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1 präsentieren mit Oscar Isaac, Jessica Chastain, David Oyelowo, Albert Brooks Regie: J.C. Chandor Kinostart: 19. März 2015 Länge: 125 Minuten Bildformat: 1 : 2,35 Tonformat: 5.1 Presseheft Im Vertrieb von Im Verleih von

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präsentieren

mit Oscar Isaac, Jessica Chastain, David Oyelowo, Alber t Brooks

Regie: J.C. Chandor

Kinostart: 19. März 2015

Länge: 125 Minuten Bildformat: 1 : 2,35

Tonformat: 5.1

Presseheft

Im Vertrieb von Im Verleih von

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VERLEIH

SquareOne Entertainment GmbH Universum Film GmbH Emil-Riedel-Str.18 Neumarkter Straße 80538 München 81673 München Tel: +49-89-21 21 15-0 Tel: +49-89-41 36-96 35Fax: +49-89-21 21 15-10 Fax: +49-89-41 36-98 71

PRESSEBETREUUNG Schmidt Schumacher Presseagentur GmbH

Mommsenstraße 3, 10629 Berlin

Tel: 030 / 26 39 13 - 0 Fax: 030 / 26 39 13 - 15

[email protected] www.schmidtschumacher.de

Weitere Presseinformationen und Bilder stehen online für Sie bereit unter: http://www.universumfilm.de

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INHALT

Die Besetzung

Der Stab

Kurzinhalt und Pressenotiz

Langinhalt

Produktionsnotizen

Die Schauspieler

Die Filmemacher

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BESETZUNG

Abel Morales………………………………………………………. Oscar Isaac

Anna Morales……………………………………………………… Jessica Chastain

Andrew Walsh…………………………………………………….. Albert Brooks

Lawrence…………………………………………………………… David Oyelowo

Peter Forente……………………………………………………… Alessandro Nivola

Julian……………………………………………………………….. Elyses Gabel

Luisa……………………………………………………………….. Catalina Sandino Moreno

STAB Regie………………………………………………………………. J.C. Chandor

Produktion…………………………………………………………. Anna Gerb

Kamera…………………………………………………………….. Bradford Young

Musik……………………………………………………………….. Alex Ebert

Kostüme……………………………………………………………. Kasia Walicks-Maimone

Produktionsdesign………………………………………………… John P. Goldsmith

Schnitt………………………………………………………………. Ron Patane

Sounddesigner Sound Editor…………………………….. ……… Steve Boedekker

Supervising Sound Editor………………………………………… Richard Hymns

Visual Effects Supervisor…………………………………………. Mark Russell

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KURZINHALT New York, 1981 - das Jahr, das mit seiner Kriminalitätsrate als gefährlichstes in die Stadtgeschichte eingehen wird. Der immigrierte Geschäftsmann Abel Morales (Oscar Isaac) und seine Frau Anna (Jessica Chastain) stehen vor ihrem größten Coup und Wagnis. Mit einer hohen Anzahlung erwerben sie die Option auf ein Industriegelände, mit dem sie ihre gemeinsame Heizölfirma zu einer der bedeutendsten in New York machen könnten. Ein Monat bleibt ihnen, die Restzahlung in Millionenhöhe zu beschaffen – andernfalls verlieren sie alles. Währenddessen macht die Gewalt auch vor ihnen nicht Halt. Als bei der Auslieferung des Heizöls immer wieder bewaffnete Überfälle auf seine Fahrer stattfinden und die Trucks samt Ladung gekapert werden, gerät Abel unter Druck. Obwohl er sein Geschäft stets korrekt und mit legalen Mitteln geführt hat, zwingt ihn die eskalierende Bedrohung, seine Grundsätze zu überdenken. Dabei gerät das Paar immer tiefer in einen Strudel aus ungezügelter Gewalt, Verfall und Korruption, der ihre Existenz zu zerstören droht…

PRESSENOTIZ Mit seinem atmosphärischen, intelligenten Thriller A MOST VIOLENT YEAR ist dem Oscar®-nominierten Regisseur J.C. Chandor („All is Lost“, „Der Große Crash – Margin Call“) erneut ein Meisterwerk gelungen. In Starbesetzung und mit beeindruckenden Bildern erzählt Chandor die Geschichte eines Mannes auf dem Weg nach oben vor dem Hintergrund zügelloser Gier und Gewalt und zeichnet dabei zugleich das Gesellschaftsporträt einer Ära. Für seine dritte große Regiearbeit konnte J.C. Chandor wieder eine hochkarätige Riege an Schauspielern gewinnen: Neben Oscar Isaac („Inside Llewyn Davis, „Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht“) und Jessica Chastain („Zero Dark Thirty“, „Interstellar“), die für ihre Rolle der Anna in A MOST VIOLENT YEAR eine Golden Globe®-Nominierung als Beste Nebendarstellerin erhielt, glänzen David Oyelowo („Selma“) sowie Alessandro Nivola („American Hustle“) und Albert Brooks („Drive“). Der Score stammt aus der Feder von Alex Ebert, der für Chandors „All is Lost“ mit einem Golden Globe® geehrt wurde.

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LANGINHALT

New York, 1981. Die Stadt wird in Atem gehalten von einer Welle schwerer Gewaltverbrechen. Es ist das Jahr, das mit seiner Kriminalitätsrate als gefährlichstes in die Stadtgeschichte eingehen wird. Wie Millionen von Einwanderern verfolgt auch Geschäftsmann Abel Morales (Oscar Isaac) den amerikanischen Traum. Beim täglichen Joggen, vorbei an Wohngebieten und Fabriken, sieht er den Verfall, der die Stadt fest im Griff hat. Es ist eine schwere Zeit für New York, in der Abel und seine Frau Anna (Jessica Chastain) vor ihrem größten Coup und Wagnis stehen. Mit einer hohen Anzahlung erwerben sie die Option auf ein Industriegelände direkt am Fluss, mit dem sie ihre Heizölfirma, die sie gemeinsam aufgebaut haben, zu einer der bedeutendsten in New York machen könnten. Doch für die Aussicht, ihrer Konkurrenz in voraus zu sein, müssen sie ein hohes Risiko eingehen. Gelingt es dem Paar innerhalb eines Monats nicht, die Restzahlung in Millionenhöhe zu beschaffen, verlieren sie alles - die Anzahlung und damit die gesamten Rücklagen wie auch das Grundstück, für das sich längst auch die Konkurrenz interessiert. Abel und Anna sind überzeugt, auch diese Herausforderung meistern zu können. Doch die Gewalt auf den Straßen, die die Berichterstattung in den Medien beherrscht, macht auch vor ihnen nicht Halt. Als Truckfahrer Julian (Elyes Gabel), Abels Protegé, bei der Auslieferung von Heizöl auf dem Freeway überfallen und zusammengeschlagen wird, und die Täter den Truck samt Ladung kapern, ist das der Auftakt einer Serie von bewaffneten Überfällen, die die Pläne des Paars gefährden. Denn mit jedem gestohlenen Truck geht Heizöl im Wert von 6.000 Dollar verloren – und Ansehen in einer Branche, in der man keine Schwäche zeigen darf. Doch seine Fahrer bewaffnen, wie es die Transportgewerkschaft fordert, will Abel Morales nicht: er will sein Geschäft auch weiterhin korrekt und mit legalen Mitteln führen. Sein Besuch beim stellvertretenden Bezirksstaatsanwalt Lawrence (David Oyelowo) endet aber ernüchternd. Statt der erhofften Hilfe stellt Lawrence eine Klage gegen die Firma in Aussicht, die das Ehepaar vor über zehn Jahren Annas Vater abgekauft hat. Gelassen sieht Abel einer Überprüfung der Bücher entgegen, doch Andrew Walsh (Albert Brooks), der Anwalt des Paars, ist besorgt, warnt, dass man die Klage sehr ernst nehmen müsse. Und auch Anna, die seit Übernahme der Firma die Bücher führt, weiß es besser. „Ihr müsst glauben, dass wir besser sind“, schwört Abel seine jungen Verkaufsmitarbeiter ein, die neue Kunden anwerben sollen. Er ahnt nicht, dass einer von ihnen bald attackiert und auch er selbst mit seiner Familie bedroht werden wird. Als nachts ein Mann um das neue, moderne Traumhaus der Familie in einem vornehmen Vorort New Yorks schleicht, vertreibt er ihn mit einem Baseballschläger. Doch als seine jüngste Tochter am nächsten Morgen mit einer Pistole spielt, die der Unbekannte im Garten wegwarf, macht seine Frau deutlich, dass sie jetzt eine angemessene Reaktion ihres Mannes erwartet. Wer hinter den Attacken steckt, bleibt weiterhin unklar. Als die Serie von Überfällen auf die Trucks und Mitarbeiter der Firma nicht abreißt und die Staatsanwaltschaft das Haus der Morales durchsucht, wird der Druck auf alle stärker – und entlädt sich schließlich. Erneut wird Julian in seinem Truck überfallen. Doch dieses Mal ist er bewaffnet, kommt es auf dem

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Freeway zu einem Schusswechsel. Als die Polizei eintrifft, flüchten die Täter - und Julian mit ihnen. Der Vorfall ist für Abel ein Schock. Er fürchtet, dass nach dieser Eskalation seine Bank als Kreditgeber abspringen wird, dass er neue Geldquellen auftreiben muss, die Abhängigkeit und Gefahren mit sich bringen. In dieser kritischen Situation, in der seine ganze Existenz bedroht ist, sieht sich Abel gezwungen, seine Grundsätze zu überdenken und vielleicht sogar Grenzen zu überschreiten, die bisher für ihn unantastbar waren…

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PRODUKTIONSNOTIZEN Die Anfänge In den vier Jahren, die seit der Premiere seines Dramas MARGIN CALL („Der große Crash - Margin Call“, 2011) vergangen sind, für dessen Drehbuch er eine Oscar®-Nominierung erhielt, hat sich Autor-Regisseur J.C. Chandor als anspruchsvoller intelligenter Geschichtenerzähler und Filmemacher etabliert, der in der Wahl seiner Stoffe und deren formaler Umsetzung kein Risiko scheut. Jeder seiner bisher drei Kinofilme, neben A MOST VIOLENT YEAR der um höchste Einsätze kreisende Finanzthriller „Der große Crash - Margin Call“ und das auf dem offenen Meer spielende, fast dialogfreie Überlebensepos ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013), haben als dramaturgische Grundlage eine eskalierende Krise oder einen Zusammenbruch. Ob man das nun wirtschaftlich oder beruflich, körperlich oder moralisch sieht. Wenn man so will, laden diese Filme den Zuschauer in den Operationssaal ein, dort legt Chandor die Seele seiner Figuren frei. Dabei handelt es sich um getriebene Männer, die gezwungen sind, all ihre Fähigkeiten in Situationen einzusetzen, die ihnen nur beschränkte Optionen und Reaktionsmöglichkeiten lassen und in denen sie mit extremen moralischen Dilemmas konfrontiert sind. Mit seinem jüngsten Film, dem in den 1980er Jahren angesiedelten Thriller A MOST VIOLENT YEAR, führt Chandor den Zuschauer wieder heran an Schwellen, jenseits derer Gefahren lauern und düstere moralische Abgründe liegen. Er tut dies mit der Geschichte des Einwanderers Abel Morales, der für sich in einer Stadt voller Gewalt, Korruption und Verfall den amerikanischen Traum zu erfüllen versucht. Die Handlung von A MOST VIOLENT YEAR entfaltet sich 1981 in den fünf Stadtbezirken New Yorks und deren unmittelbarer Umgebung. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte es in der Stadtgeschichte kein Jahr mit so vielen Gewaltverbrechen und einer so hohen Kriminalitätsrate gegeben. Nach der Ölkrise der 1970er Jahre machte die Stadt eine dramatische Veränderung durch. Die blühende Metropole, die New York von den 1920er bis hin zu den 1960er Jahren war, kam stotternd zum Stillstand – durch Budgetkürzungen, die ansteigende Kriminalitätsrate und durch korrupte Politiker. Zu Beginn der 1980er Jahre erreichte das urbane Phänomen des „white flight“ seinen Höhepunkt, als weiße New Yorker in die Sicherheit der Vorstädte flohen. Mitauslöser dafür war eine neue Welle von Einwanderern, die auf der Suche nach einem besseren Leben die Stadtbezirke überfluteten und damit die Grundhaltung in der Stadt, das Lebens- und Arbeitsgefüge in New York, dramatisch veränderten. Wer jetzt im Epizentrum des Kapitalismus Geschäfte machen wollte, hatte es mit zunehmenden Spannungen und Komplikationen zu tun. Die Zeiten, in denen es einen komplizierten, fest etablierten Code zwischen Rathaus, Mafia und der Geschäftswelt gab, waren endgültig vorbei. Wenn Kleinunternehmer aus Industrie und Handel nach oben kommen wollten, kämpfte jeder nur für sich. „Abel Morales ist ein Mann, der an die amerikanische Doktrin der unabwendbaren Bestimmung glaubt“, beschreibt Produzent Neal Dodson, der gemeinsam mit seiner Kollegin Anna Gerb bereits „All Is Lost“ und „Der große Crash - Margin Call“ produzierte, die Hauptfigur von A MOST VIOLENT YEAR. „Dieser Mann kennt seinen Weg, setzt sich Ziele und sieht seine Bestimmung klar vor sich. Die einzige Frage ist nur, wie er seine Ziele erreichen soll.“ Wie die anderen Filme J.C. Chandors erforscht auch A MOST VIOLENT YEAR die Grauzonen hinter den Entscheidungen, die wir treffen, um voranzukommen, die Kompromisse, die wir zum Schutz unserer Familien akzeptieren und die Auswirkungen

