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1 Allgemeine Studienberatung: Dietmar Koch, Fakultätsassistent Di 10-12, Raum 214 Eventuelle Änderungen gegenüber dem kommentierten Veranstaltungsver- zeichnis werden aktuell angeschlagen! Soweit nicht anders im Kommentar vermerkt, ist die Anmeldung zu den Veranstal- tungen nicht erforderlich. Die Teilnahme an Proseminaren von Studierenden, die die Zwischenprüfung bereits abgelegt haben, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Seminarleiters. Wintersemester 2005/2006 Semestertermine: Beginn der Vorlesungen: 17.10.2005 Ende der Vorlesungen: 18.02.2006 Orientierungsnachmittag für Studienanfänger im Fach Philosophie Montag, den 17.10., 15-19 Uhr, Burse, Raum X Alle Erstsemester und Studienortwechsler im Studienfach Philosophie sind herzlich eingeladen zur Orientierungsveranstaltung. Ziel der Veranstaltung ist es, den Studierenden einen Überblick über die formalen Anforderungen des Philosophiestudiums zu geben und darüber hinaus wichtige Hinweise für das erfolgreiche Studieren und eine vorausschauende Organisation des Studiums zu liefern. 15-16 Uhr Kurzvorträge zu formalen Studienbedingungen und zu allgemeinen Empfehlungen für das Philosophiestudium in Tübingen. 16-18 Uhr Informelle und individuelle Beratung in studentischen Kleingruppen, die von fortge- schrittenen Studierenden geleitet werden. 18-19 Uhr Dozentenvorstellung gez.: Prof. Dr. Manfred Frank (Studiendekan)

Allgemeine Studienberatung: Dietmar Koch ... · In dieser Vorlesung sollen zwei Prototypen des philosophischen Naturalismus dargestellt und kriti- siert werden: der methodische Naturalismus

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Allgemeine Studienberatung: Dietmar Koch, Fakultätsassistent Di 10-12, Raum 214

Eventuelle Änderungen gegenüber dem kommentierten Veranstaltungsver-zeichnis werden aktuell angeschlagen!

Soweit nicht anders im Kommentar vermerkt, ist die Anmeldung zu den Veranstal-

tungen nicht erforderlich.

Die Teilnahme an Proseminaren von Studierenden, die die Zwischenprüfung bereits abgelegt haben, bedarf der

ausdrücklichen Zustimmung des Seminarleiters. Wintersemester 2005/2006 Semestertermine: Beginn der Vorlesungen: 17.10.2005 Ende der Vorlesungen: 18.02.2006

Orientierungsnachmittag für Studienanfänger im Fach Philosophie

Montag, den 17.10., 15-19 Uhr, Burse, Raum X Alle Erstsemester und Studienortwechsler im Studienfach Philosophie sind herzlich eingeladen zur Orientierungsveranstaltung. Ziel der Veranstaltung ist es, den Studierenden einen Überblick über die formalen Anforderungen des Philosophiestudiums zu geben und darüber hinaus wichtige Hinweise für das erfolgreiche Studieren und eine vorausschauende Organisation des Studiums zu liefern. 15-16 Uhr Kurzvorträge zu formalen Studienbedingungen und zu allgemeinen Empfehlungen

für das Philosophiestudium in Tübingen. 16-18 Uhr Informelle und individuelle Beratung in studentischen Kleingruppen, die von fortge- schrittenen Studierenden geleitet werden. 18-19 Uhr Dozentenvorstellung

gez.: Prof. Dr. Manfred Frank (Studiendekan)

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■ Vorlesungen Brachtendorf: Das Denken Augustins Mo 10-12, Mi 11-12, Hörsaal: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 19.10. Augustinus gehört zu den einflussreichsten Denkern der abendländischen Kulturgeschichte. Er steht an der Schaltstelle zwischen Antike und Mittelalter, zwischen paganer Weisheitslehre und christli-chem Denken. Die Synthese, die Augustinus vollzieht, bestimmt nicht nur den Denkrahmen der Scholastik. Auch neuzeitliche Philosophen wie Descartes, Wittgenstein und Heidegger stützen sich auf Augustins Ideen. Die Vorlesung gibt einen Einblick in die wichtigsten Themen und Schriften Augustins. Dabei wird sowohl der antike Kontext seines Denkens als auch dessen Rezeption bis hin zur Philosophie des 20. Jahrhunderts berücksichtigt. Literatur: Brachtendorf, J., Augustins Confessiones (im Druck). Flasch, K., Augustin. Einführung in sein Denken. Stuttgart 21994. Horn, Ch., Augustinus, München 1995. Engels: Charles Darwin – Leben, Werk und Rezeption Di 10-12 Uhr, Auf der Morgenstelle 1, Kleiner Botanischer Hörsaal N11, Beginn: 18.10. Kaum ein Naturforscher des 19. Jahrhunderts hat unser Natur- und Menschenbild so einschneidend verändert und nachhaltig geprägt wie Charles Darwin (1809-1882). Zur Hervorhebung seiner revolu-tionären Bedeutung wurde er bereits zu seinen Lebzeiten immer wieder mit bedeutenden Denkern und Wissenschaftlern wie Kopernikus und Newton verglichen. Mit seiner Abstammungs- und Selek-tionstheorie deckt Darwin einen natürlichen Mechanismus auf, der es ermöglichen soll, die Entste-hung von Arten und von Zweckmäßigkeit im Lebendigen ohne naturimmanente Finalursachen oder andere metaphysische Annahmen zu erklären. Auch der Mensch einschließlich seiner kognitiven und sozialen Fähigkeiten gehört zum Anwendungsbereich der Darwinschen Theorie, wobei Darwin zum Teil auf die philosophische Tradition zurückgreift. Die Vorlesung gibt einen Überblick über Darwins Leben, seine Hauptwerke und die Darwin-Rezeption. Sie richtet sich an alle, die daran interessiert sind, Charles Darwin und sein Werk näher kennen zu lernen. Zur Einführung wird empfohlen: Autobiographie: Charles Darwin. Mein Leben 1809-1882. Hrsg. Von seiner Enkelin Nora Barlow. Aus dem Engl. übers. von Christa Krüger. Frankfurt: Insel Verlag 1993. Eve-Marie Engels, Hrsg. (1995): Die Rezeption von Evolutionstheorien im 19. Jh. Frankfurt: Suhrkamp. Mark Ridley, Hrsg. (1996): Darwin lesen. Eine Auswahl aus seinem Werk. München: dtv (A Darwin Selecti-on. Fontana Press 1987). Frank: Grundprobleme der Phänomenologie, Teil II Di 16-18, Hörsaal: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 18.10. Mit den Hörer/innen des 1. Teils der Vorlesung war ich übereingekommen, bei meiner textnahen und kurzschrittigen Vortragsweise zu bleiben und das Programm der Vorlesung auf zwei Semester

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zu entzerren. Nach der Abhandlung von Husserls formaler Semantik bleiben nun vor allem die Probleme von Bewusstsein, Selbstbewusstsein und Zeitbewusstsein. Dabei werde ich mich vor allem auf Grundtexte Brentanos, Husserls, Schmalenbachs und Sartres stützen. Geeignete Vorbereitungen liefern mein Reader Selbstbewußtseinstheorien von Fichte bis Sartre (Frank-furt/Main 1991, stw 964) – samt dem interpretierenden Nachwort, und Manfred Frank, Zeitbewußtsein (Pfullingen: Neske, jetzt Klett-Cotta, 1990). Heidelberger: Philosophie des Empirismus Di 10-12, Hörsaal: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 18.10. Zuerst wird die Philosophie des Empirismus in ihren verschiedenen historischen Ausprägungen, von der Antike bis ins 20. Jahrhundert, untersucht. Breiten Raum wird dann die gegenwärtige Diskussion um den Konstruktiven Empirismus von Bas C. van Fraassen einnehmen. Vorbereitende Literatur: B. C. van Fraassen, The Scientific Image, Oxford 1980. Keuth: Wissenschaftstheorie Do 10-12, Hörsaal: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 20.10. Die Vorlesung soll die Grenzen erfahrungswissenschaftlicher Erkenntnis zeigen. Untersucht werden: das Problem der Induktion, die deduktive Hypothesenprüfung, Erklärung, Prognose, die Prüfung von Beobachtungssätzen anhand von Sinneswahrnehmungen, Wahrheitstheorien und das Problem der Annäherung an die Wahrheit, die Bewährung von Theorien, das Determinismus-Indeterminismus Problem. Koch, A. F: Kritik des Naturalismus in Semantik und Erkenntnistheorie Do 18-20, Hörsaal: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 20.10. In dieser Vorlesung sollen zwei Prototypen des philosophischen Naturalismus dargestellt und kriti-siert werden: der methodische Naturalismus W. v. Quines und der inhaltliche Naturalismus Wilfrid Sellars’. Zunächst wird die philosophische Semantik in der negativen und philosophiekritischen Form erörtert, die sie bei Quine erhalten hat (Kritik der intensionalen Semantik, Relativierung der Referenz und in gewissem Umfang auch der Wahrheit). Dabei soll Quine als konsequenter Naturalist gegen andere Formen des philosophischen Naturalismus verteidigt und als Kronzeuge wider willen gegen den Naturalismus als solchen gehört werden. Sodann soll die folgerungstheoretische (inferen-tielle) Semantik von Carnaps Logischer Syntax über Wilfrid Sellars bis zu Robert Brandom dargestellt und kritisiert werden, womit inhaltlichen Naturalismen Sellarsschen Typs die theoretische Basis ent-zogen wäre. Im Handapparat der Seminarbibliothek wird ein Skriptum der Vorlesung zugänglich gemacht.

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Newen: Einführung in die Philosophie des Geistes – (auch für die Studierenden im Fach Psy-chologie) Mi 10-12, Hörsaal: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 19.10. Die Philosophie des Geistes ist eine der Grunddisziplinen der theoretischen Philosophie, die in der gegenwärtigen philosophischen und gesellschaftlichen Debatte eine zentrale Rolle spielt. Zu den Grundfragen, die auf eine Bestimmung des Verhältnisses von Körper und Geist zielen, gehören die folgenden: - Was ist Bewusstsein? Was zeichnet unser subjektives Empfinden aus? - Was ist Selbstbewusstsein? - Wie ist das Verhältnis von geistigen Zuständen und Hirnzuständen beim Menschen genau zu bestimmen? - Was ist eine Person? - Haben wir einen freien Willen? - Können Tiere oder Computer Wünsche oder Überzeugungen haben? Die Philosophie und auch die Kognitionswissenschaften sind auf der Suche nach neuen Antworten auf diese Grundfragen der Philosophie, denn die empirischen Erkenntnisse der Entwicklungspsycho-logie und der Hirnforschung stellen die Diskussion in einen neuen Rahmen. Die Vorlesung möchte die Grundlinien der Philosophie des Geistes ausgehend von Gilbert Ryle („The concept of mind“) bis zur Gegenwart aufzeigen und dabei alle wesentlichen Diskussionen vorstellen. Zu Beginn wird die Philosophie des Geistes für wenige ausgewählte Klassiker (Descartes, Hume, Kant) vorgestellt, damit die Veränderungen in der gegenwärtigen Debatte adäquat eingeordnet werden können. Der Schwerpunkt liegt jedoch klar auf der Präsentation der systematischen Forschungen der Gegenwart. Literatur: Ansgar Beckermann: Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Berlin: de Gruyter 1999. Schroeder-Heister: Mathematische Logik II Sand 13, Raum und Beginn: siehe Ankündigung auf der homepage Die Vorlesung behandelt fortgeschrittene Themen der Mathematischen Logik. Voraussetzung ist der Besuch der Vorlesung Mathematische Logik I oder gleichwertige Kenntnisse. Szlezák: Platon Do 9.00-11.00, Philologisches Seminar, Kleiner Übungsraum, Beginn: 20.10. Die voraussetzungsreiche Hermeneutik der platonischen Dialoge wird einleitend nur relativ kurz behandelt werden, ist doch zu diesem Thema in letzter Zeit schon einiges gesagt worden. Angestrebt ist ein Bild Platons als Schriftsteller und Denker, das möglichst keinen Aspekt seines formal wie in-haltlich immens reichen Werkes ausblendet. Trotz der klaren Zuordnung einzelner Dialoge zu be-stimmten Teilbereichen der Philosophie wird überall Anlass genug sein, auf das einigende Band in allen philosophischen Bemühungen Platons – und seien sie auch zeitlich wie sachlich weit von ein-ander entfernt – hinzuweisen. Auf die Fortführung bzw. Modifizierung platonischer Frageweisen, Motive und Lösungen bei Aristoteles wird immer wieder einzugehen sein.

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■ Übungen zu den Vorlesungen

Frank: Grundprobleme der Phänomenologie II – Übung zur Vorlesung Di 16-18, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 18.10. Hier wird ein Feedback zwischen Teilnehmer/innen und Vortragendem hergestellt und Probleme aller Art diskutiert, die im Zusammenhang der Vorlesung auftauchen. Ich werde natürlich auch eine Reihe von Texten zur gemeinsamen Lektüre vorschlagen, auf die sich mein Vortrag am meisten stützt (Brentanos und Husserls Bewusstseinstheorie, ihre beiden Zeitbewusstseins-Auffassungen, Sartres frühe phänomenologische Schriften und seinen Vortrag von 1947 „Selbstbewußtsein und Selbsterkenntnis“). Höffe: Philosophie der Freiheit – Einführung in die Ethik – Übung zur Vorlesung Do 12.30-14, Burse, Melanchthonzimmer, Beginn: 20.10.

■ Einführungsveranstaltungen Höffe: Philosophie der Freiheit – Einführung in die Ethik – Vorlesung Do 10-12, Hörsaal: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 20.10. Die Debatte um die Philosophie der Freiheit ist hochaktuell. Gegen ein verkürztes Verständnis und in Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Provokationen, insbesondere seitens der Hirnforschung, auch im Problembewusstsein einiger klassischer Positionen unternimmt diese Vorlesung eine eigenständige Analyse. Der Fokus liegt auf der anspruchsvollen Freiheit im Sinne von Selbstgesetzgebung: die Autonomie als ein normatives Prinzip der Ethik. Die Vorlesung beginnt mit der Mehrdeutigkeit des Freiheitsbegriffs. Sie nähert sich dem Prinzip der Autonomie über eine philosophische Handlungstheorie und deren Bedeutung für die Moralbegründung; Autonomie ist das Moralprinzip des namentlich von Kant vertretenen Willensmodells. Die Vorlesung analysiert den Begriff des rationalen Wollens, dessen technische, pragmatische und schließlich genuin moralische Stufe, auf der die Begriffe der „Pflicht“ und des „kategorischen Imperativs“ eine Rolle spielen. Untersucht wird der Gegenstand der im Kategorischen Imperativ gebotenen Verallgemeinerung: die Maximen im Sinne von subjektiven Grundsätzen des Handelns. Anschließend wird die Verallgemeinerbarkeit selbst geprüft. Ein Blick auf zeitgenössische Moralphilosophien, u. a. die Diskursethik, prüft, ob es sich um überzeugende Fortbildungen oder Alternativen handelt. Die Vorlesung untersucht auch die Motivation des moralischen Handelns. Dieses wird im Sinne einer genuin deontologischen Lebenskunst neu interpretiert: Handeln aus Achtung für das moralische Gesetz konstituiert die höchststufige Selbstachtung und trägt zum entsprechenden gelingenden Leben bei. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der genannten Auseinandersetzung mit

