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Schweizct' Zentralalpen 2U7 Ostkareliem Es kann aber als sicher geiten, da~ die finnisehe Forsehnn,g' imstm~de =-.ei~t wird, besor~ders im Norden des Gebietes noeh ~'ute P~esultate zu erzielen, sobald jr=ne fernen Oeg'el~den ",vieder i]lrenl i-~;ltLil-liehcil Zl~isilrnnlenhoi~g" allffesehiossell werdeD.'" H. CLOOS. 22. Aus den Seliweizer Zentralalpen ist soeben ein Beitrag" znr Granitisationstheorie erscldenen, der fiir dies dem v,,~'- iiegenden Bande voranstehende Problem um so beachtenswerter ist, ats er an ndhe verwandte Gesteine und Frage~l mit entgegeng'esetzten Oesiehtspunkten hernntritt and zu abweiehenden Ergebnissen gelanq't. HEINI~ICH M. I/UBER (Basel) t) arbeitet als Schtiler und im Sinne P. NIGGLIs, dessert Einstelhmg zum Problem vet knrzem eine grundsatzliehe, aueh t)roblemgesehiehtlich wiehtige und eine weithin vernommene For- mulierung erfahren hatS). Die Untersuehung des Geologen danerte yon i9:~8 bis I~)42 und ist also im Kriege ein Friedensgesehenk der Sehweiz..gml~er dee Karte Iiegen ihr tek- tonische Profile und sehr zahlreiehe Verbands- und Sehli[rbilder sowie Diaeramme z~- g'runde. I"(ir ,,grobgemengte'" ,..,eriehtete I(ristallingesteine, die abet doch elnheit!iohe tie- steinskOrper biiden, ~verden. tiber SEDERHOLM, HOL~[QUIST und SCHEU5IAXN hin- ntis, nene, rein beschreibende Bezeiehnnngen vorgesehlagen (trod alsbald verwendet). die wit hier /ibergehen kbnnen. Da die Gr a nit bildung des Go t t ha r d ma s sirs (wie allgemeiit bekannt) "ilter ist als die alpidisehe Gebirgsbiidung, kommt eine migmatisehe Bildung' im Ge- folge der AlpenLlllung nieht in Frage. Aber aueh gegen .,die l\I6gliehkeit, dab die Platzstellung der Granite dureh /iltere migmatisehe Oberwiilti~ung" der kristallinen Sehiefer erfolgte", spreehen die Beobaehtungen am t{.mltakt deutlieh. Sie zeigen viel- mehr, .,daft ein fitissiges, g'ranitisehes 5Ia~ma in festes, mehr oder wenia'er kaltes Ge- stein eingedrung'en ist und raseh abffekiihlt wurde", tim OriginaI gesperrt.) Zur Entstehung der Oneise g'ibt es ,,keine einzige Beobaehtungstatsaehe, die mitder Allnahnle, tier Streifengneis set ein tektometamorpher Granitgnels und 1)rim~ir arts einer einheiHiehen Magmenmasse dutch iErstarrung gebildet, im Widerspruch steht". Es ist vielmehr ,,am naheliegendsten, anzunehmen, daft ein den Streifengneis lieferndes ~ranitisehes lIagma in wesentlieh tieferem Niveau stofflieh gepr~igt wurde und (viel- leieht unter teilweiser randlieher Vermeng'ung mit seinen Wandgesteinen) in (;in hOheres Niveau emporgestiegen ist, we es lange Zeit au[ seine Umgebung einwirken konnte und langsam kristallisierte"..,Migmatisehe Bildungen im S!nne yon SEDER- HOLM (Bred werde~ h6ehstens am unmittelbaren Streifengneis 1,2ontakt beobaehtct- we die _%_dern typisehe Tiefeng, esteinsstruk~nr aufweisen". ,,Die grobgemengten Gneise sind.., in der 5Iehrzahl Misehgesteine." ,.I~{it der Deutung des SireHengneis als eln dutch Metasomatose /Stoffaustanseh an Oft und Stelie d. Ref.) gebildeter Sloffkomplex stehen in Widersprueh: 1. Seine grebe Differenz im Chemismus...im Sinne einheit- licher Zusammensetznng und Strnktur. 3. Seine pegmatitiselie I~andfazies und seine Kontakterseheinungen .... "' Wahrseheinlieh ist vielmehr ,,ein den Streifengneis liefern- des },[agma in tieferem Ni'veau stoffiieh g'eprS.gt worden und unter teilweiser rand- licher Vermeng'ung mit seinen I[alig'esteine~t in ein h/Sheres Nivean emporgestiegen". ..Naehgranitiseh land eine Durehsehwfirmung" des Gneisgebirges dutch Lamprophyre start." HUBER wird also dutch seine Beobachtungen im s0dbstliehen Gotthardmassi~ d~zu- gefiihrt, eine .,Iitho~ene" Entstehung der Granite und Granitgneise. d. 11. eine mia, ma- ~ische C-berffihrun~ der vorher daselbst vorhandenm-~ Gesteine in Granite rundwea- ,nb: zulehnen. Doelz sehlieflt er seine Mare und set,same Ulttersnehnng mit den resia'nieren- den S5tzen eines Liiteren Kenners des gleiehen Gebietes. J. KON[GSBERGERs: ,Dec Forscher. der vergangene Natnrvorg/~nge studieren will, ist nur ein Detektiv~ der einen Vorgan~ rekonstruieren will, bet dem er nieht zugeg'en War. Die in Betraeiit konllnen- den Zeugen sehweigel~, ewig und die entseheidenden Geridlts\erhandlungen fillden hie star;." H. ('I.C)OS. Andere Nenerseheimn~gen KARL BEURLEN: Geologie ttnd Pal~iontologie. bl6 Seitea. 10 Tabeilen. Kal'l Wimcr. Heidelberg' 194:~. Eine imndJiche lginf[ihrung" in das Stadium unseres in den letzten .lahren stark in den Vordergrund geriiekten Faehes ist seit langem a'esucht und erwartet wordel], lJie- t) Ptlysiographie und Genesis der Gesteine im siid6stlichen Gotthardmassiv. b( ilaciz. Min. Pelt. Mitt. 23, 1, 1943. N[GGI:I, P., Das Problem der Granitbildunc,% Schweiz. Min. Petr. _l[itt. '_)2, I. 1912.

