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Amorphillrmus fester Harper. Ueber den Opal und den Zustand der Gestdtlosigkeit fester. Korpcr, Dr. Jo h. Nep. F~L cli 8, Akndeririker u. Conservator. ron ( Vorgelesen in der. Sitzrrng tier Akadeniie der M'issenrchafiee in MiincEeii am 9. MLrz 1333. *) Ea hat sich bei den Rlrrieralogcn und Cbemikern allmiilig die Ansicht aiisgebildet , dals die festen unorganischen Kiirper alle krpstallinisch gcbilclet seyen, und dafs diejenigen, 1x4 welchen man nichts von Krystallisation wahrnehmen knnn - die sogenmnten dicbten oder compacten Nineralien - als Aggregate von liiichst kleinen, der Wahrnelmung sich ent- ziehenden , Krystallen oder gleichsam I(iysta1lkeirnen betrach- tet werden miissen. Yon dieser Beschalfenbeit sind ohne Zweifel die meisten dichten lineralien ; und wir iiberzengefl uns davon vorziiglich durch den allmliligen Uebergang hry sl~lliniseher - hiirniger und fawriger - Massen bis in die dicbten, welche wir daher aucl mit necht jenon einverlei- hen, wenn sie in ihren iibrigen phyrischen EigearchaRen und in der cbemischen Constitution damit iibeceinkomen. Allcin ilicbt allgerncin giiltig ist Jiese Ansicht; nicht alle dichten >Iasseri lasserr sirh als solche Aggregate betracblcn j nicht bei alien zeigt sich eiri solcher Zusanirnenhang mit krplallinischm Gebilden ; es gibt mehere, bei welcben die Hrystallistltiop SrJudOS toriibergegangen ist , und die daher gesfalhse oder umoiphe Korpcr genannt werden hiinnen. Es aey mir erlaubt, iiber diese I{iirper Einiger hier vorzutragen, und iiber ihrea eigenthiimlichen Zustand und c!essen Bedeurung einige Be- trachtuogen anzustellc.n; wobei ich aicht blos auf Mineralien, *) Aus den bayerischen Aunalen 1833 No. 51. (Blatt f3r Lileratur NO. XXXIV.) s. a45- 3sL

Amorphismus fester Körper. Ueber den Opal und den Zustand der Gestaltlosigkeit fester Körper

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Amorphillrmus fester Harper. Ueber den Opal und den Zustand der Gestdtlosigkeit

fester. Korpcr,

Dr. J o h. Nep. F ~ L cli 8 , Akndeririker u. Conservator. r o n

( Vorgelesen in der. Sitzrrng tier Akadeniie der M'issenrchafiee in MiincEeii am 9. MLrz 1333. *)

Ea hat sich bei den Rlrrieralogcn und Cbemikern allmiilig die Ansicht aiisgebildet , dals die festen unorganischen Kiirper alle krpstallinisch gcbilclet seyen, und dafs diejenigen, 1x4 welchen man nichts von Krystallisation wahrnehmen knnn - die sogenmnten dicbten oder compacten Nineralien - als Aggregate von liiichst kleinen, der Wahrnelmung sich ent- ziehenden , Krystallen oder gleichsam I(iysta1lkeirnen betrach- tet werden miissen. Yon dieser Beschalfenbeit sind ohne Zweifel die meisten dichten lineralien ; und wir iiberzengefl uns davon vorziiglich durch den allmliligen Uebergang hry sl~lliniseher - hiirniger und fawriger - Massen bis in die dicbten, welche wir daher a u c l mit necht jenon einverlei- hen, wenn sie in ihren iibrigen phyrischen EigearchaRen und in der cbemischen Constitution damit iibeceinkomen. Allcin ilicbt allgerncin giiltig ist Jiese Ansicht; nicht alle dichten >Iasseri lasserr sirh als solche Aggregate betracblcn j nicht bei alien zeigt sich eiri solcher Zusanirnenhang mit krplallinischm Gebilden ; es gibt m e h e r e , bei welcben die Hrystallistltiop SrJudOS toriibergegangen ist , und die daher gesfalhse oder umoiphe Korpcr genannt werden hiinnen. Es aey mir erlaubt, iiber diese I{iirper Einiger hier vorzutragen, und iiber ihrea eigenthiimlichen Zustand und c!essen Bedeurung einige Be- trachtuogen anzustellc.n; wobei ich aicht blos auf Mineralien,

*) Aus den bayerischen Aunalen 1833 No. 51. (Blatt f3r Lileratur NO. XXXIV.) s. a45- 3sL

rondera such ruf andere, diesen iihnliche Substenzen, Riick- richt nehmen will. Ich mache den Anling mit dem Opal, n e l c b e r mir von den tomlosen KBrpern einer der wichtig rtcn zu r e p scheint, indem sich von ihm a01 vie1 Licht oaf die Qbrigen rarbreitet.

Der n i n e Opal i d im Wesentlichen nichts sndero, sls gcrtalrloie und compete Hieselerde, w o v m man sich iiber. s e u g s n k r n n , sowohl wenn man ihn fiir sich genau brtrwh- tet, alr such wonn man ihn mit dem reinen iind vollkommen rorgebildcten qiiarze , dem sogenannten [h~gkrys ta l le rer- gbitht , welcher die g c s i d t e t c Hieselerde repriisentirt. Nooh nie hat man ihn mit iiulwrn Krystallfliichen veraehen q e - troffen, und sein Innercs i s t so beschan'en, darr man bci Betrachtung desselben nicht auf den Gedanken kommen kana, 81 sey darin aiich nur d c r Rtvingste I k i m von I~ryatalliantion rorhsndcn. Sein glstter and gliiiwender Bruch, und iiber- houpt scin g a m e r HaIAiis IiiL'st dirsrn Cedanken nicht a d - hornmen, indcm dieser N h p e r 2 wenn er nicht mGl1ig zer- kliifiet ist, ein Continuum von glrichern %usamrnenhanga nroh rllcn nicbtnngen darstcllt, dafs er in dieser Ninricbb nit den tropfbaren Fliissigkeitrn z u oergieichen ist , bei reklren men eich nirbts Krystallinischer vnrotcllen kaim wena man r ia i n Gedenken aiich his in d i e fcinstan Tbcile verf'd@.