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den Kritikern des Freiheitsbegriffs (außer den Hirnforschern auch Nietzsche). In diesem Zusammenhang wird Kants Verteidigung des Freiheitsbegriffs durch das Faktum der Vernunft geprüft. Am Ende wird ein Blick auf die in den aktuellen Debatten kaum diskutierte Möglichkeit eines bösen Willens geworfen. Erste Literaturhinweise: I. Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, 1. und 2. Abschnitt. ders., Kritik der praktischen Vernunft. O. Höffe (Hrsg.): Lexikon der Ethik, München 62002. ders., Immanuel Kant, München 62004, Kap. 9. ders., Kants Kritik der reinen Vernunft, München, 42004 Kap. 4, 18.4 und 21.2. Koch, D.: Einführung in Grundprobleme und Grundbegriffe der Geschichte philosophischen Denkens – für Studienanfänger Mo 10-12, Burse, Raum X, Beginn: 17.10. Die Einführungsveranstaltung dient der umfassenden Grundorientierung im Philosophiestudium. Sie ist reserviert für Erst- und Zweitsemester im Fach Philosophie. Aufgabe der Veranstaltung ist es, Kenntnisse zum Studienablauf und zur Studienorganisation zu vermitteln, grundlegende Literatur bekannt zu machen, eine Anleitung zu wissenschaftlichen Arbei-ten zu geben, vor allem jedoch in Grundprobleme und Grundbegriffe philosophischen Denkens einzuführen. Dies geschieht anhand von Textauszügen zentraler philosophischer Werke von der Antike bis ins 20. Jahrhundert. Anzeige:

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■ Proseminare

Aschenberg: Fragen der Geschichtsphilosophie – Einführung, Orientierung, didaktische Aspekte (Fachdidaktisches Proseminar für Studierende des Lehramtsstudiengangs Philosophie/Ethik und für andere an der Thematik Interessierte.) Mo 8.15-9.45, Burse, Raum X, Beginn: 24.10. Die Lehrveranstaltung soll in ausgewählte Fragen der Geschichtsphilosophie einführen und eine Orientierung in dieser Disziplin ermöglichen. Im Zentrum sollten Themen/Probleme/Autoren ste-hen, die auch im Hinblick auf den gymnasialen Philosophie- und Ethikunterricht relevant sind. Dabei können Themenwünsche der Teilnehmer ebenso berücksichtigt werden wie fachdidaktische Aspekte. Benoteter Schein: (1) regelmäßige Teilnahme, (2) mündliche Präsentation, (3) schriftliche Hausar-beit. Literaturhinweise: E. Angehrn: Geschichtsphilosophie (Grundkurs Philosophie Bd. 15), Stuttgart/Berlin/Köln 1991. K.-H. Lembeck (ed.): Geschichtsphilosophie (Alber Texte Philosophie Bd. 14), Freiburg/München 2000. Dietrich: Einführung in die Angewandte Ethik (EPG 2) Mi 14-16, Verfügungsgebäude, Wilhelmstr. 19, Raum 1.01, Beginn: 19.10. Ob in Wissenschaft, Schule oder Gesellschaft: ‚Im wahren Leben’ bleibt keine Zeit für eine philoso-phische Letztbegründung – irgendwann muss entschieden und gehandelt werden. Doch wie komme ich zu einem konkreten ethischen Urteil? Wie kann ich mit ethischer Reflexion zur Konfliktlösung beitragen? Wie kann ich als Lehrer/in mit meinen Schüler/innen ethische Fragen angemessen disku-tieren? Das Seminar führt in die grundlegenden Begrifflichkeiten und theoretischen Ansätze der Angewand-ten Ethik in den Natur-, Sozial- und Geisteswissenschaften ein. Im Vordergrund steht dabei die Dis-kussion authentischer und offener ethischer Fragen, wie sie z. B. im Umfeld der mittlerweile allge-genwärtigen Biotechnologien entstehen. In Abstimmung mit den Teilnehmer/innen werden Akteure aus Wissenschaft oder Gesellschaft in das Seminar eingeladen, mit denen wir eine konkrete Lösung aktueller Fragen erarbeiten. Die Kompetenzen der Wahrnehmung ethischer Fragen, der Abwägung von Normen und Werten sowie der ethischen Argumentation sollen an diesen ‚Fällen’ exemplarisch so eingeübt werden, dass sie von den Teilnehmer/innen auch später in der wissenschaftlichen oder schulischen Praxis eingesetzt werden können. In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.2., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu fach- bzw. berufsethischen Fra-gen erworben werden (EPG 2). Voraussetzungen: Vorkenntnisse zur Allgemeinen Ethik (z. B. einschlägiger Fachschein oder EPG 1), gegebenenfalls Rücksprache mit der Dozentin ([email protected]). Benoteter Schein: Aktive Mitarbeit und Hausarbeit (Fachschein) oder Klausur (EPG 2). Literatur zur Einführung: Nida-Rümelin, Julian (1996): „Theoretische und angewandte Ethik: Paradigmen, Begründungen, Bereiche“. In: Ders. (Hg.) (1996): Angewandte Ethik. Die Bereichsethiken und ihre theoretische Fundierung. Ein Handbuch. Stuttgart: Kröner. S. 2-85.

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Geiger: Platon, Apologie, Kriton Di 10-12, Burse, Raum X, Beginn: 18.10. Die Apologie und der Kriton stehen in direktem dramatischem Zusammenhang. Die Apologie enthält die Verteidigungsreden, mit denen Sokrates versucht, die Athenischen Richter von der Haltlosigkeit der Anklage gegen ihn zu überzeugen. Der Kriton zeigt, wie erfolgreich er damit war. Die Texte sind aber vor allem deshalb interessant, weil sie das philosophische Selbstverständnis von Sokrates be-schreiben und begründen. Neben einer schrittweisen, genauen Interpretation der Aussagen und Ar-gumente wollen wir uns auch mit der allgemeinen Frage nach dem „historischen Sokrates“ auseinan-dersetzen. Da die beiden Texte nicht besonders lang sind, wird eine gründliche Lektüre vor Seminar-beginn vorausgesetzt. Wir lesen im Seminar die Übersetzung von Schleiermacher, die in vielen Aus-gaben erhältlich ist. Über die Modalitäten des Scheinerwerbs wird in der ersten Sitzung gesprochen. Gerber: Kausalität Mi 10-12, Burse, Melanchthonzimmer, Beginn: 19.10. Kausalität ist ein zentrales, vielleicht das zentrale Problem sowohl der Metaphysik und Ontologie als auch der Wissenschaftsphilosophie. In der Metaphysik ist mit dem Phänomen oder dem Prinzip der Kausalität die grundlegende Frage nach der verbindenden Struktur und dem Zusammenhang der Realität aufgeworfen. J. L. Mackie hat deshalb kausale Wirksamkeit als „the cement of the universe“ bezeichnet. In der Wissenschaftsphilosophie spielt das Problem der Kausalität überall dort eine her-ausragende Rolle, wo nach dem Charakter und der Struktur von Erklärungen gefragt wird. In prak-tisch allen wissenschaftlichen Disziplinen (aber auch im alltäglichen Bereich) ist man es selbstver-ständlich gewohnt relativ unreflektiert davon zu sprechen, dass etwas geschehen ist, weil zuvor etwas anderes geschehen ist, das demnach als eine Ursache für das erste Ereignis angesehen werden kann. Als Erklärungsproblem reicht die Frage der Kausalität zudem weit über den engeren wissenschafts-philosophischen Bereich hinaus: Sie prägt beispielsweise die Handlungstheorie, wenn nach der Struk-tur von Handlungserklärungen gefragt wird, und ist in der Philosophie des Geistes präsent, wenn es um die Möglichkeit und die Erklärung von mentaler Verursachung geht. Im Seminar sollen sehr grundlegende Fragen des Phänomens der Kausalität diskutiert werden: Was ist eigentlich eine Ursache? Sind Ursachen Ereignisse oder Gegenstände beziehungsweise Sachver-halte oder gibt es so etwas wie kausale Kräfte? Sind Ursachen notwendig und/oder hinreichend? Wie ist die Relation zwischen einer Ursache und ihrer Wirkung zu beschreiben? Hat die Beziehung zwi-schen Ursache und Wirkung einen generellen und nomologischen Charakter, gibt es also Kausalge-setze, oder ist sie als singuläre Relation aufzufassen, die im Rahmen einer kontrafaktischen Analyse zu beschreiben ist? Ein benoteter Schein kann aufgrund einer Stundenvorbereitung und einer Hausarbeit erworben werden. Einführende Literatur: M. Heidelberger: „Kausalität. Eine Problemübersicht“, in: R. Bubner/K. Cramer/R. Wiehl (Hg.): Kausalität (Neue Hefte für Philosophie (32/33)), Göttingen 1992, S. 130-153. D. H. Sanford: „Causation”, in: J. Kim / E. Sosa (Eds.): A Companion to Metaphysics (Blackwell Compan-ions to Philosophy), Oxford 1995, S. 79-83. W. Stegmüller: „Kausalitätsprobleme“, in: W. Stegmüller: Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie, Bd. I: Wissenschaftliche Erklärung und Begründung, Berlin 1969, S. 428-517.

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Gordon: Einführung in die philosophische Ethik (EPG1) Fr 18-20, Burse, Schellingzimmer, Beginn 21.10. Das Seminar gibt einen umfassenden Überblick über die zentralen Bereiche der allgemeinen Ethik: Metaethik, deskriptive Ethik und Typen ethischer Theorien. Darüber hinaus werden ebenfalls einige spezifische, ganz zentrale Themen innerhalb der Ethik (an)diskutiert: Gerechtigkeit und Gleichheit, Warum (soll ich) moralisch sein?, Rechte/Pflichten und Menschenrechte. Die Veranstaltung soll in die einzelnen Themen einführen und den jeweiligen Kerngedanken in den unterschiedlichen Themen herausarbeiten, ohne jedoch Gefahr zu laufen, sich zu sehr im Detail zu verlieren. Das Seminar ist für Studierende aller Fakultäten geeignet. Zu Beginn wird ein Veranstaltungsplan mit einer ausführlichen Literaturliste verteilt. Benoteter Schein: Kurzreferat oder Stundenprotokoll und Hausarbeit In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.1., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grund-fragen erworben werden (EPG 1). Die Teilnehmerzahl in dieser Veranstaltung ist beschränkt. Es ist eine Anmeldung bis zum 7.10.2005 erforderlich. E-Mail: [email protected]. Heidelberger: Philosophie und Naturwissenschaften in der frühen Neuzeit Mi 10-12, Burse, Raum X, Beginn: 19.10. Philosophie und Naturwissenschaften bildeten in der frühen Neuzeit eine Einheit. Wir werden Texte aus der Zeit von ca. 1550-1700 lesen, die zeigen, was die „Scientific Revolution“ der Philosophie verdankt, und die Philosophie der „Scientific Revolution“. Teilnehmer müssen Freude an wissen-schaftsgeschichtlichen Texten mitbringen. U.a. werden wir uns mit Kopernikus, Galilei, Kepler, Des-cartes, Bacon, Boyle, Locke beschäftigen. Als Kontrast ist auch eine Behandlung der aristotelischen Naturphilosophie nötig. Scheinvergabe: durch Referat und Hausarbeit. Vorbereitende Literatur: M. Heidelberger, Natur und Erfahrung: Von der mittelalterlichen zur neuzeitli-chen Naturwissenschaft, Reinbek 1981 (leider vergriffen). Encyclopedia of the scientific revolution : from Coperni-cus to Newton, hrsg. von Wilbur Applebaum. New York: Garland Publ. Comp., 2000. Keul: Positionen der Ethik (EPG 1) – Kompaktveranstaltung 20.02.-22.02.06, 10-18 Uhr, Burse, Raum X Vorbesprechung: 19.10., 12-13 Uhr, Burse, Schellingzimmer Die Veranstaltung versteht sich als eine Einführung in die allgemeine Ethik, die zugleich den Bogen zu ethischen Aspekten in den Wissenschaften schlagen will. Am Leitfaden der Fragen nach Freiheit und Verantwortung, nach wechselseitiger Anerkennung und Verständigung sollen einige wichtige Positionen philosophischer Ethik in Grundzügen behandelt werden: die Nikomachische Ethik von Aristoteles, Kants Metaphysik der Sitten, Hegels Konzept der Sittlichkeit und die Ethik des Diskur-ses von J. Habermas. Gemeinsam werden wir Auszüge aus deren Schriften lesen und diskutieren, um Schritt für Schritt die unterschiedlichen praktischen Prinzipien herauszuarbeiten. Im letzten Teil der Veranstaltung sollen die herausgeschälten Prinzipien auf ausgewählte Probleme unserer technisch-wissenschaftlichen Zivilisation angewandt werden. Benoteter Schein: Mitarbeit und Abschlussklausur.

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In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.1., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grund-fragen erworben werden (EPG 1). Die Teilnehmerzahl in dieser Veranstaltung ist beschränkt. Es ist eine Anmeldung bis zum 7.10.05 erforderlich. E-Mail: [email protected]. Keuth: David Hume: ‘Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand’ Do 14-16, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 20.10. Humes Traktat über die menschliche Natur bildet den Abschluss des klassischen Empirismus. Die daraus entstandene Kurzfassung Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand enthält die empiristische Er-kenntnistheorie. Sie soll Gegenstand des Seminars sein. Bedingung für einen benoteten Schein: Referat Literatur: David Hume: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, EA 1748, Meiner, Hamburg 1984, Ph 35. David Hume: Ein Traktat über die menschliche Natur, Buch I: Über den Verstand, Buch II und III: Über die Affekte, Über Moral, Meiner, Hamburg 1989/1978, PhB 283a,b. Jens Kulenkampff, Hg., David Hume: ‘Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Akademie, Berlin 1997, ‘Klassiker auslegen’ Bd. 8. E. Topitsch, G. Streminger, Hume, Darmstadt 1981. Koch, A. F. Aristoteles, Zweite Analytik – Interpretationskurs II Do 16-18, Burse Raum X, Beginn: 27.10. In diesem zweisemestrigen Kurs lesen und interpretieren wir die Analytica posteriora des Aristoteles, in denen er seine Theorie der wissenschaftlichen Erkenntnis vorträgt. Im zweiten Teil des Kurses sollen die letzten Kapitel des ersten Buches sowie das zweite Buch der Schrift behandelt werden. – In der Seminarbibliothek wird ein Handapparat mit Forschungsliteratur eingerichtet. Für den Scheiner-werb sind aktive Mitarbeit (Bereitschaft zur Übernahme eines Stundenprotokolls) und eine Hausar-beit pro Semester erforderlich, von denen eine durch ein Referat ersetzt werden kann. Griechisch-kenntnisse sind erwünscht, aber keine notwendige Bedingung der Teilnahme. Koch, D.: Platon, Phaidon – Lektürekurs für Erst- und Zweitsemester Di 18-20, Burse, Raum X, Beginn: 18.10. (In der ersten Sitzung findet eine Vorbesprechung statt.) Der Umgang mit philosophischen Schriften bedarf bestimmter „handwerklicher“ Voraussetzungen: Die Fähigkeit eines begrifflich genauen Lesens, das Vermögen, die spezifische Problemstellung eines Textes herauszupräparieren, die Beherrschung der charakteristischen Begrifflichkeit eines Autors, zudem die stete Beachtung der Differenz von Textauslegung und eigener Sachinterpretation und an-deres mehr. Der Lektürekurs für Erst- und Zweitsemester will über die Demonstration dieser Umgangs-weisen hinaus zusammen mit Platons Dialog „Phaidon“ auch in die Eigenart und in den Reichtum philosophischer Probleme und philosophischen Denkens einführen. Platons „Phaidon“ handelt von einem Kernstück abendländischen Philosophierens, der Entfaltung dessen, was „Ideen“ sind. Diese Entfaltung geschieht durch Sokrates unmittelbar vor seinem eigenen Tod und führt damit sogleich vor die Frage nach dem Zusammenhang von Seele und Idee bzw. zur

