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Ergebnisbericht zum Verbundvorhaben Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur Diversifizierung des Energiepflan- zenspektrums Teilvorhaben 3: Evaluierung Saatzeiten, Herbizideinsatz, Anbau auf rekultivierten Flächen und Praxiserhebung zum Sorghumhirseanbau Laufzeit 01.05.2008 bis 31.05.2011 Förderkennzeichen: 22021507 Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Projektträger: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. Gülzow Lehr- und Ver- suchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V. (LVAT)

Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur ... · lN Normliter LfULG Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Lö Löss Ls3 mittel sandiger Lehm M Mais

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Ergebnisbericht

zum Verbundvorhaben

Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur Diversifizierung des Energiepflan-

zenspektrums

Teilvorhaben 3: Evaluierung Saatzeiten, Herbizideinsatz,

Anbau auf rekultivierten Flächen und Praxiserhebung zum Sorghumhirseanbau

Laufzeit 01.05.2008 bis 31.05.2011

Förderkennzeichen: 22021507

Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Ernährung,

Landwirtschaft und Verbraucherschutz Projektträger: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

Gülzow

Lehr- und Ver-suchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung e.V.

(LVAT)

Verbundvorhaben „Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur

Diversifizierung des Energiepflanzenspektrums“

Teilvorhaben 3: Evaluierung Saatzeiten, Herbizideinsatz, Anbau auf rekultivierten Flächen und Praxiserhebungen zum Sorghumhirseanbau (Federführung: Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg)

Bearbeiter:

Projektleiter: Dr. Gert Barthelmes Projektbearbeiterin: Dipl.-Ing. (FH) Manuela Märtin

Projektkoordination:

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) – Dr. Kerstin Jäkel, Dipl.-Ing. (FH) Daniela Zander Projektpartner Teilvorhaben 3:

Verbundpartner Thüringen: Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft (TLL) – Dr. Steffi Knoblauch, Dr. Maria Wagner

Bayern: Technologie- und Förderzentrum (TFZ) – Dr. Maendy Fritz, Dr. Anja Hartmann

Kooperationspartner Brandenburg: Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB e.V.) – Dr. Dirk Knoche, Dipl.-Ing. Ulf Goltz

Das Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR e.V.) ge-fördert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.

Inhaltsverzeichnis

2

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis 3

Tabellenverzeichnis 5

Abkürzungen und Symbole 7

1 Einleitung 10

1.1 Aufgabenstellung 10

1.2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde 11

1.3 Zusammenarbeit mit anderen Stellen 12

2 Ergebnisse und Diskussion 13

2.1 Material und Methoden 13

2.1.1 Charakteristik der Versuchsstandorte 13

2.1.2 Witterung 15

2.1.3 Versuchsbeschreibung und anbautechnische Parameter 18

2.2 Ergebnisse der Feldversuche 27

2.2.1 Sortenversuche / Anbau auf rekultivierten Flächen 27

2.2.2 Saatzeitenversuche 36

2.2.3 Herbizidversuche 43

2.3 Ergebnisse der Inhaltsstoffanalysen 50

2.3.1 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge 50

2.3.2 Theoretische Biogas- / Methanausbeute 57

2.4 Ergebnisse der Praxiserhebung 64

2.5 Zusammenfassung 69

2.6 Ausblick 72

5 Literaturverzeichnis 73

6 Anlagen 75

Abbildungsverzeichnis

3

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Standortübersicht Feldversuche Teilvorhaben 3 13

Abbildung 2 Temperatur und Niederschlag 2008 17

Abbildung 3 Temperatur und Niederschlag 2009 17

Abbildung 4 Temperatur und Niederschlag 2010 17

Abbildung 5 Maisbeulenbrand in unterschiedlichen Ausprägungen 28

Abbildung 6 Maiszünslerbefall in Sorghum 29

Abbildung 7 Starker Blattlausbefall an einer Sorghum bicolor– Rispe 29

Abbildung 8 Blattflecken in Sorghum 30

Abbildung 9 Mais und Sorghum vor und nach extremen Trockenstressbedingungen 30

Abbildung 10 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais

und Sorghum am Standort Güterfelde (2008-2010) 32

Abbildung 11 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais

und Sorghum am Standort Drößig (2008-2010) 33

Abbildung 12 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais

und Sorghum am Standort Grünewalde (2008-2010) 33

Abbildung 13 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais

und Sorghum am Standort Welzow (2008-2010) 34

Abbildung 14 Entwicklungsunterschied der Fruchtarten am Beispiel Saattermin

Mitte Mai 36

Abbildung 15 Effekt „Greensnapping“ – Stängelbruch 38

Abbildung 16 Lager bei Sudangrashybride Lussi 38

Abbildung 17 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten

Mais, Sudangrashybride und Futterhirse zu verschiedenen

Saatterminen (Güterfelde, 2008-2010) 39

Abbildung 18 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten

Mais, Sudangrashybride und Futterhirse zu verschiedenen

Saatterminen (Kirchengel, 2009-2010) 40

Abbildung 19 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante

(v.l.n.r.) nach Reihenschluss, Sudangrashybride, Güterfelde 2009 44

Abbildung 20 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante

(v.l.n.r.) 14 Tage nach der Applikation, Sudangrashybride,

Güterfelde 2010 44

Abbildung 21 Verlauf der phytotoxischen Reaktion bis Bestandesschluss in den

Fruchtarten und an den Standorten (2008-2010) 48

Abbildungsverzeichnis

4

Abbildung 22 Biogasertrag, Methanertrag und Trockenmassesertrag im Mittel der

Standorte und Jahre 59

Abbildung 23 Abhängigkeit des Methanertrages [m³/ha] vom Trockenmasse-

ertrag [dt/ha] (Darstellung beinhaltet die Standorte Güterfelde, Drößig,

Grünewalde und Welzow mit allen Arten und Sorten, 2008-2010) 59

Abbildung 24 Trockenmasseertrag und Methanertrag der Fruchtarten zu

verschiedenen Saatzeiten, Güterfelde, Mittelwert 2008-2010 62

Abbildung 25 Trockenmasseertrag und Methanertrag der Fruchtarten zu

verschiedenen Saatzeiten, Kirchengel 2010 62

Abbildung 26 Anzahl der verwertbaren Fragebögen je Bundesland 64

Abbildung 27 Häufigkeit [%] der Pflanzenarten an den Gesamtnennungen 65

Abbildung 28 Anteil [%] der Pflanzenarten an der Anbaufläche der Energiepflanzen 65

Abbildung 29 Verteilung [%] der Pflanzenarten in Anbauflächenklassen 66

Abbildung 30 Beurteilung produktionstechnischer Aspekte von Sorghum im

Vergleich zum Mais (Umfragerückmeldungen, 2008-2010) 67

Abbildung 31 Erfahrungen und Nutzung von Sorghum

(Umfragerückmeldungen, 2009-2010) 68

Tabellenverzeichnis

5

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1 Zuordnung der Teilvorhaben zu den Verbund- und Kooperationspartnern 10

Tabelle 2 Übersicht aller Partner des Teilvorhabens 3 12

Tabelle 3 Einordnung der Versuchsstandorte in Boden-Klima-Räume

(BKR) Deutschlands 13

Tabelle 4 Standortparameter 14

Tabelle 5 Rangfolge der Standorte in Bezug auf Temperatur und

Niederschlagsverteilung 15

Tabelle 6 Zuordnung der Arbeitsschwerpunkte des Teilvorhabens 3 auf die

Verbund- und Kooperationspartner 18

Tabelle 7 Bodenparameter und Nährstoffgehaltsklassen der

Versuchsflächen 2008-2010 19

Tabelle 8 Arten- und Sortenspektrum der Sortenprüfung im Teilvorhaben 3 21

Tabelle 9 Anbautechnische Parameter des Sortenversuchs Teilvorhaben 3 22

Tabelle 10 Arten- und Sortenspektrum des Saatzeitenversuchs im Teilvorhaben 3 23

Tabelle 11 Anbautechnische Parameter Saatzeitenversuchs Teilvorhaben 3 24

Tabelle 12 Arten- und Sortenspektrum des Herbizidversuchs im Teilvorhaben 3 25

Tabelle 13 Herbizidvarianten 25

Tabelle 14 Anbautechnische Parameter Herbizidversuchs Teilvorhaben 3 26

Tabelle 15 Ertrags- und Bestandesparameter der Sorten des orthogonalen

Kernsortiments im Mittel der Jahre 2008-2010 an den Prüfstandorten 35

Tabelle 16 Ertrags- und Entwicklungsparameter

(Saatzeitenversuch Güterfelde, 2008-2010) 41

Tabelle 17 Ertrags- und Entwicklungsparameter

(Saatzeitenversuch Kirchengel, 2009-2010) 42

Tabelle 18 Herbizide für den Einsatz in Sorghum mit Genehmigung

nach § 18a PflSchG 43

Tabelle 19 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am

Standort Güterfelde, 2008-2010 45

Tabelle 20 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am

Standort Straubing, 2008-2010 46

Tabelle 21 Symptome phytotoxischer Reaktionen (Güterfelde und Straubing) 48

Tabelle 22 Vergleich der ermittelten Nährstoffentzüge mit Düngeempfehlungen zu

Sorghum aus der Literatur 52

Tabelle 23 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum in

den Sortenversuchen (Mittelwerte der Sorten und Jahre 2008-2010) 53

Tabellenverzeichnis

6

Tabelle 24 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im

Saatzeitenversuch Güterfelde (Mittelwerte Jahre 2008-2010) 55

Tabelle 25 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im

Saatzeitenversuch Kirchengel (Mittelwerte Jahre 2009-2010) 56

Tabelle 26 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Sorten des

Kernsortiments an den Standorten Güterfelde, Drößig, Grünewalde

und Welzow im Mittel der Jahre 2008-2010 58

Tabelle 27 TM-Ertrag, Methanertrag und –ausbeute zweijährig geprüfter Sorten

am Standort Güterfelde im Vergleich zu Mais 60

Tabelle 28 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Arten

nach Saatzeiten an den Standorten Güterfelde 2008-2010 und

Kirchengel 2010 63

Abkürzungen und Symbole

7

Abkürzungen und Symbole

AWM Aufwandmenge

AZ Ackerzahl

BB Brandenburg

BBCH Entwicklungsstadien (Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft,

Bundessortenamt und CHemische Industrie)

BY Bayern

C Kohlenstoff

Corg. Kohlenstoff organisch

CH4 Methan

°C Grad Celsius

d Tage

D-Standort Diluvialstandort

DLG Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft

dt Dezitonne

et al. und andere

EVA Entwicklung und Vergleich von optimierten Anbausystemen für die landwirt-

schaftliche Produktion von Energiepflanzen unter den verschiedenen Stand-

ortbedingungen Deutschlands

FH Fachhochschule

FIB e. V. Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e. V.

FKZ Förderkennzeichen

FNR e. V. Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

FU Futterhirse

g Gramm

GP Ganzpflanzen

GPS Ganzpflanzensilage

ha Hektar

K Kalium

Kap. Kapitel

KAS Kalkammonsalpeter

Kö Körner

L Lehm

l Liter

LELF Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung

Brandenburg

Abkürzungen und Symbole

8

lj. langjährig

LKV BB e.V. Landeskontrollverband Brandenburg e.V.

lN Normliter

LfULG Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Lö Löss

Ls3 mittel sandiger Lehm

M Mais

m Meter

m² Quadratmeter

m³ Kubikmeter

Mg Magnesium

Mio. Million

mm Millimeter

MV Mecklenburg Vorpommern

n Anzahl

NfE Stickstofffreie Extraktstoffe

O-Bod. Oberboden

oTS organische Trockensubstanz

P Phosphor

PflSchG Pflanzenschutzgesetz

Rekult. Rekultivierung

S 240/S 280 Siloreifezahl

S.b. Sorghum bicolor

Sl anlehmiger Sand

Sl2 schwach lehmiger Sand

S Schwefel

SN Sachsen

Ss reiner Sand

S.s. Sorghum sudanense

ST Sachsen-Anhalt

SU Sudangras

TFZ Technologie- und Förderzentrum Straubing

TH Thüringen

TLL Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft

TM Trockenmasse

TS Trockensubstanz

U-Bod. Unterboden

Abkürzungen und Symbole

9

uL schluffiger Lehm

vgl. Vergleich

VQ Verdaulichkeitsquotient

Schlussbericht (kurze Darstellung)

10

1 Einleitung 1.1 Aufgabenstellung

Im Mehrländer-Verbundvorhaben „Anbautechnik Sorghumhirsen – Ein Beitrag zur Diversifi-

zierung des Energiepflanzenspektrums“ sollten über einen Zeitraum von drei Anbaujahren

neue und vertiefende Kenntnisse sowie Aussagen zum Anbau von Sorghum gewonnen wer-

den. In insgesamt 4 Teilvorhaben mit wurden 11 Schwerpunkten Fragestellungen zur An-

bauoptimierung von Sorghumhirsen für die energetische Verwertung in Biogasanlagen unter

produktionstechnischen und ökologischen Gesichtspunkten bearbeitet. Dabei standen tro-

ckene, leichte bis mittlere Böden im Vordergrund (Tabelle 1).

Tabelle 1 Zuordnung der Teilvorhaben zu den Verbund- und Kooperationspartnern

Teilvorhaben 4

I II III IV V VI VII VIII IX X XI

Sta

ndor

t/Fru

chta

rten

/Sor

ten

Saa

tstä

rke/

Rei

hena

bsta

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tivie

rung

sflä

chen

Opt

imie

rung

Saa

tzei

t

Her

bizi

dprü

fung

Pra

xise

rheb

ung

Sor

ghum

Sor

ghum

Mis

chan

bau

Koordinator LfULG (SN) x x x xTLL (TH) x x x x x xLELF (BB) x x x x xTFZ (BY) x x x x xLLFG (ST) x xLFA (MV) x x xFIB e.V. (BB) xBioChem agrar GmbH (SN) x xSaatzucht Steinach (MV) xLdw.betrieb Schönleber KG (SN) x

Verbund- partner

Kooperations-partner

Teilvorhaben 3Arbeitsschwerpunkte

Teilvorhaben 1 Teilvorhaben 2

x...Teilnahme am Schwerpunkt/Teilvorhaben; x...Federführung des Schwerpunkt/Teilvorhaben

Im Teilvorhaben 3 wurden in Zusammenarbeit mit Verbundpartnern sowohl Fragestellungen

zur Anbaueignung verschiedener Sorghumarten und -sorten auf leichten, trockenen Diluvial-

böden sowie auf Rekultivierungsstandorten als auch die Eingliederung von Sorghum in die

Fruchtfolge und der Einsatz von Herbiziden bearbeitet. Über eine Praxisumfrage erfolgte

zeitgleich die Erfassung von Daten zum aktuellen Stand und zu Problemen des Sorghuman-

baus in landwirtschaftlichen Betrieben.

Schlussbericht (kurze Darstellung)

11

1.2 Voraussetzungen, unter denen das Vorhaben durchgeführt wurde

Mit der Endlichkeit der Nutzung fossiler Energieträger und ihrer schrittweisen Ablösung durch

erneuerbare Energien gewinnen nachwachsende Rohstoffe zunehmend an Bedeutung. So

hat auch die Bedeutung der Biogasgewinnung und -nutzung in den letzten Jahren stark zu-

genommen. Im Zeitraum von 1992 bis Ende 2009 stieg die Zahl der Biogasanlagen in

Deutschland von 139 auf 4.984. Der Fachverband Biogas e.V. prognostiziert bis 2011 einen

Anstieg auf rund 7.000 Anlagen [Anonym 2010a]. Verbunden mit dieser Entwicklung ist der

steigende Anbau von Energiepflanzen. Schätzungsweise werden von rund 2 Mio. ha Ge-

samtanbaufläche nachwachsender Rohstoffe ca. 650.000 ha für den Anbau von Energie-

pflanzen im Biogassektor genutzt [Anonym 2010b]. Dabei dominiert die ertragsstarke und

energiereiche Kulturpflanze Mais mit hohen Anbauanteilen. Bei weiterer Verengung der

Fruchtfolgen werden daher nachteilige Auswirkungen auf Bodenfruchtbarkeit und Biodiversi-

tät befürchtet. Daher wird versucht Alternativen bzw. Ergänzungen zum Mais mit möglichst

vergleichbarer Wirtschaftlichkeit zu evaluieren. Eine der in Frage kommenden Energiepflan-

zen ist Sorghum. Gerade mit Sicht auf den prognostizierten Klimawandel könnte Sorghum,

ursprünglich ein Gras der Steppen und Savannen Afrikas, Vorteile besitzen. Die Vorzüge

einer C4-Pflanze mit positiven Eigenschaften wie Trockentoleranz, effektiver Wassernut-

zung, gutem Bodenwasser- und Nährstoffaneignungsvermögen, hohem Biomassebildungs-

potenzial sowie geringe bzw. fehlender Anfälligkeit für Schaderreger des Maises lassen die

Nutzung von Sorghum als Energiepflanze aussichtsreich. Allerdings ist im Vergleich zu Mais

weder die züchterische Bearbeitung noch der Kenntnisstand zum Anbau, zu ökologischen

Auswirkungen und zur Wirtschaftlichkeit hinreichend.

Die genannte Problemstellung und das hohe Interesse der landwirtschaftlichen Betriebe an

weiteren geeigneten Kulturpflanzen für die Bereitstellung von Biogassubstraten waren aus-

schlaggebend für die Entwicklung des Vorhabens. Um die Landwirtschaft in Bezug auf die

Vielfältigkeit von Fruchtfolgen mit Energiepflanzen und auf langfristig ökologisch und ökono-

misch stabile Anbausysteme zu unterstützen, stand die Erweiterung des Energiepflanzen-

spektrums für die Biogasgewinnung um die Kultur Sorghum im Vordergrund. Im Zuge der

Förderung nachwachsender Rohstoffe sollte mit dem von 2008 bis 2011 durchgeführten

Verbundvorhaben der Wissensstand zum Anbau von Sorghum auf leichten bis mittleren Bö-

den entwickelt und vertieft werden. Der im Teilvorhaben 3 enthaltene Schwerpunkt zur An-

baueignung von Sorghum auf Rekultivierungsflächen erweiterte die Untersuchungen auf

Standorte, die dem Pflanzenwachstum schwierigere Bedingungen als gewachsene Böden

bieten. In Teilen Ostdeutschlands nehmen Rekultivierungsflächen auf ehemaligen Tage-

baustandorten (Lausitzer und Mitteldeutsches Braunkohlerevier) größere Flächenanteile ein.

Schlussbericht (kurze Darstellung)

12

Für dort ansässige Landwirtschaftsunternehmen besitzen diese Flächen eine erhebliche wirt-

schaftliche Bedeutung (Übersicht Reviere Tagebau in Ostdeutschland

Anlage 1).

1.3 Zusammenarbeit mit anderen Stellen

Um die Bearbeitung des Teilvorhabens 3 zu gewährleisten, war die Zusammenarbeit mit

weiteren Einrichtungen notwendig. Einen Überblick über Partner und Nachauftragnehmer

liefert Tabelle 2.

Tabelle 2 Übersicht aller Partner des Teilvorhabens 3

Verbundpartner

LfULG, Leipzig (Sachsen) - Koordination Gesamtvorhaben - federführend Teilvorhaben 1 - Verteilung Praxiserhebung

TLL, Jena (Thüringen) - federführend Teilvorhaben 2 - Teilnahme Saatzeitenversuch Teilvorhaben 3 - Verteilung Praxiserhebung

TFZ, Straubing (Bayern) - federführend Teilvorhaben 4 - Teilnahme Herbizidversuch Teilvorhaben 3 - Verteilung Praxiserhebung

Kooperationspartner

FIB e.V. Finsterwalde (Brandenburg) - Teilnahme Arten- und Sortenversuch auf

Rekultivierungsflächen in Teilvorhaben 3 über Nachauftragnahme

LLFG, Bernburg (Sachsen-Anhalt) - Verteilung der Praxisumfrage

LFA, Gülzow (Mecklenburg-Vorpommern) - Verteilung der Praxisumfrage

Nachauftragnehmer

LKV BB e.V., Waldsieversdorf (Brandenburg)

- Analyse der Bodenproben LELF und FIB e.V. - Analyse der Pflanzenproben LELF und FIB e.V.

weitere Partner

LELF, Wünsdorf (Brandenburg) - Diagnostik Schaderreger

Material und Methoden

13

2 Ergebnisse und Diskussion

2.1 Material und Methoden

2.1.1 Charakteristik der Versuchsstandorte

Quelle: Karte – Landvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB) Abbildung 1 Standortübersicht Feldversuche Teilvorhaben 3 Die Versuchsstandorte befinden sich in verschiedenen Regionen Deutschlands (Abbildung

1). Es handelt sich dabei um leichte Diluvial- und schwere Lössböden, welche wiederum

unterschiedlichen Boden-Klima-Räumen zugeordnet werden (siehe Tabelle 3 und Anlage 2)

[ROßBERG et al. 2007].

Tabelle 3 Einordnung der Versuchsstandorte in Boden-Klima-Räume (BKR) Deutschlands

Standorte BKR-Nummer BKR-Bezeichnung

Güterfelde 104 trocken-warme diluviale Böden des ostdeutschen Tieflandes Drößig Grünewalde Welzow

Kirchengel 107 Lößböden in der Ackerebene (Ost)

Straubing 116 Gäu, Donau- und Inntal

Legende

Arten- u. Sortenversuch

Saatzeitenversuch

Herbizidversuch

Güterfelde (LELF)

Straubing (TFZ)

Kirchengel (TLL)

Grünewalde (FIB e.V., Rekult.)

Welzow (FIB e.V., Rekult.)

Drößig (FIB e.V.)

BB

TH

BY

Material und Methoden

14

Die Brandenburger Versuchsstandorte weisen aufgrund ihrer leichten Diluvialböden eine

entsprechend niedrige bis mittlere Bodenbonität (Ackerzahlen ca. 30 bis 40) auf. Die besse-

ren Böden werden durch die Standorte in Thüringen und Bayern repräsentiert (Ackerzahlen

ca. 70 bis 80). Einen Überblick über wichtige Parameter zur Charakteristik der Versuchs-

standorte gibt Tabelle 5.

Eine Besonderheit stellen die rekultivierten Kippenflächen des Braunkohlebergbaus in der

Lausitz dar. Um diese Böden für die landwirtschaftliche Rekultivierung vorzubereiten, werden

aus dem Deckgebirge gewonnene Substrate, welche sich qualitativ für eine landwirtschaftli-

che Nutzung eignen müssen, umgelagert. Erst auf eine Verkippung der Kultursubstrate in die

obere Kippscheibe und Wiedernutzbarmachung kann die landwirtschaftliche Rekultivierung

folgen [GUNSCHERA 1996].

