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Jg. ~9, J~eft 23 Kurze wissenschaftliehe Mitteflungen 126 5 1. Dezember 1961 lassen, in 100 ml-Kolben iiberfiihren und auiftillen. 5 ml dieser Misehung in einem 100 ml-Kjeldahl-Kolben pipe~tieren. Mi~ 10 ml Verasehungsgemiseh und Siedeperlen fiber an- fangs kleiner Flamme erhitzen. Die Ver~sehung dauert tanger als beim Urin, etwa 6--8 Std. Abkfihten lassen, el,wa 25 ml Aqua dest. zugeben, unter fliegendem Wasser abkfihlen. Weiterverarbeitung wie bei Urin. Bereehnung: Titrationswert × Faktor × 0,28 × 40 000 = rag- % N. Mg- % N × Stuhltages- menge: 100000 =g N pro Tag. Sticlcsti//bestimmung in der Nahrung. Die gesamte Tages- nahrung wird gesammelt and im Mixer homogenisie~. 10 g werden entnommen und welter aufgearbeitet, wie unter Stuhl beschrieben. Untersuchung.sanordnung : 1. Brennwerg und Stickstoffgehalt der Tageskos~ bestimmen. 2. Tagesnahrung naeh Zusammense~zung und tIerknnft nieht i~ndern. 3. KSrpergewicht morgens und abends zur gleiehen Uhr- zeit nach Blasenentleerung bestimmen. 4. Stuhl und Urinmenge in 24 Std sammeln. Kreatinin- Index im Urin bestimmen. 5. T£gliche Analyse der Stuhl- und Urinstickstoffausschei- dung. Auf Grund 3j~ihriger Erfahrung, die im Selbstversueh und bei langfristigen Bilanzuntersuehungen gesammelt wurde, er- gaben sich folgende Fehlerquellen: I. Zus~tzliche Nahrungsaufnahme (Besuchstage). 2. Ungenaues Sammeln yon Sguhl und Urin. 3. Unvollstgndige Nahrungsaufnahme. AIs BeispM sei die Bilanzuntersuehtmg bei einem 36jah- rigen Patienten mit dyspeptisehen Besehwerden bei Anaciditgt des Magensaftes und leiehter LeberfunktionsstSrung naeh l~nger zurfickliegender Hungerdystrophie angeffihrt. Der Ein- flug einer 3wSchigen Bettruhe auI die Bilanz wurde iiberprfift (Tabelle, Kurve 1). Zusammen/assung. I)ie Methodik und Versuchsanordnung der EiweiBbilanzuntersuchung in der Klinik werden auf Grund der Erfahrung an 850 Analysetagen angegeben und an einem Be/spiel s~ufgezeigt. Die mSgliehen Fehlerquellen werden er5rtert. Literatur. AB~OmT, W. E., S. L~'EY and H. Kg~G]~: Metabolism 8, 84.7 (1959). -- ALL~SO~-, J. B.: Fed. Prec. 10, 676 (1951); -- N. Y. Aead. Sci. 65, 1009 (1958). -- BARKEr:, H. G.: Amer. J. din. Nutr. 3, 466 (1955). -- B~:~TTIE, J.: Brit. med. J. 1947; 813. -- CO,WAY, E. J. : Microdiffusion ana- lysis and volumetric error, 4.etit. London: Lockwood & Son1957. CUT~E~TSO~, D. P.: Metabolism 8, 787 (1959); --- Nature (Lend.) 181, 15I (I958). -- HOLDEr, E., u. K. SCHRE~Eg: Langenbecks Arch. klin. Chir. 294, 394 (1960). -- HonK'z, J. : Nutr. et D/eta, Supple ad vol. 1, 197 (1959). -- KEYS, A.: Conf. on Bone and Wound Healing. Josiah Macy, Jr. Founda- tion 7, 90 (1944). -- K~CEY, J. M.: Metabolism 8, 809 (1959). POLLACK, H., and S. L. HALPEI~N: Advanc. Protein. Chem. 6, 383 (1951). -- R~EGEL, C., C. E. Koo~, J. DgEW, L. W. ST]~VENS, t}-.E. ROADS, L. BJJLLIT, D. BAR, US, D. D. GRIGGEa, M. B~S, A. BA~Nrr~T, J. BOG~, F. BOWE~,', E. GOULDr~G and E. McGINLE¥: J. elin. Invest. ~6, 18 (1947). --VOIT, C.: Z. Biol. ~, 6, 189 (1866). Der Eintlull yon Barbituraten anf die AlkohoMimination bei M[iusen Von ~.