Vom Qunrz uotcrscheidct er rich auffallend durcb v i d gmingeres specifisches GeNicht , weit geringere H a r t e , oin- facbe Strahlenbrechung und voni5glich such durch dar che misohe 17erhalten. zu Pulver zerrieben rerhindet ar sit& m i t Balk auf o m e m Wego, and erhirtet darntt unter W- ser; HIS cine Eigenschaft ist, w e l c h dem Quame nicht 2w kammt , wean er aach in d a s feinste P u l v t r verwandelt wor- h, wie ich sehon bei elrter andern Gelegenheit g e m i g t hebc *). Dns Qurrzpnlver loset sich i n ridendm I l a l i l a u p

.) S. mehe Ahbandlung Ueber KuIk urd Miirfrl*# in Erdmann'r

.

Journal fur tcrhiiisclic und iikoliomische Chrmic , Bd. VZ. E

iiur L U ~ S W S ~ schwierig und Iangsam auf; das Opalpnlver hin- gegen verschwindet darin nach einigen Minuten ; ja rogrr ganzc StGcke dieses IGrpers widerstehen dicsem AuflGungb- mittel in der Siedhitze nicht rehr lange. Bei d e r gew6hn- M i e n Teruperatur w i d der Yuarz vom Kali gar nicht an- gegriffen, der Opal wird aber tiach und nach ganz daron mfgeliist; und zwar nicht bios i n Pulverform, wndern in gaozen Stiicken. Riicht alle Varietdten desselben eeigen 'aler io dieser Hirtsicht gleiches Verhaiten ; einige lihea sich in s -3 , anderc erst in 4 - 5 Moriaten auf; was duf cine be- ileutende Verschiedenheit in der (;ohiirenz desselben schlies- sen 18lit. ])en starksten Widerstand ieistct d e r sogenannte Hyalith *).

Demnnch findet zwischcn Quarz und Opal cin grofscr Unterschied start, und der Gruod Js ron wird kaum in etwac Aodercm zu suchen scyn, nls darin, dah jener gestaltet und dieser gestaltlus ist. Allein da der Opal StCtS mehr oder weniger Wasscr enthalt, so sind Viele de r I c inung , dars er ein Hieselerdc-Hydrat sey , und darurn bcgreiflicherweise vorn P r z abweichen miisse. Herr B r e i t h a u p t , dc r zuerst den eigenthiimlichcn Ziistand des Opals und iihnlicher Mineralien zur Sprache braclrte, bat sogar die sonderbare Behauptuug aufgestellt, dafs or darum nicht krystallisirt sepn kijnoe, weil e r ein Hydrat sey. Allein der Wassergehalt der Oplr wecb- relt von 3 Procent and derunter bis zu 14 Procent und dar- iibeI, und ist also nicht, wie bei den eigentlichen ond griifr- teatheils brgst~llisationsfa'higen Hydraten, constant ; auch ist der Opal, wenn er durch Ausgliihen allas Wasser verloren hat, noch Opal, e r hat noch imrner daa namiiche Aoseben und liiret sich fast noch eben so leicht in Kali auf, wie vor- her. Ja selbst durcb Schrnelzuag wu'rde er wahrscheinlich nicht in Quarz verwendelt werden. Iaierbei mufs ich noch

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.) Den coharentesten Oprl niirdc wahrscheinlich die gercbniolzenr ' fiieselerde ebgeben . R

bmerben, dab es iiberhrupt eiiie Eigeiischalt drr meisten gestaltlosen Hiirpcr zu r e p scheint, mehr oder weniger Was- ser in unbestimmten Verhaltriissen zu absorbireii, oder , wenii sie aul' abnlfche Weise wic der Opal entstanden sind, Leini hustrocknen zuriick zu halten.

Es ist iififcra behauptet worden, dafs der Opal in die. jenigen Varietaten des Quarzei tibergehe, welcbe unter den Namen Chalcedori und Feuerstein bebannt sind nnd als biichst feiokiirnige krystallinische Massen betrachtet werden miissen. Wenn dieses der Fall ware, so liefsc rich vielleicbt aoch von dew Opal eine aodere Ansicbt gowinnen, indem er dann doch mittelbar alr eine hrystallinische Mame vom feinsteii Nor. an den Quacz kiiniite angereihet werden, wiewohl da- bei doch immer noch Manches riithselhaft bliebe. Es ist in der Tbai nicht zu liugnen, dafs eo yon Chalcedon und Feuer- stein Abiinderungcn gibt, welche vie1 Aehnlicher mit dem Opal haben, so dafs man oft ungewirs w i d , wohin man sie stellen soll, ob zum Opal oder zu den genanoten Varietaten des Quaroes. Allein dieser vermeintliche Uebcrgang ist riichts Anderes, els eine Vermenguiig dieser Mineralien - des Chal- cedons und Feuersteins - mit Opal, Hodurcb das Ganze glancender und in einern htihern Grade durchscbeineiid wird , weil die krptallinischen Quarztheilchen von Opalmasse um- notsen sind. Es ist mir sogar mebr als wabrscheiolicb, dafs, wo nicbt jeder, doch gewifs der meiste Cbolcedon und Feuer- stein vun mebr oder weniger Opal darcbdrungrn r q , und dieser glaube ich a115 dem Ergebnisse des nachstcbeaden Vcr- oacbes schliefsen zu diidii. Ein plattes Stiichcbeo geschlif- feaen Chdcedons , welcher eine blefa blaulich graue Farbe brtte und atark durcbscheinend war, wwde i n iniifsig con- centrirte Halilauge gelegt und in einem gut verschlossenen Glase siclr sclbst Ebcrlassen. Alo ieh nach Verlruf von 4 Blonaten noch keine Veratiderung daran bemerhta , so glaubte icb, dab er gar nicbt wiirde angegriRea werden, und ach- tete nicbt weiter daraut. Allein ah icb ibn nach ungeflhr

