me-tall Ostbrandenburg wird in derAuseinandersetzung Alternativeneinfordern, anstatt sich mit schnel-len Schließungsplänen und den Ver-lusten vieler 100 Arbeitsplätze abzu-finden.

650 Kolleginnen und Kollegen am Stahlstandort in Eisenhüttenstadt beteiligten sich am ersten Warnstreik.

Fotos:Ch

ristia

nvonPolentz

Aufgeheizte Stimmung herrschte unter den Senvion-Mitarbeitern auf derBetriebsversammlung.

Foto:IGMetall

>IMPRESSUMIG Metall OstbrandenburgZehmeplatz 11, 15230 Frankfurt (Oder),Tel.: 0335 55499-0, Fax: 0335 5497-34,

[email protected], igmetall-ostbrandenburg.deRedaktion: Peter Ernsdorf (verantwortlich), Karoline Ludwig

Senvion – Arbeitsplätze akut in Gefahr!IG Metall und Belegschaft kämpfen für den Windkraftanlagen-Standort Trampe und Eberswalde

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WIR MACHENWIND

FÜR DIE ZUKUNFT VON SENVION

FÜR DIE ARBEITS- UNDAUSBILDUNGSPLÄTZE.FÜR DIE STANDORTE.

30 metallzeitung

gebung, Am Rathaus.Potsdam: 10 Uhr Demonstrations-zug mit anschließender Kundge-bung, Alter Markt.

Brandenburg: 9.30 Uhr Demonstra-tionszug mit anschließender Kund-gebung am Altstädtischen MarktDetails: oranienburg.igm.de

April 2017

Oranienburg und Potsdam

>IMPRESSUMIG Metall Oranienburg, Fontanesiedlung 13, 16761 Hennigsdorf,Telefon 03302 505720, Fax 033302 5057770, [email protected] Metall Potsdam, Breite Straße 9A, 14467 Potsdam,Telefon 0331 2008150, Fax 0331 20081515, [email protected]: Stefanie Jahn (verantwortlich), Nico Faupel

Der 1. Mai ist der traditionelle Tag der Arbeit.

Fotos:IG

Metall

Arbeitszeit heißt auch SolidaritätHeraus zum 1. Mai in Hennigsdorf, Potsdam und Brandenburg

Die Arbeitszeit steht bei der IG Me-tall bundesweit im Fokus. Insbeson-dere geht es dabei um die Gestaltungbei besonderen Belastungen, aberauch um eine gerechtere Verteilungder Arbeitszeit. »Arbeit verteilenheißt auch Arbeitszeit verteilen. Da-zu brauchen wir die Solidarität aller,also auch der Beschäftigten nicht ta-rifgebundener Betriebe. Eine gesell-

schaftliche Arbeitszeitverkürzung inallen Branchen schafft mehr Arbeits-plätze. Arbeitszeit heißt also Solida-rität, und auch dafür gehen wir am1. Mai auf die Straße« sagte StefanieJahn, Erste Bevollmächtigte.

Veranstaltungen im Einzelnen.Hennigsdorf: 9:30 Uhr Demonstra-tionszug mit anschließender Kund-

>TERMINE

»Rythm Against Racism«30. April, 17.30 Uhr,Festival für Toleranz, Luisenplatz,Potsdam. Der Eintritt ist kostenfrei.

Protest bei Bombardier geht weiter»Wir lassen uns nicht ausrangieren!Für einen Fahrplan Zu(g)kunft« –das ist die Kampfansage der IG Me-tall bei Bombardier in Hennigsdorf.Der Schienenfahrzeughersteller hatteunlängst angekündigt, Kompetenz-zentren bilden zu wollen. »Unsere

Befürchtungen sind bisher nicht wi-derlegt. ImGegenteil: Die Geschäfts-führung scheint auf einen Konfliktaus zu sein. Wir sind entschlossenund werden alles dafür tun, dass wirnicht ausrangiert werden« sagte Ge-werkschaftssekretärin Anne Karl.

Zwangsverrentung gehört abgeschafftEin Kommentar von Gotthard Otte

Nicht abgeschafft – aber entschärftDas Bundesministerium für Arbeitund Soziales (BMAS) liefert einenweiteren Beweis dafür, welche Zu-mutungen für Langzeitarbeitslose inden Hartz IV-Gesetzen stecken. DasSGB II als Experimentierfeld auf dem

Rücken der Arbeitslosen – so oft ge-ändert wie kein anderes Gesetz in derGeschichte der Bundesrepublik.

Das BMAS hat einen neuenHärtefall in die sogenannte Unbillig-keitsverordnung aufgenommen. Aufdie Zwangsverrentung wird verzich-tet, wenn der Betroffene wegen derZwangsrente zum Sozialfall wird, al-

so Grundsicherung im Alter beimSozialamt beantragen müsste.

