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228 l? Fkiedrichs. Ammonate als binariie Systeemb. III. Ammonate als binare Systeme. 111. Wasser - Ammaniak. Von FRITZ FRIEDRICHS. Die Beobachtang iiber den augonscheinlichen EinfluB des Wassers auf die Bildung von Mischkristlallen im System Hydrazin- Ammoniak veranlaBten einige orientiarende Versuche iiber das Verhalten des Wassers zu Ammoniali, die obgleich negativ verlaufen, doch nicht ohne Interesse sein durften. Die Loslichkeitskurve des Systems Wasser-Ammoniak wurde von RUPERT~) vermessen. Er beobachtete die Bildung von zwei Verbindungen, H20 - NH, und H20 .2 NH,, mit stabilen Schmelz- punkten bei - 790. Losungen mit 40-75°/, NH, beschreibt RUPERT als unter - 600 stark viskose Fliissiglieiten. Wahrend meine Versuche die zweite Beobachtung RUPERT s vollauf bestiatigten, war es mir nicht moglich, einen einwandfreien Beweis fur die beiden Ver- bindungen zu erbringen. Die Liisungen wnrden beim Abkiihlen immer viskoser und erstarrtrn in vielen Fallen zu einem klaren Glase. Auch wenn Kristalle auftraten, war die Einstellung des Gleichgewichtes so langwierig, da8 es nie gelang, die gefundenen Werte in befriedigende Ubereinstimmung zu bringen, da es mir nicht moglich war, die erforderlichen tiefen Temperaturen wochenlang konstant zu halten. Die Kristalle zeigten anch bei Konzentra,tionen, die den beidea Verbindungen entsprttchen, lmine der fiir Verbindungen charakt,eristischen Erscheinungen, vielmehr ga,nx dams Verhalten von Mischkristallen, vermutlich in kont,icuierIichm ItrihP. ') RUPERT, Journ. Amer. Chem. Soc. 31 (19091, 866; 32 (1910), 748. MELLOR, Modern inorganic Chistry i1912), 536. Ithaca, N. 1, V. St. A,, Chsrnisches Instittrt dw Coornell UnkiiersitGt. Bei der Redaktion eingegangen am 6. Januar 1923.

Ammonate als binäre Systeme. III. Wasser — Ammoniak

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Page 1: Ammonate als binäre Systeme. III. Wasser — Ammoniak

228 l? Fkiedrichs. Ammonate als binariie Systeemb. III.

Ammonate als binare Systeme. 111. Wasser - Ammaniak. Von FRITZ FRIEDRICHS.

Die Beobachtang iiber den augonscheinlichen EinfluB des Wassers auf die Bildung von Mischkristlallen im System Hydrazin- Ammoniak veranlaBten einige orientiarende Versuche iiber das Verhalten des Wassers zu Ammoniali, die obgleich negativ verlaufen, doch nicht ohne Interesse sein durften.

Die Loslichkeitskurve des Systems Wasser-Ammoniak wurde von RUPERT~) vermessen. Er beobachtete die Bildung von zwei Verbindungen, H20 - NH, und H20 . 2 NH,, mit stabilen Schmelz- punkten bei - 790. Losungen mit 40-75°/, NH, beschreibt RUPERT als unter - 600 stark viskose Fliissiglieiten. Wahrend meine Versuche die zweite Beobachtung RUPERT s vollauf bestiatigten, war es mir nicht moglich, einen einwandfreien Beweis fur die beiden Ver- bindungen zu erbringen. Die Liisungen wnrden beim Abkiihlen immer viskoser und erstarrtrn in vielen Fallen zu einem klaren Glase. Auch wenn Kristalle auftraten, war die Einstellung des Gleichgewichtes so langwierig, da8 es nie gelang, die gefundenen Werte in befriedigende Ubereinstimmung zu bringen, da es mir nicht moglich war, die erforderlichen tiefen Temperaturen wochenlang konstant zu halten. Die Kristalle zeigten anch bei Konzentra,tionen, die den beidea Verbindungen entsprttchen, lmine der fiir Verbindungen charakt,eristischen Erscheinungen, vielmehr ga,nx dams Verhalten von Mischkristallen, vermutlich in kont,icuierIichm ItrihP.

') RUPERT, Journ. Amer. Chem. Soc. 31 (19091, 866; 32 (1910), 748. MELLOR, Modern inorganic C h i s t r y i1912), 536.

Ithaca, N. 1, V. St. A,, Chsrnisches Instittrt d w Coornell UnkiiersitGt.

Bei der Redaktion eingegangen am 6. Januar 1923.