Tabelle 4 Standortparameter

Parameter Güterfelde

BB Drößig

BB Grünewalde

BB Welzow

BB Kirchengel

TH Straubing

BY

Rekultivierungsstandorte

Entstehung D D Lö Lö

Bodenform Salm- bis

Sandtieflehm- Fahlerde

Braunerde-Pseudogley

Tertiär-Kippkohle-Lehmsand

Quartär-Kippsand

Rendzina Lößauflage

Parabraunerde

Bodenart anlehmiger

Sand Sl

O-Bod:Sl2 U-Bod: Ls3

Sl2 O-Bod: Ss U-Bod: Sl2

L

uL

Ackerzahl 28-33 40 k.B. k.B. 70 76

Höhenlage (m)

42-44 305 335

Niederschlag, langjähriges Mittel (mm)

545 500 - 640 568 716

Temperatur, langjähriges Mittel (°C)

9,1 8,0 - 8,5 7,8 9,0

Material und Methoden

15

2.1.2 Witterung Die Witterung verlief während des dreijährigen Prüfzeitraumes verlief sehr unterschiedlich.

Generell lässt sich Güterfelde als wärmster und trockenster Standort, sowohl über das ge-

samte Jahr als auch über die Vegetationsperiode (April bis Oktober), beschreiben. Mit 1,5 °C

niedrigeren Temperaturen und nur rd. 50 mm höheren Niederschlägen im Vergleich zu Gü-

terfelde war der Versuchsstandort Kirchengel, am nördlichen Rande des Thüringer Beckens,

nicht nur der kühlste, sondern auch der zweittrockenste Standort im Teilvorhaben 3. Strau-

bing erwies sich mit 670 mm Niederschlag im Jahr als niederschlagreichster Standort. Wäh-

rend der Vegetationsperiode stand Straubing mit durchschnittlich 490 mm fast der gesamte

Jahresniederschlag von Güterfelde zur Verfügung. Auf den beiden Rekultivierungsstandorten

Grünewalde und Welzow herrschten relativ hohe Temperaturen bei ausreichender Wasser-

versorgung (Tabelle 5).

Tabelle 5 Rangfolge der Standorte in Bezug auf Temperatur und Niederschlagsverteilung Jahr

(Jan.-Dez.) 2008-2010

Veget.-periode (Apr.-Okt.)

2008-2010

Jahr (Jan.-Dez.)

2008-2010

Veget.-periode (Apr.-Okt.)

2008-2010 Temperatur °C Niederschlag mm

Rang 1 Güterfelde

10,1 °C Güterfelde

15,4 °C Güterfelde

513 mm Güterfelde

306 mm

Rang 2 Grünewalde 9,5 °C

Grünewalde 15,0 °C

Kirchengel 550 mm

Kirchengel 358 mm

Rang 3 Straubing 9,2 °C

Welzow 14,3 °C

Welzow 639 mm

Grünewalde 442 mm

Rang 4 Welzow 9,1 °C

Straubing 14,2 °C

Grünewalde 648 mm

Welzow 456 mm

Rang 5 Kirchengel 8,6 °C

Kirchengel 13,9 °C

Straubing 670 mm

Straubing 490 mm

am wärmsten / am trockensten .......... am kühlsten / am feuchtesten

2008

Das erste Anbaujahr war hauptsächlich von durchschnittlichen bis überdurchschnittlichen

Temperaturen über die Vegetationsperiode mit einer Trockenheit im Mai und Juli auf fast

allen Standorten geprägt. Je nach Wasserhaltevermögen des Bodens und Anschluss an die

wasserführende Bodenschicht führte die Trockenheit zu Auflaufschwierigkeiten. Eine gute

Rückverfestigung des Bodens nach der Aussaat erwies sich in diesem Jahr als vorteilhaft.

Auch die Wirkung der Herbizide wurde aufgrund der fehlenden Bodenfeuchtigkeit herabge-

setzt. Die einsetzenden Niederschläge Mitte / Ende Juni förderten das Pflanzenwachstum.

Für eine zügige Abreife bei Mais und Sorghum bicolor x Sorghum sudanense-Sorten sorgten

die höheren Temperaturen bis September. Aufgrund des Temperaturrückgangs im Septem-

Material und Methoden

16

ber kam es zu einer langsamen bzw. stagnierenden Abreife und Trockensubstanzbildung bei

den Sorghum bicolor-Sorten (Abbildung 2).

2009

Im Mittel der Vegetationszeit lag die Temperatur auf allen Standorten über dem Durchschnitt.

Vor allem im April wurden sehr hohe Temperaturen mit unterdurchschnittlichen bis kaum

messbaren Niederschlägen verzeichnet. Zur Aussaat im Mai förderten ausreichende Nieder-

schläge bei überdurchschnittlicher Temperatur den Aufgang. Der starke Temperatureinbruch

im Juni sorgte auf allen Standorten für Wachstumsstagnationen bei den noch jungen Pflan-

zen. Ein Herbizideinsatz zum optimalen Bekämpfungsstadium der Unkräuter und Ungräser

war aufgrund der Wachstumsstagnation der Kulturpflanzen nur bedingt möglich. Mit dem

Anstieg der Temperaturen im Juli und ausreichender Wasserversorgung konnten sich die

Bestände gut entwickeln. Ein erneuter Temperaturrückgang im September führte wie im Vor-

jahr zu einer langsamen Abreife und Trockensubstanzbildung (Abbildung 3).

2010

Das Anbaujahr 2010 war im April ebenfalls durch eine starke Vorsommertrockenheit geprägt.

Überdurchschnittliche Niederschläge und kühle Temperaturen (Nachttemperaturen teilweise

bis 0 °C) im Mai sorgten für eine rasche Auskühlung des Bodens und damit für einen verzö-

gerten Aufgang der Sorghumbestände sowie für eine stagnierende Entwicklung der gekeim-

ten Maispflanzen. Erst die steigenden Temperaturen ab Juni förderten das Pflanzenwachs-

tum. Im Anschluss daran folgte wieder eine Trockenperiode mit weit überdurchschnittlichen

Temperaturen im Juli. Insbesondere die Standorte in Brandenburg unterlagen dem starken

Einfluss der Trockenperiode. Während dieser Zeit beendete der Mais sein Längenwachstum

und ging rasch in die generative Phase über. Die Sorghumpflanzen stellten ihr Wachstum ein

und setzten ihr Wachstum unbeschadet mit einsetzenden Niederschlägen fort. Aufgrund der

zwei Entwicklungspausen und der ab September kühleren Temperaturen kam es zu einer

sehr zögernden Abreife insbesondere bei Sorghum bicolor (Abbildung 4).

Material und Methoden

17

0

100

200

300

Ap

ril

Mai

Jun

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Juli

Au

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Güterfelde Grünewalde Welzow Kirchengel Straubing

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lTemperatur 2008 Niederschlag 2008

Abbildung 2 Temperatur und Niederschlag 2008 relativ zum langjährigen Mittel – Standorte Teilvorhaben 3 (Bezugsbasis lj. Mittel = 100, siehe Anlagen 3 und 4)

Drößig: keine Erfassung von Witterungsdaten

0

100

200

300

Ap

ril

Mai

Jun

i

Juli

Au

gu

st

Sep

tem

ber

Okt

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Ap

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Mai

Jun

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Okt

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er

Güterfelde Grünewalde Welzow Kirchengel Straubing

Tem

per

atu

r u

nd

Nie

der

sch

lag

rel

ativ

[%

]B

ezu

gsb

asis

= l

ang

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itte

l

Temperatur 2009 Niederschlag 2009

Abbildung 3 Temperatur und Niederschlag 2009 relativ zum langjährigen Mittel – Standorte

Teilvorhaben 3 (Bezugsbasis lj. Mittel = 100; siehe Anlagen 3 und 4) Drößig: keine Erfassung von Witterungsdaten

0

100

200

300

Ap

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Mai

Jun

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Juli

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Sep

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Okt

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Mai

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Ap

ril

Mai

Jun

i

Juli

Au

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Sep

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Okt

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Güterfelde Grünewalde Welzow Kirchengel Straubing

Tem

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Nie

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rel

ativ

[%

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ezu

gsb

asis

= l

ang

jäh

rig

es M

itte

l

Temperatur 2010 Niederschlag 2010

Abbildung 4 Temperatur und Niederschlag 2010 relativ zum langjährigen Mittel – Standorte

Teilvorhaben 3 (Bezugsbasis lj. Mittel = 100; siehe Anlagen 3 und 4) Drößig: keine Erfassung von Witterungsdaten

Material und Methoden

18

2.1.3 Versuchsbeschreibung und anbautechnische Parameter Im Teilvorhaben 3 „Evaluierung von Saatzeiten, Herbizideinsatz, Anbau auf rekultivierten

Flächen sowie Praxiserhebungen zum Sorghumhirseanbau“ wurden die Fragestellungen von

den Verbund- und Kooperationspartnern wie folgt bearbeitet:

Tabelle 6 Zuordnung der Arbeitsschwerpunkte des Teilvorhabens 3 auf die Verbund- und Kooperationspartner

Bundesland Einrichtung Standort Versuchsfrage

Sor

ten

/ R

ekul

tivie

rung

Saa

tze

iten

Her

bizi

de

Pra

xise

rhe

bun

g

LELF Güterfelde x x x x

Drößig x

Grünewalde x Brandenburg

FIB e.V.**

Welzow x

Thüringen TLL* Kirchengel x x

Bayern TFZ* Straubing x x

Sachsen LfULG* x

Sachsen-Anhalt LLFG** x

Mecklenburg-Vorpommern LFA** x

x…Teilnahme am Arbeitsschwerpunkt; x...Federführung; *) Verbundpartner; **) Kooperationspart-ner

Zu Beginn jeder Versuchsperiode wurden die wichtigsten Nährstoffe für die Feststellung des

Versorgungszustandes des Bodens an jedem Standort analysiert.

Die Bodenparameter und Gehaltsklassen verschiedener Nährstoffe der Versuchsflächen

2008-2010 enthält Tabelle 8.

Kurzbeschreibung der Standorte:

Güterfelde: alle Versuchsflächen – Diluvialstandort, anlehmiger Sand, Ackerzahl 28-35,

guter Versorgungszustand mit Makronährstoffen, schwach humos, schwach

sauer

Drößig: Diluvialstandort, schwach lehmig bis mittelsandiger Lehm, Ackerzahl 40, nied-

riger bis guter Versorgungszustand mit Makronährstoffen, schwach humos,

sauer

Material und Methoden

19

Grünewalde: Rekultivierungsstandort aus Tertiär-Kippkohle-Lehmsand, überwiegend nied-

riger Versorgungszustand mit Makronährstoffen, höchste Versorgungsstufe

bei Magnesium, stark humos, sauer

Welzow: Rekultivierungsstandort aus Quartär-Kippsand, reiner Sand bis schwach leh-

miger Sand, niedriger bis ausgeglichener Versorgungszustand mit Makro-

nährstoffen, humusarm, schwach sauer

Kirchengel: Lössstandort, Lehm, Ackerzahl 70, guter Versorgungszustand mit Makronähr-

stoffen bei überwiegend neutralem pH-Wert

Straubing: Lössstandort, Lehm, Ackerzahl 76, niedriger bis ausgeglichener Versorgungs-

zustand mit Nährstoffen, schwach humos, pH-Wert neutral

Tabelle 7 Bodenparameter und Nährstoffgehaltsklassen der Versuchsflächen 2008-2010

Gehaltsklassen A bis D: A = sehr niedrig, B = niedrig, C = anzustreben/optimal, D = hoch, E = sehr hoch *Humusgehalt = Corg. x 1,724

Versuch Standort Jahr pH P K Mg Humus-gehalt*

Nmin Smin

[mg/100 g] [%] [kg/ha] [kg/ha]

2008 - - - - - 38 10 2009 6,2 7,6 / C 11,0 / C 6,7 / D 1,1 21 10 Güterfelde

2010 6,4 7,1 / C 8,0 / C 7,9 / D 1,1 114 11

2008 4,7 7,9 / C 10,7 / C 3,7 / B 1,2 52 - 2009 4,8 6,5 / C 7,0 / B 4,0 / B 2,0 34 21 Drößig

2010 5,6 7,7 / C 5,0 / B 8,9 / E 2,0 32 12

2008 4,8 5,2 / B 13,7 / D 13,7 / E 5,2 62 - 2009 5,3 3,5 / B 6,0 / B 20,2 / E 5,5 56 50 Grünewalde

2010 5,3 5,1 / B 8,0 / C 20,2 / E 5,2 58 55

2008 6,3 5,2 / B 11,4 / C 3,5 / B 0,3 53 - 2009 6,0 4,1 / B 10,0 / C 5,9 / D 0,7 16 10

Arten- und Sorten-versuch

Welzow

2010 5,6 4,6 / B 8,0 / C 6,7 / D 0,5 14 10

2008 - - - - - 20 10 2009 6,0 7,1 / C 8,0 / C 6,7 / D 1,2 37 13 Güterfelde

2010 6,9 8,3 / D 11,0 / C 5,9 / C 1,2 49 10

2008 7,4 5,2 / C 15,8 / C 16,0 / E - 66 - 2009 7,3 9,2 / D 17,4 / D 16,0 / E - 90 -

Saatzeiten-versuch

Kirchengel

2010 7,5 4,4 / B 13,3 / C 14,0 / D - 85 -

2008 - - - - - 38 10 2009 6,2 7,4 / C 9,0 / C 5,6 / C 0,8 37 18 Güterfelde

2010 6,6 11,5 / D 12,0 / D 6,5 / C 1,1 74 17

2008 7,0 13,1 / E 7,5 / B 8,0 / C 1,7 104 - 2009 6,7 6,1 / C 10,0 / B 14,0 / D - 154 -

Herbizid-versuch

Straubing

2010 6,9 7,0 / C 10,0 / B 7,0 / B 2,3 80 44

Material und Methoden

20

Um die Durchführung der Versuche nach guter fachlicher Praxis zu gewährleisten, erfolgte

basierend auf den Bodenuntersuchungen die Grund- und Stickstoffdüngung standortange-

passt.

Arten- und Sortenversuch Die Federführung für diesen Arbeitsschwerpunkt wird im Vorhaben vom Sächsischen Lan-

desamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) wahrgenommen. Ziel war es, auf

leichten bis mittleren Böden, aber auch auf Lössstandorten mit relativ geringen Nieder-

schlagsmengen Erkenntnisse zum Energiehirseanbau zu erlangen. Um eine Erweiterung des

Standortspektrums zu erreichen, wurde der Anbau von Mais und Sorghum auf Rekultivie-

rungsflächen mit einbezogen. Die federführende Bearbeitung der Arten- und Sortenprüfung

auf Rekultivierungsflächen wurde dem LELF Brandenburg zugeordnet. Durch die Kooperati-

on mit dem Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften Finsterwalde e.V. (FIB e.V.)

konnten zwei Rekultivierungsflächen des ehemaligen Braunkohletagebaus und ein in der

Tagebauregion liegender Diluvial-Standort auf die Anbaueignung von Mais und Sorghum

untersucht werden. Die technische Versuchsdurchführung erfolgte durch das FIB e.V.. Die

Verantwortlichkeit der Datenaufbereitung und -auswertung unterlag dem LELF Brandenburg.

Der Arten- und Sortenvergleich auf unterschiedlichen Standorten lieferte Erkenntnis darüber,

ob der Sorghumanbau auf diesen möglich ist, inwiefern Sorghum in Abhängigkeit vom

Standort eine Fruchtfolgeergänzung zum Mais sein kann und welche Sorten sich dafür be-

vorzugt eignen.

Für den Vergleich wurden orthogonal über alle Standorte und Jahre zwei Mais-

Referenzsorten unterschiedlicher Reifegruppen (mittelfrüh, mittelspät) eingesetzt. Aufgrund

der teilweise in den Jahren wechselnden Saatgutverfügbarkeit der Sorghumsorten verblie-

ben von dem Kernsortiment nur zwei von ursprünglich vier Sorten von Sorghum bicolor x

Sorghum sudanense und vier Sorten Sorghum bicolor zum Vergleich. Für nicht mehr verfüg-

bare Sorten wurden von den Züchtern Ersatzsorten angeboten. Diese wurden bei der Aus-

wertung separat betrachtet und konnten nicht in den orthogonalen Kern einbezogen werden.

Da es den Versuchsanstellern in den einzelnen Jahren je nach Kapazität möglich war, dem

Kernsortiment weitere Sorten hinzuzufügen, wurde in Güterfelde in den Jahren 2009 und

2010 ein weiteres Sortiment geprüft. Eine Übersicht der angebauten Sorten in den verschie-

denen Jahren liefert Tabelle 8.

Material und Methoden

21

Tabelle 8 Arten- und Sortenspektrum der Sortenprüfung im Teilvorhaben 3

Art Sorte Züchter Prüfjahr

NK Magitop (S 240) Syngenta Seeds 2008-2010 Mais

Zea mays Atletico (S 280) KWS 2008-2010

Susu Feldsaaten Freudenberger 2008-2010

Lussi Caussade Saaten 2008-2010

Bovital Saaten Union 2008-2009

KWS Inka* KWS 2009-2010

King 61 DSV 2008

True DSV 2009

Nutri Honey DSV 2010

Sudangras-hybriden

Sorghum bicolor

x Sorghum

sudanense

Jumbo 2010

Super Sile 20 Caussade Saaten 2008-2010

Goliath Saatbau Linz /Saaten Union 2008-2010

Sucrosorgo 506 Syngenta Seeds 2008-2010

Rona 1 GK Gabona Kutato 2008-2010

KWS Zerberus* KWS 2009-2010

KWS Maja* KWS 2009-2010

Futterhirse

Sorghum Bicolor

X (Sorghum

bicolor)

Herkules* Saaten Union 2009-2010

Sorte = Sorten des orthogonalen Kerns

* Erweitertes Sortiment nur am Standort Güterfelde (2009/2010)

Material und Methoden

22

Tabelle 9 Anbautechnische Parameter des Sortenversuchs Teilvorhaben 3

SU = Sudangrashybride; FU = Futterhirse

Versuch Sortenversuch

Standorte

Güterfelde (LELF) Drößig (FIB e.V.) Grünewalde (FIB e.V.) Welzow (FIB e.V.)

Bodenbearbeitung mit Pflug je nach Boden- und Witterungsbedingungen Herbst- oder Frühjahrs-furche

Saatbett kurz vor Aussaat

Arten Mais (Zea mays) Sudangrashybride (Sorghum bicolor x Sorghum sudanense) Futterhirse (Sorghum bicolor var.)

Aussaat Termin Mais zum ortsüblichen Termin Sorghum ab Mitte Mai (ab 14 °C Bodentemperatur)

Saatstärke (Kö/m²)

Mais 8 Kö/m² SU 40 Kö/m² FU 25 Kö/m²

Reihen- abstand (cm)

Mais 75 cm SU 25 cm FU 50 cm

N-Düngung standortangepasst

P / K / CaO – Düngung

standortangepasst

Herbizid standortangepasst

Insektizid nach Bedarf

Ernte jede Art (alle Sorten) nach Reife (TS%)

Material und Methoden

23

Saatzeitenversuch

Ziel des Saatzeitenversuches war die Optimierung der Aussaatzeitpunkte und die Feststel-

lung der Fruchtfolgeeignung von Sorghum im Vergleich zum Mais. Die Koordination, Organi-

sation und Auswertung der Versuche lag federführend in der Verantwortung des LELF Bran-

denburg. Das Standortspektrum für die Durchführung der Saatzeitenversuche beschränkte

sich auf den Diluvialstandort Güterfelde und den Lössstandort Kirchengel. Vom Verbund-

partner TLL wurde die technische Durchführung des Feldversuchs in Kirchengel gewährleis-

tet. Für den Vergleich der Saattermine wurden Mais und beide Sorghumarten mit je einer

Sorte zu fünf Saatzeitpunkten angebaut (Arten und Sorten s. Tabelle 10). Der erste Saatter-

min Ende April / Anfang Mai entsprach dabei einem für Sorghum frühen, für Mais optimalen

Saatzeitpunkt. Termine Mitte Mai und Ende Mai / Anfang Juni entsprachen der Haupt- bzw.

Zweitfruchtstellung von Sorghum in der Fruchtfolge. Mit den beiden letzten Saatzeitpunkten

wurde die Situation in Zweit- bzw. Sommerzwischenfruchtstellung nach Ganzpflanzengetrei-

de erfasst.

Tabelle 10 Arten- und Sortenspektrum des Saatzeitenversuchs im Teilvorhaben 3

Art Sorte Züchter Prüfjahr

Mais NK Magitop (S 240) Syngenta Seeds 2008-2010

Sudangras Lussi Caussade Saaten 2008-2010

Futterhirse Goliath Saatbau Linz /Saaten Union 2008-2010

Wie in Tabelle 11 dargestellt, erfolgte die Anlage und Durchführung der Versuche auf beiden

Standorten einheitlich. Aufgrund der Witterungsbedingungen war es am Standort Kirchengel

nicht in jedem Jahr möglich, die vorgegebenen Saattermine einzuhalten. Die Auswertung

beider Standorte erfolgte separat.

Material und Methoden

24

Tabelle 11 Anbautechnische Parameter Saatzeitenversuchs Teilvorhaben 3 Versuch Saatzeitenversuch

Standorte Güterfelde (LELF) Kirchengel (TLL)

Boden-bearbeitung

mit Pflug je nach Boden- und Witterungsbedingungen Herbst- oder Früh-jahrsfurche

Saatbett kurz vor Aussaat

Arten Mais (Zea mays) Sudangras (Sorghum bicolor x Sorghum sudanense) Futterhirse (Sorghum bicolor var.)

Aussaat Termin

alle 3 Arten zu 5 verschiedenen Saatterminen: - Ende April / Anfang Mai - Mitte Mai - Ende Mai / Anfang Juni - Mitte Juni - Ende Juni / Anfang Juli

Saatstärke (Kö/m²)

Mais 8 Kö/m² SU 40 Kö/m² FU 25 Kö/m²

Reihen- abstand (cm)

Mais 75 cm SU 25 cm FU 50 cm

N-Düngung standortangepasst zu jedem Saattermin

P / K / CaO Düngung

standortangepasst

Herbizid standortangepasst zu jedem Saattermin

Insektizid nach Bedarf

Ernte - je Saattermin alle 3 Arten - aufgrund unterschiedlicher Abreife Kompromiss im Erntetermin zwischen den Arten

SU = Sudangrashybride; FU = Futterhirse

Material und Methoden

25

Herbizidversuch Zum Zeitpunkt der Beantragung des Vorhabens waren für den Herbizideinsatz in Sorghum

nur drei Präparate nach § 18 a PflSchG genehmigt. Daher sollten mit dem ebenfalls vom

LELF Brandenburg federführend bearbeiteten Schwerpunkt zum Einsatz von Herbiziden in

Sorghum nach dem Prinzip der Lückenindikation weitere Mittel auf die Verträglichkeit in

Sorghum geprüft werden. Die Anlage der Feldversuche erfolgte auf dem Standort Güterfelde

in Brandenburg und dem Standort Straubing, der technisch durch das TFZ Straubing bewirt-

schaftet wurde. Für die Versuche wurde jeweils eine Sorte der beiden Sorghumarten ausge-

wählt. Aufgrund schwacher Standfestigkeit der Sorte Goliath am Standort Straubing 2008

und 2009 wurde diese durch KWS Zerberus als Sorghum bicolor-Sorte ersetzt (siehe

Tabelle 12). Neben bereits zwei in Sorghum nach § 18 a PflSchG genehmigten Präparaten

(Gardo Gold und Certrol B) wurden die Verträglichkeit in Sorghum und die Wirkung gegen

Unkräuter und Ungräser von zwei weiteren Mitteln (Biathlon und Artett in drei Aufwandmen-

gen (AWM)) im Vergleich zur Nichtbehandlung geprüft (vgl. Tabelle 13). Das im Jahr 2010 in

Sorghum genehmigte Herbizid Arrat wurde im selben Anbaujahr mit in die Prüfung aufge-

nommen.