9 Monaten wieder zu Gesicht heitom, fend ich ihn weirs iind undurchaichtig. Ich liers ihn dann noch cine Zeit lang ste- hen, konnte abw kcine wcitcre Veriinderung mchr daran

wrhrnchmcn. Nach Vwlruf cines Jahres nahm ich ihn ails der Fliisriqkeit, UIII ihn niihor zu untersucbeo. Er hatte 3 , ~ Procent an Gcwicht verloren, war noch fast wie vorhcr glatt und glanzeod , abur , bis auf einige zarte Streifen, die vor- her nicht zu bernerken waren, und wahrscheinlich aus rei- nenr yuarze bertanden, vollkomrnen ondurclisicbtig und ganz dem cogenannten Cnscholciog iiholich. Im Hali war Kieael- erde aiifgcliist , wclche dern Ccniclrtorer.luste des Chalcecionr glsich kern. Somit hat sich dieser Cbalcedon als ein Ge- menge von Quarz unrl Opal , weicher letrteru durch dar KaIi extrahrrt wurde, erwiesen; und ca is t dadurch zugleich sehr wshpdreiillich geworderi dal'i der Cascholong nicht dern Opal, eondcrn dern Qua,, angehiire.

Uer E'euerstein wiirde ohoe Zweifel bei dcr niimlicbn Dehandlung firit Kali ein ahnlichcs fiesultot geberl. Die we&.. lichen, mitten uiid undurchsichtigen Partien, welche nicht selten in diesem Steine vorlrommen , sind hiichst wahrschein- lich nichts Anderub, als sehr feinktirniger Quarz oder Fcuer- stpin ohre Opal. IXe Beimengung vun Opal ist verrnuthlicir die Ursache, warurn der Feuerstcin so jehr geeignet zu Flin- terioteioea ist - hakanntlicb weit mebr , als der aogenamte Ilorosteio, dern &r Opal gsuzlich zu uiangeln rcbeint, a u s

geuommen, wenn er sich dem Feuerstein oder Cbelcodos niihert. Hior ourdiant nocb e v i m r t zu . werden , d d s daa specitiscbe Gewicht dieser Stein ckwas goringer isC7 .Is das des Bergkryrtdlr; was mir audr dafiir zm aprccbeo mchoiat, dds fie etwas Opal enthaltea.

Der Opal besteht aucb nicht immer blar aus Riner Opal- m e , sondcrn r c h l i e h nicbt when 8tWat &in wrtheilten y u a n ein. Ein milcbweiliar Opal, wdeher ein hslbor J& lang in Kolilaugo gelegen bat, hinterlieru ein lockem Skelet , welcbes b i m Schutteln zu Pulver wrficl , war

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rich wie Quarzpnlver oerhielt. Vielleicht hat des, bis jetzt n w h nicht geniigend erhlPrte, Farbenspiel des edlen Opals stinen Grund io (lei. Anweseoheit von, in e i n s r gewisoen & d n u n g eingernengten . feinen Quarztheilen . wodurch das Ucbt verschieden gcbrochen w i d . Dieoe Ansicht erhilt da- durch urn so mehr Wahrschairilirhkeit , woil kein darchsich- tiger Opal niit F a r b r n spielt, sondern nur durchscheinen- der , am allerschiinstcn tchwach durabseheinender , dor ver- muthlich durch eingemengten Qunrz w g e t r i i l t ist. nurch die Behandlung dcs e d e l i Ope19 mit Hsti d r d e man riel- leicbt dariibsr niihere Aubchliise erbaltcn kannen. Dumb d h s e h h a n d l u n g Idst sich auch eusfindig meehen, welche ron den zerreiMichem Mineralien, die bald fur Qaarz, bald f"ur Opal angesprochen werden, au diesem, uad welche XU

jenem gebiimn. Die chemisch p r i ipn rk H i e e l e r d e schliefst rich M den Opal an, indem rie, auch wean rie stark a w e - dbht worden, in chemirchen Verbaleen drmit iibercinlrommt.

Aus der Vergleicbting des Opals und Quarzm mit eirv a n d r r gcht dar a l l g e m e b wkhtigo Resultat horror, dali das nlmliche nuterielle Subatrat - him Hieselerde - bald ge- &it&, h i d gestnltlos (rmorph) ruftreten und dabei, ahgem d e n won der Form, &h mit aoffeilend verscbiedeaen xi. p s c b a A e n M e i d e n kann. lch halte diese, VerhiiItniFs nicht fir m i d e r beaebtrnrwiirdip, , 11s dm h m o r p h r n u s , d e r drs Auftrcten d e r ni'mlichen Snbstclne in zvreierlei Formen - urn so m e h r , de d e r ,Imorpbismus, wie icb nachber zeigm warde, gar beine reltene Erscbeimmg i s t Wir mussen dem a s h raci Zustiindc dcs Siurrcn unlsrcchdden, den des &- &~&den uod den des Gwtdfiosen, und diirfen Erstam ond Hrystallisiren nicht f'Jr Eins halten.