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Page 1: Andere Neuerscheinungen

Schweizct' Zentralalpen 2U7

Ostkare l i em Es k a n n aber als s icher gei ten, da~ die finnisehe Forsehnn,g' imstm~de =-.ei~t wird, besor~ders im Norden des Gebietes noeh ~'ute P~esultate zu erzielen, sobald jr=ne fernen Oeg'el~den ",vieder i]lrenl i-~;ltLil-liehcil Zl~isilrnnlenhoi~g" allffesehiossell werdeD.'"

H. CLOOS.

22. Aus den Seliweizer Zentralalpen ist soeben ein Beitrag" znr Gran i t i sa t ions theor i e ersc ldenen, der fiir dies dem v,,~'- i iegenden Bande v o r a n s t e h e n d e P rob l e m u m so b e a c h t e n s w e r t e r ist, ats er an ndhe v e r w a n d t e Gesteine und Frage~l mit en tgegeng 'ese tz ten Oes ieh t spunk ten he rnn t r i t t and zu abwe iehenden Ergebn i s sen gelanq't. HEINI~ICH M. I /UBER (Basel) t) a rbe i t e t als Schtiler und im Sinne P. NIGGLIs , dessert E i n s t e l h m g zum P ro b l em v e t k n r z e m eine g rundsa tz l i ehe , aueh t ) roblemgesehieht l ich wieh t ige und eine we i th in v e r n o m m e n e For- m u l i e rung e r f a h r e n hatS). Die U n t e r s u e h u n g des Geologen d an e r t e yon i9:~8 bis I~)42 und ist also im Kr iege ein F r i edensgesehenk der Sehweiz. .gml~er dee K a r t e I iegen ihr tek- tonische Profile und sehr zahl re iehe Verbands - und Sehli[rbilder sowie D i a e r a m m e z~- g'runde.