Tabelle 12 Arten- und Sortenspektrum des Herbizidversuchs im Teilvorhaben 3

Art Sorte Züchter Prüfjahr

Sudangras Lussi Caussade Saaten 2008-2010

Goliath Saaten Union 2008-2009 Futterhirse

KWS Zerberus KWS 2010

Tabelle 13 Herbizidvarianten Nr. Varianten AWM Genehmigung in

Sorghum nach § 18 a PflSchG

Bemerkung

1 unbehandelte Kontrolle

2 Gardo Gold 4,0 l/ha ja

3 Biathlon 70 g/ha nein + Netzmittel

4 Artett 3,0 l/ha nein 60 % der zugel. AWM

5 Certrol B 2,5 l/ha ja

6 Artett 2,5 l/ha nein 50 % der zugel. AWM

7 Artett 2,0 l/ha nein 40 % der zugel. AWM

8 Arrat 200 g/ha ja nur im Jahr 2010 / + Netzmittel

Material und Methoden

26

An beiden Standorten erfolgte wie in Tabelle 14 dargestellt, die Anlage und Durchführung

der Versuche einheitlich. Jedoch konnte ebenfalls aufgrund der unterschiedlichen klimati-

schen Bedingungen die Aussaat erst vorgenommen werden, wenn Temperaturen und Bo-

denbefahrbarkeit gegeben waren. Die Auswertung der Herbizidversuche erfolgte nach

Standorten getrennt voneinander.

Tabelle 14 Anbautechnische Parameter Herbizidversuchs Teilvorhaben 3 Versuch Herbizidversuch

Standorte Güterfelde (LELF) Straubing (TFZ)

Boden-bearbeitung

mit Pflug je nach Boden- und Witterungsbedingungen Herbst- oder Früh-jahrsfurche

Saatbett kurz vor Aussaat

Arten Sudangras (Sorghum bicolor x Sorghum sudanense) Futterhirse (Sorghum bicolor var.)

Aussaat Termin ab Mitte Mai (ab 14 °C Bodentemperatur)

Saatstärke (Kö/m²)

SU 40 Kö/m² FU 25 Kö/m²

Reihen- abstand (cm)

SU 25 cm FU 50 cm

N-Düngung standortangepasst

P / K / CaO Düngung

standortangepasst

Herbizid nach Plan

Insektizid nach Bedarf

Ernte jede Art nach Reife (TS %)

SU = Sudangrashybride; FU = Futterhirse

Ergebnisse und Diskussion

27

2.2 Ergebnisse der Feldversuche

2.2.1 Sortenversuche / Anbau auf rekultivierten Flächen

Während des Projektzeitraums mussten Sortenwechsel durchgeführt werden. Für nicht mehr

verfügbare Sorten wurden von Züchtern Ersatzsorten angeboten (vgl. Tabelle 8). Die dreijäh-

rige Auswertung der Arten- und Sortenprüfung basiert auf dem orthogonalen Kernsortiment,

bestehend aus zwei Maisreferenzsorten (NK Magitop S 240 und Atletico S 280), zwei Su-

dangrashybriden (Lussi und Susu) und vier Futterhirsen (Goliath, Sucrosorgo 506, Rona 1

und Super Sile 20).

Bei der Auswertung erfolgte die Eingruppierung der Standorte nach Diluvialstandorten und

Rekultivierungsstandorten. Der Mittelwert der Referenzmaissorten diente als Bezugsbasis für

den Vergleich der Erträge von Sorghum und Mais.

Entwicklungsverlauf und Vegetationszeit

Die Aussaat erfolgte den Arten angepasst. Beim großkörnigen Mais wurden kaum Aufgangs-

schwierigkeiten festgestellt. Die Soll-Pflanzenzahlen wurden in jedem Jahr erreicht. Durch

die Ablagetiefe von ca. 5-6 cm und die Aussaat Ende April war die Bindung an die wasser-

führende Schicht in jedem Jahr gegeben. Aufgrund der noch kühlen Temperaturen Ende

April bis Mitte Mai erfolgte die Aussaat von Sorghum erst ab Mitte Mai. Um Anschluss an die

wasserführende Bodenschicht zu gewährleisten, wurde insbesondere bei Trockenheit eine

Ablagetiefe von 4-5 cm für Sorghum gewählt. Laut BÖHMEL und JÄGER (2007) kann das

Anwalzen von Vorteil sein, wurde aber auf den Standorten in Brandenburg nicht durchge-

führt. Kälteperioden zum Aufgang oder während der Jugendentwicklung führten zu Auf-

gangs- und Entwicklungsverzögerungen. Wie bereits von JÄGER (2008) und VOIT et al.

(2008) festgestellt, ist der Feldaufgang von Sorghum häufig mangelhaft, was auch während

der dreijährigen Prüfperiode negativ auffiel. Im Mittel der Sorten lag der Feldaufgang bei

69 %. Eine fungizide Beizung scheint den Feldaufgang allerdings positiv zu beeinflussen.

Neben Keimfähigkeit und Triebkraft wird der Feldaufgang auch durch die Saatgutbehand-

lung, sowie Witterung und Bodenbedingungen beeinflusst. Im Vergleich zu den gebeizten

Sorten wurde bei der ungebeizten Sorte Susu ein rund 10-20 % geringerer Feldaufgang be-

obachtet. Im Jahr 2008 führte eine Trockenperiode während der Aussaat zu lückigen Be-

ständen. Auf dem jungen Rekultivierungsstandort Welzow mit schwachem Gefüge und

schlechtem Wasserhaltevermögen wurden die geringsten Feldaufgänge bei allen Sorten

beobachtet. Nach genannten Beobachtungen und nach Aussagen von Ebel et al. (2009a,

vgl. EVA-Verbundvorhaben), hängt die Bestandesetablierung stark von der Wasserversor-

gung ab. Eine wasserzehrende Vorfrucht kann somit bei nachfolgender Trockenheit die Ent-

wicklung von Sorghum beeinträchtigen. Es kann daher der Schluss gezogen werden, dass

für die Keimung und Bestandesetablierung von Sorghum der Wasserhaushalt des Bodens

Ergebnisse und Diskussion

28

eine entscheidende Rolle spielt. Bei der Wahl des Standortes und der Stellung in der Frucht-

folge stellt das ein wichtiges Entscheidungskriterium dar. Weiterhin ist das Abreifeverhalten

von Sorghum und Mais zu beachten. In Abhängigkeit von Jahr, Standort und Sorte benötig-

ten die drei Pflanzenarten unterschiedliche Vegetationszeiten (Aussaat bis Ernte). Grundle-

gend wurde beobachtet, dass in einem wärmeren und trockneren Jahr (2008) die Abreife

zügiger bei allen Arten erfolgte als in einem feuchteren und kühleren Jahr (2010). Dies wirkt

sich auf Erntezeitpunkt, Silierbarkeit und den Aussaattermin der Folgefrucht aus. Die geprüf-

ten Futterhirsen räumten aufgrund ihrer sehr langen Vegetationszeit (130 bis 160 Tagen)

spät das Feld. Sie eignen sich daher eher für den Hauptfruchtanbau mit Aussaat bis Ende

Mai. Dennoch ist das Erreichen des optimalen TS-Gehaltes von mindestens 26 % - 28 %

u. U. auch bei Ernte bis Ende Oktober nicht immer gesichert, wenn kühle Witterungsperioden

die Abreife stagnieren lassen. Relativ schnell abreifende Sorten der Sudangrashybriden er-

möglichen einen Einsatz im Zweitfruchtanbau nach Ganzpflanzengetreide bis Ende Juni /

Anfang Juli. Ihre durchschnittliche Vegetationszeit von 133 Tagen entsprach der mittleren

Vegetationszeit des Maises (S 240 und S 280) von 132 Tagen (Tabelle 15).

Standfestigkeit

Aufgrund ihres Habitus’ und Entwicklungsverhaltens neigten die massebetonten, langwüch-

sigen und spätreifen Sorten der Futterhirse zu geringerer Standfestigkeit. Besonders Goliath,

am Standort Güterfelde auch Herkules, wiesen in Abhängigkeit vom Standort und Jahr leich-

tes bis starkes Lager auf.

Krankheiten / Schädlinge / abiotische Stressfaktoren

Welzow, 2009 Güterfelde, 2010

Abbildung 5 Maisbeulenbrand in unterschiedlichen Ausprägungen

Die für den Mais typische Krankheit Maisbeulenbrand (Ustilago maydis) (Abbildung 5) wurde

jahres- und standortbedingt in unterschiedlichem Ausmaß und nur in den Jahren 2009 und

2010 beobachtet. Die Sorghumarten werden nicht befallen.

Ergebnisse und Diskussion

29

Abbildung 6 Maiszünslerbefall in Sorghum – Pflanzen mit roten Stängeln und Pflanze mit

abgeknickter Rispe (Güterfelde, 2008)

Ein Befall von Sorghum mit Maiszünsler wurde an den Brandenburger Prüfstandorten nur in

geringem Umfang beobachtet. Der hauptsächliche Befall konzentrierte sich auf Randpflan-

zen oder Randparzellen, die mit Abknicken der Rispe oder Bohrlöchern mit ausgeprägten

roten Stängeln ähnliche Symptome wie beim Mais zeigten (Abbildung 6). Eine Sortenabhän-

gigkeit des Befalls wurde nicht festgestellt.

Abbildung 7 Starker Blattlausbefall an einer Sorghum bicolor– Rispe (Güterfelde, 2009) Vereinzelt wurde der Befall mit Blattläusen beobachtet. Dieser war in der Regel gering, vor-

rangig an Futterhirsen und hauptsächlich an Pflanzen mit langsamer Abreife zu beobachten.

Der Befall konzentrierte sich in den Blattachseln, an den Blattunterseiten oder wie in Abbil-

dung 7 auch an der Rispe.

Ergebnisse und Diskussion

30

Abbildung 8 Blattflecken in Sorghum (Güterfelde, 2008-2010) In allen Prüfjahren wurde mäßiger bis starker Befall mit Blattflecken auffällig.

Mais (NK Magitop) - 2010

Sorghum (Sudangrashybride Susu) - 2010 Abbildung 9 Mais und Sorghum vor und nach extremen Trockenstressbedingungen (Abbil-

dung 7 Tage vor und 7 Tage nach Niederschlag)

Eine Besonderheit war der extreme Trockenstress (> 30 Tage ohne Niederschlag) unter sehr

hohen Temperaturen (>25 °C, mehrere Tage 30-39 °C) im Jahr 2010. Sowohl Mais als auch

Sorghum litten unter den Bedingungen. Nach einsetzenden Niederschlägen erholten sich die

Bestände rasch. Im Gegensatz zum Sorghum setzte beim Mais unverzüglich die generative

Phase ein. Bereits 7 Tage nach dem Niederschlag waren männliche Blüte und Kolbenansatz

zu beobachten, während Sorghum das vegetative Wachstum fortsetzte.

Ergebnisse und Diskussion

31

Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt

Im dreijährigen Mittel erreichten die beiden Maisreferenzsorten durchschnittliche TM-Erträge

von 130 dt/ha (Rekultivierungsstandort Welzow) bis 154 dt/ha (D-Standort Drößig, AZ 40) bei

rund 30 % TS-Gehalt. Im Mittel der Sorten erreichten die Sudangrashybriden Relativerträge

von 75-92 und Futterhirsen solche von 84-103 zum Maisertrag. Nur wenige Sorghumsorten

reichten in Abhängigkeit von Standort und Jahr an die mittleren Maiserträge (Bezugsbasis für

Sorghum) heran oder übertrafen sie. Positiv bewertet wurden diesbezüglich die schnell rei-

fende Sudangrashybride Lussi mit 84-99 relativ sowie die massebetonten Futterhirsen Goli-

ath mit 97-117 relativ und Sucrosorgo 506 mit 99-113 relativ zum mittleren Maisertrag

(Tabelle 15 und Abbildung 10 bis 13). Auch die am Standort Güterfelde zweijährig geprüften

Sorten Herkules und KWS Zerberus zeigten in der Gruppe der Futterhirsen aussichtsreiches

Ertragspotenzial und übertrafen durchschnittlich mit 106 relativ den zweijährigen mittleren

Maisertrag. Die genannten Sorten wurden für den Anbau auf den Standorten Brandenburgs

(Anbaugebiet D-Süd) empfohlen (BARTHELMES et al. 2011).

Beim Vergleich der Sorghumarten untereinander zeigten die massebetonten und langwüch-

sigen Sorten der Futterhirse gegenüber den Sudangrashybriden ein höheres Ertragspotenzi-

al. Ein Einfluss der Pflanzenlänge auf den Ertrag (innerhalb einer Art) konnte nicht nachge-

wiesen werden. Weitere Merkmale wie Feldaufgang, Triebzahlen, Blattmasse und TS-Gehalt

stehen in komplexer Wechselwirkung und beeinflussen die Ertragsbildung. Die geprüften

Sorten der Sudangrashybriden wiesen eine zügigere Abreife und zum vergleichbaren Zeit-

punkt einen höheren TS-Gehalt auf. Die im Kernsortiment geprüften Sorten erreichten im

Mittel der Jahre und auf allen Standorten einen TS-Gehalt von mindestens 26 % zum Ernte-

termin. Eine langsamere TS-Bildung zeigten die einjährig geprüften Sorten Nutri Honey und

Jumbo, am Standort Güterfelde auch KWS Inka und Super Dolce 15 (Anlage 5). Grundle-

gend kann die Aussage getroffen werden, dass Sudangrashybriden zügiger abreifen als Fut-

terhirsen, dennoch muss die Eingruppierung in Reifegruppen nach Beurteilung der einzelnen

Sorten vorgenommen werden, da die Reaktion der Sorten auf aktuelle Witterungsverläufe

unterschiedlich sein kann.

Standorte

Die Standorte hatten in Abhängigkeit von der Jahreswitterung (siehe Kap. 2.1.2 Witterung)

einen wesentlichen Einfluss auf das Entwicklungsverhalten und die Ertragsbildung von Sorg-

hum. Prinzipiell war der Anbau von Sorghum auf allen Standorten als Ergänzung zu Mais

möglich. Dieser besaß im Vergleich zu Sorghum Vorteile in Bezug auf TM-Ertrag und TS-

Gehalt. Auf dem noch jungen Rekultivierungsstandort Welzow wurden die niedrigsten Erträ-

ge bei allen Arten erzielt. Auch die Differenz der Erträge von Sorghum zu Mais war auf die-

Ergebnisse und Diskussion

32

sem Standort am größten. Sudangrashybriden erzielten nur 75 % und Futterhirsen 84 % des

Maisertrages. Bedingt durch die für die Pflanzen erschwerten Wachstumsbedingungen hat-

ten die Standorteigenschaften hier einen größeren Einfluss auf die Bestandesetablierung.

Der ältere Rekultivierungsstandort Grünewalde bot dem Pflanzenwachstum günstigere Be-

dingungen, was sich auf Entwicklung und Ertrag positiv auswirkte. Sorghum erzielte in Grü-

newalde bei Sudangrashybriden 85 % und im Falle der Futterhirsen 92 % des mittleren Mai-

sertrages. Der etwas bessere Standort Drößig (AZ 40) zeigte dagegen im Vergleich zu dem

leichteren Boden in Güterfelde (AZ 28-35) seine relative Vorzüglichkeit für Mais. Sudangras-

hybriden erreichten in Drößig nur 80 %, in Güterfelde 92 %, Futterhirsen in Drößig 86 % und

in Güterfelde 103 % des mittleren Maisertrages.

Güterfelde

161 156 153 153142 138 138 138 134 134

123 121 121 119 119 114 113

98

25 22 23 2430

2532 33

2923

27

18

26 26 25 24 2330

0

25

50

75

100

125

150

175

200

Gol

iath

***

Suc

roso

rgo

506*

**

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KW

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*

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**

NK

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**

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*

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*

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15*

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ile 2

0***

Tru

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TM

-Ert

rag

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a]

0

25

50

75

100

TS

-Ge

ha

lt [

%]

TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]

*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 10 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-

hum am Standort Güterfelde (2008-2010)

Mais Sudangrashybride Futterhirse

Ergebnisse und Diskussion

33

Drößig

165 163

149 145135

118113

107 106 10496 94 91

22

2925

31 33

24 23

16

2731

26

34

21

0

25

50

75

100

125

150

175

200

Suc

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***

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*

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e*

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***

TM

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0

25

50

75

100

TS

-Ge

ha

lt [

%]

TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]

*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 11 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-

hum am Standort Drößig (2008-2010)

Grünewalde

155145

138131 128

122 122

105 10195 93 90 85

2628

22

3229

2430

2227 29

32

23

16

0

25

50

75

100

125

150

175

200

Gol

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***

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***

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TM

-Ert

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0

25

50

75

100

TS

-Ge

ha

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%]

TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]

*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 12 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-

hum am Standort Grünewalde (2008-2010)

Mais Sudangrashybride Futterhirse

Mais Sudangrashybride Futterhirse

Ergebnisse und Diskussion

34

Welzow

133 131 129 126

110102 100 97 94 90

85 80 80

32

26 2429 32

27 2925

2127 26

32

25

0

25

50

75

100

125

150

175

200N

K M

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***

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506*

**

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**

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*

Bov

ital*

*

Ron

a 1*

**

Jum

bo*

Kin

g 61

*

Sus

u***

Tru

e*

Sup

er S

ile20

***

TM

-Ert

rag

[d

t/h

a]

0

25

50

75

100

TS

-Ge

ha

lt [

%]

TM-Ertrag [dt/ha] TS-Gehalt [%]

*** = 3-jährig geprüfte Sorten (orthogonaler Kern), ** = 2-jährig geprüfte Sorten, * = 1-jähirg geprüfte Sorten (direkter Vergleich nur zwischen Sorten gleicher Anzahl Prüfjahre möglich) Abbildung 13 Mittlere Trockenmasseerträge und Trockensubstanzgehalte von Mais und Sorg-

hum am Standort Welzow (2008-2010)

Mais Sudangrashybride Futterhirse

Ergebnisse und Diskussion

35

Tabelle 15 Ertrags- und Bestandesparameter der Sorten des orthogonalen Kernsortiments im Mittel der Jahre 2008-2010 an den Prüfstandorten

Sorte N

K M

agit

op

Atl

etic

o

Su

su

Lu

ssi

Su

per

S

ile 2

0

Go

liath

Su

cro

sorg

o

506

Ro

na

1

Standorte

Mais Mais

Mittel Mais

S.b. x S.s.

S.b. x S.s.

Mittel Sudan-gras-

hybriden

S.b. S.b. S.b. S.b.

Mittel Futter-hirsen

TM-Ertrag [dt/ha]

Güterfelde D 138 142 140 119 138 128 113 161 156 138 142

Drößig D 145 163 154 106 135 120 91 149 165 118 131

Grünewalde Rek. 128 145 136 101 131 116 90 155 138 122 126

Welzow Rek. 133 126 130 85 110 97 80 131 129 97 109

Standortmittel 136 144 140 103 128 116 93 149 147 119 127

TM-Ertrag [relativ Sortenmittel Mais = BB]

Güterfelde D 98 102 100 86 99 92 82 117 113 99 103

Drößig D 94 106 100 70 89 80 59 97 109 79 86

Grünewalde Rek. 94 106 100 74 97 85 65 113 100 90 92

Welzow Rek. 103 97 100 65 84 75 62 101 99 75 84

Standortmittel 97 103 100 74 92 83 67 107 105 86 91

TS-Gehalt [%]

Güterfelde D 32 30 31 26 33 29 23 25 22 25 24

Drößig D 31 29 30 27 33 30 21 25 22 24 23

Grünewalde Rek. 29 28 29 27 32 29 23 26 22 24 23

Welzow Rek. 32 29 31 26 32 29 25 26 24 25 25

Standortmittel 31 29 30 26 32 29 23 25 23 25 24

Pflanzenlänge [cm]

Güterfelde D 214 241 227 234 257 246 209 301 273 216 250

Drößig D 244 270 257 226 243 234 218 307 311 221 264

Grünewalde Rek. 237 263 250 234 245 240 205 275 244 205 232

Welzow Rek. 213 243 228 211 232 221 197 287 259 200 236

Standortmittel 227 254 241 226 244 235 207 293 272 210 246

Bestandesdichte [Anzahl Pflanzen/m²]

Güterfelde D 7 7 7 24 28 26 15 19 16 18 17

Drößig D 9 9 9 24 36 30 17 16 21 21 19

Grünewalde Rek. 9 9 9 24 35 29 20 18 19 22 20

Welzow Rek. 8 8 8 19 31 25 13 13 15 14 14

Standortmittel 8 8 8 23 32 28 16 16 18 19 17

Vegetationstage von Aussaat bis Ernte (Ø…… Min-Max)

Güterfelde D Ø= 126………..104-144 Ø= 125……………104-143 Ø= 142……………………………..134-146

Drößig D Ø= 134………..130-140 Ø= 138……………130-149 Ø= 149……………………………..140-154

Grünewalde Rek. Ø= 134………..127-143 Ø= 136……………127-147 Ø= 150……………………………..139-156

Welzow Rek. Ø= 134………..130-139 Ø= 135……………130-143 Ø= 150……………………………..138-157

Standortspanne Ø= 132………..104-144 Ø= 133……………104-149 Ø= 148……………………………..134-157

Ergebnisse und Diskussion

36

2.2.2 Saatzeitenversuche

An den zwei Standorten Güterfelde und Kirchengel wurden das Entwicklungs-, Ertragsbil-

dungs- und Abreifeverhalten von Mais, Sudangrashybriden und Futterhirse zu fünf verschie-

denen Saatzeiten geprüft. Je Fruchtart wurde eine die jeweilige Art repräsentierende Sorte

eingesetzt (Mais: NK Magitop S 240; Sudangrashybride Lussi; Futterhirse: Goliath). Begin-

nend mit einem Termin zur optimalen Saatzeit von Mais Ende April wurden im 14-tägigen

Abstand bis zur Aussaat nach Ganzpflanzengetreide, Anfang Juli, die Aussaaten vorge-

nommen. Die zu jeder Saatzeit separate Ernte erfolgte in Abhängigkeit vom mittlerem TS-

Gehalt der Arten. Aufgrund der unterschiedliche Abreife der drei Fruchtarten war ein Kom-

promiss im Erntetermin erforderlich, welcher anhand regelmäßiger TS-Bestimmungen fest-

gelegt wurde. Witterungsbedingungen sowie technische Voraussetzungen an den Standor-

ten beeinflussten ebenfalls die Erntetermine.

Die in den drei Versuchsjahren gewonnenen Ergebnisse fielen für beide Standorte unter-

schiedlich aus. Für Kirchengel wurde aufgrund der zu 2009 und 2010 abweichenden Ver-

suchsanlage und -bewirtschaftung im Jahr 2008 nur eine zweijährige Auswertung vorge-

nommen.

