83
Jahresheft des Fördervereins und des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder mit Internat ALMANACH 2014 Jahresthema Bühne

ALMANACH … · 2017. 1. 5. · ALMANACH 2014 Förderverein 3 Liebe Mitglieder des Fördervereins des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder mit Internat! Zunächst ist es uns ein

  • Upload
    others

  • View
    2

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

  • www.foerderverein-gymnasium-hermannswerder.dewww.gymnasium-hermannswerder.dewww.internat-hermannswerder.dewww.hermannswerder.de

    Jahresheft des Fördervereins und des Evangelischen Gymnasiums Hermannswerder mit Internat

    ALMANACH 2014Jahresthema

    Bühne

    Förderverein des Ev. Gymnasiums Hermannswerder mit Internat e.V. Vereinsadresse: Hermannswerder Haus 18 · 14473 Potsdam E-Mail: [email protected]: EDG · BIC GENODEF1EDG · IBAN DE93 2106 0237 0000 1733 39 · BLZ 210 602 37 · Konto 173 339Vereinsregister-Nr.: VR 663P, Amtsgericht Potsdam

    Der Förderverein ist gemeinnützig und berechtigt zur Ausstellung von Zuwendungsbescheinigungen.

  • Liebe Eltern, liebe Lehrer und Schü-ler, liebe Mitglieder und Freunde desFördervereines!

    Seit der Mitgliederversammlung imMärz hat der Förderverein einenneuen Vorstand. Das klingt nach ei-nem üblichen regelmäßigen Wech-sel, nicht gerade spannend und inte-ressant. Nein, ganz im Gegenteil!Denn auf einen Schlag hatten siebenPersonen angekündigt, den Vorstandzu verlassen, nach z. T. langjährigerMitarbeit – siehe „Fördervereint“ (S. 8). Dies stellte den Fördervereinvor eine große Herausforderung.

    1. Wer macht weiter? Das war schnell festgestellt: Mat-thias Kolck und ich, außerdem jetztoffiziell Herr Berling als Schulleiterund Frau Woite als Leiterin des Inter-nates. Die Kontinuität war also ge-währleistet.

    2. Wer stellt sich für den Vorsitz zurWahl? Das habe ich nach kurzem Überlegendann sehr gerne getan.

    3. Wer stößt neu hinzu, werden sichgenügend Eltern finden? Diese Fragen haben uns lange undmit Sorge beschäftigt. Und es war kei-neswegs so, dass wir etwa zu viele In-teressenten hätten vertrösten müs-sen. Wir freuen uns sehr über dieneuen Mitglieder des Vorstandes,über Sabine Apel, Gudrun Baumeis-ter und Astrid Grunewald-Feskorn.

    Wir sind zu siebt gleich auf dem rich-tigen Fuß miteinander gestartet, ha-ben uns schnell vernetzt und organi-siert und wurden auch sofort alsneuer Vorstand durch dringende An-träge gefordert. So hat der Förderver-ein bereits einen Betrag von 7.500Euro für die Computerinstallationbzw. für die Nutzung der vorhande-nen Medien in der Kommunikationund im Unterricht beigesteuert, diedurch einen Systemadministratorzukünftig effektiv eingesetzt werdensollen. Außerdem hat der Förderver-ein die Chorfahrt im Mai nach Wei-mar zur Teilnahme am Bundeswett-bewerb der Chöre mit 4.040 Euro unterstützt und damit auch die be-sondere Leistung des Chores und das konstante besondere Engage-ment der Schüler und des Chorlei-ters, Herrn Salge, gewürdigt.

    Wir werden Sie zukünftig auch aufden neuen Digitalen Schwarzen Bret-tern über Aktivitäten und Förderpro-jekte des Fördervereines auf demLaufenden halten, dazu auf der Web-site – und natürlich jährlich in unse-rem Almanach, auf dessen Lektüremit dem Jahresthema „Bühne“ ichmich schon freue.

    Philipp Jamme, Vorsitzender des Fördervereins

    ALMANACH 2014 1Vorwort

    Inhalt

    FördervereinSeite 1 bis 10

    Schule und Internat Seite 11 bis 14

    Jahresthema BühneSeite 15 bis 40

    Hermannswerderaner AbendeSeite 41 bis 45

    Studien- und AustauschfahrtenSeite 46 bis 50

    MusikSeite 51 bis 52

    GemischtesSeite 54 bis 61

    Klassen und JahrgangsstufenSeite 62 bis 68

    Abitur 2013Seite 69 bis 73

    Lehrer, Mitarbeiter und GremienSeite 74 bis 79

    Das AlmanachteamSeite 80

    ImpressumSeite 80

    Drei bange Fragen und drei gute Antworten Vorwort des Vorsitzenden des Fördervereins

  • ALMANACH 20142 Förderverein

    „Das steht in den Sternen“ –dieseRedewendung wird häufig ge-braucht, wenn die Rede von der Zu-kunft ist, von etwas Unabwägba-rem, auf das man wenig oder kei-nen Einfluss hat. Die Situation ent-zieht sich eigener Tätigkeit und dieKommentierung der Situation mitdiesem Ausdruck zeugt von Fata-lismus. In den Sternen steht ge-schrieben, wie sich die Schule ent-wickeln, sich Hoffbauer weiter auf-stellen, die Bildungspolitik des Lan-des gestaltet wird?

    Ein Almanach ist so eine Sternen-karte – der Name allein zeigt es:Aus dem arabischen al-manah lei-tet sich unsere Bezeichnung abund bezeichnet ein astronomi-sches Tafelwerk, ein Jahrbuch.

    Im diesjährigen Almanach findetder geneigte Leser also vieles, dasscheinbar einfach so geschehen ist,doch bei näherem Hinsehen in dasSternbild passt. Da sind die vielensportlichen Erfolge zu nennen, dielangjähriger Vorbereitung und in-tensiven Trainings bedürfen. DieBerichte aus den Fachschaften zei-gen, wie auf hohem fachlichen Ni-veau und unter kompetenter An-leitung unserer versierten Pädago-gen guter Unterricht erteilt wird.Studienfahrten sind nicht möglichohne gute Kontakte und hohes En-gagement.

    Besonders zu erwähnen ist dieTheaterarbeit an unserer Schule,das Darstellende Spiel: zu Recht einLeitstern unserer pädagogischenArbeit und Kernthema des diesjäh-rigen Almanachs. Die beachtlicheBilanz zeigt über die Jahre eine ge-radezu unglaubliche Bandbreite

    der Inszenierungen. Was die ge-meinsame Arbeit am Stoff in denPädagogen und Schülern bewirkthat, lässt sich nicht darstellen: DieVorbereitung auf die Bühne derWelt ist sicher ein Aspekt.

    Beeindruckend ist, in welchemMaße ehrenamtliche Arbeit an un-serer Schule funktioniert: Der För-derverein ist in seiner Bedeutungals Sponsor für wichtige Teilberei-che der Schulentwicklung kaum zuüberschätzen. Viele Schüler, Elternund Kollegen leisten Gremienar-beit und zeigen damit, wie wichtigihnen ihre Schule ist. Und dann gibtes die Almanach-Redaktion, die da-für sorgt, dass Sie dieses Jahrbuchin den Händen halten können. Alldas sorgt dafür, dass Hermanns-werder (so nennt die corona dasEvangelische Gymnasium Her-mannswerder liebevoll verkürzt)als ein Stern wahrgenommen wird,als Lichtzeichen, das neben Schü-lern auf der Suche nach guter, wert-haltiger Bildung auch Kollegen an-zieht, die einen Arbeitsplatz zuschätzen wissen, der von einem an-genehmen Miteinander, grund-sätzlicher Zuneigung und idylli-scher Lage geprägt ist. Dass es ne-ben Sternen auch Schwarze Löcher,gefährliche Asteroiden und Anti-materie gibt, bedarf nicht der Er-wähnung ...

    Also ist zu Fatalismus kein Anlass– wir halten es in den Händen, mit-unter schwer, wenn eine Super-Nova wie die unvermittelte Kür-zung der Finanzzuschüsse des Lan-des vor zwei Jahren erhebliche Gravitationswellen und negativeStrah lung durch das Brandenbur-gische Bildungsuniversum schießt.

    Ich freue mich, dass ich diesemStern gefolgt bin und nun hier aufHermannswerder mit Ihnen tätigsein darf als Astronom, manchmalals Astrologe, meistens als Schullei-ter, gelegentlich als UFO.

    So darf ich Ihnen mit großer Freu -de diesen Almanach zur Verortung,Orientierung und Planung glei-chermaßen ans Herz legen. VielVergnügen!

    Leif Berling, Schulleiter

    Unter einem guten SternGrußwort des Schulleiters

  • ALMANACH 2014 3Förderverein

    Liebe Mitglieder des Fördervereinsdes Evangelischen GymnasiumsHermannswerder mit Internat!

    Zunächst ist es uns ein großes Anlie-gen, all denen Danke zu sagen, die imJahr 2013 den Verein aktiv und/oderfinanziell unterstützt haben.

    MITGLIEDERWir begrüßen unsere neuen Mitglie-der ganz herzlich und freuen uns,dass zum 31.12.2013 310 Menschendie Arbeit des Fördervereins inSchule und Internat durch ihre Mit-gliedschaft explizit unterstützen. DieMitglieder sind und bleiben daswichtigste „Kapital“ unseres Förder-vereins. Ohne Sie, Ihre Ideen, IhreAnregungen, Ihre Mitgliedsbeiträgeund Spenden und Ihre Tatkraft, wä-ren wir lediglich eine organisatori-sche Hülle. So aber sind all die nach-stehend aufgeführten Aspekte desFördervereins-Jahres ein Abbild desgroßen Unterstützerwillens aller El-tern, Ehemaligen und Sponsoren. ImSinne der Schülerinnen und Schülerdes Evangelischen Gymnasiums mitInternat zu wirken, Zukunft zu ge-stalten und aktuelle Aufgaben be-wältigen zu helfen, all dies ist ebennicht nur in der Vereinssatzung fest-geschrieben, es ist lebendiges Tun!Und da dies nicht immer selbstver-ständlich ist in einer Zeit der großenAnforderungen aus Beruf und Ge-sellschaft, kommt der Dank des Vor-stands wirklich aus vollem Herzen!

    VORSTANDDer Vorstand traf sich im Jahr 2013 zu7 ordentlichen Vorstandssitzungen.Die Mitgliederversammlung fand indiesem Jahr am 26.03.2013 statt. Zu-sätzlich trafen sich Arbeitsteams ausdem Vorstand zur Bearbeitung grö-

    ßerer und kleinerer Projekte undnahmen Seminarangebote des lsfbin Anspruch. Eine besonders enga-gierte Gruppe aus dem Vorstand undder Mitgliederschaft hat sich derdiesjährigen Veröffentlichung desAlmanachs gewidmet.

    Zusammensetzung des Vorstands:Vorsitzende: Susanne Schächter-Heil; Stellvertretender Vorsitzender: Wolfram Pfeiffer;Schatzmeisterin: Melanie Weber; Schriftführerin: Beatrice May; Vorstandsmitglieder: Achim Jägers,Philip Jamme, Sibylle Deutsch-Sandl,Dr. Sven-Olaf Obst, Matthias KolckKooptiert: Bianca Woite, Leif Berling

    Einen großen Dank an diejenigen,die mit sehr viel ehrenamtlichemEngagement ihr Amt ausfüllen unddie Arbeit unseres Fördervereins da-mit voranbringen.

    AUSTAUSCH MIT DEM lsfb Seit Beginn des Schuljahres 2008/09sind wir als Förderverein Mitgliedim lsfb, dem Landesverband der För-dervereine Berlin und Brandenburg.Hier profitieren wir von einem gro-ßen Erfahrungsschatz und vielfälti-gen Weiterbildungsangeboten.

    ÖFFENTLICHKEITSARBEITEs wurden viele informative undnützliche persönliche Gespräche mitöffentlichen Institutionen, Unter-nehmen und Vereinen geführt, umden Förderverein bekannter zu ma-chen, zukünftige Partner zu werbenund treue Unterstützer zu informie-ren. Der Förderverein hat auch in die-sem Jahr seine satzungsgemäße In-formationspflicht durch den Alma-nach 2013 erfüllt. Da der Almanachauch viele ansprechende Artikel aus

    dem Schulleben enthält, erfreut ersich einer treuen und interessiertenLeserschaft, der er sich in diesem Jahrmit einem neuen, sehr gelungenenLayout vorstellte.

    Im Rahmen unserer Öffentlichkeits-arbeit nahmen die Vorstandsmit-glieder und einige unermüdlicheHelferInnen an vielen Veranstaltun-gen der Schule teil, präsentieren hierunseren Verein, unsere beliebte T-Shirt-Kollektion, unsere Tassen, diePostkarten von Hermannswerderund unser Informationsmaterial.

    Der schon sehnlichst erwarteteSchülerplaner des Fördervereinswurde 2013 von Beatrice und AnniMay sowie von Matthias Kolck ge-staltet. Wie in den vergangenen Jah-ren fand er reißenden Absatz, nichtzuletzt, weil er Verbindung schafft.Aus diesem Grund erhalten alle„Neuen“, die Schülerinnen und Schü-ler der neuen 5. und 7. Klassen, denSchülerplaner als Begrüßungsge-schenk vom Förderverein.

