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Bericht : Allgemeine analytische Methoden usw. 289 50 ml 0,1 Salpeters~ure. 0,05 ml der LSsungen mit 5--500 #g Metall wurden auf das Papier (Whatman Nr. 1) aufgebraeht. Der Versuch wurde abgebroehen, wenn sich die LSsungsmittelfront 9,5 em veto Ausgang entfernt hatte. Als Spriihreagen- zien zur Siehtbarmachung der ginge dienten l~oige K2CrO4-LSsung ffir Pb 2+, Ag +, T1+, 0,2~oige I~ubeanwasserstoffs~urelSsung fiir Cu2+, Co~+, Ni 2+, I-I~S ffir Cd 2+, 0,1~oige ghodizons~urelSsung ffir Pb 2+ und Ba ~+, Dimethylglyoxim fiir Ni 2+. Ag -- Pb -- T1 sind voneinander seharf getrennt, ebenso Cu -- Cd. Folgende Rf-Werte (inKlammern)wurden festgestellt: Pb 2+ (0,16), Ag + (0,24), Cu 2+ (0,32), Cd 2+ (0,21), Co~+ (0,20), Ni 2+ (0,20), T1 + (0,18). t~iir die Messungen der optisehen Diehte im direkten Lieht wurden die Papiere mit Anisol oder einer Misehung yon ParaffinS1 und c~-Bromnaphthalin durchsiehtig gemaeht. Die Ablesungen erfolgten in den I~ingen in Abst/inden yon 1 mm l~ngs der orthogonalen Durehmesser. In jedem Ring steigt die optisehe Diehte zu einem Maximum an, das an der guBeren Zone des Ringes liegt, um dann wieder auf den Ausgangswert (Null) abzusinken. Die yon den Kurven der optisehen Diehte und der Abszissenaehse eingeschlossene Fl~ehe in Quadratzentimeter wird als gesamte optisehe Dichte bezeiehnet. Diese erwies sich in allen Fallen als linear abh~ngig yon der Konzentration der Metall- Ionen in den SalzlSsungen. H. KUI~TEI~ACKEtr Die Chemie der spezifisehen, selektiven und empfindlichen Reaktionen und ihre Aufgabe sind yon F. FEraL 1 in einer Ubersicht skizziert. Es wird betont, daft das Wort Mikroehemie irrefiihrend ist, dab es blofl mikro- oder makrochemisehe Avbeits- weisen g~be. Ebenso werden andere Begriffe wie Selektivit~t, Spezifit~t, Grenz- konzentration und ihr Verh~ltnis, Maskierung usw. noch einmal in ihrer Bedeutung f/it mi~'oanalytisehe Naehweisverfahren besproehen und Ausblieke gezeigt, we mikroanalytisehe Arbeitsmethoden zu tieferen Eblblieken in allgemeinehemische Probleme geffihrt haben; ein besonders gutes Beispiel hierfiir ist die Thermowaage. Von anMytischer Bedeutung sind Sehmelz- und Kryptoschme]zreaktionen; mit ttilfe der letzteren warden einige neue Testmethoden gefunden. Entw~ssert man Mangansulfat in einem Tiegel, so bleibt der Riiekstand beim Erhitzen bis 940 ~ C unver/indert, gibt man aber 1 Tropfen AlkalinitratlSsung hinzu, troeknet ein und erhitzt dann auf etwa 400 ~ C, so erseheint gem~B der Bildung yon Mn02 eine braune Farbe. Wendet man die empfindliehe Ig_nO~-Benzidim'eaktion an, so kann man noeh geringere Mengen Nitrat naehweisen als mit Diphenylamin. Alkali- chlorate und Perehlorate erzeugen ebenfalls Mn02; start NnSO 4 kann auch CoSOa benutzt werden, es entsteht dann CocO 3. Eine quantitative Bestlmmungsmethode ffir Nitrate kann darauf aufgebaut werden, dub Alkalinitrat, welches mit der 4s Gewiehtsmenge an Alkalioxalat gemiseht und auf 500--600~ C erhitzt wurde, quantitativ eine entsprechende Menge Carbonat erzeugt, die mit S~ure titriert werden kann. Nitrit reagiert ebenso, Caleiumoxalat und andere unlSsliche Oxalate reagieren genau wit Alkalioxalat mit Nitraten. Von Interesse ist sehliel31ich ~olgende Reaktion: Alle organischen Substanzen, auch solehe, die niedrig sieden (Alkohol, ~ther, Aceton, Benzol usw.), ergeben, mit ~olybd~ntrioxyd im Glas- rThrehen erhitzt, Molybd~tnblau. Diese Beobaehtung kann als neuer Nachweis fiir Kohlenstoff und kohlenstoffhaltige Substanzen dienen. Sehliefllieh wird auf die analytisehe Reaktion yon Umsetzungen yon FestkSrperu mit gelSsten Stoffen verwiesen, bei denen die Oberfl~ehe des FestkSrpers der I~eaktionsort ist. BARBARA GRUTTNER. Analy$isehe Bestimmungsmethoden, die auf Komplexbildung beruhen~ werden yon Z. G. Sza]35 und M. T. BECK ~ in bezug auf die Einfl/isse des pg-Wertes und 1 Mikroehem. verein. Mikroehim. Aeta (Wien) 39, 368--388 (1952). Laboratorio da Produe~o Mineral, Ministerio da Agricultura, Rio de Janeiro (Brasflien). AnMyt. Chemistry 25, 103--108 (1953). Univ. Szeged (Ungarn.) Z. anal. Chem., Bd. 7148. 19