-D. F~SCHEg und W. OELSSNE~ Aus dem Pharmakotogischen tns~i~ut der 2*[edizinischert Akademie ,,C~rl Gristly Carus" Dresden (Direk%or: :Prof. D~'. W, OI~I~SSNEr,) (Eingegangen am, 13. September 1961) Eine mehrt/~gige Behandlung mit Hexobarbital oder Phenobarbital bewirkt be/ Kaninchen eine Erh5hung der individuellen Alkoholentgiftungsgeschwindigkeit L Um auszuschliel~en, dab es sich dabei um ein artbedingtes, lediglich be/ Kaninchen auftretendcs Ph/inomen handclt, fiihrten wir entsprechende Versuche an we/Ben M~usen durch. Da die mehrfaehe Gewinnung uusreichender Blutmengen zur Alkoholbestimmung be/M£usen teehniseh auBerordentlich schwierig is~, wurde die in friiheren Versuehen mit Kaninchen benutzte Methodik ~ wie folgt ge~nderf~: In den Kontroll- und Barbitm'atversuchen erhielten jeweils 25 M~t~se 1,5 g Xthanol pro kg i. p.: injiziert. Zur Aufstdlung der Entgiftungskurve wurden jeweils 5 T/ere in Abst~nden yon 30 rain getStet, homogenisiert und die Alkoholkonzentration mit der yon Bf~CtIER u. REDETZKI 2 beschriebenen und yon uns gering~figig modKizierten enzymatischen Methode bestimmt. Die Ver- suehe wurden jeweits doppelt mit m/innliehen und weiblichen Tieren durchgefiihrt. Die normale Entgiftungsgeschwindigkeit st/rotate mit 570 mg/kg/h be/gefiitterten Tieren gut mit den bereits bekarm- ten Werten iiberein ~. Miiuse, die 15 Std vet Versuchsbeginn kein Futter erhMten batten, wiesen nur eine Entgiftungs- geschwindigkeit yon 420 mg/kg/h auf. Derartige ffitterungs- bedingte Untersehiede in der Alkoholelimination wurden be- reits beschrieben 4. Geschleehtsabh/~ngige Differenzen konnten wit im fibrigen nicht feststetlen. Eine ffinfmalige Behandlung mit Hexobarbital oder Phenobarbital (tg@ieh 50 mg/kg i.p.) fiihrte zu e/net Steigerung der Alkohotentgiftungsgeschwindig- kelP. Der Gewinrt betrug nach Hexobarbita120--25% (Abb. 1) und war nach Phenobarbital etwas geringer. M/iuse reagieren danach in gleicher Weise wie Kaninehen auf eine mehrt~gige Barbituratbehandlung mit einer erhShten J 1,0 451............ t \ u an su <v lao f 2rnin} Abb. 1. Abnahme der Atkoholkonzentr~tioil bei geft~ttelten ~nnlichen hf~usen (Ganztier) n~ch Injektion yon 1,5 g/legi~hanol i.p. © Normaler Entgiftungsverl~uI; A Elimination nach 5t~giger Hexob~rbitMbehandlung Eliminationsgeschwindigkeit yon Athanol. Der Entgiftungs- zuwachs /st prozentual niedriger als be/ Kaninchen, die be/ gleicher Vorbeh.andlung mit ttexobarbital Steigerungen um etwa 40% aufweisenL Der absolute Zuwachs liegt jedoch be/ M/iusen mit 110 mg/kg/h sogar noeh h5her, da die normale Entgiftungsgeschwindigkeit fiber dreimal grSBer als be/ Kaninchen/st. In weiteren Versuehen fiber dieses Ph~nomen der Umsatz- steigerung yon ~thanol fanden sieh Hinweise, dab die Ver- schiebung des DPN:DPNH-Quotieaten in der Leber yon entscheidender Bedeu~m~g sein mull ~ber diese Ergebnisse wird an anderer Stelle ausfiihrlieh beriehtet s. Literatur. ~ F~SCgEE, H.-D., u. W. OELSSNEm ivied, exp. (Basel) 3, 213 (1960). -- e Bi)ct[EE, T., u. H. I:~EDETZKI: Klin. Wsehr. 20, 615 (1951). -- s ELBEL, H., u. F. SCHLEYER" Blut- alkohol. Stuttgart: Georg Thieme 1956. -- ~ SmTH, M. E., and H.W. NEwMAN: &biol. Chem. ~34, 1544 (1959). -- FISCHEr, H.-D. : Erscheint in Bioehem. Pharmacol. Aminierung yon Zuekern w~ihrend der Chromatographie an Kieseigel G bei Verwendung eines ammoniakhaltigen Liisungsmittels Von t:1. W~ICKEg und ~. BROSS~E~ Aus der Medizinischen Uni,~ersit/tts-I'oliklinik (Direktor: Prof. Dr. reed. tI. PL~GGE) der Universit~t Heidelberg und dem Max Planek-Institut ftir Medizinisehe Yorsehung, Institut fttr Chemie~ Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. R. XUH~) (Eingegangen am 22. September 1961) Die D/innschiehtehromatographie auf Kieselgelplatten nach ST_~ 1 hat sich in tier ehromatogrs~phisehen Trermung zahlreieher Substanzen als sehr niitzlich erwiesen und finder