    Öffentlichkeitsarbeit begann für denVorstand wie in jedem Jahr mit demTag der offenen Tür. Wir waren auchbei den Informationsabenden fürdie neuen Schülerinnen und Schülerpräsent und berichteten regelmäßigin der Elternkonferenz von unsererArbeit. Das Sommerfest der Schulewurde vom Förderverein organisa-torisch und finanziell unterstütztund durch einen Stand des Förderver-eins begleitet. Zur Einschulungsfeierhatten wir uns mit einem Stand inErinnerung gebracht und die jungen„Hermannswerderaner mit Schul-kleidung versorgt. Der schon traditio-nelle Weihnachtsmarkt am Tag desChorkonzertes in der Inselkirche

    Tätigkeitsbericht für das Jahr 2013

  • wurde ein voller Erfolg. Auch hierkonnten wir wieder Einnahmen fürden Förderverein verbuchen. Selbst-verständlich wur de auch dieses Er-eignis für die Öffentlichkeitsarbeitdes Vereins genutzt. Wir regen bei alldiesen Gelegenheiten dazu an, inden Förderverein einzutreten odersich mit Spenden an unserer wich-tigen Arbeit für das Gymnasium so-wie für unser Internat zu beteiligen.Spenden werden auf vielfältige Wei -se erbeten. So sind wir auf den Inter-netseiten Bildungsspender undSchulengel mit wachsendem Erfolgvertreten.

    INTERNETSEITEIm Jahr 2013 haben wir uns einen„Umzug“ geleistet. Unsere Internet-seite ist jetzt an die Homepage derSchule angeschlossen. So sind wirschneller zu finden und drücken un-sere Verbundenheit mit dem Evan-gelischen Gymnasium mit Internatnoch deutlicher aus. Den Umzug ha-ben Frau Höfgen und Herr Rindergeschultert. Vielen Dank dafür. HerrRinder wird uns dankenswerterWeise auch weiterhin mit Aktuali-sierungen zu Seite stehen, was unsallen eine große Hilfe ist.

    FÖRDERPROJEKTEIn diesem Jahr wurden individuelleFörderanträge zu Klassen- undKursfahrten mit 930 Euro insge-samt unterstützt. Der alljährlicheSchüleraustausch der 10. Klassenwurde von uns finanziell begleitet.Außerdem haben wir eine ganz be-sondere Reise mit einem Zuschussbedacht. Die HermannswerderanerTeilnehmerinnen und Teilnehmer

    der Odyssey of the Minddurften alsDeutschlandsieger ihrer Alters-klasse in die USA fliegen. Der Förder-verein hat hier gerne geholfen, dieKosten für alle Beteiligten zu redu-zieren.

    Der Fachbereich Französischwurdebeim Kauf eines Klassensatzes elektronischer Wörterbücher unter-stützt. Den Sportbereichhat der För-derverein durch Unterstützung desHermannswerder-Cups 2013 beglei-tet. Der Schulzoo erhielt einen Fut-termittel-Zuschuss. Auch das gehörtzu unseren vertrauten Aufgaben.Außerdem brachte die Unterbrin-gung einiger Zootiere in einem Frei-gehege auf dem Schulgelände dieNotwendigkeit zusätzlicher Impfun-gen mit sich. Auch hier haben wirgerne geholfen. Für den FachbereichDarstellendes Spiel konnten Yoga-matten angeschafft werden, die einegezielte Atem- und Haltungsschu-lung leichter machen können.

    Wir unterstützten darüber hinausdie Theateraufführung der 8. Klas-sen mit Mitteln für Bühnenbild und Kostüme. Das Gymnasiumbrauchte für verschiedene Anlässedringend neue Tische und Bänke.Nicht zuletzt für das Sommerfest ha-ben wir die Anschaffung mehrererBierzelt-Garnituren gerne getätigt.Die Bibliothekerhielt Mittel aus demFörderverein, um neue interessanteLektüre zu beschaffen. Die verschie-denen Chöre unseres Gymnasiumswurden durch einen Stimmbildnerin diesem Jahr geschult und gestärkt.Diese wertvolle Arbeit wurde durchden Förderverein möglich.

    Unsere sehr engagierten Schüler-Mediatoren haben sich in diesemJahr weitergebildet. Auch hier hatder Förderverein gerne die Kostenübernommen. Das Internat wurdebei der Ausstattung einer Speck-stein-AG und durch Mittel zum Aus-bau der Computer-Arbeitsplätze un-terstützt. Wie es schon gute Tradi-tion geworden ist, wurden auch in2013 außerordentliche Schülerleis-tungen im Abitur aus Mitteln desFördervereins in Zusammenarbeitmit den zuständigen Fachbereichengewürdigt.

    AUSBLICKWir haben für das Jahr 2014 Geldmit-tel zurückgestellt, um Installations-kosten und Hardware für die elektro-nische Ausstattung des Gymnasi-ums finanzieren zu helfen. Wie ge-wohnt werden wir weiterhin Klas-senfahrten, den Schüleraustauschder 10. Klassen fördern, einen Schul -planer herausgeben und den Alma-nach veröffentlichen. Viele Förder-projekte werden wie gewohnt an-stehen, der Flügel muss neu ge-stimmt, Abiturienten sollen gewür-digt werden, der Schulzoo hat „Hun-ger“ und so manches Neue wird aufuns zukommen.

    Der Förderverein für das GymnasiumHermannswerder mit Internat freutsich auch in Zukunft auf rege und an-regende Zusammenarbeit mit seinenMitgliedern, Förderinnen und Förde-rern. ¢

    Für den VorstandSusanne Schächter-Heil

    ALMANACH 20144 Förderverein

  • ALMANACH 2014 5Förderverein

  • Ort:Gymnasium HermannswerderRaum 14/15

    Datum: 26.03.2014

    Versammlungsleiterin: Frau Susanne Schächter-Heil

    Vorsitzende Protokollantin: Frau Beatrice May, Vorstand

    Anwesende Vorstandsmitglieder: Frau Schächter-Heil, Herr Pfeiffer, Frau Weber, Frau May, Herr Jamme, Herr Kolck, Herr Dr. Obst, Frau Deutsch-Sandl, Frau Woite, Herr Berling

    – der Vorstand ist damit mehrheitlich vertreten Anwesende lt. Teilnehmerliste (siehe Anlage): 22 Mitglieder

    1. Begrüßung Feststellung der frist- und formge-rechten Einladung sowie der Be-schlussfähigkeit der Mitgliederver-sammlung. Annahme der vorliegen-den Tagesordnung und Genehmi-gung des Protokolls der 21. Mitglie-derversammlung vom 20.03.2013.

    2. Tätigkeitsbericht des Vorstandes2013 mit AusspracheDer Tätigkeitsbericht wurde vonFrau Schächter-Heil verlesen. Zum 31.12.2013 hatte der Förderverein310 Mitglieder, es fanden 7 Vor-standssitzungen statt. Herr Berling (Schulleiter) ist seit Be-ginn des Schuljahres 2013/2014 koop-tiertes Mitglied im Vorstand.

    Schwerpunkte der Arbeit des Vor-standes waren im Jahr 2013: Wis-sensaustausch mit dem lsfb, Inter-netseite, Öffentlichkeitsarbeit, Alma-nach, Förderprojekte. Für den Alma-nach 2013 hatte sich eine neue Ar-beitsgruppe gegründet, der Alma-nach erschien in neuem Layout. Einherzlicher Dank geht an die Beteilig-ten! Die Internetseite wurde an dieder Schule „angedockt“. In der Öf-fentlichkeitsarbeit lagen die Schwer-punkte bei den Veranstaltungen, beidenen der Förderverein präsent war.Die „Sammel-Mit-Aktion“ wurdemangels Einträglichkeit eingestellt.Die Förderprojekte wurden für alleTeilnehmer aufgelistet. Es bestandkein Diskussionsbedarf.

    3. Bericht der Schatzmeisterin 2013mit AusspracheDer Bericht der Schatzmeisterinwurde von Frau Weber verlesen. Diedetaillierte Aufstellung der Einnah-men und Ausgaben des Geschäfts-jahres 2013 wurde den anwesendenMitgliedern durch Beamer-Präsen-tation zur Kenntnis gebracht und erläutert. Gesprächsbedarf gab eshinsichtlich der verschiedenen Geschäftsfelder des Fördervereins.

    4. Bericht der Kassenprüfer 2013 mitAusspracheDer Bericht der Kassenprüfer wurdevon Frau Kolck und Frau Apel verle-sen. Die Kassenprüfer schlugen vor,den Vorstand zu entlasten.

    5. Entlastung des VorstandesDer Antrag auf Entlastung des Vor-standes wurde einstimmig ange-nommen. Damit sind Vorstand undSchatzmeisterin für das Geschäfts-jahr 2013 entlastet.

    6. Wahl des Vorstandes und der KassenprüferAls Wahlleiter wurde benannt: Herr Dr. Sven-Olaf ObstDie Wahlen erfolgten in offenerWahl per Handzeichen.

    In Blockwahl wurde der neue Vor-stand gewählt. In 4 weiteren Wahl-gängen wurden jeweils die ÄmterVorsitz, Stellvertretung und Schatz-meister, sowie die Kassenprüfer ge-wählt.

    ALMANACH 20146 Förderverein

    22. Mitgliederversammlung Protokoll

  • Für den neuen Vorstand stellen sichzur Wahl und werden mit folgen-dem Ergebnis gewählt:

    NameAmt/Ja-Stimmen/Enthaltungen

    Herr Philipp JammeVorstandsvorsitzender/21/1

    Herr Leif Berlingstellvertretender Vorstands-vorsitzender/21/1

    Frau Sabine ApelSchatzmeisterin/21/1

    Frau Baumeister Frau Grunewald-Feskorn Frau WoiteHerr KolckBeisitzer/18/4

    Frau Kolck, Frau SchulzeKassenprüfer/20/2

    Der neue Vorstand nahm die Wahl in neuer Zusammensetzung und Äm-terverteilung an.

    Die Kassenprüfer nahmen die Wahl an.

    7. Bericht aus Schule und InternatVerabschiedung des alten Vorstandsdurch Herrn Berling, Frau Grotheund Herrn Pfeiffer

    Herr Berling gab einen kurzen Über-blick über die Entwicklungen derSchule. Schwerpunkte des Jahres wa-ren diverse Schulveranstaltungen,Umbauten im Schulhaus, IT-Um -stellung, Einrichtung eines Amok-Alarm-Systems, neue Digitale Infor-mationsboards.

    Frau Woite berichtete von den Ent-wicklungen des Internates. Hier la-gen die Schwerpunkte des Jahres inder Einrichtung einer Kreativ-Werk-statt, der Entwicklung eines Medien-konzeptes für die Internatsbewoh-ner und der Gestaltung des Freizeit-kellers.

    8. Ausblick für 2014 mit anschlie-ßender Aussprache Es wurden die Planungen für 2014aufgelistet und erläutert.

    9. SonstigesFörderantrag des FB Sport: Für dasSportfest bittet der Fachbereich umSchul-T-Shirts als Siegerpreise imWert von insgesamt 324 Euro.

    Dem Antrag wurde einstimmig statt-gegeben.

    Protokollanlagen: Anwesenheits-liste, Tätigkeitsbericht 2013, Kassen-bericht 2013, Kassenprüferbericht2013

    Die Anlagen können beim Vorstandangefordert werden. ¢

    Beatrice May, Protokollantin, und Susanne Schächter-Heil, Vorsitzende

    ALMANACH 2014 7Förderverein

  • Das waren wir für lange, gute Zeit. –Nun aber geben sieben Mitstreiterihren Vorstandsposten im Förder-verein des Gymnasiums Hermanns-werder mit Internat auf – SusanneSchächter-Heil, Beatrice May, Sibyl -le Deutsch-Sandl, Melanie Weber,Wolf ram Pfeiffer, Dr. Sven-Olaf Obstund Achim Jägers. Nur zwei aus deralten Mannschaft verbleiben wei-terhin im Amt – Philipp Jamme undMatthias Kolck, zunächst fünf neueMitglieder stoßen hinzu – BiancaWoite, Sabine Apel, Gudrun Bau-meister, Astrid Grunewald-Feskornund Leif Berling.

    Eine durchaus einschneidende Ver-änderung, waren wir doch überJahre bei aller Vielfalt eine homo-gene und schlagkräftige Truppe, diezuverlässig mit Ausdauer, Verstandund Herz viel Kreatives be- und ge-fördert hat. Gründe für den Abschiedgibt es gute – die Kinder ziehen nachdem Abitur in die Welt, beruflicheVeränderungen bedingen Neues,und auch wenn manche(r) Schei-dende teils über Jahre auch ohne„Schulkinder“ weiterhin mit unge-brochener Tatkraft zur Verfügungstand, kam für die sieben Förderve-teranen Ende März 2014 der nichtmehr aufzuhaltende Augenblick desAbschieds.

    Jedem von Euch/Ihnen rufen wirBleibenden und Neuhinzustoßen-den unseren ehrlichen Dank hinter-her, habt ihr den Acker doch so gutbestellt, dass trotz der beinahe dra-matischen Veränderung die weitereFörderarbeit ungebremst fortge-führt werden kann. – Bei wem abermit einem kurzen Abschiedsgrußbeginnen, wenn so viele gleichzeitigdas Weite suchen?

    Susanne, Dir gebührt ganz sicher ammeisten Dank und Anerkennung fürDeinen jahrelangen, bei aller Detail-arbeit in der Tat aufopfernden, vorallem aber im Ergebnis so erfolgrei-chen Einsatz für Förderverein undSchule. Doch wird hierauf in diesemAlmanach von anderer, berufenererSeite eingegangen.