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die Frage nach der Sterblichkeit bzw. Unsterblichkeit der Seele. Der Dialog eignet sich nicht nur zur Auseinandersetzung mit Grundgedanken Platons, sondern er ist auch einer der eindrücklichsten Schriften zur Frage nach dem Sinn des Philosophierens angesichts des Todes. Kenntnisse in Altgrie-chisch werden nicht vorausgesetzt. Leistungsnachweise für einen unbenoteten Schein: Anfertigung eines Protokolls (Umfang: 2-3 Sei-ten.) Leistungsnachweis für einen benoteten Schein: Hausarbeit (Umfang: 10-15 Seiten. Eine Vorschlags-liste wird zu Beginn des Semesters ausgegeben.) Textgrundlage: Platon, Phaidon (Griechisch-Deutsch), Hamburg: Meiner Verlag 1991. Koch, D.: Martin Heidegger, Sein und Zeit – Interpretationskurs I Do 18-20, Burse, Raum X, Beginn: 20.10. (In der ersten Sitzung findet eine Vorbesprechung statt.) Martin Heideggers Sein und Zeit ist eines der Schlüsselwerke der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum unserer Auseinandersetzung wird Heideggers verwandelnde Aufnahme der »alten« abend-ländischen Frage nach dem Sein stehen (Was ist überhaupt Sein?, Wird es in vielfacher Weise ausge-sagt? Wie »gibt« es Sein?). Heideggers Neuansatz geschieht auf dem Boden eines durch Endlichkeit bestimmten Verstehens und Auslegens von Sein: Wie steht unsere seinsverstehende Endlichkeit mit der Zeitlichkeit von »Sein im Ganzen« zusammen, wenn es dieses Sein überhaupt nur im Verstehen und Auslegen des einzelnen Daseins »gibt«? Bei der versuchten Antwort auf diese Frage wird sich ein ungeheurer Reichtum an Wesensphänomenen und -bezügen erschließen. Eine Annäherung an die Grundproblematik von Sein und Zeit setzt jedoch voraus, dass wir erst einmal unabhängig davon un-ser Vorverständnis dahingehend klären müssen, was denn überhaupt mit dem scheinbar nichtssa-genden Ausdruck »Sein« gemeint sein kann. Textgrundlage: Heidegger, Martin: Sein und Zeit (Einzelausgabe; Niemeyer Verlag, Tübingen; beliebige Auflage). Scheinerwerb: eine Hausarbeit pro Semester (Umfang: 10 bis 15 Seiten à 2000 Anschläge). Eine Vorschlagsliste von Hausarbeitsthemen wird zu Beginn ausgegeben. Bitte beachten Sie, dass in ei-nem Interpretationskurs nur benotete Scheine erworben werden können. Kreß: Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie Mo 14-16, Burse, Raum X, Beginn: 17.10. Descartes’ 1641 veröffentlichte Meditationes de prima philosophia sind für die Einführung in das Studium der Philosophie ein besonders geeigneter und häufig verwendeter Text. Die Frage, wie ein radikaler Zweifel an allem, was wir wissen oder zu wissen meinen, zu begründen ist und wie er sich widerlegen lässt, ist mit der Untersuchung über unser Wissen von uns selbst und unser Wissen von einem Abso-luten – bei Descartes: dem Dasein Gottes – verbunden. Sein Denken begründete die moderne Theo-rie der Subjektivität und die Aufklärungsphilosophie und hat noch in der Philosophie der Gegenwart zentrale Bedeutung. Scheinerwerb: Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit. Textgrundlage: René Descartes: Meditationen über die Grundlagen der Philosophie. Auf Grund der Aus-gaben von Artur Buchenau neu herausgegeben von L. Gäbe, Hamburg 1960 (Felix Meiner). Hinzugezogen wird die Ausgabe von Artur Buchenau mit sämtlichen Einwänden und Erwiderun-gen, Hamburg 1994 (Felix Meiner). Weitere Literaturhinweise werden in der ersten Sitzung angegeben.

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Kreß: Einführung in die Ethik (EPG 1) Di 12-14, Burse, Raum X, Beginn: 18.10. Das Proseminar soll in die Grundbegriffe, die Positionen und die Begründungskonzepte der moder-nen Moraltheorie einführen. Leitend sind dabei die Fragen nach der Fundierung der Ethik, nach dem Wissensstatus moralischer Urteile und Wertungen und nach dem Verhältnis zwischen praktischem und theoretischem Wissen. Die zentralen Theorien der Ethik – Eudämonismus, Deontologie, Utilita-rismus – werden anhand von Textpassagen ihrer bedeutendsten Vertreter vorgestellt. Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme und Übernahme eines Referats mit schriftlicher Ausarbei-tung. Literatur: O. Höffe: Lesebuch zur Ethik. Philosophische Texte von der Antike bis zur Gegenwart; München 1998 (Beck). Truls Wyller: Geschichte der Ethik. Eine systematische Einführung. Paderborn 2002 (mentis). In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.1., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grund-fragen erworben werden (EPG 1). Die Teilnehmerzahl in dieser Veranstaltung ist beschränkt. Es ist eine Anmeldung bis zum 7.10.05 erforderlich. E-Mail: angelika.kreß@uni-tuebingen.de. Loewe: Eine Einführung in moralische Argumentationen am Beispiel der Naturethik (EPG 1) Kompaktveranstaltung: 26.11.-27.11.; 3.12.-4.12., 9-12; 13-16 Uhr, Burse, Raum X Ziel des Seminars ist die Einführung in Grundbegriffe der philosophischen Ethik und in die vielfälti-gen Formen des moralischen Argumentierens. Den thematischen Schwerpunkt bilden dabei die Be-gründungsfragen der Naturethik. Über die Notwendigkeit eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Natur besteht zwar ein weit-gehender gesellschaftlicher Konsens, aber es ist umstritten, woran sich dieses Handeln orientieren soll. Begründungsfragen der Naturethik stellen uns vor grundlegende Entscheidungen hinsichtlich allgemeiner Strategien ethischer Argumentation: Ist es das Selbstinteresse bzw. die Pflicht der Men-schen gegen sich selbst, das uns Richtlinien für unser Handeln vorgibt, oder ist es der moralische bzw. der ontologische Status der Natur (angefangen bei nichtmenschlichen Tieren über die organi-sche Natur bis hin zu Ökosystemen und der Natur als Ganzer)? Bei der Untersuchung dessen, was es im Falle der Naturethik heißt, moralisch zu argumentieren, werden in dem Seminar moralische Grundbegriffe (Zweck an sich, intrinsische Werte usw.) und be-kannte Moraltheorien (Ansätze in der Tradition Kants, Utilitarismus, Ehrfurcht vor dem Leben etc.) dargestellt und diskutiert. Zu Beginn des Semesters wird einen Reader bereitgestellt. Scheinerwerb: Referat mit Ausarbeitung oder Hausarbeit. In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.1., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grund-fragen erworben werden (EPG 1). Die Teilnehmerzahl in dieser Veranstaltung ist beschränkt. Es ist eine Anmeldung bis zum 7.10.05 erforderlich. E-Mail: [email protected].

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Merle: John Stuart Mill über Utilitarismus und Freiheit: Eine Einführung in die politische Ethik (EPG 1) Fr 16-19, 14täglich, Burse, Raum X, Beginn: 21.10. John Stuart Mills Utilitarismus stellt eine utilitaristische Theorie dar, welche auf die Einwände gegen die von Jeremy Bentham gegründete utilitaristische Schule zu antworten versucht, indem z. B. die Forderungen der Gerechtigkeit in den Utilitarismus einbezogen werden. Mills Über die Freiheit gehört zu den Klassikern des Liberalismus. Seine Auffassung der individuellen Freiheit und Rechte sind immer noch für die politische Philosophie und die Rechtsphilosophie maßgebend. Diese individua-listischen Elemente verbinden sich aber bei Mill mit einem sozialphilosophischen Anliegen; sie wer-den nur im Rahmen des utilitaristischen Prinzips entwickelt, das nicht primär individuelle Interessen, sondern das größte Glück der größten Anzahl verfolgt und dabei auf die Gerechtigkeit zwischen den Bürgern achtet. Der Utilitarismus stellt weiterhin eine der Grundoptionen der politisch-ethischen Debatte dar. Auf Über die Freiheit hat man sich in verschiedenen politisch-ethischen Debatten wie die Diskussionen über Minderheitenrechte, Strafrecht, Sterbehilfe, Verbot oder Legalisierung der Dro-gen usw. bezogen. Benoteter Schein: Referat und Hausarbeit. Das Ziel des Proseminars besteht darin, anhand der Millschen Theorie eine Einführung in Begriffe, Theorien und Argumentationsformen der politischen Ethik zu geben. Das Seminar ist für Studieren-de aller Fakultäten geeignet. Textgrundlage: John Stuart Mill: Der Utilitarismus (Reclam-Ausgabe). John Stuart Mill: Über die Freiheit (Reclam-Ausgabe). Literatur: Gräfrath, Bernd 1992: John Stuart Mill: Über die Freiheit, Paderborn: UTB-Schöningh. Riley, Jonathan 1998: Routledge Philosophy Guidebook to Mill on Liberty, London: Routledge. Rinderle, Peter 2000: John Stuart Mill, München: C.H.Beck. Skorupski, John 1998 (Hrsg.): The Cambridge Companion to Mill, Cambridge University Press. Wolf, Jean-Claude 1992: John Stuart Mills Utilitarismus. Ein kritischer Kommentar, Freiburg i.Br.: Alber. In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.1., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grund-fragen erworben werden (EPG 1). Die Teilnehmerzahl in dieser Veranstaltung beschränkt. Es ist eine Anmeldung bis zum 7.10.2005 erforderlich. E-Mail: [email protected] Mirbach: Alexander Gottlieb Baumgarten, Aesthetica (1750/58) Fr 12-14, Alte Burse, Raum X, Beginn: 21.10. „DIE ÄSTHETIK (Theorie der freien Künste, untere Erkenntnislehre, Kunst des schönen Denkens, Kunst des Analogons der Vernunft) ist die Wissenschaft der sinnlichen Erkenntnis“ – so definiert Alexander Gottlieb Baumgarten in § 1 seiner unvollendet gebliebenen, in Latein verfassten ästheti-schen Hauptschrift, der Aesthetica (1750/58), die Ästhetik erstmals und epochemachend als eigen-ständige philosophische Disziplin. Wir wollen uns im Seminar Baumgartens ‚Programm’ der Ästhetik hauptsächlich an den von Hans Rudolf Schweizer ins Deutsche übersetzten Abschnitten (‚Prolegomena’, §§ 1-13, ‚Die Schönheit der Erkenntnis’, §§ 14-27, zum ‚Charakter des Ästhetikers’, §§ 28-77, zur ‚ästhetischen Wahrheit’, §§ 423-504, 555-612) erarbeiten. Dabei muss, außer auf Baumgartens für die neu zu konstituierende Wissen-schaft bereits wegweisende Magisterarbeit Meditationes philosophicae de nonnullis ad poema pertinentibus

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(1735), notwendig auch auf die ontologische und erkenntnistheoretische Begründung der Ästhetik, wie sie Baumgarten in seiner Metaphysica (EA 1739) darlegt, zurückgegangen werden. Ein Ausblick auf die von Schweizer nicht übersetzten Abschnitte der Aesthetica, insbesondere unter Heranziehung einiger Paragraphen zur ‚ästhetischen Größe’, in denen sich Baumgartens Ästhetik nicht nur als Wis-senschaft der ‚sinnlichen Erkenntnis’ erweist, sondern auch deren ethische Implikationen im Hin-blick auf das ‚Wollen des Guten’ deutlich werden, soll das Seminar abrunden und eine Perspektive auf die – gleichwohl fragmentarisch gebliebene – Ganzheit dieser bedeutenden Schrift Baumgartens eröffnen. Benoteter Schein: Kurzreferat und schriftliche Hausarbeit. Textgrundlage: Baumgarten, Alexander Gottlieb: Theoretische Ästhetik. Die grundlegenden Abschnitte aus der ‚Aesthetica’ (1750/58). Übers. und hg. von Hans Rudolf Schweizer, Hamburg: Meiner 1983 (2., durchges. Aufl. 1988, Philosophische Bibliothek, 352). Baumgarten, Alexander Gottlieb: Texte zur Grundlegung der Ästhetik, übersetzt und hg. von Hans Ru-dolf Schweizer, Hamburg: Meiner 1983 (Philosophische Bibliothek, 351). Baumgarten, Alexander Gottlieb: Meditationes philosophicae de nonnullis ad poema pertinentibus/ Philosophi-sche Betrachtungen über einige Bedingungen des Gedichts. Übers. und mit einer Einleitung hg. von Heinz Paetzold. Hamburg: Meiner 1983 (Philosophische Bibliothek, 355). Anzeige:

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Misselhorn: Wittgenstein – Interpretationskurs II Do 10-12, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 18.10. Im zweiten Semester des Interpretationskurses werden wir uns hauptsächlich mit Wittgensteins “Phi-losophischen Untersuchungen” beschäftigen. Zentrale Begriffe, die bis heute im philosophischen Diskurs eine Rolle spielen, wie „Sprachspiel“, „Familienähnlichkeit“ oder das viel diskutierte Privat-sprachenargument, gehen auf dieses Werk zurück. Es ist eines der wenigen philosophischen Werke des 20. Jahrhunderts, das von den Vertretern der unterschiedlichsten philosophischen Richtungen als Klassiker und Anknüpfungspunkt anerkannt wird. Wir werden uns mit den zentralen Abschnitten des Werks eingehend beschäftigen. Dabei werden Fragen aus dem Bereich Sprachphilosophie und Philosophie des Geistes im Zentrum stehen, jedoch soll auch die für Wittgenstein leitende Frage nach der richtigen Lebensform Berücksichtigung finden. Müller-Koch: Einführung in die allgemeine Ethik (EPG 1) Do 11-13, Verfügungsgebäude, Wilhelmstr. 19, Seminarraum 1.01, Beginn: 20.10. In diesem Proseminar werden wir wichtige theoretische Ansätze der Ethik erörtern, etwa die deonto-logische Ethik, die Strebensethik, der Utilitarismus u. a. Dabei werden Texte verschiedener Philoso-phen im systematischen Zusammenhang behandelt. Die verschiedenen theoretischen Ansätze sollen dann auf konkrete aktuelle Probleme der Ethik bezogen werden. Ziel des Seminars ist es, einen Überblick über die Theorien der Ethik zu gewinnen, Argumentati-onsweisen in ethischen Diskussionen kennen zu lernen und schließlich zu lernen, aktuelle ethische Fragestellungen erschließen und einschätzen zu können. Das Seminar richtet sich an Studierende aller Fächer; es sind keine Vorkenntnisse notwendig. Litera-tur wird zu Beginn des Seminars angegeben. Voraussetzungen für den Scheinerwerb: Regelmäßige Teilnahme, Bereitschaft zur Übernahme eines Stundenprotokolls; Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung einer Seminarsetzung. Für den EPG 1 Schein: Klausur, für den Philosophie-Fachschein: Hausarbeit. In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagen-studium nach Anlage C, 1.1., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grundfragen erworben werden (EPG 1). Die Teilnehmerzahl in dieser Veranstaltung ist beschränkt. Es ist eine Anmeldung bis zum 7.10.05 erforderlich. E-Mail: [email protected] Neuber: Einführung in die Wissenschaftstheorie Mo 16-18, Burse, Raum X, Beginn: 24.10. Die Lehrveranstaltung bietet einen Überblick über klassische wie auch neuere Ansätze in der Wissen-schaftstheorie. Inhaltliche Schwerpunkte sind u. a. das Induktionsproblem, das Verhältnis von Theo-rie und Beobachtung, die Bedeutung des Experiments und das Problem des wissenschaftlichen Wandels. Besondere Vorkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Erwartet wird die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates (das auch als Gruppenreferat gehalten werden kann). Scheinerwerb durch Referat und Hausarbeit Textgrundlage: Alan F. Chalmers, Wege der Wissenschaft: Einführung in die Wissenschaftstheorie. Berlin, Heidelberg, New York: Springer 2001.

