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Anforderungen an den Untergrund Verband deutscher Stahlfaserhersteller e. V. Postfach 1214 • 45703 Datteln www.vdsev.de Technische Merkblätter

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Anforderungen an den

U n t e r g r u n d

Verband deutscher Stahlfaserhersteller e. V.Postfach 1214 • 45703 Datteln

www.vdsev.de

Technische Merkblätter

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Die Beschaffenheit des vorhandenen Untergrundes ist entscheidend fürdie Funktionsfähigkeit des gesamten Bauwerkes !

Deshalb sind verschiedene Kriterien zu erfüllen:

gute Verdichtungausreichende Tragfähigkeitgute Entwässerungausreichende Frostsicherheitgleichmäßige Beschaffenheit

Je nach Größe der auf den Boden einwirkenden Lasten ist demUntergrund ein Verformungsmodul zuzuordnen. DiesesVerformungsmodul, auch Ev2-Wert genannt, wird durch einenLastplatten-Druckversuch nach DIN 18134 geprüft. Das Verhältnis vonEv1 / Ev2 muss kleiner oder gleich 2,5 sein. Eine Verbesserung desUntergrundes bzw. der Tragschicht wird nötig sein wenn dessen Ev2-Wert kleiner ist als aus nachstehender Tabelle ersichtlich:

Aufgrund der Wichtigkeit des Untergrundes ist es ratsam, den Ev2-Wertdurch ein unabhängiges Institut prüfen zu lassen. Falls dann ein nichtausreichender Wert nachgewiesen wird, ist eine Verbesserung desUntergrundes unumgänglich. Diese Verbesserung wird erreicht, indemman geeignete Materialien wie z. B. Kiessand , Schotter, o.ä. einbringt.Diese Schicht nennt man Tragschicht.

Bei frischen Aufschüttungen (z. B. Rohrleitungen) ist die Gefahr unter-schiedlicher Setzung besonders groß, da eine maschinelle Verdichtungoftmals nicht möglich ist. Man befürchtet bei maschineller Verdichtungeine Beschädigung des Rohres. In solchen Fällen wird der Einbau einesSand-, Kies-, oder Schottergemisches mit hydraulischen Bindemittelnoder Magerbeton empfohlen.

( )

� � 32,5 ( 3,25)� � 60 ( 6,00)� � 100 (10,00)� � 150 (15,00)� � 200 (20,00)

� � 30� � 45� � 60��������

�������

� � 80� � 100� � 120����������

����������

Belastungmax. Einzellasten

in kN (t)

Ev2 in MN/m_des Untergrundes

Ev2 in M N/m_der Tragschicht

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Frostsicherheit

Das Bauteil muss frostsicher gegründet sein. Die Dicke beträgt bei nor-malen Baugrundverhältnissen 60 cm ab Oberkante Bodenplatte, beiungünstigen und kalten Klimazonen mindestens 80 cm. Zu beachten ist dabei, das diese Mindesttiefen nur gelten, wenn zuvorfrostempfindliche Bodenarten (z. B. tonhaltige Böden) gegen nichtfrostempfindliche (z. B. Kies) ausgetauscht wurden.Im Freien ist stets eine ca. 15 cm dicke, kapillarbrechende Schicht er-forderlich. Diese Schicht kann auf die Stärke der erforderlichen Trag-schicht angerechnet werden. Bei einem sehr feinkörnigen Untergrundist es notwendig, ein Filtervlies oder eine Dränung einzubauen, um soeine Möglichkeit zur Niederschlagsabführung zu gewährleisten.Für Innenbauteile ist die Anordnung einer umlaufenden Frostschürzeerforderlich.

Tragschichten

Um eine ausreichende Tragfähigkeit der Bodenplatten zu erreichen, istes notwendig, den vorhandenen Untergrund und die eventuell nach-träglich aufgetragene Tragschicht ausreichend zu verdichten. DieseVerdichtung sollte, wenn möglich, mit Walzen oder schweren Rüttel-platten durchgeführt werden. Die Prüfung der erreichten Festigkeit istbesonders wichtig.Die Tragschicht sollte mit einer Soll-Dicke von 15 cm geplant sein. Dietatsächliche Ist-Dicke darf 12 cm nicht unterschreiten. Außerdem ist dieDicke noch abhängig von der Frostempfindlichkeit des Bodens, derFeuchtigkeit des Untergrundes und der Belastung.

Nachstehend einige Beispiele.Die Praxis zeigt, dass Tragschichten meist in Dicken von 20 bis 25 cm

1 2 3 max. Einzellast Q in kN

Art der Tragschicht Dicke derTragschicht

dT in cm1 10 Nichtbindiger Boden,

Untergrund ggf. frostsicher --

2 20 Kiestragschicht R2 203 30 Kiestragschicht R1 154 50 Schottertragschicht B2 205 80 Bodenverfestigung

im Baumischverfahren15

6 100 Bodenverfestigungim Zentralmischverfahren

15

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hergestellt werden.

Tragschichten können sein: • Kiestragschicht• Schottertragschicht• Bodenverfestigung mit hydraulischen -Bindemitteln im

Baumischverfahren/ im Zentralmischverfahren hergestellt• Kiestragschichten mit hydraulischen Bindemitteln• Schottertragschichten mit hydraulischen Bindemitteln• Betontragschichten

Steifeziffern

Vor der Auswahl der entsprechenden Tragschicht ist der angesproche-ne Lastplattendruckversuch ratsam. Für grobe Vorberechnungen kannman auch die Werte aus nachstehender Tabelle einsetzen.Quellnachweis Tabellen: Schriftenreihe der Bauberatung Zement

Steifeziffern E MN/m_ für Vorberechnungen

Nichtbindige BödenSand, locker, rundSand, locker, eckigSand, mitteldicht, rundSand, mitteldicht, eckigKies, ohne SandNaturschotter, scharfkantig

Bindige BödenTon, halbfestTon, schwer knetbar, steifTon, leicht knetbar, weichGeschiebemergel, festLehm, halbfestLehm, weichSchluffKlei, org., tonarm, weichKlei, stark org., tonreich, weich

20 - 50 40 - 80 50 - 100 80 - 150100 - 200150 – 300

5 - 10 2,5 - 5 1 - 2,5

30� - 100 5 - 20 4 - 8 3 - 10 2 - 5 0,5 - 3