I"(ir , , g robgemengte ' " ,..,eriehtete I ( r i s ta l l inges te ine , die abe t doch elnheit!iohe tie- s te inskOrper biiden, ~verden. tiber SEDERHOLM, HOL~[QUIST und SCHEU5IAXN hin- ntis, nene, rein beschre ibende Beze iehnnngen v o r g e s e h l a g e n (trod a lsbald ve rwende t ) . die w i t hier / ibergehen kbnnen.

Da die G r a n i t b i l d u n g d e s G o t t h a r d m a s s i r s (wie al lgemeii t bekannt) "ilter ist als die alpidisehe Gebi rgsbi idung, k o m m t eine m i g m a t i s e h e Bildung' im Ge- folge der AlpenLl l lung nieht in Frage. Aber aueh gegen .,die l\I6gliehkeit , dab die P la tz s t e l lung der Gran i t e du reh /iltere m i g m a t i s e h e Oberwiilti~ung" der k r i s ta l l inen Sehiefer e r fo lg t e" , spreehen die Be oba e h tunge n a m t{.mltakt deutl ieh. Sie zeigen viel- mehr , .,daft ein fitissiges, g ' ranit isehes 5 Ia~ma in festes, m e h r oder wenia 'er ka l tes Ge- stein e ingedrung 'en ist und raseh abffekiihlt w u r d e " , t im OriginaI gesperr t . )

Zur E n t s t e h u n g der Oneise g'ibt es , ,keine einzige Beo b aeh tu n g s t a t s aeh e , die m i t d e r Allnahnle, tier S t re i fengneis set ein t e k t o m e t a m o r p h e r Gran i tgne l s und 1)rim~ir arts e iner e inheiHiehen M a g m e n m a s s e du t c h iErs ta r rung gebildet , im W i d e r s p r u c h s t eh t " . Es ist v i e l m e h r , ,am nahe l i egends ten , a n z u n e h m e n , daft ein den St re i fengneis l ieferndes ~rani t i sehes l I a g m a in wesen t l i eh t i e fe rem Niveau stofflieh gepr~igt wu rd e und (viel- leieht un t e r te i lweiser r and l i ehe r Vermeng 'ung mi t seinen Wandges te inen) in (;in hOheres Niveau e m p o r g e s t i e g e n ist, we es lange Zeit au[ seine U m g e b u n g e inwi rken konn te und l a n g s a m k r i s t a l l i s i e r t e " . . , M i g m a t i s e h e Bi ldungen im S!nne yon SEDER- HOLM (Bred w e r d e ~ h6ehs tens a m u n m i t t e l b a r e n St re i fengneis 1,2ontakt beobaehtc t - we die _%_dern typisehe Tiefeng, e s t e ins s t ruk~nr au fwe i sen" . ,,Die g r o b g e m e n g t e n Gneise s i n d . . , in der 5 Iehrzah l Misehges te ine ." ,.I~{it der De u tu n g des S i reHengneis als eln du tch Metasomatose /S tof faus tanseh an Oft und Stelie d. Ref.) gebi lde ter Sloffkomplex s tehen in Widersp rueh : 1. Seine grebe Differenz im C h e m i s m u s . . . i m Sinne einhei t - l icher Z u s a m m e n s e t z n n g und S t rnk tu r . 3. Seine pegmat i t i se l ie I~andfazies und seine K o n t a k t e r s e h e i n u n g e n . . . . "' Wahr sehe in l i eh ist v i e l m e h r ,,ein den St re i fengneis l iefern- des },[agma in t i e fe rem Ni'veau stoffiieh g'eprS.gt worden und u n t e r te i lweiser rand- l icher Vermeng 'ung mi t seinen I[alig'esteine~t in ein h/Sheres Nivean e m p o r g e s t i e g e n " . . .Naehgran i t i seh l and eine Durehsehwfirmung" des Gneisgebi rges du tch L a m p r o p h y r e s t a r t . "

