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Kostenloses Unterrichtsmaterial für die Grundschule und die Sekundarstufe I
www.zeit.de/schulangebote
Diese Arbeitsblätter sind ein kostenloser Service für die Schulklassen 3 bis 6 und erscheinen einmal im Monat. Sie beleuchten ein Thema aus dem aktuellen ZEIT LEO-Magazin, ergänzt durch passende Arbeitsanregungen zur praktischen Umsetzung im Unterricht.
Inhalt:
• Was weißt Du über Flüchtlinge? Darüber tauscht sich die Klasse aus • Antons neue Brüder – Wer sich um junge Flüchtlinge kümmert • Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Die Schüler füllen eine
Mindmap aus• Aus welchen Ländern fliehen Menschen? Die Kinder erstellen eine Liste • Ländersteckbrief – Die Schüler fertigen kurze Zusammenfassungen an • Gemeinsam unter einem Dach – Die Kinder überlegen, ob sie Flüchtlinge
in ihrer Familie aufnehmen würden • Fremdes Land, neues Zuhause – Die Schüler schreiben auf, was ihnen
beim Ankommen schwerfallen und was ihnen helfen würde• Freunde? Freunde! So klappt die Verständigung • Unterstützung für Flüchtlingskinder – Die Schüler testen Tipps• Internetseiten zum Thema
Das Magazin für Kinder
Thema im Januar 2016:
Allein in einem fremden Land – wenn Kinder ohne ihre Eltern nach Deutschland kommenViele Kinder und Jugendliche aus Kriegsgebieten erreichen Deutschland zurzeit allein. Manche sind ohne Vater und Mutter losgezogen, andere haben ihre Eltern auf der Flucht verloren. Wer kümmert sich eigent-lich um sie, wenn sie hierherkommen? Zum Beispiel die Familie von Anton, 13 Jahre, aus Würzburg. Seit einem Jahr nimmt die Familie Flüchtlinge bei sich auf und bietet ihnen für einige Zeit ein Zuhause. Wie Anton das findet und was er erlebt, das erfahren Ihre Schüler mit diesen Arbeitsblättern.
Die Schüler tauschen sich zunächst darüber aus, was sie in den vergangenen Wochen und Monaten in ihrem Umfeld von der aktuellen Flüchtlingssituation mitbekommen haben. Dann überlegen sie, aus wel-chen Gründen und woher die Menschen fliehen, und erstellen einen Ländersteckbrief. Anschließend disku- tieren sie, ob sie Flüchtlinge bei sich aufnehmen würden, und denken darüber nach, wie es ihnen selbst in einem fremden Land gehen würde. Zum Schluss schauen sie, wie sie Flüchtlinge unterstützen und was sie für eine gute Verständigung tun können.
In Zusammenarbeit mit:
www.ustinov-stiftung.de
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Allein in einem fremden Land – wenn Kinder ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen
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Was weißt Du über Flüchtlinge?
Viele Menschen fliehen aus ihrer Heimat und suchen Schutz in anderen Ländern. In den vergange-nen Monaten sind zahlreiche Flüchtlinge in Deutschland angekommen, vielleicht auch in Deinem Heimatort. Was weißt Du über die Situation der Flüchtlinge? Was hast Du mitbekommen? Mach Dir dazu zunächst ein paar Stichpunkte.
Tausch Dich anschließend mit Deinen Mitschülern darüber aus. Haltet die wichtigsten Ergebnisse an der Tafel fest.
Vielleicht sind auch in Deiner Klasse Kinder, die nach Deutschland geflohen sind und davon berichten können.
»ZEIT für die Schule«-Arbeitsblätter | Allein in einem fremden Land – wenn Kinder ohne ihre Eltern nach Deutschland kommen
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Viele junge Flüchtlinge kommen ohne ihre Eltern nach Deutschland. Die Familie von Anton bietet einigen ein Zuhause.
Plötzlich wird es laut im Haus. Durch die Tür zum Wintergarten, wo Anton und seine Mutter sitzen, stürmen drei Jungs. Sie werfen eine große Tüte auf den Tisch. »Hallo! Wir waren einkaufen und ha-ben Süßigkeiten mitgebracht«, rufen sie fröhlich.