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unserer Entscheidungen auf das Leben anderer Menschen. A MOST VIOLENT YEAR ist gleichermaßen die intime Studie eines ehrgeizigen Außenseiters, der sich in einen amerikanischen Wirtschaftsmagnaten verwandelt, wie auch ein ausführlicher detaillierter Blick auf eine uns vertraute Metropole, die sich in einer gefährlichen Zeit verändert. Es ist ein Film, der analysiert, welchen Preis man zahlen muss, wenn man in Amerika Geschäfte machen will, und wie weit manche Menschen gehen, um zu ihren unverrückbaren Bedingungen Erfolg zu haben. „Mit der Figur Abel Morales wollte ich die Thematik von rücksichtsloser Individualität und Eigenständigkeit erforschen“, erläutert Chandor. „Ich bin davon überzeugt, dass man, um Erfolg in diesem Land zu haben, gewisse Dinge tun kann, aber auch lassen muss. A MOST VIOLENT YEAR erforscht die Grenzen des Aufstiegs, wenn Abel die nächsten Stufen auf der Erfolgsleiter nimmt.“ Und Produzent Neal Dodson fügt hinzu: „Auf Abels Weg ist das Risiko so hoch wie der Profit. Um den größten Profit zu machen, setzt er sich Situationen aus, in denen er extrem angreifbar und verwundbar ist. Er glaubt, dass der Moment der größten Angst auch der Moment ist, in dem man das größte Risiko eingeht, um dann unter Umständen auch den größten Profit machen zu können.“ Mit seiner Hauptrolle in INSIDE LLEWYN DAVIS („Inside Llewyn Davis“, 2012), dem jüngsten Erfolg der Coen-Brüder, gelang Oscar Isaac, der für seine Darstellung der Titelfigur überall beste Kritiken erhielt, der internationale Durchbruch. An A MOST VIOLENT YEAR reizte ihn vor allem der nicht eindeutig bestimmbare Charakter seiner Figur und Abels Potenzial, selbst zum Bösewicht zu werden. Im Laufe der Filmhandlung erkennt man in Abel Morales einen charakterlich sehr komplexen Mann, der in seinen Gefühlen hin- und hergerissen ist. Er ist ein Familienmensch, der aber gewalttätig explodieren kann, wenn er näher an den Rand des geschäftlichen Ruins getrieben wird. „In einer Zeit, in der man sich in New York in den Wilden Westen zurückversetzt fühlte, wirkt Abel scheinbar wie ein Pazifist“, beschreibt Isaac seine Figur. „Für mich ist er ein Mann von Ehre, aber auch mit charakterlichen Grauzonen. Man konnte sich leicht vorstellen, dass er sich am Ende in einen Psychopathen verwandeln würde. In diesem Film sieht man Leute, die die Karriereleiter hinaufsteigen und Unternehmen leiten, in denen Menschen nur als Produkt gesehen werden. Diese Führungsfiguren verlieren mit der Zeit ihr Mitgefühl, oder sie lernen, ihre dunklen Seiten und Antriebe klar abzugrenzen und abzuschotten. In der Figur von Abel sah ich eine interessante Gegenüberstellung – ich sah diesen extremen Möchtegern-Kapitalisten, der unbedingt die schönen Dinge des Lebens haben will und mit sich ringt, ob er auf Gewalt zurückgreifen soll, um so schneller ans große Geld kommen zu können.“ Produzent Dodson sieht in Abel Morales einen selbsternannten neuen Rockefeller, der noch nicht in die Topliga des Geschäftslebens und der feinen Gesellschaft vordringen konnte, das aber unbedingt auf ehrenwerte Weise erreichen möchte. „Abel ist überzeugt davon, dass ein Rockefeller nicht zur Waffe greift und seinen Konkurrenten erschießt, dass er auch nicht den Weg der Gewalt oder Vergeltung geht, um seine Familie zu verteidigen, wie wir das von den Helden so vieler Kriminaldramen kennen“, erläutert Dodson. „Stattdessen setzt ein Rockefeller seinen Verstand ein – er handelt strategisch, mit Geschäftssinn und verstärkt seine Position. In unserem Film gibt es zwar Verfolgungsjagden mit Autos und zu Fuß, daneben auch Schießereien auf Brücken, aber unser Protagonist versucht alles, dem Lockruf der Gewalt zu widerstehen, ob nun erfolgreich oder auch nicht.“ Und Regisseur J.C. Chandor fügt hinzu: „Für Abel ist der Einsatz von Gewalt nicht der effektivste Weg in der Abwicklung eines Geschäfts. Er hofft, diesem Impuls nie nachgeben zu müssen, entscheidet

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sich bewusst, diesen Weg nicht einzuschlagen - bis im Verlauf der Geschichte seine Situation eskaliert. Dann stellt sich für ihn die Frage, soll er einlenken und den Weg wählen, der am schnellsten zum Ziel führt, oder nicht?“ Die Entwicklung der Geschichte Eine dramaturgische Keimzelle für A MOST VIOLENT YEAR war J.C. Chandors Faszination für das New York von 1981, als die Metropole einem Dampfkessel glich, der kurz vor der Explosion stand. Eine andere war der persönliche Bezug Chandors zu dieser Zeit durch mehrere an der Ostküste lebende Familien, die mit seinen Eltern oder Großeltern befreundet waren. Es waren Menschen, die kleine Geschäfte zu größeren Unternehmen aufgebaut hatten, so wie Abel Morales mit seiner Heizölfirma. Wie er erlebten auch sie ähnliche Triumphe oder mussten sich mit ähnlichen Rückschlägen herumschlagen, als sie die Phase der Gründung und Etablierung ihres Geschäfts hinter sich ließen. „Ein Geschäft komplett aufzubauen, ist möglicherweise das, was wir in diesem Land am besten können“, erklärt Chandor. „In puncto Kreativität gehört das zu den faszinierendsten Elementen, die uns als Amerikaner ausmachen. Aber es gibt dabei auch eine hohe Wahrscheinlichkeit, scheitern zu können.“ Bei Chandor hinterließ es bleibenden Eindruck, dass viele dieser kleinen Firmen in jahrelangem Kampf von Familien aufgebaut worden waren. Einige hatten Erfolg, andere nicht. Inspiriert von diesen Familiengeschichten, begann sich Chandor ein Ehepaar vorzustellen, das in einer Zeit, die zu den härtesten in der legendenreichen Geschichte New Yorks zählt, ein Imperium aufzubauen versucht. Während seiner Recherchen über diese Zeit erfuhr Chandor von einer Reihe von dreisten Raubzügen im New Yorker Garment District, dem Stadtteil von Manhattan mit der höchsten Dichte an Textilunternehmen und Modegeschäften. Hier wurden damals regelmäßig Trucks voller modischer Kleidung, die nur noch verschifft oder versendet und auf dem Markt verkauft werden musste, von unabhängig operierenden Dieben überfallen und gekapert. „Ich sah im Heizöl-Geschäft einen faszinierenden Karriereeinstieg für einen Einwanderer wie Abel“, erläutert Chandor. „Es war vorstellbar, dass er in dieser Branche mit Beharrlichkeit, Ausdauer und harter Arbeit aufsteigen würde. Wie die Textil- braucht auch die Heizölbranche für die Auslieferung Trucks. Darüber hinaus ist diese Branche faszinierend, weil hier illegale Geschäfte möglich sind. Denn im Unterschied zu gestohlener Kleidung hinterlässt gestohlenes Heizöl keine Spuren. Wenn man es einem Konkurrenten mit Gewalt abnahm, war das in gewisser Weise das perfekte Verbrechen. Schließlich ließen sich die Profite exponentiell steigern, wenn man das gestohlene Heizöl mit den eigenen Beständen mischte.“ Chandors nächster Schritt bei der Entwicklung des Drehbuchs konzentrierte sich auf den Protagonisten Abel Morales. Er musste zu einer Figur geformt werden, die in einer Zeit hoher Kriminalität und ausgeprägter Korruption entschlossen war, bei der Geschäftsvergrößerung die eigenen moralischen Grundsätze nicht aufzugeben. Diese Figur war ein Außenseiter, der unbedingt Erfolg haben wollte, für den Scheitern kein Thema war. Es war ein Mann, der gegenüber anderen hervorstechen musste – und das schloss auch seine Frau ein. Chandor machte Abel schließlich zu einem Einwanderer, dessen Frau in jeder Hinsicht eine echte Partnerin war – in der Liebe wie auch im Geschäft.

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„In meiner Vorstellung kamen Abel und Anna aus zwei grundverschiedenen Welten“, geht Chandor ins Detail. „Sie überwacht die Buchhaltung in der gemeinsamen Firma, ihrem Vater gehörte das Geschäft, bevor sie es ihm abkauften. Wahrscheinlich war es in den Anfängen kein wirklich erfolgreiches Geschäft – es gab vielleicht nur zwei oder drei Trucks. Aber im Laufe eines Jahrzehnts machen die Morales daraus etwas Großes und Bedeutendes. In der Vorgeschichte, die ich mir für diese Figuren ausdachte, führte Annas Vater ein eher typisches Gangsterleben, hat möglicherweise Gewalt eingesetzt, um Schulden einzutreiben oder Druck auf seine Gegner auszuüben. Weil Abel aber eine junge Familie hat, repräsentiert er eine komplett andere Lebensweise. Mit Annas Hilfe ist es ihm gelungen, das Unternehmen auf das nächste Level zu führen – und das auf die richtige und gerechte Art, wie er glaubt.“ Zum näheren Umfeld von Morales gehört der einem italienischen Consigliere ähnelnde Anwalt Andrew Walsh, gespielt von Albert Brooks. Dieser berät und führt Morales unterstützend durch eine Geschäftswelt mit komplizierten Machenschaften, die mit ihrem Einflussbereich manchmal Mafia-ähnliche Züge hat. Aber auch der junge von Elyes Gabel dargestellte Truck-Fahrer Julian gehört dazu, ein Protegé von Morales. Er wird zu Beginn des Films auf einem Freeway von Dieben überfallen, zusammengeschlagen und aus seinem Truck geworfen. Am meisten interessierte sich Chandor aber für die Erforschung der Welt der New Yorker Kleinunternehmer mithilfe eines Schmelztiegels von Charakteren unterschiedlicher ethnischer Herkunft und Gesellschaftsschichten. Eine wichtige Figur ist dabei Peter Forente, verkörpert von Alessandro Nivola – er stammt aus besseren Kreisen, ist Abels Freund, aber auch Konkurrent. Forente wurde in das Familiengeschäft hineingeboren, arbeitet halb so hart wie Abel, fährt aber trotzdem größere Profite ein. Darüber hinaus wollte Chandor Aufstiegsmöglichkeiten in Amerika erforschen - über seine Hauptfiguren Abel und Anna Morales, die in den winterlichen Anfangsszenen des Films ihr modernes Traumhaus in Westchester beziehen. „Trotz ihres komplett unterschiedlichen biografischen Backgrounds war es wichtig, dass ihre beruflichen Beziehungen wie auch ihre privaten eng miteinander verschlungen waren“, erläutert Chandor. „Die Beziehung von Abel und Anna ist dynamisch und leidenschaftlich, aber sie gehen auch sehr berechnend und manchmal auch nicht aufrichtig miteinander um.“ In einer Schlüsselszene des Films zwingt Anna ihren Mann, die Geschäftsbücher im Außenbereich ihres verblüffenden neuen Hauses zu verstecken. Grund ist die überraschende Hausdurchsuchung durch den von David Oyewolo gespielten stellvertretenden Staatsanwalt – eine bedrohliche Situation, in der Anna die Kontrolle übernimmt und dabei selbst sehr bedrohlich wirkt. Als die Geschichte an Komplexität und Umfang zunimmt, wird deutlich, dass Anna alles andere als eine Heilige, möglicherweise sogar korrupt ist und schließlich Abel in seinem Kampf in einer brutalen und gnadenlosen Welt sich selbst überlässt. Die Besetzung Nach der Fertigstellung des Drehbuchs nahm die Besetzung des Films 2013 im Verlauf von drei großen internationalen Filmfestivals Gestalt an, auf denen J.C. Chandor seinen zweiten Film „All Is Lost“ mit Robert Redford in der Hauptrolle vorstellte. Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes im Mai saß Chandor bei der Premiere von „All Is Lost“ direkt hinter Jessica Chastain. Die Schauspielerin war bereits eine glühende Bewunderin von Chandors Regiedebüt „Der große Crash – Margin Call“ und zeigte sich von Chandors packendem Nachfolger doppelt beeindruckt, schloss sich den Zuschauern in Cannes bei ihren stehenden Ovationen an. In der Zeit zwischen Cannes und dem Ende August

