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Alper Canigüz - Secret Agency

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Geschäftsführers folgen und den Werbetexter in ein Abenteuer stürzen, das die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit so sehr verwischen lässt, dass kein Glas Rakı mehr Abhilfe schaffen kann.

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Das BuchDie Büroräume sind auf lebens-feindliche Temperaturen herabge-kühlt, der Chef ist eine Katze, der einzige Kunde eine esoterische Lebensberatung und die Kollegin am Schreibtisch gegenüber die große Liebe. Musas neuer Job als Werbetexter in der Secret Agency ist so bizarr wie die Ereignisse, die auf den Tod des Geschäftsführers folgen und ihn in ein Abenteuer stürzen, das die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit so sehr verwischen lässt, dass kein Glas Rakı mehr

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Alper Canıgüz, geboren 1969 in Istanbul, studierte Psychologie. Seine Liebe zum Lesen verdankt er seinem Vater, seine Leidenschaft für das Schreiben seinem fehlenden musikalischen Talent. Lachensollen seine Leser, bis ihnen die Tränen kommen, und weinen, bis sie in lautes Gelächter ausbrechen – so möchte derAutor in die Geschichte eingehen.

Musa ist Texter in der Secret Agency – einer Werbeagentur, die nicht nur die große Liebe bereitzuhalten verspricht, sondern auch ein Abenteuer, tödlich und bizarr, im Kampf gegen eine weltweite Ver-schwörung. Im Bewerbungs-gespräch war nie die Rede davon, dass Musa sich mit Problemen auseinandersetzen müsste, die sich nicht durch einige Flaschen Bier in der Bar lösen lassen, sondern ihn auf eine Reise durch Istanbul, Paläste und übers Meer schicken.

»Als ich ausgetrocknet vor Durst wieder erwachte, zeigte der Wecker acht Uhr morgens, und als ich einsehen musste, dass die Ereignisse des Vortags kein Albtraum, sondern Realität waren, acht Uhr drei. Nachdem ich erneut vergeblich versucht hatte, !aban und Sanem anzurufen, duschte ich schnell und stürmte aus dem Haus. Ich war völlig aufgedreht. !aban steckte womöglich in großen Schwierig-keiten. Bestimmt sogar. Ich hatte einen unverzeihlichen Fehler begangen, als ich beim Anblick der Situation zu Hause nicht sogleich in Aktion getreten, sondern wie immer erst einmal vor der Realität geflüchtet war und fünfzehn Stunden geschlafen hatte. So schnell wie möglich wollte ich Sanem treffen und mit Fragen löchern. Dann gemeinsam mit ihr zur Polizei gehen. Wir würden den Hütern des Gesetzes der Reihe nach alles erzählen – was immer das auch war. Nur zehn Minuten vor Arbeitsbeginn traf ich in der Agentur ein, doch die Eingangstür war kurioserweise verschlossen. Außerdem klebten Zettel innen an den Scheiben. Während ich hilflos klingelte und an der Tür rüttelte, tauchte aus dem nebenan liegenden Hotel ein kleiner, untersetzter Typ mit langem weißem Haar und Schnauzer bis zum Kinn auf. ›Na, karde"im, was suchst du?‹›Ich arbeite hier. In dieser Werbeagentur.‹«

Die Büroräume sind auf lebensfeindliche Temperaturen herabgekühlt, der Chef ist eine Katze, der einzige Kunde eine esoterische Lebens-beratung und die Kollegin am Schreibtisch gegenüber die große Liebe. Musas neuer Job in der Secret Agency ist so bizarr wie die Ereignisse, die auf den Tod des Geschäftsführers folgen und den Werbetexter in ein Abenteuer stürzen, das die Grenzen zwischen Traum und Wirklich-keit so sehr verwischen lässt, dass kein Glas Rakı mehr Abhilfe schaffen kann. Alper Canıgüz erzählt eine rasante Geschichte, in der sich die Kreativwirtschaft in eine Mördergrube verwandelt und tödlicher Ernst sich mit absurdem Humor abwechselt.

Roman

Alper CanıgüzSecret AgencyRoman

Abhilfe schaffen kann. Auch im Bewerbungsgespräch war nie die Rede davon, dass Musa sich mit Problemen auseinandersetzen müsste, die sich nicht durch einige Flaschen Bier in der Bar lösen lassen, sondern ihn auf eine Reise durch Istanbul, Paläste und übers Meer schicken.

Alper Canıgüz erzählt eine rasante Geschichte, in der sich die Kreativ-wirtschaft in eine Mördergrube verwandelt und tödlicher Ernst sich mit absurdem Humor abwechselt.