Entwicklung

Abbildung 14 Entwicklungsunterschied der Fruchtarten am Beispiel Saattermin Mitte Mai (v.l.n.r.: Mais, Futterhirse, Sudangrashybride; Foto: 21.07.2009)

Die Entwicklung der Fruchtarten in den verschiedenen Saatzeiten verlief in Abhängigkeit von

den Standortbedingungen recht unterschiedlich. Im Vergleich zum Sorghum erwies sich die

gute Angepasstheit an die gegebenen klimatischen Bedingungen und die Großkörnigkeit des

Maises als Vorteil. Seine Entwicklung verlief zügiger, insbesondere unter kühlen Bedingun-

gen war diese Eigenschaft gut zu beobachten (siehe Abbildung 14). Auch bei Aussaat in ein

trockenes Saatbett war durch die tiefere Ablage (5-6 cm) die Wahrscheinlichkeit, noch An-

schluss an die wasserführende Schicht zu erlangen, deutlich größer. Die Keimung und Ju-

Ergebnisse und Diskussion

37

gendentwicklung verlief beim Mais im Vergleich zum Sorghum wesentlich schneller, wurde

aber im Stadium des Längenwachstums wieder aufgeholt. Die Aussaat der Sorghumarten

zum frühesten Saattermin erwies sich als riskant, da die erforderliche Bodentemperatur von

mind. 14°C noch nicht erreicht war und noch mit Spätfrösten oder kühlen Nachttemperaturen

gerechnet werden musste. In den Tabellen 17 und 18 sind die Tage von der Aussaat bis zum

Aufgang dargestellt. Gut erkennbar ist die längere Keimdauer zum ersten Saattermin, die

sich mit jedem späteren Saattermin reduzierte. Am Standort Güterfelde wurden durchschnitt-

lich 6 Tage mehr, in Kirchengel rund 8-10 Tage mehr Zeit für den Aufgang der Saat Ende

April / Anfang Mai benötigt als zum optimalen Saattermin für Sorghum ab Mitte Mai. Der zei-

tige Saattermin erwies sich auch in Bezug auf die Unkrautbekämpfung als nachteilig. Wegen

der langen Keimdauer und der damit längeren Vegetation bis zum Applikationstermin (ab

BBCH 13) der Herbizide, war ein Großteil der Unkräuter bereits über das gut bekämpfbare

Entwicklungsstadium hinaus gewachsen. Ein Vorteil der früheren Saattermine gegenüber

späteren Saatterminen war die vorhandene Vegetationszeit, die den Pflanzen bis zur Ernte

zur Verfügung stand. Mit jedem späteren Saattermin, insbesondere ab Anfang Juni, war eine

gesicherte Abreife der Arten nicht mehr gewährleistet und sehr stark abhängig von der aktu-

ellen Witterungssituation. Insbesondere die Abreife der Futterhirse unterlag dem Einfluss der

Vegetationsdauer. Beim Vergleich der Standorte miteinander konnte beobachtet werden,

dass die Abreife auf dem leichteren und wärmeren Boden in Güterfelde zügiger ablief, hin-

gegen spätere Saattermine auf dem schwereren und kühleren Lössboden in Kirchengel kri-

tisch für das Erreichen eines für die Silierung geeigneten TS-Gehaltes waren.

Über die Abhängigkeit der Pflanzenlänge vom Saattermin konnte keine eindeutige Aussage

getroffen werden. Wie im Sortenversuch benötigte Futterhirse einen längeren Vegetations-

zeitraum, der ihr bei der Ernte pro Saatzeit nicht zur Verfügung stand. Es zeigte sich aber

der Trend, dass mit kürzerer Vegetationszeit auch die Pflanzenlänge abnahm. Beim Mais

(Güterfelde) zeigten sich in Abhängigkeit von den Witterungsbedingungen während der

Schossphase auch umgekehrte Trends (Tabelle 17)

Standfestigkeit

Wie bereits im Sortenversuch festgestellt, neigte insbesondere die Futterhirse zu geringerer

Standfestigkeit, aber auch bei der Sudangrashybride wurde Lager beobachtet (Abbildungen

15 und 16). In Abhängigkeit von Standort und Jahr nahm das Lagerrisiko mit späterem Saat-

termin zu. Im Jahr 2008 wurde am Standort Güterfelde das aus dem Mais bekannte Phäno-

men „Greensnapping“ bei der Futterhirse beobachtet, d.h. dass aufgrund des weichen, sich

im Wachstum befindenden Pflanzengewebes die Pflanze am Nodium bricht (Abbildung 15)

Ergebnisse und Diskussion

38

Abbildung 15 Effekt „Greensnapping“ – Stängelbruch (Güterfelde, 20.10.2008)

Abbildung 16 Lager bei Sudangrashybride Lussi (Saatzeit Mitte Juni, Güterfelde 13.10.2009)

Krankheiten und Schädlinge

Es wurden die gleichen Krankheiten und Schädlinge beobachtet, wie sie bereits für den Sor-

tenversuch beschrieben wurden. Die Bonitur der Blattflecken erfolgte nur am Standort Güter-

felde. Bei der Sudangrashybride zeigte sich ein stärkeres Auftreten mit späterem Saattermin,

während der Befall der Futterhirse in allen Saatterminen auf ähnlichem Niveau lag.

Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt

Am Standort Güterfelde erzielte im Mittel der Jahre der Mais (NK Magitop S240) bis ein-

schließlich Saattermin Mitte Juni tendenziell steigende Erträge, eignete sich aber aufgrund

des abnehmenden Trockensubstanzgehaltes nur für Aussaaten bis Ende Mai / Anfang Juni

(entspricht Zweitfruchtstellung nach Grünschnittroggen). Für den sicheren Anbau als Zweit-

frucht sollte in Bezug auf die Reife eine Maissorte mit niedriger Siloreifezahl gewählt werden.

Wie bereits WORTMANN (2008) und ANONYM (2009 a,b,c) festgestellt haben, zeigte die

Sudangrashybride (Lussi) über alle Saatzeiten einen im Vergleich zur Futterhirse niedrige-

ren, aber stabilen Trockenmasseertrag mit leicht abnehmendem TS-Gehalt, der auch zur

Ernte der letzten Saatzeit den Mindest-TS-Gehalt von 26 % noch überstieg. Dieses Verhal-

ten ist aber eher der sehr frühreifen Sorte Lussi zuzuschreiben und sollte für Sudangrashyb-

riden nicht verallgemeinert werden. Der Einsatz einer solchen sehr schnell reifenden Sudan-

Ergebnisse und Diskussion

39

grashybride ist also durchaus für den Zweitfruchtanbau nach Ganzpflanzengetreide mit Aus-

saat Ende Juni/Anfang Juli geeignet. Die spätreife Futterhirse (Goliath) verzeichnete einen

Ertragsanstieg bis Aussaat Ende Mai / Anfang Juli. Aufgrund der gemeinsamen Ernte der

drei Fruchtarten und der artbedingten langen Vegetationszeit der Futterhirse war es nicht

möglich, diese zum optimalen Termin zu ernten, was wiederum Auswirkungen auf den TS-

Gehalt hatte. Wie bereits in vorhergehenden Jahren festgestellt (MÄRTIN et al. 2010) und

durch die Sortenversuche bestätigt, kann geschlussfolgert werden, dass spätreife Sorten,

insbesondere der Futterhirse, hauptsächlich für den Hauptfruchtanbau (Mitte Mai bis Ende

Mai) einzusetzen sind, um den für die Silierung optimalen TS-Gehalt zu erreichen (Abbildung

17).

0

20

40

60

80

100

120

140

160

Ende April/Anfang Mai

Mitte Mai Ende Mai/Anfang Juni

Mitte Juni Ende Juni/Anfang Juli

Saattermine

TM

-Ert

rag

[d

t/h

a]

0

5

10

15

20

25

30

35

40

TS

-Geh

alt

[%]

Mais Ertrag [dt/ha] Sudangras Ertrag [dt/ha] Futterhirse Ertrag [dt/ha]

Mais TS-Gehalt [%] Sudangras TS-Gehalt [%] Futterhirse TS-Gehalt [%]

Abbildung 17 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten Mais, Sudangras-hybride und Futterhirse zu verschiedenen Saatterminen (Güterfelde, 2008-2010)

Für den Standort Kirchengel ergab sich nach zweijähriger Prüfung ein etwas anderes Bild

(Abbildung 18). Für alle Arten verlief der Trend zu abnehmendem Ertrag mit späterem Saat-

termin. Die gleiche Aussage ist auch für den Trockensubstanzgehalt zu treffen. Unabhängig

vom Ertrag lagen nach Betrachtung des TS-Gehaltes für diesen Standort die Aussaatgren-

zen für alle Fruchtarten im Hauptfruchtanbau Mitte Mai bis Ende Mai. Dabei erzielte die Fut-

terhirse die höchsten Erträge und Mais die niedrigsten. Somit war der Anbau von Sorghum in

Ergebnisse und Diskussion

40

Zweitfruchtstellung auf dem leicht erwärmbaren Boden eher möglich als auf dem schwereren

und kühleren.

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

Ende April/Anfang Mai

Mitte Mai Ende Mai/Anfang Juni

Mitte Juni Ende Juni/Anfang Juli

Saattermine

TM

-Ert

rag

[d

t/h

a]

0

5

10

15

20

25

30

35

40

45

TS

-Geh

alt

[%]

Mais Ertrag [dt/ha] Sudangras Ertrag [dt/ha] Futterhirse Ertrag [dt/ha]

Mais TS-Gehalt [%] Sudangras TS-Gehalt [%] Futterhirse TS-Gehalt [%]

Abbildung 18 Trockenmasseertrag und Trockensubstanzgehalt der Arten Mais, Sudangras-hybride und Futterhirse zu verschiedenen Saatterminen (Kirchengel, 2009-2010)

Das im Jahr 2009 vom Züchter bereit gestellte Saatgut für die Sudangrashybride in Kirchen-

gel war nicht mit der Sorte Lussi identisch. Die niedrigeren TS-Gehalte (Vergleich zu 2008

/2010 und zu Güterfelde) und die langsamere Entwicklung waren ein Hinweis darauf. Diese

Feststellung untermauert nochmals die Aussage, dass der Einsatz von Sorghum in der

Fruchtfolge nicht von der Art abhängig ist, sondern von der Reifeentwicklung der einzelnen

Sorte.

Ergebnisse und Diskussion

41

Tabelle 16 Ertrags- und Entwicklungsparameter (Saatzeitenversuch Güterfelde, 2008-2010)

Ertrag [dt TM/ha] TS-Gehalt [%] Aufgangsdauer [d] Vegetationstage [d] Pflanzenlänge [cm] Fruchtart / Sorte

2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel 2008 2009 2010 Mittel

Mais Ende April/ Anfang Mai 100 136 94 110 32 32 29 31 11 14 20 15 115 119 160 131 171 263 149 194

Mitte Mai 126 128 119 124 28 28 31 29 7 8 11 9 106 122 141 123 220 254 170 215 Ende Mai/ Anfang Juni 155 124 120 133 33 29 29 30 8 13 5 9 138 120 131 130 206 259 195 220

Mitte Juni 146 126 131 134 25 27 26 26 7 7 7 7 126 119 119 121 206 229 227 221 Ende Juni/ Anfang Juli 125 109 141 125 19 23 22 21 6 6 4 5 111 106 106 108 247 222 279 249

Mittel Mais 130 125 121 125 27 28 28 28 8 10 9 9 119 117 131 123 210 245 204 220 Sudangras

Ende April/ Anfang Mai 126 137 104 122 36 37 29 34 8 15 26 16 115 119 160 131 270 281 263 272 Mitte Mai 136 125 118 127 35 30 29 31 9 8 13 10 106 122 141 123 260 254 254 256

Ende Mai/ Anfang Juni 120 122 123 122 33 32 28 31 11 14 6 10 138 120 131 130 238 255 273 255 Mitte Juni 118 114 135 122 31 31 29 30 9 9 7 8 126 119 119 121 246 252 302 267

Ende Juni/ Anfang Juli 118 98 147 121 27 29 29 28 6 7 5 6 111 106 106 108 245 241 318 268 Mittel Sudangras 124 119 125 123 32 32 29 31 9 11 11 10 119 117 131 123 252 257 282 263

Futterhirse

Ende April/ Anfang Mai 138 119 113 123 27 24 22 24 8 15 26 16 115 119 160 131 298 263 308 290 Mitte Mai 146 119 174 147 24 20 24 23 9 8 13 10 106 122 141 123 283 263 336 294

Ende Mai/ Anfang Juni 156 133 162 150 25 24 23 24 11 14 6 10 138 120 131 130 323 288 339 317 Mitte Juni 102 125 161 130 20 23 22 22 9 9 7 8 126 119 119 121 267 264 325 285

Ende Juni/ Anfang Juli 95 97 136 109 17 19 20 19 6 7 5 6 111 106 106 108 222 244 313 259 Mittel Futterhirse 127 119 149 132 23 22 22 22 9 11 11 10 119 117 131 123 279 264 324 289

Mittel über alle Arten und Sorten 127 121 132 127 27 27 26 27 8 10 11 10 119 117 131 123 247 255 270 257

Ergebnisse und Diskussion

42

Tabelle 17 Ertrags- und Entwicklungsparameter (Saatzeitenversuch Kirchengel, 2009-2010)

Ertrag [dt TM/ha] TS-Gehalt [%] Aufgangsdauer [d] Veg.-tage [d] Pfl.-länge [cm] Fruchtart / Sorte

2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel 2009 2010 Mittel

Mais Ende April/ Anfang Mai 111 81 96 30 28 29 12 25 19 137 166 152 208 208 208

Mitte Mai 80 90 85 30 25 27 8 10 9 142 139 141 210 225 217 Ende Mai/ Anfang Juni 80 77 78 25 21 23 14 8 11 128 137 133 202 202 202

Mitte Juni 84 64 74 24 19 21 9 6 8 129 126 128 204 203 204 Ende Juni/ Anfang Juli 57 43 50 18 17 18 7 6 7 118 117 118 204 172 188

Mittel Mais 82 71 77 25 22 24 10 11 11 131 137 134 205 202 204 Sudangras

Ende April/ Anfang Mai 112 128 120 21 30 25 14 28 21 137 166 152 261 303 282 Mitte Mai 132 135 134 24 28 26 14 11 13 142 139 141 244 300 272

Ende Mai/ Anfang Juni 111 111 111 21 24 23 16 9 13 128 137 133 244 268 256 Mitte Juni 93 104 98 18 23 20 10 6 8 129 126 128 217 244 230

Ende Juni/ Anfang Juli 89 73 81 17 21 19 7 7 7 118 117 118 204 200 202 Mittel Sudangras 107 110 109 20 25 23 12 12 12 131 137 134 234 263 248

Futterhirse

Ende April/ Anfang Mai 153 138 146 26 21 23 14 28 21 137 166 152 296 323 309 Mitte Mai 187 151 169 28 21 25 14 11 13 142 139 141 294 318 306

Ende Mai/ Anfang Juni 161 111 136 24 19 21 16 9 13 128 137 133 278 252 265 Mitte Juni 125 101 113 21 18 20 10 6 8 129 126 128 271 243 257

Ende Juni/ Anfang Juli 94 83 88 18 16 17 7 6 7 118 117 118 249 210 229 Mittel Futterhirse 144 117 130 24 19 21 12 12 12 131 137 134 278 269 273

Mittel über alle Arten und Sorten 111 99 105 23 22 23 11 12 12 131 137 134 239 245 242

Ergebnisse und Diskussion

43

2.2.3 Herbizidversuche

Aufgrund der langsamen Jugendentwicklung von Sorghum ist eine Unkrautbekämpfung un-

verzichtbar (siehe Abbildung 19 und 20). Zum Einsatz und zur Wirkung von Herbiziden in

Sorghum gibt es aber bisher kaum Erfahrungen. Die Anzahl der zurzeit in Sorghum einsetz-

baren Mittel mit Genehmigung nach § 18 a PflSchG ist gering, und mit Ausnahme von Gardo

Gold beschränkt sich ihre Wirkung auf zweikeimblättrige Unkräuter (Tabelle 18).

Tabelle 18 Herbizide für den Einsatz in Sorghum mit Genehmigung nach § 18a PflSchG

genehmigt zugel. Einsatz bis AWM ab

Mittel Wirkstoff

BBCH

Wirkungsspektrum

ARRAT Dicamba Tritosulfuron

18.10.2011 200 g/ha 13 ein- und mehrjährige zweikeimblättrige Unkräuter

CERTROL B / BROMOXYNIL 235 / B 235 / CARACHO 235

Bromoxynil 31.12.2015 1,5 l/ha 13 einjährige zweikeimblättri-ge Unkräuter, auch Gänse-fuß, Winden weniger gut

GARDO GOLD / PRIMAGRAM GOLD

Terbuthylazin S-Metolachlor

31.12.2015 4,0 l/ha 13

einjähriges Rispengras, Schadhirsen, einjährige zweikeimblättrige Unkräu-ter

MAIS-BANVEL WG Dicamba 31.12.2021 500 g/ha 13

Gemeine Zaunwinde, Acker-Winde, Gänsefuß-Arten, Winden-Knöterich

STOMP AQUA / STOMP RAPS Pendimethalin 31.12.2017 2,5 l/ha 13

Einjährige zweikeimblättri-ge Unkräuter

AWM = Aufwandmenge

Stand: 07/2011 Quelle: BVL

In der dreijährigen Herbizidprüfung wurden sowohl die in Sorghum genehmigten Mittel Gardo

Gold und Certrol B (in 2010 auch Arrat) als auch zwei zur Lückenindikation geprüfte Mittel

(Artett in drei verschiedenen Aufwandmengen und Biathlon) eingesetzt und auf ihre Kultur-

verträglichkeit und Wirkung gegen Unkräuter untersucht. Die Wirkung der einzelnen Mittel

auf die Unkräuter ist bereits bekannt, darf aber als ertragsbeeinflussender Parameter nicht

außer Acht gelassen werden. Obwohl die zur Applikation unterschiedlichen Bedingungen in

den Jahren und an den Standorten, wie Entwicklungsstadium der Kulturpflanzen und Un-

kräuter, Unkrautspektrum und –häufigkeit, Witterung zur und nach der Applikation zu sehr

unterschiedlichen Wirkungen führten, erwies sich in allen Jahren am Standort Güterfelde

(starkes Auftreten von Schadhirse, Weißem Gänsefuß, Kamille, Windenknöterich, Hederich

und Hirtentäschelkraut) der Verzicht auf Herbizide als ertragsmindernd. Aufgrund des dort

geringen Unkrautspektrums und niedriger Unkrauthäufigkeit wurden am Standort Straubing

keine signifikanten Ertragsreaktionen beobachtet. Das geringe Unkrautvorkommen am

Standort als auch die aufgrund von Totallager nicht ermittelbaren Daten zu Ertrag und TS-

Ergebnisse und Diskussion

44

Gehalt bei der Futterhirse, erschweren die Interpretation der Ergebnisse. Ein Vergleich der

beiden Standorte über den dreijährigen Zeitraum ist daher nicht vollständig möglich.

Abbildung 19 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante (v.l.n.r.)

nach Reihenschluss, Sudangrashybride, Güterfelde 2009

Abbildung 20 Unbehandelte Variante neben mit Gardo Gold behandelter Variante (v.l.n.r.) 14

Tage nach der Applikation, Sudangrashybride, Güterfelde 2010

Wirkungsgrad

Während der Prüfperiode hat sich besonders am Standort Güterfelde gezeigt, dass der Ap-

plikationszeitpunkt eine entscheidende Rolle für die Unkraut bekämpfende Wirkung spielt.

Im Jahr 2008 herrschte am Standort Güterfelde zur und nach der Anwendung Trockenheit,

so dass die über den Boden aufgenommenen Wirkstoffe nicht vollständig zum Tragen ka-

men. In Tabelle 19 wird deutlich, dass durch das schnelle Wachstum der Unkräuter der oh-

Ergebnisse und Diskussion

45

nehin geringe Wirkungsgrad schnell abnahm und mit durchschnittlich 31 % (Spanne 9 % bis

55 %) niedrig blieb. Eine Kälteperiode im Frühsommer 2009 führte ebenfalls zu verminderter

Wirkung. Durch die Verzögerung des Applikationstermins erfolgte die Ausbringung der Her-

bizide auf zu stark entwickelte Unkräuter. Eine ausreichende Blatt- und Bodenwirkung konn-

te nicht mehr erzielt werden. Auch zum Reihenschluss wurden keine Wirkungsgrade über

50 % beobachtet. Niederschläge nach der Ausbringung sowie noch junge Unkräuter sorgten

im Jahr 2010 für gute Wirkungen, welche bis zum Reihenschluss nur leicht abnahmen und

bei einem Großteil der Präparate noch bei über 80 % lagen. Nur Biathlon und das erstmalig

geprüfte Mittel Arrat zeigten schlechtere Wirkungen.

Tabelle 19 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am Standort Güterfelde, 2008-2010

(Varianten innerhalb der Art aufsteigend nach Ertrag sortiert) Güterfelde

Ertrag TM dt/ha TS-Gehalt %

Wirkungsgrad % nach 14 d .....nach Reihen-

schluss

2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010

unbehandelt 118 80 77 33 35 27 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG

Gardo Gold 4,0 l/ha 134 110 114 34 40 28 98.....55 82.....73 97.....94 Certrol B 2,5 l/ha 118 97 110 33 37 27 14.....17 48.....40 85.....82 Lückindikation

Artett 3,0 l/ha 125 105 114 33 38 27 100.....22 53.....48 93.....90 Artett 2,5 l/ha 132 99 113 33 38 27 34.......9 44.....42 95.....93 Artett 2,0 l/ha 125 99 117 33 38 27 56.....36 50.....41 92.....91 Biathlon 70 g/ha 132 94 103 34 37 27 96.....30 33.....26 70.....72 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft

Su

dan

gra

s

Arrat 2,5 l/ha 101 27 63....65

unbehandelt 134 86 90 29 27 25 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG

Gardo Gold 4,0 l/ha 165 132 148 28 27 26 51.....43 47.....53 95.....90 Certrol B 2,5 l/ha 151 118 145 28 27 26 26.....25 25.....30 85.....86 Lückindikation

Artett 3,0 l/ha 162 110 138 28 27 26 51.....34 25.....33 93.....90 Artett 2,5 l/ha 166 110 147 29 27 26 57.....44 35.....38 93.....87 Artett 2,0 l/ha 162 115 145 28 27 26 44.....28 37.....30 89.....79 Biathlon 70 g/ha 144 103 136 28 27 26 40.....31 1.....12 56.....58

in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft

Fu

tter

hir

se

Arrat 2,5 l/ha 142 26 71....68

Ergebnisse und Diskussion

46

Das geringe Unkrautvorkommen am Standort Straubing und die günstigen Witterungsbedin-

gungen zum Applikationstermin waren ein Grund für die in allen Jahren ermittelten hohen

Wirkungsgrade mit zunehmender Wirkung zum Reihenschluss (Tabelle 20). Die geringeren

Wirkungsgrade einzelner Varianten in den verschiedenen Jahren sind auf Wirkungslücken

bei bestimmten Unkräutern zurückzuführen. Im Jahr 2008 reduzierte Kartoffeldurchwuchs die

Wirkung der Herbizide. Gut bekämpfbare Unkrautarten (Kamille, Hirtentäschelkraut, Franzo-

senkraut), Niederschläge vor und nach dem Applikationstermin sowie günstige Temperatu-

ren sorgten im Jahr 2009 für höchste Wirkungsgrade. Trockenheit bis ca. 6 Tage nach der

Applikation führte in 2010 ebenfalls zu geringer Anfangswirkung. Mit einsetzenden Nieder-

schlägen und dadurch gesteigerter Bodenwirkung nahm auch die Wirkung zum Reihen-

schluss zu. Die Wirkungslücke gegen Kamille bei Gardo Gold minderte den Bekämpfungser-

folg des Mittels. Der fehlende Einsatz von Herbiziden war nicht wie in Güterfelde mit einer

Ertragsminderung verbunden (Tabelle 20).