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stattfindenden Telluride Film Festival, bei dem „All Is Lost“ erneut zum Programm gehörte, las Chastain Chandors Drehbuch zu A MOST VIOLENT YEAR und zeigte sich danach sehr interessiert an der Rolle von Anna Morales. Chandor besetzte den viel beschäftigten und viel gefragten neuen Star sofort, dessen Karriere nach der Oscar®-Nominierung für Kathryn Bigelows ZERO DARK THIRTY („Zero Dark Thirty“, 2012) geradezu explodiert war. Chastain war es auch, die Chandor Oscar Isaac vorschlug, ihren Freund und früheren Kommilitonen an der renommierten Juilliard School, der selbst kurz vor seinem Karrieredurchbruch mit „Inside Llewyn Davis“ von den Coen-Brüdern stand. Chandor und die Produzenten Neal Dodson und Anna Gerb trafen sich mit Isaac auf dem Telluride Film Festival und verstanden sich auf Anhieb. Bis zum New York Film Festival im Oktober 2013, auf dem sowohl „All Is Lost“ als auch „Inside Llewyn Davis“ gezeigt wurden, hatte Isaac das Drehbuch zu A MOST VIOLENT YEAR gelesen und zugestimmt, die Rolle von Abel Morales zu übernehmen. „In meinen Augen hatte J.C. da eine gewaltige Geschichte geschrieben, die diese zentrale Figur auf ihrem Weg begleitete und deshalb sehr komplex und dicht wirkte“, schwärmt Oscar Isaac. „Mir gefiel, dass diese Story über einen Monat hin erzählt wurde, während einer einzigartigen und ungewöhnlichen Zeit in der New Yorker Stadtgeschichte. Und es schadete auch nicht, dass ich selbst in Brooklyn wohne – mir steckte die Stadt also schon in den Knochen.“ Chastain und Isaac hatten sich schon lange eine Zusammenarbeit gewünscht, seit sich ihre Wege beim Schauspielstudium auf der Juilliard School gekreuzt hatten. In den zehn Jahren, die beide dann brauchten, um bekannt zu werden, blieben sie in Kontakt. Für Isaac war die Intimität zwischen Abel und Anna Morales, die Chandor in seinem Drehbuch zu A MOST VIOLENT YEAR beschrieben und vermittelt hatte, ein großer Anreiz an diesem Projekt. „Es fühlte sich wirklich wie eine Reise, eine echte Entwicklung an“, erläutert Isaac. „Diese beiden kannten und verstanden sich, konnten sich zusammen aber auch von ihrer hässlichsten Seite zeigen. Trotzdem gab es da immer ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, sie ergänzten sich gut. Dass Jessica und ich uns schon lange kannten, war beruhigend und sehr angenehm für uns.“ Jessica Chastain bot diese Rolle reichlich darstellerische Möglichkeiten, sie konnte eine gute Ehefrau und Mutter spielen, die als Geschäftsfrau ihre verborgenen dunklen Seiten enthüllt. „Für mich war sie jemand, der es liebte, eine Frau und mit einem sehr maskulinen Mann verheiratet zu sein“, erläutert Chastain. „Im Verlauf der Filmhandlung aber wird sie zunehmend verärgert und verbittert wegen Abel – durch geschäftliche Entwicklungen in der gemeinsamen Firma, die alles komplizierter und schwieriger machen. Sie ist frustriert, als Probleme nicht so gelöst werden, wie sie das für notwendig hält. Sie hat das Gefühl, vortreten und von ihrem Mann die Verantwortung übernehmen zu müssen, womit sie ihre eng zusammengewachsene Ehe aufs Spiel setzt.“ Noch vor den Dreharbeiten trafen sich Chastain und Isaac privat, um ihre Rollen auszuarbeiten und besser verstehen zu können, was in Anna und Abel Morales vorging. „Ich hatte immer das Gefühl, dass sich Anna und Abel sehr lieben, im Grunde sind sie perfekt füreinander“, beschreibt Jessica Chastain diese Ehe. „Aber wir wollten mehr über sie herausfinden. Oscar und ich stellten uns vor, dass sie sich wahrscheinlich auf der Highschool kennen gelernt und dann eine Familie gegründet hatten, in der jeder seine Rolle übernahm. Wie sehr sie im Verlauf des Films auch miteinander streiten und wie groß ihre Meinungsverschiedenheiten auch sind - ihre Liebe wird dadurch nur bekräftigt, es macht beide sogar noch stärker. Am Ende stellt sich für den Zuschauer die Frage, ob Abel mit

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seinen Geschäftsmethoden eine Grenze überschritten hat oder nicht - und ob Anna ihn auf gewisse Weise verändert hat oder nicht.“ „Beide Schauspieler gehören in die Kategorie, dass man vermeintlich schlagartig großen Erfolg hat, tatsächlich aber zehn Jahre mit harter Arbeit auf der Bühne, im Fernsehen und im Independentfilm dafür brauchte“, erläutert Produzent Dodson. „Vor drei Jahren kamen sechs oder sieben Filme mit Jessica Chastain heraus – im gleichen Jahr, und in allen war sie brillant. Mit Oscar verhielt es sich ganz ähnlich. Man hatte ihn auf der Bühne und auf der Leinwand in großartigen Nebenrollen gesehen, und plötzlich kam dann sein Durchbruch. Wir konnten uns also wirklich glücklich schätzen, dass beide in unserem Film mitspielten. Jessica hat sich sehr für Isaac eingesetzt und uns ermutigt, ihm diese Rolle anzuvertrauen. Beide bewundern die Arbeit des anderen, und das war so wichtig für die Darstellungen, die sie in unserem Film zeigen.“ Zur weiteren Vorbereitung auf ihre Rollen arbeiteten Chastain und Isaac jeweils mit einem Coach, der ihnen Akzent und typische Sprechweise ihrer Figuren beibrachte. So traf sich Chastain regelmäßig mit einer Frau aus Brooklyn, die ihr dabei half, sich die extrem gedehnte Sprechweise ihrer Figur anzueignen. „Ich stellte ihr Fragen und hörte dann ihren Antworten zu, dann ging es hin und her, arbeiteten wir gemeinsam daran, ihre Sprechweise zu kopieren“, erinnert sich Chastain. „Anna ist überzeugt davon, dass sie keinen Akzent hat, schließlich hat sie ein würdevolles Auftreten und sehnt sich im Leben nach etwas Besserem – sie glaubt, mit Mitgliedern des Königshauses rumhängen zu können. Sie strahlt Klasse aus, deshalb wollte ich den Akzent nur andeuten.“ Chastain wurde sich auch klar darüber, dass Anna die Kriminalitätsstatistiken, die in dieser Zeit eine so große Rolle spielten, wohl nicht weiter beachten würde. „Sie lebte in einem Vorort, in Westchester County, dort war ihr Vater ein mächtiger Mann gewesen und dort war sie auch aufgewachsen, beschützt vor jeglicher Gewalt“, geht Chastain ins Detail. „Ich glaube nicht, dass sie sehr ängstlich war, denn in ihrem Leben hatte sie noch nicht viel verloren. Sie hat etwas von einer Prinzessin, aber tatsächlich geht es darüber hinaus. Sie wurde beschützt.“ Die Besetzung des Films wird komplettiert von amerikanischen und internationalen Bühnen- und Filmschauspielern. Dazu gehören Veteranen wie Albert Brooks oder Alessandro Nivola, der Brite David Oyelowo, der mit Filmen wie SELMA („Selma“, 2014) oder THE BUTLER („Der Butler“, 2013) international bekannt wurde und den stellvertretenden Staatsanwalt Lawrence verkörpert, wie auch Elyes Gabel, der in Serien wie „Game of Thrones“ („Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer“) und „Scorpion“, aber auch in INTERSTELLAR („Interstellar“, 2014) mitwirkte und den unglückseligen Truckfahrer Julian darstellt. In der Rolle von Julians Ehefrau ist Catalina Sandino Moreno zu sehen, die für ihre Hauptrolle in MARIA FULL OF GRACE („Maria voll der Gnade“, 2004) für den Oscar® vorgeschlagen wurde. Die großartige, breit gefächerte Besetzung erwies sich für Chandor als Segen für die harten, oft typischem Straßenjargon nahen Dialoge, die an die klassischen Großstadtdramen von Sidney Lumet erinnerten. „In meinem letzten Film [„All Is Lost“] gab es nur wenig Dialog, deshalb war es wunderbar, wieder mit sprechenden Schauspielern und Dialogen zu arbeiten“, erläutert Chandor. „Zu den Dingen, die ich beim Anschauen eines Films am liebsten mache, gehört es, Schauspieler zu beobachten, die [verbal] aufeinander losgehen. Alle Darstellungen in diesem Film sind durchgehend bestechend.“