Der AutorAlper Canıgüz, 1969 in Istanbul geboren und studierter Psychologe, verdankt die Liebe zum Lesen seinem Vater und seine Leiden-schaft für das Schreiben fehlendem musikalischen Talent. Lachen sollen seine Leser bis ihnen die Tränen kommen und weinen bis sie in lautes Gelächter ausbrechen – so möchte der Autor in die Geschichte eingehen. Mit seinen Romanen erreichte er in der Türkei innerhalb kürzester Zeit Kultstatus.

Aus dem Türkischen von Monika DemirelDeutsche Erstausgabe216 Seiten Englische BroschurISBN 978-3-943562-08-8Originaltitel: Gizli Ajans15,90 ! [D]

Erscheint: Januar 2013

Alper Canıgüz Secret Agency Roman

Neuerscheinung

... der Chef ist eine Katze, der einzige Kunde eine esoterische Lebensberatung und die Kollegin am Schreibtisch gegenüber die große Liebe ...

Neu-

Erscheinung

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Alper CanıgüzSecret Agency

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Alper Canıgüz

Secret Agency

Aus dem Türkischen von Monika Demirel

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Deutsche Erstausgabe© 2013 binooki OHG, Berlinwww.binooki.comAlle Rechte vorbehalten

1. Aufl age 2013

Lektorat: Erhard WaldnerSatz: Erhard WaldnerUmschlaggestaltung: Josephine RankIllustration: Murat Yılmaz

Druck: Art-Druk, SzczecinPrinted in Poland ISBN 978-3-943562-08-8

Die Originalausgabe erschien 2008 unter dem TitelGizliajans

© İletişim Yayıncılık, 2012

Mit freundlicher Unterstützung durch das TEDA-Projekt des Kulturministeriums der Republik Türkei

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Und wieder lernen wir einige neue türkische Wörter hinzu, dies-mal vor allem aus dem Bereich der Küchen- und Sternenkunde:

Aleykümselam Antwort auf die Grußformel »Selamun aleyküm« (Friede sei mit dir/euch)

ay Mondçöp şiş kleine Fleischstückchen am Spießgök Himmelhilal Halbmondkardeşim Bruder, hier: Anrede für den engen FreundKemalettin Tuğcu Schriftsteller (1902-1996), schrieb mehr

als 300 meist traurig-melancholische Kinder- und Jugendromane

köfte Hackfl eischbällchenlahmacun türkische Pizzamehtap Mondscheinpatatesli kol böreği mit Kartoff eln gefüllte StrudelteigrolleSSK türkische Sozialversicherungsu böreği Pastete aus einer Art Nudelteig mit

Schafskäsesucuklu yumurta Eier mit kräftig gewürzter türkischer

Salamişeytan Satan, Teufelsigara böreği fi ngerdicke, frittierte, mit Schafskäse

gefüllte Teigröllchensüreyya Plejaden, Siebengestirntavuk göğsü türkische Süßspeise mit Hühnerbrust-

fasernusta Meister

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yenge Schwägerin oder eingeheiratete Tante; hier: Anrede für die Frau/Freundin des Freundes

yıldız Sternyokuş steile StraßeZeki Müren türkischer Sänger und Schauspieler

(1931-1996)

Die vier Gedichtzeilen stammen aus dem Gedicht Geçen Yaz von Yahya Kemal Beyatlı.

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1.

Als ich erfuhr, dass Jorge Luis Borges und Kemalettin Tuğcu ein und dieselbe Person waren, hielt ich das für die schrecklichste Tat-sache in meinem Leben. Doch wie sehr hatte ich mich getäuscht.