Tabelle 20 TM-Ertrag, TS-Gehalt und Wirkungsgrad der geprüften Präparate am Standort

Straubing, 2008-2010 (Varianten innerhalb der Art aufsteigend nach Ertrag sortiert) Straubing

Ertrag TM dt/ha TS-Gehalt %

Wirkungsgrad % nach 14 d .....nach Reihenschluss

2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010

unbehandelt 171 168 137 33 22 29 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG

Gardo Gold 4,0 l/ha 164 162 158 32 21 30 87..… 91.....100 67.....82 Certrol B 2,5 l/ha 168 157 132 32 21 29 94..… 100.....100 73.....83 Lückindikation

Artett 3,0 l/ha 169 167 138 33 21 29 84..… 100.....100 73.....83 Artett 2,5 l/ha 167 164 136 32 21 29 77..… 100.....100 73.....83 Artett 2,0 l/ha 171 170 144 33 21 29 64….. 99.....100 73.....93 Biathlon 70 g/ha 170 162 111 33 21 29 76..… 98.....100 68.....83 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft

Su

dan

gra

s

Arrat 2,5 l/ha 137 30 68…..81

unbehandelt 185 - - 29 - - in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG

Gardo Gold 4,0 l/ha 190 - - 28 - - 92..… 81.....100 88.....91 Certrol B 2,5 l/ha 169 - - 28 - - 98….. 100.....100 100.....100 Lückindikation

Artett 3,0 l/ha 183 - - 28 - - 98..… 100.....100 100.....100 Artett 2,5 l/ha 177 - - 28 - - 98..… 100.....100 100.....100 Artett 2,0 l/ha 181 - - 28 - - 97….. 99.....100 100…...98 Biathlon 70 g/ha 175 - - 28 - - 95..… 97.....100 86.....95 in Sorghum genehmigt nach § 18 a PflSchG / einjährig geprüft

Fu

tter

hir

se

Arrat 2,5 l/ha - - 100…..100

Ergebnisse und Diskussion

47

Aufgefallen war am Standort Güterfelde die unterschiedliche Wirkung in den beiden Sorg-

humarten. Es ist davon auszugehen, dass die durch Reihenabstand und Pflanzenanzahl pro

m² variierte Konkurrenzsituation die herbizide Wirkung beeinflussten. In den unter ungünsti-

gen Bedingungen durchgeführten Herbizidapplikationen in den Prüfjahren 2008 und 2009

zeigte sich eine höhere Wirkung in der Sudangrashybride, welche mit 25 cm Reihenabstand

und 40 Körnern/m² einen dichteren Bestand entwickelte als die Futterhirse mit 50 cm Rei-

henabstand und 25 Körnern/m². In Straubing konnte diese Beobachtung allerdings nicht bes-

tätigt werden, was wiederum auf das geringe Unkrautvorkommen und die unterschiedliche

Unkrautverteilung in den Prüfvarianten und Fruchtarten zurückzuführen ist.

Abhängig vom vorhandenen Unkrautspektrum, der Wirkung auf die Unkräuter und von den

Witterungsbedingungen war der Wirkungsgrad der einzelnen Mittel an beiden Standorten

unterschiedlich. Auf dem Schadhirse-Standort Güterfelde erzielte das in Sorghum genehmig-

te Gardo Gold, unter den gegebenen Bedingungen betrachtet, die höchsten Wirkungen und

Erträge. Auch Artett in den verschiedenen Aufwandmengen erreichte mit seiner guten Wir-

kung gegen ein breites Unkrautspektrum gute Ergebnisse. Certrol B und Biathlon, im Jahr

2010 auch Arrat, wiesen die geringsten Bekämpfungserfolge und Erträge auf. Diese Beo-

bachtungen konnten in Straubing nicht bestätigt werden. Allerdings zeigte das Mittel Biathlon

hier im Vergleich zu den anderen Mitteln ebenfalls etwas geringere Wirkungen auf Unkräu-

ter. Die Auswirkung des Herbizideinsatzes auf den Ertrag im Vergleich zu einer Nichtbehand-

lung war in Straubing nicht gegeben.

Phytotoxizität

Bei der Prüfung von Herbiziden auf die Kulturverträglichkeit steht die Betrachtung der phyto-

toxischen Reaktion von Sorghum im Vordergrund. Während der Versuchsjahre wurden an

beiden Standorten Reaktionen auf die Mittel beobachtet. Allerdings nahmen die Symptome

mit dem Zuwachs von Biomasse ab, so dass nach Reihenschluss keine Beeinträchtigungen

mehr erkennbar waren. In Tabelle 22 sind die beobachteten Symptome der einzelnen Mittel

zu entnehmen. Häufig waren Verätzungen in Form von Chlorosen sichtbar. Am Standort

Straubing wurden zudem Wuchshemmungen festgestellt, welche in Güterfelde nicht beo-

bachtet werden konnten.

Ergebnisse und Diskussion

48

Phytotxizität bei Futterhirse, Güterfelde 2009-2010

0

4

8

12

16

20

24

28

32

36

40

44

48

0102030405060708090100110

geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]B

esch

ädig

un

g d

er B

latt

fläc

he

[%]

Gardo Gold 4,0 l/ha

Certrol B 2,5 l/ha

Artett 3,0 l/ha

Artett 2,5 l/ha

Artett 2,0 l/ha

Biathlon 70 g/ha

Phytotxizität bei Futterhirse, Güterfelde 2009-2010

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

0102030405060708090100110

geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]

Bes

chäd

igu

ng

der

Bla

ttfl

äch

e [%

]

Gardo Gold 4,0 l/ha

Certrol B 2,5 l/ha

Artett 3,0 l/ha

Artett 2,5 l/ha

Artett 2,0 l/ha

Biathlon 70 g/ha

Tabelle 21 Symptome phytotoxischer Reaktionen (Güterfelde und Straubing) Mittel Symptome Güterfelde Symptome Straubing

Gardo Gold 4,0 l/ha Chlorosen Chlorosen, Wuchshemmungen

Certrol B 2,5 l/ha Chlorosen, Nekrosen Nekrosen, Wuchshemmungen

Artett 3,0 l/ha Chlorosen Chlorosen, Nekrosen, Wuchshemmungen

Artett 2,5 l/ha Chlorosen Chlorosen, Wuchshemmungen

Artett 2,0 l/ha Chlorosen Chlorosen, Wuchshemmungen

Biathlon 70 g/ha Chlorosen Wuchshemmungen

Arrat 200 g/ha Verfärbungen Peitscherbildung

Phytotoxische Reaktionen wurden zu vier Terminen bonitiert: 3 Tage, 7 Tage und 14 Tage

nach der Applikation sowie zum Reihenschluss. Die

Abbildung 21 zeigt für beide Fruchtarten und Standorte im Mittel der Jahre die Abnahme der

Symptome von 3 Tagen nach der Applikation bis zum Reihenschluss.

Phytotxizität bei Sudangrashybride, Güterfelde 2009-2010

0

4

8

12

16

20

24

28

32

36

40

44

48

0102030405060708090100110

geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]

Bes

chäd

igu

ng

der

Bla

ttfl

äch

e [%

]

Gardo Gold 4,0 l/ha

Certrol B 2,5 l/ha

Artett 3,0 l/ha

Artett 2,5 l/ha

Artett 2,0 l/ha

Biathlon 70 g/ha

Phytotxizität bei Sudangrashybride, Straubing 2009-2010

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

0102030405060708090100110

geschädigte Pflanzen pro Parzelle [%]

Bes

chäd

igu

ng

der

Bla

ttfl

äch

e [%

]

Gardo Gold 4,0 l/ha

Certrol B 2,5 l/ha

Artett 3,0 l/ha

Artett 2,5 l/ha

Artett 2,0 l/ha

Biathlon 70 g/ha

Abbildung 21 Verlauf der phytotoxischen Reaktion bis Bestandesschluss in den Fruchtarten

und an den Standorten (2008-2010)

Ergebnisse und Diskussion

49

Trotz der unterschiedlichen Entwicklungen an den beiden Standorten war die starke Reakti-

on auf Certrol B erkennbar. Während sich in Güterfelde die Symptome mit dem Biomasse-

zuwachs bis zum Reihenschluss verloren, waren in Straubing noch leichte Reaktionen an

50 % der Pflanzen sichtbar. Auf das Auftreten von Blattaufhellung wird bereits vom Hersteller

in der Produktbeschreibung (Nufarm 2010) verwiesen. Auch Gardo Gold zeigte kurz nach

der Anwendung stärkere Reaktionen, welche sich aber sehr schnell verloren. Für Biathlon

wurden nur in Straubing bis zum Reihenschluss an 50 % der Pflanzen noch Symptome beo-

bachtet. Das in den Abbildungen nicht dargestellte Mittel Arrat verusachte in der einjährigen

Prüfung ebenfalls deutliche Symptome nach dem Herbizideinsatz.

Die vorliegenden Ergebnisse für den Standort Güterfelde mit hohem Unkrautdruck haben

gezeigt, dass das bisher nicht in Sorghum genehmigte Mittel Artett für den Einsatz nicht nur

wegen der guten Kulturverträglichkeit in Sorghum gut geeignet ist. Aufgrund seiner blatt- und

bodenwirksamen Komponenten erzielte es bei starker Verunkrautung gute Ergebnisse. We-

gen seiner Wirkungslücken gegen Schadhirsen und Ungräser, ist ein Solo-Einsatz nur bei

Auftreten ausschließlich zweikeimblättriger Unkräuter zu empfehlen. Eine Mischung aus Ar-

tett und Gardo Gold wurde nicht geprüft, wäre aber, wenn die Mischbarkeit dieser Mittel ge-

geben ist, denkbar. Das ebenfalls nicht genehmigte Mittel Biathlon bewirkte wegen der ein-

geschränkten Blattwirkung nur geringe Bekämpfungserfolge, war aber ebenfalls in Sorghum

verträglich, wodurch ein Einsatz möglich wäre. Gardo Gold bekämpfte als einziges Mittel

Schadhirsen hinreichend. Allerdings hatte der Applikationszeitpunkt einen ausschlaggeben-

den Einfluss auf den Bekämpfungserfolg, da gute Ergebnisse nur bei ausreichender Boden-

feuchtigkeit und noch jungen Unkräutern erzielt wurden. Durch die Kulturverträglichkeit und

das breite Wirkungsspektrum ist der Einsatz auf Flächen mit starkem Schadhirsevorkommen

empfehlenswert. Sorghum reagierte auf das Mittel Certrol B am stärksten. Die aufgetretenen

Verätzungen waren infolge des Biomassezuwachses kaum mehr relevant. Bei zu stark ent-

wickelten Unkräutern ließ die Wirkung des Mittels nach. Certrol B gleicht Wirkungslücken von

Gardo Gold aus, so dass ein Einsatz von beiden Präparaten als Tankmischung empfehlens-

wert ist, und sich auch in der Praxis bereits bewährt.

Es ist möglich, dass die Wirkung der Herbizide durch engeren Reihenabstand positiv beein-

flusst wurde, konnte aber im dreijährigen Versuchszeitraum mit den vorliegenden Ergebnis-

sen nicht bestätigt werden. Bei hohem Unkrautdruck spiegelten die Erträge den Einsatz von

Herbiziden im Vergleich zur Nichtbehandlung wieder. Allerdings konnte auch hier keine Be-

ziehung zwischen Wirkungsgrad und Ertrag nachgewiesen werden.

Ergebnisse und Diskussion

50

2.3 Ergebnisse der Inhaltsstoffanalysen

Um Aussagen über Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Sorghum im Vergleich zu

Mais zu erhalten, wurden Nährstoffuntersuchungen aus Proben des Sortenversuchs und des

Saatzeitenversuchs an getrocknetem Pflanzenmaterial durchgeführt. Die Bestimmung der

Rohnährstoffgehalte erfolgte über die Weender Futtermittelanalyse. In Verbindung mit dem

mathematischen Ansatz nach SCHATTAUER & WEILAND (2006) lieferten die so gewonne-

nen Daten Aussagen über die Biogasausbeute. Für die Ermittlung der Nährstoffentzüge und

des Nährstoffverhältnisses wurden die Gehalte an Makronährstoffen untersucht.

2.3.1 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge

Arten- und Sortenversuch

Die Analyse der Roh- und Makronährstoffe erfolgte nach jedem Anbaujahr. Die vorliegende

Auswertung beschränkte sich auf die dreijährige Zusammenfassung. In Tabelle 23 sind dazu

Nährstoffgehalte, -verhältnisse und –entzüge für jeden Standort des Sortenversuchs in

Brandenburg aufgeführt. Es handelt sich dabei um Arten- und Jahresmittel. Die separate

Darstellung der Sorten und Standorte kann gemittelt über den dreijährigen Zeitraum den An-

lagen 10 bis 13 entnommen werden.

Die Nährstoffgehalte variierten erwartungsgemäß zwischen den Sorten, Arten, Jahren und

Standorten. Das Mittel über drei Jahre spiegelt die Trends der Einzelwerte wieder. Tabelle

23 zeigt, dass Mais die bessere Verdaulichkeit gegenüber den Sorghumarten aufweist. Hohe

Gehalte an Rohprotein (XP), Rohfett (XL) und stickstofffreien Extraktstoffen (NfE) sowie

niedrige Rohfasergehalte (XF) sind die geeignete Voraussetzung und ausschlaggebend für

die Bildung von Methan (SCHATTAUER und WEILAND, 2006). Insbesondere ein hoher An-

teil an Rohfett beeinflusst die Methanausbeute positiv. Obwohl der Rohproteingehalt zwi-

schen den Arten und Standorten schwankt und im Mittel der Standorte für alle drei Arten auf

gleichem Niveau liegt, lassen die höheren Rohfaser- und niedrigen Rohfettgehalte der Sorg-

humarten auf ein geringeres Methanbildungspotenzial als beim Mais schließen. Der Gehalt

an Rohnährstoffen der beiden Sorghumarten fällt ähnlich aus. Sehr geringe Unterschiede

lassen sich in der Einlagerung von Rohfett und Rohfaser finden. Im Vergleich zur Futterhirse

wiesen Sudangrashybriden tendenziell höhere Rohfett- und Rohfasergehalten, die wahr-

scheinlich auf bessere Ausreife zurückzuführen sind. Die Rohnährstoffgehalte variierten zwi-

schen den Standorten stark. Auffällig war jedoch der geringe Rohproteingehalt aller Arten am

Standort Welzow. Dieser wirkt sich in Kombination mit den an diesem Standort im geringsten

Erträgen auch auf die Stickstoffentzüge aus.

Ergebnisse und Diskussion

51

Im Mittel der Standorte ergab sich, dass, außer in Güterfelde, der Mais mit durchschnittlich

160 kg N/ha den höchsten Stickstoffentzug bewirkte. Ursache ist der höhere TM-Ertrag des

Maises. Am Beispiel Güterfelde wird außerdem der Einfluss des N-Gehaltes in der Pflanze

deutlich, der hier im Vergleich zu Sorghum niedriger ausfällt.

Der Phosphorentzug des Maises fällt mit rund 30 kg P/ha im Vergleich zu 22,5 kg P/ha für

Sudangras und 25 kg P/ha für Futterhirse ebenfalls höher aus. Am Standort Grünewalde

war die stets niedrigere Aufnahme von Phosphor gekoppelt mit niedrigen P-Gehalten in der

Pflanze auffällig. Der höchste Kaliumentzug mit über 200 kg K/ha, basierend auf den deutlich

höheren Kaliumgehalten, war auf allen Standorten bei der Futterhirse zu finden. In abneh-

mender Reihenfolge folgten Mais und Sudangrashybriden. Ein ähnliche Relation zeigte sich

für Magnesium bei insgesamt deutlich geringeren Entzug.

Die ermittelten Entzüge entsprechen nur teilweise den in der Literatur genannten Düngeemp-

fehlungen zu Sorghum (vgl. Tabelle 22). Die Aufnahme und Einlagerung der Nährstoffe in

die Kulturpflanzen verändert sich in Abhängigkeit von Sorte, Standortbedingungen und

Nährstoffverfügbarkeit. Bei der Düngung muss daher das standortspezifische Ertragspoten-

zial berücksichtigt werden.

Für Rekultivierungsstandorte weist GRUNSCHERA (1998 und 2006) darauf hin, dass auf

Kippenböden die Versorgung mit Nährstoffen aufgrund Nährstoffarmut oder –festlegung

hauptsächlich über die mineralische Düngung gewährleistet werden kann. Gerade auf frisch

rekultivierten humusfreien bis –armen Kippenböden können Nährstoffe entweder nicht aus-

reichend gehalten werden oder sie werden aufgrund des niedrigen pH-Wertes fest gebun-

den. Oft gehen Umsetzungsprozesse durch geringe Mikrobenaktivität nur langsam voran.

Eine Verbesserung tritt erst mit zunehmender Rekultivierung ein.

Ergebnisse und Diskussion

52

Tabelle 22 Vergleich der ermittelten Nährstoffentzüge mit Düngeempfehlungen zu Sorg-hum aus der Literatur

Entzüge Quelle 1 Quelle 2 Quelle 3 Quelle 4

. Ø 2008-2010

N - kg/ha M 160 M 190

Su 134 Su 165 Sorghum Su 165 Su 80-180

Fu 143 Fu 201 100-120 Fu 195 Fu 200

K – kg/ha M 180 M 185

Su 161 Su 176 Sorghum Su 198 Su 150-250

Fu 217 Fu 234 150-200 Fu 234 Fu 150-300

P – kg/ha M 30 M 35

Su 23 Su 22 Sorghum Su 33 Su 100-150

Fu 25 Fu 33 30-40 Fu 45 Fu 50-100

Mg –kg/ha M 28 M 35

Su 26 Su 28 Su 22 Su 20-30

Fu 37 Fu 39 Fu 30

Quelle 1: von Wulffen, et al. (2008) (Annahme: Silomais 140 dt TM/ha bei 28% TS; Sudangras 110 dt TM/ha bei 20 % TS; Futterhirse 130 dt TM/ha bei 20 % TS)

Quelle 2: Adam (2008) Quelle 3: Böhmel & Jäger (2007) (Annahme: Sudangras mit 110 dt TM/ha und Futterhirse mit

130 dt TM/ha Quelle 4: ANONYM (2009b): Porträt Sudangras und ANONYM (2009c): Porträt Zuckerhirse

Für die Bildung von Methan und einen stabilen Prozessablauf im Fermenter sind nicht nur

die Gehalte der Rohnährstoffe entscheidend, sondern auch das Verhältnis von C:N:P:S soll-

te ausgewogen sein und 600:15:5:1 (optimal) betragen (SCHATTAUER und WEILAND

2006). Für die vorliegenden Versuche wird in Tabelle 23 das Verhältnis von C:N:P ausge-

wiesen. Das Verhältnis zwischen C:N sollte 600:10-30 betragen und wurde auf allen Stand-

orten und bei allen Fruchtarten im Verhältnis von 600:11-17 erreicht. Zwischen den Arten

war das Verhältnis ausgeglichen. Aufgefallen ist das in jeder Fruchtart niedrige C:N-

Verhältnis am Standort Welzow.

Das angegebene Verhältnis von Phosphor zu C/N wurde dagegen auf allen Standorten un-

terschritten.

Ergebnisse und Diskussion

53

Tabelle 23 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum in den Sortenversuchen (Mittelwerte der Sorten und Jahre 2008-2010) Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge

TM- Ertrag Roh-

asche Roh-

protein Roh- fett

Roh- faser

NfE C N P K Mg C N P N P K Mg

Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]

Mais Güterfelde 140 38 71 20 217 655 46,57 1,13 0,22 1,19 0,22 600 15 3 158,3 31,1 167,5 30,6 Drößig 154 39 77 22 227 635 46,02 1,23 0,19 1,20 0,21 600 16 2 189,5 28,7 188,3 31,2 Grünewalde 136 47 72 25 224 632 45,98 1,16 0,19 1,32 0,21 600 15 2 158,4 25,7 181,2 28,6 Welzow 130 42 65 20 223 651 45,80 1,03 0,25 1,42 0,15 600 14 3 133,8 32,8 184,3 18,7

Mittelwert 140 41 71 22 223 643 46,09 1,14 0,21 1,28 0,20 600 15 3 160,0 29,6 180,3 27,3 Sudangras Güterfelde 130 45 81 15 310 550 47,25 1,29 0,22 1,31 0,27 600 16 3 165,3 28,3 168,2 34,1 Drößig 120 47 83 16 307 546 46,42 1,34 0,19 1,39 0,26 600 17 2 156,8 21,6 160,0 28,2 Grünewalde 116 48 67 14 309 563 46,30 1,07 0,16 1,45 0,21 600 14 2 124,6 18,0 167,9 24,7 Welzow 96 50 58 14 337 541 46,48 0,93 0,23 1,58 0,20 600 12 3 89,2 22,1 149,1 18,5

Mittelwert 115 48 72 15 316 550 46,61 1,16 0,20 1,43 0,23 600 15 3 134,0 22,5 161,3 26,4 Futterhirse Güterfelde 141 58 79 15 306 541 46,52 1,27 0,24 1,60 0,33 600 16 3 173,2 32,9 221,6 45,2 Drößig 131 55 80 12 311 542 45,59 1,28 0,18 1,73 0,33 600 17 2 163,2 22,2 225,5 41,8 Grünewalde 126 58 72 13 308 551 45,70 1,15 0,16 1,73 0,29 600 15 2 140,2 19,4 208,1 36,9 Welzow 109 56 55 12 318 561 45,73 0,87 0,23 1,93 0,23 600 11 3 95,1 24,9 212,1 24,1

Mittelwert 127 57 71 13 311 549 45,89 1,14 0,20 1,75 0,30 600 15 3 142,9 24,9 216,8 37,0

Ergebnisse und Diskussion

54

Saatzeitenversuch

Je später der Saattermin lag, desto ungünstiger war das Inhaltsstoffverhältnis in Bezug auf

die Methanbildung, welche mit steigenden Rohproteingehalten sowie einer Abnahme der

Rohfettgehalte und einer Abnahme der stickstofffreien Extraktstoffe verbunden war. Die Ge-

halte an Rohasche und Rohfaser schwankten auf ähnlichem Niveau zwischen den Saatzei-

ten. Dies war sowohl in Güterfelde als auch in Kirchengel der Fall (Tabellen 25 und 26). Wie

im Sortenversuch festgestellt, weist der Mais das für die Methanbildung günstigere Inhalts-

stoffverhältnis auf. Rohfett und stickstofffreie Extraktstoffe liegen über denen von Sorghum,

der Rohfasergehalt deutlich niedriger.

Die Gehalte der Makronährstoffe zeigten kaum Abhängigkeit vom Saattermin. Beim letzten

Saattermin Ende Juni/Anfang Juli lagen dennoch die höchsten Werte vor. Bei der Futterhirse

wurden im Mittel die höchsten Kaliumgehalte festgestellt.