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Auch für den Briten David Oyelowo, der zu Beginn seiner Karriere der Royal Shakespeare Company angehörte und in den letzten Jahren immer häufiger auch in amerikanischen Filmen zu sehen ist, war A MOST VIOLENT YEAR ein faszinierendes Projekt - vor allem wegen der nuancierten Darstellung von Aufstiegschancen und gesellschaftlicher Mobilität und wie diese den amerikanischen Traum befeuern. „Meiner Ansicht nach analysierte dieser Film sehr intelligent, was diesen Traum ausmacht“, erklärt Oyelowo, dessen Eltern aus Nigeria stammen. „Als Ausländer bewundere ich das. Auch wenn man zum Beispiel Sohn eines Müllmanns ist, ist es vorstell- und machbar, irgendwann einmal Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Aber dieses Potenzial für gesellschaftlichen Aufstieg in Amerika hat auch eine dunkle Seite – denn dadurch kann sich eine Einstellung manifestieren, darauf einen Anspruch zu haben, ganz zu schweigen von Kriminalität und Materialismus, die so ein Potenzial fördern kann.“ Oyelowo, der in A MOST VIOLENT YEAR eine der Figuren spielt, die Abel Morales’ amerikanischen Traum am stärksten bedrohen, fand Chandors Film klar besser als die typischen Kriminaldramen, die den Aufstieg eines Einwanderers begleiten. „Unser Film meistert eine schwierige Gratwanderung“, kommentiert Oyelowo. „Er feiert Ehrgeiz und harte Arbeit, versteht aber auch die Anziehungskraft, die Kriminalität in harten Zeiten hat. „Es ist so, als würde unser Film einen klassischen Gangsterfilm durch ein anderes Objektiv betrachten – es geht nicht um Gangster im Sinne von Mafiosis, sondern um das, was passiert, wenn ein ganz normaler Mann so unter Druck gesetzt wird, dass er über eine kriminelle Reaktion nachdenkt und diese in Erwägung zieht.“ New York 1981 – Das Design New York, wie es sich in den früheren 1980er Jahren zeigte, bot großes filmisches Potenzial für die Schauspieler und auch die Crewmitglieder. Verfall zog sich durch die ganze Stadt – von maroden Industrieanlagen und Gewerbeflächen bis hin zu U-Bahn-Wagen, die mit Graffitis bedeckt waren. Auffällig waren auch die großen, voluminösen Outfits, die ihre Träger komplett einzuhüllen schienen und Schutz vor Angriffen boten. Aus einer Designperspektive betrachtet, war dieser Verfall ein Wendepunkt für die Stadt und im Film ein eigener Charakter, so bezeichnet es Produktionsdesigner John Goldsmith, bekannt für seine Arbeit an NO COUNTRY FOR OLD MEN („No Country for Old Men“, 2007). „Zu den Dingen, die J.C. in unserer frühen Korrespondenz über Abel schrieb, gehörte auch die Dualität bei dieser Figur“, erläutert Goldsmith. „Die Art und Weise, wie er sich der Welt zeigte und was sich hinter dieser Fassade verbarg. Ich begann mir Gedanken über die Grundstimmung und Atmosphäre dieser Zeit zu machen, und wie wir diese mit unseren Sets und Schauplätzen vermitteln konnten. 1981 war New York von großem Verfall gezeichnet. Viele Menschen verließen die Stadt. Aber es gab auch dieses überzogene Element in den Outfits, die man damals trug - glitzernde auffällige Stoffe und riesige Revers. Wir wollten die Spannung zwischen Luxus und Verfall erforschen und diese auch in unserem Design vermitteln.“ Goldsmith, der von der Ostküste stammt, heute in Los Angeles wohnt und mit J.C. Chandor bereits bei „All Is Lost“ zusammengearbeitet hat, ergriff die Gelegenheit beim Schopf, in New York drehen zu können, die ihm in seiner Karriere bisher verwehrt geblieben war. Bei seinen Recherchen sah er sich alte Fotografien aus der Zeit an, so von Carl Burton, der in den 1970er Jahren das harte Leben auf den Straßen New Yorks ablichtete, und von Dinanda H. Nooney, die zwischen 1978 und 1979 Menschen aus Brooklyn in 18 unterschiedlichen

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Wohngegenden fotografierte. Darüber hinaus durchstöberte er zur Inspiration auch Kataloge des Versandhauses Sears und Architekturmagazine aus dieser Zeit. Als sich Goldsmith und Location Manager Sean Illnseher nach geeigneten Drehorten umsahen, konzentrierten sie sich auf Industrieareale am Stadtrand. In Chandors Drehbuch wurden die großen Lagertanks für das Heizöl als Skulpturen von [Bildhauer] Richard Serra beschrieben, zwischen denen man herumlaufen konnte. Außerdem machten Goldsmith und Illnseher verfallende Vorort-Mietwohnungen ausfindig - wie jene, in der Abels Schützling Julian mit seiner Frau lebt. Verfall dominiert jede einzelne Szene in A MOST VIOLENT YEAR. Goldsmith arbeitete auch intensiv mit Kostümdesignerin Kasia Walicka-Maimone zusammen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, wie Design als Spiegel dessen, was sich in den Figuren abspielt, in den Film integriert werden könnte. Und das betraf jeden Designbereich – von Gebäuden über Kleidung bis hin zu Autos. „Dieses Ehepaar im Film hatte große Ambitionen und wollte der Welt zeigen, dass sie es geschafft hatten“, erläutert Goldsmith. „Und das zeigt sich am deutlichsten in ihrem schnittig-modernen, von Stahl und Glas geprägten neuen Haus in Westchester und in ihrer Kleidung. Trotzdem erreichen sie in puncto Eleganz und Niveau nicht das Level, das man vielleicht im Magazin Architectural Design oder einem Modemagazin sehen könnte.“ Ein winziges Detail wie Jessica Chastains Fingernägel wurde zum wichtigen Designelement, um die Wut und Entschlossenheit widerzuspiegeln, die sich hinter der gefassten Fassade der Morales verbirgt. „Wenn man superlange Fingernägel hat, macht einen das hilflos, kann man im Grunde nichts damit tun“, geht Chastain ins Detail. „Für mich war das ein großartiges Indiz dafür, dass Anna eine Frau war, die eher eine Führungsrolle in dieser Welt spielen wollte, als sich um ihre Familie zu kümmern. Sie hat zwar drei Kinder, aber wir sehen im Film nicht viel davon, wie sie sie aufzieht – sehen nicht, dass sie im Haus aufräumt oder den Kindern das Mittagessen kocht. Am meisten liebte ich an Annas Fingernägeln, dass sie aufgrund ihrer Länge tatsächlich nichts damit tun konnte.“ Die Kostüme Kasia Walicka-Maimone, die vor allem für ihre Arbeit an den drei Kinofilmen von Bennett Miller wie auch an Wes Andersons Hit MOONRISE KINGDOM („Moonrise Kingdom“, 2012) bekannt ist, wurde von J.C. Chandor als Kostümdesignerin für A MOST VIOLENT YEAR ausgewählt. Beim ersten Treffen mit dem Regisseur stellte sie ihren eher zurückgenommenen Designansatz für die Kleidung dieser Dekade vor und freute sich, dass Chandor der gleichen Meinung war. „Er hatte sich akribisch auf diesen Film vorbereitet, erschien zu diesem Treffen mit zahllosen Büchern voller Fotografien“, erinnert sich Walicka-Maimone. „Ich hatte ähnlich viele mit ähnlichen Motiven dabei. Wir wussten sofort, das wir auf der gleichen Wellenlänge lagen.“ Hauptschauplatz von Chandors erstem elegant designten Film war eine moderne Investmentbank. Bei seinem jüngsten Film aber, der sich auf einen Mann fokussiert, der weiter nach oben kommen will, hielt es der Filmemacher für sehr wichtig, dass die Kostüme und das Produktionsdesign das menschliche Element nicht in den Hintergrund drängten. Die größte ästhetische Herausforderung war bei A MOST VIOLENT YEAR, nicht in den klischeehaften Äußerlichkeiten der 1980er Jahre zu verharren. „Ich wollte auf keinen Fall mit diesem Film in einer Art übertriebenem Best-of abhaken, was diese Dekade ausmachte“, betont Chandor. „In unserer Geschichte geht es um Menschen. Und die Kleidung, die sie tragen und die Orte, die sie im Verlauf des Films aufsuchen, stehen dazu in Bezug. Und das

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ist Kasias Spezialität, sie vermeidet jede Überbetonung, das versteht sie meisterlich. Sie findet das Schöne in der Kleidung einer Figur, ohne damit die Szene zu dominieren. Auf diese Weise kann man seine Aufmerksamkeit den wichtigeren, tiefer gehenden Themen schenken. Und die Schauspieler haben so auch mehr Freiraum darstellerisch zu glänzen.“ Eine der auffälligsten Fotografien, die Chandor mitbrachte, zeigte einen Mann aus dieser Zeit, der in einer Werbeanzeige für die Luxuskaufhauskette Barneys einen makellosen Anzug trug. „Es war ein ausgesprochen klassischer, wunderschön geschneiderter Anzug“, erinnert sich Walicka-Maimone. „Uns war sofort klar, dass wir diesen Anzug rekonstruieren mussten. Wir nahmen aber Veränderungen vor und kreierten mithilfe von Martin Greenfield Clothiers, eine Firma in Brooklyn, die unglaublich schöne Anzüge anfertigt, eine zweireihige Version dieses Anzugs.“ Passenderweise ist auch Greenfield, der traditionelle maßgeschneiderte Kleidung für Männer anfertigt und zu seinen Kunden sogar Präsident Barack Obama zählt, selbst ein Kleinunternehmer, dessen Karriere sich ähnlich entwickelte wie die von Abel Morales. Seine Firma hatte Greenfield 1977 gegründet und die 1917 erbaute Fabrik seinem früheren Arbeitgeber abgekauft – nachdem er sich von ganz unten bis nach ganz oben emporgearbeitet hatte. Heute ist er einer der exklusivsten und gefragtesten Herrenschneider Amerikas. „Die Zusammenarbeit mit ihm war unglaublich“, schwärmt Walicka-Maimone. „Wir konnten mit seiner Hilfe Stoffe beschaffen, viel schwerere Stoffe, die es heute in der Anzugschneiderei gar nicht mehr gibt.“ Martin Greenfield fertigte mehrere maßgeschneiderte Anzüge für Oscar Isaac an, die schon auf den ersten Blick wichtige Facetten von seiner Figur und ihrem Umfeld veranschaulichten – nicht nur die Zeit, in der Abel im Film agiert, sondern auch die Härte und Standhaftigkeit, mit der dieser Einwanderer um seinen Erfolg in der Geschäftswelt kämpft. „Für mich sind Kostüme die letzte Schicht in der Zeichnung einer Persönlichkeit, nicht unähnlich der Haut einer Figur“, erklärt Kostümdesignerin Walicka-Maimone. „Den größten Spaß beim Design eines Kostüms habe ich dabei, die Offen- und Geschlossenheit der Kleidung einer bestimmten Figur zu erforschen – ob diese Figur auf dem Weg durch ihre Welt mit dieser Schicht, die sie trägt, Anspannung oder Lässigkeit vermittelt.“ Zum Ende des Films hin jagt Abel den Dieb eines seiner Trucks zu Fuß durch ein Industriegelände in Brooklyn, trägt dabei einen makellosen kamelhaarfarbenen Wollmantel, der sich bei der Verfolgung aufbläht wie der Umhang eines Superhelden. Zu den anderen für die Zeit, die Figuren und den Status beispielhaften Kostümen gehörte auch ein adrettes Tennis-Outfit von Fila, das Abels noch erfolgreicherer Konkurrent im Heizölgeschäft trägt, der von Alessandro Nivola dargestellt wird. „Dieser Mann führt ein exquisites Leben auf hohem Niveau und hat wahrscheinlich an einem Ivy-League-College studiert, deshalb entschieden wir uns bei dieser Figur für einen etwas auffälligeren Look“, geht Walicka-Maimone ins Detail. Zu den wichtigen stilprägenden Kostümen im Film zählen auch einige für die Zeit typische Lederjacken, die von den Schlägern getragen werden, die Julians Truck überfallen, sowie der luxuriöse lange weiße Wintermantel von Armani, mit dem Anna Morales in mehreren Szenen zu sehen ist. Was Jessica Chastain ursprünglich an dieser Figur reizte, war Chandors bis ins letzte Teil durchdachte Vision von einem Frauentyp, der einige Jahre später in dieser Dekade in Erscheinung treten sollte – eine Frau mit blonden, voluminöseren Haaren, langen Fingernägeln und übertrieben betonten Schulterpolstern. Angeleitet von Walicka-Maimones Sachkompetenz, war sich Chastain bewusst, dass sie sich in der Präsentation von Annas modischen Trends, die ihren sozialen