Es ist nicht Sympathie mit denbetroffenen Menschen, dann wärennicht neun Jahre bis zu diesemSchritt vergangen. Es ist die Folgedes nicht nachlassenden Protests vonBetroffenen und einer gewissenForm des zivilen Ungehorsams unter

Foto:IGMetall

Zuhilfenahme der Rechtsmittel Wi-derspruch und Klage, der unter an-derem von unserer Geschäftsstelleunterstützt wird. Zufrieden könnenwir aber erst sein, wenn die Zwangs-rente abgeschafft ist. Einzelheitenzur Neuregelung können gerne imRahmen unserer Arbeitslosenbera-tung besprochen werden.

30 metallzeitung

gend: Beschäftigte in Industriebe-trieben geraten immer häufiger be-reits mit Mitte 50 unter Druck. Sei esaus gesundheitlichen Gründen oderweil angeblich die Leistungsfähigkeitnachlässt. DerWeg bis zur Rente mit67 ist dann noch sehr weit. DiesesProblem löst auch ein verlängerterAnspruch auf Arbeitslosengeldnicht. Dazu muss die verfehlte Ren-tenpolitik korrigiert werden. Undauch der Berufseinstieg ist oftschwer. Oft folgt auf eine jahrelangeBeschäftigung als Leiharbeiter ersteine befristete Einstellung. Bis zurersten Festanstellung können dannoft mehrere Jahre vergehen. Hierkönnte tatsächlich der Wegfall vonBefristungen weiterhelfen. In Zeitendes Fachkräftemangels muss manjungen Menschen ohnehin als Un-ternehmen eine sichere Perspektivebieten.

April 2017

Ludwigsfelde

>IMPRESSUMIG Metall LudwigsfeldeRathausstraße 2, 14974 LudwigsfeldeTel.: 03378 8049-17(-18), Fax: 03378 8049-19,

[email protected] ludwigsfelde.igmetall.deRedaktion: Tobias Kunzmann (verantwortlich)

Große Aufregung bei den ArbeitgebernDer neue SPD-Vorsitzende Martin Schulz stößt eine Debatte um die Arbeitsmarktreform an.

Der örtliche Arbeitgeberverband derMetall- und Elektroindustrie ver-schickt eine 30-seitige Broschüre, dieerläutern soll, warum die Reformender Agenda 2010 angeblich wichtigwaren. Die Lobbyorganisation derMetallarbeitgeber, die Initiative neuesoziale Marktwirtschaft, schaltetganzseitige Anzeigen. Martin Schulzhat mit seinen moderaten Vorschlä-gen offenbar bereits für helle Aufre-gung bei den Arbeitgebern gesorgt.Er will Managergehälter begrenzenund dafür sorgen, dass die hohenZahlungen nicht mehr als Betriebs-ausgabe von der Steuer abgesetztwerden können. Er hat vorgeschla-gen, das Arbeitslosengeld I um einenQualifizierungsbestandteil zu erwei-tern, wodurch sich die Länge des Be-zugs von Arbeitslosengeld verdop-peln kann. Auch sollen Beschäftigteschneller einen Anspruch erwerben.

Wer innerhalb der letzten drei Jahrezehn Monate gearbeitet hat, soll ei-nen Anspruch haben. Bislang mussin den letzten zwei Jahren mindes-tens ein ganzes Jahr lang gearbeitetworden sein. Zugleich sollen dieFreibeträge bei Hartz IV von 150Euro pro Lebensjahr auf 300 Euroangehoben werden und dieMöglich-keit zur Befristung von Arbeitsver-trägen ohne Sachgrund soll abge-schafft werden. Die Arbeitgeberschüren dagegen die Angst vor einerneuen Frühverrentungswelle undverweisen auf die Erfolge am Ar-beitsmarkt in den letzten Jahren. Da-bei ist nicht nachgewiesen, ob dieseVerbesserung am Arbeitsmarkt demkonjunkturellen Aufschwung odertatsächlich den Reformen der Regie-rung Schröder geschuldet ist. Abseitsaller ideologischen Grabenkämpfesind zwei Probleme besonders drin-

Gleichstellung ist ganze Arbeit –Frauentag in den Betrieben der RegionAuch am Frauentag war es wieder zuhören: Statistisch verdienen Frauen21 Prozent weniger als Männer.