Das sind Hoshank, Yousef und Amar – Antons Brüder auf Zeit. Die drei sind vor dem Krieg aus Syrien geflohen. In Deutschland sind sie ohne ihre Eltern angekommen. Dabei ist Yousef erst 15, Hoshank und Amar sind 17 Jahre alt.
Viele Kinder und Jugendliche aus Kriegsgebieten erreichen Deutschland gerade allein. Manche sind ohne Vater und Mutter losgezogen, andere haben ihre Eltern auf der Flucht verloren. Wer kümmert sich um sie? »Wir!«, haben Antons Mutter und ihr Mann beschlossen. Seit einem Jahr bietet die Fa-milie aus Würzburg jungen Flüchtlingen für ein paar Wochen oder Monate ein Zuhause.
Anton erinnert sich noch genau an den Moment, als seine Mutter ihm sagte, dass zukünftig noch weitere Jungs zu ihnen ziehen sollen. »Erst fand ich das irgendwie komisch, von heute auf morgen Fremde im Haus zu haben«, erzählt er an dem Tisch im Wintergarten. »Man kennt die Leute gar nicht. Man weiß nicht, wie sie aufgewachsen sind und was sie mögen.« Außerdem hat Anton, 13 Jahre, ja auch schon drei Brüder: Linus, Josef und Adam. Wie würde das mit noch mehr Menschen im Haus werden?
Inzwischen haben schon mehr als zwanzig Jungs nacheinander bei ihnen gewohnt. Sie waren zwi-schen 13 und 17 Jahre alt und kamen aus Somalia, Eritrea, Afghanistan, Pakistan, dem Iran und Sy-rien.
Schnell hat sich gezeigt, dass Platz kein Problem ist. Das Haus der Familie ist groß genug. Anton und seine drei Brüder haben ihre eigenen Zimmer behalten. Die Flüchtlinge, die zu Besuch sind, teilen sich einen Raum und ein Badezimmer. Die Küche nutzen die Familie und ihre Gäste gemeinsam. »Ich hatte nie das Gefühl, dass ich mehr Platz für mich brauche«, sagt Anton.
Amar und Yousef wohnen seit zwei Monaten bei der Familie. Hoshank ist schon vor vier Monaten eingezogen. Jetzt lässt er sich im Wintergarten neben Anton auf den Stuhl fallen und erzählt von
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Antons neue Brüder
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seiner Freundin, die er vor Kurzem kennengelernt hat. Alle hören aufmerksam zu. »Bring sie doch einmal zum Essen mit«, sagt Antons Mutter. Das macht Hoshank ein bisschen verlegen, aber er nickt.
Hoshank spricht fast fließend Deutsch. Das konnten nicht alle jungen Flüchtlinge, die bisher bei der Familie gewohnt haben. »Mit den ersten konnte ich mich nicht so leicht unterhalten«, erzählt Anton. »Damals hatte ich erst seit Kurzem Englischunterricht, und wir mussten uns mit Händen und Füßen verständigen.«
Mittlerweile hat Anton sogar schon ein paar Sätze auf Arabisch gelernt. Für viele Dinge, die er mit seinen neuen Brüdern macht, braucht man aber keine Sprache. Zum Beispiel zum Fußballspielen, Waveboarden oder Kickern. Schießt Anton beim Kickern ein Tor, verstehen alle sofort, dass das ein Grund zum Jubeln ist.
Wenn Hoshank, Yousef und Amar herumalbern, merkt man fast gar nicht, was sie hinter sich haben. Aber während ihrer Flucht haben sie viele schlimme Dinge erlebt. Sie mussten ihre Familie, ihre Freunde und ihre Heimat verlassen, um mit Zügen und Booten in Richtung Europa zu fliehen. Sie haben mitbekommen, wie Menschen auf der Flucht um ihr Leben gekämpft haben, und gesehen, wie einige gestorben sind.
»Als ich das erste Mal so eine Fluchtgeschichte gehört habe, musste ich weinen«, sagt Anton. »Ich wollte nicht mehr weiter zuhören.« Er bohrt auch nicht nach, sondern wartet ab, ob die Jungs von sich aus von ihren Erlebnissen erzählen wollen. »Das ist ihre Sache«, sagt er.
Nicht alle Flüchtlinge, die bei Antons Familie einziehen, wollen reden. Manche möchten auch nicht kickern oder Zeit mit Anton und seiner Familie verbringen. Sie wollen lieber alleine in ihrem Zimmer sein.