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Newen: David Hume’s Ethik – Interpretationskurs II Di 14-16, Burse, Raum X, Beginn: 18.10. David Hume (1711-1776) ist einer der wichtigsten Philosophen des 18. Jahrhunderts, der Hauptver-treter des Britischen Empirismus und ein zentraler Vorläufer der Transzendentalphilosophie Kants. Er zeichnet sich durch eine radikal empiristische Erkenntnistheorie aus, die den Ausgangspunkt für alle seine Thesen bildet. Zu den einflussreichen Thesen der theoretischen Philosophie gehören: sein Verständnis von Kausalität, seine Unterscheidung von Tatsachen (‚matter of facts’) und Beziehungen zwischen Vorstellungen (‚relations of ideas’), seine Theorie der Substanz, der Identität und der Exis-tenz sowie nicht zuletzt seine Theorie des Ich als eines Bündels von Perzeptionen. Nachdem wir im ersten Teil die theoretische Philosophie Humes ausführlich präsentiert und disku-tiert haben, wenden wir uns im zweiten Teil des Interpretationskurses nun vor allem der praktischen Philosophie zu. Dabei geht es um Humes Theorie zu Affekten und seine Moralphilosophie. Unter Affekte fallen bei Hume Stolz und Niedergeschlagenheit, Liebe und Hass sowie die Diskussion des Zusammenhangs von Wille und Affekten. Die Moralphilosophie beschäftigt sich mit den Fragen nach den Grundlagen einer ethischen Bewertung sowie einiger spezieller Fragen wie Eigentumsrecht, Völkerrecht, etc. Hume hat in diesen und vielen anderen Aspekten das philosophische Denken bis heute nachhaltig beeinflusst. Für einen Scheinerwerb sind beide Semester (SoSe 2005 und WS 2005/06) zu besuchen. Für einen benoteten Schein ist im Laufe des Semesters mindestens ein mündlicher Vortrag zu hal-ten sowie ein Stundenprotokoll zu verfassen. Zusätzlich ist eine Hausarbeit (ca. 15 Seiten) anzuferti-gen. Abgabefrist für alle Hausarbeiten: Ende Februar 2006. Literatur: David Hume: Ein Traktat über die menschliche Natur, Buch II: Über die Affekte und Buch III: Über Moral, Meiner Verlag, Philosophische Bibliothek 283b. (Original 1739/40). Weitere Literatur finden Sie im Semesterapparat. Oberauer: Aristoteles, Metaphysik VII Fr 14-16, Burse, Raum X, Beginn: 21.10. In den Substanzbüchern der Metaphysik vertritt Aristoteles zwei zentrale Thesen. Erstens: Die Lehre vom Sein, die nach Aristoteles die Erste Philosophie ist, ist die Lehre von der Substanz. Zweitens: Die Substanz ist das eidos (griechisch für „Form, Spezies, Idee“). Wir werden im Proseminar zunächst (kurz) Aristoteles’ allgemeine Bestimmung der uns heute als Metaphysik geläufigen und von Aristote-les als Erste Philosophie bezeichneten Wissenschaft betrachten, die in den Büchern Met. IV, 1 und 2 und Met. VI, 1 als Lehre vom Seienden, insofern es Seiendes ist, vorgestellt wird. Hier wird die Frage im Mittelpunkt stehen, wie Aristoteles die Erste Philosophie von den anderen Wissenschaften ab-grenzt, worin entsprechend ihre Daseinsberechtigung als Wissenschaft liegt, und welchen Aufschluss diese Bestimmung der Ersten Philosophie über die zunächst befremdlich und unverständlich anmu-tende These liefert, die Erste Philosophie sei die Lehre vom Seienden, insofern es Seiendes ist. Im zweiten Teil werden wir uns auf Aristoteles’ sehr gedrängte Argumentation in den Substanzbü-chern, auf die Ausführungen im siebten Buch der Metaphysik konzentrieren. Die hier entscheidenden Fragen sind mit den zentralen Thesen der Substanzbücher vorgegeben: Was heißt es und weshalb ist die Lehre vom Sein die Lehre von der Substanz? Was heißt es und weshalb ist die Substanz das eidos? Die Frage nach doktrinalem und argumentativem Gehalt der Aristotelischen Metaphysik im Allgemei-nen und der Substanzbücher im Besonderen hat die Philosophie geprägt wie kaum eine andere Fra-ge. Deshalb eignet sich der Text, auch wenn er auf den ersten Blick schwer zugänglich erscheint,

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ausgezeichnet als Einführung in das Studium der Philosophie. Das Proseminar wendet sich aus-drücklich auch an Studenten ohne Aristoteles- und Griechischkenntnisse. Als gemeinsame Textgrundlage empfiehlt sich: H. Bonitz: Aristoteles: Metaphysik, neu ediert von U. Wolf, Hamburg 1994. Benoteter Schein: Klausur oder schriftliche Hausarbeit (ca. 15 Seiten). Zur einführenden Lektüre: Chr. Rapp, „Einleitung“ in: ders. (Hrsg.): Aristoteles: Die Substanzbücher der Metaphysik, Berlin 1996. ders.: Aristoteles zur Einführung, Hamburg 2001. Potthast: Einführung in die Allgemeine Ethik (EPG 1) Di 14-16; IZEW, Wilhelmstraße 19, 1. Etage, Seminarraum 1.01, Beginn: 18.10. Was sind ethische Tugenden, Prinzipien, Normen, Werte? Wie lassen sie sich analysieren und wie begründen? Wie bestimmt sich das Verhältnis von gelebter Sittlichkeit und einer philosophischen Reflexionstheorie der Moral? Im Seminar werden wir solche und andere Grundfragen der Ethik in Form einer Einführung diskutieren. Dazu werden Auszüge aus klassischen Texten (Aristoteles, Pla-ton, Kant, Mill, Schopenhauer, Rawls u.a.) sowie aktuelle Literatur zu systematischen Fragen behan-delt. Ziel ist es einen Überblick über Grundlagen, Problemstellungen und – durchaus konkurrierende – Positionen der Allgemeinen Ethik zu gewinnen. In der Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstudi-um nach Anlage C, 1.1, WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grundfra-gen erworben werden (EPG 1). Leistungsnachweis für einen benoteten Schein: durch Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Klausur. Literatur: Ein Reader zum Seminar wird in der ersten Sitzung besprochen. Zur Übersicht: Marcus Düwell, Christoph Hübenthal & Micha H. Werner: Handbuch Ethik. Stuttgart 2002; Otfried Höffe: Lexikon der Ethik, 6. Auflage. München 2002. Die Zahl der Teilnehmer in dieser Veranstaltung ist beschränkt. Es ist eine Anmeldung bis zum 7. Oktober 2005 erforderlich. E-Mail: [email protected] Rinderle: Einführung in die Philosophie der Kunst Do 16-18 Uhr, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 27.10. Zwei Fragen stehen im Mittelpunkt der Philosophie der Kunst: (1) Was ist Kunst? Wodurch unter-scheidet sich ein Kunstwerk von anderen Gegenständen? (2) Was ist der Wert der Kunst? Gibt es gute Gründe, Romane zu lesen, Museen oder Konzerte zu besuchen? Im Seminar sollen verschiedene systematische Antworten auf diese beiden Fragen vorgestellt und überprüft werden. Zur Vorbereitung der ersten Sitzung empfehle ich die Lektüre der Introduction von Carolls Philosophy of Art. Teilnahmevoraussetzung: Aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referats. Scheinerwerb: Hausarbeit bis zum Ende des Semesters. Literatur: Budd, Malcolm: Values of Art, Pictures, Poetry and Music, London 1996. Carroll, Noel: Philosophy of Art. A Contemporary Introduction, London 1999. Eldridge, Richard: An Introduction to the Philosophy of Art, Cambridge 2003. Kelly, Michael (Hrsg.): Encyclopedia of Aesthetics, 4 Bände, New York 1998. Levinson, Jerrold (Hrsg.): The Oxford Handbook of Aesthetics, Oxford 2003.

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Rinderle: Platons Theorie der Gerechtigkeit Fr 10-12, Burse, Raum X, Beginn: 21.10. Anhand der gemeinsamen Lektüre von ausgewählten Passagen aus dem Kriton, dem Gorgias, der Poli-teia und den Nomoi sollen die wichtigsten Elemente von Platons Theorie der Gerechtigkeit ermittelt und kritisch diskutiert werden. Textgrundlage ist die Schleiermacher-Übersetzung. Zur Vorbereitung der ersten Sitzung empfehle ich die Lektüre des Kriton. Teilnahmevoraussetzung: Aktive Mitarbeit und Übernahme eines Referats. Scheinerwerb: Hausarbeit bis zum Ende des Semesters. Sekundärliteratur: Annas, Julia: An Introduction to Plato’s Republic, Oxford 1981. Irwin, Terence: Plato’s Ethics, Oxford 1995. Pappas, Nickolas: Routledge Philosophy GuideBook to Plato and the Republic, 2nd Ed., 2003. Vlastos, Gregory: „Justice and Happiness in the Republic“; in: ders. (Hrsg.), Plato II, Garden City 1971. Vlastos, Gregory: Socrates, Ironist and Moral Philosopher, 1991. Scarano: R. M. Hare, Moralisches Denken Fr 16-18, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 21.10. Moralische Überlegungen spielen eine wichtige Rolle in unserem Denken und für unser Handeln. Jedem von uns ist das Phänomen gut vertraut. Aber was ist überhaupt moralisches Denken und Handeln? Was unterscheidet moralische Bewertungen von anderen Arten des Wertens? Wie kann im Bereich der Moral rational argumentiert werden? Und welchen Beitrag können dabei ethische Theo-rien leisten? Diesen Fragen werden wir in einer Auseinandersetzung mit dem Buch Moralisches Denken von Ri-chard M. Hare nachgehen. Die Theorie von Hare zählt zu den bedeutendsten Ansätzen der philoso-phischen Ethik des zwanzigsten Jahrhunderts. Das 1981 erschienene Werk enthält Ansätze einer umfassenden Moraltheorie, die nicht nur für unsere ethischen Grundbegriffe Klärungen anbietet, sondern auch konkrete Moralprinzipien formuliert und zu rechtfertigen versucht. In dem Proseminar werden wir die Hauptthesen der Theorie herausarbeiten, die Argumentationen prüfen und nach möglichen Alternativen fragen. Einen Teilnahmeschein erhält man durch die Übernahme eines Thesenpapiers, einen benoteten Schein durch das zusätzliche Verfassen einer Hausarbeit. Textgrundlage: R. M. Hare: Moralisches Denken, Frankfurt/M. 1992. Literatur: Oliver Hallich: Richard Hares Moralphilosophie, Freiburg/München 2000. Christoph Fehige/Georg Meggle (Hrsg.): Zum moralischen Denken, 2 Bde., Frankfurt/M. 1992. Schick: Thomas Hobbes, Leviathan – Interpretationskurs II Di 12-14, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 18.10. Auf der Basis der im ersten Teil durchgegangenen Grundlegung wird im zweiten Teil unseres Kurses Hobbes’ Theorie der Verfassung des Staats, seiner Macht und ihrer vernünftigen Grenzen und seiner Erhaltungs- und Auflösungsbedingungen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Die Festlegung weiterer Schwerpunkte erfolgt in Absprache mit den Teilnehmer/innen des Seminars.

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Erwerb eines benoteten Scheins: Übernahme eines kurzen Textreferats plus (wahlweise) eines längeren Referats oder einer Hausarbeit. Text: Thomas Hobbes: Leviathan, herausgegeben und eingeleitet von Iring Fetscher, übersetzt von Walter Euchner, Frankfurt a. M. (Suhrkamp) 1984. Schick: Edmund Husserl, Logische Untersuchungen – Interpretationskurs I Do 12-14, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 20.10. Im ersten Teil seiner 1900/1901 erstveröffentlichten Logischen Untersuchungen unternimmt Husserl eine Statusbestimmung der Logik in kritischer Auseinandersetzung mit der Auffassung, Logik sei eine Unterabteilung der Psychologie, und mit der Auffassung, das Einzige, was Logik im engeren Sinn davon noch einmal unterscheide, sei ihre praktische Ausrichtung als Methodenlehre des richti-gen Denkens. Als Ergebnis seiner Kritik schält sich der Plan einer reinen Logik heraus als des wis-senschaftlichen Systems der allgemeinen Konstituentien von Wissenschaft überhaupt. In diesem Semester werden wir uns in der Hauptsache mit dem kritischen Vorlauf, den Prolegomena, befassen und gegen Ende den Beginn des zweiten Teils (die I. Untersuchung zum Thema: Ausdruck und Be-deutung) in Angriff nehmen. Studienanfänger(innen) sind herzlich willkommen. Erwerb eines benoteten Scheins: Übernahme eines Protokolls plus (wahlweise) eines Referats oder einer Hausarbeit. (Hinweis: Dieser Schein zählt als Interpretationskursschein und ersetzt nicht den einer Übung zur Logik.) Text: Edmund Husserl: Logische Untersuchungen: 1. Prolegomena zur reinen Logik: Husserliana Bd. XVIII; 2. Untersuchungen zur Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis: Husserliana Bd. XIX, 1 und 2. Einzelveröffentlichung: Logische Untersuchungen (Niemeyer) 1993. Außerdem veröffentlicht in der Ausgabe E. Husserl: Gesammelte Schriften (Meiner) 1992, Bd. 2-4. Schroeder-Heister/Więckowski: Einführung in die Logik Di 16-18, Ort: siehe Ankündigung auf der homepage, Beginn: 18.10. Als Philosophinnen und Philosophen sind wir darauf bedacht, unsere jeweilige Position bezüglich einer philosophischen Fragestellung (z. B. einer ethischen oder einer erkenntnistheoretischen) mög-lichst klar und verständlich zu formulieren, sie mit Hilfe von Argumenten möglichst gut zu begrün-den, und dafür Sorge zu tragen, dass sie nicht widersprüchlich ist. Die Logik erlaubt uns, diese Anliegen umzusetzen, insofern sie uns hilft, Mehrdeutigkeiten in philo-sophischen Behauptungen ausfindig zu machen und insofern sie uns Methoden an die Hand gibt, mit deren Hilfe wir zum Beispiel überprüfen können, ob ein philosophisches Argument gültig ist oder ob eine philosophische Theorie widerspruchsfrei ist. Im Proseminar werden wir uns unter anderem mit der Syntax und der Semantik der Aussagenlogik und der Prädikatenlogik beschäftigen, mit der Paraphrase und der Symbolisierung umgangssprachli-cher Sätze, mit einigen logischen Eigenschaften und Beziehungen (z.B. logische Wahrheit, Konsis-tenz, Folgerung), mit einigen Methoden (Wahrheitstafelverfahren, Tableauverfahren), mit dem Kal-kül des natürlichen Schließens und mit einigen wichtigen metalogischen Resultaten (z. B. funktionale Vollständigkeit, Korrektheit und Vollständigkeit). Das Proseminar, das im Stil einer (von B. Więckowski gehaltenen) Vorlesung ablaufen wird, wird auf einem Skript basieren. Ein Proseminarschein kann aufgrund einer erfolgreichen Teilnahme an einer Abschlussklausur erworben werden. Das Skript kann unter

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http://www-ls.informatik.uni-tuebingen.de/wieckowski/TS04.ElloS.pdf heruntergeladen werden. Zur Vorlesung werden Tutorien zur Vertiefung des Stoffes angeboten. Sämtliche Kursinformatio-nen werden im Wintersemester auf der Internet-Seite http://www-ls.informatik.uni-tuebingen.de/psh/lehre/aktuellelehre.html zu finden sein. Begleitlektüre: Seebohm, T. M.: Elementare formalisierte Logik, Alber, Freiburg i. B., 1991. Schröder: Einführung in die Ethik am Beispiel Epikurs (EPG 1) Fr 14-16, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 21.10. Ethik – als philosophische Praxisreflexion – sucht Prinzipien glückenden Menschseins. Der antike Ethiker Epikur findet sie auf einem Denkweg besonderer Art: Er setzt auf eine Philosophie, die dem Menschen helfen kann, gefühlsmäßige Verwirrung und seelische Ängste zu überwinden, um so zur glücksfördernden inneren Unerschütterlichkeit (ataraxía) zu gelangen. Dabei kreist Epikurs Ansatz um zwei Grundprobleme: rationale Welterklärung und Bedingungen heilender Aussprache. Das Seminar will Epikurs Denkweg zu Ethikprinzipien argumentativ rekonstruieren und dessen phi-losophisch-ethischen Modellcharakter erörtern. Beides soll im Sinne einer Einführung in die philo-sophische Ethik für Studierende aller Fakultäten geschehen. Einen benoteten Schein erwirbt man durch eine Hausarbeit zu einem zentralen Aspekt der Semi-narthematik. In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.1., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu ethisch-philosophischen Grund-fragen erworben werden (EPG 1). Textgrundlage ist der Reclam-Band Epikur: Briefe, Sprüche, Werkfragmente (hg. v. H.-W. Krautz) Vosgerau: Die philosophischen Grundlagen der Kognitionswissenschaft Do 14-16, Burse, Raum X, Beginn: 20.10. Von Anfang an war die Kognitionswissenschaft eher ein interdisziplinäres Forschungsprojekt als eine eigenständige Disziplin. Nach wie vor bezeichnen sich die meisten "Kognitionswissenschaftler" nicht als solche, sondern legen viel mehr Wert auf ihre "Heimdisziplinen" Psychologie, Informatik, Linguistik, Neurowissenschaft und Philosophie. In diesem Seminar sollen die gemeinsamen theoreti-schen Grundlagen, die diese Wissenschaftler verbinden, kritisch diskutiert werden. Die zentrale The-se ist, dass Kognition wesentlich Datenverarbeitung ist, und somit prinzipiell Computer menschliche Intelligenz simulieren (bzw. sogar haben) können. Diese Grundannahme fand nicht nur harsche Kri-tik, sondern wurde auch innerhalb der Kognitionswissenschaften immer wieder neu gedeutet. Auf der Grundlage der Einführung von M. Lenzen sollen die verschiedenen Deutungen erarbeitet und diskutiert werden. Die einzelnen Themen werden anhand von einschlägigen neueren Artikeln vertieft. Das Seminar stellt eine Einführung in die zeitgenössische (analytische) Philosophie des Geis-tes dar; Teilnehmer aus anderen kognitionswissenschaftlichen Disziplinen sind willkommen. Voraus-setzung für den Scheinerwerb ist neben der regelmäßigen Teilnahme die Übernahme eines Refera-tes und dessen Ausarbeitung in Form einer Hausarbeit. Literatur: Lenzen, M.: Natürliche und Künstliche Intelligenz: Einführung in die Kognitionswissenschaft, Einfüh-rungen, Campus, Frankfurt a. M., New York, 2002.