Damals glaubte ich felsenfest, die ganze Welt hätte sich gegen mich verschworen. Ich hatte keine Arbeit, konsumierte viel zu viel Alkohol und war wohl auch ziemlich einsam. Klar gab es da noch ein paar Leute. Şaban zum Beispiel. Kennengelernt hatten wir uns beim Militärdienst. Wir waren in derselben Kompanie und schliefen im selben Schlafsaal, aber wir redeten nicht viel miteinander; hallo, hallo, mehr nicht. Eines Tages dann, also nach dem Militärdienst, als ich auf dem Eminönü-Platz die Vögel fütterte, stupste mich jemand an der Schulter. Ich sah hoch: es war Şaban. Zuerst dachte ich, wir würden nach einem kurzen Austausch über unsere Befi ndlichkeiten wieder unserer Wege gehen, aber so war es nicht. Irgendwann saßen wir im Pierre Loti, blickten auf die Kloake, die einstmals ein herrliches Pano-rama gewesen sein soll, und tranken Tee. Wie war es ihm ergan-gen? Er hatte beschlossen, aus seinem Dorf wegzuziehen. Vor einigen Wochen war er nach Istanbul gekommen und hatte an-gefangen zu arbeiten. Als was? Als Selbständiger. Was genau er tat? So etwas wie An- und Verkauf. Etwas in der Richtung. Er wollte wahrscheinlich nicht, dass ich nachhakte. Und wie es mir ging? Gut ging’s mir. Vor dem Militärdienst hatte ich in einer Werbeagentur als Texter gearbeitet, das wusste er doch, oder? Nein, das wusste er nicht. Doch, so war das, ich hatte vor dem Militärdienst in einer Werbeagentur gearbeitet. Aber jetzt schrieb ich Texte für ein Fernsehprogramm. Es gab doch diesen berühm-ten Entertainer, ja, den kannte er, und genau für den schrieb ich die Gags. Sehr glücklich war ich off en gestanden nicht. Aber was soll’s, von irgendetwas musste ich ja leben. Wenn ich wenigstens

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vernünftig verdient hätte, aber das tat ich nicht. Ich war ein er-wachsener Mann und lebte immer noch bei meiner Mutter. Şaban meinte, das sei doch kein Problem, er habe eine Dreizim-merwohnung in Beşiktaş gemietet, sie sei riesig, und erschwing-lich sei sie auch, und wenn ich mir die Hälfte der Miete leisten könnte, dann könnte ich bei ihm einziehen. Also echt, meinte er das im Ernst? Doch wie sollte das gehen? Ich bedankte mich, lehnte das Angebot aber ab. Ich sollte mich nicht so anstellen, wieso sollte das nicht gehen? Außerdem kenne er sich nicht gut aus in Istanbul und fühle sich einsam. So könnten wir uns gegen-seitig Gesellschaft leisten. Moment mal, ich musste darüber nachdenken. Wie war noch seine Telefonnummer? Und so führte ein netter Zufall dazu, dass mein Waff engefährte zwei Wochen später auch mein Wohngefährte wurde.

Şaban war ein prima Mitbewohner. Er redete zwar nicht viel, war aber nicht kühl; er war zwar ordentlich und penibel, störte sich aber nicht an meinem Chaos; er war zwar religiös genug, um jeden Morgen in aller Herrgottsfrüh zum Gebet aufzuste-hen, aber kein einziges Mal hörte ich ihn von den wunderbaren Tugenden des Islam reden. Und das war längst nicht alles, was interessant war an ihm. An einem Abend etwa konnte er einen riesigen Tulum-Käse mit nach Hause bringen, den seine Familie aus dem Dorf geschickt hatte, und an einem anderen Abend Sushi. Wenn er beim Essen etwas lesen wollte, so konnte dies ein Text von Mevlana, aber auch ein Pornoheft sein. Obendrein stu-dierte er beide Lesestoff e mit dem gleichen distanzierten Inter-esse und unterstrich bei beiden gern die eine oder andere Zeile – und ich fürchte, er meinte das nicht als Scherz. Kurz und gut, Şaban war völlig anders als all die Menschen, die ich bisher ken-nengelernt hatte. Seine Eigenschaften, die, einzeln betrachtet, mehr oder minder normal erschienen, formten in der Summe ein merkwürdiges Ganzes. Ich konnte ihn off en gesagt nicht recht einordnen, fühlte mich mit ihm aber defi nitiv wohl. Und das war wichtiger als alles andere.

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Es war keine allzu große Überraschung, als die Sendung, für die ich die Beiträge schrieb, aus dem Programm genommen wurde. Dass diese vorhersehbare Katastrophe nur einen Monat nach meinem Umzug in die neue Wohnung passierte, brachte mich allerdings in eine äußerst schwierige Lage. Als ich Şaban unter Entschuldigungen die Situation schilderte und sagte, ich müsse ausziehen, verkündete mein großherziger Freund, dass er das niemals zulassen und die Miete allein bezahlen würde, bis ich wieder Arbeit gefunden hätte. Wenn ich unbedingt wollte, könnte ich es ja als eine Art Schulden ansehen. Wie konnte ich das bei Şaban jemals wieder gutmachen?