Dorthin verziehen sich jetzt auch Hoshank, Yousef und Amar. Sie wollen mit ihren Handys Nach-richten an ihre Eltern und Geschwister in Syrien schreiben. Für sie ist das die einzige Möglichkeit, Neuigkeiten aus der Heimat zu erfahren.
Später werden sie aber wieder zum Abendessen herunterkommen. Dazu setzt sich die Familie jeden Tag zusammen, damit die drei Jungs aus Syrien am deutschen Alltag teilnehmen können. »Bei uns kocht jeder mal«, erzählt Anton. Er findet das super. So lernt er auch das Essen aus der Heimat der Flüchtlinge kennen. »Anfangs waren mir viele Gerichte zu scharf«, sagt Anton. »Aber mittlerweile mag ich das.«
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Er findet es schade, dass die meisten seiner neuen Brüder nach kurzer Zeit wieder gehen müssen. Sie dürfen sich bei seiner Familie nur in Deutschland eingewöhnen. Danach machen sie Platz für die nächsten Flüchtlinge, die ganz neu ankommen. Auch Yousef und Amar werden in ein paar Wochen ausziehen. Sie sollen dann gemeinsam mit anderen Jugendlichen in einer Wohnung leben. Dort wird sich ein Betreuer um sie kümmern. An ihrem 18. Geburtstag entscheiden die Behörden, ob die beiden endgültig in Deutschland bleiben können.
Anton will auch nach ihrem Auszug mit ihnen in Kontakt bleiben. Mit vielen der früheren Gäste schreibt er sich immer noch Nachrichten über das Internet. Diejenigen, die in der Nähe wohnen, kommen manchmal zu Besuch.
Hoshank aber wird in Antons Familie bleiben. Weil er die neue Sprache so schnell und gut gelernt hat, besucht er seit diesem Schuljahr die zehnte Klasse an Antons Gymnasium. Er möchte sein Abi-tur machen und dann studieren, so, wie er es auch in seiner Heimat Syrien vorhatte, bevor der Krieg ausbrach.
Anton freut sich sehr darüber. »Ich bin glücklich, dass Hoshank bei uns bleibt«, sagt er. »Er ist für mich wie ein Bruder geworden. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn wir hier wie-der alleine wohnen würden.«
Text: Marie-Charlotte Maas, ZEIT LEO 6/2015, S. 26–30
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Gründe für die Flucht
Warum verlassen Menschen ihre Heimat?
Yousef, Hoshank und Amar sind nach Deutschland geflohen, weil in ihrem Heimatland Syrien Krieg herrscht (Seite 3, Zeile 5 und 6). Es gibt aber noch andere Gründe, warum Menschen ihr Zuhause verlassen. Welche fallen Dir ein? Notier Deine Ideen in den Sprechblasen, und sprich mit Deinem Sitznachbarn darüber.
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Aus welchen Ländern fliehen Menschen?
Antons Familie hat schon mehr als zwanzig Jungs nacheinander bei sich aufgenommen. Aus welchen Ländern sind die Jungs nach Deutschland geflohen? Lies den Text noch einmal, und markier die Länder, die Du dort finden kannst. Dann schreib sie hier in alphabetischer Reihen-folge auf.
Wenn Du noch weitere Länder kennst, aus denen Menschen derzeit fliehen, trag sie hier ein. Sonst such im Internet danach und halte Deine Ergebnisse hier fest.
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Ländersteckbrief
Wähl eines der Länder aus, die Du auf Seite 7 notiert hast, und informier Dich näher darüber. Schau auf einem Globus oder in einem Atlas nach, wo das Land liegt. Such im Internet oder in Büchern nach weiteren Informationen dazu. Wenn Du genug Wissenswertes gesammelt hast, fertige einen Steckbrief an.
Name des Landes:
Flagge:
Hauptstadt:
Größe:
Einwohnerzahl:
Landessprache(n):
Klima:
Religion(en):
Sehenswürdigkeiten:
Das ist sonst noch spannend:
Darum fliehen zurzeit viele Menschen aus diesem Land:
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Gemeinsam unter einem Dach
In dem Text auf Seite 3 bis 5 erzählt Anton, wie er es findet, dass junge Flüchtlinge für einige Zeit bei ihm zu Hause einziehen. Schau Dir den Text noch einmal an: Was klappt gut? Wo gibt oder gab es Schwierigkeiten? Und: Was können die Jungs voneinander lernen?