Aminierung von Zuckern während der Chromatographie an Kieselgel G bei Verwendung eines ammoniakhaltigen Lösungsmittels

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Page 1: Aminierung von Zuckern während der Chromatographie an Kieselgel G bei Verwendung eines ammoniakhaltigen Lösungsmittels

Jg. ~9, J~eft 23 Kurze wissenschaftliehe Mitteflungen 126 5 1. Dezember 1961

lassen, in 100 ml-Kolben iiberfiihren und auiftillen. 5 ml dieser Misehung in einem 100 ml-Kjeldahl-Kolben pipe~tieren.

Mi~ 10 ml Verasehungsgemiseh und Siedeperlen fiber an- fangs kleiner Flamme erhitzen. Die Ver~sehung dauert tanger als beim Urin, etwa 6- -8 Std. Abkfihten lassen, el,wa 25 ml Aqua dest. zugeben, unter fliegendem Wasser abkfihlen. Weiterverarbei tung wie bei Urin. Bereehnung: Titrat ionswert × Fak tor × 0,28 × 40 000 = rag- % N. Mg- % N × Stuhltages-

menge: 100000 = g N pro Tag. Sticlcsti//bestimmung in der Nahrung. Die gesamte Tages-

nahrung wird gesammelt and im Mixer homogenisie~. 10 g werden entnommen und welter aufgearbeitet, wie unter Stuhl beschrieben.