Ungefähr ein Vierteljahr war seit meinem Rausschmiss ver-gangen, als eines Abends unser Telefon klingelte. Şaban aß gerade einen Backmischung-Kuchen mit Erdbeermarmelade und las da-bei eine alte Ausgabe der Zeitschrift Hayat, und ich sah mir bei meiner zweiten Flasche Wein mit blutunterlaufenen Augen eine der beliebten TV-Talkshows an und fl uchte vor mich hin. Da wir uns beide voll auf unsere Aktivitäten konzentrierten, reagierten wir eine ganze Weile nicht auf das Klingeln. Schließlich nahm Şaban ab und sagte dann: »Für dich.«

Ich stand auf, warf dabei meinen Stuhl um und nahm ihm den Hörer aus der Hand. »Ja, bitte?«

»Musa Bey?« Eine nette Stimme. Einer Dame gehörend.»In persona«, erwiderte ich, pleite und bereit zum Flirt.»Hier spricht die Secret Agency«, sagte die Dame am anderen

Ende mit dieser Fröhlichkeit, die so typisch ist für Überbringer froher Botschaften.

»Verzeihung, wer ist am Apparat?«»Die Secret Agency. Eine Werbeagentur. Sie haben unseren

Namen wohl schon gehört?«»Ja, klar«, stotterte ich. Der Name sagte mir gar nichts. Zugegeben, nach so viel Alko-

hol hätte ich sogar den Namen meiner Mutter vergessen, aber das steht auf einem anderen Blatt.

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»Wir suchen einen Texter, und wenn Sie es einrichten könn-ten, würden wir Sie gern zu einem Gespräch einladen.«

Ich war aufgeregt. »Eigentlich … passt es mir im Moment nicht so recht.«

Die Frau lachte auf. »Es muss nicht sofort sein. Wann kön-nen Sie kommen?«

»Morgen. Morgen könnte ich kommen. Aber bitte nicht zu früh.« Früh am Morgen musste ich aufstehen und mich über-geben.

»In Ordnung. Wie wäre es mit 11 Uhr?«»Ja. 11 Uhr ginge.«»Ich gebe Ihnen die Adresse. Wenn Sie bitte notieren.«Ich drückte die Hand auf die Muschel und rief Şaban. Er war

gerade damit beschäftigt, die Zähne der Bikinifrau auf dem Titel-blatt seiner Zeitschrift schwarz anzumalen. Ich gab ihm ein Zei-chen, etwas aufzuschreiben, und wiederholte mit lauter Stimme die Adresse, welche die Dame mir nannte. »Okay. Mit wem habe ich gesprochen?«

»Ähm, ich heiße Mehtap, aber das Gespräch werden Sie mit Tunçay Bey und Gürcan Bey führen.«

»Ja, natürlich, verzeihen Sie. Ich bin ein wenig durcheinan-der …«

»Und Şeytan Bey wird natürlich auch dort sein.«Pause … Pause … Pause … Ich hatte mich garantiert ver-

hört. »Prima.«»Gute Nacht, Musa Bey. Bis morgen.«»Was gibt’s?«, fragte Şaban, nachdem ich aufgelegt hatte.»So was wie ein Stellenangebot«, antwortete ich und sank in

einen der Stühle.»Um diese Zeit?«Die Wanduhr zeigte 21 Uhr 30.»Der Anruf kam von einer Werbeagentur. Die arbeiten immer

bis spät in die Puppen.«»Viel Glück. Wann hast du dich denn beworben?«

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»Gar nicht«, sagte ich und goss mir noch ein Glas Wein ein. »Ich kann mich nicht erinnern, mich bei so einer Agentur be-worben zu haben.«

»Dann müssen sie irgendwie gehört haben, dass du einen Job suchst«, meinte Şaban gottergeben, wobei er fortfuhr, einen Ang-ler auf die Schulter der Bikinifrau zu kritzeln. »Das ist eben Got-tes Werk.«

»Ach ja«, bestätigte ich. »Aber du irrst dich, es war einer sei-ner Engel.«

* * *

Die Secret Agency saß in einem Gebäude in Asmalımescit, das der Stiftungsbehörde gehörte. In einem der Häuser also, die man spottbillig für neunundvierzig Jahre mieten konnte. Dazu musste man über gute Beziehungen verfügen, so hatte ich zu-mindest gehört. Wahrscheinlich von dem Inhaber der Agentur, für die ich vorher gearbeitet hatte und der sich zu gern in einem solchen Objekt eingemietet hätte. Was ihm nicht gelungen war, hatte die Secret Agency anscheinend geschaff t.

Ich trat durch die gigantische alte Tür und nannte dem netten, rundlichen Wachmann meinen Namen.