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Aufstieg spiegelten, zügeln musste – im Einklang mit den unterdrückten psychischen und psychologischen Beweggründen dieser Figur. „Sie musste unbedingt blondes Haar haben, das war sehr wichtig, aber es durfte nicht dieses toupierte und an den Spitzen gefärbte stereotype Haar der 1980er Jahre sein“, betont Jessica Chastain. „Man sollte das Gefühl haben, dass Anna für ihre Frisur zum exklusivsten Salon in ganz New York gegangen war. Ich wollte, dass sie mit der besten Frisur, den besten Fingernägeln und der besten Kleidung zeigt, dass sie wirklich Geld hat. Und dabei andeuten, dass dieser Lebensstil noch neu für sie war. Es kann also gut sein, dass sie es manchmal etwas übertrieb.“ Jessica Chastain kennt sich aus mit Haute Couture - bei ihrer Arbeit vor der Kamera und auch privat. Sie konnte bereits auf eine enge berufliche Beziehung zu Giorgio Armani und seiner Familie aufbauen, hatte Outfits des berühmten italienischen Labels schon auf mehreren Preisverleihungen und auf dem Roten Teppich getragen. So war es Chastain auch möglich, Kostümdesignerin Walicka-Maimone bei ihrer Arbeit zu unterstützen, arrangierte sie ein Treffen mit Roberta Armani im italienischen Hauptsitz der Firma. Bei der Zusammenkunft in Mailand durchstöberten die Kostümdesignerin und Chastain dann das Armani-Archiv, suchten nach geeigneten Outfits der frühen 1980er Jahre, die zum Look von Anna Morales passten. Weil der Name Armani in den späten 1980er Jahren zum Synonym für „power dressing“ wurde, von Kleidung, die Autorität und Kompetenz suggerierte, machte es Sinn, dass Anna zur Darstellung ihres Aufstiegs von diesem Kultlabel angezogen war. „Anna will mit allen Mitteln Teil des amerikanischen Traums werden“, erläutert Chastain, „was immer dieser auch konkret für sie bedeuten mag. Sie stellt nach und zeigt, was in ihren Augen Erfolg repräsentiert - mit den Autos, die sie fährt, der Kleidung, die sie trägt, und ihrem Auftreten. So etwas kann einer Schauspielerin, einem Regisseur oder einer Kostümdesignerin und ihrem Team richtig Spaß machen. „Wir wurden verwöhnt“, gibt Chastain abschließend zu. „Die Armanis haben sich sehr gut um uns gekümmert.“ Stadtgeschichte wird bebildert Bradford Young stammt aus Kentucky und hat sich als Kameramann von Filmen wie PARIAH (2011), AIN’T THEM BODIES SAINTS („Saints - Sie kannten kein Gesetz“, 2013), SELMA („Selma“, 2014) und MOTHER OF GEORGE (2013) einen Namen gemacht. Als erklärter Bewunderer von „Der große Crash - Margin Call“ wollte er sich die Gelegenheit einer Zusammenarbeit mit J.C. Chandor auf keinen Fall entgehen lassen. „Ich interessierte mich sehr für das New York der frühen 1980er Jahre, eine in der Stadtgeschichte berüchtigte Zeit“, kommentiert Young. „Mir gefiel, dass es in der von J.C. entwickelten Geschichte um anständige Menschen ging, die versuchten, sich korrekt zu verhalten - in einer Zeit, in der man begann, fast nur noch an Profit zu denken.“ Bei der Bildgestaltung versuchte der Kameramann typische New-York-Bilder, wie man sie aus Kultfilmen wie TAXI DRIVER („Taxi Driver“, 1976) oder THE FRENCH CONNECTION („Brennpunkt Brooklyn“, 1971) kennt, so gut wie möglich zu vermeiden. „Was ich visuell bei diesen beiden Filmen vermisste, war diese elegante und irgendwie filigrane Qualität des Verfalls, der die Stadt in dieser Zeit prägte“, fährt Young in seinen Ausführungen fort. „Mein Ziel war es bei diesem Film, den Verfall dieser Zeit viel genauer und detaillierter abzubilden.“ Eine der größten Herausforderungen war es dabei, solchen großstädtischen Verfall überhaupt noch in einer Stadt zu finden, die sich in den letzten drei Jahrzehnten dramatisch verändert hat. „Es ist hart, in einer Stadt zu drehen, die sich gegenüber der Zeit, in der

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unsere Geschichte spielt, um 180 Grad verändert hat“, gibt der Kameramann zu. „Es ist sehr schwer, heute noch diese kleinen schmutzigen, irgendwie aber auch abgefahrenen Ecken zu finden. Davon ist nicht viel übrig geblieben, viel von dieser Patina ist für immer verloren. Für diesen Film mussten wir unsere Vorstellung von dieser Stadt, die uns optisch so vertraut ist, korrigieren – mussten sozusagen ein anderes Objektiv einsetzen und die Metropole auf subtile und präzise Art visuell neu darstellen.“ Die wichtigste Inspirationsquelle Youngs bei seinen Recherchen waren dabei die Fotografien von Jamel Shabazz, einem ehemaligen Gefängniswärter aus Brooklyn. „Jamel tendiert in seinen Bildern zu Magenta-Tönen, alles wirkt warm und cremig“, geht Young ins Detail. „Er fotografierte Menschen, die sonst kaum Beachtung fanden, und verstärkte das menschliche Element, indem er sie mit großem Bedacht ablichtete. Diese strukturelle Qualität wollte ich auch in unseren Film einbringen – ich wollte mit meinen Aufnahmen eine Stadt in Not abbilden und visuell Menschen erforschen, die unter ähnlichem Druck standen, aber nicht aufgeben wollten und scheinbar eng zusammenhielten. Wenn man das alles in seiner Arbeit zusammenbringen kann, kann das Ergebnis wunderschön sein.“ Nach dem Lesen von Chandors Drehbuch war sich Young sofort im Klaren darüber, dass A MOST VIOLENT YEAR ein echter Breitwandfilm werden würde. Und Chandor dachte ähnlich, wollte einen Film drehen, der visuell ein Gefühl von umfassender Weite vermittelte. Bradford Young entschied sich für den Einsatz von Digitalkameras und für ein nagelneues Master-Prime-Objektiv von Arri mit einer Brennweite von 50mm, das er für einen Großteil der Dreharbeiten einsetzte. Dabei gab er großen Breitwandtotalen den Vorzug gegenüber intimen Nahaufnahmen. „So erreichte ich, nach meinem Gefühl, die perfekte Balance von Landschaft und Gesichtern“, fährt Young fort. „Dieser Film wirkt sehr diszipliniert und kontrolliert. Wir haben versucht, auf Architektur, Strukturen, Linien und auf die Symmetrie von Menschen und Landschaft zu achten.“ Ein extrem kaltes Jahr A MOST VIOLENT YEAR wurde in über 40 Tagen an Originalschauplätzen in New York gedreht, dazu gehörten Brooklyn, die Bronx, Staten Island, Long Island und Westchester. Dabei erlebte das Team einen der härtesten Winter in der Geschichte New Yorks - mit Temperaturen, die bei einem Großteil der Drehzeit unter dem Gefrierpunkt lagen, und regelmäßig aufziehenden Stürmen, die mit gewaltigen Schneeverwehungen akribisch konzipierte Außensets bedeckten. Ursprünglich hatte Chandor seine Geschichte in den Sommermonaten angesiedelt, wollte durch die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit eines typischen New Yorker Sommers das Motiv von Gewalt verstärken. Als ihn aber Terminprobleme zwangen, die Dreharbeiten in den Winter zu verlegen, passte Chandor seine Geschichte eiligst an. Er gab seinem Protagonisten ein größeres dramatisches Gewicht, einem Mann, der bis zum Letzten und leidenschaftlich entschlossen ist, sein Geschäft zu vergrößern und den amerikanischen Traum für sich zu erfüllen. Auch die Schauspieler und Crewmitglieder mussten sich schnell den neuen winterlichen Drehbedingungen anpassen, in manchen Fällen waren auch radikale Veränderungen an den Kostümen und im Produktionsdesign unabdingbar. Niemand im Produktionsteam hätte allerdings vorhersehen können, dass es Anfang 2014 den härtesten Winter in der Geschichte New Yorks geben, dass innerhalb von drei Monaten Schnee in Höhe von über eineinhalb Metern fallen würde. „Mit der Kälte fertig zu werden, ist schon schwer genug, aber noch viel härter ist es, einen Film zu drehen, wenn sich das Wetter an einem Tag fünfmal ändert“, betont Kameramann Young. „Es war für uns eine Art

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mentaler Zehnkampf, bei Einflüssen, die man nicht kontrollieren kann, den Überblick zu behalten. Man kann sich am Set vor der Sonne schützen, indem man sie durch Schirme oder anderes abdämpft. Vor dem Schnee und dem Eisregen aber konnten wir uns nicht verstecken. Das war für uns die ultimative Herausforderung. Das alles andere als perfekte Wetter machte aber unseren Film nur besser, denn es fundierte die raue, wahrhaftige Atmosphäre und Qualität, die wir zu vermitteln versuchten. Wir waren dem, was vor unseren Augen passierte, komplett ausgeliefert.“ „Das Wetter war in der Tat die größte Herausforderung für uns“, stimmt Produktionsdesigner Goldsmith zu. „Man plante für Drehtage bestimmte Dinge, deren Realisierung dann vom Schnee stark beeinträchtigt wurde. Manchmal mussten wir mehrere Ersatzsets vorbereiten. Im Endeffekt aber hatte der Winter positive Auswirkungen auf unseren Film. Isolation gehört zu den zentralen Themen des Films - man spürt auf gewisse Art Einsamkeit, wenn Abel und Anna in ihrem Kampf auf sich gestellt sind. Und dieses Gefühl wurde durch den Schnee sehr intensiviert. Menschen, die allein in verschneiter Landschaft zu sehen sind, mit sichtbarem Atem, Händen in den Taschen und hochgezogenen Schultern - Szenen wie diese bereicherten diesen Film, gaben ihm einige der eindrucksvollsten und unvergesslichsten Bilder.“

DIE SCHAUSPIELER

OSCAR ISAAC ( ABEL MORALES ) Oscar Isaacs Mutter stammt aus Guatemala, sein Vater aus Kuba. Der heute 34-Jährige wuchs in Miami auf, entwickelte schon früh eine Leidenschaft für Musik und die Schauspielerei. Seine künstlerischen Neigungen konnte er in seinem Studium an Juilliard School, einer der renommiertesten Talentschmieden in den USA für Schauspieler und Musiker, ausleben. Dort lernte er auch Jessica Chastain kennen, die dort zwei Jahre vor ihm aufgenommen wurde und mit ihm für A MOST VIOLENT YEAR vor der Kamera stand. Seit 2006 und seiner ersten großen Hauptrolle war er in über 15 Filmen unterschiedlichster Genres zu sehen. So spielte er in Ridley Scotts Abenteuerfilm ROBIN HOOD („Robin Hood“, 2010) Prinz John, den jüngeren Bruder des englischen Königs Richard Löwenherz, im romantischen Drama W.E. („W.E.“, 2011), mit dem Pop-Ikone Madonna ihr Regiedebüt feierte, den sensiblen Mitarbeiter eines Auktionshauses, der mit einer vereinsamten Ehefrau, verkörpert von Abbie Cornish, eine Beziehung beginnt, und in Tony Gilroys THE BOURNE LEGACY („Das Bourne Vermächtnis“, 2012), dem vierten Film im bekannten Thriller-Franchise, einen von sechs Superagenten eines geheimen Regierungsprogramms. Nach Nicolas Winding Refns weltweit gefeiertem Kriminaldrama DRIVE („Drive“, 2011), in dem er den aus der Haft entlassenen Ehemann von Carey Mulligan darstellte und zum ersten Mal mit Albert Brooks, seinem Partner in A MOST VIOLENT YEAR, drehte, gelang ihm mit Ethan und Joel Coens Dramödie INSIDE LLEWYN DAVIS („Inside Llewyn Davis“, 2013) der internationale Durchbruch. Seine Darstellung eines talentierten, aber erfolglosen Folksängers im Greenwich Village der frühen 1960er Jahre brachte ihm nicht nur höchste Anerkennung von Kritikern und Zuschauern, sondern auch die erste Golden-Globe®-Nominierung ein – in der Kategorie „Best Performance by an Actor in a Motion Picture - Musical or Comedy“. Seine Liebe zur Musik fand hier vor der Kamera ein Ventil – Isaac sang alle Songs seiner Figur auch selbst. Nach A MOST VIOLENT YEAR hat Oscar Isaac bereits weitere hochkarätige Projekte in Angriff genommen. So kommt dieses Jahr Alex Garlands Regiedebüt, das Science-Fiction-