Untersuchung.sanordnung : 1. Brennwerg und Stickstoffgehalt der Tageskos~ bestimmen. 2. Tagesnahrung naeh Zusammense~zung und t I e rknnf t

nieht i~ndern. 3. KSrpergewicht morgens und abends zur gleiehen Uhr-

zeit nach Blasenentleerung bestimmen. 4. Stuhl und Urinmenge in 24 Std sammeln. Kreatinin-

Index im Ur in bestimmen. 5. T£gliche Analyse der Stuhl- und Urinstickstoffausschei-

dung. Auf Grund 3j~ihriger Erfahrung, die im Selbstversueh und

bei langfristigen Bilanzuntersuehungen gesammelt wurde, er- gaben sich folgende Fehlerquellen:

I. Zus~tzliche Nahrungsaufnahme (Besuchstage). 2. Ungenaues Sammeln yon Sguhl und Urin. 3. Unvollstgndige Nahrungsaufnahme. AIs BeispM sei die Bilanzuntersuehtmg bei einem 36jah-

rigen Pat ien ten mi t dyspeptisehen Besehwerden bei Anaciditgt des Magensaftes und leiehter LeberfunktionsstSrung naeh l~nger zurfickliegender Hungerdystrophie angeffihrt. Der Ein- flug einer 3wSchigen Bet t ruhe auI die Bilanz wurde iiberprfift (Tabelle, Kurve 1).

Zusammen/assung. I)ie Methodik und Versuchsanordnung der EiweiBbilanzuntersuchung in der Klinik werden auf Grund der Erfahrung an 850 Analysetagen angegeben und an einem Be/spiel s~ufgezeigt. Die mSgliehen Fehlerquellen werden er5rtert .

Literatur. AB~OmT, W. E., S. L~ 'EY and H. K g ~ G ] ~ : Metabolism 8, 84.7 (1959). - - ALL~SO~-, J . B.: Fed. Prec. 10, 676 (1951); - - N. Y. Aead. Sci. 65, 1009 (1958). - - BARKEr:, H. G.: Amer. J. d in . Nutr. 3, 466 (1955). - - B~:~TTIE, J . : Brit. med. J. 1947; 813. - - CO,WAY, E. J. : Microdiffusion ana- lysis and volumetric error, 4.etit. London: Lockwood & Son1957. CUT~E~TSO~, D. P.: Metabolism 8, 787 (1959); --- Nature (Lend.) 181, 15I (I958). - - HOLDEr, E., u. K. SCHRE~Eg: Langenbecks Arch. klin. Chir. 294, 394 (1960). - - HonK'z, J. : Nutr. et D/eta, Supple ad vol. 1, 197 (1959). - - KEYS, A.: Conf. on Bone and Wound Healing. Josiah Macy, J r . Founda- t ion 7, 90 (1944). - - K~CEY, J . M.: Metabolism 8, 809 (1959). POLLACK, H., and S. L. HALPEI~N: Advanc. Protein. Chem. 6, 383 (1951). - - R~EGEL, C., C. E. Koo~, J. DgEW, L. W. ST]~VENS, t}-. E. ROADS, L. BJJLLIT, D. BAR, US, D. D. GRIGGEa, M. B ~ S , A. BA~Nrr~T, J . BOG~, F. BOWE~,', E. GOULDr~G and E. McGINLE¥: J . elin. Invest . ~6, 18 (1947). - -VOIT, C.: Z. Biol. ~, 6, 189 (1866).

Der Eintlull yon Barbituraten anf die AlkohoMimination bei M[iusen

Von ~ . -D. F~SCHEg und W. OELSSNE~

Aus dem Pharmakotogischen tns~i~ut der 2*[edizinischert Akademie ,,C~rl Grist ly Carus" Dresden (Direk%or: :Prof. D~'. W, OI~I~SSNEr,)

(Eingegangen am, 13. September 1961)

Eine mehrt/~gige Behandlung mi t Hexobarbi ta l oder Phenobarb i ta l bewirkt be/ Kan inchen eine Erh5hung der individuellen Alkoholentgiftungsgeschwindigkeit L

U m auszuschliel~en, dab es sich dabei um ein artbedingtes, lediglich be/ Kaninchen auftretendcs Ph/ inomen handclt , f i ihrten wir entsprechende Versuche an we/Ben M~usen durch.