»Oh, Musa Bey. Wir erwarten Sie schon«, sagte er und betätigte einen Knopf unter seinem Tisch. Mit einem Piepton öff nete sich das Dreh kreuz zwischen mir und den Aufzügen am Eingang.

»Sie fahren bitte in die erste Etage.«Als ich in den ultraschnellen Lift stieg, begriff ich endlich,

was mir seit Betreten des Gebäudes so merkwürdig vorgekom-men war: die Kälte. Es war eiskalt im Haus. Draußen herrschte Sommer und es war ungewöhnlich heiß, doch hier handelte es sich um eine übertriebene Kühlung, die nicht damit zu erklären war, dass man die klimatischen Verhältnisse an die Bedürfnisse des menschlichen Körpers anzupassen versuchte. Steigerte man auf diese Weise etwa die Leistung der Mitarbeiter?

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Als ich aus dem Aufzug trat, fand ich mich vor einem riesi-gen, protzigen Schreibtisch wieder. Zwei dunkelhaarige Sekretä-rinnen, eine sexier als die andere, empfi ngen mich mit einem Lächeln. Eine der beiden musste mich gestern Abend angerufen haben. Ich näherte mich der Dame, die sexier und ranghöher zu sein schien. »Mehtap Hanım?«

»Ja, bitte?«»Ich bin Musa«, stellte ich mich vor. »Ich komme wegen des

Vorstellungsgesprächs.«»Eine Minute, bitte«, erwiderte Mehtap, als würde sie sich

mitnichten an unser Telefonat vom Vorabend erinnern. Höchst-wahrscheinlich traf das auch zu. Dann drückte sie auf eine Taste ihres High-Tech-Apparats. »Musa Bey ist hier.«

Nach einer Stille von zirka vier bis fünf Sekunden, die mir übrigens völlig unlogisch erschien, ertönte aus dem Lautspre-cher eine hohe Männerstimme: »Schicken Sie ihn herein.«

»Sie werden erwartet«, sagte die sexy, dunkelhaarige und dienstältere Mehtap und zeigte mit der Hand von sich aus gese-hen nach links. »Bitte in diese Richtung, am Paravent nach rechts, das gegenüberliegende Zimmer.«

Nachdem ich vor besagtem Zimmer tief Luft geholt hatte, klopfte ich an.

»Kommen Sie rein!«, ertönte von drinnen eine schrille Stimme.Es dürfte nicht übertrieben sein, wenn ich das Bild, das sich

mir beim Betreten des Raumes bot, als seltsam bezeichne. An zwei Tischen, die im rechten Winkel zueinander standen, saßen zwei Männer. Der kleinere Tisch stand weiter von der Tür ent-fernt und gehörte einem traurigen Mann im Anzug. Er musste um die vierzig sein. Sein Stirnhaar war ein wenig gelichtet, seine Miene betrübt. Was heißt betrübt – aus seinen Augen liefen regel-recht die Tränen. Als hätte er meine Anwesenheit gar nicht be-merkt, hatte er seinen Blick irgendwo in die Ferne – und nach unten – gerichtet und weinte still vor sich hin. Auf dem größe-ren Tisch, der, so vermutete ich, der Person mit der größeren

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Verantwortung gehörte, streckte sich ein schwarzer Kater mit glänzendem Fell, und dahinter saß ein seltsamer Typ, lang und dünn und mit Schlitzaugen. Er trug ein verschlissenes T-Shirt und komische Shorts; seine Füße steckten in Socken und riesi-gen blauen Sandalen. Auf dem Tisch standen ein Glas mit einem Strohhalm und irgendeiner Flüssigkeit sowie ein kleiner Eis-kübel, der weiß der Kuckuck wozu dienen sollte. Im Gegensatz zu dem weinenden Mann starrten mich diese Jammergestalt und der Kater aus unbeweglichen Augen an.

»Entschuldigen Sie.« Mein Blick fi el unweigerlich auf mei-nen potentiellen Vorgesetzten mit dem älteren Gesicht. »Wenn Sie wünschen, kann ich auch später wiederkommen.«

»Nein, nein«, meinte die Bohnenstange mit den Sandalen. »Es ist nicht so, wie Sie denken. Ich bin Tunçay. Aber nicht Tun-cay, wenn ich bitten darf, sondern Tunçay. Herzlich willkom-men.«

»Musa«, drückte ich ihm die Hand und wandte mich be-klommen an den anderen Tisch.

»Gürcan«, wimmerte der andere, wobei er mir weder die Hand schüttelte noch mir ins Gesicht sah.