Gilt ein Tarifvertrag, ist der Un-terschied nicht ganz so groß. In derMetall- und Elektroindustrie sind esaber immerhin noch zwischen 6 und8 Prozent. Die Bundesregierung willdarauf nun mit Transparenz reagie-ren. In Betrieben mit über 200 Mit-arbeitern kann zukünftig alle zweiJahre Auskunft darüber verlangtwerden, wie hoch die durchschnittli-

che Vergütung von ver-gleichbaren Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern istund nach welchen Kriteriender Lohn gezahlt wird. Diessoll die Grundlage für Kla-gen wegen Diskriminierungschaffen. Im entscheidendenPunkt wird die Neuregelungaber nicht weiterhelfen. Vor Gerichtmuss bewiesen werden, dass geradewegen des Geschlechts weniger Geldgezahlt wird. Dazu reicht die Dar-stellung einer unterschiedlichen Ver-gütung gerade nicht aus. Die geplan-te Regelung wird deshalb in der Pra-xis den Frauen nicht weiterhelfen,sondern allenfalls für heftige Diskus-sion in den Betrieben sorgen.

Eine der Ursachen für die un-terschiedliche Bezahlung ist im üb-rigen die Beschäftigung in Teilzeit.Die Anzahl der Teilzeitverträge hatsich in Deutschland in den letzten20 Jahren von 5,3 Millionen auf10,3 Millionen im Jahr 2015 fastverdoppelt. Knapp 21 Prozent der

Teilzeitverträge betreffen Frauen.Einen Anspruch auf Rückkehr indie Vollzeit gibt es trotz jahrelangerForderungen nicht. Bislang sindTeilzeitbeschäftigte lediglich bei derNeubesetzung von Stellen bevor-zugt zu berücksichtigen. Auch hier-zu gibt es seit Anfang des Jahres ei-nen neuen Vorschlag des Arbeits-ministeriums. Danach wäre es zu-künftig möglich, die Teilzeit zeitlichbefristet zu verlangen. Das würdeallerdings nur neue Teilzeitverträgebetreffen und gilt auch dann nicht,wenn von vornherein nur in Teilzeiteingestellt wird. Ein volles Rück-kehrrecht nach der Teilzeit ist dasnicht.

>TERMINE

GewerkschaftertreffenMercedes

1. April: »Zum Deutschen Haus«Ahrendsdorf

OJA-Sitzungen12. und 26. April: IG Metall-Büro

VL-Treffen Metall/Elektro12. bis 14. Mai: Berlin/Pichelssee

BranchenausschussHolz und Kunststoff

19. bis 20. Mai: Bad Belzig

Frauentag bei Mercedes Benz Ludwigsfelde.

Vanessa Budnick, Mercedes Benz

EndgültigerTarifabschluss bei

Pfleiderer

Wie bereits berichtet, gibt es einVerhandlungsergebnis für Pflei-derer in Baruth. Der dort 2006abgeschlossene Haustarifvertragwird wieder in Kraft gesetzt. Fürdie Kolleginnen und Kollegengibt es eine Angleichung derSonderzahlungen und der Zu-schläge an das Niveau des Flä-chentarifvertrags und an dasKonzernniveau nach folgenderStaffelung:2017 Erhöhung des zusätzlichenUrlaubsgeldes von bislang 38Prozent der Urlaubsvergütungauf 50 Prozent; Erhöhung desWeihnachtsgelds von bislang50 auf 60 Prozent eines Monats-verdienstes.2018 Erhöhung des Weihnachts-gelds von 60 auf 70 Prozent dermonatlichen Vergütung, Erhö-hung des Zuschlags für Sonn-tagsarbeit von bislang 50 aufdann 60 Prozent.2019 Erhöhung der Zuschlägefür Sonntagsarbeit auf 80 Pro-zent.2020 Erhöhung des Zuschlagsfür Sonntagsarbeit auf 100 Pro-zent.

30 metallzeitung

die im Verlust von Arbeitsplätzenbei Bombardier bestehen.

»Ein stärkeres Zeichen hättenwir aus Ostsachsen kaum sendenkönnen«, resümiert Jan Otto, ErsterBevollmächtigter der IGMetall. »Die

Veranstaltung ist ein weiterer Schrittauf unserem Weg zur Sicherung gu-ter Arbeitsplätze für die Region, demgarantiert weitere folgen werden,wenn Bombardier nicht endlich ein-lenkt«, so Otto weiter.

April 2017

Ostsachsen

>IMPRESSUMIG Metall BautzenDr.-Maria-Grollmuß-Str. 1, 02625 Bautzen,Tel.: 03591 5214-0, Fax: 03591 5214-30,

[email protected], bautzen.igmetall.deRedaktion: Philipp Singer, Jan Otto (verantwortlich)

3000 mal Solidarität für den Waggonbau und die RegionRund 3000Menschen beteiligten sichAnfang März an der Demonstrationund anschließenden Kundgebung inGörlitz. Mit dabei waren natürlichBeschäftigte des Görlitzer Waggon-baus und anderer Bombardier-Standorte sowie deren Familien undFreunde. Auch Kolleginnen und Kol-legen aus einer Vielzahl anderer Be-triebe, Görlitzerinnen und Görlitzer,Gewerbetreibende der Region, Ver-treter aus Lokal- und Bundespolitikund viele mehr beteiligten sich andem Marsch durch die Görlitzer In-nenstadt zumMarienplatz.