Aufgrund der fehlenden Kohlenstoffanalysen kann für den Standort Kirchengel keine Aussa-

ge zum C:N:P-Verhältnis getroffen werden. Das optimale Verhältnis von C:N:P (600:15:5)

wurde in Güterfelde zu keiner Saatzeit erreicht, dennoch lag das C:N-Verhältnis im optimalen

Bereich von 600:10-30. Phosphor war im Verhältnis zu den Nährstoffen C und P zu niedrig.

Im Mittel der Saatzeiten war die Futterhirse die Fruchtart, die auf beiden Standorten die

höchsten Nährstoffentzüge aufwies. Insbesondere die Kalium- und Magnesiumentzüge wa-

ren im Vergleich zu Mais oder Sudangrashybriden sehr hoch.

Ergebnisse und Diskussion

55

Tabelle 24 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im Saatzeitenversuch Güterfelde (Mittelwerte Jahre 2008-2010) Güterfelde Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge

TM- Ertrag

TS-Gehalt Roh-

asche Roh-

protein Roh- fett

Roh- faser

NfE C N P K Mg C N P N P K Mg

Inhaltsstoffe [dt/ha] [%] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]

Mais Ende April 110 31 41 74 21 222 644 46,20 1,18 0,25 1,21 0,23 600 15 3 131 27 136 26

Mitte Mai 124 29 41 78 22 217 642 46,67 1,24 0,23 1,22 0,22 600 16 3 154 29 152 28

Ende Mai / Anfang Juni 133 30 37 77 20 210 656 46,73 1,23 0,21 1,11 0,23 600 16 3 163 28 145 31

Mitte Juni 134 26 41 85 20 238 616 46,87 1,35 0,21 1,12 0,23 600 17 3 182 28 151 31

Ende Juni / Anfang Juli 125 21 43 95 13 261 587 46,63 1,52 0,24 1,31 0,26 600 20 3 190 30 164 32

Mittel Saatzeiten 125 28 41 82 19 230 629 46,62 1,31 0,23 1,19 0,23 600 17 3 164 29 149 29

Sudangras

Ende April 122 34 41 76 13 350 521 46,90 1,21 0,23 1,21 0,23 600 15 3 146 27 148 28

Mitte Mai 127 31 43 82 16 347 512 47,07 1,31 0,22 1,15 0,24 600 17 3 164 28 146 31

Ende Mai / Anfang Juni 122 31 42 83 13 341 520 46,63 1,33 0,22 1,06 0,25 600 17 3 163 26 129 30

Mitte Juni 122 30 45 88 11 346 510 47,10 1,40 0,23 1,17 0,25 600 18 3 172 29 143 31

Ende Juni / Anfang Juli 121 28 46 95 11 353 495 46,50 1,52 0,24 1,30 0,27 600 20 3 183 29 157 33

Mittel Saatzeiten 123 31 43 85 13 347 512 46,84 1,35 0,23 1,18 0,25 600 17 3 166 28 144 31

Futterhirse

Ende April 123 24 56 79 15 338 512 46,67 1,26 0,23 1,82 0,35 600 16 3 153 28 222 42

Mitte Mai 146 23 54 78 16 343 508 46,57 1,24 0,20 1,61 0,33 600 16 3 182 29 234 48

Ende Mai / Anfang Juni 150 24 51 79 11 343 516 46,33 1,27 0,19 1,47 0,33 600 16 2 191 29 220 50

Mitte Juni 130 22 57 92 13 341 498 46,50 1,47 0,21 1,71 0,37 600 19 3 190 27 222 47

Ende Juni / Anfang Juli 109 19 63 108 12 338 480 46,03 1,73 0,24 1,94 0,43 600 23 3 187 26 212 46

Mittel Saatzeiten 132 22 56 87 13 341 503 46,42 1,39 0,21 1,71 0,36 600 18 3 181 28 222 47

Ergebnisse und Diskussion

56

Tabelle 25 Nährstoffgehalte und Nährstoffentzüge von Mais und Sorghum im Saatzeitenversuch Kirchengel (Mittelwerte Jahre 2009-2010) Kirchengel Nährstoffgehalte Nähstoffentzüge

TM- Ertrag

TS-Gehalt Roh-

asche Roh-

protein Roh- fett

Roh- faser

NfE N P K Mg N P K Mg

Inhaltsstoffe [dt/ha] [%] [g/kg TS] [% TS] [kg/ha]

Mais Ende April 96 29 44 85 22 211 638 1,37 0,19 1,18 0,19 166,6 17,9 179,6 22,4

Mitte Mai 85 27 59 87 19 270 565 1,39 0,16 1,39 0,20 158,2 15,4 194,3 22,7

Ende Mai / Anfang Juni 78 23 51 82 13 295 559 1,30 0,14 1,32 0,18 137,4 12,9 168,8 18,0

Mitte Juni 74 21 55 98 17 255 577 1,56 0,18 1,38 0,19 164,6 16,1 160,0 18,7

Ende Juni / Anfang Juli 50 18 56 99 13 249 584 1,58 0,18 1,39 0,18 127,8 13,2 139,9 14,9

Mittel Saatzeiten 77 24 53 90 17 256 584 1,44 0,17 1,33 0,19 150,9 15,1 168,5 19,3

Sudangras

Ende April 120 25 49 77 16 283 576 1,23 0,16 1,25 0,16 148,7 18,6 149,4 18,4

Mitte Mai 134 26 62 81 13 319 525 1,30 0,15 1,30 0,17 172,7 20,0 173,5 22,7

Ende Mai / Anfang Juni 111 23 57 72 11 306 555 1,15 0,14 1,35 0,16 127,8 15,0 149,7 17,8

Mitte Juni 98 20 71 105 13 315 497 1,67 0,18 1,71 0,19 164,1 17,7 167,3 18,4

Ende Juni / Anfang Juli 81 19 77 118 14 313 479 1,89 0,20 1,89 0,22 153,7 15,9 154,5 18,3

Mittel Saatzeiten 109 23 63 90 13 307 526 1,45 0,16 1,50 0,18 153,4 17,4 158,9 19,1

Futterhirse

Ende April 146 23 56 86 14 248 596 1,38 0,16 1,41 0,17 201,4 22,8 203,4 24,7

Mitte Mai 169 25 67 90 13 312 518 1,45 0,14 1,62 0,20 246,2 22,9 271,2 32,9

Ende Mai / Anfang Juni 136 21 69 92 11 309 520 1,46 0,14 1,74 0,20 193,6 18,5 225,7 26,9

Mitte Juni 113 20 74 108 11 308 500 1,73 0,16 1,83 0,22 191,1 17,3 201,9 24,2

Ende Juni / Anfang Juli 88 17 79 115 14 317 477 1,84 0,18 2,17 0,25 161,4 15,8 188,9 21,7

Mittel Saatzeiten 130 21 69 98 13 298 522 1,57 0,15 1,75 0,21 198,7 19,5 218,2 26,1

Ergebnisse und Diskussion

57

2.3.2 Theoretische Biogas- / Methanausbeute

Die Bestimmung der theoretischen Biogas- bzw. Methan-(CH4-)ausbeute wurde nach dem

Berechnungsmodell von SCHATTAUER und WEILAND (2006) durchgeführt. Dafür wurden

die nach der Weender Futtermittelanalyse untersuchten Inhaltsstoffe und die Verdaulich-

keitsquotienten der DLG-Futterwerttabellen zu Grunde gelegt.

Die im methodischen Ansatz zu Grunde gelegten Verdaulichkeitsquotienten sind für Sorg-

hum nicht optimal. Daher sind kaum Unterschiede zwischen einzelnen Sorten, nur zwischen

den drei Fruchtarten erkennbar. Da die DLG-Futterwerttabellen zurzeit die Berechnung der

Verdaulichkeitsqoutienten nur für Sudangras zulassen, wurden diese auch für die Futterhirse

verwendet. Die Verdaulichkeitsquotienten sind sehr stark abhängig vom Trockensubstanz-

gehalt und/oder vom Entwicklungsstadium (BBCH) zur Ernte. Somit führten nur sehr große

Differenzen in TS-Gehalt, BBCH-Stadium und Inhaltsstoffzusammensetzung zu deutlich un-

terschiedlichen theoretischen Methanausbeuten.

Arten- und Sortenvergleich

Die höchste Methanausbeute erzielte der Mais auf allen Standorten mit durchschnittlich

292 lN/kg oTS. Im Vergleich dazu erbrachten Sudangras eine um 47 lN/kg oTS und Futterhir-

se eine um 40 lN/kg oTS geringere Methanausbeute. Eine Erklärung dürfte die gärchemische

Zusammensetzung der Arten sein. Die Futterhirsen erreichten ein höheres Niveau der Me-

thangasausbeute als die Sudangrashybriden. Auffällig waren die jeweils niedrigeren Gehalte

bei Sorten, die zur Ernte höhere TS-Gehalte aufwiesen (Lussi, Rona 1) (vgl. Anlagen 5 bis

8), allerdings konnte anhand der Inhaltsstoffe kein eindeutiger Zusammenhang zu erhöhtem

Rohfaser- oder Rohaschegehalt festgestellt werden. Bei allen Arten sind 54 % Methan im

Biogasgemisch enthalten.

Ergebnisse und Diskussion

58

Tabelle 26 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Sorten des Kern-sortiments an den Standorten Güterfelde, Drößig, Grünewalde und Welzow im Mittel der Jahre 2008-2010

Mais Sudangrashybriden Futterhirse

NK

Mag

itop

Atle

tico

So

rten

mit

tel

Sus

u

Luss

i

So

rten

mit

tel

Sup

er S

ile 2

0

Gol

iath

Suc

roso

rgo

506

Ron

a 1

So

rten

mit

tel

Güterfelde

TM-Ertrag [dt/ha] 138 142 140 119 138 128 113 161 156 138 147

Methanertrag [m³/ha] 3905 3973 3939 2796 3210 3003 2714 3793 3763 3270 3516

Methanausbeute [lN/kg oTS]

294 291 293 247 243 245 258 251 257 251 254

Drößig

TM-Ertrag [dt/ha] 145 163 154 106 135 120 91 149 165 118 142

Methanertrag [m³/ha] 4065 4548 4307 2475 3139 2807 2195 3474 4030 2820 3425

Methanausbeute [lN/kg oTS]

292 291 291 247 243 245 258 246 257 250 254

Grünewalde

TM-Ertrag [dt/ha] 128 145 136 101 131 116 90 155 138 122 130

Methanertrag [m³/ha] 3575 4033 3804 2360 3054 2707 2162 3620 3314 2896 3105

Methanausbeute [lN/kg oTS]

292 293 293 246 243 245 257 247 257 250 254

Welzow

TM-Ertrag [dt/ha] 133 126 130 85 110 97 80 131 129 97 113

Methanertrag [m³/ha] 3752 3498 3625 1974 2548 2261 1857 3005 2980 2252 2616

Methanausbeute [lN/kg oTS]

294 290 292 246 243 245 246 243 246 246 246

Standortmittel

TM-Ertrag [dt/ha] 136 144 140 103 128 116 93 149 147 119 133

Methanertrag [m³/ha] 3824 4013 3919 2401 2988 2694 2232 3473 3522 2809 3165

Methanausbeute [lN/kg oTS]

293 291 292 247 243 245 255 247 254 249 252

Deutliche Unterschiede zwischen Arten und Sorten sind im Methanertrag zu erkennen. Die

bereits im Sortenversuch empfohlenen Sorten erzielten auch die höchsten Biogas- bzw. Me-

thanerträge. Unterschiede in der Methanausbeute lassen sich aber kaum identifizieren. Wie

in Abbildung 22 dargestellt, folgen sie im Wesentlichen dem Trockenmasseertrag. Dieser hat

einen sehr starken Einfluss auf die Biogas- bzw. Methanerträge (EBEL et al. 2009b, s. Abb.

23).

Ergebnisse und Diskussion

59

70777436

4440

5533

4123

6446 6528

5197

3824 4013

24012988

2232

3473 35222809

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

8000

9000

10000

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Mag

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Mais Sudangrashybr. Futterhirse

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150

TM

-Ert

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t/h

a]

Biogasertrag Methanertrag TM-Ertrag

Abbildung 22 Biogasertrag, Methanertrag und Trockenmassesertrag im Mittel der Standorte und Jahre

R2 = 0,8979

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

0 50 100 150 200 250

TM-Ertrag [dt/ha]

CH

4-E

rtra

g [

m³/

ha]

Abbildung 23 Abhängigkeit des Methanertrages [m³/ha] vom Trockenmasseertrag [dt/ha] (Darstellung beinhaltet die Standorte Güterfelde, Drößig, Grünewalde und Wel-zow mit allen Arten und Sorten, 2008-2010)

Ergebnisse und Diskussion

60

Auf allen Standorten erzielte Mais die höchsten Biogas- bzw. Methanerträge, insbesondere

die Sorte Atletico mit durchschnittlich 4013 m³ CH4/ha. Nur am Rekultivierungsstandort Wel-

zow erreichte die Sorte NK Magitop einen höheren Methanertrag als Atletico. Die im Ver-

gleich zum Sorghum höheren Methanerträge des Maises können sowohl auf die höheren

Trockenmasseerträge als auch auf die höheren Methanausbeuten zurückgeführt werden.

Sudangrashybriden erzielten 1225 m³ CH4/ha unter Mais und 471 m³ CH4/ha unter Futterhir-

se liegende Methanerträge. Ursache sind die geringeren Trockenmasseerträge und die ge-

ringere Methanausbeute. Leistungsstärkste Sorte war die empfohlene Sorte Lussi mit durch-

schnittlich 2694 m³ CH4/ha. In der Gruppe der Futterhirsen lieferten die empfohlenen masse-

betonten Sorten Goliath und Sucrosorgo 506 die höchsten Methanerträge pro Hektar.

Die am Standort Güterfelde zusätzlich zweijährig geprüften Sorten (Tabelle 28) KWS Zerbe-

rus, Herkules (Futterhirse) und KWS Inka (Sudangrashybriden) erzielten überdurchschnittli-

che Methanerträge innerhalb der Arten.

Tabelle 27 TM-Ertrag, Methanertrag und –ausbeute zweijährig geprüfter Sorten am Stand-ort Güterfelde im Vergleich zu Mais (Bezugsbasis Sortenmittel Mais 2009-2010)

2jährig geprüft (2009-2010)

Mai

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, n=

4)

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14)

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KW

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s

Güterfelde S.b.xS.s. S.b. S.b.xS.s. S.b. S.b. S.b.

TM-Ertrag [dt/ha] 146 127 136 134 153 123 153 Methanertrag [m³/ha] 4122 2973 3256 3221 3589 2828 3670

Methanausbeute [lN/kg oTS] 294 246 256 255 249 244 255

Beste Methanerträge erzielte Mais auf dem Diluvialstandort Drößig. Für beide Sorghumarten

schien der leichtere Diluvialboden in Güterfelde von Vorteil zu sein. Die geringsten Methan-

erträge wurden dagegen am Rekultivierungsstandort Welzow ermittelt.

Ergebnisse und Diskussion

61

Saatzeitenvergleich

Im Folgenden werden für Güterfelde dreijährige, für Kirchengel einjährige Ergebnisse des

Jahres 2010 dargestellt. Aufgrund der nicht ermittelten Entwicklungsstadien zur Ernte 2008

und 2009 war es für Kirchengel nicht möglich, eine Einstufung für die Verdaulichkeitsquotien-

ten vorzunehmen, sodass nur eine einjährige Auswertung des theoretischen Biogas- und

Methangaspotenzials vorgenommen werden konnte.

Die im Arten- und Sortenversuch festgestellte Rangfolge von Methanertrag und Methanaus-

beute der Arten in absteigender Reihenfolge von Mais, Futterhirse und Sudangrashybride

bestätigte sich auch im Saatzeitenversuch.

Der Trendverlauf der Methanausbeuten in den Saatzeiten und an den Standorten verhält

sich in den drei Fruchtarten ähnlich. Mit Ausnahme von Mais am Standort Güterfelde nah-

men die Ausbeuten mit späterem Saattermin leicht zu. Am Standort Kirchengel lagen die

Methanausbeuten der Fruchtarten über denen von Güterfelde. Ursache dürften die Verdau-

lichkeitsquotienten sein, welche aufgrund niedrigerer TS-Gehalte und abweichender Entwick-

lungsstadien in Kirchengel zur Ernte nicht mit denen in Güterfelde übereinstimmen. Zum

anderen ist der Unterschied auf die Inhaltsstoffgehalte zurückzuführen. Die Zunahme des

Rohproteingehaltes und die Abnahme von Rohfett und Stickstofffreien Extraktstoffen hätte

nach SCHATTAUER und WEILAND (2006) mit einer Abnahme der Methanausbeute verbun-

den sein müssen, es wurde allerdings ein leichter Anstieg der Methanausbeute festgestellt.

Eine Ursache hierfür wurde nicht gefunden.

Im Methanertrag kommen die Standortunterschiede im TM-Ertrag zum Ausdruck. (Abbildun-

gen 24 und 25). Am Standort Güterfelde zeigte sich wiederholt die abnehmende Rangfolge

Mais, Futterhirse und Sudangrashybride. Am Standort Kirchengel erzielte der Mais, aufgrund

der geringen Trockenmasseerträge, auch die niedrigsten Methanerträge.

Die Methangehalte wichen innerhalb der Saatzeiten und zwischen den Arten und Standorten

kaum ab.

Ergeb

nisse und D

iskussion

62

0 20 40 60 80

100

120

140

160Ende April

Mitte Mai

Ende Mai /Anfang Juni

Mitte Juni

Ende Juni /Anfang Juli

Ende April

Mitte Mai

Ende Mai /Anfang Juni

Mitte Juni

Ende Juni /Anfang Juli

Ende April

Mitte Mai

Ende Mai /Anfang Juni

Mitte Juni

Ende Juni /Anfang Juli

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TM-Ertrag [dt/ha]

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1000

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0 20 40 60 80

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160

Ende April

Mitte Mai

Ende Mai /Anfang Juni

Mitte Juni

Ende Juni /Anfang Juli

Ende April

Mitte Mai

Ende Mai /Anfang Juni

Mitte Juni

Ende Juni /Anfang Juli

Ende April

Mitte Mai

Ende Mai /Anfang Juni

Mitte Juni

Ende Juni /Anfang Juli

Mais

Sudangras

Futterhirse

TM-Ertrag [dt/ha]

0 500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

4000

4500

Methanertrag [m³/ha]

TM-E

rtrag [dt/ha]M

ethanertrag [m³/ha]

Ab

bild

un

g 25

Tro

ckenm

asseertrag u

nd

Meth

anertrag

der F

ruch

tarten zu

verschied

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Saat-

zeiten, K

irchen

gel 2010

Ergebnisse und Diskussion

63

Tabelle 28 Trockenmasseertrag, Methanertrag und Methanausbeute der Arten nach Saat-zeiten an den Standorten Güterfelde 2008-2010 und Kirchengel 2010

Güterfelde / dreijähriges Mittel Kirchengel / einjährig - 2010

TM-

Ertrag Methan-ertrag

Methan-ausbeute

TM-Ertrag

Methan-ertrag

Methan-ausbeute

[dt/ha] [m³/ha] [lN/kg oTS] [dt/ha] [m³/ha]

[lN/kg oTS]

Mais

Ende April 110 3076 292 81 2266 292

Mitte Mai 124 3485 292 90 2498 292

Ende Mai / Anfang Juni 133 3736 292 77 2084 285

Mitte Juni 134 3726 289 64 1769 296

Ende Juni / Anfang Juli 125 3435 287 43 1190 295

Mittel Saatzeiten 125 3492 290 71 1961 292

Sudangras

Ende April 122 2854 244 128 2936 243

Mitte Mai 127 2959 244 135 3089 243

Ende Mai / Anfang Juni 122 2843 243 111 2664 255

Mitte Juni 122 2843 243 104 2474 256

Ende Juni / Anfang Juli 121 2853 247 73 1880 275

Mittel Saatzeiten 123 2870 244 110 2609 255

Futterhirse

Ende April 123 2998 258 138 3553 275

Mitte Mai 146 3614 262 151 3863 274

Ende Mai / Anfang Juni 150 3715 261 111 2822 275

Mitte Juni 130 3427 282 101 2765 298

Ende Juni / Anfang Juli 109 2880 282 83 2255 299

Mittel Saatzeiten 132 3327 269 117 3052 284

Ergebnisse und Diskussion

64

2.4 Ergebnisse der Praxiserhebung

Um Erfahrungen, Probleme und die Akzeptanz des Sorghumanbaus in der Praxis zu ermit-

teln, wurde während der dreijährigen Projektlaufzeit nach jedem Anbaujahr eine Praxiserhe-

bung mit einem Fragebogen (Anlage 14) durchgeführt. Die Verteilung erfolgte in den im Ver-

bund teilnehmenden Bundesländern durch die Partnereinrichtungen. In Brandenburg wurde

zusätzlich eine Praxiserhebung vor Ort durchgeführt. Die Anzahl der verwertbaren Antworten

war je nach Verteilungsstrategie in den Jahren und aus den Bundesländern sehr unter-

schiedlich (Abbildung 26). Nicht verwertbar waren Eingänge, die mit „kein Anbau von Ener-

giepflanzen“ vermerkt wurden. Im Jahr 2009 war die Rückmeldung am umfangreichsten.

0102030405060708090

100110120130

Brand

enbu

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Sachs

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Sachs

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l [n

]

2010 n= 62

2009 n= 101

2008 n= 64

Abbildung 26 Anzahl der verwertbaren Fragebögen je Bundesland

Aus den auswertbaren Fragebögen ergibt sich, dass Mais den größten Anteil am Energie-

pflanzenanbau aufweist (durchschnittlich 88 % der Gesamtnennungen). Durchschnittlich

61 % der befragten Landwirte gaben den Anbau von Sorghum an, wobei der Anteil der Fut-

terhirsen größer als der des Sudangrases ist. Rund 28 % nutzen Ganzpflanzengetreide und

ein geringer Teil auch sonstige Energiepflanzen (z. B. Sonnenblumen, Grünschnittroggen,

etc.) für die Energiegewinnung (Abbildung 27). Der Anteil des Sorghumanbaus ist in Bezug

auf die Anzahl der verwertbaren Fragebögen als hoch einzustufen. Ursachen dafür können

in der Verteilungsstrategie als auch im Anbaugebiet liegen und sind nicht für Deutschland

verallgemeinerbar. Wie aus Abbildung 26 ersichtlich, stammt der größte Anteil der Umfragen

Ergebnisse und Diskussion

65

aus Brandenburg. Die dort befragten Landwirte gaben sehr oft an, Sorghum im Energie-

pflanzenanbau einzusetzen.

88

63

28

39

31

8

82

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22

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13

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GPS-Getr

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%

2008 (n= 64)

2009 (n= 101)

2010 (n= 62)

Abbildung 27 Häufigkeit [%] der Pflanzenarten an den Gesamtnennungen

Bei der Betrachtung der Anbaufläche pro Kultur zeigt sich nochmals die Dominanz von Mais

als Energiepflanze. Jedoch fällt der Anteil der Anbauflächen für Sorghum und Ganzpflanzen-

getreide wesentlicher geringer aus als die Anbauhäufigkeit selber (Abbildung 28). Die Be-

gründung dafür ist in Abbildung 30 dargestellt.