Gehr ride Hijrper bennen nir nur im gestalteten, cbe nur im gestr\tlosen Zustande; vide Irsren sidr in beidc Zurtiinde rerretzea. Von manchen, beronden ron den pol- ver igen , kiianen wit* nicht bestimmt sagen, ob ris diesem odcr jenem mgcbiiren. btaltloae Harper entrtehen aowohl

auf trocbnern, 81s auf n a i e m Wegc. Alle, so verschieden sic auch in Hinsicht des materiellen Substrates sind, baben, wie alle Fliissigkeiten , beinahc gleiches Anseheri , sie mbgen ouf diesern o d w jcnem Weg entstanden seyn. Allc besitzen nur einfhche Slrahlenbrechting. Die Bildnng gestalteter I{iir- per w i d schon seit langer Zeit KrystalZisutinn genannt ; bei der Erzeogung gestaltloser HZirper kann man dic r'erglasung (Vitriiiealio) unterscheiden, wenn sie ruf trocknem , und die Gwinnmg (Cosgulatio) , wenn sie auf n u e m Wege entrteheo. Es sind dies auch scboii lnogst iibliche Ansdriicke, es wurden aber damit keine ricbligen und Haren Begriffe verbundeo. Der Opal Lt ein durcb Coagulation entstandrner Kikper, und w i d afterr norh gan5 weich auf seiner Lageislatte angetrof- fen. - Ich will nun einige der voiziiglichsteu gestaltloren Hiirper anfiihren , und dabci dam N6Ihige lemerken.

Vor allen verdient als ein viillig gestaltloser Harper das gemeine GIas genannt GO werden; es Iiifst eich damn eben so wen;$', wie an dem Opal, eine Spur ron Krystallisption rahr- nehmen , mit wclchem es aoeb die cinfache Strablenbrechoag geemeia bat. Das meiste Glas irt jedoch aucb fiihig za hrp t t&siren, und bildet dann gewtibnlicb eiae hryhtallmische Mncse, weiche nicbt mehr durchsichtig , s o n d m npr mehr oder wmigm durchrcbeinerid ist, weil rie ma einem Hauf- werk VOD untiihlig vielen kleinea Kyatallen beslebt Icb brauche kirrbei n u r en das sogmanntc! Mnamur'sshe PorccIIan t~ crionern. Diese Urnwindlung des Glases - Enr&sun;;

genannt - kommt bei dw CJasfabrihtion nichl selten vor, and verursucht dabei manchmal grolse Schwierigkeiten. Sie tritt besnnders dam eia, wenn die Glasmasse von complkir- ter Mischung un&l sahr leichtfliissig ist. Die eiruelnen Kry- stalk, wclrhe man bisneilen im Glas antrifft , sind gewiihn- licb nadelrdrmig; ich habe aber duunter auch deutliche vier- seilige Prismen and quadrntische Pyramiden gwhen. Die- sen Rrystallen t~'' brptaliiniscben Massen gebtibrt nicbt metr , der Name Gas; unset unvergefrlicber Fraueehofcr bat rie

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Glrzssieinc gcnannt ; gewijhnlich ncnnt man sie enfglastcs Glas. Der Glasstein unterscheidet siclr voni Glase nicht blos da- durch, ria& er gestalte? ist, sondern avch durch andere Ei. genwhaften, indem cr merlilich hiirtei ist, als das Glas von der ndmlichen Mischung , eir anderes rrecifisches Gewicht hat u. s, w.

Man kann annehrnen, dafs Glas rind Glasstein angefihr in dem Grade verschieden scyen, wie Opa! and Bcrgkrystall. Eh komnit jedosh der Glasstein nicht immer mit dem Glrs in der chemischcn Constitution genan Gherein, R U S welchom er entqtanden ist, indem sich bei der Krystallisation ein be- stimrntcs ~ i s ~ h i i n 6 s v e ~ ~ a I t n ~ f s herstellt, was sebr oft im Glace nicht besteht. naher Iirystallisirt auch die Glasmasw ge- wbbnlich nur theilweise, odcr es entsteht ein Crmenge von Glaa und Glasstein. Ich habe aher doch auch Glassteine in gmfvel Massen gesehen, an welchen beine Spur von eigent- lichem Clnse ZU entclcc!cen war. Dafs iilrigens ISrpcr von bestimmter Mischung sich verglasen lassen, claron iiberzeu- gen uns viele krysrallisirte Mineralien, besondeis Silicate, welchs , ohne eia. Veranderung in der chemiechm Consti- tvtiori zu tvleiden, dutch die Schmelznng vollkommene Mi- ser gehen. Die niimliche SuhPtanz kann demnach hald ale Glas , hald a h Hrystall ersclieinen. ZP den Glasern gebiiren such die Srhlorkea aller Art , wovon mehrerc auch grofw Neigung zam Krystallisiren zeigen.

Die verglasbaren Kiirper hahen das Eigenthiimliche, dafs sie beirn SchrnelLen nie .so diinnfliisaig und tiwpfbar werden, wie die iibrigeo, solidern stcts zahe bleiben nnd sicb in F6- den ziehen lassen. Ma6 kailn deshalb den Glasflds nur als einen Ziistand von sehr grr lser Gescbmeidigkeit betrachter. naher lassen sicb ungleicbartige und in cliesem Flurse be- findlirlie K6rper so scliwer LII einein gleicharligen Goneen verrnischen. Darin liegt der Kauptgrund, warum sich so schwer wellen - und streifenf'reie Claser darstellen lassen. Un ! macht man eine solchc JIischung, dars das Gla6 dGuo-

A n n d . d . Pharni. XI. Bds. 3. Heft. 19

fiiissig wird, 60 ha\ man munPr zu kfircbtcn, dafs es hry- stallinre oder dcb in Glasstein rerraadk.