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Drama EX MACHINA, in die deutschen Kinos, in dem er als zurückgezogen lebender undurchschaubarer Konzernchef ein revolutionäres, aber kontroverses Forschungsprojekt enthüllt. Darüber hinaus gehört er zu Besetzung von J.J. Abrams’ mit Spannung erwarteter Franchise-Fortsetzung STAR WARS: THE FORCE AWAKENS („Star Wars: Das Erwachen der Macht“) und hat außerdem die schillernde Bösewichtrolle in Bryan Singers Comicabenteuer X-MEN: APOCALYPSE übernommen. JESSICA CHASTAIN ( ANNA MORALES ) Für den verstorbenen amerikanischen Filmkritiker Roger Ebert war sie „eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation“ – und die vielen großen Darstellungen Jessica Chastains in den letzten Jahren belegen diese Einschätzung eindrucksvoll. Wie Oscar Isaac ist die Kalifornierin Absolventin der angesehenen Juilliard School in New York, wo sie ihren Filmpartner aus A MOST VIOLENT YEAR auch kennen lernte. Nach mehreren Gastrollen in populären TV-Serien wie „Veronica Mars“ („Veronica Mars“) oder „E.R.“ („Emergency Room - Die Notaufnahme“) folgte mit Dan Irelands Drama JOLENE (2008) ein überzeugendes Filmdebüt, brillierte sie in der Titelrolle einer elternlosen, aber lebenslustigen 15-Jährigen. Danach entwickelte sie sich schnell zu einer der gefragtesten Darstellerinnen, war allein zwischen 2010 und 2011 in sieben interessanten Kinofilmen mit grundverschiedenen Rollenanforderungen zu sehen. So war sie eine fürsorgliche Mutter und die besorgte Ehefrau von Michael Shannon in Jeff Nichols’ Independentdrama TAKE SHELTER („Take Shelter - Ein Sturm zieht auf“, 2011), die Ehefrau eines römischen Generals, verkörpert von Ralph Fiennes, in Fiennes’ moderner Shakespeare-Adaption CORIOLANUS („Coriolanus“, 2011) und jagte als Mossad-Agentin einen deutschen Kriegsverbrecher in John Maddens Thriller THE DEBT („Eine offene Rechnung“, 2010). Terrence Malicks meisterliches Drama THE TREE OF LIFE („The Tree of Life“, 2011) machte Chastain in der Hauptrolle einer geduldigen, verständnisvollen Mutter und Ehefrau Brad Pitts einem breiten Publikum bekannt. Mit einer Nebenrolle begnügte sich Chastain in Tate Taylors prominent besetztem Überraschungshit THE HELP („The Help“, 2011), brillierte aber auch hier als unkonventionelle, gutmütige, aufgeschlossene Hausfrau in den rassistisch geprägten Südstaaten der frühen 1960er Jahre. Belohnt wurde sie mit ihrer ersten Oscar®-Nominierung als „Beste Nebendarstellerin“, der ein Jahr später eine weitere folgte, nun als Hauptdarstellerin, für Kathryn Bigelows packendes Agentendrama ZERO DARK THIRTY („Zero Dark Thirty“, 2011), in dem sie eine ambitionierte CIA-Analystin spielte. In den deutschen Kinos war Chastain zuletzt an der Seite von James McAvoy in Ned Bensons ambitioniertem Beziehungsdrama THE DISAPPEARANCE OF ELEANOR RIGBY („Das Verschwinden von Eleanor Rigby“, 2014) sowie in Christopher Nolans Science-Fiction-Epos INTERSTELLAR („Interstellar“, 2014) zu sehen, in dem sie die ältere Ausgabe von Matthew McConaugheys Tochter, eine NASA-Wissenschaftlerin, darstellte. Darüber hinaus lieferte sie eine Glanzvorstellung in der Titelrolle von Liv Ullmanns August-Strindberg-Adaption MISS JULIE („Fräulein Julie“, 2014). Nach A MOST VIOLENT YEAR hat die Amerikanerin Hauptrollen in Guillermo del Toros Horrordrama CRIMSON PEAK und Ridley Scotts Science-Fiction-Drama THE MARTIAN übernommen. ALBERT BROOKS ( ANDREW WALSH ) Albert Brooks begann seine Karriere als Stand-up-Komödiant, blieb der Komödie auch auf der Leinwand treu, ob als Schauspieler, Drehbuchautor oder Regisseur. Sein Filmdebüt aber

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feierte er in einer vorwiegend dramatischen Rolle in Martin Scorseses Großstadtdrama TAXI DRIVER („Taxi Driver“, 1976). Hier verkörperte er einen Wahlkampfhelfer, der auf seine von Cybill Shepherd gespielte Kollegin ein Auge geworfen hat – wie auch Robert De Niros Titelfigur. Danach sah man ihn als unglückseligen ersten Ehemann von Goldie Hawn in Howard Zieffs Komödie PRIVATE BENJAMIN („Schütze Benjamin“, 1980), den während der Hochzeitsnacht der Tod ereilte, als Freund eines von Dudley Moore gespielten Dirigenten in Zieffs Komödie UNFAITHFULLY YOURS („Bitte nicht heut’ nacht“, 1984), der Auslöser eines fatalen Missverständnisses wird, und schließlich als bissigen, schnell schwitzenden TV-Journalisten in James L. Brooks’ gefeierter romantischer Komödie BROADCAST NEWS („Nachrichtenfieber - Broadcast News“, 1987), der insgeheim in seine Produzentin, verkörpert von Holly Hunter, verliebt ist. Für letztere Rolle erhielt er als „Bester Nebendarsteller“ eine Oscar®-Nominierung. Neben seiner Arbeit vor der Kamera konnte sich Brooks seit Ende der 1970er auch hinter der Kamera profilieren – als Regisseur und Autor mehrerer intelligenter Komödien, in denen er stets auch mitwirkte. Es begann mit der Parodie REAL LIFE (1979), setzte sich fort mit der melancholischen Beziehungskomödie MODERN ROMANCE („Modern Romance - Muss denn Liebe Albtraum sein?“, 1981) und dem witzigen Roadtrip LOST IN AMERICA („Kopfüber in America“, 1988). Schließlich inszenierte Brooks auch mit Meryl Streep die Fantasyromanze DEFENDING YOUR LIFE („Rendezvous im Jenseits“, 1991), außerdem MOTHER („Mother“, 1996) mit Debbie Reynolds in der Rolle seiner Filmmutter und die Hollywoodsatire THE MUSE („Die Muse“, 1999), in der er als Drehbuchautor Feuer und Inspiration verlor, bis er die von Sharon Stone verkörperte Titelfigur trifft. Darüber hinaus schrieb Brooks auch am Drehbuch zu Michael Ritchies mit dramatischen Facetten durchsetzter Baseball-Komödie THE SCOUT („Der Scout“, 1994) mit, übernahm selbst auch die Titelrolle. Zu seinen weiteren wichtigen Filmen zählen Steven Soderberghs Elmore-Leonard-Adaption OUT OF SIGHT („Out of Sight“, 1998), in der er einen halbseidenen Geschäftsmann spielte, den nicht nur George Clooney ausrauben wollte, Andrew Stantons und Lee Unkrichs Animationshit FINDING NEMO („Findet Nemo“, 2003), in dem er dem Vater des titelgebenden Clownfisches seine Stimme lieh, und Nicolas Winding Refns Kriminaldrama DRIVE („Drive“, 2011), in dem er als eiskalt mordender Gangster Bernie Rose eine der besten darstellerischen Leistungen des Jahres zeigte. Für letztere Rolle wurde er in der Kategorie „Best Performance by an Actor in a Supporting Role in a Motion Picture“ auch für den Golden Globe® vorgeschlagen und von zahlreichen amerikanischen Kritikerverbänden geehrt. Nach A MOST VIOLENT YEAR wird der Kalifornier, der als Schwiegervater von Mary-Louise Parker auch in vier Folgen der Hitserie „Weeds“ (Weeds - Kleine Deals unter Nachbarn“) auftauchte, in Peter Landesmans im Football-Milieu angesiedelten Drama CONCUSSION zu sehen sein – in der Rolle eines Gerichtsmediziners. DAVID OYELOWO (LAWRENCE ) David Oyelowo wurde als Sohn nigerianischer Eltern im englischen Oxford geboren und studierte Schauspiel an der London Academy of Music and Dramatic Art (LAMDA). Unmittelbar nach seinem Abschluss 1998 nahm ihn die hoch angesehene Royal Shakespeare Company mit 24 Jahren in ihr Ensemble auf – zunächst für eine Spielzeit. Seine berühmteste Rolle für die Company erregte Aufsehen, war ein Wendepunkt in der britischen Bühnengeschichte, denn in einer Produktion von William Shakespeares Historiendrama „Henry VI“ („Heinrich VI“) übernahm Oyelowo 2001 die Titelrolle, war damit

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der erste schwarze Schauspieler überhaupt, der in einer großen Shakespeare-Inszenierung einen englischen König darstellte. Im gleichen Jahr stand er nach einigen TV-Auftritten auch erstmals für einen Kinofilm vor der Kamera, dem viele weitere mit zunehmend wichtigeren Rollen folgten. Darunter fallen Kevin Macdonalds Drama THE LAST KING OF SCOTLAND („Der letzte König von Schottland - In den Fängen der Macht“, 2006), in dem er den mutigen Arztkollegen von James McAvoy darstellte, Kenneth Branaghs von HBO finanzierte Shakespeare - Adaption AS YOU LIKE IT (2006), und Tate Taylors auch kommerziell erfolgreiches Drama THE HELP („The Help“, 2011), in dem er einen Prediger verkörperte. Nach einer großen Hollywoodproduktion, Rupert Wyatts Franchise-Reboot RISE OF THE PLANET OF THE APES („Planet der Affen: Prevolution“, 2011), in der Oyelowo den recht skrupellosen Chef von James Francos Wissenschaftler spielte, besetzte ihn Regisseur Lee Daniels für sein Independent-Kriminaldrama THE PAPERBOY („The Paperboy“, 2012), das mit Oyelowo in der Rolle von Matthew McConaugheys Journalistenkollegen bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes im Wettbewerb gezeigt wurde.

Nach einem Auftritt als Unionssoldat in Steven Spielbergs für 12 Oscars® nominiertem Drama LINCOLN („Lincoln“, 2012) holte ihn Lee Daniels erneut vor die Kamera, spielte er Forest Whitakers rebellischen, für die Bürgerrechte kämpfenden Sohn im preisgekrönten Drama THE BUTLER („Der Butler“, 2013). Seine Darstellungen in diesen beiden und anderen Filmen der letzten Jahre überzeugten auch Regisseurin Ava DuVernay, die dem Briten eine der begehrtesten Rollen überhaupt anvertraute und ihn als Dr. Martin Luther King Jr. in ihrem biografischen Drama SELMA („Selma“, 2014) besetzte. Darüber hinaus war Oyelowo als korrupter Cop in Christopher McQuarries Thriller JACK REACHER („Jack Reacher“, 2012) und als Schulleiter in Christopher Nolans Science-Fiction-Epos INTERSTELLAR („Interstellar“, 2014) zu sehen. Sein nächstes Projekt nach A MOST VIOLENT YEAR ist Cynthia Morts biografisches Drama NINA, in dem er den Manager der von Zoe Saldana gespielten Sängerin darstellt. ALESSANDRO NIVOLA ( PETER FORENTE) Alessandro Nivola ist ein amerikanischer Schauspieler mit großer Bühnenerfahrung, der seit Mitte der 1990er Jahre vor der Kamera steht. Noch während seines Studiums der Englischen Literatur an der Yale University übernahm er in Seattle die männliche Hauptrolle in einer Aufführung von Athol Fugards Drama „Master Harold…and the Boys“. Nach seinem Yale-Abschluss 1994 stand er ein Jahr später erstmals auf einer Broadway-Bühne, spielte er den jungen Liebhaber von Helen Mirren in einer Inszenierung von Iwan Sergejewitsch Turgenews Komödie „Ein Monat auf dem Lande“. Für diese Darstellung wurde der Newcomer auf Anhieb für den Drama Desk Award vorgeschlagen. Sein Filmdebüt folgte 1997. In diesem Jahr gelang ihm bereits mit seinem zweiten Film der Durchbruch vor der Kamera, als er in John Woos Thriller FACE/OFF („Im Körper des Feindes“, 1997) Nicolas Cages jüngeren, an paranoider Schizophrenie leidenden Bruder darstellte. Danach spielte der Amerikaner Rachel Weisz’ gerade aus dem Gefängnis entlassenen Ex-Lover in Michael Winterbottoms Drama I WANT YOU („I Want You“, 1998), eine von mehreren britischen Figuren in seiner Karriere, außerdem einen gelangweilten englischen Pfarrerssohn in Patricia Rozemas Jane-Austen-Verfilmung MANSFIELD PARK („Mansfield Park“, 1999) und schließlich den verschuldeten Lover von Reese Witherspoon in Mike Barkers Noir-Thriller BEST LAID PLANS („Best Laid Plans“, 1999), der sich als Erpresser versucht. Es folgten Kenneth Branaghs Shakespeare-Verfilmung LOVE’S LABOUR’S LOST („Verlorene Liebesmüh’“, 2000) mit Nivola in der Hauptrolle des Königs von Navarra, Lisa