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Zinck:: Einführung in die Philosophie der Emotionen Do 12-14, Burse, Raum X, Beginn: 20.10. Emotionen bilden neben Wahrnehmungen und Gedanken eine Klasse mentaler Phänomene, die entscheidend und kennzeichnend sind für das menschliche Leben. Sie sind qualitativ bedeutungsvoll für das eigene Erleben und motivieren zu Handlungen. Die Untersuchung der Emotionen ist daher ein zentrales Thema in der Philosophie des Geistes. Ziel des Seminars wird es sein, einen einführenden Überblick über philosophische Untersuchungen der Emotionen zu geben und die Forschung in Psychologie und Neurobiologie dabei zu berücksich-tigen. Dieser interdisziplinäre Zugang soll die vielfältigen und konkurrierenden Ansätze in der Unter-suchung der komplexen emotionalen Phänomene aufzeigen und unsere Diskussion bereichern. Wir wollen uns die Frage stellen, welche Eigenschaften die Emotionen ausmachen und wie diese charak-terisiert und erklärt werden können. Dafür werden wir unterschiedliche Emotionstheorien (kognitive Theorien, Bewertungstheorien, nicht-kognitive Theorien, Gefühlstheorien, evolutionsbiologische Theorien) und neuro- und kogniti-onswissenschaftliche Theorien (neuronale Verarbeitung) anhand unterschiedlicher Autoren systema-tisch diskutieren. Grundlage für einen unbenoteten Schein ist ein Referat, für einen benoteten Schein ein Referat und eine schriftliche Ausarbeitung (10-12 Seiten). Einführende Literatur: Wassmann, Claudia (2002): Die Macht der Emotionen: Wie Gefühle unser Denken und Handeln beeinflussen, WBG, Darmstadt. Aristoteles, De Anima: I, 1 403a-3-403b19, Rhetorik II, 1, 1378a20-1381a3 (bis II, 11, 1388b30) Niko-machische Ethik IV, 11. Elster, Jon (1999): Strong Feelings, Cambridge, MA., MIT Press; daraus Kapitel 2: Emotion. Griffiths, Paul (1997): What Emotions really are: The Problem of Psychological Categories, The University of Chicago Press; daraus Kapitel 3: The Psychoevolutionary Approach to Emotion. (Zum Ausprobieren: Ein Computer-Therapeut, der noch nicht so gut mit Emotionen umgehen kann: http://www.manifestation.com/neurotoys/eliza.php3).

■ Seminare

Brachtendorf/Nickel: Determination oder Freiheit? Philosophie und naturwissenschaftliche Perspektiven Di 16-18 Ort: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 18.10. Wer gleichsam schlafwandelnd durch das Leben geht, (...) wer als Historiker, Jurist, Poet in einseiti-ger Beschaulichkeit mehr mit menschlichen Leidenschaften und Satzungen, oder wer naturforschend und -beherrschend eben so beschränkten Blickes nur mit Naturkräften und Gesetzen verkehrt: der vergisst jenes Dilemma, auf dessen Hörner gespießt unser Verstand gleich der Beute des Neuntöters schmachtet; wie wir die Doppelbilder vergessen, welche Schwindel erregend uns sonst überall verfol-gen würden. Emil du Bois-Reymond (1818-1896) Die Frage nach Determinismus und Freiheit sowie deren Verhältnisbestimmung, das von du Bois-Reymond angesprochene Dilemma, liegt im Zentrum einer jeden Ethiktheorie, ist aber auch er-kenntnisleitend für jede Bemühung um ein wissenschaftsphilosophisches Verständnis der Naturwis-

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senschaften. Sie wird allerdings im Rahmen der disziplinären Beschränkungen auf Natur und Geis-teswissenschaft selten in voller Schärfe gestellt. Im Seminar werden sowohl klassische Positionen und Kontroversen (etwa die zwischen G.W. Leib-niz und S. Clarke) diskutiert wie auch Facetten der aktuellen Debatte (etwa im Anschluss an die Neurowissenschaften oder die physikalische Kosmologie). Dabei sollen sich historischer und syste-matischer Zugang gegenseitig durchdringen und befruchten. Teilnahmevoraussetzung: Interesse an Philosophie und Mathematik/Naturwissenschaften sowie intensiver Textarbeit; Bereitschaft zur Übernahme eines Referates. Scheinvergabe: unbenotet: Referat/und oder Sitzungsprotokoll; benotet: Hausarbeit. Literatur: Ernst Cassirer: Determinismus und Indeterminismus in der Modernen Physik. In: Ders.: Zur moder-nen Physik. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1957, pp. 129-376. Michael Pauen: Illusion Freiheit? Mögliche und unmögliche Konsequenzen der Hirnforschung, Frankfurt a. M. 2004.

Braun: Ernst Bloch: Erbschaft dieser Zeit – Kompaktveranstaltung 3.02.06 - 5.02.06, Heinrich-Fabri-Haus, Auf dem Rucken, 89143 Blaubeuren, 0 73 44/45 29 Vorbesprechung: 23.10., 14 Uhr, Burse, Melanchthonzimmer Erbschaft dieser Zeit ist Ernst Blochs Werk des Übergangs. Es erschien 1935; er erweiterte seine anti-faschistische Sammlung des Exils erheblich für die Neuauflage im Rahmen seiner Gesamtausgabe 1962. In seiner letzten Tübinger Zeit betrachtete er Das Prinzip Hoffnung als das maßgebende Haupt-werk. In Erbschaft dieser Zeit hingegen ist vieles noch offen, mitten im Fluss der Bewegung. Die Sammlung ist sein antiklassischstes Werk. Das Buch fasziniert in seinem herzerfrischend unorthodo-xen Marximus, der sich gegen Schablonen sperrt, wie etwa das Kapitel Ungleichzeitigkeit und Pflicht zu ihrer Dialektik belegt. Obwohl es eine bunte, ganz heterogene Sammlung von Aufsätzen ist, hat der Autor ein wohldurchdachtes, artistisches Ganzes, ein offenes System komponiert, das es als ein Ganzes zu lesen gilt: Erbschaft dieser Zeit. Was ist das Erbe an dieser Zeit, einer Zeit des Übergangs, wo das unwiederbringlich verlorene Alte, das Gestern, das Ungleichzeitige, das mit Zähnen und Klauen verteidigt wird, andererseits das Morgen, das Gleichzeitige, die sozialistische Zukunft herauf-dämmert, herbeigesehnt wird, also zwielichtig durch und durch, ein clair-obscur ist? Diese Zeit, so die antiklassizistische These des Autors, ist ein Ganzes mit Brüchen; an ihr gibt es viel zu beerben, ganz im Gegensatz zu Georg Lukács´ ganz auf „Totalität“ erpichtem Klassizismus. Die Sammlung hat drei Teile: die Einleitung Der Staub, Erster Teil. Angestellte und Zerstreuung, Zweiter Teil. Ungleichzeitig-keit und Berauschung, Dritter Teil. Grossbürgertum, Sachlichkeit und Montage. Die kunstsoziologische Absicht ist unverkennbar; der Autor hat von Siegfried Kracauer, der die neue Mittelschicht der Angestellten entdeckt hatte, viel gelernt. Sinn und Zweck von Referaten ist, die Debatten zu beleben. Sie können, sagen wir, 10 bis 12 Maschinenseiten lang sein. In der Kürze liegt die Würze. Auch Hausarbeiten sind möglich. Sie sollten einige Seiten länger sein, da ich die Diskussion, die sich anschließt, mitbe-werte. Folgende Themen schlage ich vor:

• Einleitung zu Erbschaft dieser Zeit (Der Staub) S. 25-30. • Erster Teil: Angestellte und Zerstreuung. • Zweiter Teil: Ungleichzeitigkeit und Berauschung 1 (von Die Dunkeln bis Mythos Deutschland

und die ärztlichen Mächte). • Zusammenfassender Übergang: Ungleichzeitigkeit und Pflicht zu ihrer Dialektik. • Zur Originalgeschichte des Dritten Reiches S. 126-164. • Der erzählende Philosoph S. 165-205.

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• Das ästhetische Prinzip der Montage. • Zur Dreigroschenoper. • Zeitecho Strawinskij. • Romane der Wunderlichkeit und montiertes Theater . • Ein Leninist der Schaubühne. • Die Expressionismusdebatte. • Relativismen und Leer-Montage S. 279-329 • Philosophien von Unruhe, Prozess, Dionysos S. 330- 366. • Denkende Surrealismen. Hand im Spiel S. 367 f. Revueform in der Philosophie (1928)

{Benjamin}S. 368-371. Rettung Wagners durch surrealistische Kolportage S. 372-380) Hie-roglyphen des XIX. Jahrhunderts S. 381-386. Viele Kammern im Welthaus S. 387-396. Aktu-elle Quere: Angst vorm Chaos S. 397-402 Fahne rot und gold S. 403 f. Glaube ohne Lüge S. 405-409.

• Ernst Blochs Faschismustheorie im Vergleich. Text: Ernst Bloch: Erbschaft dieser Zeit. Erweiterte Ausgabe, stw 553, € 13,50 Literatur: Christina Ujma: Ernst Blochs Konstruktion der Moderne aus Messianismus und Marxismus. Erörterungen mit Berücksichtigung von Lukács und Benjamin, M. und P Verlag für wissenschaftliche Forschung Metz-lersche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1995. Beat Dietschy: Gebrochene Gegenwart, Ernst Bloch, Ungleichzeitigkeit und das Geschichtsbild der Moderne, Frankfurt 1988. Burghart Schmidt: Kritik der reinen Utopie. Eine philosophische Untersuchung, J. B. Metzler Verlag Stuttgart und Weimar 1988. Hans-Heinz Holz: Logos spermaticos. Ernst Blochs Philosophie der unfertigen Welt, Luchterhand Verlag Darmstadt und Neuwied 1975. Jörg Zimmer: Die Kritik der Erinnerung. Metaphysik, Ontologie und geschichtliche Erkenntnis in der Philosophie Ernst Blochs, Dinter Verlag Köln 1993. Eberhard Braun: Grundrisse einer besseren Welt. Beiträge zur politischen Philosophie der Hoffnung, Talheimer Verlag Mössingen-Talheim 1997. Seminar: Zur Philosophie Ernst Blochs. Hrsg. und eingeleitet von Burghart Schmidt, stw Frankfurt/Main 1983. Jan Robert Bloch: Kristalle der Utopie. Gedanken zur politischen Philosophie Ernst Blochs. Talheimer Verlag Mössingen-Talheim 1995. Rainer E. Zimmermann/Gerd Koch (Hg.): U-Topoi. Ästhetik und politische Praxis bei Ernst Bloch, Tal-heimer Verlag Mössingen-Talheim 1996. Peter Zudeick: Der Hintern des Teufels. Ernst Bloch - Leben und Werk, Elster Verlag Moos und Baden-Baden 1985. Bloch-Almanach. Periodicum des Ernst-Bloch-Archivs des Kulturbüros der Stadt Ludwigshafen am Rhein, hrsg. von Karlheinz Weigand, 1.-23. Folge, Ludwigshafen und Mössingen-Talheim 1981-2004. Bloch-Jahrbücher dokumentieren die Vorträge der alle zwei Jahre stattfindenden Tagungen der EBG. Vor-Schein. Blätter der Ernst-Bloch-Assoziation, 1-16.

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Engels/Hildt: Neurowissenschaften und Menschenbild (EPG 2) – Kompaktveranstaltung Vorbesprechung: 25.10.2005, 14.15-16.00 Uhr, IZEW, Wilhelmstraße 19, Raum 0.25 Die Neurowissenschaften haben in den letzten Jahrzehnten große Erkenntnisfortschritte in theoreti-scher und praktischer Hinsicht erzielt und uns auf beeindruckende Weise diagnostische Einblicke und therapeutische Eingriffsmöglichkeiten in Gehirn und Nervensystem eröffnet. Gleichzeitig stellen sie uns vor neuartige Herausforderungen: Als dem zentralen Steuerungsorgan für alle lebenswichti-gen Leistungen und Funktionen kommt unserem Gehirn eine ausgezeichnete Bedeutung für die Ge-samtheit unserer Existenz und Lebensvollzüge zu. Es ist die Voraussetzung für die Möglichkeit von Selbstbewusstsein, für die Erfahrung personaler Identität, Willensfreiheit und Autonomie. Der neu-rowissenschaftliche Erkenntniszuwachs beinhaltet daher vielfältige Implikationen, die einer einge-henden interdisziplinären Analyse und Reflexion bedürfen. Ziel dieses Seminars ist es, zentrale The-men und Probleme in diesem Bereich zu erarbeiten und zu diskutieren. Die Bedingung für den Erwerb eines unbenoteten Leistungsnachweises ist neben regelmäßiger Teilnahme ein Seminarvortrag mit Thesenpapier, für einen benoteten Leistungsnachweis eine zusätzliche schriftliche Hausarbeit. Eine Liste der im Seminar zu behandelnden Literatur wird zu Beginn des Semesters verteilt. Auf Wunsch der Seminarteilnehmer/innen wird ein Reader mit der zu bearbeitenden Literatur zusam-mengestellt. Zur Einführung wird empfohlen: Eve-Marie Engels, Elisabeth Hildt (Hrsg.): Neurowissenschaften und Menschenbild. Paderborn: Mentis Verlag 2005. In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.2., WPO für das Lehramt an Gymnan, zu fach- bzw. berufsethischen Fragen erworben werden (EPG 2). Voraussetzungen: Vorkenntnisse zur Allgemeinen Ethik (z. B. einschlägiger Fachschein oder EPG). Frank: Salomon Maimons Versuch einer neuen Logik oder Theorie des Denkens (1794) Mo 16-18, Burse, Melanchthonzimmer, Beginn: 17.10. Das Seminar knüpft an eine frühere Seminar-Lektüre von Maimons philosophischem Erstling, dem Versuch über die Transcendentalphilosophie (Herbst 1789), an. Kenntnis dieses früheren Werks ist ange-sichts der Komplexität von Maimons Sprache und Gedanken hilfreich, aber nicht notwendig. Not-wendig sind dagegen ausreichende Kenntnisse von Kants erster Kritik und von Grundlinien der Leibniz-Wolffschen Logik und Metaphysik (letztere am Sinnvollsten in der Baumgartenschen Versi-on, die in Band 17 der Akademieausgabe von Kants Gesammelten Schriften abgedruckt ist). Geeignet ist auch die von Dagmar Mirbach neu edierte deutsche Übersetzung von Baumgartens Metaphysik durch Georg Friedrich Meier (Jena, Scheglmann Reprints 2004). Meiers Logik ist in Bd. XVI der Kantschen Akademieausgabe zugänglich. Die Texte von Maimons Transcendentalphilosophie und Neuer Logik sind von Andreas Berger ins Inter-net gestellt worden: http://tiss.zdv.uni-tuebingen.de/webroot/fp/fpsfr01_w0304 Scheine werden vergeben für die schriftliche Ausarbeitung einer thesenblattgestützten Stundenein-führung.