Von ierghrtur Miooralien verdieaea rodiglicb aoge-

fuhri ma w n l s n dcr OQdian, Birsorcla . Pdsfcua und Pal- slr(a, und icb nebme hiam Aastaud, drtp aucb den Lsclciz eu rechnen. Dieser Xiirper, welcher e k Form de5 tm- ccralen Hrystallystemes Wine0 Nameo gegeben hat, bt ia meinm Augen k i n Hrprtrll, d e r a , SO tu sagen, OUT eia t(rysta1lmodtll - zwar van U(r~lIaiichen eingeschlossen , aber gesbltlos uod &&lg im Innern. Wqpn Eeiaer l%uer- fcrtigbcit konnte er im vulhanisehen Feu- winen ceg&iilii. gco adsern Umrrrr behehalten, w i h r e d die Fom der bleio- rten Thcile und sorn~t die hryitallioiscbe Structur vedoren Ring. Der Unbefangcne wird darin rergebens den Wiirfcl rucko, welehen H a z y sls Grundform diesen Minerals an- gecoonmur hat ; und wenn Qch such bisweileu S p m o dsroo IWcn, 10 waren c6 our Ruste uad Zeugen seiner ur- rpdqlichen Stmctar , wie uir dwgleicbeo aucb bitweilen h i aodrren zerrtbrtea Hrptallea antreffen Vergleicbt m n drrr Lcucit mit dem Anal&, w b n n man sich b u m des Gcdankem erwehren , derr er urapriinglicb aucb Analcim , Ibli-A nelcim , gcwecen sey , mi. dem Nalrum-Analcim eiue Formation bildend *). Jener wiirde im wasserfreion Zwtand, ah nunmehriger Leucit, eine g a l a aodere Form hnben, wenn cr wirklich brystallisirt w h , Den Nitrum-Analcim diirren wir wcgen seiner Schmeldarkeit &bt in den Laren suchen; aber der Mali-Analcim bitnote sich wobl unter ihnlichen Ver- hiltnisoecn Gnckn, unter w e l c h jeoer rorkommt. Wird dec

+) Uotcr Formalwon rgratebe ich den Inbegriff VOP unorgrnischen Specier, welehc mit Beibchsltung des Grundtjpus dicrch den Wechsel vtcoturcnkr B d a n d t h d r in anander irbcrgrhen, e. 0. Alauo , Epidot , Granrl, Amphibol, Augil. Fahlea u. a. w. Ea @bt darin bald cine grofsece , bald einc kleinere Reihe von Zwi- achengliedern ( interndidre Mischu%ea). deren rxtrerne (Creor- Mi~hungcaj die reineo Species reprrsentiren, die bis jetzt zum Thcil nach Sdea\e sind

*Nqtwa-hnalcim, umgeben von feuerfertea %on, in miilsi- gem Feuer auy&iht, so w i d er in Nafmm - Leucit ter- uadrlt.

Im Mineralreiche komtuen aufser dcm Opab aocb meh- rere euf nasem uWcge oder durcb Coagularlon , oizeugte gestaltlose Kiirper vor , a h : .illopRJn, P s i l e d a n , Uranpcd- e n , Kupfdt-griin , Thtmullt u. a. w., welche Ast a\le Kiesel- erde, odcr vielrnehr Opal, enthaltcn, und daher Opalate genannt werden biinnten. Zu d i e m Gruppe diirfte vielleielit auch der Gudolrnit serechnet werden. H e i i y wollte zwar daran iiufsere HryskrllQchun gesewn haben; allein sein In- news ist so bescbaflen, dds mok, wenn man nicht liberal1 Hrystallisatim rehea will, nicht duf den Cedaokcri Lomineti bann , (lare die Hrystalliortionskrdt bei seiner Bildung wirk- Sam gewese~ SSY. Uas merkwlrdiga Phiinomen des Erglii- hem, weno er bis aaf eint D gcwissen Bunkt erhitzt wird, ist vermutblich cine Folge 4aer Utbergangs nus dem Zu- stande der Gestalllosigkeit in den der Cestaltung, oder, wenn ich so sagen d a d , des Erwacbers der Efrgstallisationskraft. Icb glaube iiberhaupt, dafr an der Feuer-Erscheinang be: rielen chemischen R-ocessen die Cestaltung und Umgestal- tung (Trmsformafron) der Hiirper grolien Antheil habe.

Gestdtlos und coagelirt sind aiich viele aus den orga- nischen Rdchen abstammende unorganisehe Harper, und meh- rere darurder scheinem Bar nicht gestaltungsfabig zu seyn. Dazu geho‘ren alla Erdkorze u d Steinkohlen, und dam aind amh eu reehnen viele andere Bestandtheile dcr orgeni&& Harper, alr: die Hart- uod Gummi-Arlen, die tliierrsche Gallcrte u. I w.

Aufsep den gestaktosen glasartigen Producten, wovon vorhin die Rede W M , werden in d9n chemisehen Laborato. rim auch auf nasscm Wege viele gestalllose coagulirte Mar- per bervorgcbratht , besonders durcb die Pracipitation, Alle rchleirn - und galk,tarti$e Niederscblage siod arnoryhe Sub- stamen, und viele darunter trochneo zu Harz - oder Gummi-

artigen Massen nus. Einige c r h d w n sich spiitoi aus diesem Zuytndc und gehcii allmiilig in hrystnllinische l'ulver iiher, wobci sic sicb in cinen vie1 kleinern Ilaunl nwimrnrnairhen.