    Beatrice, unsere langjährige Schrift-führerin, mit Deinem kritischen undklaren Blick auf die Stärken undSchwächen der Schule hast Du auchnach all den Jahren Deiner Tätigkei-ten in Förderverein und Gesamtel-ternkonferenz mit gesundem Men-schenverstand immer wieder auf’sNeue frischen Wind und andereSichtweisen in die Diskussion getra-gen, um gute Entscheidungen nach-haltig reifen zu lassen. Mit kreativerUnterstützung Deiner Tochter Annihast Du den Schülerplaner ins Lebengerufen und hierin mit wunderba-ren Fotos im jährlichen Rhythmusdas insulare Schulleben illustriertund dokumentiert.

    Sibylle, sachlich und analytisch, abermit Herz und Einfühlungsvermögen,hast Du Dich – gerne auch mal mitkritischem Blick auf die Lehrer-schaft – vorzugsweise für die Be-lange der Schüler eingesetzt und mittreffsicheren Beiträgen aus Schüler-sicht argumentiert – Fördern an der

    Basis war Dein Credo. Strukturierteund objektive Kriterien zur Bewilli-gung von Reisekostenunterstützun-gen für Schüler durch den Förder-verein hast Du ins Leben gerufenund damit ein Instrument geschaf-fen, auf gerechte Weise dort zu hel-fen, wo es tatsächlich notwendig ist.

    Melanie, ernsthaft und verantwor-tungsvoll war Deine buchhalterischeTätigkeit für den Förderverein. InDeine Zeit als Schatzmeisterin fielerschwerend sowohl die Einführungeiner neuen komplizierten Buchhal-tungssoftware als auch die zeitauf-wendige SEPA-Umstellung. DurchDein Meistern der Vereinsschätzewurdest Du uns selbst zu einem – indoppeltem Sinne. Nicht nur, dass DuDeine arbeitsreiche und sicherlichstreckenweise eintönigen Aufgabenverlässlich und korrekt bewältigthast, Du warst auch immer gut ge-launt präsent, wenn es um Aktivitä-ten des Fördervereins ging. Frohge-mut hinter dem Weihnachtsmarkt-stand des Fördervereins mit einemLächeln, das mindestens ebenso erwärmte wie der ausgeschenkteheiße Glühwein, so wirst Du einenfesten Platz nicht nur in unserenKöpfen behalten.

    Dr. Sven Olav-Obst, mit Hut und Ak-tentasche, häufig nach langem aus-wärtigen Arbeitstag direkt vom

    ALMANACH 20148 Förderverein

    Fördervereint

    Susanne Schächter-Heil Beatrice May und Leif Berling

  • ALMANACH 2014 9Förderverein

    Flughafen zur abendlichen Förder-vereinsvorstandssitzung an den ova-len Tisch der Schulbibliothek, abermit einem Elan, als hätte Ihr Arbeits-tag soeben erst begonnen. – In allenverwaltungstechnischen und juristi-schen Fragen standen Sie dem För-derverein als ehrlicher Berater mitgroßem Sachverstand zur Seite. Alsbrillanter, objektiver Kommunikator– auch in Ihrer jahrelangen Tätigkeitals Moderator der Gesamtelternkon-ferenz – haben Sie sich als versierterVermittler sowohl zwischen Lehrer-,Eltern- und Schülerschaft als auchder Stiftung über lange Jahre mitungebremster Ausdauer und in viel-fältiger Weise fördernd ins schuli-sche Leben eingebracht.

    Achim, als langjähriger Leiter des In-ternats des Gymnasiums Her-mannswerder brachtest Du schonvon Deinen Aufgaben her einen un-mittelbaren Bezug zu den Schülernmit. Ihre Interessen zunächst auszu-machen, um sie dann auch vertretenzu können, hattest Du Dir auch inDeiner Funktion als Vorstandsmit-glied des Fördervereins auf die Fah-nen geschrieben. Deine tagtäglicheNähe zu den Schülern, die Rückmel-dungen, die Dich hierdurch ungefil-tert erreichten, waren wichtige In-formationen für die kreative und ge-zielte Förderarbeit des Vereins.Durch Dein ausgleichendes Wesen,gepaart mit einer positiven, wert-

    schätzenden Sichtweise und einemscharfen, analytischen Blick fürs We-sentliche, fiel Dir die Botschafter-rolle, die Rolle des Vermittlers, nichtschwer.

    Last, aber alles andere als least, lieberHerr Pfeiffer, hatten Sie den direktes-ten Bezug zu Schule und Schülern.Zwischen Baum und Borke – zwi-schen Schule und Stiftung – war IhrePosition nicht immer einfach. Als ge-duldigem Zuhörer stand für Sie dasWohl der Schüler umso mehr im Vor-dergrund. Als Schulleiter, als aktiverMitgestalter der Schulgemeinschaft,sind Sie auch in Ihrer Funktion alsstellvertretender Vorsitzender desFördervereins für das Wohl vonSchülern und Schule eingetreten, ha-ben Form gegeben ohne vorzu-schreiben und haben keine Gelegen-heit versäumt, den Förderverein undseine Arbeit in das Bewusstsein derEltern zu tragen. Während der Amts-zeit von Frau Schächter-Heil und Ih-nen ist die Mitgliederzahl um deut-lich über 100 Förderer angestiegen.Nicht zuletzt waren Sie maßgeblichdaran beteiligt, dem Almanach zuder Bedeutung zu verhelfen, die erheute hat. – Bleiben Sie mit Rat und,so es die Entfernungskilometer zu-lassen, auch mit Tat mit uns verbun-den. Sie wissen ja, der Almanachkann immer einen guten Artikel ver-tragen.

    Ihr Sieben hattet Euch zu Beginn Eurer Zeit auf die Fahnen geschrie-ben, ein Förderverein nicht allein derSchule, sondern ein Förderverein fürdie Schüler zu sein. Den Dialog mitder Basis habt Ihr aufgebaut, habtFragen gestellt und gezielt danachgesucht, wo Fördern wirklich not-wendig ist. So ist der Fördervereinheute im Schulalltag unprätenziösverankert. Lehrer und insbesondereSchüler, ob Kinder oder Jugendliche,kommen mit neuen Förderideen un-gezwungen auf uns zu. Die unbüro-kratische, helfende Nähe zu Schü-lern, Lehrern und Schule wollen wirunbedingt auch weiterhin als un-sere Kernaufgabe verstehen. Für das,was Ihr in den letzten Jahren aufge-baut und jüngst solide übergebenhabt, sei Euch herzlich gedankt.Bleibt uns gewogen, bleibt uns ver-traut – auf Wiedersehen. ¢

    Matthias Kolck,Vorstandsmitglied im Förderverein

    Willkommen im Club!Als Mitglied des Fördervereins sorgen Sie dafür, dass Ihrem Kind das

    Lernen und Leben an dieser Schule noch mehr Spaß macht.Jetzt Mitglied werden!

    www.foerderverein-gymnasium-hermannswerder.de

  • Mehr als fünfeinhalb Jahre, vom15.7.2008 bis zum 24.3.2014, war FrauSchächter-Heil Vorsitzende des För-dervereins des Evangelischen Gym-nasiums Hermannswerder. Mit Mutund Verantwortungsbereitschaftübernahm sie das Amt von Frau Leh-mann. Es war eine Zeit des Aufbausfür die Schule, die sich zur durchgän-gigen Vierzügigkeit weiterentwi-ckeln und ihr musisch-künstleri-sches Profil verstärken konnte, dieneue Musik- und Kunsträume undeine neue Sporthalle bekam und mitvergrößertem Kursangebot aus derOberstufenreform hervorging, hier-bei in vielen Ausstattungsfragenvom Förderverein wirkungsvoll un-terstützt. Es war auch eine gute Zeitfür den Förderverein, dessen Mitglie-derzahl von 251 auf über 330 stiegund dessen finanzielle Möglichkei-ten entsprechend wuchsen. Und eswar eine sehr fruchtbare Zeit der Zu-sammenarbeit zwischen Schule undFörderverein, in der das finanzielleEngagement des Vereins durch dieZuschusskürzungen der Landesre-gierung für die freien Schulen an Be-deutung gewann. Große Projektewurden in dieser Zeit vom Förder-verein geschultert, die Fahrradstän-der und Fahrraddächer auf dem Hof,Smartboards in den Naturwissen-schaften, ein neues Klavier und wei-tere Instrumente für die Musik, neueBeamer und Bildschirme für dieKlassenräume, ein Kraftraum für dieneue Sporthalle, ein Schulkreuz.Dazu kamen unzählige „kleinere“Hilfen für die AGs wie Nähmaschi-nen, Hockeyausrüstung, Filmka-mera, Zootierfutter, die Stiftung desAbiturpreises für Musik und Kunst,

    die nötigen Mittel für die Bibliothekund vieles mehr. Für die Unterstüt-zung von Eltern mit geringerem Ein-kommen bei Klassen-, Studien- undAustauschfahrten, einer sehr wich-tigen Aufgabe des Fördervereins,wurde ein festes Verfahren und Re-gelwerk entwickelt. Für alle dieseAnliegen der Schule hatte SusannneSchächter-Heil stets ein offenes Ohr,sie wusste sie zu ordnen und bewiesBeharrlichkeit und Geduld, wenn dieUmsetzung längeren Atem erfor-derte. Dabei achtete sie stets auf dieAusgewogenheit zwischen den Fä-chern und Bereichen, welche die Un-terstützung erhielten, spornte Kol-legium und Schulleitung auch zu An-trägen an.

    Der Förderverein hatte unter ihrerLeitung jedoch nicht nur diese finan-zielle Funktion, er ist in vielfacherHinsicht ein Mitgestalter des schuli-schen Lebens geworden. Er repräsen-tierte die Schule, er warb für dieSchule, bei dem von ihm begründe-ten Adventsmarkt, beim Inselfest,beim Schuljahresbeginn und Abitur,durch Begleitung vieler Schulveran-

    staltungen. Fünf Jahresalmanachedes Fördervereins und der Schuleentstanden, angefangen mit der gro-ßen Festschrift zum Hundertjähri-gen, sicher eine der besten Schuljah-resschriften in Brandenburg und einhervorragendes Werbemittel derSchule. Diese Präsenz im schulischenLeben war Frau Schächter-Heil einwesentliches Anliegen. Unglaublichviel persönliche Zeit hat sie hier in-vestiert, ständig alle Termine imBlick gehabt, 40 Vorstandssitzungenvorbereitet und geleitet, immer zumAustausch über schulische Themenbereit, auch kritisch und gelegentlichmit Sorge, aber immer absolut soli-darisch mit der Schulleitung. DasGymnasium Hermannswerder warihr eine Herzensangelegenheit, derFörderverein ein Stück ihres Lebensund kein kleines. Mit Respekt ziehenwir den Hut und sagen herzlichenDank für dieses große und kluge Engagement, mit dem sich FrauSchächter-Heil um die Schule ver-dient gemacht hat. ¢

    Wolfram Pfeiffer,Schulleiter 2007-2013

    ALMANACH 201410 Förderverein

    Beharrlichkeit, Geduld und langer AtemSusanne Schächter-Heil als Vorsitzende des Fördervereins

  • ALMANACH 2014 11Schule und Internat

    Das Schuljahr begann mit einemgroßen Fragezeichen, denn demNeuen ist alles neu! Wie heißen dieKollegen, wo finde ich welche Räu -me, wer hat was zu sagen? Umge-kehrt: Was ändert sich, wie agiertder Neue, welche Ziele verfolgt er?

    Bei allem Neuen stellt sich doch baldheraus, dass es letztlich um einesgeht: um Schule. Sie ist uns gewohntin ihren Abläufen, ungewohnt in denProzessen und personalen Verknüp-fungen inkl. dem Proprium Hoff-bauer.

    So war die erste Zeit von dem Bemü-hen geprägt, einander kennenzuler-nen: Die neuen Kollegen Frau Schön-wetter, Frau Schwarz und ich selbsthatten die Gelegenheit, an den Hoff-bauer-Begegnungstagen teilzuneh-men. Auf diese Weise konnten wiruns mit den Grundsätzen und Zielenebenso wie mit der Struktur derSchulträgerin bekannt machen.

    Den Kollegen stand die Möglichkeitoffen, allein oder in Gruppen mit derneuen Schulleitung ins Gespräch zukommen und sich im Austausch einBild von der zukünftigen Zusam-menarbeit zu machen, sich vorzu-stellen und auch eigene Perspekti-ven zu skizzieren. Zu diesem Zeit-punkt wurde von verschiedenen Sei-ten deutlich die Erwartung geäu-ßert, begonnene Prozesse wie dieEvaluation (WWSE) fortzuführenund abzuschließen, stärker steuerndLeitungsaufgaben zu übernehmenund im Rahmen der Schulentwick-lung nicht stehen zu bleiben. Darausergaben sich folgerichtig pädagogi-sche Fragestellungen wie die nachzielgerichteter Förderung unserer

    Schüler, die in die Erstellung einesFörderkonzepts münden, aber auchtechnische und administrative Ver-änderungen. Hier ist die Einrichtungeines neuen schulweiten Computer-netzes mithilfe der Eltern zu nennenoder auch der Umstand, dass Klas-senarbeiten vor der Rückgabe derSchulleitung vorzulegen sind. Daspersönliche Ziel, zunächst viel zuzu-hören, dann noch mehr zuzuhören,zu überlegen und gemeinsam zuhandeln, wurde von der Realitätrecht schnell eingeholt, da der Schul-alltag aber auch vorhandene Pro-bleme entschiedenes Handeln erfor-derten.