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Geiger: Die politische Philosophie des Aristoteles Mo 14-16, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 17.10. Die Aristotelische Politik enthält eines der Grundmodelle politischer Philosophie. Wir werden uns in dem Seminar mit den Aristotelischen Aussagen über den Staat und die Bürger, die Gesetze und die Verfassung, die Unterscheidung von richtigen und fehlerhaften Verfassungen, die Idee einer besten Verfassung und anderen Grundfragen der politischen Philosophie beschäftigen. Zur Unterstützung wie auch zur Abgrenzung werden wir versuchen, einige themenverwandte Texte in die Diskussion mit einzubeziehen (z. B. die Schrift über die „Verfassung der Athener“). Um den von Aristoteles behaupteten Zusammenhang von Ethik und Politik zu verstehen, könnten außerdem einige Seiten-blicke in die Nikomachische Ethik nötig werden. Wir lesen die Politik in der Übersetzung von Susemihl (bei Rowohlt erhältlich). Über die Modalitäten des Scheinerwerbs wird in der ersten Sitzung gesprochen. Gerber: Die Liberalismus-Kommunitarismus-Debatte Mo 16-18, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 17.10. Die Debatte zwischen Liberalismus und Kommunitarismus hat die politische Philosophie und die Sozialphilosophie der letzten Jahre dominiert. Sie entbrannte ursprünglich im Kontext der Rezensio-nen und Diskussionen über John Rawls’ 1971 erschienenem Buch A Theory of Justice, das seinerseits als ein Meilenstein der politischen Philosophie angesehen werden kann. Die Kritik des kommunita-ristischen Lagers an Rawls’ liberaler Gerechtigkeitskonzeption richtete sich zunächst auf die anthro-pologischen und individualistischen (oder atomistischen) Grundlagen, die Rawls’ Konzeption imma-nent waren und betonten die Unmöglichkeit, menschliche Subjekte unabhängig von ihren sozialen, kulturellen und historischen Kontexten zu betrachten. Auf diese Kritik haben Rawls und das liberale Lager mit einer Modifikation seiner Theorie geantwortet. Das hat jedoch nichts daran geändert, dass wesentliche Differenzen zwischen Liberalismus und Kommunitarismus bestehen blieben und blei-ben, bei denen es im Kern um die Frage nach den moralischen Grundlagen einer modernen pluralis-tischen Gesellschaft und den Prozeduren ihrer politischen Verfasstheit geht. Dabei steht nicht nur zur Diskussion, welche gemeinsamen Werte eine pluralistische Gesellschaft haben sollte – diese Fra-ge wird auch innerhalb der jeweiligen Lager sehr kontrovers ausgetragen. Sondern es geht viel grund-legender um die Frage, ob eine moderne Gesellschaft nur auf Grundlage von gemeinsamen, von allen geteilten Werten überlebensfähig sein kann, oder ob sie vielmehr gerade nur dann bestehen kann, wenn sie auf solche universalistische Werte verzichtet und sich auf die in moralischer Hinsicht möglichst neutralen allgemeinen Normen des fairen Dialogs und wechselseitigen Respekts zurück-zieht. Wir werden im Seminar ausgewählte Texte dieser Debatte, die inzwischen in mehreren Sammelbän-den sehr gut dokumentiert ist, diskutieren. Ein benoteter Schein kann aufgrund einer Stundenvorbereitung und einer Hausarbeit erworben werden. Literatur: S. Avineri /A. de-Shalit (Eds.): Communitarianism and Individualism, Oxford 1992. M. Brumlik/H. Brunkhorst (Hg.): Gemeinschaft und Gerechtigkeit, Frankfurt a. M. 1993. C. F. Delaney (Ed.): The Liberalism-Communitarianism Debate, London 1994. M. Haus: Kommunitarismus. Einführung und Analyse, Wiesbaden 2003. A. Honneth (Hg.): Kommunitarismus: eine Debatte über die moralischen Grundlagen moderner Gesellschaften, Frankfurt a. M. 1995.

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Heidelberger: Interdisziplinäres Kolloquium zur Wissenschaftsphilosophie Di 16-18, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 18.10. Wissenschaftstheoretisches Kolloquium, das zum interdisziplinären Austausch einlädt. Lektüre und Diskussion ausgewählter neuer wissenschaftsphilosophischer Literatur, besonders aus der Philoso-phie der Naturwissenschaften. Interessierte Teilnehmer aus allen Fächern sind willkommen. Näheres kurz vor Semester beginn auf der homepage. Themenvorschläge bitte an: [email protected] Hesse: Nietzsche: Die Geburt der Tragödie Mi 16-19, 14täglich, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 26.10. Nietzsches Text über „Die Geburt der Tragödie“ bricht mit den Konventionen akademischer Stu-dien. Deswegen löste ihr Erscheinen im Jahre 1872 einen Skandal aus und führte zur raschen Been-digung einer Universitätskarriere, die gerade erst begonnen hatte. Zugleich aber ist in dieser Schrift schon der provokante Gedankenreichtum eines überaus wortmächtigen Autors versammelt, der sich bewusst den Zerreißproben einer schonungslosen philosophischen Selbstreflexion der Moderne aus-setzt. Nietzsche versteht es dabei wie kein zweiter, Probleme plakativ zuzuspitzen und spannungsrei-che begriffliche Oppositionen aufzubauen: dionysisch-apollinisch, Schein-Wahrheit, Kunst-Wissenschaft, Antike-Moderne sind die bestimmenden Entgegensetzungen dieses Texts, der zahlrei-che Deutungsschwierigkeiten aufwirft. Das Seminar soll in der nüchternen Interpretation der Schrift dienen und zu einem kritischen Verständnis der Position Nietzsches befähigen. Scheinerwerb: Hausarbeit, Klausur oder mündliche Prüfung. Literatur: Friedrich Nietzsche, Die Geburt der Tragödie, Kritische Studienausgabe Bd. 1 (dtv). Auf einschlägige Interpretationsliteratur wird im Seminar hingewiesen. Höffe: Moralprinzip Freiheit: Aristoteles, Augustinus, Kant, zeitgenössische Debatte Mi 16-17.30, Burse, Raum X, Beginn: 19.10. In der Philosophiegeschichte ist umstritten, wann sich der für die Neuzeit so wichtige Willensbegriff herausbildet: ob erst im christlichen Denken oder schon in der griechischen Antike. Für ein umfassendes Verständnis des Willens und des mit ihm verbundenen Prinzips der Freiheit ist es daher unumgänglich, die Entstehung des Willensbegriffs näher zu untersuchen. Dazu studieren wir Passagen aus Aristoteles’ Nikomachischer Ethik und Augustinus’ De libero arbitrio. Freiheit als normatives Prinzip der Moral bildet den nächsten Schwerpunkt. Hauptgesprächspartner hierbei ist Kant. Von ihm stammt der bedeutendste Beitrag: Freiheit im Sinne von Selbstgesetzgebung des Willens oder Autonomie. Durch eine gründliche Erarbeitung der einschlägigen Passagen aus der Grundlegung der Metaphysik der Sitten und/oder der Kritik der praktischen Vernunft soll Kants Verständnis von Freiheit in seiner systematischen Bedeutung für die normative Ethik erörtert werden. Schon Kant sah sich einem umfassenden Determinismus gegenüber, der die Möglichkeit verantwortlichen Handelns radikal in Frage stellte. Gegenwärtig werden insbesondere von der Hirnforschung vergleichbare Einwände gegen die Möglichkeit eines freien Willens erhoben. Im

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Seminar werden wir uns daher mit deren Positionen, insbesondere mit dem dafür federführenden Benjamin Libet auseinandersetzen. Bloße Teilnehmer werden gebeten, ein Protokoll zu übernehmen; wer einen benoteten Schein erwerben will, hält ein Referat, das eine Woche vorher in zwei Exemplaren abgegeben und nach der betreffenden Sitzung schriftlich ausgearbeitet wird. Ab Mitte Juli liegen eine Themen-/Referatsliste und eine Literaturliste aus. Kehrer: Geschichte und Hauptlehre des Christentums (für Studierende des Lehramtsstudiengangs Philosophie/Ethik): Mo 18-20, Burse, Raum X, Beginn: 24.10. Das religionswissenschaftliche Seminar richtet sich auch an Studierende der Philosophie/Ethik. Dabei wird vorausgesetzt, dass die Behandlung der einzelnen Themen religionshistorisch erfolgt und nicht nach der Gültigkeit der einzelnen Hauptlehren fragt. Eine Übersicht über die einzelnen Sitzungen wird rechtzeitig zu Semesterbeginn vorliegen. Zum Erwerb eines Seminarscheins ist die Anfertigung einer schriftlichen Arbeit erforderlich, die auch in der ausführlichen Fassung eines Referats bestehen kann. Keuth: Karl Popper: ‘Logik der Forschung’ Mi 14-16, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 19.10. Rudolf Carnap zählte Poppers Logik der Forschung schon im Erscheinungsjahr 1935 „zu den wichtigs-ten gegenwärtigen Arbeiten auf dem Gebiet der Wissenschaftslogik“, denn sie überwindet den „Abso-lutismus der Ursätze“ (den Glauben, dass bestimmte Beobachtungssätze gewiss sind). Heute darf man die Logik der Forschung zu den wichtigsten wissenschaftstheoretischen Arbeiten des 20. Jahrhundert zählen. Sie überwindet auch den Absolutismus einer Erkenntnistheorie in der Form der Transzenden-talphilosophie. Literatur: Karl Popper, Logik der Forschung, EA 1935, Tübingen 2005 Karl Popper, Realismus und das Ziel der Wissenschaft, EA 1983, Tübingen 2002 Karl Popper, Vermutungen und Widerlegungen, EA 1963, Tübingen 1994 Bedingung für einen benoteten Schein: Referat

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Klinger: Figuration des Anderen im Denken der Moderne: der Mythos – Kompaktveranstaltung 26.01.-28.01.2006, 10 Uhr, Burse, Raum 211, Voranmeldung: [email protected] oder bei Frau Ott Ausgehend von der Frage „Was ist Aufklärung?“, die das Thema der Kompaktveranstaltung im WS 2004/05 bildete, wendet sich das Interesse mit dem für das Wintersemester 2005/06 geplanten Se-minar dem mythischen Denken zu, das als Gegenpol oder Grenze von Aufklärung und moderner Rationalität gilt. Unabhängig davon, ob die These der „Dialektik der Aufklärung“ stimmt, dass be-reits der Mythos Aufklärung intendiere, während umgekehrt die Aufklärung in Mythologie zurück-schlage, ist das Verhältnis der Moderne zum Mythos – dem entgegen gesetzten Anschein zum Trotz – denkbar eng. Die Moderne hat nie eine Rückkehr des Mythos erlebt, sondern war mythenbesessen von Anfang an, hat sich am Mythos abgearbeitet und eine Fülle von Theorien des Mythos hervorge-bracht. Die Frage zu stellen, „Was ist (ein) Mythos?“, ist das Ziel der Lehrveranstaltung, obwohl oder vielleicht sogar gerade weil es fraglich erscheint, ob darauf eine Antwort gefunden werden kann. Da es weder eine „Gesamtgeschichte“ noch eine „verbindliche Definition“ des Mythos gibt (Ch. Jamme), gelangen wir zum Verständnis dieses Konzepts auf dem Wege einer Diskussion der ver-schiedenen theoretischen Ansätze. Literaturhinweise Wilfried Barner/Anke Detken/Jörg Wesche (Hg.), Texte zur modernen Mythentheorie. Stuttgart: reclam 2003. Karl Heinz Bohrer (Hg.): Mythos und Moderne. Frankfurt: suhrkamp 1983. Christoph Jamme: Gott an hat ein Gewand. Grenzen und Perspektiven philosophischer Mythos-Theorien der Ge-genwart. Frankfurt: suhrkamp 1991. Teilnahmebedingungen Neugier genügt! Wer ohne Referat/Hausarbeit am Seminar teilnehmen möchte, sollte mindestens einige Kapitel aus der oben genannten reclam-Textsammlung als Vorbereitung auf die Lehrveranstal-tung gelesen haben und den Band zu den Sitzungen mitbringen. Referate/Hausarbeiten Das Inhaltsverzeichnis der reclam-Textsammlung ist zugleich die Referatliste. Wer ein Referat (und/ oder eine Hausarbeit) übernehmen möchte, kann einen Textauszug bzw. einen Autor/Autorin zur Bearbeitung auswählen. Die Anmeldung für ein Referat bitte per e-mail: [email protected]. Via e-mail werden auf Wunsch eine Auswahlbibliographie und Bearbeitungshinweise zur Verfügung gestellt. Koch, A. F. Thomas von Aquin, de ente et essentia Di 16-18, Burse, Raum X, Beginn: 18.10. In diesem Seminar werden wir Thomas von Aquins kleine Frühschrift de ente et essentia besprechen, in welcher der Autor konzis und übersichtlich die Grundlinien seiner Philosophie darlegt. Zweisprachi-ge Textausgaben gibt es u. a. bei Meiner und bei Reclam. In der Seminarbibliothek wird ein Handap-parat mit Forschungsliteratur eingerichtet. Für den Scheinerwerb sind aktive Mitarbeit und eine Hausarbeit erforderlich. Teilnahmevoraussetzung: Lateinkenntnisse.