Sie alle eint ein Ziel: Traditio-nen erhalten – Arbeitsplätze sichern!

So lautet das Motto der Kampagne,die auf Initiative der der Metallerin-nen und Metaller des Waggonbausin den letztenMonaten entstand undin deren Rahmen zur Demonstrati-on aufgerufen wurde.

DerWiderstand der Beschäftig-ten des Bombardier-Werks in derNeiße-Stadt gegen die Kahlschlag-pläne des Konzerns dauerte zu die-sem Zeitpunkt bereits über ein Jahran. In einer Versammlung im Januar2017 (die metallzeitung berichtete)hatten die IG Metall-Mitglieder ent-schieden, ihren Kampf auszuweiten.Der Plan ging auf: Nun ist eine ganzeRegion für die Risiken sensibilisiert,

>TERMINE

Ortsjugendausschuss5. April, 16.30 Uhr,Gewerkschaftshaus Bautzen.

DGB-Jugend8. April, 8 Uhr,Auf den Spuren der Geschichtedurch Prag: Abfahrt ist am Gewerk-schaftshaus Bautzen. Die Teilnahmeist nur nach Anmeldung möglich.

AGA-Exkursion3. Mai, 9.30 Uhr,Betriebsbesichtigung C. BechsteinPianofortefabrik, Jentschstraße 5,02782 Seifhennersdorf.Anmeldungen bitte über das Regio-nalbüro Zittau oder den KollegenNorbert Fleischmann unter der Tele-fonnummer 03583 70 27 51.

Jugendvertretungen gehen fit in die AmtszeitEnde Februar war das gesamte IGMetall-Bildungszentrum in Berlinfür Grundlagenseminare neu ge-wählter Jugend- und Auszubilden-denvertreter und -vertreterinnen ausSachsen reserviert. Auch aus Ost-sachsen waren Kolleginnen und Kol-legenmit dabei, um sich ihrenWerk-zeugkoffer für die gerade begonnene

Amtszeit zu packen. Die IG MetallOstsachsen wünscht maximale Er-folge!

Wer noch keine Grundlagen-schulung der IG Metall besuchenkonnte, kann sich an Philipp Singerwenden: Telefonisch unter der Num-mer 03591 5214 0 oder E-Mail:

[email protected].

Mit großen Schritten in Richtung MitbestimmungIm März konnte bei Maja Möbel inWittichenau ein Wahlvorstand ge-wählt werden. Damit ist der Weg fürdie Betriebsratswahl frei, und dierund 600 Beschäftigten bekommennun endlich die Chance, über dieArbeitswelt in ihrem Betrieb mitzu-bestimmen.

»Der größte Teil der Belegschafthat sich heute an derWahlversamm-lung beteiligt und damit mehr als

deutlich gemacht, dass ein Ausbaubetrieblicher Demokratie längstüberfällig war. Wir werden den

Wahlvorstand und natürlich auchden jetzt zu wählenden Betriebsratmit allen Mitteln unterstützen«, sodas Fazit von GewerkschaftssekretärPhilipp Singer.

Es gibt genügend Themen, dieder Betriebsrat perspektivisch ange-hen kann und wird. Die IG MetallOstsachsen wird über den weiterenVerlauf der Betriebsratswahl infor-mieren.

Fotos:IG

Metall

30 metallzeitung

Erfolgreich »Der Einstieg in dieArbeit als JAVi ist uns gelungen«, re-sümiert er weiter. »Nun kommt esauf die betriebliche Umsetzung der

Inhalte an. Bei der Kreativität dieserGruppe mache ich mir darum aberkeine Sorgen.«

[email protected]

April 2017

Chemnitz

>IMPRESSUMIG Metall ChemnitzJägerstraße 5-7, 09111 Chemnitz,Tel.: 0371 66603-0, Fax: 0371 66603-60,

[email protected], igmetall-chemnitz.deRedaktion:Mario John (verantwortlich)

Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Seminars für die JAV in Berlin.

Foto:IGMetall

Kreativ, dynamisch, motiviert & erfolgreichSeminar für Jugend- und Auszubildendenvertreter und -vertreterinnen im Bildungszentrum Berlin

Kreativ, dynamisch, motiviert underfolgreich –mit diesenWorten lässtsich die Stimmung des Grundlagen-seminars der neugewählten Jugend-und Auszubildendenvertreter und-vertreterinnen (JAV) in aller Kürzezusammenfassen.