    Schnell zeigte sich dabei, dass für eingemeinsames Arbeiten an den not-wendigen Umstellungen mehr Aus-tausch notwendig ist. Und so freueich mich, dass zu den wöchentlichenZusammenkünften mit der Schullei-tung und der Schülervertretung,vierzehntägige Treffen mit dem Leh-rerrat gekommen sind. Auf dieseWeise können die Tagesordnungenebenso wie die Sitzungen kurz undeffizient gehalten werden, ohne dassdas Gefühl entsteht, nicht gehört zuwerden.

    Unabhängig davon ist die Gremien-kultur bei Hoffbauer für mich nochungewohnt.

    In der Fortsetzung des Evaluations-prozesses („Wahrnehmungs- undwertorientierte Schulentwicklung“)haben zwei Gruppen („Außerschuli-sche Lernorte“ und „Fördern“) derSchulkonferenz inzwischen Ergeb-nisse vorgelegt. Im Bereich des För-derns soll bis zum Ende des Schuljah-res ein Konzept entwickelt und dann

    den Gremien vorgestellt werden.Hier geht es um die Begabungsförde-rung ebenso wie um die Förderungvon Schülern mit Defiziten. In einerLehrerkonferenz wurde die Ideeexemplarisch am Beispiel der Förde-rung von Schülern mit Legasthenievon Herrn Schmitz aus Bremen vor-gestellt. Anschließend haben die Kol-legen sich mit verschiedenen Aspek-ten der Förderung befasst. Ihre Über-legungen werden sie in das Förder-konzept einfließen lassen. In diesemZusammenhang ist auch die dies-jährige schulinterne Lehrerfortbil-dung zu sehen, die unter dem Thema„Individuell fördern durch Binnen-differenzierung“ von Praktikern ausder Clay-Oberschule Neukölln ange-boten worden ist.

    Ein weiteres wichtiges Thema un-serer Arbeit ist die Suchtprävention:Wir verfolgen das Konzept, in Zu-sammenarbeit mit den Eltern dieKinder zu starken Persönlichkeitenzu erziehen, die den Verlockungenbewusst widerstehen und nicht nurdurch Verbote und Kontrollen regiertwerden. Dass die Schule durch dasVerbot von Drogen für das Schulle-ben einen Rahmen vorgibt und aufdessen Respektierung achtet, stehtdamit durchaus im Einklang.

    Neben diesen pädagogischen Inhal-ten gab es auch eine Reihe eher tech-nisch-administrativer Veränderun-gen. Sehr öffentlichkeitswirksamund seit langem gewünscht, hängteine Übersicht über die an unsererSchule tätigen Lehrpersonen im Ein-gangsbereich des Gymnasiums.Ebenso beliebt sind die Klassenfo-tos und die Porträts unserer techni-schen Mitarbeiter.

    Dem Neuen ist alles neu ...Jahresbericht des Schulleiters

  • ALMANACH 201412 Schule und Internat

    Das lange virulente Thema desAmokalarms konnte dank der Hilfevon Herrn Kalka endlich gelöst wer-den: Neben dem Feueralarm gibt esnun einen deutlich anderen Alarm-ton, der von befugten Personen perSMS ausgelöst werden kann. Darü-ber hinaus hat er die Möglichkeit er-öffnet, andere Tonquellen einzuspie-len und so auch z. B. ein Schülerradio(als Podcast) hörbar zu machen.

    Seit kurzem sind die Vertretungs-pläne nicht nur im Netz zu finden,sondern sie können zusammen mitwichtigen Schulnachrichten überBildschirme (sog. Digitale SchwarzeBoards) gelesen werden. Darüber hi-naus ist es möglich, sich den Inhaltdes DSBs auf ein Smartphone schi-cken zu lassen. Da sollte eigentlich absofort jeder pünktlich kommen!

    Auf Probe eingeführt wurde außer-dem die Lernplattform itslearning.

    Sie dient vor allem dazu, einerseitsden schulischen Gremien eine Mög-lichkeit des Austauschs zu bietenund auf der anderen Seite den Schü-lern Unterrichtsmaterialien in einerdeutlichen und sauberen Trennungzwischen Dienst- und Privatsphärebereitstellen zu können. Die Nut-zung von SocialMedia wie Facebookfür schulische Zwecke ist damit un-nötig. Neben der Chance, sehr genauund kurzfristig über dieses MediumInformationen zu verteilen, hält its-learning viele methodische Möglich-keiten für die Kollegen bereit, z. B. dieEinrichtung von Lernpfaden. Auchhier gilt: Probieren geht über Studie-ren!

    Bei aller technischer Innovation darfdie Frage nach deren Sinn nicht zukurz kommen. Technik an sich darfkein Selbstzweck sein: Es geht umeine zeitgemäße und schülerge-rechte Erweiterung des pädagogi-

    schen Instrumentariums, nicht umErsatz und Verdrängung. Damit be-schäftigt sich auch eine Arbeits-gruppe unter Herrn Riemann, diederzeit ein Ethikpapier für unsereSchule erarbeitet.Ebenso wie Rom nicht an einem Tagerbaut worden ist, so wird die Schulenicht an einem Tag saniert: 80 Jahrehat das Gebäude ohne Instandhal-tungsmaßnahmen aushalten müs-sen und es ist völlig klar, dass unsdieses Thema noch eine Weile wirdbeschäftigen müssen. Arbeiten amgeschädigten Dachstuhl sind auf-wendig und teuer, ebenso die Arbei-ten an der Fassade auf der Hofseite.Dahinter muss der Innenausbau lei-der noch etwas zurückstehen. Dasgibt uns die Chance, im Rahmen ei-ner von Schülern, Lehrern und Elternbesetzten Baukonferenz zusammenmit Fachleuten in Ruhe über die zu-künftige Nutzung der Obergeschossenachzudenken.

    Ihre Ideen sind hier – wie auch in al-len anderen Fragen der Schulent-wicklung – willkommen! ¢

    Leif Berling,Schulleiter

  • Durch die große Kastanie schiebensich vorsichtig die ersten wärmen-den Sonnenstrahlen. Kaum ist dieSchule aus, ertönt aus einem Fensterdes Internats laute Musik, währendeinige Bewohner sich am Basketball-korb nach dem Schultag wieder inBewegung bringen. Wer als Jugend-licher kann nach Schulschluss spon-tan auf so viele Gleichaltrige zurück-greifen und gemeinsamen Interes-sen frönen wie hier im Internat?

    In einer von Kleinfamilien gepräg-ten Gesellschaft, in der schon frühTerminkalender für Kinder angelegtwerden, finden oftmals organisierteGemeinschaftserlebnisse statt. Ge-meinschaft wird über den Tag ver-teilt an vielen Orten portioniert undtermingenau gelebt.

    Im Internat findet Gemeinschafttäglich an 24 Stunden statt. Wäh-rend der eine schon am frühen Mor-gen munter losschnattert, gilt es an-

    dererseits auf die MorgenmuffelRücksicht zu nehmen. Schnell lernendie Bewohner, wer ansprechbar ist,und im Speisesaal gibt es „leise In-seln“ all jener, die den Tag langsamangehen. Laute Musik hört mandann auch nur aus einem Zimmer,da jeder lernt, am nächsten Tag kannjemand anderes die Musik lauterstellen.

    Gemeinschaft wird im Internat Her-mannswerder ganz nebenbei ge-lernt. Dabei sind die alltagsprakti-schen Erfahrungen mit Gleichaltri-gen, die im Alter der 12 bis 18-jähri-gen einen sehr viel größeren Ein-flussfaktor haben als Eltern und Pä-dagogen, immenser Bedeutung. DasInternat gibt einen Rahmen sowieRegeln vor, und die Pädagogen ste-hen täglich verbindlich an der Seiteder Schüler. Sie begleiten die Jugend-lichen auf ihrem Weg ins Erwach-senwerden, wobei die Bewohner hiererproben können, sich selbst zu orga-

    nisieren, Verantwortung für sich undandere zu übernehmen und gemein-sam die natürlich entstehenden Feh-ler reflektieren zu können. Wo in ei-ner Gesellschaft wird Jugendlichenrund um die Uhr eine Lerngemein-schaft geboten, in der sie Teil einessozialen Prozesses in einem ge-schützten Rahmen sein können?

    Am Wochenende dann tauchen dieSchüler mit all ihren Erfahrungender Woche wieder in ihre Familien,profitieren von ihren Kompetenzen,die sie in der Internatsgemeinschafterlernt haben, und Eltern erlebenihre Kinder häufig mehr als eigen-ständige Persönlichkeiten. Die Wo-chenenden können locker gestaltetwerden, Reibungspunkte des Alltagsstehen selten im Vordergrund. Dasermöglicht Chancen, sich besser aufAugenhöhe zu begegnen und denProzess der pubertätsbedingten Ab-lösung entspannter zu begleiten, inder Gewissheit, dass das eigene Kindvon einer Internatsgemeinschaftund professionellen Betreuern Rück-halt erfährt. ¢

    Bianca Woite, Internatsleiterin

    ALMANACH 2014 13Schule und Internat

    Leben in einer GemeinschaftWie soziale Kompetenzen so ganz nebenbei gelernt werden

  • Am Ende stehen die Luft und der Ge-ruch nach Worten im Raum. Auf demTisch in der Mitte des Zimmers: einimmer noch brechend voller Holz-teller, auf dem sich Schokolade,Gummibärchen, Früchte, Nüsse tür-men. Oft ist der Teller schon Anstoßgenug gewesen; für ein Gespräch,auch eine Diskussion, selten eine De-batte. Vegetarische Grünohrhasenverleiten zum Diskurs über koschereMahlzeiten, führen weiter zu jüdi-scher Kultur, führen zu dem Berlin,wie es heute ist, wie es einmal war,wie es vielleicht sein wird, der Welt,des Universums – um Menschen. ImZentrum steht immer ein Thema, ein

    Film, der jemanden beeindruckt hat,ein Artikel, der jemanden schockierthat, ein Gefühl oder eine Bibelstelle,eine Frage oder ein philosophischerText, die Hauptzutat, der Kern. Da-rum herum drapieren sich die jun-gen Menschen, die gekommen sind,um miteinander zu sprechen, siewürzen den Abend, sie halten ihnlebendig. Mal um die Lösung des De-tails bemüht, das sich, wie Rilke wo-möglich gesagt hätte, im allerkleins-ten Kreise dreht…bis irgendjemandweiterleitet, weiterschweift und dasGespräch sich etwas anderem zu-wendet. Eine weitere Zutat desAbends ist Herr Grimm, der stellver-

    tretende Internatsleiter und Be-treuer, der jeden Donnerstag allesvorbereitet, die Berge von Süßig -keiten ebenso wie oftmals einentheologischen Anstoß, ein Blätternin der Bibel, eine persönliche Anek-dote. Herr Grimm lädt jeden Don-nerstagabend um 21:00 Uhr in denGruppenraum im Obergeschoss desHauses mit dem Namen „Esche“ ein, um zu reden, um sich auszutau-schen, damit am Ende die Luft wie-der steht, und der Geruch nach Worten im Raum liegt. Er lädt zu keiner Debattier-Runde, keiner Red-nerschule, keiner Diskussions-AG, nein; Jeder ist willkommen beim Ge-sprächsabend! ¢

    Franziskus Claus, Jgst. 12 und Internatsschüler seit 2009

    ALMANACH 201414 Schule und Internat

    Wo Worte spürbar werdenDer Gesprächsabend im Internat

    „Mich hat herzlich verlangt, dies Pas-sah-Lamm mit euch zu essen, eheich leide“, sagte unser Herr JesusChristus vor der sogenannten Einset-zung des Abendmahls (Lk 22, 15). Pes-sach, für Juden in aller Welt ein un-glaublich wichtiges Fest, ist mit

    Symbolen und Emotionen beladenund erinnert an den Auszug Israelsaus Ägypten und dem damit ver-bundenen Ende der über vierhun-dert Jahre andauernden Sklaverei.Für Christen ist es die Wurzel ihreshöchsten Festes (Gründonnerstag;

    Karfreitag; Ostern). Israel wurde vonGott befreit aus der irdischen Sklave-rei, die Menschheit durch Jesus ausder Sklaverei des Todes.

    Um diese Wurzel bekannt zu ma-chen, hat das Internat, gemeinsammit der Jungen Gemeinde Her-mannswerder und der Unterstüt-zung zweier jüdischer Künstler, ei-nen musikalischen und kulinari-schen Pessach-Abend veranstaltet. Lebhaft und fröhlich, anhand der Liturgie (allerdings stark vereinfachtund gekürzt), wurde gebetet, geges-sen, getrunken, gesungen, gegessen,gelacht, geschwätzt, gesungen, ge -betet, getrunken, gesungen … ein jü-disches Fest gefeiert. ¢

    Heiko Grimm,Stellvertretender Internatsleiter

    Ohne Pessach (Passah) kein OsternEin musikalisch-kulinarischer Abend im Internat

  • ALMANACH 2014 15

    Wie begann die Geschichte des Faches auf Hermannswerder? In einer Fachkonferenz Deutsch imJahre 1994. Herr Raßbach berichtetevon der Einführung eines Faches na-mens „Dramatisches Spiel“ in Bran-denburg – er blieb immer bei dieserBezeichnung – und fragte, ob ein/eKolleg/in Interesse habe, dieses abdem folgenden Schuljahr zu unter-richten. Man müsse berufsbeglei-tend einen Abschluss für dieses Facherwerben, könne aber schon mal an-fangen und die zu unterrichtendeGruppe für Praxisstudien nutzen.