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Koslowski: Johann Fr. Herbart: „Hauptpunkte der Metaphysik“ – Kompaktveranstaltung 21.02.-24.02.2006, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 9 Uhr Vorbesprechung: 4.11.2005, 12 Uhr, Burse, Raum X ([email protected]) Johann Friedrich Herbart (4.05.1776-14.08.1841) ist vornehmlich durch seine Schriften zur Pädago-gik und Psychologie bekannt. Seine theoretische Philosophie konnte sich dagegen nicht gegen den Deutschen Idealismus und nach dessen „Zusammenbruch“ gegen den aufkommenden Materialismus und Positivismus behaupten. Bereits 1808 eröffnete er mit „Hauptpunkte der Metaphysik“ eine Po-lemik gegen den Idealismus, die sich scharf von Fichtes Ich-Philosophie absetzte: „...– Es ist ein alter Irrtum; das Denken für ein Abbilden dessen zu halten Was ist“, heißt es hier, und: „Das Ich ist die ärgste aller Einbildungen, ein Object, das sich aufs Subject, ein Subject, das sich aufs Object beruft,– keins, das auf die Frage Wer? Nicht verstummte; vorgeblicher Zusammenhang ohne alles Zusam-menhängende“. Herbart verstand sich von Anbeginn als Kantianer und Gegner des Idealismus, den er in all seinen Spielarten bei seinem Lehrer, J. G. Fichte, wie auch bei Schelling und Hegel attackierte. Die Philosophie verfehle sich selbst, wenn sie, wie der subjektive Idealismus, das Ich zum Ausgangs-punkt ihrer Reflexionen mache: Er sah sehr früh das Scheitern idealistischer Weltentwürfe voraus und besann sich auf eine Philosophie, die sich weigert, den Schein so geschwind zu überfliegen wie die Systeme Fichtes und Schellings; in denen mochte er nicht mehr erkennen als Vorstufen des Nihi-lismus. Die „Hauptpunkte der Metaphysik“ skizzieren knapp die Grundsätze einer Philosophie, die gleichermaßen gegen den Idealismus wie einen oberflächlichen Empirismus und Materialismus ge-richtet ist. Seine vorsichtige, das hieß für ihn wissenschaftliche Spekulation betrachtete das Selbstbewusst-sein als Untersuchungsobjekt. „Das Ich scharf denken, heißt, den Idealismus zu widerlegen“, heißt es bei ihm, weil die nahtlos zur Psychologie überleitende Selbsterkundung beweise, dass das Bewusstsein ein äußerst komplexes Gebilde sei; sie zeige darüber hinaus, dass Letzteres nur idealitär eine Einheit aus wirklich unablässig aufeinander einwirkenden und einander ablösenden Empfindungen schaffe. „So sehen wir schon, dass hier Größenbegriffe eintreten“. Die auf diesen Grundsätzen aufbauende Me-taphysik und Psychologie hat Herbart den Ruf eines blutleeren Atomisten und Agnostikers eingetra-gen Das Seminar wird in den „harten Schacht der Notwendigkeitsbegriffe“ (I. H. Fichte) Herbarts einsteigen; an der Quelle soll geklärt werden, ob dieses Urteil zu recht besteht und die Tragweite des Strengen Realismus ausgelotet werden. Eine Kopie des Quellentextes wird Teilnehmern des Seminars zur Verfügung stehen. Litertur/Quellen: Herbart, J. Fr.: Hauptpuncte der Metaphysik, in: Kehrbach, Karl und Flügel, Otto (Hrsg.): Johann Friedrich Herbarts sämtliche Werke in chronologischer Reihenfolge, Bd. 2, Langensalza 1887, S. 175-226; ders.: Allgemeine Metaphysik nebst den Anfängen der philosophischen Naturlehre. Erster historisch-kritischer Theil, 1828, in: sämtliche Werke, Bd. 7; ders.: Allgemeine Metaphysik..., Zweiter, systematischer Theil, ebd., Bd. 8, Langensalza 1893; ders.: Lehrbuch zur Einleitung in die Philosophie, ebd., Bd.4, Langensalza 1891, S. 1-294; ders.: Lehrbuch zur Psychologie, ebd., S. 295-436. Drobisch, M. W.: „Zur Verständigung über Herbarts Ontologie“, in: Zeitschrift für Philosophie und spe-kulative Theologie, Hrsg.: Fichte, I. H. et alt., Bd. XIII (1844), S. 37-68. Fichte, J. G.: „Zu Herbarts ‚Hauptpuncte der Metaphysik’ (1808), in: Fichtes Werke, Hrsg.: I. H. Fich-te, Bd. XI, Berlin 1971/de Gruyter) S. 395-400. Sekundärliteratur: Koslowski, S.: Idealismus als Fundamentaltheismus. Die Philosophie Immanuel Hermann Fichtes zwischen Dia-lektik, positiver Philosophie theosophischer Mystik und Esoterik, Wien 1994, S. 213- 240; Träger, Franz: Herbarts realistisches Denken. Ein Abriss (ELEMENTA, Schriften zur Philosophie und ihrer Problemgeschichte, Bd. XXII), Würzburg/Amsterdam 1982

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Kreß: Das Vernunftkapitel in Hegels Phänomenologie des Geistes Mi 14-16, Burse, Melanchthonzimmer, Beginn: 19.10. Die Vernunft als Erfahrungsgestalt in der Phänomenologie des Geistes konzipiert Hegel als eine noch abstrakte Stufe des sich selbst erfassenden, sich dabei aber auch missverstehenden Geistes. Die Ver-nunft tritt mit der unmittelbaren Gewissheit der Einheit von Denken und Sein auf, die sie, wie alle „Gewissheiten“, im Verlauf ihrer Prüfung erst zu realisieren hat. Unter der Prämisse, „alle Realität“ zu sein, rekapituliert sie die Stufen Bewußtsein und Selbstbewußtsein und sucht dabei das Vernünftige als vermeintlich unmittelbare, ansichseiende Einheit zunächst rezeptiv, durch Beobachtung, zu erfassen, um es im 2. Teil als das aufzufassen, was durch das Selbstbewusstsein erst zu realisieren ist. Die Er-fahrungsgestalt durchläuft dabei szientistische Positionen bis hin zum damaligen Stand der Hirnfor-schung und praktische Positionen vom Eudaimonismus über die Revolutionsphilosophie bis zur (kantischen) Moralbegründung. Das Seminar soll besonders den Teilnehmer/innen des vorangegangenen Interpretationskurses die Möglichkeit geben, die gemeinsame Interpretation der Phänomenologie fortzusetzen. Neue Teilnehmer sollten sich vor Semesterbeginn in die Einleitung und die Kapitel Bewußtsein und Selbstbewußtsein einge-arbeitet haben. Scheinerwerb: Referat mit schriftlicher Ausarbeitung oder Hausarbeit. Eine Literaturliste findet sich im Seminarordner im Handapparat. Themen für Referate können gern schon während der Ferien vereinbart werden ([email protected]). Misselhorn: Gefühle Di 10-12, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 18.10. Nachdem Gefühle lange Zeit philosophisch als Schmuddelkinder galten – rein subjektive Zustände, die der Rationalität nicht fähig sind und sogar Störfaktoren darstellen –, gibt es in der Zwischenzeit geradezu eine Hochkonjunktur philosophischer (wie auch kognitionswissenschaftlicher und neuro-biologischer) Ansätze, die sich mit dem Thema beschäftigen (was nicht zuletzt die Lektüre unseres Vorlesungsverzeichnisses bestätigt). Nach einem Blick auf die „klassische“ philosophische Literatur zu Gefühlen wollen wir uns im Seminar mit neueren und neuesten Theorien auseinandersetzen. Die Fragen, die sich dabei stellen werden, sind z. B.: ob Gefühle (notwendigerweise) intentionale Zustän-de sind (d. h. sich auf Gegenstände beziehen), ob sie etwas repräsentieren, inwiefern sie Urteilen glei-chen oder gar auf komplexe Überzeugungen reduzierbar sind, ob sie einen besonderen körperlichen und/oder qualitativen Gefühls-Aspekt besitzen und welche Rolle sie für unser Erkennen und Han-deln spielen, insbesondere ob eine Orientierung an Gefühlen immer irrational sein muss. Das spielt nicht zuletzt im Bereich der Moralphilosophie eine wichtige Rolle, denn insofern Gefühle einen eva-luativen Aspekt besitzen oder sogar Werteigenschaften repräsentieren, kann ihnen unter Umständen eine rechtfertigende Funktion für moralische Urteile zugesprochen werden. Die Texte werden zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage zur Verfügung gestellt. Die Fähigkeit zur Lektüre englischer Texte wird vorausgesetzt. Anforderungen für einen benoteten Schein: Sitzungsvorbereitung und Hausarbeit. Literatur zur Einführung: Alston, W.: ‘Emotion and Feeling’, in: The Encyclopedia of Philosophy, Vol. II. De Sousa, R.: The Rationality of Emotions, Cambridge 1987 (dt. bei Suhrkamp).

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Neuber: Moritz Schlick: Schriften zur Ethik Mi 16-19, 14täglich, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 26.10. Moritz Schlick (1882-1936) gilt als Begründer und führender Kopf des „Wiener Kreises“. Bekannt geworden ist er hauptsächlich durch seine Schriften zur Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Schlicks Schriften zur Ethik – namentlich die frühe Lebensweisheit (1908) und seine Fragen der Ethik (1930) – bieten noch eine Reihe offener Forschungsprobleme, die im Seminar durch Arbeitsgruppen systematisch aufbereitet und jeweils kritisch diskutiert werden sollen. Zu diesen Problemen gehören u. a. die Stellung Schlicks zum ethischen Kognitivismus, sein offenes Plädoyer für einen ethischen Psychologismus sowie die werkgeschichtliche Genese seiner Ethik-Konzeption, v. a. in Bezug auf die Entwicklung seines philosophischen „Gesamtprogramms“ und vor dem Hintergrund der Philoso-phie des Wiener Kreises. Das Seminar findet zweiwöchentlich statt und soll die Studierenden zum eigenständigen philosophiehistorischen Forschen im Kontext einer übergreifenden Arbeitsgruppen-atmosphäre motivieren. Scheinerwerb durch Forschungsreferat (in Arbeitsgruppen) und Hausarbeit. Basistexte: Moritz Schlick, Lebensweisheit: Versuch einer Glückseligkeitslehre. München: Beck 1908. Moritz Schlick, Fragen der Ethik. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1984. Newen: Knowledge, Representation and Causation – Kompaktveranstaltung in englischer Spra-che: gemeinsam mit Prof. John Campbell, University of Berkeley 6.03. -10.03.06, Burse, Raum X, Beginn: siehe Aushang. Das forschungsorientierte Hauptseminar behandelt zentrale Themen aus der Perspektive der Philo-sophie des Geistes, nämlich Wissen, Repräsentation und Kausalität. Der Begriff des Wissens steht seit Beginn der Philosophie im Zentrum der Untersuchungen. So ging es Platon um die Verteidigung des Wissens gegen die Relativierungen und die Skepsis, wie sie die Sophisten vorgetragen haben. Der Standardbegriff des Wissens als wahre, gerechtfertigte Meinung lässt sich auch schon früh in der Philosophiegeschichte vorfinden. Mit der neuzeitlichen Philosophie bildeten sich zwei Traditionen im Umgang mit Wissen heraus: Der Empirismus möchte alles Wissen möglichst parallel zum Prozess der Wahrnehmung verstehen. Alles Wissen basiert demgemäß auf Wahrnehmung, und zwar erwirbt der zunächst leere Geist des Men-schen („tabula rasa“) durch äußere Wahrnehmung Vorstellungen und kann dann zusätzlich durch ‚innere’ Wahrnehmung neue Vorstellungen bilden und Verknüpfungen von Vorstellungen herstellen. Dagegen vertritt der Rationalismus die These, dass sicheres Wissen nur unabhängig von Wahrneh-mungen erworben werden kann, und zwar durch rationale Intuition. Beide Positionen gehen aller-dings noch davon aus, dass Wissen eng mit explizit sprachlich repräsentierter Information verbunden ist. Im zwanzigsten Jahrhundert wurde dann deutlich, dass wir Wissen als explizit sprachlich reprä-sentierte Inhalte unterscheiden müssen vom Können, d. h. den Fertigkeiten des Menschen (G. Ryle), die teils nur durch sprachunabhängige Repräsentationen erfasst werden können. Damit ist auch schon das zweite zentrale Thema eröffnet: Was sind Repräsentationen und welche Rolle spielen sie beim Erklären der kognitiven Fähigkeiten des Menschen. Dabei ist eine zentrale Debatte, ob strukturale Repräsentationen geeignet sind, um mentale Inhalte, Qualia, wissenschaftli-che und fiktionale Repräsentationen adäquat zu erfassen. Schließlich soll das Konzept der Kausalität ausführlich diskutiert werden. Welches Konzept von Kausalität ist das angemessenste? Dabei sollen naturphilosophische Konzepte und das Problem der mentalen Verursachung miteinander verknüpft werden.

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Zu allen genannten Bereichen wird Prof. Campbell jeweils eigene Ansätze präsentieren, die wir aus-führlich diskutieren werden. Für die Teilnahme am Kompaktseminar ist eine Anmeldung bis spätestens 1. Februar 2006 erforderlich: [email protected] Literatur: Zum Wissensbegriff: Peter Bieri, Analytische Philosophie der Erkenntnis, Frankfurt 1992. (Zur Einführung sei ein Manuskript empfohlen von Prof. Dr. W. Spohn: http://www.uni-konstanz.de/FuF/Philo/Philosophie/Mitarbeiter/spohn_files/Erkenntnistheorie1.pdf Zum Repräsentationsbegriff: Andreas Bartels, 2005, Strukturale Repräsentation, Paderborn: mentis 2005. Zum Kausalitätsbegriff: Ernest Sosa and Michael Tooley (ed.), Causation, Oxford: Oxford University Press 1993. John Heil & A. Mele (ed.): Mental Causation, Oxford: Clarendon Press 1995. Scarano: Menschenrechte und ihre Begründung Fr 10.15-12.30, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 21.10. Nicht nur in den Verfassungen demokratischer Rechtsstaaten und in den entsprechenden politischen Theorien, auch im öffentlichen Diskurs spielt der Bezug auf Menschenrechte eine entscheidende Rolle. Spätestens seit der Verabschiedung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte im Jahr 1948 haben sie den Rang eines weltweit Gültigkeit beanspruchenden normativen Maßstabs. Dennoch ist sowohl ihr genauer Inhalt als auch ihr Status äußerst umstritten. In dem dreistündigen Hauptseminar werden wir uns nach begrifflichen Vorüberlegungen zum mora-lischen und juridischen Status der Menschenrechte den Möglichkeiten ihrer Begründung zuwenden. Im Zentrum stehen dabei der vertragstheoretische Begründungsansatz von John Rawls und der pro-zeduralistische Ansatz von Jürgen Habermas. Einen Teilnahmeschein erhält man durch die Übernahme eines Thesenpapiers, einen benoteten Schein durch das zusätzliche Verfassen einer Hausarbeit. Literatur: Stefan Gosepath/Georg Lohmann (Hrsg.): Philosophie der Menschenrechte, Frankfurt/M. 1998. Jürgen Habermas: Faktizität und Geltung. Beiträge zur Diskurstheorie des Rechts und des demokratischen Rechtsstaats, Frankfurt/M. 1992. John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt/M. 1975 (engl. 1971). John Rawls: Politischer Liberalismus, Frankfurt/M. 1998 (engl. 1992). Schick: Identität – Unterschied – Widerspruch: Hegel und die Denkgesetze Di 18-20, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 18.10. Der Satz der Identität, der Satz des Widerspruchs und der Satz vom ausgeschlossenen Dritten – das sind doch wohl drei Gesetze, denen jede Aussage unterliegt, wovon immer sie auch handeln mag: drei oberste Denkgesetze, drei Grenzwächter wahrheitsfähiger Aussage. Nun finden sich in Hegels Theorie von Identität, Unterschied und Widerspruch Anmerkungen zu diesen dreien, die den Ein-druck nahe legen, sie seien nicht nur nicht die obersten, sondern gar keine Gesetze des Denkens.

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Dies wiederum hat der Hegelschen Logik den Verdacht eingetragen, Widersprüche und Unsinn sa-lonfähig machen zu wollen. Was es damit auf sich hat, wollen wir in diesem Seminar untersuchen, indem wir Hegels kritische Anmerkungen im Zusammenhang seiner Theorie der Reflexionsbestim-mungen lesen. Erwerb eines benoteten Scheins: Referat (mit kurzer schriftlicher Ausarbeitung) oder Hausarbeit. Texte: 1. Aus der Wissenschaft der Logik: Die Lehre vom Wesen, 1. Abschnitt, 2. Kap.: Die Wesenhei-ten oder die Reflexionsbestimmungen. 2. Aus der Enzyklopädie (1830): §§ 115 – 120. Ausgabe (nicht zwingend): Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Werke, auf der Grundlage der Werke von 1832-1845 neu edierte Ausgabe, Redaktion Moldenhauer und Michel, Frankfurt a. M. 1986 ff., Bd. 6 und 8. Schroeder-Heister: Mathematische Logik II Ort: Sand 13, Raum, Beginn: siehe Ankündigung auf der homepage Es werden Vorträge zu verschienen Gebieten der Mathematischen Logik vergeben. Wer interessiert ist und nicht die laufende Vorlesung „Mathematische Logik I“ im Sommersemester 2005 gehört hat, möge sich bei mir per e-mail melden. Voraussetzung ist der Besuch der Vorlesung „Mathematische Logik I“ oder gleichwertige Kenntnisse. (Kenntnisse aus dem Proseminar zur Logik allein sind nicht ausreichend.) Ein Seminarschein wird aufgrund eines Vortrags mit schriftlicher Ausarbeitung ver-geben. Am Ende des Sommersemesters 2005 wird schon eine erste Vorbesprechung der Themen stattfinden, ein Einstieg zu Beginn des Wintersemesters ist jedoch möglich. Schroeder-Heister/Więckowski: Wahrheitstheorien Ort und Zeit: siehe Ankündigung auf der homepage von Prof. Schroeder-Heister Die Explikation von Wahrheit ist ein zentrales Anliegen der analytischen Philosophie. Im Seminar sollen die wichtigsten formalen Wahrheitstheorien insbesondere im Hinblick auf ihren Umgang mit der Lügnerparadoxie behandelt werden. Besprochen werden (idealer Weise): Tarskis Sprachenhierar-chien, Kripkes Theorie der Wahrheitswertlücken und ihre Rekonstruktionen im Rahmen der klassi-schen Logik, Burges kontextueller Ansatz, die Revisionstheorien von Herzberger und Gupta sowie die Theorien von Feferman und McGee. Zu Beginn soll Tarskis klassische Definition der Wahrheit behandelt werden. Ein Seminarschein kann aufgrund eines ausgearbeiteten Referats oder einer Hausarbeit erworben werden. Weitere Informationen werden auf der Internet-Seite http://www-ls.informatik.uni-tuebingen.de/psh/lehre/aktuellelehre.html zu finden sein. Einführende Literatur: McGee, V.: ‘Semantic paradoxes and theories of truth’, in: Routledge Encyclopaedia of Philosophy. (Dort finden sich weitere Literaturhinweise.) Tarski, A.: ‘The conception of truth and the foundations of semantics’, Philosophy and Phenomenological Research 4 (1944) 341-375.