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Cholodenkos Dramödie LAUREL CANYON („Laurel Canyon“, 2002), in der er den Lover von Kate Beckinsale darstellte, und Pieter Jan Brugges Drama THE CLEARING („Anatomie einer Entführung“, 2004), bei dem er wieder mit Helen Mirren zusammenarbeitete – in der Rolle ihres Sohns. Mit David O’Russells preisgekröntem Kriminaldrama AMERICAN HUSTLE („American Hustle“, 2013) rief er sich in der Rolle eines ehrgeizigen, schmierigen Staatsanwalts wieder eindrucksvoll in Erinnerung. Mit David Oyelowo, seinem Filmpartner aus A MOST VIOLENT YEAR, stand er auch für Ava DuVernays Drama SELMA („Selma“, 2014) vor der Kamera. Demnächst wird Nivola in DAY OUT OF DAYS, dem neuen Film von Zoe Cassavetes, zu sehen sein. ELYES GABEL ( JULIAN ) Elyes Gabel wurde in London geboren, erfuhr seine schauspielerische Ausbildung unter anderem am Workshop des Oldham Theatre, einem englischen Jugendtheater, und mit der Northern Kids Theatre Company. Zu seinen wichtigsten Leinwandauftritten zählen eine kleine Rolle in Christopher Nolans Science-Fiction-Epos INTERSTELLAR („Interstellar“, 2014), die Rolle eines ehrgeizigen Virologen in Marc Forsters Horrorthriller WORLD WAR Z („World War Z“, 2013), und seine Rolle als Sohn von Mark Strongs Ex-Gangster in Eran Creevys Actionthriller WELCOME TO THE PUNCH („Enemies - Welcome to the Punch“, 2013). Darüber hinaus war er häufig auch auf dem Bildschirm präsent, spielt aktuell in der neuen CBS-Serie „Scorpion“ die Hauptrolle eines genialen Computerexperten, der mit seinem Team für den amerikanischen Heimatschutz arbeitet. Des Weiteren sah man ihn in als Detective Adam Lucas in 13 Folgen der mit Dana Delany besetzten Kriminalserie „Body of Proof“ („Body of Proof“) und in einer Gastrolle in Neil Jordans Historienserie „The Borgias“ („Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen“). Schließlich gehörte er in der ersten und zweiten Staffel zum Ensemble des Serienphänomens „Game of Thrones“ („Game of Thrones - Das Lied von Eis und Feuer“), das 2012 in der Kategorie „Outstanding Performance by an Ensemble in a Drama Series“ für den Screen Actors Guild Award® nominiert wurde. In insgesamt sieben Folgen verkörperte er Rokharo, einen Dothraki-Krieger und Leibwächter von Emilia Clarkes Dothraki-Königin Daenerys Targaryen. Nach A MOST VIOLENT YEAR wird Elyes Gabel in Bharat Nalluris Actiondrama SPOOKS: THE GREATER GOOD zu sehen sein, ein Filmableger der populären britischen Agentenserie „Spooks“ („Spooks - Im Visier des MI5“), die 2003 mit dem TV-Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ausgezeichnet wurde.

CATALINA SANDINO MORENO (LUISA) Catalina Sandino Moreno wurde in der kolumbianischen Metropole Bogota geboren, ergatterte bei ihrem ersten Leinwandauftritt in Joshua Marstons Drama MARIA FULL OF GRACE („Maria voll der Gnade“, 2004) auf Anhieb die Hauptrolle. Für ihre schauspielerische Leistung als junge Kolumbianerin, die ihrem ärmlichen Leben entfliehen will und sich als Drogenkurierin anwerben lässt, wurde sie als „Beste Darstellerin“ für den Oscar® vorgeschlagen. Danach spielte sie eine junge Immigrantin in Paris in LOIN DU 16E, dem von Walter Salles und Daniela Thomas inszenierten Stadtteil-Segment aus dem Episodenfilm PARIS, JE T’AIME („Paris, je t’aime“, 2006), Wilmer Valderramas Freundin in Richard Linklaters Dramödie FAST FOOD NATION („Fast Food Nation“, 2006), außerdem an der Seite von Javier Bardem und Benjamin Bratt in Mike Newells Literaturverfilmung LOVE IN THE TIME OF CHOLERA („Die Liebe in den Zeiten der Cholera“, 2007) die Cousine von Giovanna

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Mezzogiornos weiblicher Hauptfigur, und schließlich die zweite Frau des berühmten Revolutionärs in Steven Soderberghs biografischen Dramen CHE: PART ONE - THE ARGENTINE („Che - Teil 1: Revolucion“, 2008) und CHE: PART TWO - GUERRILLA („Che - Teil 2: Guerrilla“, 2008). Darüber hinaus verkörperte sie in David Slades Franchise-Fortsetzung THE TWILIGHT SAGA: ECLIPSE („Eclipse - Biss zum Abendrot“, 2010) in Rückblenden eine Mexikanerin, die den Konföderierten-Offizier Jasper in einen Vampir verwandelt. Zu ihren wichtigen TV-Serien zählen die neue Krankenhausserie „Red Band Society“, in der sie die Mutter eines sehr kranken Jungen spielt, und die Hit-Serie „The Bridge“ („The Bridge“), das mit Diane Kruger besetzte US-Remake der skandinavischen Erfolgsserie „Bron“ („Die Brücke - Transit in den Tod“). Für ihre schauspielerische Leistung in neun Folgen dieser Serie wurde sie 2014 als „Beste Nebendarstellerin“ mit dem Award der Imagen Foundation ausgezeichnet. Geplant ist zudem, dass sie in der fünften und letzten Staffel der Science-Fiction-Serie „Falling Skies“ („Falling Skies“) eine zentrale Rolle übernehmen soll. Ihre nächsten Filmprojekte nach A MOST VIOLENT YEAR sind Brad Peytons Thriller INCARNATE und Eva Sorhaugs Kokaindrama THE GODMOTHER, in dem Catherine Zeta-Jones die Hauptrolle übernommen hat.

DIE FILMEMACHER J.C. CHANDOR (DREHBUCH, REGIE, PRODUKTION) Autor-Regisseur J.C. Chandor ist einer der aufregendsten neuen Filmemacher in Hollywood, arbeitet seit 15 Jahren in der Branche und vor seinem ersten Kinofilm als Regisseur, Produzent und Autor an zahllosen preisgekrönten Werbespots und Dokumentationen. Mit MARGIN CALL („Der große Crash - Margin Call“, 2011) inszenierte er nach eigenem Drehbuch mit einer hochkarätigen Besetzung ein intelligentes und emotional packendes Drama über eine Investmentbank und wurde für dieses Regiedebüt international gefeiert. Für sein Drehbuch erhielt er eine Oscar®-Nominierung und den Award des Australian Film Institute, für seine Inszenierung die Auszeichnung als „Breakthrough Director“ vom New York Film Critics Circle. Der Film selbst wurde vom National Board of Review als „Best Directorial Debut“ sowie bei den Independent Spirit Awards mit dem Robert Altman Award prämiert. Zwei Jahre später präsentierte er seinen zweiten Film im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes. Robert Redford spielte in ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013), einem nahezu dialoglosen, von Chandor erneut auch geschriebenen Drama, die Hauptrolle eines Seglers, der nach der Kollision seines Bootes mit einem Frachtcontainer im Indischen Ozean ums Überleben kämpft. Auch dieses Drama erhielt viele internationale Auszeichnungen, darunter Nominierungen für einen Oscar®, einen Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA), zwei Golden Globes® sowie für vier Independent Spirit Awards, darunter in den Kategorien “Bester Film” und “Beste Regie”. J.C. Chandor wuchs als Sohn eines Investmentbankers in Vororten von New York und London auf, lebt heute mit seiner Frau, der Künstlerin Cameron Goodyear, und den zwei gemeinsamen Kindern, außerhalb von New York. Seine akademische Ausbildung umfasst ein Amerikanistik- und Filmstudium am College of Wooster in Ohio sowie ein Studium der Filmproduktion an der New York University. Nach A MOST VIOLENT YEAR befinden sich mehrere neue Projekte des Filmemachers in unterschiedlichen Entwicklungsstadien, darunter Filme für Produktionsgesellschaften wie

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Legendary Pictures oder Leonardo DiCaprios Appian Way, und für Hollywoodstudios wie Warner Brothers oder Universal Pictures. NEAL DODSON (PRODUKTION) A MOST VIOLENT YEAR ist Neal Dodsons dritte Zusammenarbeit mit J.C. Chandor, produzierte er doch bereits das vielfach preisgekrönte Überlebensdrama ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013) und Chandors Regiedebüt MARGIN CALL („Der große Crash - Margin Call“, 2011), für das Dodson zusammen mit seinen Koproduzenten und Regisseur Chandor in der Kategorie „Best First Feature“ den Independent Spirit Award erhielt. Alle anderen Filme, an deren Entstehung er beteiligt war, sind klassische Independentprojekte, die von jungen talentierten Filmemachern inszeniert wurden. So produzierte er Victor Quinaz’ Komödie BREAKUP AT A WEDDING (2013), war er Koproduzent von Liza Johnsons mit Kristen Wiig besetztem Drama HATESHIP LOVESHIP (2013), sowie ausführender Produzent von Anna Martemuccis Komödie HOLLIDAYSBURG (2014), Blair Ericksons Horrorthriller THE BANSHEE CHAPTER („The Banshee Chapter“, 2013), Damon Santostefanos musikalischem Märchen ANOTHER CINDERELLA STORY („Another Cinderella Story“, 2008) und von Victor Quinaz’ Kurzfilm PERIODS (2012). Darüber hinaus war er mit Chris Moore ausführender Produzent der vom US-Kabelsender STARZ in Auftrag gegebenen Dokumentarserie „The Chair“, in der er mit Filmemachern wie Quinaz oder Martemucci auch zu sehen war. Aktuell produziert Neal Dodson Camille Thomans Thriller YOU WERE NEVER HERE, in dem Mireille Enos und Sam Shepard die Hauptrollen spielen. ANNA GERB (PRODUKTION) Wie für Neal Dodson ist A MOST VIOLENT YEAR auch für Anna Gerb der dritte Film mit Autor-Regisseur J.C. Chandor. Nachdem sie als Koproduzentin in sein Regiedebüt MARGIN CALL („Der große Crash - Margin Call“, 2011) involviert war, das für einen Oscar® vorgeschlagen wurde, produzierte sie mit mehreren Kollegen auch Chandors Nachfolger, das Überlebensdrama ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013), das ebenfalls eine Oscar®-Nominierung sowie vier Nominierungen für den Independent Spirit Award erhielt, darunter in der Kategorie „Bester Film“. Darüber hinaus war sie ausführende Produzentin von Brian M. Cassidys und Melanie Shatzkys Drama FRANCINE (2012), in dessen Titelrolle Oscar®-Preisträgerin Melissa Leo zu sehen war. Schließlich war Anna Gerb in ihrer kanadischen Heimat Produzentin von Jerry Ciccorittis Geschwisterdrama BLOOD (2004) und von James Hyslops TV-Dokumentation „Me, Myself, and the Devil: The Life and Times of Ashley MacIsaac.“ BRADFORD YOUNG (KAMERA) Bradford Young gehört zu den angesehensten Kameramännern des neuen amerikanischen Independentfilms, wurde 2009 vom Filmmaker Magazine unter den „25 New Faces of Independent Film“ aufgeführt. Ein Jahr später gehörte er auch zu den wichtigen Filmkreativen hinter der Kamera, die das Branchenmagazin Variety in seinem Artikel „Up Next: Masters of Their Craft“ vorstellte. Young setzte zuletzt das Licht bei Ava DuVernays biografischem Drama SELMA („Selma“, 2014), nachdem er das bereits bei ihrem Drama MIDDLE OF NOWHERE (2012) getan hatte, und bei PAWN SACRIFICE (2014), Edward Zwicks Drama über das legendäre Schachduell zwischen Bobby Fischer und Boris Spassky. Davor wurde er zweimal beim Sundance Film