    Die Praxis kam also sozusagen voroder mit der Theorie gleichzeitig, wieüberhaupt die Tradition des Thea-terspielens auf Hermannswerder, u. a. in Form des Theatergeschenksder SchülerInnen für die Abiturien-ten, schon viel länger bestand. Werhätte 1994 gedacht, dass wir mitWahlpflicht- und Schwerpunktun-terricht in den 9. und 10. Klassen so-wie zwei bis drei Kursen pro Jahr-gang in der Oberstufe einmal einAngebot einschließlich Theaterspiel-plan haben würden, das in Branden-burg nur wenige Schulen bieten?

    „Blindenführung“, „Ochs vorm Berg“,„Zipp und Zapp“, „Gramolo“, „Wach-sen und Schrumpfen“, „Abklatsch-Impro“, „Was machst’n du da?“, „Fra-gen-Tennis“ – so heißen einige derAnkommens-, Vertrauens- und Auf-wärmübungen des Faches, das durchseinen künstlerischen und projekt-bezogenen Charakter nicht seltendie Spiel-Regeln einer Schule auf dieProbe stellt.

    Die strukturellen Voraussetzungendes Faches werden zur Zeit eher

    schwieriger als besser.Schmerzlich vermissenwir die Inszenierungender 13er. Die Stundenkür-zung von 3 auf 2 Stundenhat uns wertvolle Zeit genom-men, die für das Entwickeln vonProjektideen nötig ist. Ein kleinerTrost ist es da, dass wir ab dem kom-menden Schuljahr die ersten Abitu-rienten mit DS als viertem Fach er-warten, eine Besonderheit im LandBrandenburg.

    Was will dieses Fach? Es lädt die Teilnehmer ein und for-dert heraus, ganzheitlich an einThema, ein Problem, einen Text, ei-nen Stoff heranzugehen – mit Kopf,Herz, Körper, allen Sinnen. Auf Ent-deckungsreise zu gehen. Sich selbstauszuprobieren in immer neuen Rol-len. Mit anderen gemeinsam ein le-bendiges Produkt zu entwickeln. Er-lebte Situationen in Szenenform zubringen und damit eigene undfremde Verhaltensweisen zur Dis-kussion zu stellen. Sich Theatertexteanzueignen und spielend ein Ver-ständnis zu entwickeln. Die Psycho-logie von Figuren zu ergründen. Ge-schichten zu erfinden, zu erzählen,zu brechen, zu widerlegen. Eine Aus-einandersetzung beim Zuschaueranzuregen, in dem man Verhaltenund Situationen zeigt, weniger, in-dem man darüber spricht. Dabeilässt sich über die Kunstform Thea-ter lernen, dass sie eine eigene Spra-che hat, mit verschiedenen Epochen,Stilen und Methoden als Grammatikund Vokabular.

    Was will es noch? Schultheater will armes Theater(nach Jerzy Grotowski) im besten

    Sinne sein, willmit einfachsten Mit-teln größtmögliche Wirkung erzie-len, und das bewusst. Es geht darum,mit Fantasie und Kreativität an dasErzählen (und die Möglichkeit desErzählens) von Geschichten heran-zugehen, die Multifunktionalitätvon Requisiten zu behaupten, einen(weitgehend) leeren Raum (im SinnePeter Brooks) zur Projektionsflächefür die Fantasien des Zuschauers zumachen.

    Und das alles will erlebt und durch-lebt werden: In den Projektphasengeht es ums Ideensammeln, Stück-vorschläge sichten oder Material-sammlung für ein Eigenprojekt, Kon-zeptionsfindung, Szenenproben bishin zu Endproben, Aufführungenund Auswertung der Erlebnisse undZuschauerkommentare, schließlichdie Auseinandersetzung mit Rezen-sionen.

    Immer wieder bemerkenswertbleibt der Moment, wenn eine Szenebeginnt zu fesseln und intensiv zuwerden. Die Steigerung zwischenGeneralprobe und Aufführung. Dieständige Möglichkeit des Scheiternsoder des Gelingens. Der Adrenalin-stoß, wenn plötzlich etwas ganz an-ders läuft als geplant. Die Gefahr desHyperventilierens. Bemerkenswertauch, wie häufig Schülerinnen und

    Jahresthema Bühne

    Bildung im Spiel: Das Fach „Darstellendes Spiel“

  • Schüler auf der Bühne plötzlich ganzanders, viel eindrücklicher und prä-senter wirken als auf der Schulbank.

    In welchem Verhältnis steht (unser)Schultheater zu professionellemTheater? Wir ermöglichen das Ausprobierenund Entwickeln aller kreativen Tätig-keiten des Theatermachens, aberohne kommerzielle Zwänge und Ein-schränkungen. Unsere Spieler sindkeine ausgebildeten Schauspieler,die Regieideen sollen möglichstebenfalls im Ensemble entstehen,und alle werden ermutigt, sich in ih-ren Ausdrucksmöglichkeiten einzu-bringen und auszuprobieren. So sindwir auch keine Schauspielschule, dieman mit einem Berufsabschluss ver-lässt, sondern wir bieten einen Er-fahrungsraum, in dem die DSler ihreMöglichkeiten sowie die Kraft undden Zauber von Theater kennenler-nen können. Und wenn es gut geht,überträgt sich das in den Auffüh-rungen auch auf die Zuschauer.

    „Sie sind für schuldig befunden. Siedürfen Ihr Strafmaß selbst festset-

    zen.“ So lautete unlängst ein Richter-spruch in einer Improvisations-übung zur Philosophie des Existen-zialismus gemäß der FormulierungSartres: „Der Mensch ist dazu verur-teilt, frei zu sein. Verurteilt, weil ersich nicht selbst erschaffen hat, unddennoch frei, weil er, einmal in dieWelt geworfen, verantwortlich fürall das ist, was er tut.“ Was liegt daalso näher, als nach Situationen zusuchen und darzustellen, wie einMensch mehr oder weniger gewolltanderen Schaden zufügt und dafürzur Rechenschaft gezogen wird. DieIdee in dieser Improvisation bestandhier anders als gewohnt darin, dassder Maßstab von jedem Menschenselbst verantwortet werden muss –daher das Zugeständnis, die Höheder Strafe selbst zu bestimmen. Wasfür eine verblüffende Veranschauli-chung der Eigenverantwortung desMenschen. Und was würde wohlHerr Hoeneß für sich als Strafmaßwählen?

    Fazit: Ein Thema von der ersten tastendenImpro bis zu einer Inszenierung vor

    Zuschauern spielerisch-praktischstatt theoretisierend zu erschließenund das Ergebnis der Auseinander-setzung möglichst anregend für an-dere aufzubereiten, das ist das Bil-dungsangebot des Faches „Darstel-lendes Spiel“. Hoffentlich noch lange!

    Welche Lehrer waren und sind mitdem Fach verbunden?Dirk Hergemöller unterrichtet Thea-ter auf Hermannswerder seit 1995.Margit Kleber unterrichtete von2001 bis 2002, Martina Schneiderkam 2002 hinzu. Hans-Albrecht Weber ist seit 2005 Theaterlehrer so-wohl an der Fachschule für Sozialwe-sen als auch bei uns. Kristin Kolbe istseit 2007 im Fach aktiv, UlrikeSchmidt, später Garcia-Osorio, warzwischen 2009 und 2012 hier Thea-terlehrerin. Claudia Fahl unterrichtetdas Fach seit 2010. Sabine Mohr warvon 2011 bis 2012 bei uns tätig undunterrichtet Theater nun am Gym-nasium in Kleinmachnow. ¢

    Dirk Hergemöller,Vorsitzender der Fachkonferenz Darstellendes Spiel

    ALMANACH 201416 Jahresthema Bühne

    Fachkonferenz Darstellendes Spiel

  • Lassen Sie mich mit der Schilderungzweier Szenen beginnen, die sich aufder Bühne meines Lebens abspielten.

    Ort und Zeit der Handlung der 1.Szene: Waren (Müritz), ErweiterteOberschule (EOS) „Richard Wossidlo“,1978, im Zimmer des Direktors K.; ichhabe, aus verschiedenen (auch poli-tischen) Gründen, ein, wie manheute sagen würde, burn out, hängealso, ein nasser Sack, vor ihm im Ses-sel; K. (der mich mochte, tatsächlich)zu mir (Originalton): „Kollege Raß-bach, Sie sind doch ein so guterSchauspieler, maskieren Sie sichdoch besser, sonst gehen Sie mir hiernoch vor die Hunde, und das wäredoch schade…“

    Szene 2: Potsdam Hermannswerder,in den Anfangsjahren des Evangeli-schen Gymnasiums, 1995, als die ers-

    ten Lehrerinnen und Lehrer aus demWesten einflogen, um uns zu unter-stützen; einer, der von der Oden-waldschule kam, pflegte, wenn ihnder Gong zum Unterricht rief, leisezu murmeln: „Fertigmachen zumAuftritt!“

    Die Beziehung zwischen Leben undBühne ist offensichtlich, eine Nähe,die es ohne Zweifel gibt, über die ichmich hier aber, auch weil mir dieKompetenz fehlt, nicht weiter ver-breiten will. Ich habe gleichsam zweiLeben geführt und auch auf zweiverschiedenen Bühnen gestanden: 14 Jahre (1968-82) im mecklenburgi-schen Waren, 16 Jahre im branden-burgisch – preußischen Her-mannswerder, ich warLehrer und standals solcher auchauf der Bühne

    oder habe Regie geführt; das einewar ein Schülertheater (wir nann-ten es liebevoll „Drazi“= Dramati-scher Zirkel), das andre ein Lehrer-theater. Fragen Sie mich bitte nicht,welches von beiden mir wichtigerwar; das gilt übrigens auch für diezwei Schulen, mit denen ich michuneingeschränkt identifiziert habe.

    Zurück zu den eingangs beschriebe-nen Szenen; es geht da ja, aus aller-dings verschiedenen Gründen, umVerstellung – und das findet ja wohlauch auf der „Schaubühne“ (Schil-ler) statt: Verstellung, Umstellung,Brecht nennt es Verfremdung. DieseMöglichkeit der Distanz war mir im-mer wichtig; sie hatte in Waren üb-rigens eine unvergleichbar direkterepolitische Dimension; die Stasi warimmer dabei; was wir da trieben, vorallem auch diskutierten, interes-sierte die Herren heftig; davonkonnte natürlich auf Hermannswer-der keine Rede mehr sein. Hier standich auf einem ganz anderen Prüf-stand.

    Ich bin übrigens keineswegs abge-treten. Was ich hin und wieder schonausprobiert habe – Bühnentexte zuschreiben – das könnte jetzt Wirk-lichkeit werden. Vielleicht gibt esauch auf Hermannswerder die Mög-lichkeit, meine „Galgenbergiade“ zusehen. Ich würde mich natürlichfreuen.

    Ansonsten: Vorhang auf für alleThespis-Fans! ¢

    Jürgen Raßbach,langjähriger Lehrer auf Hermannswerder

    ALMANACH 2014 17Jahresthema Bühne

    Bretter, die die Welt bedeutenVon der Schulbühne auf die Bühne des Lebens

  • Was ich hier eigentlichzu sagen habe? Weißich auch nicht. Wäh-rend einer Aufführungin der Hermannswerde-

    raner Aula jedenfalls standich nur einmal auf der Bühne

    oder saß vielmehr dort – abernur als Zuschauer. Wie sich einige

    entsinnen werden, hatte ein DS-Kursim Jahre 2009 mit den Zuschauernverkehrte Welt gespielt und sie aufdie Bühne gesetzt, während dieSchauspieler dort, wo man sich alsSchaulustiger sonst selber erwartethätte, ihr Unwesen trieben. – Unwe-sen? Eine solche Wertung der Leis-tung deiner Mitschülerinnen undMitschüler, dabei hast du selbst nieetwas von dir gezeigt? – Unwesen!Das sagt man doch nur so. Ichmeinte: Sie haben eine beeindru-ckende Leistung gezeigt! Sie habenmich fasziniert, der ich nie selbstTheater gespielt habe, stets jedochnicht einfach nur große Freude da-ran hatte, sondern davon bewegtwar. Bewegt bisweilen so sehr, dass

    ich alle Aufführungen eines Stückesan drei Abenden hintereinander sah,den Text dabei in der Hand, vollerHochachtung für die, die doch meineMitschüler waren, sich dann abendsjedoch wie durch Zauber aus demAlltagsgewand und Schulhausstauberhoben, ihre wohl angepassten undin langen Tagen der Arbeit geform-ten Masken eines anderen Daseinsaufsetzten und vor meinen Augenzu Personen Dürrenmatts, Goetz’oder gar Shakespeares wurden. Ichhabe in den Darstellenden meineMitschülerInnen wie auch die Men-schen hinter ihnen bewundert undauch die, zu denen sie wurden; habemitgelitten, habe erfahren und binder festesten Überzeugung, dassTheater und Literatur die Ausfüh-renden wie die Schauenden auchverändern und bessern können, dasses keinen Grund gibt, an dieser Kraftzu zweifeln – auch wenn es ver-meintlich nur Schülerinnen undSchüler sind, die da ihr Unwesen trei-ben und dabei ein anderes Wesen insich hervorrufen, sich wandeln und

    so auch das Gesicht der Schule im-mer wieder auf würdige Weise mit-bestimmen. Wie oft schließlich saß ich schon ineinem Berliner Theater und wün -schte mir dabei eine früher geseheneHermannswerderaner Aufführungzurück, die ohne all das ausgekom-men war, was uns oft in Theaternmit großen Namen erspart bleibenmöchte. Für mich handelt es sich hierin all seinen Facetten um eine zu be-wahrende, um nicht zu sagen zuverteidigende Tradi-tion: Was in der ach-ten Klasse beginntund mit Abiturüber-raschung, DS-Kursendes zwölften Jahrgangsund dem Lehrertheaterendet, gibt Hermanns-werder nicht wenig vondem Angenehmen und Lie-benswerten, was es etwa derSchulzeitverkürzung derzeit nochvoraushat. Es gewährt den Schüle-rInnen die notwendige Möglichkeit,neben Alltagsschülerdasein noch bis-weilen mit menschlichem Angesichtaufzutreten, wo kein Verstecken hilft,sondern sie in einer vermeintlich un-nützen Beschäftigung lernen, wieweit sie durch ehrliche Arbeit an sichselbst wachsen können.¢

    Maximilian Wallstein, Abitur 2010

    ALMANACH 201418 Jahresthema Bühne

    Schule mit menschlichem AngesichtIch selbst stand ja nie auf der Bühne…

    rechts im Bild:

    Maximilian Wallstein

  • ALMANACH 2014 19Jahresthema Bühne

    „All the world's a stage, and all themen and women merely players.And one man in his time plays manyparts.“ (Die ganze Welt ist Bühne undalle Frauen und Männer bloße Spie-ler. Sein Leben lang spielt einer man-che Rollen.)