Dynamisch Vom 19. bis zum 24.Februar trafen sich JAVs aus zwölfverschiedenen Chemnitzer Betrie-ben, um ihre Rechte und auch ihrePflichten näher kennenzulernen. »Indieser Woche geht es darum, einenersten Einblick in einige wichtigeGesetze, wie das Betriebsverfas-sungsgesetz, das Berufsbildungsge-setz oder auch das Jugendarbeits-schutzgesetz zu erhalten«, so PhilippZänker, Jugendsekretär der IG Me-tall Chemnitz.

Motiviert Des Weiteren beschäf-tigten sich die Teilnehmer und Teil-nehmerinnen mit Methoden zur be-trieblichen Problemlösung, mit dem

Ablauf einer Tarifrunde und demZustandekommen von Ausbildungs-vergütungen, Arbeitszeiten und Ta-rifverträgen.

>TERMINE

Betriebsrätetagung3. April, 14 bis 16 Uhr,Gewerkschaftshaus, Jägerstraße 5–7,Chemnitz.

Ortsvorstand3. April, 13 bis 16 Uhr,Gewerkschaftshaus, Jägerstraße 5–7,Chemnitz.

Ortsjugendausschuss3. April, 17 Uhr bis 19 Uhr,Gewerkschaftshaus, Jägerstraße 5–7,Chemnitz.

Tag der Arbeit1. Mai, 10 Uhr,Chemnitz – Neumarkt,Freiberg – Schlossplatz.

Mehr Einkommen in der M+E-IndustrieDie zweite Stufe aus dem Tarifab-schluss 2016 greift für die Beschäf-tigten der Metall- und Elektroindus-trie mit Wirkung vom 1. April 2017.Dadurch erhalten viele IG Metall-Mitglieder 2 Prozent mehr Einkom-men. »Unsere Kolleginnen und Kol-legen haben mit der zweiten Stufejetzt schon 4,8 Prozent mehr Entgeltals vor dieser Tarifrunde auf demLohnzettel. Das kann sich sehen las-sen, stärkt obendrein die Kaufkraft,ist gut für die Rente unserer Mitglie-der, aber auch für die Rentenent-wicklung insgesamt«, soMario John,Erster Bevollmächtigter.

Mitgliedsbeitrag Die IG Metallnimmt auf Beschluss des Ortsvor-stands bei den tarifgebundenen Fir-men der Metall- und Elektroindus-trie eine Beitragsanpassung um 2

Prozent ab April (Abbuchung aufdem Konto Anfang Mai ersichtlich)vor. Auf Grundlage der Satzung derIG Metall beträgt der Beitrag für dieMitgliedschaft 1 Prozent vom Brut-toeinkommen. Dies gilt für Mitglie-der, die im Betrieb beschäftigt sind.Übrigens ist ein satzungsgemäßerBeitrag die unabdingbare Vorausset-zung für die Gewährung von Sat-zungsleistungen der IG Metall.

Bitte prüfen Die IG Metall bittetihreMitglieder, den neuen Beitrag zuprüfen. Sollte die Beitragshöhe von1 Prozent vom Bruttoverdienst nichtpassen, sollte die IG Metall Chem-nitz unter der Tel. 0371 66603–0oder per E-Mail an [email protected] informiert werden. Der Mit-gliederservice nimmt berechtigteKorrekturen unverzüglich vor.

Kein Land in Sicht...

»Kein Land in Sicht...« hieß dasProgramm, das zur Frauentags-veranstaltung dargeboten wurde.Der Frauenstammtisch und derOrtsvorstand der IG MetallChemnitz hatten am 13. Märzwieder aktive Metallerinnen insChemnitzer Kabarett eingeladen.

»Wer gemeinsam für Gleich-stellung und Entgeltgerechtigkeitstreitet, soll auch gemeinsam fei-ern und Spaß haben. Im Kaba-rettprogramm gab es an vielenStellen was zu Lachen und aneinigen Stellen auch was zumNachdenken«, so Andreas Pietz,Zweiter Bevollmächtigter.

Gleichstellung ist letztlichganze Arbeit, da gibt es keine hal-ben Sachen. Und das gilt nichtnur am Frauentag, sondern an365 Tagen im Jahr.

30 metallzeitungApril 2017

Dresden und Riesa

Der Grundstein wurde gelegt!Eine Schulung für Jugend- und Auszubildendenvertretungen führte in die Gewerkschaftsarbeit ein.

43 Jugend- und Auszubildendenver-treterinnen und -vertreter (JAVs)aus 21 Betrieben der Kooperations-geschäftsstellen Dresden und Riesanahmen im Februar um IG Metall-Bildungszentrum Berlin an derGrundlagenschulung für JAVs teil.Damit wurde nach 2013 (45 JAVs)und 2015 (49 JAVs) wieder eine ho-he Anmeldezahl erreicht.