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Festival mit dem Kamerapreis ausgezeichnet. Zunächst für Dee Rees’ Teendrama PARIAH (2011), dann auch zwei Jahre später, in Form einer Kompaktwürdigung, für seine Arbeit an David Lowerys poetischem Kriminaldrama AIN’T THEM BODIES SAINTS („Saints - Sie kannten kein Gesetz“, 2013) und an Andrew Dosunmus Drama MOTHER GEORGE (2013). Darüber hinaus fotografierte er auch Dosunmus Einwandererdrama RESTLESS CITY (2011), Tina Mabrys Drama MISSISSIPPI DAMNED (2009) und Paola Mendozas Einwandererdrama ENTRE NOS (2009). ALEX EBERT (MUSIK) A MOST VIOLENT YEAR markiert die zweite Zusammenarbeit von Alex Ebert mit J.C. Chandor, bei der Ebert nicht nur den Soundtrack, sondern auch den Song „America For Me“ beisteuerte. Für die erste, ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013), mit der er sein Debüt als alleinverantwortlicher Filmkomponist gab, erhielt er auf Anhieb einen Golden Globe®. Darüber hinaus ist Musik von Alex Ebert auch in einigen anderen Filmen zu hören, darunter in John Wells’ Bühnenadaption AUGUST: OSAGE COUNTY („Im August in Osage County“, 2013), Kirk Jones’ Dramödie WHAT TO EXPECT WHEN YOU’RE EXPECTING („Was passiert, wenn’s passiert ist“, 2012), Jamie Lindens Dramödie 10 YEARS („10 Jahre - Zauber eines Wiedersehens“, 2011) und in Nanette Bursteins romantischer Komödie GOING THE DISTANCE („Verrückt nach Dir“, 2010). Bekannt ist Ebert auch als Multiinstrumentalist und Songwriter der Indie-Band Edward Sharpe and the Magnetic Zeros, die bisher drei Alben veröffentlichte und ausgiebig durch die USA und auch Europa tourte. Mit den Bands Old Crow Medicine Show und Mumford & Sons zogen Edward Sharpe and the Magnetic Zeros im Rahmen der Railroad Revival Tour per Zug durch die USA, gaben insgesamt sechs Konzerte. BIG EASY EXPRESS (2012), Emmett Mallorys Dokumentarfilm über diese ungewöhnliche Tour, wurde in der Kategorie „Best Long Form Music Video“ mit dem Grammy® ausgezeichnet. Davor war Alex Ebert Gründungsmitglied und Sänger der Alternative-Band Ima Robot, brachte darüber hinaus 2011 mit „Alexander“ ein Soloalbum heraus. KASIA WALICKA-MAIMONE (KOSTÜME) Kasia Walicka-Maimone hat bei allen bisherigen Inszenierungen von Bennett Miller die Kostüme entworfen. Die Zusammenarbeit begann beim biografischen Drama CAPOTE („Capote“, 2005), das für fünf Oscars® nominiert wurde und ihr eine Nominierung für den Award der Costume Designers Guild einbrachte. Sie wurde fortgesetzt mit dem vielfach preisgekrönten Sportdrama MONEYBALL („Die Kunst des Gewinnens - Moneyball“, 2011), das sechs Oscar®-Nominierungen erhielt, und zuletzt mit dem auf Tatsachen beruhendem Drama FOXCATCHER („Foxcatcher“, 2014), das für fünf Oscars® vorgeschlagen wurde. Darüber hinaus kleidete Walicka-Maimone die Darsteller ein von Theodore Melfis Komödie ST. VINCENT („St. Vincent“, 2014), Wes Andersons skurril-charmanter Familiengeschichte MOONRISE KINGDOM („Moonrise Kingdom“, 2012), wurde dafür mit einer weiteren Nominierung für den Award der Costume Designers Guild belohnt, von George Nolfis Fantasyromanze THE ADJUSTMENT BUREAU („Der Plan“, 2011), Mira Nairs biografischem Drama AMELIA („Amelia“, 2009), Mark Levins Jugendromanze LITTLE MANHATTAN („Little Manhattan“, 2005) und von Alison Macleans Drama JESUS’ SON („Jesus’ Son“, 1999). Walicka-Maimones Kostüme werden demnächst auch in Scott Coopers Kriminaldrama BLACK MASS sowie in Steven Spielbergs Agententhriller zu sehen sein, der derzeit in Deutschland unter dem Arbeitstitel ST. JAMES PLACE gedreht wird.

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JOHN P. GOLDSMITH (PRODUKTIONSDESIGN) John P. Goldsmith ist ein preisgekrönter, spartenübergreifend erfolgreicher Künstler und Designer, der bei J.C. Chandors Drama ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013) erstmals die Aufgaben eines Produktionsdesigners übernahm. Als Art Director arbeitete er an Joel und Ethan Coens Hit NO COUNTRY FOR OLD MEN („No Country for Old Men“, 2007), der mit vier Oscars®, darunter auch als „Bester Film“, ausgezeichnet wurde, sowie an der mit vier Golden Globes® prämierten Miniserie „John Adams“ („John Adams - Freiheit für Amerika“). Für beide Projekte erhielt den Excellence in Production Design Award, den wichtigsten Preis seiner Gilde. Darüber hinaus gehörte er mit anderen Aufgabenbereichen zu den Crews von Steven Spielbergs Animationshit THE ADVENTURES OF TINTIN („Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn“, 2011), Robert Zemeckis’ Jugendbuch-Adaption POLAR EXPRESS („Der Polarexpress“, 2004) und von Oliver Stones Satire NATURAL BORN KILLERS („Natural Born Killers“, 1994). RON PATANE (SCHNITT) Ron Patane arbeitet regelmäßig mit dem amerikanischen Filmemacher Derek Cianfrance zusammen. Cianfrances unter anderem mit einer Oscar®-Nominierung prämiertes Regiedebüt BLUE VALENTINE („Blue Valentine“, 2010) war auch sein erster Kinofilm, für den er als Cutter verantwortlich zeichnete. Patane schnitt auch den Nachfolger, das Kriminaldrama PLACE BEYOND THE PINES („Place Beyond the Pines“, 2012), und wird diese Aufgabe auch bei Cianfrances drittem Spielfilm THE LIGHT BETWEEN OCEANS übernehmen, der mit Michael Fassbender und Rachel Weisz in den Hauptrollen im Laufe des Jahres Premiere feiern soll. Darüber hinaus war er Cutter des mit Diane Lane und Dakota Fanning besetzten Kriminaldramas EVERY SECRET THING (2014), mit dem die bekannte Dokumentaristin Amy Berg ihren Spielfilm-Einstand feierte. Ron Patane ist Absolvent des Vassar College, einer renommierten amerikanischen Elitehochschule, und ging nach seinem Abschluss in die Branche, der er bis heute treu blieb - arbeitet als Cutter von Kinofilmen, Dokumentarfilmen, TV-Projekten, Werbespots und Musikvideos. STEVE BOEDEKKER (SUPERVISING SOUND EDITOR, TONMISCHER, SOUNDDESIGNER) A MOST VIOLENT YEAR ist nach ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013) der zweite gemeinsame Film von J.C. Chandor und Steve Boedekker. Für seine Arbeit an letzterem Drama wurde er zusammen mit Richard Hymns in der Kategorie „Best Achievement in Sound Editing“ für den Oscar® und darüber hinaus auch für den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) vorgeschlagen. Zu seinen weiteren wichtigen Filmen zählen mit Benh Zeitlins BEASTS OF THE SOUTHERN WILD („Beasts of the Southern Wild”, 2012) und Steven Spielbergs LINCOLN („Lincoln”, 2012) zwei Dramen, die als „Bester Film” für den Oscar® nominiert wurden. Seine Arbeit als Sounddesigner und Tonmischer ist aber auch in Louis Leterriers Hit NOW YOU SEE ME („Die Unfassbaren - Now You See Me“, 2013), Joseph Kosinskis Science-Fiction-Thriller TRON: LEGACY („Tron: Legacy“, 2010), David Finchers Hit FIGHT CLUB („Fight Club“, 1999) und in mehreren Filmen von Tim Burton zu hören. Darunter fallen unter anderem die Literaturverfilmung ALICE IN WONDERLAND („Alice im Wunderland“, 2010), das Musical SWEENEY TODD: THE DEMON BARBER OF FLEET STREET („Sweeney Todd: Der

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teuflische Barbier aus der Fleet Street“, 2007) und die Roald-Dahl-Adaption CHARLIE AND THE CHOCOLATE FACTORY („Charlie und die Schokoladenfabrik“, 2005). RICHARD HYMNS (SUPERVISING SOUND EDITOR) Richard Hymns wurde in Großbritannien geboren, begann seine eindrucksvolle Karriere in der Filmbranche bereits mit 16 Jahren und arbeitete sich dort von ganz unten nach oben vor. Heute kann er fünf Jahrzehnte Berufserfahrung mit drei Oscars® und insgesamt neun Oscar®-Nominierungen vorweisen. Darüber hinaus wurde er viermal mit dem Golden Reel Award, dem wichtigsten Preis seiner Gilde, der Motion Picture Sound Editors, sowie einmal mit dem Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) ausgezeichnet. Seine drei Oscars®, die er sich jeweils in Kooperation mit einem Kollegen erarbeitete, wurden ihm für die Steven-Spielberg-Inszenierungen JURASSIC PARK („Jurassic Park“, 1993), INDIANA JONES AND THE LAST CRUSADE („Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“, 1989) und SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998) verliehen. Weitere Nominierungen erhielt er für Spielbergs Hits MINORITY REPORT („Minority Report“, 2002) und WAR HORSE („Gefährten“, 2011) sowie für Ron Howards Erfolge WILLOW („Willow“, 1988) und BACKDRAFT („Backdraft - Männer, die durchs Feuer gehen“, 1991), sowie für David Finchers Drama FIGHT CLUB („Fight Club“, 1999). Zu seinen weiteren wichtigen Filmen zählen Spielbergs historisches Drama LINCOLN („Lincoln“, 2012) und James Camerons Science-Fiction-Klassiker TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY („Terminator 2 - Tag der Abrechnung“, 1991). A MOST VIOLENT YEAR ist seine zweite Zusammenarbeit mit Autor-Regisseur J.C. Chandor nach dem Drama ALL IS LOST („All Is Lost“, 2013), das ihm und seinem Kollegen Steve Boedekker Nominierungen für den Oscar® und den Award der British Academy of Film and Television Arts (BAFTA) einbrachte MARK RUSSELL (VISUAL EFFECTS SUPERVISOR) Mark Russell ist Absolvent der University of Southern California (USC) und begann seine Branchenkarriere mit unterschiedlichen Tätigkeiten bei Filmen, die vor allem visuell neue Maßstäbe setzten. Darunter fallen die Steven-Spielberg-Inszenierungen SAVING PRIVATE RYAN („Der Soldat James Ryan“, 1998) und MINORITY REPORT („Minority Report“, 2002) sowie Guillermo del Toros Comicverfilmung HELLBOY („Hellboy“, 2004). Seit seinem Umzug von der Westküste nach New York arbeitete er als Visual Effects Supervisor an Independentproduktionen wie Alex Riveras Science-Fiction-Drama SLEEP DEALER (2008), Charlie Kaufmans Drama SYNECDOCHE, NEW YORK („Synecdoche, New York“, 2008), Nicole Holofceners Komödie PLEASE GIVE („Pleae Give“, 2010), oder Sebastián Corderos Science-Fiction-Thriller EUROPA REPORT („Europa Report - Sind wir alleine?“, 2013), aber auch an aufwendigeren Studioprojekten wie George Nolfis Philip-K.Dick-Verfilmung THE ADJUSTMENT BUREAU („Der Plan“, 2011) und Brett Ratners Actionkomödie TOWER HEIST („Aushilfsgangster“, 2011). Zu seinen letzten wichtigen Filmen zählen auch Mike Cahills Science-Fiction-Drama I ORIGINS („I Origins - Im Auge des Ursprungs“, 2014) und Martin Scorseses Hit THE WOLF OF WALL STREET („The Wolf of Wall Street“, 2013).