Da die mehrfaehe Gewinnung uusreichender Blutmengen zur Alkoholbest immung be /M£usen teehniseh auBerordentlich schwierig is~, wurde die in friiheren Versuehen mi t Kaninchen benutz te Methodik ~ wie folgt ge~nderf~: In den Kontroll- und Barbi tm'atversuchen erhielten jeweils 25 M~t~se 1,5 g Xthanol pro kg i. p.: injiziert. Zur Aufs td lung der Entgi f tungskurve

wurden jeweils 5 T/ere in Abst~nden yon 30 rain getStet, homogenisiert und die Alkoholkonzentrat ion mi t der yon Bf~CtIER u. REDETZKI 2 beschriebenen und yon uns gering~figig modKizierten enzymatischen Methode best immt. Die Ver- suehe wurden jeweits doppelt mi t m/innliehen und weiblichen Tieren durchgefiihrt.

Die normale Entgiftungsgeschwindigkeit st/rotate mi t 570 mg/kg/h be/gefi i t ter ten Tieren gut mit den bereits bekarm- ten Werten iiberein ~. Miiuse, die 15 Std ve t Versuchsbeginn kein Fu t t e r erhMten bat ten , wiesen nur eine Entgiftungs- geschwindigkeit yon 420 mg/kg/h auf. Derartige ffitterungs- bedingte Untersehiede in der Alkoholelimination wurden be- reits beschrieben 4. Geschleehtsabh/~ngige Differenzen konnten wi t im fibrigen n icht feststetlen. Eine ffinfmalige Behandlung mi t Hexobarbi ta l oder Phenobarbi ta l (tg@ieh 50 mg/kg i.p.) fiihrte zu e/net Steigerung der Alkohotentgiftungsgeschwindig- kelP. Der Gewinrt betrug nach Hexobarb i ta120--25% (Abb. 1) und war nach Phenobarbi ta l etwas geringer.

M/iuse reagieren danach in gleicher Weise wie Kaninehen auf eine mehrt~gige Barb i tura tbehandlung mit einer erhShten

J

1,0

451 . . . . . . . . . . . .

t \ u an su <v lao f 2rnin}

Abb. 1. Abnahme der Atkoholkonzentr~tioil bei geft~ttelten ~nnlichen hf~usen (Ganztier) n~ch Injektion yon 1,5 g/leg i~hanol i.p. © Normaler Entgiftungsverl~uI; A Elimination nach 5t~giger Hexob~rbitMbehandlung

Eliminationsgeschwindigkeit yon Athanol. Der Entgif tungs- zuwachs /st prozentual niedriger als be/ Kaninchen, die be/ gleicher Vorbeh.andlung mit t texobarbi ta l Steigerungen um etwa 40% aufweisenL Der absolute Zuwachs liegt jedoch be/ M/iusen mit 110 mg/kg/h sogar noeh h5her, da die normale Entgiftungsgeschwindigkeit fiber dreimal grSBer als be/ K a n i n c h e n / s t .

I n weiteren Versuehen fiber dieses Ph~nomen der Umsatz- steigerung yon ~ t h an o l fanden sieh Hinweise, dab die Ver- schiebung des D P N : D P N H - Q u o t i e a t e n in der Leber yon entscheidender Bedeu~m~g sein m u l l ~ b e r diese Ergebnisse wird an anderer Stelle ausfiihrlieh ber iehtet s.

Literatur. ~ F~SCgEE, H.-D., u. W. OELSSNEm ivied, exp. (Basel) 3, 213 (1960). - - e Bi)ct[EE, T., u. H. I:~EDETZKI: Klin. Wsehr. 20, 615 (1951). - - s ELBEL, H., u. F. SCHLEYER" Blut- alkohol. S tu t tgar t : Georg Thieme 1956. - - ~ SmTH, M. E., and H . W . NEwMAN: &bio l . Chem. ~34, 1544 (1959). - -

FISCHEr, H.-D. : Erscheint in Bioehem. Pharmacol.