»Bitte, setzen Sie sich hier hin«, bot Tunçay Bey mir den Ses-sel vor seinem Schreibtisch an.

Ich setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz. Ich räus-perte mich und sah mich um. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was ich sagen sollte. Deshalb sagte ich, obwohl ich den Kater eigentlich für eine grässliche Kreatur hielt: »Was für ein süßes Kerlchen«, und streckte meine Hand aus, um ihn zu strei-cheln. Wie immer das gottverdammte Vieh es auch anstellte – jedenfalls zog ich, vom Sessel hochspringend, meine Hand zurück. Ich war kreidebleich geworden. Tunçay Bey sagte gar nichts, doch schien sich ein vages Grinsen auf seinem Gesicht anzudeuten.

»Sie sind Texter«, begann Tunçay Bey.»So könnte man es nennen.«

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»Schön. Wir benötigen einen Werbetexter. In erster Linie entwerfen wir Inserate. Dazu kommen Broschüren, Flyer, solche Sachen eben. TV-Werbung machen wir nur selten. Eigentlich haben wir bislang noch gar keine Werbung im Fernsehen ge-macht, aber sollte unser Kunde sein Budget erhöhen, wäre auch daran zu denken.«

»Ihr Kunde?«, unterbrach ich ihn. »Sie haben also nur einen Kunden?«

»Der geringsten Anzahl von Kunden den bestmöglichen Ser-vice bieten: Das ist die Philosophie unserer Agentur.«

»Der geringsten Anzahl, ja?«»Genauso ist es. Wenn Sie darüber nachdenken, werden Sie

feststellen, dass bestmöglicher Service zwangsläufi g zur gerings-ten Anzahl führt. Wie dem auch sei, das sollte Sie nicht weiter interessieren. Wir möchten, dass Sie so bald wie möglich bei uns anfangen.«

Um ehrlich zu sein, ich war verblüff t. Sie würden mich also nicht in einer Flut von unsinnigen Fragen über meine Vergan-genheit, Ausbildung und Hobbys ertränken? Genau genommen schien es ein gutes Zeichen zu sein, dass sie diese Stufe des Ge-sprächs, deren Sinnlosigkeit sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Bewerber von Anfang an bewusst war, übersprangen. Was hatte es mit diesem Firmenchef auf sich, der völlig indiff erent in katatonischer Haltung an seinem Tisch Rotz und Wasser fl ennte?

»Verzeihung, aber ich hätte gern etwas gewusst«, warf ich ein, »ich habe nur wenig Erfahrung in der Werbung. Und weil meine besten Sachen auf Druck der Kunden hin im Müll gelandet sind, verfüge ich noch nicht einmal über eine vernünftige Mappe. Deshalb interessiert mich: Warum ich?«

»Wir haben Ihren Namen im Abspann zu Stunden des Seuf-zens gelesen«, gab Tunçay Bey völlig unerwartet zur Antwort. »Wir mochten dieses Programm sehr. Hatten Sie nicht die Texte zu dieser Sendung geschrieben?«

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Unweigerlich musste ich lachen. »Ach Gott! Wenn Sie mich fragen, war das Programm ein einziges Fiasko! Der Moderator setzte alles daran, meine Texte zu ruinieren. Vor jeder Sendung musste ich mich stundenlang abmühen, um ihm zu erklären, wo in den Beiträgen denn die Gags steckten und wie er sie zu spre-chen hatte.«

»Wir mochten das Programm trotzdem«, erwiderte Tunçay Bey eisig.

Was hätte ich dazu sagen sollen?»Was soll ich dazu sagen?«, sagte ich. »Vielen Dank.«»Wie sieht es mit Ihren Gehaltsvorstellungen aus?«Ehrlich gesagt hatte ich keinerlei Vorstellungen. Schnell

überschlug ich grob die Miete und die Ausgaben für den Haus-halt und addierte dazu noch ein bisschen Taschengeld. Ich gab mir den Anschein, selbstsicher zu sein, und sagte: »Wenigstens zweitausend Lira.«

»Und höchstens?« So blöd, wie ich war, hätte ich beinahe auch diese Frage beantwortet. Zum Glück bemerkte ich genau im richtigen Moment Tunçay Beys spöttisches Grinsen und schwieg. In der Tat gab es nichts Dämlicheres, als bei einem Vor-stellungsgespräch ein Minimum an Einkommen zu fordern.