HUBER wird also du t c h seine Be oba c h tunge n im s0dbst l iehen Got thardmass i~ d~zu- gef i ihr t , eine . , I i tho~ene" E n t s t e h u n g der Grani te und Grani tgne ise . d. 11. eine mia, ma- ~ische C-berffihrun~ der v o r h e r daselbst vorhandenm-~ Gesteine in Gran i te rundwea- ,nb: zulehnen. Doelz sehlieflt er seine Mare und s e t , s a m e Ul t t e r snehnng mi t den resia 'nieren- den S 5 t z e n eines Liiteren Kenner s des gle iehen Gebietes. J. KON[GSBERGERs: , D e c Forscher . der v e r g a n g e n e Natnrvorg /~nge s tud ie ren will, ist n u r ein Detektiv~ der einen Vorgan~ r e k o n s t r u i e r e n will, bet dem er nieht zugeg'en War. Die in Betraei i t konllnen- den Zeugen sehweigel~, ewig und die en t sehe idenden G e r i d l t s \ e r h a n d l u n g e n fillden hie s t a r ; . " H. ('I.C)OS.

Andere Nenerseheimn~gen

KARL BEURLEN: Geologie ttnd Pal~iontologie. bl6 Seitea. 10 Tabeilen. Kal'l Wimcr . Heidelberg' 194:~.

Eine imndJiche lginf[ihrung" in das S tad ium unseres in den le tz ten . lahren s t a rk in den V o r d e r g r u n d ge r i i ek ten Faehes ist seit l a n g e m a'esucht und e r w a r t e t wordel], lJie-

t) P t lys iographie und Genesis der Gesteine im si id6stl ichen Go t th a rd mass iv . b( i laciz. Min. Pel t . Mitt. 23, 1, 1943.

N[GGI:I , P., Das P rob l e m der Granitbildunc,% Schweiz. Min. Petr . _l[itt. '_)2, I. 1912.

Page 2: Andere Neuerscheinungen

298 A n d e i ' e N e u e r s c h e i n u n g e n

sere Zweek dtent d~s letzte Vier te l des Buehes, das tn der Sehr i f t enre ihe , ,Studien- fi ihrer, zur E in f t th rnng in das g e s a m t e wissenschaf t l i ehe S t u d i u m " h e r a u s g e g e b e n wird. Dieser Teil wi rd ml t Nutzen und Dank yon al len S tud ie renden zu Ra te gezogen werden , die ihrer Ausbildung die neue Studien- und Pr[ifungsordnung zugrunde legen. Doeh wird der geolog'tsche Doktor als Zte[ und AbschluS des Stadiums zu kurz behandelt. Die Diplompr[Hung, die anfiinglich nieht zuleizt veto Referenten, mit graven Hoft- 1iungen begr~tBt worden war (GeoL l~undseh. 3, ~, S. 195, 1941) hat in de]" Praxis nlcht alle Erwar tung ' en erfiillt . Sie f i ihr t zu e inem gri indl iehen, sy s l ema t i s ehen ~.Vissen, man lern t viel Geologie, aber m a n wi rd n ieht Geologe. Dazu, d. h. v o r a l l em zur E r l a n g u n g einer s ieherea Selbst~indigkeit den A u f g a b e n der Praxis gege~aiiber, ist die irele, e igene A u s e i n a n d e r s e t z u n g mit dem N a t u r o b j e k t und dem Problem, d . h . die Dok to ra rbe i l . unerI~tBlieh. Gut be ra t en [st also, w e t beides m a e h e n kann, den Dokto r mO2'liehst naeh dem Diplom, doeh darf j e a e r zei~Iich ja n ieht zu kurz kommen .