Ihfs einige davon , durcli Acstroclineii iind hesoidera durch .Ausgliiheri, in d e n , snirst fiir aie geeignetcn , hufli5- sungsrnitteln scbwer aulliislich und manchc sogar gariz un- aufloslicb w e t d e n , r n q Zuni ?'!lei1 seineii Ciwnd darin ha- beii , ll& sic Lei diuser fIehantllung i l ~ dcii lir~.stallir~iachen Zustand iilrigehen. In Hinsicht diescs Verlialtcns zciclinei~ sich, H i e beharirit i s t , dic Orvde des Chronis, dcs iq:iseiis, d e s Zinns uiid des Zirkoriiunis voi*ziiglicli aus. 1)ctlS tlhs %in-

o i y d bcini \usgliihen krystallisire , ist dersllalb iiin so cvshr- sclirinlichcr , wcil es irachhur i i i dern chcmischcn Vcrhiiitm mit cleni natiirlichcn brps td is i i ten Zinnoxyde - derir Zinn- steine -- ganz iibereinkommt. Es nlurs auch d ie 118rtc dcs- selben h a l e n , weil es, wenn es auf trockenenr Wege dar- gestcllt worden , riiit Vortlieil Leiin Poliren barter 1:Gqier angewandt w i d . Ebendassellc liirst s i d i voiik Eiscnoxyde sngen, iiidein es sich nach dein Cliihen Hie Eisenglair~ ver- hiilt. n e r .lliir~~~~alXermL.s, in Lletren' dcssen S a t u r man sich Lis je tz t noch nicht hat vervinigeii lriirinen, ist rielleiclit iiichts Anderes , als gcstaltloscs Sch wefelontinion , un.i Mas iii dieser Iiwietiung vcrsclliedcii yon den] Antinmigldrie, in wclclien er durc:i Schrrielzui~g verwantlelt wird ').

I n llinsicllt d e r C;cstsltuiigs-E'~hiC;iieit, o d w Jes Ver- miigeiis, sich aus dem Zustande der Gestaltlosigkrit zu er- lirben , zcigen s icb dic versCbiederiai.ti~eri 1Wpc1* S ~ I P rer- schieden. Einige vethalten sich tinter alleii Urnstiriden so, dal's man sagan n i k h t e , sie seyen ganz uiil'iiii;g sich je zu gestalten; A. B. das Wasserglas, der Tartarus boranatus IL

s. w. und mclwere vorliin sclion a i p l u h r t e . Andere legen nur unLcr gcwissen Umstiinden ihre Ge-

stalt ab unJ iir-hinen sie tiliter andareii wicder m , w o m

unter endcren die Hieselerde und rcrschiedene verglasbave IGrper gehiiren. Ich miichte hier uch den Scfia~cfcl nen- nen. Gtiivker erhitet , als zn seiner St-hmclzung notliwendig ist, und in W'asser gegossen, bildet er gleichsam ein wei- ches Glas von dunkel hyacinthrother Farbe; nach einigev Zeit nimmt cr aber freinillig seine vorigen Eigensrhaften wieder an, was offenbar eine Folge voo !(ryat:illisation ist. Dcm gebtaltlosen Scbnefel vetdaobt rielleiclit der Mineral- keriiies seine Farbe.

Vielc I(5rper bcsitzcn ein solches Gestaltungs -Verm& gen, dalb sie sich a d keine Weise im festen Zostande f i r sich gestaltlos darstellen lassen. Langst bekannt und beriihmt ist in dieser Hinsicht das phosphorsoure Blciuxyd, was leim Erstarren rtets ltrystallisirt, wobei es stark ergliiht , wie ich vor vielen Jabwn schon bemerkt babe *). Auch des reine Bleioxycl erstarrt , nenn es nicht in inlenen Ticgeln gesebmol- Zen worden, stets zu einer krystallinischen Masse, und die- jenigen haben Unrecht, welche sngen, daCs es sich vergla- sen lasse. Diosem ji!inlich vei4iiilt sich aitch das Wismath- oryd und mehrere anderc Itiirper. Und es wird schw-crlich weit gefehh seyn, wenn ich behaupte, dafs alle Schmelz- produhte, namentlich alle IAhrdr-Proben , welche vor dem Erstarren clurcbsichtig sind , und nach dem Erstawen un- durchsichtig edep nnr duichscheinend sich zeiaen , gana oder theilweise krystallisiren , eigcntlich barlist teinkiirnige kry- etallinischc Massen bilden , die beltaiintlich nie voliltommen diirchsiclitig sind. ES ibt mir aucli riicbt uriwiihrsclieinlich , L l s die glasige S f S C R i g C Suitre darum init dcr Zeit ihre Jburch- sirhtigtteit verliere , weil sie sich allrualig in eine hi-ystalli- h b c Masse verwandelt.

Es entsteht nun die wichtSge Frage: Kann ntan den Uebergang eines gestaltoteri HBrpers in den %stand der Ce- rbklosigkoit und umgekrhrt als eineii chemisdcu Procef's

8 , Neues Journal fiir Clieiiiie uud Phjsik, Bd. XVIZI. S. q s

bctncbter? uud: kaan n w eineci gestaltloseit IGrper, well- cbrr mit einem gcdalW:co das ~Gmliche mstsrielk Substrat hat, wie L. U. der Opt! arit dem Quarze, fGr ehe agent unorgmische Species mrehen. oder m d s man Jicscn jenem

.Is eioc blore VuieGt einverkben? 1). es nicht blos d k Abwesenhcit der CeWt is?, wodurch drr gestaltlase H6rc pcr sich ron dam geshltcteo unterschcidet, swdcro aacb in der Dichtigheil, die bei j e m wwahrlirh, wo aidrt iminer: gerbgrr hi, .Is bei dietem, in dcr Harte, im Vcr)ulteo zom Licht und zu den chemisehem Agentiem cine auffallende Abweirhmg sbtt fi&t : so alaabe icb jecun von diesem mit dem niinlichen Rechte G r specifuch vcrsdkdm bdka au diirkn , mil welcbem ma0 mei, in den GruodgeJbltca web rchiedeoe und in der chemisehen C.nstitnlion iibaranbam- WQ&, H8rpes tur vwrehiedene Species Ul:. Alltin Q die Gestaltlougkeit brine pcuitivc EigetucbaR id, nod d u n dm gestaltlasen Hiirpem ein Mcrkmal der sgecikbem Differem obgebt: so luon man sie mil den gertal~etcn, nichl h glai. chtn Rang setztn, uod ich schlage daber vor, sie Aflw- Spaciar zu nenoen.