Hier ist Platz für ein paar Notizen:
Was hältst Du davon, dass Antons Familie die Jungs für einige Zeit bei sich aufnimmt? Und wie fändest Du es, wenn bei Dir zu Hause Flüchtlinge einziehen würden? Verfass dazu einen kurzen Text:
Diskutiert anschließend in der Klasse darüber.
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Fremdes Land, neues Zuhause
Amar, Hoshank und Yousef haben ihre Familie, ihre Freunde und ihre Heimat verlassen, um nach Deutschland zu kommen. Nun müssen sie in einem fremden Land leben. Anfangs konnten sie nicht einmal Deutsch sprechen oder verstehen, und viele Dinge sind hier ganz anders, als sie es aus ihrer Heimat kennen. Überleg, wie es Dir in so einer Situation gehen würde und was Dir helfen würde, Dich in einem fremden Land schneller einzuleben.
Das würde mir in einem fremden Land schwerfallen:
Das würde mir helfen, mich in einem fremden Land wohlzufühlen:
Wenn Ihr alle fertig seid, sammelt Eure Ideen an der Tafel.
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Freunde? Freunde!An viele Schulen kommen jetzt Flüchtlingskinder.
So klappt es mit dem Verstehen.
Ganz viel reden!Die ersten Monate an einer neuen Schule sind für Flüchtlingskinder nicht einfach. Anfangs kommt es ihnen vor, als redeten alle durcheinander, und sie machen sich Sorgen, dass sie etwas falsch aussprechen könnten. Wenn um sie herum Deutsch ge-sprochen wird, fällt es ihnen aber leicht, sich Wörter und Sätze zu merken und die Sprache zu lernen. Nach drei Monaten können sie sich meist schon ganz gut un-terhalten.
Probiert das mal: Geht gemeinsam in die Schulkantine, und kauft etwas zu essen. Am schnellsten lernt man nämlich eine Sprache, wenn man etwas erlebt und die Sätze damit verbinden kann. Beim Sehen oder Anfassen werden die Wörter doppelt im Gehirn abgespeichert.
Das müsst Ihr nicht: üben, wie man Sätze richtig baut. Wer eine Sprache lernt, ver-dreht am Anfang oft die Wörter. Das gibt sich aber mit der Zeit. Wichtig ist, dass die Neuen ausdrücken können, was sie wollen.
Spielt mal anders!Fußball spielen oder Musik machen: Damit verbringen Kinder aus Syrien ihre Nach-mittage genauso gerne wie Kinder aus Deutschland. Es ist also einfach, etwas zusammen zu unternehmen. Dabei zeigt sich vielleicht, dass manche Spiele in anderen Ländern andere Regeln haben. In Syrien dürfen zum Beispiel jüngere Kinder beim Völkerball bis zum Ende im Spielfeld bleiben, auch wenn sie abge-worfen werden.
Probiert das mal: Verabredet Euch drau-ßen, oder nehmt die Neuen mit zum Fuß-ballspielen oder zum Chor. Jemanden zu Hause zu besuchen ist nicht so einfach: Da, wo Flüchtlingskinder wohnen, ist oft kaum Platz. Und wenn sie zu Deutschen kommen, kann es sie traurig machen, dass sie selbst so wenig haben. Wer allerdings in eine Flüchtlingsunterkunft eingeladen wird, kann natürlich hingehen.
Das müsst Ihr nicht: mit jemandem spielen, den Ihr nicht mögt. Freundschaften kann man nicht erzwingen.
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Erklärt Euch die Schule!In jedem Land gibt es andere Regeln in der Schule. Manche Kinder hatten in ih-rem Heimatland sehr strenge Lehrer. Wer dort Mist baute, wurde vielleicht sogar geschlagen. Diese Kinder haben Angst, auch in der deutschen Schule bestraft zu werden. Umgekehrt sind in Deutschland im Unterricht zum Beispiel Handys ver-boten. Das kann für Kinder, die geflüchtet sind, schlimm sein. Denn ein Handy be-deutet für sie Sicherheit: Wenn man eins hat, verläuft man sich nicht so leicht, man kann jemanden anrufen und seine Familie schneller wiederfinden.