Die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer wurden in zwei Gruppenaufgeteilt. Inhaltlich ging es um dieÜberprüfung der Ausbildungsquali-tät, die Grundlagen und wichtigstenParagrafen einiger Gesetze (unteranderem BetrVG, BBiG, JArbSchG).

Zum Seminarabschluss wurdeeine Jugend- und Auszubildenden-versammlung vorbereitet unddurchgeführt, damit die JAVs Erfah-rungen damit sammeln konnten.Die IGMetall-Geschäftsstellen Dres-den und Riesa möchte sich auf die-semWeg bei allen Beteiligten für ihr

>TERMINE

1. Mai 2017■ Dresden

Der DGB Dresden lädt gemeinsammit seinen Gewerkschaftenzum diesjährigen 1. Mai auf denSchützenplatz vor dem DresdnerVolkshaus ein.Start ist um 12 Uhr. Diskutiert,gelacht und informiert wirdbis 17 Uhr.

■ RiesaDie IG Metall Riesa lädt zur1. Mai-Feierlichkeit ins BootshausRiesa (Elberadweg) ein.Dort wird es von 10 bis 16 Uhrein vielfältiges Programm geben.

Engagement im Seminar bedankenund wünschen allen einen gutenStart in ihre Zeit als JAV. Die IG Me-tall ist als starker Partner immer ander Seite der Jugend- und Auszubil-dendenvertretungen.

Zu guter Letzt geht ein außeror-dentliches Dankeschön an die eh-renamtlichen Referentinnen und Re-ferenten, die diese Woche perfektvorbereitet und durchgeführt haben,insbesondere an: Max (InfineonDresden), Ludwig (Elbe Flugzeug-werke Dresden), Philip (SiemensBerlin), Melanie (Mercedes Lud-wigsfelde) und Jörg (ArcelorMittalEisenhüttenstadt).

Rentenaktion vor der Zentrale der Initiative neue soziale Marktwirtschaft*Vor der Zentrale der INSM* in Ber-lin rollten Metallerinnen und Me-taller am 24. Februar ein großesBanner aus, das den von der INSMgewünschten Riss zwischen derjungen und alten Gesellschaft zeigt.

Die Jugend- und Auszubildenden-vertreterinnen und -vertreter desGrundlagenseminars beteiligten sichgemeinsam mit Hans-Jürgen Urban(geschäftsführendes Vorstandsmit-glied) und einer Gruppe älterer Kol-

leginnen und Kollegen und Senio-rinnen und Senioren an dieser Akti-on und bauten gemeinsam eine Brü-cke über diesen Riss.

Auf youtube.com unterdem Suchbegriff »Achtung Renten-

>IMPRESSUMKooperationsgeschäftsstellen IG Metall Dresden und RiesaTel.: Dresden 0351 8633-200Tel.: Riesa 03525 51815-0Redaktion: Joern Kladen (verantwortlich)

räuber!« gibt es einen kleinen Zu-sammenschnitt dieser gemeinsamenAktion.

*INSM= Die Initiative wird mit circa sie-ben Millionen Euro jährlich (Stand 2015)von den Unternehmerverbänden derMetall- und Elektroindustrie (Gesamt-metall) finanziert.

In den Winterferien fanden zwei Se-minare der IG Metall Leipzig im Bil-dungszentrumBerlin-Pichelssee statt.Vom 12. bis 17. Februar lief das Ju-gend-I-Seminar für jungeVertrauens-leute des BMW-Werks Leipzig. DieTeilnehmenden diskutierten über dieArbeits- und Ausbildungssituationund beschäftigten sich mit aktuellenpolitischen Themenwie demweltweitzunehmenden Populismus.

Vom 19. bis 24. Februar besuch-ten 27 neu gewählte Jugend- undAuszubildendenvertreter und -ver-treterinnen (JAVs) aus 14 Betrieben

die Grundlagenschulung (JAV I).Dort lernten sie die wichtigsten Pas-sagen des Betriebsverfassungs- unddes Berufsbildungsgesetzes kennen.

Außerdem mussten sie eine eigeneJugendversammlung vorbereitenund durchspielen, damit in der Rea-lität im Betrieb auch alles klappt.

Stark im Betrieb – erfolgreiche Jugendseminare im Februar

Nach dem guten Start 2017mit aktu-ell mehr als 17000 Mitgliedern stehtdie IG Metall Leipzig in den kom-menden Wochen und Monaten vorgroßen Herausforderungen.

An der bundesweiten Beschäf-tigten-Befragung zur Arbeitszeithaben sich rund 5500 Beschäftigteaus 48 Leipziger Betrieben beteiligt.Die Ergebnisse der Befragung zuden Themen Schichtarbeit, mobilesArbeiten, Vereinbarkeit von Familieund Beruf bis hin zur Angleichungder Wochenarbeitszeiten im Ostenwerden Grundlage der tarifpoliti-schen Strategie der IG Metall 2018sein.