Analytische Bestimmungsmethoden, die auf Komplexbildung beruhen

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Page 1: Analytische Bestimmungsmethoden, die auf Komplexbildung beruhen

Bericht : Allgemeine analytische Methoden usw. 289

50 ml 0,1 Salpeters~ure. 0,05 ml der LSsungen mit 5--500 #g Metall wurden auf das Papier (Whatman Nr. 1) aufgebraeht. Der Versuch wurde abgebroehen, wenn sich die LSsungsmittelfront 9,5 em veto Ausgang entfernt hatte. Als Spriihreagen- zien zur Siehtbarmachung der ginge dienten l~oige K2CrO4-LSsung ffir Pb 2+, Ag +, T1 +, 0,2~oige I~ubeanwasserstoffs~urelSsung fiir Cu 2+, Co ~+, Ni 2+, I-I~S ffir Cd 2+, 0,1~oige ghodizons~urelSsung ffir Pb 2+ und Ba ~+, Dimethylglyoxim fiir Ni 2+. Ag - - Pb - - T1 sind voneinander seharf getrennt, ebenso Cu - - Cd. Folgende Rf-Werte ( inKlammern)wurden festgestellt: Pb 2+ (0,16), Ag + (0,24), Cu 2+ (0,32), Cd 2+ (0,21), Co ~+ (0,20), Ni 2+ (0,20), T1 + (0,18). t~iir die Messungen der optisehen Diehte im direkten Lieht wurden die Papiere mit Anisol oder einer Misehung yon ParaffinS1 und c~-Bromnaphthalin durchsiehtig gemaeht. Die Ablesungen erfolgten in den I~ingen in Abst/inden yon 1 mm l~ngs der orthogonalen Durehmesser. In jedem Ring steigt die optisehe Diehte zu einem Maximum an, das an der guBeren Zone des Ringes liegt, um dann wieder auf den Ausgangswert (Null) abzusinken. Die yon den Kurven der optisehen Diehte und der Abszissenaehse eingeschlossene Fl~ehe in Quadratzentimeter wird als gesamte optisehe Dichte bezeiehnet. Diese erwies sich in allen Fallen als linear abh~ngig yon der Konzentration der Metall- Ionen in den SalzlSsungen. H. KUI~TEI~ACKEtr