    Diese Worte schrieb William Shake-speare. Wer sonst hätte es auch sovermocht, als der Meister, der Pate,der Abgott des Theaters. Und wieRecht der alte Herr hatte! In dieserWelt, und das ganz bewusst, spielenwir immer, ob als ausgebildeterSchauspieler oder nicht, wir sind alleDarsteller: Lügner, Übertreiber, Char -meure, Schmeichler, Arschkriecher,Selbstdarsteller, Bescheidene, Ver-harmloser, Verbieger, Heuchler, GuteSeelen, Freundliche und Harte, Coole,abgebrühte Hengste und weiche,verständnisvolle Bären.

    So auch auf Hermannswerder. Dennin der Schule lernten wir nicht nurStoff auswendig, sondern schlüpf-ten in so manche Rollen. Der Klassi-ker darunter ist sicherlich, eine Aus-rede gewitzt zu erdenken, aber ebenauch besonders gut vortragen zukönnen, um zu überzeugen, viel-leicht nur, um etwas vorzugaukeln.

    Mir riet einmal ein Mitglied des Lehr-körpers, als ich ihm mitteilte, dass ichkeine Entschuldigung für mein Feh-len, ich simpel verschlafen hätte, ausFürsorge sinngemäß Folgendes:Denken Sie sich doch beim nächstenMal besser etwas aus, was ich Ihnenabnehmen kann, jetzt muss ich Sienämlich als unentschuldigt fehlendins Kursbuch eintragen.

    So geschah es. Und so begann auchich Dinge mit dem passend überzeu-genden Gesichtsausdruck ganz ein-fach zu vertuschen. Menschen rech-nen immer damit, dass ihnen je-mand etwas vorspielt – und bereit-willig übernehmen sie auch ihreRolle im Theaterstück des Lebens.Das haben wir in unserer Schulzeitgelernt, das ist auch eine Vorberei-tung auf das, was nach der Schulekommt. Im Beruf, in der Politik, inder ganz alltäglichen Scheinwelt, inder man beginnt, die Frage nach demBefinden mit „gut“ und einem Lä-cheln zu beantworten, auch wenndas Herz bersten möchte vor ange-stauter Trauer oder Wut oder ganzeinfach einem Haufen von Papier-kram, der auf dem Schreibtisch Zu-hause wartet.

    Umso schöner ist es, sich immer wie-der in die um vieles ehrlichere Weltdes Theaters zu begeben. Und eineScheibe von dieser Welt sich Her-mannswerder sicherlich und nochdazu mit Schmackes abgeschnittenund bestreicht sie immer wiederneu. Das ist manchmal gute Haus-mannskost, meistens aber mehr alsdas. Auf der berühmt-berüchtigtenBühne unseres Gymnasiums, dieje-nige mit dem Hohlraum unter denBrettern nämlich, auf der jederSchritt hallt, der mit Absatz getanwird, konnte und kann man immerwieder wahre Überraschungen er-leben. Regelmäßig bieten DS-Kurseerschütternde Stoffe dar, erhei-ternde, bisweilen zynische. WenigAusruh'-Theater ist dabei, meist willes packen, verstören oder aber dieLachmuskeln spüren lassen, wie esist, einen Kater zu haben. Oft gelingtdas auch. Schultheater auf Her-mannswerder, das kann man schonso sagen, rangiert für mich unter denbesten Plätzen des Schultheaters, dasich bisher zu Gesicht bekam. Undwie gut es tut, statt routinierten,selbstgefälligen, brillanten und er-schütternd textsicheren Profis, ein-mal junge, holprige, urkomische, ehr-liche und eher mal desorientierte als

    All the world’s a stageWas DS für mich und diese Schule bedeutet

  • ALMANACH 201420 Jahresthema Bühne

    desillusionierte Laien zu sehen, diemit Engagement und Energie ihrenvergessenen Text mit einem chaoti-schen und sympathischen Improvi-sationsfeuerwerk zu übertünchenversuchen, sodass das Mädel oderder Junge in der Souffleuse wilddurch den Text blättern muss, umhinterherzukommen. Die Stückespannen ein weites Feld ab. Immermal wieder etwas, dass mit der Re-volution zu kokettieren scheint, überklassisches und bourgeois-solidesTheater, bis hin in die Antike odereben in die Wasser der zeitgenössi-schen Bühnenkunst.

    Es ist berechtigt, die Frage zu stellen:Was wäre Hermannswerder ohnesein Darstellendes Spiel?Es ist berechtigt, die Antwort zu ge-ben: Kaum mehr etwas.

    Nicht etwa, weil Hermannswerderweiter nichts zu bieten hätte. Aberall jenes kommt für mich nach demDS-Unterricht, nach den erfolgrei-chen Stücken, die auf Hermannswer-der gegeben werden. Gewisserma-ßen lässt das Insel-Theater den Restder Schule mit seinem Scheinwer-ferlicht erst richtig erstrahlen. Wenneinige Lehrer immer wieder das Ge-fühl haben, dieser seltsame DS-Un-terricht, der ja schön und gut ist,nähme ihnen viel Zeit und Unter-richt weg, mögen sie richtig liegen,aber sie tun gut daran, dieses Opfer(weiterhin) getrost beizusteuern.

    Kein anderes Fach, keineandere Kurs-Strukturschweißt seine Schü-ler und Lehrer, einenganzen Jahrgang, jadann schließlich eineganze Schulgemeindeenger zusammen alsdie des DS-Unterrichts.

    Immer wieder hatte ichdas Gefühl, dass im Dar-

    stellenden Spiel weniger einhandwerklich-künstlerischer

    Ansatz als eben vielmehr ein subtil-pädagogischer Gedanke verfolgtwird. Es geht in DS auf Hermanns-werder in erster Linie nicht darum,ein geiles Stück auf die Beine zu stel-len, das allen künstlerischen Ansprü-chen gerecht wird. Es geht vielmehrdarum, ein Ensemble zu bilden undüber das Ensemble hinaus sich alsGruppe aufeinander verlassen zukönnen. So banal das klingen mag, sogenial ist es das mitzuerleben.

    Wie aus einem Haufen verschiede-ner Menschen ein zueinander ehrli-cher, menschlicher und motivierterTheater-Kurs wird, das ist verblüf-fend und eine große Errungenschaftdieser Schule, die es gilt, weiter auf-recht zu erhalten. Es bedeutet viel-mehr, zu lernen, wie man sich in ei-ner Gruppe, die ein gemeinsamesProjekt gestaltet, einbringen und be-teiligen kann, als Tafelwerkformelnrichtig und mit einem (mir unbe-greiflichen) mathematischen Sinn,anzuwenden, um einer papierenenGleichung, Logik einzuhauchen. Esbedeutet so viel mehr, sich in dieArme eines Mitschülers fallen las-sen zu können, voller Vertrauen ei-nen anderen auf der Bühne ins Ge-sicht zu spucken, wieder einem an-deren im Streit um das vermeintlichgute Bühnenbild die persönlichenGrenzen aufzuweisen, als nebenei-nander in einem stickigen Raumeine Redeanalyse zu schreiben. DerApplaus, der einen DS-Kurs schließ-lich überrascht, der ihnen den Be-weis gibt, dass es sich gelohnt hat,ein Team zu werden, und sei es nurfür die ein, zwei Stunden der Auffüh-rung – zu Freunden zu werden.

    Herr Weber, Frau Schneider und HerrHergemöller sind gewissermaßendie konstanten Gesichter des Schul-theaters auf Hermannswerder. De-nen kann man nur danken, dass siesich immer wieder anstecken las-sen, gerne anleiten und Freiraum ge-

    währleisten, anspornen. Vielleichtgerade deswegen, weil sie manch-mal nah daran sind, zu verzweifeln.Ohne einen Chef funktioniert einStück, funktioniert ein DS-Kurs nichtrichtig. Nur wenn sie da sind, kommtauch der Kurs. Bleiben sie fern, fälltes einer Gruppe von belasteten Schü-lern eben schwer, sich alleine einzu-finden. Und dennoch habe ich inmeiner ganzen Schulzeit nie Schülergesehen, die sich für ein anderesFach so sehr den Arsch aufgerissenhätten wie für DS. Weil es tausend-fach zurückgibt!

    Ich habe an dieser Schule vieleFreunde gefunden. Und das ist si-cherlich nicht nur der Verdienst desDS-Fachs. Aber dass ich auch inner-lich eine tiefe Verbundenheit zu die-ser Schule habe, ist vor allem ande-ren den engagierten DS-Lehrern die-ser Schule zu verdanken, unserer fei-nen Bühne, dem überquellendenFundus, der schau- und spielbegeis-terten Schülerschaft, und meinemDS-Kurs selbst, der sich bewiesenhat, dass er das Zeug hat, durch Todund Leben zu gehen – oder es we-nigstens hat so aussehen lassen –für einen Theater-Abend. ¢

    Franziskus Claus, Jgst. 12

  • ALMANACH 2014 21Jahresthema Bühne

    Mein Wunsch, Schauspiel zu studie-ren, festigte sich erst nach dem Abi-tur. Zwei klassische und zwei mo-derne Monologe, ein Lied, ein Ge-dicht und einen selbsterfundenenMonolog musste ich vorspielen.Trotz dieser Prüfungssituation, ge-blendet vom Licht der Scheinwerferund vor einer im Schatten bleiben-den Prüfungskommission, wurdevom Bewerber erwartet, mit Freudebei der Sache zu sein. Unangenehm,höchst unangenehm! Nicht um dasStück und die Rolle ging es, sondernnur um mich und meine Technik.„Und bitte möglichst vielfältig undja nicht zu viel Zeit vertrödeln beimUmziehen der unterschiedlichenKostüme!“

    Im September letzten Jahres fandich mich plötzlich nach drei bestan-denen Runden als aufgeregte Erst-klässlerin mit zwölf Mitschülern vonanfänglich 800 Bewerbern an derOtto-Falckenberg-Schule in Mün-chen wieder.

    Die Zeit schien noch gar nicht solange her zu sein, als ich mit meinemDS-Kurs unter der Leitung von Clau-dia Fahl Dürrenmatts „Physiker“ aufdie Bühne gebracht und dort erfah-ren habe, wie wichtig ein eingespiel-tes Team ist.

    Mein erster Schultag an der Schau-spielschule begann mit Fecht-Unter-richt. In Sprecherziehung lernte ichzuallererst, richtig zu atmen, mussteTexte vorlesen und mir selber aufBand zuhören und jede Woche die-selben Zungenbrecher schneller undpräziser wiederholen. „Ein kleinerplappernder Kaplan klebt poppige

    pappige Pappplakate an die klap-pernde Kapellwand“ oder „Wenn derBenz bremst, brennt's Benzbrems-licht“. Neben Gesangsunterricht undTheatertheorie gehört auch der täg-liche Körperunterricht zu meinemStundenplan. Dort geht es darum,sich seines Körpers bewusst zu seinund ihn richtig einsetzen zu können.Yoga, Akrobatik, Capoeira, Sambaund viele Tänze helfen uns 13 An-fängern, eine Gruppe zu werden.Mein Körper und meine Stimme sindab jetzt meine Instrumente. Unswird das Handwerkszeug für den Beruf des Schauspielenden beige-bracht. Im Schauspielunterricht, derden Großteil der Woche einnimmt,improvisierten wir anfangs viel.Dort erkannte ich auch einige„Spiele“ aus dem DS-Unterricht wie-der, wie das „Zwisch Spiel“, in demein Impuls von einer Gruppe imKreis Stehender weitergegebenwird.

    Nach Weihnachten war es dann end-lich soweit und wir machten uns andie erste Szene mit einem vorgege-benen Text. Immer zu zweit erarbei-

    teten wir mit einem Lehrer eineSzene von etwa 10-15 Minuten, diewir nach ein paar Wochen unserenMitschülern und Lehrern vorspiel-ten. Die stolzen Eltern waren im Pu-blikum nicht zugelassen. Meineerste Rolle, in der ich mich ausprobie-ren konnte, war dabei „Minna vonBarnhelm“.