»In Ordnung, Musa Bey«, meinte Tunçay Bey. »Der Betrag ist angemessen. Wie gesagt, wir hätten gern, dass Sie baldmög-lichst anfangen, am besten bereits morgen. Arbeitsbeginn ist um 9 Uhr, Feierabend um 17 Uhr. Danach und an den Wochenen-den müssen Sie nicht arbeiten, es sei denn, eine besondere Situ-ation macht es erforderlich.«

Tunçay Bey hatte mich also eingestellt, ohne die Notwendig-keit zu verspüren, sich mit anderen zu besprechen. Der einzige Grund für Gürcan Beys Anwesenheit schien die Tatsache zu sein, dass die beiden sich das Büro teilten. Was es mit der am Telefon erwähnten dritten Person auf sich hatte, die bei dem Gespräch dabei sein sollte, wusste ich nicht. Entgegen der Ernst-haftigkeit, die die Sekretärin an den Tag gelegt hatte, hielt sich

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off ensichtlich niemand allzu lange mit der Einstellung von Mit-arbeitern auf.

»Vielen Dank«, sagte ich. »Ich werde morgen um neun hier sein.«

»Viel Erfolg, Musa Bey«, sagte Tunçay Bey. Während er sich anschickte aufzustehen und dabei seinen Sessel nach hinten schob, fragte er, weil es wohl so üblich war: »Haben Sie noch eine Frage?«

»Ja«, enttäuschte ich den Herrn der Sandalen. Behutsam platzierte er seinen Hintern wieder in seinem Sessel. »Warum ist es hier so kalt?«

»Weil Kälte gesund ist«, antwortete Tunçay Bey todernst. »Alles Böse entspringt der Hitze. Haben Sie nie darüber nachge-dacht, warum alle Lebewesen mit längerer Lebenserwartung über eine niedrigere Körpertemperatur verfügen? Oder warum Leute, die wieder zum Leben erweckt werden möchten, wenn nach Hunderten von Jahren das Geheimnis der Unsterblichkeit des Menschen gelüftet sein wird, ihre Körper nicht verbrennen, sondern lieber einfrieren lassen?«

»Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht«, erwiderte ich und stand auf. »Ich hoff e, Sie haben nichts dagegen einzuwenden, wenn ich im Pullover im Büro er-scheine.«

»Wir mischen uns nicht in Ihre Kleidung ein, aber wenn Sie das tun, ist es nicht gesund für Sie.«

»Das kürzeste Leben auf bestmögliche Weise leben: Nennen Sie das meine Lebensphilosophie. Wenn Sie darüber nachden-ken, werden Sie feststellen, dass das bestmögliche Leben zwangs-läufi g zum kürzesten Leben führt.«

Begeistert darüber, ein derart fulminantes Finale hingelegt zu haben, schüttelte ich der Bohnenstange die Hand und winkte dem immer noch mit demselben Eifer heulenden Gürcan Bey. »Bis morgen. Und richten Sie Ihrem anderen Partner bitte meine Hochachtung aus.«

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»Welchem anderen Partner?«»Ihre Sekretärin, Mehtap Hanım, erwähnte gestern bei ihrem

Anruf, dass wir zu dritt sein würden. Irgendwie dachte ich, dass Sie Partner wären …«

»Genau genommen ist er unser Boss«, sagte mein unsympa-thischer neuer Generaldirektor. Aus seinem lasziven Gebaren ließ sich unschwer folgern, dass er zu der Gattung von Füh-rungspersonen gehörte, die ihre Gönner anhimmeln.

»Gestern Abend hatte ich meine Sinne nicht ganz beisam-men«, meinte ich. »Als Mehtap Hanım seinen Namen nannte, dachte ich, und jetzt werden Sie bestimmt lachen, sie hätte Şeytan Bey gesagt. Hahaha …«

»Sie haben ganz richtig gehört«, sagte Tunçay Bey mit der gleichen lasziven Stimme. »Şeytan Bey ist unser Chef, und ich kann sagen, dass er sehr von Ihnen angetan ist.«

Was war denn das jetzt? Ein Scherz?»Ach, wirklich?«, erwiderte ich, entschlossen, bei diesem be-

kloppten Spiel eine Runde mitzuspielen. »Woher wissen Sie das?«

»Er hat es selbst gesagt.«Ich lachte und versuchte dabei, nicht blöd auszusehen. »Den

Teil habe ich wohl verpasst.«»Das ist nicht Ihr Fehler. Er hat seine Gedanken telepathisch