Aminierung yon Zuekern w~ihrend der Chromatographie an Kieseigel G bei Verwendung

eines ammoniakhaltigen Liisungsmittels

V o n

t:1. W ~ I C K E g und ~ . BROSS~E~

Aus der Medizinischen Uni,~ersit/tts-I'oliklinik (Direktor: Prof. Dr. reed. tI. PL~GGE) der Universit~t Heidelberg

und dem Max Planek-Institut ftir Medizinisehe Yorsehung, Institut fttr Chemie~ Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. R. XUH~)

(Eingegangen am 22. September 1961)

Die D/innschiehtehromatographie auf Kieselgelplatten nach S T _ ~ 1 ha t sich in tier ehromatogrs~phisehen Trermung zahlreieher Substanzen als sehr niitzlich erwiesen und finder

Page 2: Aminierung von Zuckern während der Chromatographie an Kieselgel G bei Verwendung eines ammoniakhaltigen Lösungsmittels

] 2 6 6 Buchbesprechungen Kliuischc Wochenschrift

sei~ einigen Jahren breige AnwendungS-% Bei Lipiden, Lipo- polysaeehariden 7 and Mucopolysaeehariden ist sic der Pa.pier- ehromatographie fiberlegen. Neben der schnelleren Trenn- technik erlaubt sic in einfacher Weise, die Bedingungen ffir eine priiparative S~ulenchromatographie an Kieselgel zu er. mitteln. Es scheint jedoch angebracht, auf eine Besonderheit des in der Chromatographie verwandten Kieselgel G (Firma E. Merck, Darmstadt) hinzuweisen.

Bei Untersuehungen yon Lipopolysa~eehariden mit Hilfe der Diinnschiehtehromatographie verwandten wir als LSsungs-

Abb. 1. Dflnnschiehtchromatogramm auf ]~[ieselgel G (Firma E. !~Ierck). LSsungsmittel: n PropanoI:konz. Ammoniak:Wasser 6:2:1 V/V/V. Tren- hung zweiphasig. 1. Phase 2 Std; Troeknung; 2. Phase 2 Std. Entwickler: a) Anil in-hydrogenphthalat Sprfihreagens flit reduzierende Zucker; b) 1%ige L6sung vo~ Ninhydri~ in n-Butanol: Sprfihreagens ftir Aminozucker und Aminos~uren. 1 Galaktosc; 2 Glucose; 3 Mammse; 4 Fucose; 5 Ara- binose; 6 l~hamnose; 7 Gemisch 1- -6 ; 8 Mannosamin, Glucosamin, Galaktosamin (yon oben nach unten). Abb. 1 zeigt die Ninhydrin-positivcn Spots. Dieselben Spots stellen sich auch mit Anil inhydrogenphthalat dar

migteln Propanol: konz. Ammoniak: Wasser 6: 2:1. Da uns die Trennung der Zuckerkomponenten dieser Lipide interessierge, chromatographierten wir auch reine Zucker auf Kieselgel- platgen anger Verwendung desselben LOsungsmRtels. Hierbei fM auf, dab ttexosen (Glucose, Galaktose, Mannose), Pentosen (Fucose, l~hamnose, Arabinose) and Disaceharide (Maltose,

Lactose) in mindestens zwei Substanzen aufgespalten wurden. Diese IieBen sieh anf~rben mit 1. Anitinhydrogenphthalat (Nachweis auf reduzierende Zucker), 2. Ninhydrin (Naehweis auf Aminozucker and Aminosguren).

Es lag daher nahe, an die Bildung von Aminozuckern aus den eingesetzten Hexosen, Pentosen und Disaechariden w~h- rend der Chromatographie ~uf Kieselgel unter Verwendung des ammoniakha]tigen LSsungsmittels zu denken.