Die Chemie der spezifisehen, selektiven und empfindlichen Reaktionen und ihre Aufgabe sind yon F. FEraL 1 in einer Ubersicht skizziert. Es wird betont, daft das Wort Mikroehemie irrefiihrend ist, dab es blofl mikro- oder makrochemisehe Avbeits- weisen g~be. Ebenso werden andere Begriffe wie Selektivit~t, Spezifit~t, Grenz- konzentration und ihr Verh~ltnis, Maskierung usw. noch einmal in ihrer Bedeutung f/it mi~'oanalytisehe Naehweisverfahren besproehen und Ausblieke gezeigt, we mikroanalytisehe Arbeitsmethoden zu tieferen Eblblieken in allgemeinehemische Probleme geffihrt haben; ein besonders gutes Beispiel hierfiir ist die Thermowaage. Von anMytischer Bedeutung sind Sehmelz- und Kryptoschme]zreaktionen; mit ttilfe der letzteren warden einige neue Testmethoden gefunden. Entw~ssert man Mangansulfat in einem Tiegel, so bleibt der Riiekstand beim Erhitzen bis 940 ~ C unver/indert, gibt man aber 1 Tropfen AlkalinitratlSsung hinzu, troeknet ein und erhitzt dann auf etwa 400 ~ C, so erseheint gem~B der Bildung yon Mn02 eine braune Farbe. Wendet man die empfindliehe Ig_nO~-Benzidim'eaktion an, so kann man noeh geringere Mengen Nitrat naehweisen als mit Diphenylamin. Alkali- chlorate und Perehlorate erzeugen ebenfalls Mn02; start NnSO 4 kann auch CoSOa benutzt werden, es entsteht dann CocO 3. Eine quantitative Bestlmmungsmethode ffir Nitrate kann darauf aufgebaut werden, dub Alkalinitrat, welches mit der 4s Gewiehtsmenge an Alkalioxalat gemiseht und auf 500--600~ C erhitzt wurde, quantitativ eine entsprechende Menge Carbonat erzeugt, die mit S~ure titriert werden kann. Nitrit reagiert ebenso, Caleiumoxalat und andere unlSsliche Oxalate reagieren genau wit Alkalioxalat mit Nitraten. Von Interesse ist sehliel31ich ~olgende Reaktion: Alle organischen Substanzen, auch solehe, die niedrig sieden (Alkohol, ~ther, Aceton, Benzol usw.), ergeben, mit ~olybd~ntrioxyd im Glas- rThrehen erhitzt, Molybd~tnblau. Diese Beobaehtung kann als neuer Nachweis fiir Kohlenstoff und kohlenstoffhaltige Substanzen dienen. Sehliefllieh wird auf die analytisehe Reaktion yon Umsetzungen yon FestkSrperu mit gelSsten Stoffen verwiesen, bei denen die Oberfl~ehe des FestkSrpers der I~eaktionsort ist.

BARBARA GRUTTNER. Analy$isehe Bestimmungsmethoden, die auf Komplexbildung beruhen~ werden

yon Z. G. Sza]35 und M. T. BECK ~ in bezug auf die Einfl/isse des pg-Wertes und

1 Mikroehem. verein. Mikroehim. Aeta (Wien) 39, 368--388 (1952). Laboratorio da Produe~o Mineral, Ministerio da Agricultura, Rio de Janeiro (Brasflien).