69

14

86

18

0

66

14

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1115

5

69

17

5

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20

30

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50

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80

Mai

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hum

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amt

Sudan

gras

Futt

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GPS-Getre

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Sonst

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%

2008 (n= 62)

2009 (n= 101)

2010 (n= 64)

Abbildung 28 Anteil [%] der Pflanzenarten an der Anbaufläche der Energiepflanzen

Ergebnisse und Diskussion

66

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

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ha

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10

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ha

Mais Sorghum gesamt Sudangras Futterhirse GPS-Getreide

%

2010

2009

2008

Abbildung 29 Verteilung [%] der Pflanzenarten in Anbauflächenklassen

Sehr deutlich wird die unterschiedliche Verteilung der Arten auf bestimmten Flächengrößen.

Während Sorghum zum größten Teil auf 11 bis 50 ha angebaut wird, liegen die Flächengrö-

ßen des Maisanbaus hauptsächlich im Bereich 101 bis 500 ha und für Ganzpflanzengetreide

zwischen 11 und 500 ha. Wie aus Befragungen vor Ort hervorgeht, wird der Anbau von

Sorghum auf kleineren Flächen bevorzugt. Ursachen liegen in der Struktur der Betriebe, der

noch fehlenden Erfahrung im Sorghumanbau und in dem daraus resultierenden Testanbau

sowie in der Nutzung von Flächen geringerer Bodenqualitativ, welche für den Maisanbau

ungeeignet sind.

Nach Angaben der Landwirte wird überwiegend Futterhirse, weniger Sudangras, angebaut.

Beide Sorghumarten wurden, wie der Mais, hauptsächlich in Hauptfruchtstellung angebaut,

nur in wenigen Fällen standen die drei Arten auch in Zweitfruchtstellung.

Ergebnisse und Diskussion

67

2 4 915 17

11 15

30

165 6 7

27 26

48

1729 27

61 59

4450 55

41 36

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53

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41

41

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46 5639

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7 4 2 3 7

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1325

0%

20%

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100%

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

BeeinflussungFruchtfolge

Saatzeit-flexibilität

Bestandes-führung

Verfahrens-kosten

BestimmungErntetermin

Silierbarkeit Ertrag Biogas-ausbeute

A = ungünstiger B = gleich C = günstiger unsicher/keine Angaben

2008 n= 412009 n= 702010 n= 44

Abbildung 30 Beurteilung produktionstechnischer Aspekte von Sorghum im Vergleich zum

Mais (Umfragerückmeldungen, 2008-2010) Mit dem Fragebogen wurden Daten zu Vor- und Nachteilen des Sorghum- im Vergleich zum

Maisanbau erhoben. So wurden als Vorteil von Sorghum die Saatzeitflexibilität und die Ver-

fahrenskosten eingestuft. Ähnlich wie Mais bzw. günstiger wurde die Beeinflussung der

Fruchtfolge eingeschätzt. Ohne Unterschied zu Mais empfanden die Landwirte die Bestan-

desführung sowie die Bestimmung des Erntetermins. Ungünstiger fielen jedoch die Bewer-

tung für Ertrag und Biogasausbeute von Sorghum aus. Dennoch sind die Erfahrungen der

Landwirte (75 % in 2009 und 87 % in 2010) überwiegend positiv, und die Mehrheit von 82 –

85 % (2009-2010) der Befragten würde den Anbau von Sorghum fortsetzen (Abbildung 31).

Dabei spielen folgende Gründe eine entscheidende Rolle bei der Fortführung des Anbaus:

� Risikominimierung – Ertragssicherheit auf leichten, trockenen Böden

� Risikominimierung – kaum Wildschaden

� Standortnutzung – auf für Mais ungeeigneten Flächen, Stilllegungsflächen, Al-

ternative bei Begrenzung des Maiseinsatzes in Biogasanlagen

� günstige zeitliche Arbeitsverteilung – flexiblere Saattermine, als Zweitfrucht

möglich

� Verfahrenskosten – Saatgutkosten

� Nährstoffversorgung – Güllenutzung im Frühjahr

� Fruchtfolge – mögliche Zweitfruchtnutzung

� Landtechnik – vorhandene Technik nutzbar

Ergebnisse und Diskussion

68

44 5675

25

82

18

71

29

28

73

87

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180

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tiv ja

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kauf

Erfahrungsstand2009 (n= 68)2010 (n= 40)

Erfahrungen2009 (n= 69)2010 (n= 38)

Anbaufortsetzung2009 (n= 72)2010 (n= 41)

Nutzung2009 (n= 68)2010 (n= 38)

An

teil

[%]

2010

2009

Abbildung 31 Erfahrungen und Nutzung von Sorghum (Umfragerückmeldungen, 2009-2010) Die Verwendung des Substrates erfolgt nicht bei jedem Betrieb in der eigenen Biogasanlage.

Bei einem geringerem Teil von 29 % (2009) bis 47 % (2010) wird das Substrat auch verkauft.

Wie sich in Gesprächen mit Landwirten vor Ort herausgestellt hat, wird trotz des geringeren

Ertrages und schlechterer Biogasausbeute als Mais Sorghum gerne als Alternative oder Er-

gänzung aufgrund seiner Ertragssicherheit gerade auf den leichteren Böden angebaut.

Anhand der Rückmeldungen zeigte sich, dass nach wie vor Unsicherheiten und fehlende

Anbauerfahrungen in der Praxis vorliegen. Viele Betriebe baten um weitere Informationen

bzw. Beratung.

Zusammenfassung

69

2.5 Zusammenfassung

Der dreijährige Versuchszeitraum war durch unterschiedliche, mitunter extreme Witterungs-

bedingungen geprägt. Auf leichten und ertragsschwächeren Diluvialböden sowie auf Rekulti-

vierungsstandorten konnten ertragsstarke Sorghumsorten das Maisertragsniveau unter für

Sorghum günstigen Bedingungen erreichen, in Einzelfällen auch übertreffen. Auf diesen

Standorten kamen auch gewisse Vorteile von Sorghum in der Trockentoleranz zur Geltung.

Der Anbau von Sorghum kann zur Auflockerung der Fruchtfolge und zur Nutzung Flächen

geringerer Bodenbonität eine sinnvolle Ergänzung zum Maisanbau sein.

Dies gilt umso mehr, als künftig der Einsatz von Mais in Biogasanlagen gesetzlich be-

schränkt wird. Die im Arten- und Sortenversuch geprüften Sorghumsorten erzielten 91 %

(Futterhirsen, n= 48) und 83 % (Sudangrashybriden, n= 24) des Maisertrages (n= 24). Dabei

fiel die Sorte Lussi in der Gruppe der Sudangrashybriden wegen gutem Trockensubstanzge-

halt (32 %), stabilen Trockenmasseerträgen (128 dt/ha) und zügiger Abreife positiv auf. Un-

ter den Futterhirsen zeigten sich die massebetonten Sorten Goliath und Sucrosorgo 506 auf-

grund des hohen Ertragspotenzials (149 dt/ha Goliath, 147 dt/ha Sucrosorgo 506) als be-

sonders leistungsfähig. Die genannten Sorten wurden für den Anbau auf leichten, zur Tro-

ckenheit neigenden Böden (Anbaugebiet D-Süd Ostdeutschland) empfohlen. Als nachteilig

hat sich die zögernde Trockensubstanzbildung von Sorghum erwiesen. Insbesondere bei

den Futterhirsen wurde trotz langer Vegetationszeit (max. 157 Tage) nicht immer der optima-

le Trockensubstanzgehalt von mindestens 26 % erzielt, welcher Voraussetzung für eine gute

Silierung ist. Zügiger reiften hingegen Sudangrashybriden ab (104 bis 149 Tage). Bei beiden

Sorghumarten ist die Abreife, Ertragsbildung und TS-Bildung abhängig von der Sorte und

vom Standort. Unter den Diluvialstandorten schien der sandige, trockenere Standort Güter-

felde für den Anbau von Sorghum von Vorteil zu sein, während auf dem besseren Standort

Drößig eher der Mais überzeugte. Auch auf Rekultivierungsstandorten zeigte Sorghum im

Vergleich zu Mais Anbauwürdigkeit. Der junge Kippenboden in Welzow lieferte jedoch die

niedrigsten Erträge aller Standorte, was auf die schwierigen Bedingungen für das Pflanzen-

wachstum zurückzuführen ist. Der ältere Rekultivierungsstandort Grünewalde hingegen lag

im Ertragsniveau nur etwas unter dem von Güterfelde.

Die Wahl der Fruchtart und Sorte ist entscheidend für die Eingliederung in die Fruchtfolge,

da beide Sorghumarten unterschiedliche Vegetationszeitansprüche besitzen. Ertrag und TS-

Gehalt sollten dabei in einem günstigen Verhältnis stehen. Für einen zügigen und gleichmä-

ßigen Aufgang sollte die Aussaat nicht unter 14 °C Bodentemperatur erfolgen. Wichtig ist die

Einhaltung der zur Aussaat herrschenden Bodentemperatur von mindestens 14 °C. Aufgrund

der Kälteempfindlichkeit ist es riskant, Sorghum bereits wie Mais Ende April zu säen. Spät-

fröste und kühle Nachttemperaturen sorgten in den Versuchen für verzögerten Aufgang oder

Zusammenfassung

70

Pflanzenverluste, wodurch auch die Unkrautbekämpfung nicht im optimalen Stadium erfol-

gen konnte. Generell als der Anbau zur Hauptfrucht bis Ende Mai bei allen Arten möglich. Mit

späterem Saattermin wurde jedoch bei Mais und Futterhirse der Mindest-TS-Gehalt nicht

mehr erreicht, was auch Ertragseinbußen zur Folge hatte. Der Anbau einer frühreifenden

Sorte (Sudangrashybride), ermöglichte auch den Anbau nach Ganzpflanzengetreide bis An-

fang Juli bei stabilen Erträgen und TS-Gehalten von >26 %. Der Zweitfruchtanbau sollte

Standorten mit günstiger Wasserversorgung vorbehalten bleiben (vgl. Projekt EVA). Sorg-

hum reagierte auf kühlere Temperaturen mit Stagnation im Wachstum bzw. in der Abreife.

Der kühlere und schwerere Löss-Standort eignete sich daher nur bedingt für den Zweit-

fruchtanbau. Das Erzielen eines für die Silierung geeigneten TS-Gehaltes war hier selbst bei

der zügig abreifenden Sudangrashybride nicht mehr gesichert.

In Bezug auf die theoretische Methanausbeute ist der Mais beiden Sorghumarten überlegen,

da er die insgesamt günstigere Inhaltsstoffzusammensetzung aufweist. Die Futterhirsen er-

zielten durchschnittlich höhere Methanausbeuten als die Sudangrashybriden. Der Methaner-

trag folgte den Relationen des Trockenmasseertrags und nahm in der Reihenfolge Mais –

Futterhirse - Sudangras ab. Tendenziell wurde eine leicht zunehmende Methanausbeute mit

späterem Saattermin festgestellt. Dagegen wurde keine Abhängigkeit des Methanertrages

vom Saattermin ermittelt.

Für die Sicherung der Erträge ist eine Unkrautbekämpfung in Sorghum aufgrund der zögern-

den Jugendentwicklung und der daher schwachen Konkurrenzkraft gegenüber Unkräutern

und Ungräsern unerlässlich. Zurzeit ist nur ein geringes Spektrum an nach dem Pflanzen-

schutzgesetz genehmigten Herbiziden für Sorghum verfügbar. Ein großes Problem in der

Unkrautbekämpfung stellt die Schadhirse dar. Von den Schadhirse bekämpfenden Präpara-

ten besitzen bisher nur Gardo Gold und Spectrum eine Genehmigung. Dagegen werde diko-

tyle Unkräuter von den meisten zur Verfügung stehenden Herbiziden ausreichend erfasst.

Die Wirkung der Herbizide ist sehr stark vom Applikationszeitpunkt abhängig (Witterung,

Entwicklungsstadium Kulturpflanze und Unkräuter, Bodenfeuchte, etc.). Sie wird durch den

Reihenabstand beeinflusst, wobei ein zeitiger Bestandesschluss der Kulturhirse durch inter-

spezifische Konkurrenz positiv wirkt. Der Herbizideinsatz spiegelte sich in Mehrerträgen ge-

genüber der Nichtbehandlung wider. Die besten Ergebnisse wurden durch das Schadhirse

bekämpfende Mittel Gardo Gold erzielt. Aber auch die ausschließlich gegen dikotyle Unkräu-

ter wirkenden Artett-Varianten zeigten positive Ergebnisse. Durch die Mittel hervorgerufene

phytotoxische Reaktionen des Sorghums waren kurz nach der Applikation in Form von leich-

ten Verätzungen und Wuchshemmungen vorhanden, verloren sich aber mit dem folgenden

Biomassezuwachs.

Zusammenfassung

71

Die dreijährig durchgeführte Praxiserhebung zeigte, dass in der landwirtschaftlichen Praxis

hohes Interesse am Sorghumanbau besteht. Rund 6 % der befragten Betriebe gaben den

Anbau von Sorghum als Substrat für die Biogasgewinnung an. Doch im Vergleich zu Mais

oder Ganzpflanzengetreide wurden größtenteils kleinere Flächen genutzt, was auf einen

Probeanbau von Sorghum schließen lässt. Die Anbauerfahrungen mit Sorghum wurden in

den Betrieben als überwiegend positiv eingestuft, so dass dort mit weiterem Anbau zu rech-

nen ist. Während der Befragung hat sich gezeigt, dass eine gewisse Unsicherheit aufgrund

fehlender Anbauerfahrungen zum Sorghum bestehen.

Ausblick

72

2.6 Ausblick

Der Anbau von Sorghum ist auf ertragsschwächeren Böden eine sinnvolle Ergänzung zum

Maisanbau. Auch in Anbetracht des künftig gesetzlich beschränkten Maiseinsatzen in Bio-

gasanlagen könnte Sorghum auf geeigneten Standorten an Bedeutung gewinnen. Die feh-

lende Adaption an deutsche Klimabedingungen birgt zum Teil noch Anbaurisiken. Daher be-

darf es weiterer züchterischer Verbesserungen hinsichtlich Kältetoleranz, TS-Gehalt, TM-

Ertrag und Standfestigkeit, um Ertragspotenzial und Anbauwürdigkeit des Maises generell zu

erreichen. Leistungsstarke Sorten sind jedoch auch im gegenwärtig verfügbaren Sortiment

bereits vorhanden. Zurzeit verändert sich das am Markt befindliche Sortiment sehr schnell.

Deshalb sind objektive, wettbewerbsneutrale und standortbezogene Sorteninformationen

und –empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis wertvoll und notwendig.

Die Produktionstechnik von Sorghum ist zwar weitgehend mit Mais vergleichbar, aber noch

nicht ausgereift. Mit zunehmender Bedeutung von Sorghum ist die Bearbeitung von Fragen

zur Aussaat-, Pflege- und Erntetechnik vorrangig, wie die Praxis zeigt.

Das Spektrum der Herbizide für Sorghum ist noch relativ klein. Daher ist jede Erweiterung

als positiv zu werten. Mit der Genehmigung von Stomp Aqua im Jahr 2010 und von Spect-

rum im Jahr 2011 stehen wieder weitere Herbizide zur Verfügung. Eine Bekämpfung von

Ungräsern, insbesondere der Schadhirsen, kann bisher nur mit den Präparaten Gardo Gold

und Spectrum erfolgen. Dies erfordert Versuche zur Lückenindikation, um weitere graminizi-

de Mittel mit Kulturverträglichkeit in Sorghum zu detektieren.

Der Kontakt und Austausch zwischen Praxis und Forschung ist ein wichtiges Bindeglied für

die erfolgreiche Etablierung von Sorghum in der Fruchtfolge. Durch die Weiterführung der

Praxisumfrage bleibt dies möglich.

Mit dem im Mai 2011 begonnenen, durch die FNR e.V. geförderten Verbundprojekt „Pflan-

zenbauliche, Ökonomische und Ökologische Bewertung von Sorghumarten und –hybriden

als Energiepflanzen“ wird der inhaltlichen Weiterentwicklung der Energiesorghumforschung

Rechnung getragen.

Literaturverzeichnis

73

5 Literaturverzeichnis

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Anlagen zum Ergebnisbericht

75

6 Anlagen

Anlage 1 Übersicht der Braunkohlereviere in Ostdeuschland

Anlagen zum Ergebnisbericht

76

Quelle: www.lmbv.de (abgerufen am 11.03.2011)

Anlagen zum Ergebnisbericht

77

Anlage 2 Boden-Klima-Räume

BKR-Nummer BKR-Bezeichnung

101 mittlere diluviale Böden MV und Uckermark 102 sandige diluviale Böden des nordostdeutschen Binnentieflandes 104 trocken-warme diluviale Böden des ostdeutschen Tieflandes 105 vorpommersche Sandböden im Uecker-Randow- Gebiet 106 Oderbruch 107 Lößböden in der Ackerebene (Ost) 108 Lößböden in den Übergangslagen (Ost) 109 diluviale Böden der Altmark und Überlappung nördli-ches Niedersachsen 111 Verwitterungsböden in den Übergangslagen (Ost) 112 Verwitterungsböden in den Höhenlagen (östliches Bayern) 113 Nordwestbayern-Franken 114 Albflächen und Ostbayerisches Hügelland 115 Tertiär-Hügelland Donau-Süd 116 Gäu, Donau- und Inntal 117 Moränen-Hügelland und Voralpenland 120 Hochrhein-Bodensee 121 Rheinebene und Nebentäler 122 Schwäbische Alb, Baar 123 Oberes Gäu und körnermaisfähige Übergangslagen 127 Mittellagen Rheinland-Pfalz und Saarland 128 Hunsrück, Westerwald 129 Hocheifel/Höhenlagen 130 Odenwald, Spessart 132 Osthessische Mittelgebirgslagen 133 Zentralhessische Ackerbaugebiete, Warburger Börde 134 Sauerland, Briloner Höhen 141 Jülicher Börde, Zülpicher Börde/Niederungslagen, feucht 142 oberer Mittelrhein, Niederrhein, südliches Münsterland 143 Ost-Westfalen, Lippe, Haarstrang, Bergisches Land/ Übergangslagen mäßig feucht 144 Münsterland/Niederungslagen, trocken 145 Südhannover/Lehmböden 146 Lüneburger Heide/Sandige Böden 147 mittleres Niedersachsen/leichte Lehmböden 148 südwestliches Weser-Ems-Gebiet/sandige Böden 150 nordwestliches Weser-Ems-Gebiet/sandige Böden 151 Elbe-Weser-Dreieck/sandige Böden 152 Niedersächsische Küsten- und Elbmarsch 153 Geest – Süd

154 südliches schleswig-holsteinisches Hügelland 155 Marsch – Nord 156 Geest – Nord 157 nördliches schleswig-holsteinisches Hügelland 158 NW-Mecklenburg und Küstengebiet/bessere diluviale Böden 191 Teutoburger Wald 192 Harz 193 Rhön 194 Thüringer Wald 195 Erzgebirge 196 Bayerischer Wald 198 Schwarzwald 199 Alpen

zusätzliche Boden-Klima-Räume

103 Niederungsstandorte NO-Deutschland (überwiegend Moore) 160 Moore Nordwest-Deutschland (Diese Standorte liegen kleinräumig und/oder nicht zusam-menhängend in Ackerbau-BKR und werden deshalb „kartenmäßig“ nicht dargestellt.)

Anlagen zum Ergebnisbericht

78

Anlage 3 Langjährige mittlere Lufttemperaturen und Lufttemperaturen der Jahre 2008 bis 2010 zur Vegetationszeit (April bis Oktober) aller Standorte

Standort Lufttemperatur [°C]

Apr

il

Mai

Juni

Juli

Aug

ust

Sep

tem

ber

Okt

ober

Su

mm

e/M

itte

l A

pr

- O

kt

lj. Mittel 1996-2005 (10 Jahre) 8,8 13,8 16,4 18,0 18,4 13,9 9,2 14,1

2008 9,0 16,2 19,2 20,0 19,1 14,1 9,9 15,4

2009 13,3 14,9 16,4 20,0 20,4 15,9 8,5 15,6 Güterfelde

2010 9,9 12,2 18,7 23,4 19,2 13,8 8,4 15,1

lj. Mittel 1947-2006 8,3 13,5 17,0 18,7 18,1 14,1 9,1 14,1

2008 8,5 17,3 21,5 22,8 21,3 13,7 9,2 16,3

2009 12,9 14,5 15,5 18,7 19,1 15,0 7,7 14,8 Grünewalde

2010 9,1 11,5 17,4 21,5 17,6 12,4 7,8 13,9

lj. Mittel 1940-2008 8,2 13,4 16,8 18,6 18,0 14,1 9,2 14,0

2008 8,4 15,1 18,5 18,8 18,3 13,1 9,2 14,5

2009 12,3 14,0 15,1 18,6 18,9 15,1 7,3 14,5 Welzow

2010 9,2 11,7 17,5 21,8 18,1 12,8 7,5 14,1

lj. Mittel 7,1 11,7 15,4 16,7 16,0 12,9 8,3 12,6

2008 7,3 15,0 17,7 18,5 17,8 12,4 8,6 13,9

2009 12,5 13,7 14,5 18,1 19,3 14,9 7,3 14,3 Kirchengel

2010 9,0 10,3 17,1 21,1 16,5 12,3 7,7 13,4

lj. Mittel 2001-2008 Piering 9,3 14,5 17,7 18,7 18,2 13,5 8,9 14,4

2008 8,6 15,2 17,9 18,3 17,9 12,5 8,4 14,1

2009 12,9 14,8 16,0 18,4 19,3 15,2 7,9 14,9 Straubing

2010 9,1 12,1 17,3 20,4 16,9 12,2 7,3 13,6

Anlagen zum Ergebnisbericht

79

Anlage 4 Langjährige mittlere Niederschläge und Niederschläge der Jahre 2008 bis 2010 zur Vegetationszeit (April bis Oktober) aller Standorte

Standort Niederschlag [mm]

Apr

il

Mai

Juni

Juli

Aug

ust

Sep

tem

ber

Okt

ober

Su

mm

e/M

itte

l A

pr

- O

kt

lj. Mittel 1996-2005 (10 Jahre) 30,7 53,2 46,9 71,5 52,9 45,6 50,9 351,6

2008 45,8 7,8 28,5 42,5 52,9 56,7 60,2 294,4

2009 1,2 81,4 51,7 60,4 19,3 31,8 66,5 312,3 Güterfelde

2010 11,4 59,9 8,1 26,6 84,5 104,3 16,9 311,7

lj. Mittel 1947-2006 40,9 53,7 65,7 66,4 64,4 44,6 38,9 374,6

2008 90,1 32,2 72,7 71,0 87,7 60,2 77,0 490,9

2009 6,8 51,8 77,0 63,0 58,9 39,9 46,7 344,1 Grünewalde

2010 13,2 89,3 4,9 63,4 168,2 138,6 12,5 490,1

lj. Mittel 1940-2008 39,4 56,1 57,3 71,7 65,5 46,3 38,7 375,0

2008 58,7 9,8 30,5 79,1 97,6 42,6 88,1 406,4

2009 4,0 70,2 72,1 147,7 47,6 36,9 58,5 437,0 Welzow

2010 11,7 64,6 11,9 120,9 191,3 108,5 14,8 523,7

lj. Mittel 40,0 53,0 67,0 67,0 64,0 40,0 42,0 373,0

2008 60,2 5,9 42,7 45,0 27,2 33,6 58,3 272,9

2009 38,4 88,3 35,1 81,6 30,2 69,8 49,8 393,2 Kirchengel

2010 12,6 88,7 16,9 73,1 120,5 78,7 16,6 407,1

lj. Mittel 2001-2008 Piering 48,1 71,3 90,0 82,8 71,5 68,6 48,7 480,9

2008 70,3 43,5 95,7 98,7 84,5 67,0 50,9 510,6

2009 51,9 97,4 99,3 90,1 50,1 43,6 57,4 489,8 Straubing

2010 13,4 116,2 82,9 66,1 125,7 46,7 17,3 468,3

Anlagen zum Ergebnisbericht

80

Anlage 5 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Güterfelde

Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

Mais NK Magitop 124 161 129 138 29 36 30 32 77 85 83 77-85 220 256 167 214 7 7 7 7 1 2 1 1