Soaach Ist aech die e d e Fnge rboo beantwostet, d zwar damit, do& man die Umwandloq gedtef'cr S6rper in gestaltlose AS &en h i s e h e n P d gelten lrosen mofs, wed s i c oimlieh dadumh sguiliscb oder quatitativ vm'ndert werdcn. Auf'keinem Falk DM sie ah ane bbsc rntduni- rcbt Vrriinderuog, wie 2. B. die Puluerisiue~g der &per id, betracliltet weden Der in das fci& Pulver v ~ l l a ~ . debte Quarz id ooch Qupn. und so &r Opal; Md jentr H s t rich dnrch Zermalmuog, kiinate man aueh das Pulrrer ohm Schmelzang wieder zn einem Gammn vereiniiea~, aicht in diesm vcrwmdeln- Man wiirdedadurcb BUT cine horn- steinartige Efasse, aber banen Opal rrhaltcn. 80 kana c.n den Demmt - den gcswtetea Hoklenrbff - d u d Pulre- ririren nicht io Lampeorchwarz - in den farmlosen a k a . stoff, so drdurch dea Saphir nicht in Thnncrde u m r d e l n

U. s. w. 'fie lassen sich die Kijr- per eben so wenig entstalten alr gviep)teo ; dar Eine wie das

Andere kanii n u r d n r c h Aufregung,!h er inneren Kraftc der HGrpec , nur durch einen chemischen Process geschehen. - Der Process, nodurch d i e Kijrper Aestrltet wcrdcn . heirst Kry~tdIisaiion, und den, wedureh sie entstaltet werden , kann man Deformation nennen.

neformation de r Kiirper findet nicht n u r in den oben sngefiihrten Fallen Statt, sondern sie kommt hiiufig noch, wenn anch iifters n u r cchnell rorlibergehend , unter aoderen Urnstanden vor, und spielt, wie ich 'glaube, bei dem ewigcn Wechse l und l{reislauf in der Wrperwelt eine nichl unbc- deutende Rolle. Ich kann n i c k umhin, noch Einiges dar- iiber zu bemerken, obmohl i eh voraussehc, dars es wenig Eingang finden wird, n e i l es mit gegenwart ig herrschen- den Meinuogen im Widersproche steht. Die Deformation geht , meiner Neinung nacb , jeder chemischen Synthesis vor- 8 U S , je , mufs i h r vorausgehen. Dieren Procers, wodarcb ungleicbartige Horper z u einem gleichartigen Ganzen ver. einigt n e r d e n , werdea wir zwar schwerlich jemsls in seiner ganaeo Tiefe exgriinden, allcin es i r t doch inimer rchon et- naa gewonnem , wenn eine nnrichtige Vorstellong, r c l c h e den Standpunkt der Forscbung verriickt und vom Wege zur Wabrbeit ablenht, auf die Sei te geschant wird. Fiir eine &he Vonte l lung bal te ich diejenige, nach welcher bei der chernicchea Verbmdueg die gcrtalteten Maleciile des &en H-rs an die des rbdcrn obne W e i t e r e s sicb anlegen. SO clah also das chemische Produkt eigendisk aichts Andcres ah ein hiichst feines ond i n n i g e Gemenge wiire. Allein, abgerehen von aoderen E b w e n d a n g e n , wdehe rich gcgen dicse Ansicht rnachen lassen *), hat he drr ge8CII sicb: b k

S. in diesem BetreU die rneiaterhrficn des Herrn Geh. Obtr Bergratb Hary len in --SeideP's Neuem Jahrbuch dcr Cbtmie &yd Physik Bd #. s 394 uad in den Abhandluogeo d a Akademme der W's-h.[Lm zu h r l i n worn J. a h , hcrausgcgebm im J. 1626. & I -39.

Kurz , durch mechanische

danech nicht zu bcgrcp'm ist, wie die geataltcten Molcciile von zwei IGrpern da Ah Juxtaposition zu einem Producle sich rcrbinden ko'nnen, deescn Gestalt mit den Formen je- ncr Moleciilc nicbt vertriiglich ist, oder wie sich die Form des einencin die dus andern f'iigen lrann; dars sich ferner danach dic. Entstehung vcn generisch verschicdencn Gestal- ten bei Vereinigung dek niimlichen SuLotanren in verschie- denen qnmtitativen VerbEltnissen , so wie auch der Dimor: phismor scldechterdings nicht cddiiren iaf'sk. Ich kann mich daher a i t jener bnsiclrt nicht befretinden, sondern bin viel- mehr der Yeinung , docs 'die chemisch sich verbindcnden Hb'rper vorher ibre Gestalt ablcgen miissen, iind erst dann rnit einender die neiie Gestalt Eniiebmen hiinnen, zu welcher sie Neigung haben, oder wozu sie durch das neue Pmdnkt der ihnen inwnhnenden Kriifte disponirt werdcn; und icb glalrbe dieses um so mehr , weil die Xryet.sllisation, wie einc repulsive Kraft , der cbemischen Verbindung der I(6rper ent- gegenwirht, und daher aufgchoben seyn murs, wenn jene beginnen SOH. Die Deformation miifs demnach, wie schon gesagt, ieder chemitchcn Verbindung vorausgehen , unit nur dadurch, dafs die Icijrper clorch den Zustand der Gestalt- losigkeit gehen, IiGnnen sic ihre Individualitat dem chernt- schcn Produkte zuin Opfcr bringen, nnd sich in diesem rnit einer nc-uen Gestalt und iilerhacpt =it ncuen Eigenschalten bekleiclen, welche zun: l'heil , wie wir wissen , in unzefi trennlichem Zrwmmcnhrnge mit der Gertalt stehen.