Die preparative Untersuehung an einer Kieselgelsgule unter Verwendung des gleiehen LSsungsmflbtels zeigte, (tab sich naeh 24 Std aus Glucose (10 g) etwa 12--13% Elson- Morgan-positive Substanzen gebildet hatten. Die Papier- chromatographic der eluierten Substanzen ergab zwci Spots, die Ninhydrin- und Anilinhydrogenphthalat-posigiv waren (LSsungsmitteh n Butanol/Wasser/Pyridin 2,5:1 : 1, Trennzeit 26 Std). Der sehneller wandernde Spo~ verhielt sieh chromat~- graphiseh wie Galaktosamin. Parallelversuehe miter Ver- wendung von Kieselgur G ffihrten weder auf der Platte noeh an der S~ule zu einer Auftrennung der eingesetzten Zucker in zwei Subsganzen; die Ninhydrin- und die Elson-Morgan- Reakgion waren negativ und ergaben keinen Anhalt ffir die Bildung yon Aminozuekern. Die Einwirkung des Ammoniak enthaltenden LSsungsmittels allein auf Glucose, ohne Z.ugabe yon Kieselgel G, zeigte naeh 24 Std ebenfalls keine Veriinde- rungen des Zuekers. Naeh diesen Beobachtungen seheint Kieselgel G in Gegenwart yon Ammoniak eine Aminierung yon Hexosen, Pentosen und Disaeehariden katalytiseh zu ermSgliehen. I~ber die Charakgerisierung der dabei ent- stehenden Aminozucker werden wir an anderer Stelle beriehten. Es erseheing uns jedoeh wiehtig, schon jetzt auf diese Eigen- sehaft des Kieselgel G hinzuweisen, da sic bei geei~mter Ver- suchsanordnung zur Neubildung yon Substanzen fiihren kann, die in der Beurteilung der Resultate zu Fehlsehlfissen fiihrt.

Literatur. ~ S~AH~, E. : Chem. Zgg 82, 323 (1958); --Arch. Pharm. (Weinheim) 292 (64), 411 (1959). - - e W~cK]~R, It.: Klin. Wsehr. 87, 763 (1959). - - ~ MuTscH~, E., u. H. t~ocms~.~v,¥1s~: Arch. Pharm. (Weinheim) 292 (64), 459 (1959). - - a I~OCgE~¥E~, H.: Pharm. Zig (Frankfurt) 108, 1269 (1958). - - ~ Z O ~ L ~ , N., K. K~sc~ u. G. A R ~ : Mit- teilungen auf der 66. Tagg der Dtsch. Ges. ffir Inn. Med. Wiesbaden 1960. - - s V~AC~]~t~, H., L. HOlCHANIVIEI~ U. P. WOLFF: Biochem. Z. 884, 175 (1961). - - ~ W r ~ c ~ , H., J. I)AIN, G. SCHM][DT U. S . J . TIIANNtIAUSEt¢: Fed. Prec. 19, 219 (1960).

BUCHBESPRECHUNGEN

Miehlke, Klaus: Die Rheumafibel. Mit einem Geleitwort yon 1~. SCreEN. Berlin-G5ttingen-Heidelberg: Springer 1961. VIII, 101 S. u. 47 Abb. Geb. DM 14.80.