    Ich hoffe, dass der DS-Unterricht inHermannswerder auch weiterhinvolle Unterstützung erhält: dass esviele und nicht zu riesige Klassenund Kurse gibt, genug Räume undjede Menge begeisterter DS-Lehrerund -Lehrerinnen, damit möglichstviele Schüler Erfahrungen mit demSchauspielen machen können undvielleicht – wer weiß? – einmal die-sen wunderbaren Beruf ergreifenwollen. ¢

    Henrike Commichau, Abitur 2012

    Wenn der Benz bremst, brennt’s BenzbremslichtVon der Hermannswerderaner Bühne an dieFalckenberg-Schule in München

  • Abitur-Geschenke (19): „Der Sturm“; „Leonce und Lena“;„Pulp Fiction“ (vor 1998); „Die Drei-groschenoper“ (1998); „Biedermannund die Brandstifter“ (1999); „DasSpiel ist aus“ (2000); „Ein Sommer-nachtstraum“ (2001); „Der Besuchder alten Dame“ (2002); „Der Lügnerund die Nonne“ (2003); „Ein Inspek-tor kommt“ (2004); „Pygmalion“(2005); „I Heart Huckebees“ (2006);„Die Dreigroschenoper“ (2007); „DasHaus in Montevideo“ (2008); „FrankV.“ (2009); „Dr. med. Hiob Prätorius“(2010); „Arsen und Spitzenhäub-chen“ (2011); „Linie 1“ (2012); „Konfu-sionen“ (2013)

    Theaterprojekte Kl. 8 / 7L (19):„Red Leg“ (1996); „Oliver Twist“(1997); „In Media Vita“ (1998); „Furchtund Elend des III. Reiches“ (1999);„Der Drache“ (2000); „Echt Antik“(2001); „Undine“ (2002); „Peer Gynt“

    (2003); „Das Gauklermärchen“(2004); „Der Zauberer von Oz“ (2005);„Der kleine Hobbit“ (2006); „PeterPan“ (2007); „Das Gespenst von Can-terville“ (2008); „Tom Sawyer“(2009); „In 80 Tagen um die Welt“(2010); „Alice im Wunderland“ (2011);„Ein Sommernachtstraum“ (2012);„Krabat“ (2013); „Im tiefen, dunklenWald“ (2014)

    Kurse Darstellendes Spiel (71):„Die Befristeten“ (1998); „Die Nas-hörner“ (1999); „Dadaistisches Krip-penspiel“; „Biografie: Ein Spiel“(2000); „Der Selbstmörder“; „Die gol-denen zwanziger Jahre“; „Die listi-gen Weiber von Athen“ (2001); „Be-lagerungszustand“; „Die Welle“(2002); „Arsen und Spitzenhäub-chen“; „Schlusschor“ (2003); „RonjaRäubertochter“; „Die dünne Frau“;„Tote ohne Begräbnis“; „Romulus derGroße“ (2004); „Mein Kampf“; „Ham-

    let“; „Der eingebildeteKranke“; „Die Räuber“ (2005);„Ein Augenblick vor dem Ster-ben“; „Die Familie Ghonorez“/„Das Spiel von Liebe und Zufall“;„Die Unbekannte aus der Seine“;„Viel Lärm um nichts“ (2006);„Nichts mehr nach Callingasta“; „Dernackte Wahnsinn“; „Ich habe dir nieeinen Rosengarten versprochen“;„Woyzeck“; „Dantons Tod“ (2007); „Ina handbag“; „Pension Schöller“;„Yvonne – die Burgunderprinzessin“;„Liliom“; „Der Meteor“; „Was ihrwollt“ (2008); „Hexenjagd“; „Berlin –Greifswalder Straße“; „Dogville“;„Momo“; „Kasimir und Karoline“,„Veronika beschließt zu sterben“(2009); „Cyankalium“; „Halte stel -le.Geister“; „Lola rennt“; „Einer flogüber das Kuckucksnest“; „Fußboden-belag“ (2010); „Top Drogs“; „DerStreit“/“Salomé“; „Gnadentod“; „DasFest“; „Spieltrieb“; „Nichts“; „Der Be-such der alten Dame“ (2011); „Ein En-gel kommt nach Babylon“; „Dienerzweier Herren“; „Von morgens bismitternachts“; „Experiment BlackBox“; „Die Physiker“; „Die Mause-falle“; „Kabale und Liebe“; „Der auf-haltsame Aufstieg des Arturo Ui“(2012); „König Ubu“; „Cyrano“; „TheWonderful World of Dissozia“; „Dernackte Wahnsinn“; „Kollateral“;„Isola“ (2013); „Der Revisor“; „AdamsÄpfel“; „Das Spiel ist aus“; „PunkRock“, „Silvester Kuba ‘58“ (2014)

    Gastspiele (6):„San Diego“; „Ein Bericht für eineAkademie“ (2007); „Kleine Engel“;„Der Besuch der alten Dame“ (2008);„Sinnloses Leben“ (2010); „Stirbst dunoch oder lebst du schon?“ (2012)

    Lehrertheater (8):„Der zerbrochene Krug“ (2005);„Minna von Barnhelm“ (2006); „Ur-faust“ (2007); „Kabale und Liebe“(2008); „Die Ratten“ (2009); „Medea“(2010); „Ball der Diebe“ (2011); „Dergrüne Kakadu“ (2013) ¢

    ALMANACH 201422 Jahresthema Bühne

    Theater auf Hermannswerder – eine beeindruckende Bilanz

  • ALMANACH 2014 23Jahresthema Bühne

    Nr. Jahr Datum Autor Titel Kurs/Jgst. Regie Bemerkungen

    1 vor 1996 William Shakespeare „Der Sturm“ Jgst. 12 Abitur-Geschenk

    2 Georg Büchner „Leonce und Lena“ Jgst. 12 Abitur-Geschenk

    3 Quentin Tarantino „Pulp Fiction“ Jgst. 12 Abitur-Geschenk

    4 1996 10.04., 04./ H. Baumann „Red Leg“ 8. Klassen Hergemöller Theaterprojekt05.05.96

    5 1997 07.06.97 Charles Dickens „Oliver Twist“ 8. Klassen Gela Eichhorn Theaterprojekt

    6 1998 Hans Sachs „In Media Vita“ 8. Klassen Bosch/Raßbach Theaterprojekt

    7 17.-19.06.98 Elias Canetti „Die Befristeten“ DS 12 Hergemöller

    8 Bertolt Brecht/ „Die Dreigroschenoper“ Jgst. 12 Abitur-GeschenkKurt Weill

    9 1999 04.03.99 Ionesco „Die Nashörner“ DS 12 Hergemöller

    10 18.03.99 Bertolt Brecht „Furcht und Elend 8. Klassen Eichstädt u.a. Theaterprojektdes III. Reiches“

    11 26.06.99 Friedrich Dürrenmatt „Biedermann und Jgst. 12 Abi-Geschenkdie Brandstifter“

    12 2000 Jewgenij Schwarz „Der Drache“ 8. Klassen Hergemöller Theaterprojekt

    13 April Hugo Ball „Dadaistisches DS 11 M. KleberKrippenspiel“

    14 10.07.00 Max Frisch „Biografie: Ein Spiel“ DS 12 Hergemöller

    15 24.06.00 Jean-Paul Satre „Das Spiel ist aus“ Jgst. 12 Abi-Geschenk

    16 2001 Plautus „Echt Antik! 8. Klassen Raßbach/ TheaterprojektGoldtopf-Komödie u.a.“ Hergemöller

    17 10./11.04.01 Nikolai Erdmann „Der Selbstmörder“ DS 12/1 Hergemöller

    18 William Shakespeare „Ein Sommernachts- Jgst. 12 Abi-Geschenktraum“

    19 Juli „Die goldenen DS 12 M. KleberZwanziger Jahre“

    20 13.07.01 „Die listigen Weiber Kl. 8c Schülerinitiativevon Athen“

    21 2002 24.01.02 Albert Camus „Belagerungszustand“ DS 13 Hergemöller

    22 März 2002 Jean Giraudoux „Undine“ 8. Klassen M. Kleber Theaterprojekt

    23 18.04.02 Morton Rhue „Die Welle“ DS 12/2 Hergemöller

    24 29.06.02 Friedrich Dürrenmatt „Der Besuch Jgst. 12 Abi-Geschenkder alten Dame“

    25 2003 29.01.03 J. Kesselring „Arsen und DS 13 HergemöllerSpitzenhäubchen“

    26 8.-11.03.03 Henrik Ibsen „Peer Gynt“ 8. Klassen Hergemöller Theaterprojekt

    27 19.05.03 Botho Strauß „Schlußchor“ DS 12/ 1+2 Schneider/ Gemeinschafts-Hergemöller projekt DS 12

  • ALMANACH 201424 Jahresthema Bühne

    Nr. Jahr Datum Autor Titel Kurs/Jgst. Regie Bemerkungen

    28 29.06.2003 Curt Goetz „Der Lügner und Jgst. 12 Abi-Geschenkdie Nonne“

    29 2004 17./18.01.04 Astrid Lindgren „Ronja Räubertochter“ DS 13/1 Hergemöller

    30 23./24.01.04 D. Cannel „Die dünne Frau“ DS 13/2 Schneider

    31 05.-08.03.04 Michael Ende „Das Gauklermärchen“ 8.Kl. + 7L Hergemöller Theaterprojekt

    32 11./12.03.04 Jean-Paul Satre „Tote ohne Begräbnis“ DS 12/1 Schneider

    33 02./03.04. Friedrich Dürrrenmatt „Romulus der Große“ DS 12/2 Hergemöller2004

    34 22.06.04 J.B. Priestley „Ein Inspektor kommt“ Jgst. 12 Abi-Geschenk

    35 2005 14./15.01.05 Georg Tabori „Mein Kampf“ DS 13/2 Schneider

    36 11.12.02.05 William Shakespeare „Hamlet“ DS 13/1 Hergemöller

    37 12.-15.03.05 F.L. Baum „Der Zauberer von Oz“ 8. Kl. + 7L Schneider Theaterprojekt

    38 15./16.04.05 Moliere „Der eingebildete DS 12/1+2 SchneiderKranke“

    39 28./29.05.05 Friedrich Schiller „Die Räuber“ Weber

    40 20.06.05 Gorg Bernard Shaw „Pygmalion“ Jgst. 12 Abi-Geschenk

    41 05.12.05 Heinrich v. Kleist „Der zerbrochene Krug“ Lehrer Raßbach Lehrertheater

    42 2006 22.01.06 S. Belbel „Ein Augenblick DS 13 Schneidervor dem Sterben“

    43 17./18.02.06 Heinrich v. Kleist „Die Familie Ghonorez“ DS 13/2 Weber Doppelprojekt

    Marivaux „Das Spiel von Liebe und Zufall“ „Liebe-Macht-Zufall“

    44 04.-07.03.06 J.R.R. Tolkien „Der kleine Hobbit“ 8.Kl. + 7L Hergemöller Theaterprojekt

    45 30./31.03.06 Öden v. Horvath „Die Unbekannte DS 12/2 Hergemölleraus der Seine“

    46 06./07.04.06 William Shakespeare „Viel Lärm um nichts“ DS 12 Schneider

    47 24.06.06 David O. Russell „I Heart Huckebees“ Jgst. 12 Abi-Geschenk

    48 2007 19./20.01.07 J. Cortazars „Nichts mehr DS 13/1 Schneidernach Callingasta“

    49 30./31.01.07 Michael Frayn „Der nackte Wahnsinn“ DS 13/2 Hergemöller

    50 22.02.07 Franz Kafka „Ein Bericht für eine Akademie“ Michael R. GastspielScholze

    51 01./02.03.07 H. Green „Ich habe dir nie einen DS 12/3 SchneiderRosengarten versprochen“

    52 04.03.07 G. E. Lessing „Minna von Barnhelm“ Lehrer Raßbach Lehrertheater

    53 9.-12.03.07 J.M. Barrie „Peter Pan“ 8.Kl.+ 7L Schneider Theaterprojekt

    54 März-07 David Greig „San Diego“ Gastspiel T. Hillebrand Autonome Theaterjugend

  • Jahresthema Bühne

    Nr. Jahr Datum Autor Titel Kurs/Jgst. Regie Bemerkungen

    55 27./28.04.07 Georg Büchner „Woyzeck“ DS 12/1 Weber

    56 11./12.05.07 Georg Büchner „Dantons Tod“ DS 12/2 Weber

    57 01.-03.07.07 Brecht/Weill „Die Dreigroschenoper“ Jgst. 12 Abi-Geschenk

    58 10.12.2007 J. W. Goethe „Urfaust“ Lehrer Raßbach Lehrertheater

    59 2008 01.-03.02.08 Oscar Wilde „In a handbag“ DS 13/3 Schneider

    60 15./16.02.08 Jacoby/Laufs „Pension Schöller“ DS 13/1 Weber

    61 08.-11.03.08 Oscar Wilde „Das Gespenst 8. Klassen Hergemöller Theaterprojektvon Canterville“

    62 14./15.03.08 W. Gombrowicz „Yvonne - DS 13/2 Weberdie Burgunderprinzessin“

    63 18./19.04.08 F. Molnár „Liliom“ DS 12/3 Weber

    64 25./26.04.08 Friedrich Dürrenmatt „Der Meteor“ DS 12/1 Schneider

    65 23.05.08 William Shakespeare „Was ihr wollt“ DS 12/2 Hergemöller

    66 04.06.08 Marco Baliani „Kleine Engel“ Gastspiel Weber „Die Boten“

    67 15.06.08 Friedrich Dürrenmatt „Der Besuch der Gastspiel T. Hillebrand Autonome alten Dame“ Theaterjugend