Nach den gesetzlichen Neurege-lungen bei Werkverträgen und Zeit-arbeit kämpft die IG Metall in denlaufenden Tarifrunden für höhereGrundentgelte und Zuschläge für dieBranche. Ab 1. April steigen die Ein-kommen in der Metall- und Elektro-industrie um weitere zwei Prozent,und in zahlreichen betrieblichenAuseinandersetzungen streitet dieGewerkschaft für gute Tarifverträge.

Mit dem Leipziger Netzwerk»Arbeit + Innovation« ist eine neuePlattform für den Erfahrungstrans-fer von Betriebsräten und Vertrau-ensleuten rund um das Thema

Industrie 4.0 und Digitalisierungentstanden.

Noch imApril wird sich die Ge-schäftsstelle personell verstärken undmit dem Aufbau von betrieblichenRedaktionsteams neue Wege in derKommunikation und Mitgliederin-formation gehen.

So steht denMitgliederjahrgän-gen »55 plus« und jungen Auslernernein verbessertes Serviceangebot zurVerfügung.

Im Vorfeld der Bundestagswah-len will die IG Metall Leipzig ihr so-ziales Profil schärfen und Alternati-ven in der Öffentlichkeit sichtbarmachen.

Es gibt in Deutschland guteGründe, auf die Straße zu gehen:gegen Sozialabbau, gegen Renten-kürzungen, gegen die Aushöhlungdes Mindestlohns, gegen Pflegenot-

stand, gegen ausufernde Leiharbeit,gegen die Macht der Börsen, Bankenund Versicherungen, gegen dasimmer weitere Auseinanderdriftender Gesellschaft.

Am 30. April will die IG Metallab 18 Uhr in der Leipzig City mitdemKonzert »Leipzig – Courage zei-gen« zum 20. Mal ein Zeichen fürWeltoffenheit und Toleranz setzen.

Am 1. Mai demonstrieren Me-tallerinnen und Metaller für mehrkulturelle Teilhabe der arbeitendenMenschen, bessere Bildungschancen,bezahlbare Mieten, mehr Demokra-tie in Betrieb und Gesellschaft undein solidarisches Miteinander.

Am 13. Mai startet das 5. Res-pekt-Fußball-Turnier mit zwölf Be-triebsmannschaften ab 9 Uhr im Sta-dion des Friedens, Gohlis-Nord. EineKinderbetreuung ist wieder vor Ort.

Am 20. Mai führt eine Radtourzur Arbeitszeitkampagne die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer übereinen 35 Kilometer langen Rundkursvon der Innenstadt ins Neuseenlandund zurück. Um 10 Uhr geht es amHauptbahnhof an der Ostseite los.

Die IGMetall Leipzig appelliert:»Gehen wir mutig und selbstbewusstin die kommenden Auseinanderset-zungen und Aktionen.«

Öffentlich werden – Alternativen aufzeigenArbeitszeit – Ansprache – Aktionen: IG Metall Leipzig will vor der Wahl ihr soziales Profil schärfen.

>IMPRESSUM

IG Metall Leipzig

Karl-Liebknecht-Str. 14, 04107 Leipzig

Telefon 034148629-0

Redaktion: Bernd Kruppa (verantwortlich)

>TERMINE

VL-Konferenz1. April, 9.30 Uhr:NH-Hotel,Fuggerstr. 204158 Leipzig.

Verkehrswacht5. April, 14 Uhr:Begegnungszentrum,Klingenthalerstr. 14,04349 Leipzig.

Ortsjugendausschuss12. April, 17 Uhr:IG Metall Leipzig,Karl-Liebknecht-Str. 14,04107 Leipzig.

AGA Mitglieder-versammlung

19. April, 15 Uhr:Gartenklause,Stammerstr. 13,04159 Leipzig.

Verkehrswacht24. April, 10 Uhr:IG Metall Leipzig,Karl-Liebknecht-Str. 14,04107 Leipzig.

Konzert »Leipzig –Courage zeigen«

30. April, 18 Uhr:Leipzig, Markt.

Demonstrationzum 1. Mai

1. Mai, 10 Uhr:Volkshaus,Karl-Liebknecht-Str. 30-32,04107 Leipzig.

»35 reicht«-Radtour zurArbeitszeitkampagne

20. Mai, 10 Uhr:Hauptbahnhof Leipzig Ostseite.

Leipzig

30 metallzeitungApril 2017

30 metallzeitungApril 2017

Zwickau

Warnstreik bei AuerhammerWort halten – Angleichung vereinbaren!

Am 8. März traten beim Auerham-merMetallwerk die Kolleginnen undKollegen in den Warnstreik. Hinter-grund war, dass das Unternehmenauch nach sechs Verhandlungster-minen kein akzeptables Angebotvorgelegt hat.