Dem Auger isg als besonderer Verdiensg anzureehnen, dab er in didaktiseh gesehiekter Weise in der ,,14heumafibel" eine verh~ltnismggig klare ~bersieht fiber die ,,Rheumatischen Erkrankungen '° gegeben hat. Es isg ihm gelungen, die klinisch markanten Krankheigsbilder des t~heumatismus trotz der Viel- zahl pathogenegischer Bedingungen und der Polymorphie der Symptome in einzelne Krankheitsgruppen aufzuteilen nnd scharf zu umreisen. So linden sich aneinandergereiht A. der aku~e Gelenkrheumatismus; B. die prim/~r ehronische Poly- arthritis; C. die Spondylarthritis aneylopoetica; D. die Ar- throsen; E. das Fibrositis-Syndrom; F. die Gieht und endlieh G. die Kotlagenkrankheiten (Lupus eryghematodes viseeralis, progressive Sklerodermie, Periarthritis nodosa, Dermatomyo- sitis). - - Am SehluB sind die wiehtigsten europ~ischen Rheu- mab~der mig ihren Badeeharakteristiken gabellariseh aufge- fiihrt. Jedes der genannten Kapitel ist streng naeh Synonyma, Vorkommen, Pathogenese, Pathologie, Symptomatologie, La- boratoriumsbefunde (wobei rim" die in der Praxis durehfiihr- baren Methoden, darunter der Latextes~, aufgefiihrt wurden), Differengialdiagnose, Diagnose und Therapie gegliedert. Ent- sprechend der Wiehtigkeit und Hi~ufigkeit sind den Krank- heitsschilderungen des akuten Gelenkrheumatismus, der pri- miir ehronischen Polyarthritis, der Spondylarteritis und der Arthrosen der gr5Bere t~aum gewidmet: In der Differential- diagnose wird auf die mSglichen Uberschneidungen im rheuma- tischen Formenkreis und auf einige relativ seltene rheuma- tisehe Erkrankungen hingewiesen (St, illsche Erkrankung, Reiter- Syndrom, Fetty- Sj 5gren- Syndrom) • Bei der ErSrterung der Pathogenese fiel uuf, dal~ der ,,Herdsanierung" keine aus-

schlaggebende ~tiologische Bedeutung mehr zuerkannt wird Hinsichtlich der medikameng6sen Therupie wird neben den fiblichen glteren Mitteln die Anwendung der Steroide und Chloroquin-Derivate eingehender berficksichtigt. Den l~efe- rengen wundert es, dab die Goldtherapie, die in den 20er Jahren hgufiger angewendet, aber wegen ihrer Gefahren (Real~ivie- rungen, Nebenerscheinnngen) verlassen wurde, neuerdings empfohlen wird. - - Eine Reihe guter Reproduktionen demon- striert die ingraarticul~re Anwendung der Cortison-Pr~parate, dient der Wiedergabe yon Krankheitserscheinungen (Gelenk- vergnderungen) und der Darsgellung bewghrter, einfacher Untersuehungsmethoden am Kranken (Funkgionsprfifungen). Es w~re wiinsehenswert, wenn in einer Neuauflage die physi- l~lische Therapie, welehe beim ]R.heumatismus eine grebe Rolle spielt, mehr Berficksichgigung finden wfirde. - - Das kompendiSse Buch, das keinen eigen..tlichen lehrbuehargigen Charakter tr~gt, dient zum kurzen Uberbliek fiber die ver- schiedenen Erscheinungsformen und die Therapie des Rheuma- tismus. Es wird wegen seiner leieh~en Lesbarkeit, seiner aus- gezeiehneten Ausstattung dem praktisch ti~tigen Arzt zur raschen Orientierung yon Nugzen sein. Der Erfahrene wird sieh a]lerdings der ungelSsten Problematik des ,,I4heumatis- mus" bewuBt werden. F. VALI~NTI~ (Miinchen)

Tuberkulose-ffahrbueh 19~9. Hrsg. yon F~ITz K~aEvssm (Deutsehes Zentralkomitee zur Bekgmpfung der Tubcrkulose.) Berlin-GStgingen-Heidelberg: Springer 1961. VIII, 292 S., 102 Abb. u. 38 Tab. Geb. DM 28.80

Das ist der 9.:Band, in dem das Deutsche Zengralkomitee zur Bekgmpfung der Tuberkulose seine alljghrliehe l~bersieht bringt fiber sein Geschaftsjahr, die T~igkeit seiner Arbeits- ausschfisse, den Stand der Tuberkulosebekampfungin Deutseh-