Mais Atletico 133 158 135 142 27 32 30 30 75 83 83 75-83 254 282 187 241 7 8 7 7 1 1 1 1

Mittelwert Mais 128 160 132 140 28 34 30 31 75-77 83-85 83 75-85 237 269 177 227 7 7 7 7 1 1 1 1

S.b. x S.s. Susu 121 129 107 119 26 27 24 26 75-77 77-85 77-83 75-85 239 226 238 234 29 33 11 24 3 3 2 3

S.b. x S.s. Lussi 142 149 122 138 35 35 28 33 75-77 77-83 77-87 75-87 260 253 259 257 34 27 23 28 2 2 2 2

Mittelwert Sudangrashybriden 132 139 115 128 31 31 26 29 75-77 77-85 77-87 75-87 249 240 248 246 32 30 17 26 3 3 2 2

S.b. Super Sile 20 131 111 98 113 26 22 20 23 73-85 65-69 61 61-85 204 187 237 209 15 16 13 15 3 1 1 2

S.b. Goliath 193 143 146 161 29 23 23 25 70 65-69 57 57-70 290 286 328 301 18 23 16 19 2 1 1 1

S.b. Sucrosorgo 506 182 142 144 156 27 22 19 22 75-77 69 59-61 59-77 273 258 288 273 13 18 17 16 2 1 1 1

S.b. Rona 1 153 141 119 138 30 23 23 25 85 69-71 71 69-85 199 205 244 216 15 23 17 18 2 1 1 1

Mittelwert Futterhirsen 165 134 127 142 28 23 21 24 70-85 65-71 57-71 57-85 241 234 274 250 15 20 16 17 2 1 1 1

S.b. x S.s. Bovital 124 144 134 29 29 29 77 75-77 75-77 248 242 245 24 33 29 2 2 2 104 127 104-127

S.b. x S.s. KWS Inka 128 139 134 24 23 23 61-65 59-61 59-65 238 268 253 26 24 25 2 1 2 127 143 127-143

S.b. KWS Zerberus 151 154 153 24 25 24 71-73 57 57-73 239 304 272 24 21 23 1 1 1 147 146 147-146

S.b. KWS Maja 118 127 123 27 26 27 71 61 61-71 236 300 268 17 12 14 1 1 1 147 146 147-146

S.b. Herkules 147 159 153 23 23 23 65 57 57-65 287 326 307 19 18 18 1 1 1 147 146 147-146

S.b. x S.s. King 61 121 121 26 26 75 75 231 231 28 28 3 3 104 104

S.b. x S.s. True 98 98 30 30 71-75 71-75 216 216 30 30 4 4 127 127

S.b. x S.s. Nutri Honey 119 119 25 25 83-85 83-85 237 237 22 22 2 2 143 143

S.b. x S.s. Jumbo 121 121 18 18 39 39 240 240 25 25 1 1 143 143

S.b. x S.s. Super Dolce 15 114 114 24 24 85 85 235 235 22 22 2 2 143 143

BBCH zur Ernte

104-144

104-143

134-146

104

146147134

127

TS-Gehalt[%]

1-jährig geprüft

144131104

143

Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte

3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)

2-jährig geprüft

TM-Ertrag[dt/ha]

Pflanzenlänge[cm]

Bestandesdichte[Anzahl/m²]

Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb

Güterfelde

Anlagen zum Ergebnisbericht

81

Anlage 6 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Drößig

Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

Mais NK Magitop 137 178 119 145 32 33 28 31 85-87 85 85 85-87 248 285 198 244 9 8 9 9 1 1 1 1

Mais Atletico 154 197 138 163 31 28 28 29 85-87 85 85 85-87 271 305 234 270 9 8 9 9 1 1 1 1

Mittelwert Mais 145 188 128 154 31 30 28 30 85-87 85 85 85-87 259 295 216 257 9 8 9 9 1 1 1 1

S.b. x S.s. Susu 97 117 102 106 27 31 23 27 83-85 83 77-83 77-85 228 225 225 226 34 18 20 24 2 3 3 3

S.b. x S.s. Lussi 111 150 143 135 33 36 29 33 85-87 85 83 83-87 237 262 230 243 38 23 47 36 2 3 2 2

Mittelwert Sudangrashybriden 104 134 123 120 30 33 26 30 83-87 83-85 77-83 77-87 233 244 227 234 36 21 34 30 2 3 3 3

S.b. Super Sile 20 76 116 81 91 23 23 18 21 85 83 77 77-85 200 227 226 218 19 15 19 17 2 2 2 2

S.b. Goliath 139 185 123 149 26 27 22 25 84 83 77-83 77-84 327 322 273 307 15 15 20 16 1 2 2 2

S.b. Sucrosorgo 506 140 183 171 165 24 24 20 22 84 83 77-83 77-84 314 306 313 311 17 16 30 21 1 2 2 2

S.b. Rona 1 110 123 122 118 26 24 23 24 85-87 85 83 83-87 209 232 222 221 21 16 26 21 2 2 2 2

Mittelwert Futterhirsen 116 152 125 131 25 25 21 23 84-87 83-85 77-83 77-87 262 271 258 264 18 15 24 19 2 2 2 2

S.b. x S.s. Bovital 91 118 104 27 34 31 83-85 85 83-85 223 253 238 24 25 25 1 3 2 130 134 130-134

S.b. x S.s. King 61 96 96 26 26 83-85 83-85 227 227 35 35 2 2 130 130

S.b. x S.s. True 94 94 34 34 83 83 212 212 18 18 4 4 134 134

S.b. x S.s. Nutri Honey 113 113 23 23 77-83 77-83 243 243 32 32 3 3 149 149

S.b. x S.s. Jumbo 107 107 16 16 39 39 255 255 28 28 3 3 149 149

154 154

2-jährig geprüft

1-jährig geprüft

130-140

130-149

140-154

130

Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte

#3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)

132 140

130 134 149

140

BBCH zur Ernte

Pflanzenlänge[cm]

Bestandesdichte[Anzahl/m²]

Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb

TM-Ertrag[dt/ha]

TS-Gehalt[%]

Drößig

Anlagen zum Ergebnisbericht

82

Anlage 7 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Grünewalde

Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

Mais NK Magitop 119 157 109 128 30 31 27 29 86 85 85 85-86 243 266 203 237 9 8 9 9 1 1 1 1

Mais Atletico 147 168 119 145 31 27 28 28 86 85 85 85-86 268 298 223 263 9 8 9 9 1 1 1 1

Mittelwert Mais 133 163 114 136 30 29 27 29 86 85 85 85-86 256 282 213 250 9 8 9 9 1 1 1 1

S.b. x S.s. Susu 95 124 85 101 28 28 24 27 83-85 85 83 83-85 187 263 254 234 34 18 19 24 2 3 3 3

S.b. x S.s. Lussi 100 166 128 131 33 36 28 32 87 85 83-85 83-87 193 292 252 245 32 22 50 35 2 3 2 2

Mittelwert Sudangrashybriden 98 145 106 116 30 32 26 29 83-87 85 83-85 83-87 190 277 253 240 33 20 35 29 2 3 3 3

S.b. Super Sile 20 74 118 78 90 25 25 19 23 85 83 77 77-85 199 228 189 205 19 12 30 20 3 2 2 2

S.b. Goliath 128 201 136 155 26 27 24 26 83 85 61-83 61-85 299 316 212 275 15 14 25 18 2 2 2 2

S.b. Sucrosorgo 506 138 179 97 138 24 24 18 22 83 83 61-83 61-83 253 294 186 244 16 15 27 19 3 2 2 2

S.b. Rona 1 96 149 120 122 26 24 21 24 87 85 83 83-87 211 247 156 205 18 18 30 22 3 2 2 2

Mittelwert Futterhirsen 109 162 108 126 25 25 20 23 83-87 83-85 61-83 61-87 240 271 186 232 17 15 28 20 3 2 2 2

S.b. x S.s. Bovital 102 141 122 31 29 30 87 85 85-87 195 279 237 28 22 25 2 2 2 127 134 127-134

S.b. x S.s. King 61 95 95 29 29 83-85 83-85 179 179 33 33 2 2 127 127

S.b. x S.s. True 93 93 32 32 83 83 237 237 21 21 3 3 134 134

S.b. x S.s. Nutri Honey 105 105 22 22 77-83 77-83 251 251 32 32 2 2 147 147

S.b. x S.s. Jumbo 85 85 16 16 39 39 231 231 30 30 2 2 147 147

139-156

2-jährig geprüft

1-jährig geprüft

132

147134127

156155139

127 143127-143

127-147

Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb

Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte

3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)

GrünewaldeTM-Ertrag

[dt/ha]TS-Gehalt

[%]BBCH

zur ErntePflanzenlänge

[cm]Bestandesdichte

[Anzahl/m²]

Anlagen zum Ergebnisbericht

83

Anlage 8 Detailübersicht – Merkmalsdaten einzelner Sorten aller Jahre am Standort Welzow

Fruchtart Sorte 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010 MW 2008 2009 2010Min-Max

Mais NK Magitop 129 145 125 133 33 30 34 32 87 85 85 85-87 222 240 178 213 9 6 8 8 1 1 1 1

Mais Atletico 124 132 122 126 28 29 31 29 85-87 85 85 85-87 246 270 215 243 9 6 8 8 1 1 1 1

Mittelwert Mais 126 138 124 130 31 29 32 31 85-87 85 85 85-87 234 255 196 228 9 6 8 8 1 1 1 1

S.b. x S.s. Susu 79 97 78 85 25 28 25 26 85 83 77 77-85 209 214 211 211 31 9 17 19 2 3 3 3

S.b. x S.s. Lussi 107 129 93 110 29 35 30 32 87 83 85 83-87 215 263 218 232 38 14 40 31 2 3 2 2

Mittelwert Sudangrashybriden 93 113 85 97 27 31 28 29 85-87 83 77-85 77-87 212 238 214 221 35 12 29 25 2 3 3 3

S.b. Super Sile 20 66 80 93 80 24 27 24 25 85 83 83 83-85 202 175 215 197 17 10 12 13 2 2 2 2

S.b. Goliath 130 140 124 131 25 26 26 26 84 83 83 83-84 317 234 310 287 14 10 14 13 2 2 2 2

S.b. Sucrosorgo 506 131 133 121 129 25 25 23 24 84 83 77-83 77-84 283 203 292 259 15 13 19 15 2 2 2 2

S.b. Rona 1 99 99 93 97 27 26 24 25 85-87 85 83 83-87 213 200 187 200 19 9 15 14 2 2 2 2

Mittelwert Futterhirsen 107 113 108 109 25 26 24 25 84-87 83-85 77-83 77-87 254 203 251 236 16 10 15 14 2 2 2 2

S.b. x S.s. Bovital 83 116 100 27 31 29 87 83 214 243 229 24 15 20 2 3 3 130 132 130-132

S.b. x S.s. King 61 90 90 27 27 85 206 206 32 32 2 2 130 130

S.b. x S.s. True 80 80 32 32 83 209 209 8 8 3 3 132 132

S.b. x S.s. Nutri Honey 102 102 27 27 83 217 217 22 22 3 3 143 143

S.b. x S.s. Jumbo 94 94 21 21 39 231 231 16 16 2 2 143 143

TM-Ertrag[dt/ha]

TS-Gehalt[%]

132130

Pflanzenlänge[cm]

Bestandesdichte[Anzahl/m²]

Anzahl Triebeinkl. Haupttrieb

138-157

130-143

130-139

Welzow

139

2-jährig geprüft

154138

143132130

BBCH zur Ernte

1-jährig geprüft

Vegetationstagevon Aussaat bis Ernte

3-jährig geprüft (orthogonaler Kern)

157

Anlagen zum Ergebnisbericht

84

Anlage 9 Übersicht der applizierten Herbizide 2008-2010

GARDO GOLD CERTROL B ARRAT BIATHLON ARTETT Hersteller Syngenta Nufarm BASF BASF BASF

in Sorghum zugelassen

ja bis 31.12.2015 ja bis 31.12.2015 ja bis 18.10.2010 nein nein

Wirkstoff Terbuthylazin + S-Metolachlor

Bromoxynil Dicamba +

Tritosulfuron Tritosulfuron

Terbuthylazin + Bentazon

zugel. AWM

4,0 l/ha 1,5 l/ha 200 g/ha 70 g/ha 5,0 l/ha

geprüfte AWM

4,0 l/ha 2,5 l/ha 200 g/ha 70 g/ha 3,0 l/ha 2,5 l/ha 2,0 l/ha

Einsatz BBCH

ab 13 ab 13 ab 13 bei Sommergetrei-

de ab 13

in Mais ab 12-17

Wirkungs-spektrum

einj. Rispengras, Schadhirsen, einj. zweikeim-blättrige Unkräu-ter

einj. zweikeim-blättrige Unkräu-ter, auch Gänsefuß, Winden weniger gut

ein- und mehrjäh-rige zweikeimblätt-rige Unkräuter

Zweikeimblättrige Unkräuter, Gänsefuß weniger, keine Ungräser

einj. Rispengras, einj. zweikeim-blättrige Unkräu-ter, Hirse und Winde schlecht

Wirkungs- weise

S-Metolachlor bei Hirsearten über Wurzel Hypokotyl kei-mender Pflanzen im Auflauf befind-lichen Pflanzen aufgelaufene junge Pflanzen Terbuthylazin Wurzeln Unkräu-ter und Ungräser bei Unkräuter beachtliche Wir-kung Blattaparat junger Pfl.

Aufnahme über Blätter wirksam in Blatt-zellen greift in Photo-synthese gute Wirkung Unkräuter müs-sen aufgelaufen sein frühes Spritzen bei trockenen, warmen Wetter schwache Wachsschicht geringe Wirkung bei Nachtfrostge-fahr bei taunassen Beständen bei Niederschlag vor- und nachher bei jungen Kul-turpfl. können Blattaufhellungen auftreten

Wirkstoffaufnahme über Blätter Wirkung syste-misch über Saft-strom in Spross und Wurzel Wachstum wird eingestellt, Absterbeprozess kann mehrere Wochen dauern schnellste Wir-kung bei aktiven Wachstum und Jungpflanzen keine Bodenwir-kung Zusatz von Dash E.C. (Netzmittel) stabilisiert Wir-kung

gute Aufnahme bei hoher Luftfeuchte Zusatz Additiv reduzierte Aufnah-me bei extremer Trocken-heit extremer Nässe anhaltendem Stress Additiv bei starker Trockenheit niedriger Luftfeuch-te hoher Strahlungsin-tensität starker Wachs-schicht

Bentazon Blattherbizid Aufnahme über grüne Pflanzen-teile Terbuthylazin Bodenwirkung auch Neuauflauf wird verhindert

Anlagen zum Ergebnisbericht

85

Anlage 10 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Güterfelde (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Güterfelde Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge

TM- Ertrag Roh-

asche Roh-

protein Roh- fett

Roh- faser

NfE C N P K Mg C N P N P K Mg

Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]

Mais NK Magitop 138 37 67 22 210 665 46,3 1,1 0,2 1,2 0,2 600 14 3 147 31 166 29

Atletico 142 39 74 18 224 645 46,8 1,2 0,2 1,2 0,2 600 15 3 169 31 169 32

Mittel Mais 140 38 71 20 217 655 46,6 1,1 0,2 1,2 0,2 600 15 3 158 31 167 31

Sudangras Susu 119 49 82 15 290 564 47,0 1,3 0,2 1,5 0,3 600 17 3 155 26 173 37 Lussi 140 41 79 15 329 535 47,5 1,3 0,2 1,2 0,2 600 16 3 176 30 163 32

Mittel Sudangras 130 45 81 15 310 550 47,3 1,3 0,2 1,3 0,3 600 16 3 165 28 168 34

Futterhirse Super Sile 20 113 67 90 16 296 531 46,5 1,4 0,3 1,7 0,4 600 19 4 161 31 194 44

Goliath 161 56 73 13 329 529 46,4 1,2 0,2 1,6 0,3 600 15 3 181 33 244 47 Sucrosorgo 506 156 57 74 15 321 533 46,2 1,2 0,2 1,7 0,3 600 15 3 181 35 259 48

Rona 1 136 53 79 18 281 570 46,9 1,3 0,2 1,4 0,3 600 16 3 170 32 189 41 Mittel Futterhir-

se 141 58 79 15 306 541 46,5 1,3 0,2 1,6 0,3 600 16 3 173 33 222 45

Arten- und Sor-tenmittel 138 50 77 16 285 572 46,7 1,2 0,2 1,4 0,3 600 16 3 167 31 195 39

Anlagen zum Ergebnisbericht

86

Anlage 11 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Drößig (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Drößig Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge

TM- Ertrag Roh-

asche Roh-

protein Roh- fett

Roh- faser

NfE C N P K Mg C N P N P K Mg

Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]

Mais NK Magitop 145 39 78 24 218 641 46,1 1,2 0,2 1,3 0,2 600 16 3 180 29 189 29

Atletico 163 39 77 20 235 629 45,9 1,2 0,2 1,1 0,2 600 16 2 199 29 188 33

Mittel Mais 154 39 77 22 227 635 46,0 1,2 0,2 1,2 0,2 600 16 2 189 29 188 31

Sudangras Susu 106 51 86 15 295 552 46,1 1,4 0,2 1,5 0,3 600 18 2 144 20 160 29 Lussi 135 43 80 16 320 540 46,7 1,3 0,2 1,3 0,2 600 17 2 170 23 160 27

Mittel Sudangras 120 47 83 16 307 546 46,4 1,3 0,2 1,4 0,3 600 17 2 157 22 160 28

Futterhirse Super Sile 20 91 64 86 11 300 539 45,2 1,4 0,2 2,0 0,4 600 18 3 122 17 181 33

Goliath 149 52 78 11 323 535 45,8 1,2 0,2 1,7 0,3 600 16 2 180 23 248 46 Sucrosorgo 506 165 53 76 12 324 534 45,7 1,2 0,2 1,8 0,3 600 16 2 200 26 296 51

Rona 1 118 50 80 13 296 561 45,6 1,3 0,2 1,5 0,3 600 17 3 151 23 178 36 Mittel Futterhir-

se 131 55 80 12 311 542 45,6 1,3 0,2 1,7 0,3 600 17 2 163 22 226 42

Arten- und Sor-tenmittel 134 49 80 16 289 567 45,9 1,3 0,2 1,5 0,3 600 17 2 168 24 200 36

Anlagen zum Ergebnisbericht

87

Anlage 12 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Grünewalde (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Grünewalde Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge

TM- Ertrag Roh-

asche Roh-

protein Roh- fett

Roh- faser

NfE C N P K Mg C N P N P K Mg

Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]

Mais NK Magitop 128 48 72 25 226 629 46,1 1,2 0,2 1,3 0,2 600 15 3 149 25 172 27

Atletico 145 46 73 25 221 636 45,9 1,2 0,2 1,3 0,2 600 15 2 168 26 190 31

Mittel Mais 136 47 72 25 224 632 46,0 1,2 0,2 1,3 0,2 600 15 2 158 26 181 29

Sudangras Susu 101 51 68 14 291 576 46,0 1,1 0,2 1,6 0,2 600 14 2 110 15 158 25 Lussi 131 45 66 15 326 549 46,6 1,1 0,2 1,3 0,2 600 14 2 139 20 178 25

Mittel Sudangras 116 48 67 14 309 563 46,3 1,1 0,2 1,4 0,2 600 14 2 125 18 168 25

Futterhirse Super Sile 20 90 63 80 12 287 559 45,6 1,3 0,2 1,9 0,3 600 17 2 111 15 160 27

Goliath 155 52 63 11 334 541 46,2 1,0 0,1 1,6 0,3 600 13 2 154 21 241 42 Sucrosorgo 506 138 61 72 12 323 532 45,5 1,1 0,2 1,9 0,3 600 15 2 155 21 240 44

Rona 1 122 54 72 15 288 570 45,6 1,2 0,2 1,6 0,3 600 15 2 140 20 191 34 Mittel Futterhir-

se 126 58 72 13 308 551 45,7 1,1 0,2 1,7 0,3 600 15 2 140 19 208 37

Arten- und Sor-tenmittel 126 52 71 16 287 574 45,9 1,1 0,2 1,6 0,3 600 15 2 141 21 191 32

Anlagen zum Ergebnisbericht

88

Anlage 13 Nährstoffgehalte und –entzüge von Mais und Sorghum des Sortenversuchs am Standort Welzow (Kernsortiment, Mittelwerte 2008-2010) Welzow Nährstoffgehalte Nährstoffverhältnisse Nähstoffentzüge

TM- Ertrag Roh-

asche Roh-

protein Roh- fett

Roh- faser

NfE C N P K Mg C N P N P K Mg

Inhaltsstoffe [dt/ha] [g/kg TS] [% TS] optimal 600 : 15 : 5 [kg/ha]

Mais NK Magitop 133 39 64 23 214 659 45,9 1,0 0,2 1,3 0,1 600 13 3 136 32 180 19

Atletico 126 44 65 16 232 642 45,7 1,0 0,3 1,5 0,2 600 14 4 131 34 189 19

Mittel Mais 130 42 65 20 223 651 45,8 1,0 0,3 1,4 0,1 600 14 3 134 33 184 19

Sudangras Susu 85 54 59 14 320 552 46,2 0,9 0,2 1,7 0,2 600 12 3 80 20 142 19 Lussi 107 45 57 14 354 529 46,8 0,9 0,2 1,5 0,2 600 12 3 98 24 156 18

Mittel Sudangras 96 50 58 14 337 541 46,5 0,9 0,2 1,6 0,2 600 12 3 89 22 149 18

Futterhirse Super Sile 20 80 56 54 12 309 568 45,7 0,9 0,2 1,8 0,3 600 11 3 68 18 146 20

Goliath 131 55 57 11 334 544 46,0 0,9 0,2 1,9 0,2 600 12 3 120 27 254 29 Sucrosorgo 506 129 57 50 11 329 553 45,7 0,8 0,2 2,0 0,2 600 11 3 104 29 260 26

Rona 1 97 56 57 13 298 577 45,5 0,9 0,3 2,0 0,2 600 12 3 88 25 189 22 Mittel Futterhir-

se 109 56 55 12 318 561 45,7 0,9 0,2 1,9 0,2 600 11 3 95 25 212 24

Arten- und Sor-tenmittel 111 51 58 14 299 578 45,9 0,9 0,2 1,7 0,2 600 12 3 103 26 189 21

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Anlage 14 Praxiserhebung