Die Tariferhöhung für 2016 sollsechs Monate später in Kraft treten,dafür die für 2017 um drei Monatevorgezogen werden. Eine Anglei-chung lehnt das Unternehmen ab, ei-

ne Gelegenheit zur Nachbesserungdes Angebots ließ es kommentarlosverstreichen. Jörg Brodmann von derIG Metall Zwickau sagte dazu: »DasUnternehmenwill die Abschlüsse derkommenden Tarifrunden nicht über-nehmen. Das verstößt gegen Verab-redungen, die wir erst 2016 getroffenhaben. Wir verhandeln bereits seitvier Monaten. Die Kolleginnen undKollegen erwarten, dass das Unter-nehmen zu seinemWort steht.«

Gelebte Mitbestimmung im VogtlandDie erste Mitbestimmungskonferenzim Vogtland veranstaltete das ge-werkschaftsnahe Institut für Me-dienforschung und Urbanistik(IMU) zusammen mit über 30 Be-triebs- und Personalräten der IGMetall und von Verdi sowie einigenGästen aus Politik und Wirtschaft.Die im Rahmen der Fachkräftealli-anz Vogtland geförderte Konferenzim Plauener Rathaus bot den Be-triebsräten eine Plattform, um überwirtschaftliche Entwicklungen undProbleme in ihren Betrieben und derRegion gemeinsam zu diskutieren.

ImZentrumder Konferenz stan-den die Sichtweisen aus dem Betrieb,die die Betriebsräte der IGMetall undvon Verdi gemeinsammit Referentendes IMU in Foren diskutierten undanschließend präsentierten.

Stefan Kademann, Erster Bevoll-mächtigter der IG Metall Zwickau,erklärte zum Ausgang der Konfe-renz: »Es ist nicht unser erster Ver-such als IG Metall, mit unseren Be-triebsräten und Vertretern der Wirt-schaft und der Politik ins Gesprächzu kommen, um die Arbeitsbedin-gungen im Vogtland zu verbessern.Ich habe aber nunmehr den Ein-druck, dass sich niemand mehr denFolgen der Politik von Eierscheckeund Niedriglohn versperren kannund es offensichtlich einen breitenWillen gibt, vernünftig und mitei-nander im Dialog für gute Arbeit imVogtland zu arbeiten.«Weitere Akti-vitäten, etwa eine strukturpolitischeKonferenz unter Mitwirkung vonBetriebsräten sind in der Fachkräfte-allianz Vogtland geplant.

Fotos:Pasterieovic

Mit über 120 Kolleginnen feierte dasFrauennetzwerk der IG MetallZwickau den 106. InternationalenFrauentag. In der Moccabar inZwickau wurde ab nachmittags ge-meinsam diskutiert, gelacht und ge-tanzt. In den Diskussionen und Re-debeiträgen wurden viele aktuelleFrauenthemen aufgegriffen. EinSchwerpunkt lag auf dem ThemaArbeitszeit. In kleinen Gruppen be-sprachen die Kolleginnen ihre An-forderungen an eine menschen-freundliche Arbeitszeitgestaltungund wie diese in den Betrieben um-gesetzt werden kann.

Aber auch das Feiern kam nichtzu kurz. Zu Beginn der Veranstal-tung entließen die Frauen 120 lilaLuftballons in den Himmel, die dieWünsche der Frauen mit sich tru-gen. Mandy und Patrick von derTanzschule Patman Sports & Liefsty-le in Zwickau sorgten für die undmitden Kolleginnen für richtig Bewe-gung im Saal.

Das Frauennetzwerk bedanktsich bei allen, die zum Gelingen die-ses Frauentags beigetragen habenund freut sich darauf, zukünftig vieleKolleginnen begrüßen zu können. Fo

tos:Lieb

ner

Fotos:Privat

>IMPRESSUMIG Metall ZwickauBahnhofstraße 68–70, 08056 Zwickau,Tel.: 0375 2736 0, Fax: 0375 2736 500,

[email protected], igm-zwickau.deRedaktion: Stefan Kademann (verantwortlich), Franziska Wolf

106 Jahre Internationaler Frauentag

Siebte Verhandlung Im Nachgangzum erfolgreichenWarnstreik wurdeein neuer Verhandlungstermin ver-einbart – der siebte. Die Erwartun-gen seitens der Belegschaft sind ent-sprechend hoch. Das Unternehmen

steht im Wort, sich an die Vereinba-rungen zu halten und ein entspre-chendes Angebot vorzulegen.

Aktuelle Informationen gibt's aufigm-zwickau.de.

Erfolgreicher Warnstreik: Der nächste Verhandlungstermin steht.

Diskussionsrunde der Betriebsräte.

Benjamin Zabel, IG Metall Zwickau