Probiert das mal: Erklärt Euch gegensei-tig, wie die Schule bei Euch funktioniert. Zum Beispiel, was Lehrer in Eurem Land dürfen – und was nicht.
Das müsst Ihr nicht: hinnehmen, dass jemand unhöflich ist – egal, ob derje-nige aus Deutschland oder aus Eritrea kommt. Dann kann man deutlich sagen: »Das geht so nicht.« Regeln helfen, sich zu verstehen.
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Fragen? Unbedingt!Kinder, die geflüchtet sind, haben oft grausame Dinge erlebt. Vielleicht wur-den ihre Familienmitglieder verletzt oder getötet. Sie mussten ihr Zuhause verlas-sen und weit reisen. Manche haben auch Angst, dass sie nicht in Deutschland blei-ben dürfen. Klar, dass man erst einmal unsicher ist, wie viel man sie fragen darf. Aber: Nur wer fragt, versteht die anderen besser. Das gilt auch umgekehrt.
Probiert das mal: Sprecht über alles, was Euch interessiert. Wer unsicher ist, wie viel er fragen soll, kann überlegen, was er selbst über seine Familie erzählen würde – und was lieber nicht. Wenn je-mand beim Reden weint, kann man ihn trösten, indem man sagt: »Schön, dass du hier bist.«
Das müsst Ihr nicht: Angst haben, zu viel zu fragen. Wer über etwas nicht reden will, wird wahrscheinlich einfach keine Antwort geben. Doch die meisten Kin-der erzählen gerne und freuen sich, wenn man sie fragt.
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Teilt miteinander!Viele Menschen spenden Geld oder Klei-dung für Flüchtlinge. Das kann man auch in der Schule machen. Die neuen Mit-schüler können sagen, was sie brauchen: vielleicht Stifte, eine Winterjacke, eine Schwimmtasche? Einige Schulen haben Sammelstellen eingerichtet, bei denen man zum Beispiel Schulranzen abgeben kann, die noch schön sind. Die Neuen geben auch gern etwas zurück. In vielen Ländern wird sowieso mehr geteilt als in Deutschland.
Probiert das mal: Geschenke müssen nicht immer praktisch sein. Jeder kann verschenken, worüber er sich selbst freu-en würde, egal, ob es neu ist oder ge-braucht. Die Neuen können zum Beispiel Essen aus ihrer Heimat teilen, das ihre El-tern gemacht haben. So etwas kann man hier ja nicht kaufen.
Das müsst Ihr nicht: viel Geld ausgeben. Ein gebrauchtes Buch kann ein schöneres Geschenk sein als ein gekauftes, weil Ihr es dann beide gelesen habt.
Text: Sarah Schaschek, ZEIT LEO 1/2016, S. 32–34
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Bringt Euch etwas bei!Es ist kein schönes Gefühl, immer nur »das Flüchtlingskind« zu sein. Kinder, die nach Deutschland kommen, sind viel mehr – zum Beispiel tolle Fußballspieler oder gut in Mathe. Etwas kann man von ihnen auf jeden Fall lernen: dass man sich darüber freuen kann, in die Schule zu ge-hen. Für viele, die geflohen sind, ist das nicht selbstverständlich. Das kann ein Ansporn sein, wenn einen die Schule ge-rade nervt.
Probiert das mal: Spielt gemeinsam ein Memory-Spiel mit Tieren. Beim Aufde-cken der Karten wird das Tier jeweils auf Deutsch benannt – und dann zum Beispiel auf Arabisch. Wer ein Pärchen findet, muss den Tiernamen in beiden Sprachen sagen. So merken alle: Eine andere Spra-che zu lernen fällt jedem schwer.
Das müsst Ihr nicht: ein schlechtes Gewis-sen haben. Deutsche Kinder müssen sich nicht schämen, weil es ihnen gut geht. Und Flüchtlingskinder nicht, wenn sie sich helfen lassen.
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Unterstützung für Flüchtlingskinder
In dem Text »Freunde? Freunde!« hast Du viele Tipps bekommen, wie Du Flüchtlingskinder un-terstützen kannst, damit sie sich hier wohlfühlen und Ihr Euch gut versteht. Such Dir zwei oder drei Dinge davon aus, und teste sie im Schulalltag. Schreib danach auf, welche Erfahrungen Du gemacht hast.
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