übermittelt.«»Ich verstehe«, schnitt ich ihm das Wort ab, um nicht die

Arbeit niederlegen zu müssen, bevor ich überhaupt angefangen hatte. »Wenn das so ist, dann übermitteln Sie ihm doch bitte meinen Dank.«

»Sie können ihm auch persönlich danken«, grinste Tunçay Bey unter seinem Schnauzer. »Şeytan Bey befi ndet sich seit Be-ginn des Gesprächs hier unter uns.«

Nachdem er zwei Stück Eis in sein Glas geworfen hatte, sog er lange an seinem Strohhalm, und als Antwort auf meinen lee-ren Blick wies er mit seinem gigantischen Zeigefi nger auf den

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schwarzen Kater, der auf dem Tisch lag und mich anstarrte wie ein Psychopath.

* * *

Als ich die Secret Agency verließ, wusste ich nicht recht, was ich denken sollte. Am besten war wohl, gar nichts zu denken. Ich kaufte eine Flasche Wein und sechs Dosen Bier, ging nach Hause und nahm mir das Versprechen ab, nicht weiterzutrinken, wenn ich all das konsumiert hätte. Immerhin sollte ich am nächsten Tag einen neuen Job beginnen. Ich musste für einen guten ersten Eindruck sorgen.

Ich ö! nete den Wein und setzte mich vor den Fernseher. Nichts interessierte mich. Meine Gedanken kreisten um dieses merkwürdige Vorstellungsgespräch. Das war eigentlich etwas Gutes, denn mit etwas konfrontiert zu sein, das mich wirklich interessierte, führte dazu, dass ich weniger trank. Ich wollte so-gar so schnell wie möglich jemandem erzählen, was ich erlebt hatte. Und als dieser Jemand kam nur einer in Frage, und das war ohne Zweifel "aban. Aber irgendwie kam er einfach nicht nach Hause. In dem Moment ging die Klingel und ich sprang freudig auf, um die Tür zu ö! nen. Allerdings stand da nicht "aban, sondern Müberra Abla, die mit mindestens drei Hunden im Stockwerk über uns wohnte. Gelegentlich klingelte sie ein-fach so bei uns. Zu ihren Lieblingsthemen gehörten Gerüche im Haus (die vermutlich vom Austritt eines explosiven Gases her-rührten), herumstreunende Fremde (die vermutlich entweder Räuber oder Vergewaltiger waren) und die Beschlüsse der Haus-versammlungen (die garantiert den Mietern zum Nachteil ge-reichten). Und jedes Mal, aber ausnahmslos jedes Mal, begann sie damit, sich für die Störung zu entschuldigen.

»Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Müberra Abla und seufzte sorgengeplagt. »Die neuen Mieter aus dem Dachgeschoss bringen mich noch um …«

»Was Sie nicht sagen, Müberra Abla.«

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Das Buch.Alper Kamu mag die Erwachsenen nicht besonders, niemals möchte er so werden wie sie. Außerdem glaubt er fest daran, dass mit Eintritt in die Schule sein Leben zu Ende gehen wird. Viel lieber möchte der verblüffend kluge und schlagfertige Fünfjährige seine Zeit weiter mit Fußballspielen, Lesen und Streifzügen durch sein Istanbuler Viertel verbringen.

Eines Tages entdeckt er die Leiche des pensionierten Polizeidirektors Hicabi Bey und übernimmt kurzerhand die Ermittlungen. Humorvoll und ironisch erzählt Alper Kamu dabei von seiner Familie und seinem Freundeskreis, vom Leben in seinem Viertel auf der asiatischen Seite Istanbuls. Mit tiefgründigem Witz und schwarzem Humor analysiert der Neunmalklug die Welt der Erwachsenen, das Universum der Philosophie und löst nebenbei auch noch einen Mordfall.

Der Autor.Alper Canıgüz, geboren 1969, studierte Psychologie und lebt heute als freier Schriftsteller und Werbetexter in Istanbul. Die Liebe zum Lesen verdankt er seinem Vater und seine Leidenschaft für das Schreiben fehlendem musikalischen Talent. Lachen sollen seine Leser bis ihnen die Tränen kommen und weinen bis sie in lautes

Gelächter ausbrechen – so möchte der Autor in die Geschichte eingehen. »Söhne und siechende Seelen« ist sein zweiter Roman und erreichte in der Türkei innerhalb kürzester Zeit Kultstatus.

Die Details.Aus dem Türkischen von Monika Demirel Deutsche Erstausgabe224 Seiten14,90 € [D]ISBN 978-3-943562-01-9Originaltitel: Ogullar ve Rencide Ruhlar

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