Auch die e r s t eu drei Vier teI des Buches e n t h a l t e a zaht re iehe nii tzl iehe Hinweise und Be leh rangen , sind abe t im g a n z e a als , ,Einff thrung in die Geologic und Pa leon to log ic" fiir Anl f inger vOllig ungee igne t . Nieht nu t , weii jede Abbi ldung [ehlt und (tie Teiie ganz ungle ieh behandel t werden , sondern well h ter die persOnliehe Ans ich t eines Ein- zelnen oder e iniger W e n i g e r zur Grund lage de]' ganzen Ausbildung' e iner n eaen Geo- l ogengene ra t ion g e m a e h t wird, und well in dieser Grun d l ag e ge rade die je tz t und in der ganzen nSiehsten Zukunf t en t sehe tdend wieh t ige Aus r f i s tung des Geologen fiir die LOsung p r a k t i s o h e r A u f g a b e n vernaehlSss ig t , ja ge radezu e r s e h w e r t wird. Ver- fasser ist V e r t r e t e r e ther R ieh tung in tier Geologic. welehe ihren , , na tu rwi s senseha f t - l ichen", auf die H e r a u s a r b e i t u n g yon Gesetzen und die A n n S h e r u n g an die exak ten Grunddisz ipI [nen Phys ik , Chemic a nd M:athemeltlk ge r i ch te t en C h a r a k t e r bek~tmpft und ih ren historisehert C h a r a k t e r e insei t ig n a c h v o r n e k e h r t Eine solche Ten~lenz ist ais Reakt ion verst~indlieh, als A n r e g u n g und An t r i eb niitzlieh, w t rd sieh aber wahr sehe in - Itch gegerti iber der \Veiterbi lctang tier Geologic in a nde ren L[indern und gegeni iber dem D r a e k der Naehbarl~inder und den Bedi i rfnissen tier Praxis n ieht l ange ha l ten . Wenn sic dem u n b e r a t e n e n Anf/ tn~er - - und in wert igen F5ehern sind die An~artger so ra t los and so sehr au[ gu te F0hrung ' angewiesen wie bet uns - - als die Geologic art sieh dar- goboten und ihm eine A n l e h n u n g an s t r e n g e r e kausa l -meehanis( :h o r i en t i e r t e Methoden often w i d e r r a t e n wird, so mu~3 das zt[ e iner bedeakI iehen Vernaehl~iss igung der jen igen nOehternert und s t r e n g e n Arbe t t s - und D e n k f o r m e n ftthren, ohne die der Geologe hie ~n der Lage sein ~vird, e ine -Lage r s t i i t t e oder eine Tunnel - oder StraBenf~ihrung oder aueh eine Gesehi t tzs te l lung im Kr iege aus den Bed ingungen des Gestetns- an d deb i rgs - bans he raus zu beurteilert . Wfihrend ~ltere L e h r e r der Geologie aus l angen E r f a h r u n g e n he raus i m m e r m e h r da rau f dr}ingen, dab tier k t tnf t ige Lagers t , i t t en - rind Gebirgsfor- seher eine ausgieb ige phys ika l i sch-ehemisehe G r u n d a a s b i l d u n g e rwi rb t , e rsehe in t bier un t e r den rS~liehen Nebenl/%ehern des geologisehen Doktors die Chemic Dn s iebter und le tz te