    68 28.06.08 Curt Goetz „Das Haus Jgst. 12 Abi-Geschenkin Montevideo“

    69 02.12.08 Friedrich Schiller „Kabale und Liebe“ Lehrer Raßbach Lehrertheater

    70 2009 16./17.01.09 Arthur Miller „Hexenjagd“ DS 13/2 Hergemöller

    71 11./12.02.09 R. Schimmelpfennig „Berlin - DS 13/1 SchneiderGreifswalder Straße“

    72 07.-11.03.09 Mark Twain „Tom Sawyer“ 8.Klassen Weber Theaterprojekt

    73 20.-22.03.09 Lars v. Trier „Dogville“ DS 13/3 Weber

    74 08./09.05.09 Michael Ende „Momo“ DS 12 Schneider

    75 15./16.05.09 Ödön v. Horvath „Kasimir und Karoline“ DS 12 Weber

    76 12./13.06.09 Paulo Coelho „Veronika beschließt DS 12 Hergemöllerzu sterben“

    77 26.06.09 Friedrich Dürrenmatt „Frank V.“ Jgst. 12 Abi-Überraschung

    78 07.12.09 Gerhart Hauptmann „Die Ratten“ Raßbach Lehrer-Theater

    79 2010 22.01.10 R. Wolf „Cyankalium“ DS 13/2 Schneider

    80 21.02.10 Jules Verne „In 80 Tagen um die Welt“ Ulrike Schmidt 8.-Klasse-Projekt

    81 05/06.03.10 Dario Fo „Bezahlt wird nicht“ DS 13/2 Hergemöller

    82 02./03.06.10 Helmut Krause „Haltestelle Geister“ DS 12/3 Weber

    83 18.06.10 Tom Tykwer „Lola rennt“ DS 12/1 Ulrike Schmidt

    84 26.06.10 Curt Goetz „Dr. med Hiob Prätorius“Jgst. 12 Abi-Überraschung

    ALMANACH 2014 25

  • Jahresthema Bühne

    Nr. Jahr Datum Autor Titel Kurs/Jgst. Regie Bemerkungen

    85 03.07.10 Dale Wassermann „Einer flog DS 12/2 Schneiderübers Kuckucksnest“

    86 27.10.10 „Sinnloses Leben“ H2B Weber Gastspiel Theaterbox

    87 05.12.10 Franz Grillparzer „Medea“ Raßbach Lehrer-Theater

    88 17./18.12.10 Brüder Presnjakow „Fußbodenbelag“ DS 13 Schneider

    89 2011 21./22.01.11 Urs Widmer „Top Dogs“ DS 13/2 Garcia-Osorio

    90 19./20.02.11 Lewis Caroll „Alice im Wunderland“ 8. Klassen Hergemöller 8.-Klasse-Projekt

    91 03.-05.03.11 Marivaux/Wilde „Der Streit“ / „Salomé“ DS 13/3 Weber

    92 15.03.11 Ingrid Storz „Gnadentod“ DS 11/2 Hergemöller

    93 17.03.11 Thomas Vinterberg „Das Fest“ DS 12/3 Schneider

    94 31.03.11 Juli Zeh „Spieltrieb“ DS 11/1 Weber

    95 14.05.11 Janne Teller „Nichts“ DS GK 3 Fahl

    96 27./28.05.11 Friedrich Dürrenmatt „Der Besuch DS 12/1 Hergemöllerder alten Dame“

    97 25.06.11 Joseph v. Kesselring „Arsen und Spitzenhäubchen“

    98 14.11.2011 Anouilh „Ball der Diebe“ Lehrer-Theater

    99 2012 12.-14.01.12 Friedrich Dürrenmatt „Ein Engel kommt DS 13/1 Hergemöllernach Babylon“

    100 25.01.12 Carlo Goldoni „Diener zweier Herren“ DS 12/1 Weber

    101 26.-21.02.12 William Shakespeare „Ein Sommernachts- Fahl/ 8.-Klasse-Projekttraum“ Hergemöller

    102 29.02.12 Georg Kaiser „Von morgens DS 13/3 Schneiderbis mitternachts“

    103 25.04.12 Mario Giordano „Experiment Black Box“ DS 11/1 Sabine Mohr

    104 09./10.03.12 Friedrich Dürrenmatt „Die Physiker“ DS 13/3 Fahl

    105 15.03.12 Agatha Christie „Die Mausefalle“ DS 12/2 Hergemöller

    106 15.05.12 Friedrich Schiller „Kabale und Liebe“ DS 11/3 Weber

    107 24.05.12 Bertolt Brecht „Arturo Ui“ DS 11/2 Schneider

    108 Juni-12 Volker Ludwig „Linie 1“ Jgst. 11 Abi-Überraschung(Grips-T.)

    109 24.10.12 „Stirbst du noch H2B Gastspiel H2B Theaterboxoder lebst du schon?“

    110 2013 13.01.13 Alfred Jary „König Ubu“ DS 12/3 Weber

    111 27.01.13 Otfried Preußler „Krabat“ 8. Klassen Dr. Nolte 8.-Klasse-Projekt

    112 22.02.13 Edmond Rastand „Cyrano“ DS 12/1 Weber

    ALMANACH 201426

  • Jahresthema Bühne

    Nr. Jahr Datum Autor Titel Kurs/Jgst. Regie Bemerkungen

    113 07.-09.03.13 A. Neilson „The Wonderful DS 12/2 SchneiderWorld of Dissozia“

    114 14.03.13 Michael Frayn „Der nackte Wahnsinn“ DS GK 11 Fahl

    115 04./05.05.13 Simon Stephan „Kollateral“ DS 11/1 Weber

    116 16.05.13 Isabel Abedi „Isola“ DS 11/2 Hergemöller

    117 17.06.13 Alan Ayckborn „Konfusionen“ Jgst. 11 Abi-Überraschung

    118 Arthur Schnitzler „Der grüne Kakadu“ Lehrer-Theater

    119 2014 09.-11.01.14 Nikolai Gogol „Der Revisor“ DS 12/2 Weber

    120 27.01.14 Maar/Lewandowski „In einem tiefen, Fahl/ 8.-Klasse-Projektdunklen Wald“ Hergemöller

    121 13. - 15.03.14 Anders Thomas Jensen „Adams Äpfel“ DS 12/1 Fahl

    122 27. - 29.03.14 Jean-Paul Satre „Das Spiel ist aus“ DS 12/3 Hergemöller

    123 15. - 17.05.14 Simon Stephens „Punk Rock“ DS 11 Weber

    124 19. - 21.06.14 Werkstatt-Aufführung „Silvester Kuba ’58“ DS 11 Schneider(Eigenproduktion)

    ALMANACH 2014 27

  • Es ist seit einigen Jahren zu einerkleinen Tradition geworden, dass dieKlasse 5L die neu aufgenommenenSchüler, ihre Nachfolger, mit einemeigenen Theaterstück begrüßt.

    Anfang Juni ist es wieder so weit. DieKlasse 5L unter der Leitung von FrauHerzog (Musik) und Frau Schwarz(Kunst) bereitet sich vor. Der Count-down läuft. Eine Idee zum Stück istgefunden. Das Buch wird gerade ge-lesen und die Figuren untersucht.Die ersten Übungen haben bereitsInteresse bei allen geweckt.

    Das ProjektWie die Großen werden die Jüngstender Schule ab April in die Theaterar-beit einsteigen. Dazu werden sie dengewohnten Ort auf der Insel verlas-sen und sich einige Tage lang an ei-nen anderen Lernort begeben. DieTheaterräume und die Bühne imTreffpunkt Freizeit am Heiligen Seesind ganz dafür ausgerichtet, mit der Klasse neue Erfahrungen zu sam-meln, sich neu zu sortieren und aufungewohnte Weise zu begegnen. Undmit großer Spiellust und Power kom-men die Schüler auch in diesem Jahrund wollen „endlich“ Theater spielen.

    Unsere Theaterarbeit ist prozess -orientiert. Ein sozialpädagogischer Ansatz mit theaterpädagogischenMitteln hat sich in diesem Projektüber Jahre bewährt.

    Am Anfang steht die Begegnung.Theaterspiele und Sensibilisierungs-

    übungen sind der Einstieg in einenmehrtägigen, intensiven Arbeitspro-zess. Themen, die die Kinder betref-fen, arbeiten in ihnen. Sie wachsendurch eigenes Entdecken, Erfahrenund Widerspiegeln. Verunsicherun-gen und alternative Sicht- oder auchVerhaltensweisen führen zu neuenLösungsansätzen und lassen Um-denkprozesse in Gang bringen. Dazubraucht es den geschützten Raum desTheaters. Sich zu überwinden, denAnderen zu berühren, sich in anderehineinzufühlen, das ist nicht selbst-verständlich und in dieser Intensitätin keinem anderen Unterricht mög-lich. Und wenn es gut läuft, dann fangen die Schüler an, sich danach zu sehnen, durch das DarstellendeSpiel Dinge auszuprobieren, die un-gewohnt sind und ein wenig Mutkosten.

    Dies braucht Unterstützung, Beob-achtung, Geduld und Einfühlung, diewir als Lehrer geben. Ein Team vonFachlehrern des Gymnasiums, LukasNagel (Wildnispädagoge) und UlrikeRüss (Theaterpädagogin) des Treff-punkt Freizeit begleiten und steu-ern diesen Prozess. Dabei gilt es, zu-erst die künstlerischen Strukturen, indenen sich die Kinder selbstver-ständlich bewegen lernen, deutlichzu machen. Freiheit hat ganz viel mitDisziplin auf verschiedenen Ebenenzu tun. Ganz nebenbei werden dieGrundlagen der Theaterarbeit ange-legt, die Werkzeuge erarbeitet, diedie jungen Darsteller dann selbst-ständig einsetzen. In kleinen Grup-pen werden Impulse gesetzt zu Prä-senz, Sprache, Bewegung, Improvisa-tion, Rollenarbeit, Musizieren undMalen. Dann darf jeder für sichSchwerpunkte finden.

    Grundlagen des ZusammenspielsDie jungen Darsteller entwickeln ih-ren Spielstoff selbst, indem sie sze-nische Ideen und Improvisationenanlegen, Texte finden und schreiben,

    Melodien und Bilder zu ihren Rollenkomponieren. Diese ganz unter-schiedlichen Einzelbausteine haltenwir Begleiter fest, sichern und sortie-ren sie und fügen sie zu einemneuen Ganzen. Eine sehr intensiveund fördernde Erfahrung für alle Be-teiligten. Und es ist harte Arbeit füralle!

    „One day at Hermannswerder“Im vorletzten Jahr hatten die Schü-ler im Fach Englisch mit den Fachleh-rern Herrn Schneider (Englisch) undFrau Filzek (Kunst) zusammen dasStück „One day at Hermannswerder“geschrieben. Es war in zwei Spra-chen angelegt und handelte vonAusgrenzung und Integration. Tomaus England ist neu in der Klasseund versucht Anschluss zu bekom-men, doch stößt er dabei auf erheb-liche Verständigungsschwierigkei-ten. Sein Rückzugsort ist die Musik,in der er sich ohne Sprache zuhausefühlt und sich mitteilen kann. Alssich ein Mädchen vermehrt für ihninteressiert, ihm Nachhilfe in derSprache Deutsch gibt, entspannt sichdie Situation und Tom taut langsamauf. Er wird mit der Zeit zum Starder Klasse, der toll singen und tanzenkann und reißt alle mit.

    Im vergangenen Jahr hatten dieSchüler mit Jan Lehmann (Musik)und Frau Schutsch (Kunst) die be-kannte Legende des Rattenfängersvon Hameln musikalisch und inhalt-lich bearbeitet. Es waren bereitsSongs wie der „Rattenrapp“ entstan-den, und die Legende war einfachaus Hameln nach Potsdam in unserGymnasium an der Havel verlegtworden. Eine tolle Idee. Die Kinderhatten unter der Leitung der Fach-lehrer die Geschichte neu geschrie-ben, und nach zähen Verhandlun-gen bekamen wir als Theaterlehrerdie Erlaubnis, ihren Text noch etwaszu verändern.

    ALMANACH 201428 Jahresthema Bühne

    Bühne frei fürdie Jüngsten…Theaterarbeit aneinem anderenOrt…

  • So entwickelten wir aus den vielenVersatzstücken der Texte der Kindereine Spielgeschichte, die für unsereMethoden handhabbar wurde. Diekleinen Autoren kamen uns etwasentgegen, indem sie die eine oderandere Szene, die uns zu gruselig er-schien, zur Bearbeitung freigaben. Als Rattenfänger sollte ein Musikusan die Schule kommen, der mit ei-nem Radiorecorder und neumodi-scher Rockmusik die Kinder und Rat-

    ten stark begeistern und später ausder Schule in ein dunkles Verließ lo-cken sollte. Daraus könnten sie nurunter schwersten Bedingungen be-freit werden. Ein Albtraum, nicht nurfür jeden Lehrer und Schüler, son-dern auch für die Eltern.

    Der Rattenfänger schmuggelte sichdirekt in die Schule und sollte derbeliebte Musiklehrer Herr Lehmannselbst sein, der die Schüler davon

    überzeugt, dass live musizieren vielschöner ist als das Radio und derFernseher. Und die Ratten huschtendurch die Kellerräume der Schuleund zogen, wie die Kinder selbst,später hinter dem Musikus her. Einewilde Verfolgungsrallye im Bus, eineGefange