Scine Gestalt mofs. mciner Meinung nach, auch jeder unorgarisrhe Kiirper ablegcn, wenn e r in das organischc neich r?;ngFhen und cinein organiachen f{iirper assimilirt w e b dcr. will. Ikystallisation und Leler. sind schlecl:crdiags nicht mi\ einandcr vertriiglich, unJ so wie irgend eine Suhstana in tinem organiochm IGrprr sich hrpstiillinisch zu bildcn be- ginnt , s3 fiillt aie in demselbcn Momente dem unorganischen Reiche anheim. n e r €bytail ist, so zii sagen, der Markstein zwisehen dern org'anisshen und unorganischen Rciclie ; urrd

man kiinute Ictzteres, wozu tuch v ide ass derr. eisterr: nb- rtamrneode KSrper gehiken, achichlich das Reich der Hrystal- lisation nennen. Es miissen initbin alle unorganischen Sub- stanmn , welche von einem organischen Kiirper aufgenoninien werden und durch ilin gehen, in so fern sie constituirende Theile des~elben sine und unter der flerrschafi der Lebens- hraft stehen , auf diesem ganzen Wege gestaltlos seyn. Diescs beweist urts inshesondere die K i e s e h d e , einas drr vorziiglich- fluhrungsniirld der mcistm Vcgctabilien , welche sich lifters nus ge wissen Pflinzen, nnmentlicli aus den Barnbus. hrten als eioe gdlertartige lnasse, alo tlin wahrer Opal - Tuhushir. ge- noant - ocrsioheicict. Wabrscbeinlich iiehiuen auch die PHaa- a n aus dem Mineralrciche die ihiien iidthigen oder erspriels- lichen Substanzen leichter aut' und gedeiben besser, weiin die Mineralien, mit welchen sie in Beriihrung kouimen, gestaltla sind ; und darin liegt vielleicht auch eine Mitursaclre, warurn maoche Sebraonre Silicate denaalben so zutraglich siud und warulu der vrilltaniscle Boden iu der Regcl so fruchtbar ist, weil nnmlich durch das Feucr manche Silicate entfaltet oder, wenn ich so sagen darf, Quarzatt: in Opalate irerwandelt, und Jadurch den P1hLt.n zugiinglicher gemacht werden.

Auf iihuliche M'eisc, vie die Kieseierde durch die vege- tabilisclien, geht ohoe Zweifc'el auch der phosphorsaure und bohienwure I h l k durcb die thierischen Kiirpc-r, and letzterer wird bei Rildung dcr Muscheln, Perlen, Horallen u. s. w. wirhrscheinlich anfangs aucli gallertartig ausgerchieden.

IDa in der gegeuwhrtigen Zeit Aller .lugen den Krystallen q e w a n d t sind, unJ mail sic bic, in die griifste Tief'e ond Breite rerfolgt, auch wdil mancbmdl etwas, wovon die &a- tor nichts zu wissei, scheint , in sie hineintriigt, und sagar so hiihn wurde, auch hill und wieder Lei den organischcii Kiir- pern von Krystallisation zu sprechen: so habe ich grglaubt , such auf' die Gestaltlosiglieit der Kiirper einen Uliclc wcrfen zu miissen, und d&ir einmal day Woit nchmen LU diirfcn, in der Mainung, dalj; sie als ein b e s o n h e r , uiid zwar sehr

wicbtiger, AggrogaMand ikr M e n Hiirper za bdrachen rey. Sie wurde zwar von Andtttn bisweilen schon lcise be- riihrt , sber noch me hat nun SIC%, mcines Wisreas, dmtkch und laut daAber ausgesprochrn. leh wed's wohl , dafs es da- bei rnwh maneherlei Bedenblichkeitco gibt , g h b e a h , d& sic sich in der Folge b e k werdm. Cutsltlorigkeit der Hiir- per, w i d man vielleicht sagen. gerbttet kainr Vcwstelloly;, 1st cin Unding; man kana von dcr W t c b a so webig rtrabiren, als roo R a u m u L w.

Hkrlu mds ich nocb einmai ausdriiehlich bemerlen, dds ich nater Gestaitlosigkeit nichu And- verstehe. als Abwb senheit der Hrystallisation ; dars cs aber solche fate Hiirper gibt , wdcbe k e i w Spur davon zeigen, und iibcrhaopt so b e scbaffea rind, d d s -8 auf keint Weisc d m u f rcbliefscn Iranrr, m6chte schrdicb bezreiklt werdcn konnen. Fiir die &p stallgestalt 4 s allenlings ctvu Andem, etwsr Uestimrntes und bturgem6hes substitokt verdrn, was pdocb nicM €n Betag anf dcn Pufsern Umrifs ckr amrpbeo H6rper oder A g - gregate gescheben kaan, welcher rafaliig ut und unbegrcait mannichfaltig seyn bman, sondarn Iediglich nur ia CAinsieht a d die blcinrten Aggregationtthdle , welcbe sich der Wahmah- mung eottiehen. Diesct Substitut a d s k n c r bpi alkn die- sen Korpern drs n5mlicbc seyn, weil die , wie oben schoo gesagt wurde, einander sehr iibnlich rind. Wss bnn abcr dieter rego ? Meines Erachkns nichtr rlr dns Unrndlichech -- die K q d , vekhe wir auch alien Fliissigbeiten beilegen, und die vielleicht nirbt mil Unrecbt die Muttergestalt der Hiir- perwelt genanat wcrdeo diii-fle Die smorpben fate0 Kiirper haben auch in der That, abgaaben ran der Starrheit, schr vie1 Aehalichcs mit den Fliissigkeiten, und ich wiirde sie auch aarrc FUsiglreiten oennen, wenn es nicht nach unserm ga- genw%tigen Begriffen eke contradictio in adjedo ware.