r Stelle (naeh der Vorgesehichte! ) und die P h y s i k f iberhaupt nieht (Geophysik, die g e n a n n t wird, gent tgt nieht urtd wird i iberdies an den wen ig s t en Hoebschu len als selbst~indtges Fach gelehr t ) . In e iner , ,Methodisehen urtd saehl iehen Stof fgSederung des Gesamtbe re i ehes Geologie-Palf iontologie" (S. 12/13) e r sehe inen V u l k a n t s m u s und P lu te - nismus, Tek ton ik und I~fetamorphose als U n t e r a b t e i l u n g e n des Oberbegrif tes , ,Vor- gfinge der Geste t r tsbi ldung"; dieser seinersei ts ist mi t ande ren FSehern oder Gruppen als eine der , ,Grr tndlagen tier E r d g e s e h i e h t e " aufgef t thr t . Von e iner solehen Gering- sehf~tzung der S t r r tk tu r lehre und der D y n a m i k ist aueh die t~angordnung der Lehr- btieher d ik t ie r t . Gerade hier w a r e es doeh die Aufga be eines Studienf t thrers , die ve r - sehiedenen Seha t t i e rungen so saehl ieh wie mbgl ieh zu eha rak te r i s i e r en . Star t dessert llest der Abi tu r ien t , der sieh f a r seine erste~t Semes te r ausr i i s ten will, dag alle die ge- ha l tvo l len , mi t grofler Sorgfa l t a n d dem s i eh tba ren Rlngen u m saeht iehe Be leh rung gea rbe i t e t en W e r k e yon BPdNK:~IANN, x,. BUBNOFF, G. WAGNER, E. K_A_YSE~ z w a r , ,saehlieh ged iegen" , , ,d idakt iseh sehr ge seh i ek t " oder ,,als Naehseh lageb i ieher unent - behr l i eh" , doeh ,,ohrte e igent l iehe e rdgesch ieh t l i ehe Ve ra rb e i t u n g , t ro tz der g rund- l egenden Neug 'es ta l tung doeh im altert Sttl giinzlieh im a l lgemein-geo log ischen Denken v e r h a r r e n oder g'anz anf dem posi t ivis t iseh-aktual is t ischerL S t andpunk t s tehen oder aueh die exogenen Vorgfinge sehr einsei t ig Oberbe tonen" (kombln ie r tes Zitat). F a r deft Leser bleibt bet a u f m e r k s a m e r Durchs ieh t yon allen , ,Lehrb[ieherrt und L e h r b u e h fihrt- l ichen E in f t ih rungen in grOSere Tei lgebiete der Geologic'" ohne Tadel crier Einschr~_n- kung' einzig das Bueh , E r d - a n d Lebensgeseh ieh te" yon K A R L BE'[JRLEN 0br ig , ein W erk , alas w i e d e r u m du t c h die unzu re i ehende Behand tung tier S t r u k t u r e n n n d Be- w e g u n g s v o r g l i n g e fftr eine geologtsehe Gesamtausb i ldung nieht geniigt a n d zudem du tch seine ausgesproehen auf die mi t t e leuropMsehen Verha l tn i s se zugesehn i t t enen Beze ichnungen der groDen Erdgeseh i eh t s absehn i t t e dem Anf~irtger den Zugang zu den t tbr igen geologisehen Sehri f ten, mi t d e n e n e r sieh im In s t i t u t und Gelande zureeht - finden mul~, u a g e m e i n e r s chwer t .