AnMyt. Chemistry 25, 103--108 (1953). Univ. Szeged (Ungarn.) Z. anal. Chem., Bd. 7148. 19

Page 2: Analytische Bestimmungsmethoden, die auf Komplexbildung beruhen

290 Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden usw.

anderer Faktoren untersueht. Die mathematisehen Gleiehungen, die ffir den Verlauf der den ]~estimmungen zugrnnde liegenden geaktionen maBgebend sind, werden ent~dekelt. An den Beispielen der colorimetrisehen und aeidimetrisehen Best]m- mung des Aluminiums and der eolorimetrisehen Bestimmung yon Phosphor-, Wein-, Citronen- und Oxalsaure auf Grnnd der Enff~rbnng yon Eisen(III)-thioeyanat- 16sungen bei versehiedenen p~-Werten wird gezeigt, dal~ die theoretisehen Ent- wieklungen mit dem Experiment in Einklang stehen. Wegen der Einzelheiten muB auf das Original verwiesen werden. G. DE~K.

Eine weitere ~bersicht ~ber die Anwe~d~ng yen Metallkcm?lexen in der analytischen Chemie gibt ~*. A. GI]3So~ 1 an Hand der Literatur, besonders aueh eigener, i n der Literatur bereits verSffentliehter Arbeiten. Im einze]nen werden behandelt Redoxindicatoren, ~achweis und Bestimmung yon Metallen (Selektivitgt, Spezifi- tgt, Empfindliehkeit), analytische Anwendungen yon Anionenkomplexen, Vorteile der Extraktionsteehnik. H. K~TE~AOXE~.

Analyse yon Gasen. ~'i~r die Analyse vvn Gasgemischen, die O~ und COa enthalten, baben J. N. PITTS jr.,ID. D. DE Fo~D und G. W. ~EC~TE~WALD 2 eine billige, leicht zu

bedienende und nieht zu umfangreiehe Appara-

~TrL

Abb. 1. Appa ra t zur Gasana] 'se nach PITTS u. Mi tarb .

fur auf manometriseher MeBbasis entwiekelt. ]:)as Prinzip dieser Apparatur wird dnreh die sehematisehe Abb. 1 gezeigt. R ist das Reak- tionsgefgg, dessen offenes unteres Ende 1--2 em fief in ein GefgB mit Queeksil'oer eintaueht. S ist ein Dreiwegehahn, P die Gaspipette mit den Marken M 1 und M~, die yon einem Wassermantd umgeben ist nnd die etwa 5 ml faBt. E ist der Expansionsraum, an diesen sehlieBt sieh das Manometerrohr an, das in einem gakuumhahn V endet. Hinter dem Manometerrohr befindet sieh ein graduierter, versehiebbarer Stab. An der mit T bezeiehneten Stelle ffihrt ein senk- reeht zur Bfldebene angebrachtes Rohr zu einer Injektionsspritze, die mit Queeksilber gefiillt ist und mit derenHilfe man Queeksilber in dieAppa- ratur hineindriickt oder abzieht. Zur Vorberei- tung der Messung wird bei geSffneten Hghnen soviel Quecksilber in den Apparat gedrfickt, bis der ~eniskus bei M~ steht, so dab man den MeB- stab auf 0 einstellen kaun. Naeh Sehliel~en des Hahns S wird das Manometer yell Queeksilber ge- drfickt, und naeh SehlieBen des Hahnes V wird soviel Queeksilber abgezogen, dab dasManometer 10--20 mm fallt. ])urch 0ffnen yon S wird die Luft

aus der Pipette seitlich aus SA herausgedrfiekt, bei verstelltem Hahn S kann man schlieBlieh die Luft aus R in die Pipette ziehen und yon da aus SA her~usdracken. Nun ffihrt man etwa 6 ml der Gasprobe entweder direkt oder dureh SA in das Gef~13 R e i n und zieht dann mit Itilfe der Spritze die Probe in die Gaspipette, bis das nach- folgende Queeksilber die Marke M 1 erreieht. Man schlieBt nun S und komprimier~ oder expandiert das Gas mit Itilfe der Spritze bis zur Marke M~. Der zugehSrige

1 Rev. pure appl. Chem. 4, 101--110 (1954). Univ. Sydney (Australien). Analyt. Chemistry 24, 1566--1568 (1952). Northwestern Univ., Evanston, Yll.