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Wiesing: Die Perfektionierung des Menschen (EPG 2) Do 14-16 c.t., Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Schleichstr. 8, Seminarraum, Beginn: 27.10. Detaillierte Angaben zu Lernziel, Inhalt, Methode: Die neueren biomedizinischen Technologien schicken sich an, den Menschen jenseits dessen, was gemeinhin als Krankheit oder Behinderung ver-standen wird, zu einem „Besseren“ oder einem „Optimum“ hin zu verändern. Das Seminar unter-sucht die Diskussion um diese Vorstellungen und deren moralische Vertretbarkeit. Die Literatur wird in der ersten Stunde bekannt gegeben. Benoteter Schein: ausgearbeitetes Referat. In dieser Veranstaltung kann ein Leistungsnachweis für das Ethisch-Philosophische Grundlagenstu-dium nach Anlage C, 1.2., WPO für das Lehramt an Gymnasien, zu fach- bzw. berufsethischen Fra-gen erworben werden (EPG 2). Zenkert: Wilhelm von Humboldts Sprachphilosophie – Kompaktveranstaltung 11.10.-13.10.05, 10-18 Uhr, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 11.10. Wilhelm von Humboldt ist immer noch ein unbekannter Klassiker. Sein Name wird mit einem Bil-dungsideal assoziiert und taucht gelegentlich in der Geschichte der Sprachwissenschaft auf. Hum-boldts Erbe bleibt jedoch befremdlich, wenn es in Spezialdisziplinen aufgelöst wird. Gerade die sprachtheoretischen Überlegungen Humboldts stehen im Horizont umfassender anthropologischer Fragestellungen, die er zeitlebens verfolgt hat. Sein an Leibniz orientierter Begriff der Individualität bildet das Zentrum eines Denkens, das, durch die kantische Vernunftkritik hindurchgegangen, die Einflüsse Herders und Schillers aufnimmt und auf dem Boden sprachtheoretischer Überlegungen das Verhältnis des Menschen zur Welt und zu sich selbst zu fassen sucht. Humboldt kann insofern als Begründer der modernen Hermeneutik gelten, obwohl er im 20. Jahrhundert von den Vertretern der hermeneutischen Tradition meist missverstanden oder ignoriert wurde. Die sprachphilosophisch begründete Dialektik von Verstehen und Nichtverstehen ist nicht nur im Zeitalter umfassender Kommunikationserwartungen ein heilsames Korrektiv; die darauf gegründete Einsicht in die konsti-tutive Fremdheit des Anderen und der Begriff des fragmentarischen Individuums bilden darüber hinaus einen Beitrag zu einem zeitgenössischen Menschenbild. Textgrundlage des Seminars ist Humboldts in den Jahren 1830-35 entstandene Einleitung zur Studie über die Kawi-Sprache mit dem Titel „Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Ein-fluss auf die geistige Entwicklung des Menschengeschlechtes.“ Lektüreschwerpunkt sind die §§ 2-14. Eine Vor-bereitung dieser Abschnitte ist die Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar. Scheinerwerb: Hausarbeit Text: Wilhelm von Humboldt, Werke in fünf Bänden, hrsg. von A. Flitner und K. Giel, Band III, Schriften zur Sprachphilosophie, Darmstadt 1963, (Wissenschaftliche Buchgesellschaft). Sekundärliteratur: T. Borsche, Wilhelm von Humboldt, München 1990 (zur Einführung). T. Borsche, Sprachansichten. Der Begriff der menschlichen Rede in der Sprachphilosophie Wilhelm von Humboldts, Stuttgart 1981. L. Jäger, Über die Individualität von Rede und Verstehen – Aspekte einer hermeneutischen Semiologie bei W. v. Humboldt, in: Poetik und Hermeneutik 13, München 1988. J. Trabant, Traditionen Humboldts, Frankfurt a. M. 1990. G. Zenkert, Fragmentarische Individualität: Wilhelm von Humboldts Idee sprachlicher Bildung, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 52.5, 2004.

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■ Oberseminare Frank/Newen: Gefühle – Emotionstheorien aus philosophischer und kognitionswissen-schaftlicher Perspektive Mo 18-21, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 17.10.; 1. Woche Vorbesprechung, Beginn: 19.15 Emotionen spielen für unsere Handlungssteuerung eine zentrale Rolle. Daher stellt sich die Frage, wie sie adäquat theoretisch zu beschreiben sind. Dabei stand lange im Zentrum der Darstellung der Streit zwischen den sogenannten Gefühlstheorien der Emotionen und den kognitiven Emotionsthe-orien. Dabei geht es um die zentrale Frage, ob Emotionen im Kern bewusste Gefühle sind, die sich als Folge des Registrierens der eigenen Körperzustände einstellen – die ihrerseits eine Reaktion auf Wahrnehmungen sein können – (Gefühlstheorien) oder ob Emotionen im Kern propositionale Ein-stellungen sind (kognitive Emotionstheorien). Diese Dichotomie ist zwar der wichtigste Ausgangspunkt, gilt aber bei den meisten gegenwärtigen Theoretikern auch als überwunden. Die Suche gilt einer neuen Theoriebildung, die beiden Aspekten von Emotionen, der gefühlten Komponente und (zumindest bei manchen Emotionen) auch der kognitiven Komponente in angemessener Weise Rechnung trägt. Auf diesem Weg ist das Buch von Peter Goldie ein Meilenstein in der Literatur, das daher als Ausgangspunkt des Seminars gewählt werden soll. Im Anschluss an die Lektüre dieses Hauptwerkes der philosophischen Emotionstheo-rien folgt eine Auswahl von Aufsätzen bzw. einzelnen Buchkapiteln, mit deren Hilfe man sich einen Überblick über die facettenreiche Gegenwartsdebatte verschaffen kann. Dabei soll wesentlich die interdisziplinäre Debatte berücksichtigt werden, mit Beiträgen aus der kognitiven Psychologie, der Entwicklungspsychologie, der Soziobiologie, der Hirnforschung sowie der Verhaltensforschung bei Tieren. Systematische Leitfragen der Philosophie der Emotionen: Wie können Emotionen im Vergleich zu allen anderen mentalen Phänomenen adäquat eingeordnet werden? Welches sind die Strukturmerkmale von Emotionen? Was ist die Natur von Emotionen? Bilden sie eine natürliche Art? Erste Literaturhinweise: Peter Goldie (2000), The Emotions: A philosophical exploration, Oxford: Clarendon Press. Griffiths, Paul (1997), What Emotions really are: The Problem of Psychological Categories, Chicago, The Uni-versity of Chicago Press. Zur ersten Orientierung: - Elster, Jon (1999), Strong Feelings, Cambridge, MA., MIT Press; daraus Kapitel 1: Emotion. (leicht verständliche Einführung) - Artikel aus der Stanford Enzyklopädie „Emotion“: http://plato.stanford.edu/contents.html

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Höffe: Neuerscheinungen zur Ethik und Vorstellung eigener Projekte – Forschungskolloquium Termin nach Vereinbarung. (Teilnahme nur nach persönlicher Anmeldung.) Keuth: Mach: Die Analyse der Empfindungen/Russell: Die Analyse des Geistes Mi 9-12, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 19.10. Ausgehend von sinnesphysiologischen und psychologischen Studien entwirft Mach seinen Phänome-nalismus. Danach besteht die Welt aus Elementen, die ursprünglich weder physisch noch psychisch sind. Das Ich und die physikalischen Objekte sind Komplexe solcher Elemente. Doch mangels einer geeigneten Relationenlogik bleibt dieser Entwurf unvollständig. Carnap hat 1928 in Der logische Aufbau der Welt versucht, ihn auszuarbeiten. Auch Russell prüft in Die Analyse des Geistes den neutralen Mo-nismus, glaubt aber, dass dieser an den Problemen der Subjektivität (‘ich’) und der Indexikalität (‘dies’) scheitert. Literatur: Ernst Mach, Die Analyse der Empfindungen, EA Jena 1886, Darmstadt 1985. Bertrand Russell, Die Analyse des Geistes, EA 1921, Meiner, Hamburg 2000, PhB 527. Bedingung für einen benoteten Schein: Referat. Koch, A. F. Probleme der Ersten Philosophie – Doktorandenkolloquium Di 20s.t.- 22.15, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 18.10. Das Oberseminar soll Doktoranden die Möglichkeit geben, Themen im Zusammenhang mit ihren Projekten zur Diskussion zu stellen. Im übrigen werden wir uns mit der kritischen Rezeption von Theorieangeboten beschäftigen, die möglichst für viele verschiedene philosophische Vorhaben fruchtbar gemacht werden können. Nach der Lektüre von Wilfrid Sellars, Science and Metaphysics. Variations on Kantian Themes (London 1968), im Sommersemester könnten dieses Mal Arbeiten von John McDowell im Mittelpunkt stehen.

■ Kolloquien

Brachtendorf: Heidegger: Sein und Zeit – Kolloquium für Fortgeschrittene Mi 18-20, 14täglich, Ort: siehe Aushang zu Beginn des Semesters, Beginn: 26.10. Wir werden kapitelweise Heideggers „Sein und Zeit“ durchgehen, um so den Gehalt dieses epoche-machenden Werkes zu erschließen und zu diskutieren. Engels: Kolloquium für Examenskandidat/innen und Dokorand/innen – Kompaktveranstal-tung Vorbesprechung: Mi 26.10., 14-16 Uhr, IZEW, Wilhelmstr. 19, Raum 0.25

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Kümmel: Erinnern und Vergessen Fr 18-20, Burse, Melanchthonzimmer, Beginn: 28.10. Newen: Sprache, Denken, Bewusstsein für Absolventinnen und Absolventen (Magister und Promotion) Di 18-20, 14täglich, Burse, Raum X, Beginn: 25.10.2005 Schroeder-Heister: Logik und Sprachtheorie Siehe Ankündigungen auf der homepage. Behandlung von aktuellen Forschungsthemen und Abschlussarbeiten sowie Durchführung von Gastvorträgen. Wer interessiert ist, möge sich per e-mail an [email protected] in den Einladungsverteiler aufnehmen lassen. Szlezák: Texte zur platonischen Dialektik IV: Der Parmenides Do 18.00-20.30, Philologisches Seminar, Konferenzzimmer, Beginn: 20.10. Auf Wunsch der Teilnehmer der Dialektik-Colloquien der letzten Semester wird nun die ausführ-lichste dialektische „Übung“, die Platon uns hinterlassen hat, vorgenommen. Die Hauptprobleme des Dialogs sind einmal das Verhältnis von Ideenlehre und Dialektik im ersten Teil, dann die Mög-lichkeit (oder Notwendigkeit?) einer prinzipientheoretischen Auslegung des zweiten Teils und schließlich die Frage nach dem Verhältnis der beiden Teile zu einander. Neue Teilnehmer sind in der Dialektik-Gruppe prinzipiell willkommen. Interessenten bitte ich um persönliche Anmeldung (Vereinbarung eines Termins unter Tel. 29 78528 (Sekretariat).

■ Arbeitskreise

Hoering: Lernprogramme (insbesondere für Logik) Di 20-22, Burse, Computerpool, Beginn: 18.10. Seit einiger Zeit gibt es ein Tutor-Programm zum Einüben des logischen Ableitens in Formalis-men der Aussagen-, Prädikaten- und Modallogik, das im Rahmen dieses Arbeitskreises entwickelt worden ist. Dieses Programm wurde zunächst in Pascal für IBM-kompatible Rechner geschrie-ben; für seine Portierung auf andere Plattformen stellen wir Versionen in UML und Java her. Neue Mitglieder, die bereits Kenntnisse in diesen Sprachen besitzen oder stark motiviert sind, sich einzuarbeiten, sind herzlich willkommen. Eine einführende Blockveranstaltung findet 4.10.-7.10. und 10.10.-11.10. in München, Ludwigstr. 31/1, Raum 111 statt. Auskünfte bei [email protected] oder tel. 089/911769.

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Koch, D.: Hermeneutische Phänomenologie Mi 12-14, 14täglich, Burse, Schellingzimmer, Beginn: 26.10. Der Arbeitskreis „Hermeneutische Phänomenologie“ geht auf eine Initiative von Studierenden zu-rück (siehe hierzu: www.phainomena.de). Er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit der hermeneuti-schen Phänomenologie, so wie sie sich in der ersten systematischen Ausarbeitung in Martin Heideg-gers „Sein und Zeit“ darstellt, vor allem aber mit der Weiterentwicklung bzw. der Veränderung die-ses philosophischen Ansatzes in der gereiften Periode der Heideggerschen Philosophie – dem soge-nannten „Ereignis-Denken“ – von Mitte der dreißiger bis zu Beginn der siebziger Jahre. Im Wintersemester beschäftigen wir uns in Auseinandersetzung mit verschiedenen Schriften Heideg-gers mit seiner Konzeption von Welt und Ding im „Ereignis-Denken“. Eine dazu erstellte Text-sammlung kann Mitte September bei mir abgeholt werden (Zimmer 214). Der Arbeitskreis ist für alle an der Sache der hermeneutischen Phänomenologie interessierten und engagierten Studierenden offen.

■Einrichtungen

Computer Pool Das Philosophische Seminar teilt sich mit dem Kunsthistorischen Institut (KHI), dem Institut für Erziehungswissenschaften (IFE), einen Computer-Pool. Dieser befindet sich im 2. Stock der Burse, Raum 208. Ein Account kann bei Frau Ott, Raum 213, beantragt werden. Cafete Ihr seid herzlich eingeladen Wenn die Müdigkeit zuschlägt, der Hunger den Magen quält, die Stimmbänder vertrocknen oder Ihr einfach nur ein paar entspannte Momente genießen wollt: Komm in die Cafete und labe Dich an den Getränken oder nimm Dir eine Kleinigkeit zum Essen. Du findest uns im 2. Stock der Burse. PS.: Wir freuen uns über jeden neuen Helfer, der noch ein bisschen Zeit und Lust hat. Der Fachschaftsrat Der Fachschaftsrat der Philosophie ist die Vertretung aller Studierenden der Philosophie („Fach-schaft“). Er vertritt Deine Interessen in den Gremien der universitären Selbstverwaltung (so etwa im Fakultätsrat und in der Studienkommission). Als zentrale Aufgabe nehmen wir darüber hinaus die Betreuung der Anfänger/innen wahr und sorgen so nebenbei auch für ein kulturelles Angebot in der Burse.

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Über unsere Arbeit informieren wir am Schwarzen Brett vor Raum X und im Internet (http://www.FS-Philo.De.VU). Wenn Du uns ansprechen willst oder gar Lust hast, mit uns zusam-men die Uni mitzugestalten, dann komm einfach in unsere Sitzungen. Wir treffen uns jeden Mittwoch ab 20 Uhr c.t. in der Cafete (oder auch mal im Fachschaftszim-mer, Raum 308 b).