Wi t Geologen alle f reuen uns des his tor isehen C h a r a k t e r s unseres Arbei ts fe ldes , tier thm eirte besondere Stel lung im Rahmert al ler Wissensehaf ter t ver le ih t . N temand u n t e r uns ha t je bezweifel t , dab die ehemisehen und phys tka iJsehen Bed inguag ' sg ruppen oder G r u p p e n b e d i n g u n g e n im La u fe der E rdgeseh ich te vielf~iItig g e w e e h s e h haben und dag sich dararts and aus der m i t w i r k e a d e n E a t f a l t u n g des 0 rgan i seher t Aus- und Umges t a l -

Page 3: Andere Neuerscheinungen

A n d e r e Neuerscheinungen 299

t ungen des Erdbi ldes e r g e b e a kabcn, die den e inzelnen Zeite• ihr e igenes GeprSge ver- leihen. Auch CH. LYELL, der jetzt so viel bek/ impf te Begr i inder des , , A k t u a l i s m u s " "a-firde sich zweifellos keinell Auge~lblick g'estr/Lubt haben, dem diirftigererL Zustalld der Pf lanzendecke in tier Vtltesten Geschichte der E rde e inen n a c h h a l t i g e a Eiaf lug auf die Gesteh~sbildung jener Zeit zuzuges tehen , wenrt m a n ihn da rau f a u f m e r k s a m ge- mach t h~itte; ja er w0_rde eine solche F o lge rung w a h r s c h e i a l i c h ge rade als einell gu ten Beweis ftir die zeitlose A n w e n d b a r k e i t yon aus der G e g e n w a r t g e w o n n e n e n Gesichts- punk t en a n g e n o m m e n habm~. A b e t w i r sind auch der Meinung, dab die Gesetze der Phys ik und Chemie, die zu den gr6f]ten und s to lzes ten W e r k e n des mensch l i chea Geistes g'eh6ren, im K a m b r i u m und Alg 'onkium der E rde ge na u so gego l t en haben, wie heute oder wanL~ je bei den P lane ten und F ixs te rnen (un te r denen die e n t f e r n t e s t e n ohnehin berei ts vo~l e inem lang'e zurf ickl iegenden Zus tand ber ichten) . ~rergessert w i t dock nicht: Eine p rak t i s che Beur te i lung i r g e n d w e l c h e r n ieht in i h r em vol len U m f a n g sicht- ba re r Objekte, wie sic x:om Gcologen, P e t r o g r a p h e n , :~[[zleralogen, Lage r s tMtenspez i a - ILstea voll j eher und in alle Zukunf t v e r l a n g t wird, ist i m m e r n u t m6gl ich gewesen, Wenn ma~'L ftir das Uns ich tba re mi t der Gti l t igkeit yon Gesutze~ oder E r i a h r u n g e r t rechnet , die sich am Sich tbaren gezeigt haben, u n d ' w e n a w i r dabei voz~ Unte r sch ieden der Zeit im a l l e rwc i t e s t en R a h m e n absehen dtirfen. Wir sind der (mberzeug'ung, da~] die zkusscheidu~lg der ~firterale ~ra Grani t zu allert Zeiten der E rdgesch ieh te nach den- selbert l~egeln und in derselbe~, l~eihenfolge vo r sieh g e g a n g e a ist, und dab auch die v e r w i c k e l t s t e n Sehmetzvorg/ inge , die zu derL meis ten grol]en L a g e r s t a t t e n l/ ihren: i m m e r un t e r der gle ichen Ordnung s tanden; anders w[Cre geologische }~I[tarbeit an den mois ten Lagerst~i, ttezl hoff~_uJ~gs- und sinnlos. Aueh bei den sch ich t ige~ Lagerst/~ttert r echnen wir nu r mit W a n d l u n g e n der G r u p p e n b e d i n g u n g e m IVir wi i rden tins e iner s chweren I in te r l a s sungss / inde schuldig machen , wol l t en wir dem kfinf~igen P r a k t i k e r fiir seinen K a m p f mit der N a t u r auch n u t eine einztge m6gl iche Waffe v b r e n t h a l t e n . I h m die gr t indl icke A n w e n d u n g chemische r und phys ika l i scher Gesetze und der aus ib sen abge- le i te ten E r f a h r u n g e n zu e r schweren , hieI]e abet , ihm ge rade die s ch~r f s t ea Waffen, .ia die e inzigen s icher schneidertdert ze rsch lagen .

Es w~re bedauer l ich , w e n n in e iner Zeit, da die Besckaffung u n s e r e r guten , mit ho hem V e r a n t w o r t m l g s g e f t i h l ftLr die Ausb i ldung des Nach wu ch se s gcschaf fenen Lehr- bi icher dert Studierendert oft einige Mtihe bere i te t , art ihre Ste]le eine Schrif t t rMe, d[e z w a r leicht zu haben ist, abe t dem U n e r f a h r e n e n kein aus re ichendes oder zuLreffendes Bild vorL dem ve rm i t t e l t , was Geologic ist und wie mart ste lernt . H. CLOOS.